Liebe Pflanzenfreunde,
Die Kuckucks-Lichtnelke ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Das wild wachsende Nelkengewächs ist in ganz Europa verbreitet.
Die botanisch - wissenschaftliche Bezeichnung für die Kuckucks-Lichtnelke lautet sowohl ,,Lychnis flos-cuculi" (griech. Lychnis" = ,,Leuchte, Lampe"), als auch ,,Silene flos-cuculi".
Systematik:
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Gattung: Pechnelken (Lychnis)
Art: Kuckucks-Lichtnelke
Wissenschaftlicher Name: Lychnis flos-cuculi
Volkstümlicher Name: Teufels-Lichtnelke oder Hexen-Lichtnelke
Englischer Name: Ragged Robin, Cuckoo Flower, Thunder Flower
Die Kuckucks-Lichtnelke ist vor allen in feuchten bis halbfeuchten Wiesen, Mooren oder Sümpfen anzutreffen und zeigt einen hohen Grundwasserspiegel an.
Sie gilt als Indikatorpflanze für eine feuchte Bodenbeschaffenheit und wird nach Ellenbergs ökologischen Indikatorwerten als Halbschattenpflanze betrachtet.
Bei mir zu Hause gibt es genug Möglichkeiten, diese hübsche Pflanze zu sehen. Im gesamten Feuchtwiesenring um Bremen herum ist sie zu finden, wenn die Pflanze vom späten Frühjahr, etwa im Mai, bis in den Sommer hinein blüht.
Wenn ich mit unserem Hund einen Ausflug ins Blockland, die Wümmewiesen oder das Hollerland machen, ob ich im Werderland unterwegs bin, überall fällt diese hübsche Wiesenpflanze auf.
Die rosenroten Blüten stehen in lockerer Trugdolde. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 30 – 80 cm. Die ausdauernde Wurzel treibt blühende und auch kleine nicht blühende Stängel. Die gegenständigen oberen Blätter sind schmallanzettlich, die unteren breiter, spatelförmig.
Aus den Kuckucks-Lichtnelke-Blüten entwickeln sich bis in den Herbst die Samen. Die Blüten mit ihrem tiefen Schlund werden vor allem von langrüssligen Insekten besucht; oftmals von Schmetterlingen. Die Pollen- und Nektarqualität ist nur mäßig.
Und wo hat sie ihren Namen her?
Da gibt es zwei Erklärungsansätze:
Weil sie etwa zeitgleich mit dem Erscheinen und den Rufen des Kuckucks mit dem Blühen beginnt, sagen die einen, die anderen glauben, dass der Name von den spuckeähnlichen Schaumansammlungen an den Stängeln herrührt, der als Kuckucksspeichel bekannt ist. In diesen Schaumbällchen (Schaumnester) entwickelt sich die Schaumzikade, die sich später von Pflanzensäften ernähren wird.
Ähnliche Schaumballen der Zikaden finden sich am Wiesenschaumkraut.
Die in der Pflanze enthaltenen Saponine (Saponine ergeben beim Schütteln mit Wasser einen seifenartigen Schaum) können die Schleimhäute reizen oder Übelkeit auslösen.
Kuckuck hat weniger mit dem Vogel zu tun, es war früher ein anderes Wort, wenn man nicht Teufel oder Hexe sagen wollte.
Die Pflanze selbst wurde auch mit Teufel, Kobolden, bösen Geistern und Dämonen in Verbindung gebracht.
Die Bedeutung der Kuckucks-Lichtnelke in der Volksmedizin ist relativ gering. Als Heilpflanze spielt die Kuckucks-Lichtnelke nur in Notzeiten eine Rolle, wenn sonst keine Heilpflanze vorhanden ist. Ihre Wirkung gilt als antibakteriell und immunstimulierend. Gerne wird sie bei Grützbeuteln und Weichteiltumoren eingesetzt. Als Blütenessenz nach Dr. Bach fördert sie den Energiefluss, gibt Kraft und hilft gegen Vergiftungen.
Teilweise wurde die Wurzel als Seifenersatz genutzt.
Gefährdungsgrad:
Die Kuckucks-Lichtnelke stand im Jahre 2004 auf der Roten Liste von Niedersachsen und Bremen.
Heute zählt de Kuckucks-Lichtnelke nicht mehr zu den gefährdeten Pflanzen.
Bild 01 Illustration (Zeichnung)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_5685911.jpg)
Kuckucks Lichtnelke - Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera.
Bild 02 Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/70784_1825827.jpg)
Die Kuckucks-Lichtnelke ist eine rosarot blühende Nelke mit zerzaust aussehenden Blüten.
Arbeitsanleitung:
Original Färberezept siehe Seite von Herrn Armin Eisner http://www.aeisner.de/
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
Reichert - Jung Schlittenmikrotom Hn 40 - Schnittstärke beträgt 40 µm.
Probe lag in AFE – Gemisch
Fixiergemisch auswaschen in 70 % Ethanol 5 Minuten
1. (Querschnitte) mit 70 % Ethanol
2. Alkoholreihe bis zum 30%igen Ethanol
3. Wasser entmin. 3x wechseln je 1 Minute
4. Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.
5. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
6. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) 15 Sekunden.
7. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
8. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 5 : 1 verwendet.
9. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben
10. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
11. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen
12. Einschluss in Entellan
Ergebnis :
Rindenparenchym grün; Sklerenchymring rot;. Phloem blau; Epidermis hellrosa;
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot.
Fotos erstellt mit Nikon D5000.
Bild 03 Schnittstellen, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_31795760.jpg)
Die Stängelblätter sind gegenständig, schmal-lanzettlich. Ein Blatt habe ich entfernt, dann beide Teile (Blatt und Spross) in einem Stück geschnitten.
Blatt, Querschnitt 40 µm.
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Bild 04 Blatt, Querschnitt, Übersicht, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_28557756.jpg)
Die Übersichtsaufnahme wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Bild 05 Blatt, Querschnitt, Leitbündel, Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_30017315.jpg)
Leitbündel in der Mittelrinde
Sk = Sklerenchym, P = Phloem, X = Xylem, Sp = Speicherparenchym
Bild 06 Blatt, Querschnitt, Dunkelfeld mit Beschriftung, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_22750391.jpg)
L = parenchymatische Leitbündelscheide, die große, zusammengelagerte Chloroplasten enthält.
Spross, Querschnitt 40 µm.
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Bild 07 Spross, Übersicht, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_60350833.jpg)
Die Übersichtsaufnahme wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Bild 08 Spross, Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_58465074.jpg)
Ep = Epidermis, R = Rindenparenchym, Sk = Sklerenchymring, P = Phloem,
X = Xylem, Mp = Markparenchym, H = Hohlraum – Markhöhle.
Bild 09 Spross, Vergrößerung, Floureszenzaufnahme, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_48257794.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED,
Bild 10 Spross, Vergrößerung, Dunkelfeld, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_32412498.jpg)
Wurzel, Querschnitt 30 µm.
[/b]
Bild 11 Wurzel, Übersicht, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_53844028.jpg)
Bild 12 Wurzel, Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/70784_60121537.jpg)
pR = primäre Rinde, P = primäres Phloem, K = Kambium, X = sekundäres Xylem,
St = Strahl
Eine Seitenwurzel wurde längs angeschnitten, es sind einige Leitgefäße erkennbar (roter Pfeil).
Literatur:
Auf der Wiese: Andreas Jaun und Sabine Joss.
Naturführer Wiesenblumen: von Christine Jaitner und Heinz Schwanninger.
Die Kosmos-Enzyklopädie der Blütenpflanzen: von Christopher Grey-Wilson, Marjorie Blamey, Mark Bachofer und Frauke Bahle.
Nelkengewächse: Herausgeber: Quelle: Wikipedia
Für Verbesserungsvorschläge habe ich ein offenes Ohr.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen