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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Peter V. in August 28, 2011, 17:08:47 NACHMITTAGS

Titel: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Peter V. in August 28, 2011, 17:08:47 NACHMITTAGS
Hallo!

Nachdem ich schon lange eine Mikroblitzeinrichtung von Jürgen Stahlschmidt bei mir habe, habe ich mich nun dieses Wochenende einmal daran gesetzt, diese auszuprobieren. Durch Frank Fox habe ich erfahren, dass man zum "Einfrieren" der Ciliatenbewegungen eine möglichst kurze Blitzdauer benötigt, die man dadurch erreicht, dass man manuell blitzt und die Blitzleistung drastisch herunterfährt, wodurch die Blitzdauer massiv sinkt. leider habe ich somit wohl schon den ersten fehler bei der Anschaffung meines Blitzgerätes gemacht, denn ich war mir sicher, dass der 430er absolut ausreichen würde. Was er auch locker tut, allerdings war mir nicht klar, dass ein schwächeres Blitzgerät für die gleiche Blitzleistung eine längere Blitzzeit benötigt ( wenn ich das Preinzip richtig verstanden habe ). Und diese möglichst kurz zu halten ist ja das Ziel. Hätte mir also wohl doch besser den 580 kaufen sollen. Wenigsten kann man an meinem Canon 430 EXII die Blitzleistung bis auf 1/64 herunterfahren ( was allerdings bei ISO 100 und Phasenkontrast schon zu "duster" ist. )
Leider habe ich trotz Googlens bislang nicht herausfinden können, wie lang die Blitzzeiten bei den einzelnen Blitzleistungsstellungen des 430 sind.
Kann mir vielleicht jemand helfen? Das muss doch irgendwie/irgendwo zu erfahren sein!

Hier Fotos der Stahlschmidtschen Blitzeinrichtung mit Blitzeinspiegelung über einen Strahlenteiler für das Jenaval. Das Mikroskop selbst ist noch "Versuchsaufbau", bitte nicht über den Aufkleber auf dem Objekttisch wundern  ;)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71861_56125413.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71861_19440591.jpg)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: wilfried48 in August 28, 2011, 17:48:25 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in August 28, 2011, 17:08:47 NACHMITTAGS
Durch Frank Fox habe ich erfahren, dass man zum "Einfrieren" der Ciliatenbewegungen eine möglichst kurze Blitzdauer benötigt, die man dadurch erreicht, dass man manuell blitzt und die Blitzleistung drastisch herunterfährt, wodurch die Blitzdauer massiv sinkt.

Hallo Peter,

das kapiere ich nicht, auch wenn der Blitz automatisch belichtet hat er doch die kleinste Blitzlänge mit der gerade noch richtig belichtet. Dieses Gesetz kann man doch auch durch eine manuelle Belichtung nicht brechen, es sei denn
dass man bewusst unterbelichtet und mit Bildverarbeitung noch etwas aufhellt. Das kann man aber auch bei der Automatikbelichtung mit der Zeitkorrektur.

Wie kurz der Blitz ist, kann man messtechnisch über eine schnelle Photozelle und ein Speicheroszilloskop messen,
das steht demnächst bei meinem Billigkamerablitz auch auf dem Programm.

Meines Wissens sind bei einem professionellen Blitzgerät, wie du es benutzt die Blitzzeiten bei Vollentladung des Blitzkondensators über das Blitzrohr im 1 ms Bereich und die kürzesten liegen bei 10 µsec.

Kannst du bei der manuell eingestellten kürzesten Belichtungszeit eine Phakoaufnahme noch ausreichend belichten ?

viele Grüsse
Wilfried

Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Peter V. in August 28, 2011, 21:58:14 NACHMITTAGS
Lieber Wilfried,

Du hast wohl recht! Ich muss mich aber auch erst einmal langsam in die Materie "Blitzen" hineindenken.
Ich habe die Kamera auf "Manuell" und 1/200 s Belichtungszeit gestellt, um störende Einflüsse durch das Pilotlicht zu vrmeiden. Den Blitz habe ich jetzt im Automatikbetrieb ( E-TTL ) und im Betrieb "Manuell" getestet. In der Tat sind die Aufnahmen manuell mit 1/64 und 1/32-Leistung deutlich zu dunkel. Im Automatikbetrieb sind sie aber eher etwas zu hell. Ich meine bisher, dass der "Einfriereffekt" auch im Automatikbetrieb ausreichend sei, leider kenne ich da aber nicht die tatsächliche Blitzzeit!!
Einen Speicheroskar hätte ich sogar ( in die Bedienung müsste ich mich auch erst wieder eindenken und er ist in der hintersten zugebauten Kellerecke  ;), zudem fehlt mir ein passende Fotozelle ).

Aber: Stimmt denn meine Überlegung, dass ein prinzipiell stärkerer Blitz die gleiche "Lichtmenge" ( die im TTL-Betrieb "angefordert" wird ) mit einer kürzeren Blitzzeit zustande brächte?


Hier mal ein paar aktuelle
Testfotos:

E-TTL
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71901_21932634.jpg)

Manuell: 1/64-Leistung
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71901_26822799.jpg)

1/32-Leistung
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71901_25992968.jpg)

1/16-Leistung
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71901_59078741.jpg)

1/8-Leistung
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71901_6309296.jpg)

1/4-Leistung
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71901_57354553.jpg)


Paramecium im E-TTL-Betrieb:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71901_2726458.jpg)

Obiges Bild bearbeitet:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71901_44675940.jpg)

Hrzlkiche Grüße
Peter
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Rawfoto in August 28, 2011, 22:14:13 NACHMITTAGS
Hallo Peter

Nein, das stimmt nicht, meist wird das mehr an Licht ueber eine laengere Leuchtzeit erkauft ...

Wenn Du Dich da einarbeiten willst bedenke, die Leuchtzeitangaben sind wie Kraut und Rueben. Da gibt es z.B. T0,1 und T0,3, die Zahl steht fuer wie viel Licht in der Zeit abgegeben wird. Bei 0,3 70% und bei 0,1 90%, mit anderen Worten, 0,3 bedeutet 30% des Lichtes leuchten ausserhalb der angegebenen Zeit und es gibt Bewegungsunschaerfe. Wenn Du einen Golfball fallen lasst gibt es einen Kometenschweif und der Ball fliegt nach oben ...

:-)

Gerhard
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Peter V. in August 28, 2011, 22:26:21 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,

ZitatHallo Peter

Nein, das stimmt nicht, meist wird das mehr an Licht ueber eine laengere Leuchtzeit erkauft ...

Aber dann stimmt meine Aussage doch: Längere Leuchtzeit - mehr Licht.
Wenn ich also für eine Belichtungssitution die Lichtmenge X benötige, wird diese von einem stärkeren Blitz in einr kürzeren Zeit geliefert. So zumindest mein Verständnis.

Nun wäre es natürlich interessant, zu wissen, in welchem Bereich man bei üblichen Belichtungen im DIK oder Phako liegt.
Wenn ich mit meinem Blitz bei z.B. 1/1000 s Abbrennzeit länge und diese durch einen stärkeren Blitz auf 1/2000 bringen könnte, würde das Sinn machen. Läge ich aber üblicherweise schon mit meinem Blitz bei z.B. 1/10.000 s, würde eine "Verbesserung" auf 1/20.000 sicher keinen großen Sinn machen.
Oder  ???  ???  ???
Der Knackpunkt ist, dass ich nicht weiss, welche Abbrennzeit mein Blitz im TTL-Betrieb liefert, leider weiss ich es noch nicht einmal im Manuel-Betrieb.
Bei Nikon findet man die Abbrennzeiten für den manuellen Betrieb in den Bedienungsanleitungen, bei Canon leider nicht....

@Safari: Bei 1/200s funktioniert bei mir die Synchronisation einwandfrei und bei ISO 100 sowie funzeligem ( und ciliatenschonendem ) Pilotlicht bleibt der Vorschaumonitor "schwarz". Habe übriegns jetzt erst entdeckt, wie brav und träge z.B. Paramecien an Ort und Stelle bleiben, wenn man sie nicht mit Licht belästigt  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Rawfoto in August 28, 2011, 22:40:15 NACHMITTAGS
Hallo Peter

Nur der erste Satz ist richtig, ein Beispiel aus einer Messserie aus vor ca. jahren ...

Lz 60, volle Leistung 1/90, halbe Leistung 1/180 Sekunde, also LZ 35

Das kleinere Geraet hatte LZ 35, volle Leistung 1/400 Sekunde ...

Das schwaechere Geraet ist also schneller ...

Alle Angaben T0,1, gemessen mit dem Oszi

Was das Leben bei den Speedlights noch verschlimmert, die Angaben erfolgen bei unterschiedlichem Zoombereich, das macht die reale Vergleichbarkeit noch schlimmer.

Wenn Du einen Zentralverschluss in Deine Kameraadaption einbaust kommst Du auf bis zu 1/1000 bei B auf der Kamera. Fuer Kurzzeitblitzen eine gute Voraussetzung. Damit erreichst Du allerdings mit keinem Biltz die Vollleistung ...

:-)

Gerhard
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: reblaus in August 28, 2011, 23:21:36 NACHMITTAGS
Hallo -

die Sache wird ja noch unübersichtlicher, wenn man bedenkt, dass die Blitzröhren unterschiedlich groß sind und evt. mit unterschiedlichen Spannungen betrieben werden. Wenn der Kondensator auf 600 V geladen ist statt auf 300 wird die gleiche Blitzleistung in der halben Zeit erzielt, d.h. ohne Messung bzw. Ausprobieren lassen sich keine Aussagen machen.

Gruß

Rolf

Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Nomarski in August 28, 2011, 23:34:48 NACHMITTAGS
Hallo,

wenn man den Blitz schon durch die Einstellung der kleinsten Teilleistung auf die kürzeste Blitz-Zeit runterknüppelt, ist es logisch, daß die Lichtmenge dann für Phasenkontrast oder DIC bei stärkeren Vergrößerungen etwas mager wird. Ein stärkerer Blitz mit höherer Leitzahl würde da zwar womöglich schon helfen, aber erstmal so einen haben oder irgendwoher kriegen. Also muß man zusehen, daß man den Wirkungsgrad anderweitig verbessert,
sei es durch eine andere Anordnung im Strahlengan mit kürzerem Lichtweg, Spiegel mit besserem Reflektionsgrad oder anderem Kollektor.

Sollte das gelingen, daß also kleinste Teilleistung dann irgendwann doch ausreicht, werden alle Aufnahmen bei schwächeren Vergrößerungen und/oder im Hellfeld überbelichtet.

Abgesehen davon, daß man von einem E-TTL dann auch nicht mehr so recht sprechen kann und ich gleich auf manuelles Blitzen umsteigen kann.

VG
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: wilfried48 in August 29, 2011, 00:54:33 VORMITTAG
Hallo Peter,

deine Bilder mit Auto Blitz sind doch schon recht gut. Ich schätze dass du etwa bei 1/12000  liegst, da die max. Blitzzeit etwa 1/800 beträgt und die richtige Belichtungszeit bei 1/16 der Vollleistung liegt.

Ein grösseres Blitzgerät bringt im Regelfall nicht viel mehr, da es seine höhere Blitzenergie nur durch eine längere Blitzröhre holt und du am Mikroskop ja sowieso nur die Länge des Blitzrohrs ausnutzt die in etwa seiner Dicke entspricht, also auch nur einen kleinen Bruchteil deines jetzigen Blitzrohrs.

Die Anpassung der Lichtsteuerung im Hellfeld musst du auf jeden Fall durch ein  Graufilter (1/10 bis 1/20) machen, dann funktioniert die Automatik auch hier. Denn kleiner als 1/50000 kann kein Blitzgerät auch nicht wenn man es manuell steuert. Der Graufilter stört im Hellfeld nicht da man hier mit der Pilotlichtquelle eh zu viel Licht hat.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Peter V. in August 29, 2011, 08:20:45 VORMITTAG
Lieber Wilfried,

wohin soll der Graufilter und wieso?
Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.

Ich habe mal soeben im Hellfeld mit dem 20er und 40er-Objektiv sowie im Phako eine schnell hin- und herbewegte Strichplatte im ETTL-Modus fotografiert und der Einfriereffekt war - swoeit ich das beurteilen kann - o.k.

Muss mal sehen, wie das Ganze mit DIK funktioniert. Bislang habe ich die Blitzeinrichtung erst an einem "Testmikroskop", weil ich mich scheute, mein "Arbeistmikroskop" umzubauen, bevor ich nicht sicher bin, dass alles funktioniert.

Oh je, das Mikroblitzen ist ja (noch) komplexer und diffiziler, als ich es mir ohnehin schon vorgestellt hatte....

Obwohl ich eigentlich ganz froh bin, dass es bilsnag überhaupt so gut geht, wie es schon geht, also die Beleichtung und der Einfriereffekt einigermassen sind und die Ausleuchtung homogen ist.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Frank Fox in August 29, 2011, 08:30:28 VORMITTAG
Hallo lieber Peter,

da ich hier kurz zitiert wurde, möchte ich mich doch mal kurz melden und meine Vorgehensweise beschreiben.

ZitatDurch Frank Fox habe ich erfahren, dass man zum "Einfrieren" der Ciliatenbewegungen eine möglichst kurze Blitzdauer benötigt, die man dadurch erreicht, dass man manuell blitzt und die Blitzleistung drastisch herunterfährt, wodurch die Blitzdauer massiv sinkt.

Natürlich ändert sich durch das Umschalten auf "Manuell" nicht die Blitzleistung!!!
... aber dennoch bringt der manuelle Betrieb hier einige gravierende Vorteile, s.u.

Bekanntlicherweise benutze ich an meinem Jenamed und der Blitzlösung von Jürgen Stahlschmidt eine Canon 5DMarkII und den Speedlite 580EX.
Beim Mikroblitzen gehe ich folgendermaßen vor:

- den Blitz betreibe ich im Manuell-Modus, da die Canon sonst im ETTL-Modus während dem Messvorgang den Spiegel auslöst.
Die Vibration des Spiegelschlags überträgt sich "unangenehm" auf das Präparat.
- Der Manuell-Modus hat den riesen Vorteil, das ich die Blitzleistung selber steuern kann, also die Abbrenndauer des Blitzes und damit die Blitzzeit wird durch mich vorgegeben.
(ähnlich Blendenautomatik oder Zeitvorwahl bei konventionellen Fotografieren aber ich gebe hier keine Blende vor!)
Im ETTL-Modus lässt sich die Blitzzeit nicht vorhersagen !!!

Hier sind mal die Blitzzeiten eines Nikon-Blitzes, die des Canon - Blitzes liegen mir leider nicht vor.
Doch der Canon-Blitz wird ähnliche Zeiten aufweisen.
Auf genaue Werte kommt es mir hier eh nicht an, wir wollen es ja nicht zu "wissenschaftlich" betreiben.  ;)
und es spielt auch praktisch keine Rolle.

1/1050 s bei (voller) M 1/1-Leistung
1/1100 s bei M 1/2-Leistung
1/2700 s bei M 1/4-Leistung
1/5900 s bei M 1/8-Leistung
1/10900 s bei M 1/16-Leistung
1/17800 s bei M 1/32-Leistung
1/32300 s bei M 1/64-Leistung
1/41600 s bei M 1/128-Leistung

Um bewegte Vorgänge einzufrieren, genügen sicherlich Zeiten um 1/6000 bis 1/10000 Sekunden.
Genau in diesen Zeiten mache ich meine Fotos, meine Ergebnisse kennt Ihr ja.
Um nun korrekt belichtete Fotos zu erhalten, verändere ich die ISO-Werte der Kamera.
Das ganze regele ich zwischen ISO 50 bis 640. (bitte nie die Apertur-Blende zur Belichtungsregelung benutzen!!!)
Eine Blitzleistung von 1/8 bis 1/16 Leistung reicht bei meinem Mikroskopaufbau und meinem Blitz vollkommen aus,
um auch noch bei den lichtschluckenden Kontrastverfahren wie DIC und Phasenkontrast und hohen Vergrößerungen korrekt belichtetet Fotos zu erhalten.
Wichtig ist natürlich das Pilotlicht so zu dimmen, dass bei einer 1/200 Belichtungszeit kein störender Einfluss auf die Belichtung erfolgt.
Beim Beobachten von "lichtscheuen" Objekten bringt das wiederum Vorteile, Peter hat es ja schon bemerkt.  ;)

Herzliche Grüße
Frank Fox
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Nomarski in August 29, 2011, 10:03:12 VORMITTAG
Hallo,

eine höhere Blitzleistung durch eine längere Blitzröhre würde in der Tat nicht viel bringen. Aber durch eine höhere ISO-Einstellung die Kamera mal lichtempfindlicher zu machen wäre eine Maßnahme, die mal ausprobiert werden muß.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Peter V. in August 29, 2011, 10:09:06 VORMITTAG
Hallo Bernd,

aber dann würde doch das Pilotlicht wieder stören...  ???
Ausprobieren kann man es natürlich, kostet ja nichts.
Du lieber Himmel, wie hat man das alles nur vor 20 oder 30 Jahren gemacht, als jede "Rückmeldung" einer Vränderung mit mindestens 5-tägiger Vezögerung kam und jede Aufnahme mit bestimmt 1 DM oder mehr zu Buche schlug?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Nomarski in August 29, 2011, 10:19:04 VORMITTAG
Hallo Peter,

ZitatDu lieber Himmel, wie hat man das alles nur vor 20 oder 30 Jahren gemacht, als jede "Rückmeldung" einer Vränderung mit mindestens 5-tägiger Vezögerung kam und jede Aufnahme mit bestimmt 1 DM oder mehr zu Buche schlug?
Da halfen eben nur Belichtungsreihen mit Notizen, was man nun genau und wie man es verändert hat, ansonnsten wäre das wohl ein Faß ohne Boden. Und das konnte man sich dann auch nur bei Kleinbild erlauben, bei Mittelformat oder Großformat wäre das ein teurer Spaß gewesen. ;D

Zitataber dann würde doch das Pilotlicht wieder stören...  Huch
Ausprobieren kann man es natürlich, kostet ja nichts.
Wenn es nicht anders geht, muß man es halt während der Aufnahme abschalten.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: peter-h in August 29, 2011, 10:34:58 VORMITTAG
Hallo Peter,

"Du lieber Himmel, wie hat man das alles nur vor 20 oder 30 Jahren gemacht,"
also so schlimm war das nicht. Film als Meterware bezogen und ein kleines Stück in die Kamera gespult. Belichtet und nach max. 15 Min. war die Probeentwicklung in der Dunkelkammer fertig. Sicher kein Vergleich zu heute, aber es ging auch.
Meine astronomischen Aufnahmen der Nacht wurden schon nach 1/2 Stunde begutachtet. Farbfilm dauerte etwas länger.

Zum Blitz:
Meinen Metz 348 BTS habe ich auch umgebaut. Die Hochvoltzündung ist an heutigen Kameras verboten ! und die Fotodiode wurde abgeschaltet und ein Poti in den Zweig gelegt. Nun ist ein kleines Kästchen zwischen Kamera und Blitz und nach einigen Probeschüssen stimmt die Belichtung. Von TTL will ich in diesem Zusammenhang nichts wissen. Aber jeder wie er mag.
Sehr wichtig ist die optische Ankopplung des Blitzes. Hier wird oft viel Licht verschenkt. :(

Gruß
Peter (H)
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Peter V. in August 29, 2011, 10:55:39 VORMITTAG
Lieber Peter,

rein "gefühlsmäßig" denke ich, dass die Einkopplung gut ist. Im Hellfeld ist die Belichtung sogar "besser" ( passender ), wenn ich den Strahlenteiler aus dem Strahlengang nehme(!!!). Offenbar reicht also bereits das von den Wänden des Kubus reflektierte Licht aus, um eine ausreichende Belichtung zu erzeugen ( was mich sehr erstaunt hat ).

zu "früher": Wohl dem, der eine eigene Dunkelkammer hatte....!!! Die Panscherei im Badezimmer habe ich auch jahrelang betrieben, allerdings nur Schwarzweiss. Ob das überhaupt heute noch ginge? Hydrochinon, Natriumthiosulfat....wahrscheinlich auch schon viiiiiel zu gefärhlich für den Privatmann  ;)


Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: wilfried48 in August 29, 2011, 11:06:43 VORMITTAG
Hallo Peter,
Zitat von: Peter V. in August 29, 2011, 08:20:45 VORMITTAG
Lieber Wilfried,

wohin soll der Graufilter und wieso?
Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.

Ich habe mal soeben im Hellfeld mit dem 20er und 40er-Objektiv sowie im Phako eine schnell hin- und herbewegte Strichplatte im ETTL-Modus fotografiert und der Einfriereffekt war - swoeit ich das beurteilen kann - o.k.

Die Belichtungszeit ist im Phako oder DIC 20 bis 30 mal länger als im Hellfeld. Wenn du also im Phako bei ca. 1/10000 einfrierst müsste der Blitz im Hellfeld Belichtungszeiten von 1/200000 und weniger können um richtig zu belichten.
Ich nehme an dass sich bei dir die ISO Einstellung auf Auto befindet und das entsprechend korrigiert. Ich will halt konstant ISO 100 haben und nehme daher einen Graufilter mit Tansmission 0,1 auf dem Lichtaustritt (Leuchtfeldblende)damit ist der Blitz dann auch im Hellfeld wieder in seinem automatischen Regelbereich.

Zitataber dann würde doch das Pilotlicht wieder stören...  

Die Pilotlichtquelle stört bei mir nie, da sie über den Fussschalter zusammen mit der Kameraauslösung abgeschaltet wird.

viele Grüsse
Wilfried



Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Bernd in August 29, 2011, 20:04:06 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

im Speedlite 430 EX Handbuch steht über die Leuchtdauer des Blitzes: Normal flash 1.2 ms or shorter. Ich würde das so interpretieren, daß 1.2 ms die maximale Leuchtdauer ist.

Im Handbuch ist auch eine Tabelle, in der die Leitzahl in Abhängigkeit von der Blitzleistung und der "Brennweite" des Blitzes angegeben ist. Die höchste Leitzahl wir gemäß dieser Tabelle nur bei der Einstellung 105 mm erreicht. Bei der kürzesten "Brennweite" des Blitzes ist die Leitzahl dramatisch niedriger. Als ich meinen Blitz angeschlossen habe, habe ich ihm deshalb gesagt, er soll immer bei 105 mm arbeiten.

Falls dein Blitz im ETTL-Betrieb etwas überbelichtet, kannst du es ja im Kameramenue ausgleichen.

Anfangs habe ich die Kamera (EOS 500D) im Manuell-Modus auf 1/200s eingestellt. Seit einiger Zeit arbeite ich aber fast ausschließlich im P-Modus bei 1/60s Synchronisationszeit und 200 ASA. Das hat folgenden Grund: Ich benutze Blitz und Kamera nur noch zusammen mit meinem Laptop über das EOS Utility Programm. Einerseits kann ich da im Live-View Modus arbeiten und bekomme bei DIC ein zwar etwas dunkles aber ausreichend helles Livebild, was bei unbeweglichen Objekten eine perfekte Ausrichtung und Fokussierung ermöglicht. Und der Weißabgleich ist dann so wunderbar einfach auszuführen! Andererseites, und das ist der Hauptgrund, bekomme ich, egal ob Live-View oder nicht, nach jeder Aufnahme das Laptopmonitor-große Schnellvorschaubild und kann sofort beurteilen, ob die Aunahme gelungen ist, und zwar ohne aufzuspringen, auf den winzigen Monitor zu schauen und mit der Lupe und Manöveriertasten herumfummeln zu müssen.

Das war jetzt etwas abgeschweift. Normalerweise ist die Cilienbewegung mit den dann erzielten Blitzleuchtzeiten eingefroren. Die Blitzfolge ist seh kurz, so daß ich annehme, daß der Blitz sich keinesfalls vollständig entladen hat und die Belichtungszeit deutlich kürzer als 1.2 ms ist. Wenn das nicht reicht, würde ich wahrscheinlich erst mal die ASA-Zahl erhöhen. Das erhöht das Rauschen nur geringfügig. Deutlich unterbelichtete Bilder sind bei der Bildbearbeitung ja such nicht der Hit.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Jens Jö in August 29, 2011, 21:09:51 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

das Messen der Blitzdauer ist keine Hexerei, Dein PC ist ein prima Speicheroszi !

Nimm eine Fotodiode (z.B. die Hälfte einer Gabel-Lichtschranke, alte PC Maus schlachten) und schließe sie an den Mikrofoneingang Deiner Soundkarte an (ohne jede weitere Beschaltung). Die Diode schaut statt Okular in Deinen Binotubus, Mikrofonlautstärke per Windows Soundcontrol auf etwa 10% reduzieren, damit Du nicht übersteuerst. Mit einem beliebigen Soundrecorder (ich nehme Goldwave, ist aber egal) aufnehmen und blitzen.
Hier ein Beispiel für Sampling mit 192 kbit/s:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/71983_64730579.jpg)

Wichtig ist die Dachbreite (hier also ca. 1 ms), der Rest sind Ausschwingvorgänge von Koppelkondensatoren in der Soundkarte.
Müßte gut bis 1/40.000 sec funktionieren.

Viel Spaß beim Messen
Alfred
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 29, 2011, 21:17:28 NACHMITTAGS
Hallo Peter
Messen der Blitzdauer oder Abbrennzeit

Um unverwackelte Aufnahmen in der Makro- und Mikrofotografie zu erhalten ist unter anderem eine sehr kurze Belichtungszeit nötig.
Zur Angabe der Abbrennzeit eines Blitzgerätes verwende ich t0.5, das heisst, dass vom Erreichen des 50%igen Maximums die Zeit gemessen wird, bis der Wert wieder auf 50% absinkt.

Weniger geeignet sind Fototransistoren, da die Anstiegszeit und Abfallzeit bei etwa 5-15 Mikosekunden liegt. Fototransistoren müssen über eine separate Spannungsquelle betrieben werden.

Besser geeignet ist eine Fotodiode deren Anstiegszeit und Abfallzeit bei etwa 5 Nanosekunden liegt. Die Fotodiode kann parallel mit einem 10 Ohm Widerstand an den Mikrofoneingang einer Soundkarte des Computers angeschlossen werden und die Kurve mit einem Audioprogramm (z.B. Audacity ist Freeware) betrachtet und ausgemessen werden.
Zu beachten ist, dass der Blitz nicht zu nahe bei der Photodiode ist, 2-4 Meter Abstand sind nötig. Bei einer zu nahen Distanz wird die Diode übersteuert, die Kurve ist in ihrem Maximum flach und es wird über die Lichtdauer hinweg Spannung gemessen. Der Eingangsregler des Mikrofoneinganges sollte etwa auf 80% stehen, damit auch hier keine Übersteuerung erfolgt. Es ist darauf zu achten, dass die Soundkarte und die Software das analoge Eingangssignal mit einer Samplingfrequenz von 96kHz digitalisieren, sie sind entsprechend einzustellen.
Eine richtig gemessene Kurve bei voller Leistung erkennt man daran, dass die Spannung schnell bis zum Maximum ansteigt und dann im Maximum absolut rund wieder langsam in etwa einer e-Funktion absinkt.
Bei gedrosselter Leistung wird die Kurve nach einer gewissen Zeit plötzlich abfallen.
Bei noch mehr gedrosselter Leistung des Blitzgerätes wird die Kurve abfallen, bevor die maximale Leistung (Spannung oder Helligkeit) erreicht wird.
Diese Methode lässt es zu, Blitzgeräte auszumessen und miteinander zu vergleichen.

Diese Messung der Abbrennzeit des Blitzes ist einfach und preisgünstig. Man muss sich aber bewusst sein, dass diese Messwerte nicht absolut genau sind! Sie dienen lediglich dazu, unter in etwa vergleichbaren Umständen Blitzgeräte miteinander zu vergleichen. Der Zeitmesspunkt von t0.5 (halbe Spannung oder -6db) ist nur annähernd zu finden, da die Kurve (der Fotodiode, der Soundkarte und der Software) in ihrer Amplitude nicht absolut linear ist.

Als Fotodiode verwende ich:
SIEMENS Silizium-PIN-Fotodiode mit sehr kurzer Schaltzeit SFH 203.
Sie ist zum Preis von etwa 1 Euro erhältlich.

Meine Vergleichsmessungen haben ergeben (es sind keine verbindlichen und absolute Zahlen!):
Nikon Speedlight SB-16 (bei Stellung "MD" ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/10'000 sek.).
Nikon Speedlight SB-800 (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/33'000 sek.).
SUNPAK Pro-System 622 Super (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/16'000 sek.).
SUNPAK auto 16R pro, Ringblitz (bei 1/256 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/33'000 sek.).

Studio-Blitzgeräte besitzen eine hohe Leitzahl (z.B. 55) die Abbrennzeit ist aber üblicherweise über alle Leistungsstufen (volle bis 1/32 Leistung) gleich lang. Sie liegt typischerweise bedingt durch die lange Blitzröhre bei etwa 1/200 sek. bis 1/1'000 sek. Abbrennzeit. Eine reduzierte Leistung wird durch eine geringere Helligkeit erreicht. Sie sind somit für
Makro-Fotografie nicht geeignet.

Gut Licht

Kurt

P.S.
Steht übrigens alles auf meiner WebSite

Hallo Alfred
Ich vermute, dass deine Kurve übersteuert ist!
Röhrenverstärker reagieren nicht so empfindlich auf Übersteuerung wie Transistorverstärker.
Deine Kurve kommt in eine Sättigung und ist deshalb oben in etwa Waagerecht, da ein Überschuss an Elektronen vorhanden ist, dauert es auch länger bis sie wieder abgeleitet werden.
Somit ist deine gemessene Blitzzeit zu lang.
Versuche den gleichen Blitz mit noch weniger Verstärkung aufzunehmen, dann siehst du, dass die Kurvenform anders aussieht, sie ist dann oben rund!
Ist sie dann oben immer noch flach, dann wird immer noch eine Verstärkerstufe übersteuert, vergrössere dann die Distanz von Blitz zu Diode!
Gut Licht

Kurt

Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Rawfoto in August 29, 2011, 21:47:59 NACHMITTAGS
Lieber Kurt

Gerade Broncolor bietet hier eine super Loesung, es gibt seit vielen Jahren eine Generaturserie fuer die Kurzzeitfotografie. Mittels Elektronik wird der Stromfluss nach Erreichung der Zeit abrupt abgebrochen. An der Stelle des klassischen Blitzkopfes gibt es einen fuer Lichtleiter und damit kann das Licht super zum Makroobjekt gefuehrt werden. Dabei noch dazu mit kaltem Licht ....

Die kuerzeste Zeit ist zwar nur 1/8000 Sekunde, gemessen allerdings bei t0,1 ...

Ja in CH haben sie da wirklich die Nase vorne :-))

Die Energiemenge liegt um Lichtjahre ueber der von den Systemblitzen ...

:-)

Gerhard
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 29, 2011, 22:16:05 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard
Broncolor liegt nur wenige Kilometer von mir entfernt, das nötige Geld aber Lichtjahre weit weg.
Ich wünsche dir eine schöne Zeit.

Kurt
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Jens Jö in August 30, 2011, 00:01:55 VORMITTAG
Hallo Kurt,

ZitatHallo Alfred
Ich vermute, dass deine Kurve übersteuert ist!
Danke für den Hinweis, kann ich durch Abschatten des Blitzes ja einfach kontrollieren und werde das auch gleich tun.
Mir ist aber nicht klar, wie unterschiedliche Brennzeiten aussehen, wenn die Kurve oben kein Flachdach hat.
Könntest Du mal 2 Fotos von 1ms und 0,1 ms einstellen ? Würde mich echt interessieren.

Liebe Grüße
Alfred
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: ortholux in August 30, 2011, 00:14:46 VORMITTAG
@Frank Fox

Liebr Frank,

versteh ich hier etwas nicht? Du schreibst, daß Du die Belichtung über die ISO regelst. Was ist denn mit Rauschen und so bei höherer Empfindlichkeit?

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Jens Jö in August 30, 2011, 00:49:17 VORMITTAG
Hallo Kurt,

tut mir leid, aber eine "runde" Kurvenform zeigt sich mir nicht.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/72019_28634860.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/72019_33178601.jpg)

Ich habe überprüft, daß das Signal rein optisch (und nicht über Netzstörungen) erzeugt ist.
Ich habe den Blitz optisch solange gedämpft, bis überhaupt kein Signal am Sensor mehr erkennbar ist:
die Kurvenform ist immer die gleiche, und für mich auch recht plausibel.
Auf dem Dach der Signalspitze sieht man die Entladung des Blitzkondensators (270 uF), die nachfolgende e hoch -t/T Kurve (mit Unterschwinger) wird durch Kondensatoren in der Soundkarte erzeugt.
Jedwege Übersteuerung / Sättigung würde ich ausschließen, aber sag mir bitte, wenn ich das falsch sehe.

FG
Alfred


Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Frank Fox in August 30, 2011, 07:50:25 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,

ich regele die Belichtung nur in einem kleinen Bereich über die ISO-Werte, von 50-640 .
Da ich die Vollformatkamera Canon 5DMarkII benutze, gibt es bis ISO 800 kein (oder besser gesagt noch kein merkbares) Rauschen.
Die Hauptregelung findet ja über die Leistungssteuerung des Blitzes statt, wie beschrieben.

Es geht ja bei diesem Beitrag hier immer noch darum, wie man z.B. schnelle Ciliaten-Bewegungen mit Hilfe eines
Blitzes einfriert.
Ob ich dazu einen Wert von 1/6000 oder 1/8329 Sekunde habe ich doch irrelevant.   ;)

Ein Beispiel hierzu findest Du  z.B. auf meiner Webseite:
http://www.mikro-foto.de/rotes-raedertierchen.html

Herzliche Grüße
Frank Fox
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Stuessi in August 30, 2011, 08:52:24 VORMITTAG
Hallo,

hier ein Hinweis auf Leuchtdauerzeiten T.01 bei Metz-Blitzgeräten: http://pttl.mattdm.org/timing:flash-duration:metz

Beim 54MZ4 habe ich mal einige Helligkeitsmessungen gemacht.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/72025_20252213.jpg)

Gruß,
Stuessi
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Nomarski in August 30, 2011, 09:19:30 VORMITTAG
Hallo,

daß die Blitzzeit bei gerigererer Blitzleistung immer kürzer wird, läßt sich auch an den immer dunkler werdenden Bildern beobachten. Mit der Einstellung der Brennweite kann man noch etwas gegensteuern, da sich dadurch auch die Leitzahl verändert.
Kurze Abbrenzeiten lassen sich über die manuelle Einstellung also schon erzwingen, sofern es noch für eine richtige Belichtung ausreicht. Leider sucht sich die TTL-Automatik aber andere Abbrennzeiten aus, insbesondere bei Phasenkontrast, wo die Bilder meist überbelichtet werden. Aber das kennt man ja auch schon von der normalen Belichtung, daß man dabei etwas anpassen muß. Bei Dunkelfeld ist es dasselbe.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 30, 2011, 11:13:41 VORMITTAG
Hallo Alfred,
Jetzt wird es spannend.
Zweifel an der Kurvenform bringt uns weiter, das macht Spass!
Scheinbar sind deine Kurven nicht übersteuert.
Vermutlich aber durch die TTL Blitzsteuerung geregelt.
Wenn Stuessi seine Kurve mit 1/1 Leisung spreizt, sieht man den Verlauf wie ich ihn erwarte.
Anbei eine Kurve des Nikon SB-800 bei voller ungeregelter Leistung, das Blitzgerät gibt volle Spannung ab und schaltet nicht ab.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/72038_25034386.jpg)

Die nächste Kurve mit 1/2 Leistung, hier regelt das Blitzgerät, es schaltet nach einer gewissen Zeit die Spannung ab.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/72038_19776872.jpg)

Gut Licht

Kurt
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Jens Jö in August 30, 2011, 11:58:59 VORMITTAG
Hallo Kurt,

ja, ist doch in Ordnung. Du, Stuessi und ich haben alle vergleichbare Kurven.
Bei einem dickeren Kondensator im Blitzgerät hättet Ihr die gleichen Flachdächer. Rund ist da nichts.

Gut Blitz
Alfred
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 30, 2011, 12:24:20 NACHMITTAGS
Hallo Alfred
Bei voller ungeregelter Leistung sollte die Kurve in einer umgekehrten e-Funktion absinken, so wie sich ein Kondensator über einen Widerstand entlädt.
Bei deiner Kurve ist ein Dach und dann sinkt die Spannung sehr schnell ab (nicht in einer e-Funktion).
Dies kann aber auch an der Konstruktion deines Blitzes liegen!?
(Oder du übersteuerst die Diode?!)
Ich habe noch nie eine Blitzkurve vom Canon 430 EXII aufgenommen.
Bei meinen Messungen war die Fotodiode (SIEMENS Silizium-PIN-Fotodiode mit sehr kurzer Schaltzeit SFH 203), 3-4 Meter entfernt vom Blitz (mit voller Leistung).

Kurt
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Klaus in August 30, 2011, 13:01:08 NACHMITTAGS
Liebe Blitzer,

ich besitze eine Canon Speedlite 420EX, die ich wie Frank Fox mit Hilfe von Jürgen Stahlschmidt an mein Jenamed2 angeschlossen habe. Kamera EOS 450D, minimale Blitzsynchronisierung:1/200s. Ich habe häufig (insbesondere bei Hellfeld Aufnahmen) das Problem, dass die Aufnahmen überbelichtet werden, obwohl ich bei der Kamera die Blitzlichsteuerung schon minimiert habe. E-TTL resultiert beinahe regelmässig in Überbelichtung. Ich finde bisher keine Möglichkeit, den Blitz manuell zu drosseln, wie das in diesem Thread beschrieben wurde. Hat jemand mit dem 420EX Erfahrung? Die Gebrauchsanleitung hilft mir nicht weiter. Einen Mattfilter habe ich schon in den Strahlengang platziert, das reicht aber noch nicht.

Gruß

Klaus
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 30, 2011, 13:31:17 NACHMITTAGS
Hallo Alfred
Deine Kurve beschäftigt mich, im positiven Sinne.
Bei den von mir ausgemessenen Blitzgeräten ist es offensichtlich, dass der Blitzkondensator auf die maximale Spannung der Blitzröhre geladen wird.
Beim Blitzen wird dann diese Spannung ungehindert an die Blitzröhre abgegeben, dies setzt eine einfache Schaltung voraus.
Dei deinem Blitz von Canon (Canon 430 EXII) könnte es möglich sein, dass es sich um eine oder mehrere kurze (parallel angeschlosse) Blitzröhren mit einer kleineren Spannung handelt.
Je kürzer die Blitzröhren sind, umso kürzer kann die Abbrennzeit sein. (In die Kamera eingebaute kleine Blitze haben eine sehr kurze Abbrenndauer, die grossen Studio Blitzgeräte mit den runden langen Röhren haben immer eine lange Abbrennzeit).
Dadurch wäre es möglich, dass die Kondensator Spannung um ein Vielfaches höher ist wie die maximale Spannung für die Blitzröhren.
Beim Blitzen mit voller Leistung würde dann die hohe Spannung (die vom Konensator abgegeben wird), gedrosselt bis zum Zeitpunkt wo sie Spannung des Kondensators auf den maximalen Wert der Blitzröhre abgefallen ist. Dies würde das Dach erklären. Dass dann die Spannung sehr schnell abfällt, wäre ebenfalls erklärbar, da der Kondensator dann ev. nur noch 1/10 der Spannung zur Verfügung hat.
Ebenfalls wäre es Möglich, dass die Bauart der Blitzröhre eine andere ist.
Damit eine (alte) Blitzröhre leuchtet ist nicht unbedingt eine sehr hohe Spannung nötig. Die hohe Spannung ist vor allem für die Zündung nötig.
Das heisst auch, dass die Blitzröhre noch leuchtet, wenn die Spannung abgesunken (10%) ist.
Im Canon 430 EXII Blitzgerät ist ev. eine Röhre die vor allem dann leuchtet, wenn eine bestimmte Spannung anliegt, sinkt die Spannung ab (z.B. auf 80%) dann lischt die Röhre ab.
Dies würde deine Kurve vollauf erklären.
Somit hätte ich etwas Neues erfahren, das wäre schön.
Ich labere mal vor mich hin:
Wenn ich ein Blitzgerät bauen müsste, das sowohl viel Helligkeit abgibt und erst noch eine extrem kurze Abbrennzeit hätte, dann würde ich folgendes verwenden.
Viele kurze Blitzröhren (sie benötigen eine rel. kleine Spannung und haben eine extrem kurze Abbrennzeit).
Ein üblicher Blitz-Kondensator mit einer viel höheren Spannung wie die Blitzröhren.
Eine Regelung nach oben erwähnem Prinzip (die Spannung würde gedrosselt bis sie auf den Wert der Röhre ab sinkt).
Dies würde eine sehr schnelle und aufwendige Schaltung (Steuerung der Blitzröhre) benötigen.
Ev. ist das Canon 430 EXII Blitzgerät so ein neues, modernes und elektronisch aufwendiges Blitzgerät!?

Kurt
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Nomarski in August 30, 2011, 16:30:07 NACHMITTAGS
Hallo,

für den Fall, daß die E-TTL-Steuerung hinten und vorne nicht mitspielt, das Blitzgerät nicht dafür vorgesehen ist, daß man die Leistung regulieren kann, aber einen Sensor hat für Automatik-Betrieb, über dessen Helligkeitseinfall die Blitzdauer reguliert wird, so kann man mit einer regelbaren Leuchte, die diesen Sensor anstrahlt, den Blitz auch regeln, wenn man am Blitz selber nicht basteln will. Das Verfahren ist zwar etwas umständlich, funktioniert aber. Ich hatte es mal an einem älteren Metz-Blitz ausprobiert.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Jens Jö in August 30, 2011, 20:11:16 NACHMITTAGS
Hallo Kurt,

ich habe doch gar kein Flachdach. Die Schräge, die Du da oben siehst, ist die RC Entladekurve.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/72058_24114672.jpg)
Und dann wird abrupt abgeschaltet. Daß man da auch noch eine RC Flanke sieht, macht die Soundkarte. Ich habe die Fotodiode ohne Parallelwiderstand am Eingang der Soundkarte. Da passieren natürlich allerlei Auf- und Umladungen.

Das ist übrigens kein Canon Blitz, sondern ein uraltes netzgespeistes Teil, das ich nur zum Test fotografiert habe. Manuelle Auslösung (Mittelkontakt) und keinerlei Steuerung oder Regelung.

Gruß
Alfred
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 30, 2011, 21:59:34 NACHMITTAGS
Hallo Alfred
Da habe ich fälschlicherweise die Angaben von Peter mit deiner Kurve in Beziehung gebracht.
Also alles von vorne.
Weshalb bricht denn dein Biltz die Spannung ab, hast du die Leistung gedrosselt?
Kurt
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: reblaus in August 30, 2011, 22:25:09 NACHMITTAGS
Hallo -

mir scheint hier wird etwas durcheinander geworfen. Diese Kurven zeigen ja alle den Verlauf der Lichtintensität an. Der hängt aber nicht linear mit dem Verlauf der Spannung an Kondensator/Blitzröhre zusammen - eine gezündete Blitzröhre verhält sich schließlich nicht wie ein ohmscher Widerstand!

Fröhliches Weitergrübeln

Rolf
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 30, 2011, 22:47:22 NACHMITTAGS
Hallo Rolf
Uns interessiert auch nicht die Spannung sondern das Licht.
Wenn ich schreibe die Spannung, dann ist es ein Durcheinander.
Einmal meine ich die gemessene Spannung an der Diode und ein ander mal spreche ich von der Entladung des Kondensators.
Also, die Kurve zeigt nur indirekt die Lichtintensität und auch da ist die Kurve nicht absolut linear mit dem Licht.
Die Diode und auch der Verstärker haben eine unbeachtete Kennlinie.
JEDOCH, sieht die aufgezeichnete Kurve aus, wie eine elektrische Entladung eines Kondensators.
Und es wird auch ein Kondensator entladen.
Die Beiträge in diesem Forum über Mikroskopie haben natürlich eine viel höhere Qualität und Warheitsgenauigkeit, wie unser herumstochern nach den Zusammenhängen bei einem Blitzgerät!
Die Blitzröhre ist eine schnelle Lichtquelle und zeigt somit mit der Lichtintensität vermutlich sehr genau den Verlauf und die Stärke der Spannung an, die der Kondensator ab gibt.
Die SIEMENS Silizium-PIN-Fotodiode SFH 203 hat eine sehr kurzer Schaltzeit und der Mikrofon Eingang einer Soundkarte kann diese Frequenz bestens verarbeiten.
Kannst du deine Zweifel bitte näher begründen?
Ev. kommen wir mit deinem Wissen etwas weiter, vielen Dank.
Kurt
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Stuessi in August 30, 2011, 23:01:10 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in August 29, 2011, 10:34:58 VORMITTAG
Die Hochvoltzündung ist an heutigen Kameras verboten !

Hallo Peter,

für die meisten Kameras trifft das zu, wie man auch hier lesen kann: http://www.botzilla.com/photo/strobeVolts.html

Es gibt aber auch Ausnahmen. Laut Bedienungsanleitung ist z. B.bei den Kameras Minolta Dynax 7D, Sony Alpha 700 und 900 eine Zündspannung bis 400V an der Synchronbuchse erlaubt.

Gruß,
Stuessi
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: peter-h in August 30, 2011, 23:12:17 NACHMITTAGS
Schreck laß nach, auch noch mein Senf  ;D

Hier meine Messungen zum Blitzthema. Zunächst muß die Meßanordnung getestet sein, denn es gibt nun mal keine unendlich kurze Meßzeit. Es wurde von einem Rechteckgenerator eine schnelle Leuchtdiode angesteuert und diese als Lichtquelle mit extrem kurzer Anstiegszeit angenommen.
Zur Meßwertaufnahme dann eine Fotodiode mit dem PC und einem Programm mit 190 000 Abtastungen/s benutzt. Damit sind 5 µs Abtastschritte im Idealfall sichtbar.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/72085_49177488.jpg)
Der Testimpuls zeigt das Verhalten.

Nachfolgend die damit gemessenen Blitzzeiten eines alten "Thyristor-Blitzgerätes".

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/72085_3011116.jpg)

Resultat:
Mit diesem alten Gerät sind Zeiten bis zu 1/20000s möglich. Die nächsten Schritte sind die optimale lichttechnische Ankopplung nach dem Prinzip des Stahlschmidtschen Würfels. Welche Zeiten für Hell- , Dunkel- , Phako- , oder DIC Beleuchtung nötig sind, wird sich dann erst zeigen.
Die kleine Schaltung zur Adaption eines Hochvolt-Zündkreises (alte Blitzgeräte) an neue Kameras wird demnächst auf meiner HP zu sehen sein.

Kurz geblitzt
Peter (H)

Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: reblaus in August 31, 2011, 00:43:33 VORMITTAG
Hallo Kurt -

leider habe ich kein Spezialwissen, das irgendjemand bei dieser akademischen Diskussion weiterhelfen könnte.
Allerdings sehe ich exponentielle Lichtkurven (analog der Entladespannungskurve eines Kondensators über einen ohmschen Widerstand) nur bei Stuessi (ihm auch speziellen Dank für den hochinteressanten Link betr. Zündkontaktspannung!), andere sehen eher linear aus - oder sogar buckelig, wie bei Peter (H). Aber man weiß ja auch nicht, ob die Ordinate in diesen Darstellungen linear oder was anderes ist.
Außerdem stoppt doch der Strom durch die Blitzröhre, wenn die Spannung (auf etwa 20 % ???) gefallen ist - das Licht erlischt aber viel langsamer, wie ich erfahren musste als ich mal mit einer Blitzröhre eine Stroboskop-Beleuchtung konstruieren wollte.
Also, die Sache ist für meine Basiskenntnisse so unübersichtlich, dass es mich nicht wundert, dass auch die TTL-Messung dabei oft schlapp macht und zur Überlichtung neigt und man mit gut protokolliertem Ausprobieren wie vor 50 Jahren oft besser fährt.

Eine blitzfreie Nacht noch!

Rolf
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: peter-h in August 31, 2011, 09:57:03 VORMITTAG
Nachtrag

Die Vorstellung, dass eine Blitzröhre direkt am Blitzelko angeschlossen ist gehört der Vergangenheit an. Alle Blitzgeräte mit einer Steuerung der Blitzdauer sind weit komplizierter aufgebaut. Im Hochstromkreis liegen Halbleiter (Thyristoren oder IGBTs) und nicht zu vergessen auch kleine Drosseln. Diese Induktivitäten begrenzen die Geschwindigkeit des Stromanstiegs. So auch bei meinem hier gezeigten Metz 348 und sorgen für den Buckel im mittleren Zeitbereich. Selbst die kleine Spitze am Belichtungsende ist real. Die Spannung an der Blitzröhre steigt durch den Abschaltvorgang kurz an.

Meine Meßanordnung ist über einige Dekaden linear. Die Fotodiode von Hamamatsu liefert im Strombetrieb proportional zur Strahlung einen Strom.

Gruß
Peter (H)
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Nomarski in August 31, 2011, 12:53:59 NACHMITTAGS
Hallo,

worauf sollen denn diese ganzen Kurvendiskussionen eigentlich noch hinauslaufen? Die Fläche unter der Kurve stellt eine Lichtmenge dar, welche der Aufnahmedauer zugeführt wird. Das ist bei jeder normalen Belichtung die Verschlußzeit, beim Blitzen die Synchronzeit, in der der Verschluß noch voll geöffnet wird und nicht als schmaler Streifen über die Sensorfläche wandert.
Die notwendige Lichtmenge, die man für eine Aufnahme braucht und zur Verfügung gestellt werden kann, ist begrenzt durch die Belichtungszeit und die maximale Lichtintensität der Lichtquelle, die während der Belichtungszeit abgegeben werden kann. Das wäre ein Rechteck mit den Kantenlängen Belichtungszeit und Intensität. Nun ist bei den gezeigten Kurven die Lichtintensität über die Zeit nicht konstant, sondern hat einen gewissen Verlauf.
Maßgebend ist jedoch, daß die Fläche unter diesem Kurvenverlauf  für die korrekte Belichtung ausreichen muß. So viel zur Theorie.

VG
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 31, 2011, 15:45:15 NACHMITTAGS
Hallo Bernd
Neben der Lichtmenge geht es auch um die Zeit in welcher dieses Licht abgegeben wird.
Vor Jahren hatte ich immer wieder Aufnahmen die unscharf waren. Es stellte sich heraus, dass es nicht Unschärfe, sondern Verwackelung war. Also zu unstabile Montage der Geräte, oder zu lange Blitzzeit.
Ich habe meine Kamera usw. stabiler montiert, doch die Verwackelung war manchmal immer noch da.
Beim Ausmessen der Blitzgeräte zeigte sich, dass meine Studioblitzanlage eine sehr lange Abbrennzeit hat 1/500 Sek. ! Bei allen verwackelten Aufnahmen verwendete  ich Studioblitzgeräte.
Seither verwende ich nur noch die üblichen Foto-Blitzgeräte mit gedrosselter Leistung, die Aufnahmen sind dadurch nicht mehr verwackelt, wirken schärfer und zeichnen mehr Details!

Ich könnte noch weiter ausholen und die Erschütterung des Schlitzverschlusses dokumentieren.

Gut Licht

Kurt
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Nomarski in August 31, 2011, 16:16:15 NACHMITTAGS
Hallo Kurt,

das deckt sich auch wieder mit dem Anfangsproblem dieser Diskussion, wir wollen möglichst kurze Abbrennzeiten, um schnelle Bewegungen bestmöglichst einzurieren und die Blitzzeit soll kürzer sein als die Erschütterungszeit. Alles gut und schön, aber in der halben Abbrennzeit braucht man bei gleicher Lichtmenge auch die doppelte Intensität, wenn das Bild gleich hell belichtet werden soll. Wenn die Blitzröhre nicht mehr abgibt, wie soll man das sonst bewerkstelligen? Gut, man kann dann mit den ISO-Werten noch etwas rumtricksen, aber auch das hat irgenwo auch seine Grenzen.

Ich kann zwar bei mir die Blitzzeit auf eine 20000stel Sekunde einprogrammieren, das nützt mir aber wenig, weil es für die Belichtung bei stärkeren Vergrößerungen hinten und vorne nicht reicht.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 31, 2011, 17:54:37 NACHMITTAGS
Hallo Bernd
Bei zu wenig Licht verwende ich ein oder drei weitere Blitzgeräte mit gedrosselter Leistung, die ich jeweilen mit einem SklavenBlitzWürfel versehe.
Mit dem oben beschriebenen Messaufbau habe ich gesehen, dass auch bei 4 Blitzgeräten keine (für mich) messbare Verzögerung der SklavenBlitze entsteht.

Gut Licht

Kurt
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Nomarski in August 31, 2011, 18:32:17 NACHMITTAGS
Hallo Kurt,

bitte um Entschuldigung, daß ich schon wieder nachstochern muß. Also wenn dir ein Blitzgerät von der Intensität nicht ausreicht, schließt du über einen Sklavenblitzwürfel mehrere an. Dabei wird es sich vermutlich um einen Strahlenteiler handeln. So ein Strahlenteiler hat doch aber auch Verluste.
Gehen wir mal von einem Teilungsfaktor von 50% aus:
Ein Blitz alleine reicht nicht direkt am Lichteingang, also schließt du zwei gleichstarke Blitzgeräte am Strahlenteiler an. Nun schluckt aber jeder Strahlenteilerzweig schon 50% Lichtleistung, die du durch den zweiten Blitz gerade wieder ausgleichst. Wo liegt da der Vorteil?

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite
Beitrag von: Kurt Wirz in August 31, 2011, 19:02:12 NACHMITTAGS
Hallo Bernd
Erst jetzt verstehe ich dich richtig.
Du hast natürlich absolut recht!
Ich mache nur Auflicht Makro- und Mikrofotografie, da geht es bestens.
Siehe meine WebSite.
Wenn ich Lichtleitfasern verwende, so habe ich ebenfalls mehrere davon.
Dein Problem bei Durchlichtmikroskopie, dafür habe ich zu wenig Kenntnis und sehe somit keine Lösung.

Dennoch, gut Licht

Kurt