Liebe Pflanzenfreunde,
eine Pflanze, die durch ihre Robustheit überrascht. Leider habe ich nur wenige Informationen gefunden.
Systematik:
Familie: Rosengewächse - Rosaceae
Gattung: Stephanandra
Art: incisa
Wissenschaftlicher Name: Stephanandra incisa
Weitere Namen: Niedrige Kranzspiere, Zwerg Kranzspiere
Englischer Name: Stephanandra, cutleaf
Französischer Name: Spiree flexueuse
Im Botanischen Garten in Darmstadt steht diese Pflanze.
Die Kleine Kranzspiere ist eine Art aus der Gattung Stephanandra, die 4 Arten umfasst und zur Familie der Rosaceae (Rosengewächse) gehört.
Die Pflanze wurde bereits von Carl Peter Thunberg beschrieben und benannt, aber erst 1885 von Hermann Zabel in die heute gültige Systematik eingeordnet.
Stephanandra incisa ist ein Laubgehölz, die Heimat der Pflanze ist Japan und Korea. Der Strauch wird etwa 2,5 m hoch.
Stephanandra incisa ist aus kanadischen Bergwäldern in unsere Gärten gekommen. Klar, dass dieser zarte Blütenstrauch extrem winterhart ist!
Die Kleine Kranzspiere verträgt Temperaturen bis - 28,2 º C.
Im Hochsommer ist sie über und über mit weißen Blüten bedeckt. Möglicherweise rührt ihr deutscher Name von den Blüten, die man sich vortrefflich in einem Brautkranz vorstellen kann. Die Kranzspiere wächst langsam, sie ist als Bodendecker geeignet.
Die Pflanze hat eine interessante Herbstfärbung, ist aber mit ihrem Totholzanteil und der breiten Ausdehnung der Zweige etwas gewöhnungsbedürftig anzuschauen.
Stephanandra incisa ist sommergrün, die Blätter sind wechselständig angeordnet. Sie sind mittelgrün, eiförmig und haben einen doppelt gesägten Rand. Im Oktober färben sie sich gelb bis orange.
Der Spross ist so hart, man kann ihn eher brechen, als quer schneiden.
Bild 01 Schnittstelle, Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/75520_5567576.jpg)
Spross, Querschnitte 35 µm
Mit meiner bewährte Färbemethode (Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.) kam ich nicht zum Ziel. Das Phloem war zu dunkel und die Zellen nicht mehr zu erkennen. Auch das Bleichen mit Chlorix brachte keinen Erfolg.
Ich habe die Färbezeiten verkürzt.
Arbeitsanleitung:
Original Färberezept siehe Seite von Herrn Armin Eisner http://www.aeisner.de/
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
Querschnitte
Reichert - Jung Schlittenmikrotom Hn 40 - Schnittstärke beträgt 35 µm.
Probe lag in AFE – Gemisch
1. Fixiergemisch auswaschen in 70 % Ethanol 5 Minuten
2. Alkoholreihe bis zum 30%igen Ethanol
3. Wasser entmin. 3x wechseln je 1 Minute
4.
Vorfärbung Acridinrotlösung 4 Min. 5. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
6. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) 12 Sekunden.
7. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
8.
Nachfärbung Astrablaulösung 1 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 5 : 1 verwendet.
9. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben
10. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
11. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen
12. Einschluss in Entellan
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot. Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb. Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot, Suberin hellrosa.
Fotos erstellt mit Nikon D5000.
Bild 02 Ungefärbter Schnitt in dest. Wasser, Spross, Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/75520_26944039.jpg)
Bild 03 Übersicht, Spross, Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/75520_30963791.jpg)
Die Übersichtsaufnahme wurde mit ,,MagniFlash" erstellt
.
Bild 04 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Spross, Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/75520_61555880.jpg)
EP = Epidermis, R = Rindenparenchym, SK = Sklerenchymring, MST = Markstrahl, PH = Phloem (Bast), K = Kambium, YX = Xylem, T = Trachee
Bild 05 Ungefärbter Schnitt in dest. Wasser, Spross, Polarisation, Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/75520_40763124.jpg)
Bild 06 Fluoreszenzaufnahme, Spross, Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/75520_60675355.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED - kein Pilotlicht
Bild 07 Fluoreszenzaufnahme, Spross, Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/75520_4661615.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED - kein Pilotlicht
Bild 08 Fluoreszenzaufnahme, Spross, Kleine Kranzspiere (Stephanandra incisa)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/75520_56908521.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED - kein Pilotlicht
Literatur:
Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
Christoper Brickell (Editor-in-chief): RHS A-Z Encyclopedia of Garden Plants. 3. Auflage. Dorling Kindersley, London 2003, ISBN 0-7513-3738-2.
Für Verbesserungsvorschläge habe ich ein offenes Ohr.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen