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Bibliothek => Mikro-Know-How => Thema gestartet von: crabtack in November 02, 2011, 20:43:40 NACHMITTAGS

Titel: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 02, 2011, 20:43:40 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe eine Seite gefunden, wo beschrieben wird wie man mit einfachen Mittlen eine Sterile Umgebung schafft.
Mit Bakterien hat das ganze bei mir ausgezeichnet funktioniert.
Demnächst versuche ich mich mal an Kalluskulturen.

http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/biologie/medik/exp/klonen/karotte/prak.html

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Peter V. in November 02, 2011, 20:45:30 NACHMITTAGS
Zitat von: crabtack in November 02, 2011, 20:43:40 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe eine Seite gefunden, wo beschrieben wird wie man mit einfachen Mittlen eine Sterile Umgebung schafft.
Mit Bakterien hat das ganze bei mir ausgezeichnet funktioniert.
Demnächst versuche ich mich mal an Kalluskulturen.

Gruß
Olaf

Hallo!

Schön für Dich! Und was haben wir davon  ???  ;)
Nein, Spaß beiseite: Dann schick doch mal einen Link zu dieser Seite!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 02, 2011, 22:15:38 NACHMITTAGS
Oh, tut mir leid, ganz vergessen.
Danke für den Hinweis!

Hier nochmal der Link: http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/biologie/medik/exp/klonen/karotte/prak.html

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: hebi19 in November 03, 2011, 05:11:50 VORMITTAG
Wer mit "steriler Umgebung" experimentieren möchte sollte mal nach "impfbox" googeln.
Man kommt z.B. auf solche links:
http://de.wikibooks.org/wiki/Pilzzucht/_Anhang#Bau_einer_Impfbox

Pilzzüchter, Hefezüchter (fürs Hobbybrauen und Weinbereiten) und auch Orchideenzüchter sind scheinbar weiterverbreitet als "allgemeine Hobbymikrobiologen" (oder gehören die auch zu dieser Gruppe ??). Unter Ihnen ist die Impfbox für praktisch steriles Arbeiten im normalen Haushalt recht verbreitet.

bei den Hobbybrauhefezüchtern findet man z.B. solche Seiten (ohne Impfbox):
http://netbeer.org/content/view/17/lang,en/

Allen viel Spaß und wenig Kontaminationen wünscht
Martin alias Hebi19
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 03, 2011, 09:17:56 VORMITTAG
Danke für die Links.
Aber ich bleibe lieber bei der ersten Methode, da kann man direkt mit den Händen in die Box greifen und so leichter und schneller schneiden.
Erstmal Wasserstoffperoxid kaufen, hoffentlich hält mich niemand für einen Terroristen.
Ich berichte dann, wie es mit den Kalluskulturen läuft.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: hebi19 in November 03, 2011, 13:20:30 NACHMITTAGS
Zitat von: crabtack in November 03, 2011, 09:17:56 VORMITTAG
... da kann man direkt mit den Händen in die Box greifen und so leichter und schneller schneiden.

Hallo nochmal

im Prinzip geht es darum, so gut wie möglich jedwede im Arbeitszimmer rumfliegenden Keime auszusperren.
Je dichter die "Impfbox" ist, um so risikoloser (bezgl. Kontamination) ist das Arbeiten. Die "unten angehobene Plastikkiste" ist auch nichts anderes, wie eine einfache Impfbox. Schon "Dimensionen besser" als die Arbeit auf der offenen Tischplatte. Ich hab schon Bauberichte von ähnlichen Impfboxen gesehen mit Gummi-/Plastikhandschuhen in den Eingriffen. Der Dampfdrucktopf (mit den sterilisierten Nährböden und Instrumenten) wird schon zum auskühlen in diese Box gestellt, alles nochmal mit Alkohol ausgesprüht und dann (nach dem Auskühlen) gearbeitet.

Nächste Stufe sind dann die "sterilen Werkbänke" mir HEPA-Filtern, aber da kommen wir auch bei Selbstbau weit in den 3-stelligen Eurobereich.

Martin
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 03, 2011, 15:46:20 NACHMITTAGS
Hallo,

Hepa Filter sind für mich momentan noch unbezahlbar, aber vielleicht irgendwann mal...
Gummihandschuhe in den Eingriffen wäre auch eine Idee.
Ich muss mir bei Gelegenheit mal Plexiglas kaufen.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: JB in November 03, 2011, 21:17:25 NACHMITTAGS
Hi,

Ist der Aufwand wirklich noetig? Selbst vor der Anwendung von Antibiotika in der Zellkultur waren keine Filtersysteme noetig. Ein brennender Bunsenbrenner (fuer den Arbeitsplatz) und Schnellkochtopf (fuer das Autoclavieren von Petrischlaen und Medien) sind alles was fuer steriles Arbeiten notwendig ist. Fuer Bakterien und selbst fuer Zellkulturen. Die sterilen Werkbaenke machen das Arbeiten lediglich leicher und sicherer (fuer die Kulturen).

Hier Photos:

Changing fluid in tissue-culture flask in Carrel's laboratory (ca. 1923)
http://centennial.rucares.org/index.php?page=Mammalian_Cells

Central Cancer Research Labs in 1931
http://visualsonline.cancer.gov/details.cfm?imageid=1862
(man beachte den Mundschutz)

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 03, 2011, 21:46:25 NACHMITTAGS
Tachchen,

also ein einfacher Schutz in Form einer Plastikbox halte ich schon für Sinnvoll.
Für die Kalluskultur muss ich ja schon länger am Material herumschnibbeln, da sit es gut wenn nicht jeder Mist reinfliegen kann.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: beamish in November 03, 2011, 21:55:21 NACHMITTAGS
Hallo

Hat schon mal einer eine "FlowCap" improvisiert (ist ja im Original nicht billig)? Wenn man mit Agar-Platten experimentiert, sollte einem nicht Sporenstaub drauf fallen...

Grüße

Martin
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: hebi19 in November 03, 2011, 22:28:55 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in November 03, 2011, 21:55:21 NACHMITTAGS
Hat schon mal einer eine "FlowCap" improvisiert (ist ja im Original nicht billig)?

http://golfshop-online.net/caps/5345-adidas-golf-flow-cap-2011.html

Flow Cap für 19,95  ;D ;D ;D

sorry - kam beim googeln nach flow cap aber ganz vorn

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: JB in November 04, 2011, 01:06:37 VORMITTAG
Zitat von: beamish in November 03, 2011, 21:55:21 NACHMITTAGS
Hallo

Hat schon mal einer eine "FlowCap" improvisiert (ist ja im Original nicht billig)? Wenn man mit Agar-Platten experimentiert, sollte einem nicht Sporenstaub drauf fallen...

Grüße

Martin


Die vom Bunsenbrenner in Gang gesetzte Aufwaertsbewegung der Raumluft um den Brenner herum verhindert wirksam dass Sporen auf die Platten fallen. Der Effekt ist verblueffend. Man kann sogar Agarplatten offen zum Trocknen stehen lassen, ohne dass sie kontaminiert werden.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 04, 2011, 08:36:25 VORMITTAG
Hoh, so effektiv ist das?
Was würdest du sagen. wieviele cm um die Brennerflamme ein Steriler Bereich entsteht?
Ist der Effekt bei der blauen oder der rot-gelben Flamme am stärksten?
Bei viel oder wenig Gaszufuhr?

Achja noch was, ich habe mir jetzt einen Mundschutz gekauft, durch den angeblich auch keine Viren kommen, diese Hartschaligen Dinger.
Kann ich das Teil auch mehrmals verwenden?
Es geht ja nur um Materialschutz, also, dass ich meine Bakterien nicht auf die Platten atme.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: JB in November 04, 2011, 14:11:00 NACHMITTAGS

Nur die blaue Flamme ist effektiv. Der "sichere" Radius ist etwa 20-30 cm um den Brenner herum. Ein Mundschutz ist (meist) nicht notwendig, man muss nur vermeiden auf die Platten zu atmen/husten/sprechen/singen.

Wenn Sie anfangen, lassen Sie einfach ein paar unbehandelte Platten im Arbeitszyklus mitlaufen (als Negativ-Kontrolle). Wenn Kontaminationsprobleme auftauchen koennen sie so systematisch nach den Quellen suchen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 04, 2011, 16:24:43 NACHMITTAGS
Ok, danke.

Also ich bevorzuge das freundliche "Du".

Zur Negativ Kontrolle habe ich zu wenig Petrischalen :)
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 05, 2011, 15:37:06 NACHMITTAGS
Verdammt, bei der 3 fachen Tyndallisation ist das gesammte Wasser in der Petrischale verdunstet :(

Ich ahbe sie in Alufolie eingewickelt und 3 mal bei 120 grad in den Backofen gestellt.
Kann ich sie auch anders Sterilisieren?

Dampfkochtopf bekomme ich erst in 2 Monaten.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 05, 2011, 17:35:19 NACHMITTAGS
Medium sterilisiert man in Flaschen (halb voll) mit aufgelegtem (NICHT zugeschraubtem) Deckel, so würde ich es auch mit dem Tyndallisieren machen (wenn es denn unbedingt dieses Verfahren sein muss) und füllt es danach in Petrischalen.

Die Petrischalen wickelt man leer in Alufolie ein (OHNE MEDIUM und mehrere am Stück reicht)  uund steriliert sie heiß bei 180 °C über Nacht. Nach dem Abkühlen gießt man dann die Platten (Platten kalt, auspacken Medium rein, handwarm! nach letztem tyndallisieren oder aufkochen in Mikrowelle).
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 05, 2011, 21:49:14 NACHMITTAGS
Hallo Hyperion, danke für deine Antwort.

Bis ich meinen Dampfkochtopf habe muss es leider beim Tyndallisieren bleiben.
Also meine Petrischalen halten nur 140 Grad aus.
Reichen denn auch 130 Grad aus?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 06, 2011, 00:17:03 VORMITTAG
Wie sie halten nur 130 °C aus?

Wenn es welche aus Glas sind, dann halten die auch 200 °C aus und wenn es welche aus Polystyrol oder einem anderen Kunststoff sind, dann muss man sie nicht mehr sterilisieren, denn diese werden mit Gammastrahlung vom Hersteller sterilisiert.

Es sei denn du hast dir die billigen unsterilen gekauft, das sind dann die falschen. Denn die üblichen Petrischalen in diesen 20er bis 30er Beuteln müssen nicht sterilisiert werden.

Welche hast du dir denn gekauft? Poste mal nen Link oder beschreib es bitte.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 06, 2011, 09:03:37 VORMITTAG
Hallo.

Also ich habe mir welche aus Glas gekauft.8cm Durchmesser, 3,50 Euro das Stück.
Also der Apotheker hat mir gesagt, dass die nur 140 Grad aushalten.
Mit Gammastrahlung sterilisierte konnte ich leider nicht bekommen.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 06, 2011, 11:05:32 VORMITTAG
Das war dann ein Idiot.

Wenn man die langsam hochheizt hält normales Glas locker 200-300 °C aus. Man muss dann nach dem sterilisieren nur den Ofen ausmachen (nicht die heißen Schalen gleich raus) und abkühlen lassen.

Ich würde aber zusehen dass ich Einmalschalen aus PS bekomme, denn du musst die Glasteile ja auch wieder rücksterilisieren und saubermachen wenn da was drauf gewachsen ist. Die PS Schalen musst du nur sterilisieren und kannst sie dann einfach wegwerfen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 06, 2011, 11:21:23 VORMITTAG
Nein, der ist kein Idiot, ganz sicher.

Ok, danke dann werde ich sie ab jetzt bei 180 °C sterilisieren.

Kann ich mir das Rücksterilisieren nicht einfach machen indem ich ein bischen Alkohol draufgieße und umrühre?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Peter V. in November 06, 2011, 11:30:41 VORMITTAG
Hallo!

ZitatDas war der ein Idiot.

Komischer Satzbau...unabhängig davon: es ist einfach schade, dass Leute, die offenbar durchaus Ahnung von bestimmten Dingen haben, sich hier IMMER WIEDER durch inadäquate verbale Kraftmeiereien auf unterstem Niveau selbst disqualifizieren.
Dominik, nach Deinen letzten Postings hatte ich eigentlich gehofft, dass Du diese Phase endgültig überwunden hättest...

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 06, 2011, 11:42:25 VORMITTAG
Hallo,

also ich kann ihn da durchaus verstehen, es gibt schon viele inkompetente Apotheker hierzulande.
Ich denke aber, dass er sich nur versprochen hat und 240 Grad meinte.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Mila in November 06, 2011, 11:49:39 VORMITTAG
Hallo,

Zitat von: crabtack in November 06, 2011, 11:42:25 VORMITTAG
es gibt schon viele inkompetente Apotheker hierzulande.

Zum Glück gibt es auch kompetente... ;)

Pharmazeutische Grüße,
Mila

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Peter V. in November 06, 2011, 11:56:55 VORMITTAG
Hallo!

Zitatinkompetente Apotheker
..und Ärzte...Finanzbeamte....Maurer....Lehrer....Fliesenleger...Biologen...
Aber nicht jeder Apotheker, der nicht weiss, bis wieviel Grad irgendein Glasgerät beständig ist, ist gleich ein "Idiot" - oder?

Abgesehen einmal davon: Das, was wir hier stets von Apothekern "erwarten", entspricht einfach auch nicht mehr dem Berufsbild des Apothekers bzw. den heutzutage üblichen Anfordrungen an einen guten Apotheker. Mit diesen Dingen hat er einfach nichts mehr zu tun und es spielt in seiner täglichen Praxis überhaupt keine Rolle! Daß es so ist, können wir bedauern, aber so ändert sich eben auch ein Berufsbild. Oder würden wir einen heute ausgebildeten Ingenieur gleich als "Idioten" bezeichnen, weil er nicht mehr mit einem Rechenschieber umgehen kann?

Zudem finde ich, dass derartige pauschale Kraftmeiereien einfach nicht Stil DIESES Forums sind.
Aber das wurde Dominik eigentlich schon häufiger zu verstehen gegeben...

Hezrliche Grüße
Peter

@Mila: Wenn ich jetzt noch ein Foto von Thomas mit einem Blümchen im Mundwinkel finde.... ;D
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 06, 2011, 12:36:11 NACHMITTAGS
ZitatKann ich mir das Rücksterilisieren nicht einfach machen indem ich ein bischen Alkohol draufgieße und umrühre?

Reiner Alkohol fixiert Bakterien eher als dass er sie abtötet.

Wenn dann nimmt man 70 % (v/v) Ethanol oder 50 % (v/v) Isopropylalkohol oder ~3 % Natriumhypochlorit (Danchlorix) und mit übergießen wäre es nicht getan, sondern man sollte sie in einer Art Wanne tauchen / großem Eimer komplett untertauchen und dann drin einwirken lassen. Zusätzlich kommt noch ein bischen Spüli rein (am besten so ein Ultrakonzentrat, das billigste aus dem Supermarkt). Denn viele Mikroorganismen werden sonst nicht richtig benetzt, da sie hydrophobe Zellwände besitzen (häufig bei Pilzen anzutreffen oder auch bei manchen Sporen).

Ich mache das manchmal, dass ich die Sachen sammele und dann einmal im Monat ein Hypochloritbad ansetze, wenn ich zuwenig für den Schnellkochtopf habe.

Für größere Mengen kommt es aber recht teuer, denn der Liter Spiritus ist nicht soooo billig und Hypochlorit stinkt einfach nur erbärmlich und macht rote Flecken auf schwarzen Klamotten.

Bei Flüssigkulturen kann man die brechnete Menge reinen Alkohol reinkippen um auf die 70 bzw. 50 % zu bekommen (ruhig den billigsten technischen Alkohol nehmen) oder eben doch Hypochlorit, das Spüli nicht vergessen.

Laut Biostoffverordnung müssen R1 Organismen übrigens gar nicht sterilisiert werden. Wer also z. B. mit Saccharomyces cerevisiae wildtyp arbeitet kann das Zeug getrost ins Klo kippen. Mit R2-4 Organismen sollte man daheim eh nicht arbeiten. (Gut wenn man mal einen Schimmel auf der Platte hat, dann wäre der auch evtl. R2, aber autoklaviert irgendwer sein vergammeltes Brot daheim?). Ansonsten muss man bei ungerichteten Arbeiten laut BioSV eine Riskioabschätzung vornehmen, sprich wenn ich irgendwo Keime anreichere von denen auszugehen ist das da auch ein >= R2 drin ist, dann muss ich inaktivieren. Wenn meine Probe aber im Regelfall keine solchen Organismen beinhaltet, dann reicht auch wegwerfen im geschlossenen Beutel / Behälter.

Z. B. Wenn ich eine Lupine im Wald ausgrabe und die Wurzelknöllchen auf einer selektivplatte ausstreiche, ist nicht davon auszugehen das da ein >=R2 Organismus drauf wächst. Habe ich dagegen ein 1 WOche altes Hähnchenfilet und mache daovn einen Abstrich auf Selektivplatten für Enterobakterien, sollte man daovn ausgehen das auch der ein oder andere R2 drauf zu finden ist. Die Listen mit der R Einstufung der Spezies gibts frei im Netz.

Bei den S Stufen (S bei Gentechnisch veränderten, ansonsten R) muss immer inaktiviert werden. Die GenTV sticht ist Restriktiver und sticht die BioSV ansonsten aus. Wer also E. coli K12 mit nem Plasmid daheim hat muss trotzdem inaktivieren, obwohl nur S1 und keine Gefahr ausgeht.

BTW: Laut den Verordnungen ist eigentlich nur Verbrennen (im heimischen spezialofen, betrifft eher Krankenhäuser) oder Autoklavieren bei 121 °C für 20 Minuten zugelassen, da bei Flüssigsterilisation zuviele Variablen sind (wieviel kippe ich rein, ist das Zeug evtl. schon verbraucht, wirklich alles benetzt usw).

Im Schnellkochtopf (da der wie schonmal erwähnt nur 116 °C schafft, es sei denn man legt ~ 50 gramm Blei auf das Druckventil, das hatte früher mal eine TA bei uns gemacht. Ich würds nicht machen) muss man 30 Minuten nehmen (nachdem er vollen Dampf hat). Trotzdem wäre diese Methode nicht Verordnungskonform, da z. B. der Prüfkeim für richtige Autoklaven Geobacillus stearothermophilus evtl. nicht abgetötet werden würde. Das ist aber nur von theoretischem Interesse und spielt für die Praxis keine Rolle. Da ist auch ein riesen Sicherheitszuschlag mit dabei. Die 20 Minuten kommen daher das der Prüfkeim in ~1,5X Minuten um eine 10ner Logstufe abgetötet wird. Die Prüflösung hat 10^6 Sporen und man möchte eine Reduktion auf 10^-6 erreichen --> 12 x 1,5X ergibt ~20 Minuten.
D. h. ein normaler Autoklav würde nur 1 von einer Millionen Gängen das Gut nicht komplett sterilisieren. Der Keim (dessen Sporen) ist sehr widerstandfähig, normale Keime oder Sporen sind das nicht in dem Ausmaß. Wenn man dochmal sowas hätte könnte man auch bei 131 °C autoklavieren oder die Zeit verlängern, kommt in der Praxis aber so gut wie nie vor.

Wichtig ist noch Abfallsäcke mit Autoklaviermüll an der Seite aufschlitzen, damit Wasserdampf hinein kann und bei großen Volumina (Schnellkochtopf mit 1-2 Liter Flaschen wenn welche reinpassen) noch eine Ausgleichszeit dazu (wieviel steht z. B in Eckhards Basts Buch). Bei einem Autoklaven mit Temperaturfühler muss dieser im Vergleichsgefäß stecken, Wichtig das muss nicht nur das gleiche Volumen haben, sondern auch aus dem gleichen Material sein (Wärmeleitfähigkeit !).
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 06, 2011, 13:08:38 NACHMITTAGS
Hallo, Danke für die Schnelle Antwort.

Verdammt, dann bin ich ja Kriminell.
Ich habe Schwarzen Schimmel, der die Petrischale bevölkerte einfach durch den Hausmüll entsorgt. :)

Hmm, hört sich ja so an, als wenn das auf Dauer ganz schön teuer wird.
Ich sollte mir doch einen Schnellkochtopf kaufen, dann muss ich endlich nicht mehr tyndallisieren.
Dummerweise fehlen mir noch 8 Euro.
Naja, mal gucken.


Hefe gehört ins Brot, nicht ins Klo.  ;D

Zu den R einstufungen konnte ich nichts finden.
Ich habe einfach R1 Bakterien ge*zensiert*lt.

Gruß
Olaf

Edit: Geld gefunden, der Kochtopf ist mein.Nur kann ich mir jetzt keine Petrischalen mehr leisten.Eine habe ich ja noch.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 06, 2011, 13:33:47 NACHMITTAGS
Achte fei beim Kauf auf die Bauhöhe, also 500er Flaschen solltest du schon reinbringen, also keinen ganz flachen kaufen. Du musst ja Flaschen zumindest schrägt reinstellen können.

Hier bitte, die Liste:

http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/06_Gentechnik/register_datenbanken/organismenliste.pdf?__blob=publicationFile
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 06, 2011, 13:50:09 NACHMITTAGS
Vielen Dank, die Liste ist sehr nützlich.

Ja, darauf habe ich geachtet, das hast du mir schon einmal gesagt.
Der ist über 20 cm Hoch, sollte genügen.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 08, 2011, 15:45:03 NACHMITTAGS
Hallo!

So, der Topf kommt am Samstag an.

Nun muss ich überlegen was ich als Nährmedium nehmen kann.
Ideal wäre LB Medium abe rich habe nurnoch 5 Euro zur Verfügung dafür.
Fertig kaufen geht also nicht.
Und ich weiß nicht woher ich Trypton und Hefeextrakt bekommen kann.

Könnte für E.Coli nicht auch ein Hundefutter oder Kartoffelagar genügen?
Agar Agar habe ich noch genug da. :D

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 08, 2011, 18:36:10 NACHMITTAGS
Du hast 5 Euro? Ausgezeichnet!

Du gehst in den nächsten Supermarkt und kaufst dir "Rindfleisch Beinscheibe" oder "Rindfleisch Suppenfleisch".

Das ist ganz billiges Rindfleisch wo noch Knochen / Haut / Sehnen / Gefäßreste dran sind.

1) Schnapp dir ein Küchenbrett und das Fleisch und entferne das Fleisch von den oben genannten Sehnen, Haut, Knochen, Gefäßen UND FETT (WICHTIG) usw. so gut wie es geht.
2) Schneide es klein in 1,1 cm große Würfel.
3) Wiege die Rindfleischstückchen auf einer Küchenwaage und gebe sie mit der doppelten Menge (in ml) kochend heißes (! am besten aus dem Wasserkocher) Wasser in ein sauberes hohes Becherglas oder einen nicht zu großen Topf.
4) Decke das Zeug zu und lasse das ganze 12 Stunden bei Raumtemperatur ziehen (am besten über Nacht), nicht länger sonst wächst es an.
5) Koche das ganze nun auf (es muss richtig kochen!) und halte es so für etwa eine viertel Stunde am kochen, ab und an mal rühren und Deckel nicht vergessen, es soll ja nicht soviel Wasser verdampfen.
Du hast lang genug gekocht wenn das ganze nicht mehr rot vom Blut, sondern gelblich ist (das merkt man aber erst wenn man eine kleine Probe in z. B. einen Meßzylinder oder ein Reagenzglas füllt und die Fleischfasern sedimentieren) lässt. Normalerweise reicht eine viertel stunde richtig kochen aber aus.
6) Filtriere das ganze in eine Flasche (du kannst saubere ! PET Flaschen a 500 ml halbvoll befüllen) durch einen Kaffeefilter z. B. Die Groben Stücken kannst du vorher mit einem Küchensieb entfernen (und essen. In der Pfanne gebraten mit Ei, Ziwebeln und Salz, schmeckt sehr lecker).
7) Verbrauche das Zeug entweder gleich oder lagere es bei -20 °C abgefüllt und vershclossen in den Flaschen (nur zur Hälkfte bis max 3/ 4 voll) in der Tiefkühltruhe.

Du hast nun Fleischwasser mit dem du Medium machen kannst (was halbwegs definiert ist im Gegensatz zu Hundefutteragar).

Fleischextrakt Medium (für 0,5 Liter):

5 g Natriumchlorid (Speisesalz tuts auch, das billigste aus dem Supermarkt, es muss eins ohne Kalk als rieselhilfe sein, sich also klar in Wasser lösen, kein Meersalz oder sowas).
Mit Fleischwasser auf 500 ml auffüllen und alles lösen lassen.

Die Lösung auf 2 500 ml Flaschen verteilen und 3 g Agar Agar in jede geben.

Die Flaschen nicht komplett verschließen und im Dampfdrucktopf autoklavieren (aufpassen das sie nicht umfallen, notfalls noch ein paar leere Flaschen mit reintun damit der Topf voller wird), halbe Stunde nachdem der Plöppel auf höchster Druckstufe steht.

Nach der Zeit vom Herd nehmen warten bis der Druck weg ist, dann Topf aufmachen und Flaschen rausholen, bei Raumtemperatur solange stehen lassen bis man sie anlangen kann ohne sich die Finger zu verbrennen (nicht eher gießen, sonst zuviel Kondenswasser).

Den Bunsenbrenner anmachen, deine im Backofen schon vorsterilisieren Petrischalen in 4er Packs daneben stellen, die obersten drei mit dem Deckel der vierten mit einer Hand anheben und mit der anderen ~ 4-5 mm hoch Medium hineinfüllen, zumachen und die obstern zwei mit dem Deckel der vierten anheben, gießen usw.

Brenner aus und Platten über Nacht stehen lassen damit sie schon vortrocknen können. In eine Tüte packen und bis zum Verbrauch bei 4 °C im Kühlschrank lagern. (Normalrum, NICHT Kopfüber).

Vor dem Beimpfen Platten aus dem Kühlschrank auf Bruttemperatur vorwärmen lassen.



Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 08, 2011, 19:37:55 NACHMITTAGS
Hallo!

Danke für die schnelle und hilfreiche Antwort.
Endlich ist mal was unkompliziert. :D

Kann ich die Petrischalen einfach auch im Dampfkochtopf Autoklaviren anstelle des Backofens?
Das mit dem Befüllen der Petrischalen verstehe ich nicht so ganz.
Kann ich auch einfach jede einzelne Platte gießen?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 08, 2011, 19:49:47 NACHMITTAGS
ZitatKann ich die Petrischalen einfach auch im Dampfkochtopf Autoklaviren anstelle des Backofens?

Nein weil sie dann zu feucht werden.

Die müssen beim Gießen schon aussemn trocken sein.
Zitat
Das mit dem Befüllen der Petrischalen verstehe ich nicht so ganz.

Klar kannst du die auch einzeln gießen, nur darfst du die Teile mit dem Flüssiugen Agar drin ja nicht mehr großartig bewegen. Wenn da Agar an den Rand / Deckel hoch schwappt kannst du sie gleich weg tun.

Also entweder a) legt du eine Schale hin, hebst den Deckel an, gießt, machst zu und legst die nächste Schale drauf.

Oder aber b) du machst eben 4er Stapel, greifst mit der Hand von oben drauf und öffnest die unterste Schale (die drei oben drüber hebst du mit an), gießt, machst zu und gehst dann eine Eben höher. Das geht schneller so.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 08, 2011, 19:52:35 NACHMITTAGS
Ah Ok, danke für die Antwort.

Da ich mir ohnehin nur 4 Petrischalen leisten kann mache ich 2 2er Stapel.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 08, 2011, 20:39:42 NACHMITTAGS
Lol, was willst du mit vier Petrischalen?

Da müsstest du gerademal 100 ml Medium machen ausserdem sind die total schnell voll. Da kannst du gar nicht viel ausstreichen. Ich würde minimum  (wirlich aller unterst) in 10 Investieren und lieber noch ein wenig warten.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 08, 2011, 20:55:57 NACHMITTAGS
Hallo!

Naja mit 4 kann ich immerhin schonmal üben.
Die sind halt nicht so billig 3.50 Euro pro Stück.
Aber bald ist ja Weihnachten, muss ich halt weniger Sthal und mehr Petrischalen kaufen. ;D

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 08, 2011, 21:02:53 NACHMITTAGS
Wie für eine Norm Glaspetrischale!!!!

Boah. Der Apotheker ist kein Idiot, der ist ein gerissener Hund und Wucherer!

Bestell dir deine Petrischalen lieber hier, der liefert auf Rechnung, wenn es unbedingt welche aus Glas sein müssen:

http://www.laborhandel-krumpholz.de/laborglas/petrischalen

Generell braucht man für normale Anwendungen keine Riesenschalen. 10 cm Durchmesser und 15 mm Höhe sollte reichen.

Da bekommst du bei og. Link 10 Stück für 10 Euro davon. (+ 3,95 Versand, aber der rechnet sich ja wenn man mal mehr bestellt). Immernoch billiger als der Wucherapotheker.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 08, 2011, 21:28:37 NACHMITTAGS
Oh verdammt, ich Zahle also etwa 500% des Preises den ich eignetlich Zahlen müsste.
Ok, ab jetzt kaufe ich nichts mehr außer Medikamenten in der Apotheke.

Sterilisierbar bis 130 Grad.
Kann ich davon ausgehen, dass die bei langsamen Auskühlen auch mehr Aushalten?

Danke für den Link, schöne seite.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: treinisch in November 08, 2011, 23:15:07 NACHMITTAGS
Hallo Olaf,

gräme dich nicht, die Schalen bei diesem Link sind tatsächlich sehr billig.

Aber sind Deine vielleicht aus Duran? Dann wäre der Preis wieder ziemlich
gut, abgesehen davon, dass Du keine aus Duran brauchst, oder aus
Borosilikat, oder mit extra-planem Boden? Duran würde auf jeder Schale
stehen.

Mit der Temperatur bei Glas ist das so eine Sache. Generell hat der Apotheker
mit seiner Aussage nicht unrecht gehabt. Irgendwo bei 120-140°C verändert sich
das Glas dauerhaft und kann massiv an Stabilität einbüßen. Was aber, wenn Du sie
im Backofen abkühlen lässt, wie von Hyperion beschrieben, kaum auftreten sollte und
bei Petrischalen sowieso egal ist.

Ja, bei langsamem Erwärmen und Abkühlen ohne Inhalt und in trockenem Zustand
ist es kein Problem bis auf 180°C zu gehen. Das gilt für Petrischalen im Backofen.

Viele liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Peter V. in November 08, 2011, 23:31:00 NACHMITTAGS
Werter Dominik,

ZitatBoah. Der Apotheker ist kein Idiot, der ist ein gerissener Hund und Wucherer!

Du hast uns ja mal ausführlich dargelegt, woher Dein offenbar immer noch nicht überwundenes Trauma rührt, das Dich zu einem pathologischen Apotheker(innen)haß geführt hat. Bevor Du jedoch weiterhin hier herumkofferst und bei jeder sich bietenden Gelegenheit Apotheker pauschal als Idioten, Wucherer und gerissene Hunde bezeichnest, würde ich Dir dringend raten, die Probleme endlich einmal professionell aufzuarbeiten!!!

Zudem solltest Du Dich mal ein wenig mit kaufmännischen Prozessen, Preisbildung etc. auseinandersetzen, bevor Du hier weiterhin einen solchen B L Ö D S I N N verbreitest!
Apotheken haben typische Vertriebswege und beziehen ihre Artikel aus einem speziellen Großhandel für Apopthekenbedarf. Dort sind bestimmte Dinge selbst für Apotheken im Einkauf schon deutlich teurer als sie bei manchen anderen Vertriebswegen im Verkauf kosten.
Nach Deiner Ansicht soll zudem der Apotheker selbstverständlich an dem ganzen Aufwand, der er mit der Bestellung und dem Verkauf der Petrischalen hat ( was nicht sein tägliches Geschäft ist! ) nichts verdienen. Ist klar, Du arbeitest vermutlich auch für Gottes Lohn, nicht wahr?
Am Bahnhofskiosk ist die Cola auch deutlich teurer als bei Aldi!


Man kann sicher die Preisgestaltung kritisch hinterfragen, aber Deine pauschalen verbalen Kraftmeiereien finde ich einfach zum k........!

MfG Peter



Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Mila in November 08, 2011, 23:34:47 NACHMITTAGS
... und die Apothekerin liest die Beiträge und hackt sich eher die Finger ab, als darauf ernsthaft einzugehen...

P.S.: Nur zur Beruhigung: trotz des Avatars => die Finger sind noch dran... ;D
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 09, 2011, 10:32:07 VORMITTAG
Wie wärs wenn man sich zur Abwechslung mal auf das Thema konzentrieren würde, stattdessen regen sich die Leute lieber drüber auf wie ich zu Apothekern stehe.

Der Berufsstand hats bei mir nunmal wegen diverser anderer Aktionen (und nicht der einen) und generellen Einstellungen der Apothekerkammer in bestimmten Dingen für immer versch***en. Aber das tut hier nichts zur Sache. Mit meinen Bemerkungen ab und an wird man leben müssen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 09, 2011, 15:49:58 NACHMITTAGS
ZitatMit meinen Bemerkungen ab und an wird man leben müssen.

Sehe ich genauso, manchmal muss man einfach Dampf ablassen.

Du könntest ja mal ein Buch schreiben, nicht so professionell wie Eckhard Bast sondern mit Improvisation und so, würde sich sicher gut verkaufen.

Oh ja, ich habe welche mit extra planem Boden genommen, andere standen aber auch nicht zur Auswahl.
Das erklärt dann wohl den Preis.

Zitatgräme dich nicht, die Schalen bei diesem Link sind tatsächlich sehr billig.
Timm, der Onlineshop ist gut, da bestelle ich mir wenn ich wieder Geld habe mal 30 Petrischalen.
Ok, danke dann erwärme ich sie langsam und lasse sie langsam abkühlen.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 09, 2011, 17:16:30 NACHMITTAGS
Genau, "Microbiology for (wannabe) Terrorists - How to prepare deadly Anthrax in your own Kitchen"  ;D

Nein, mit dem Schreiben hab ichs nicht so, dann müsste ich ja endlich mal Kommaregeln lernen.

Du hast jetzt also einen Schnellkochtopf, Petrischalen, Agar, Salz, Fleischwasser, einen Brenner usw.

Hats du auch etwas zum animpfen? Also entweder ein Becherglas mit Sterilen Zahnstochern (mit Alufolie abdecken) oder sterile Wattetupfer oder eine Impföse?

Dann hast du Flaschen aus Glas, in die du das zu autoklavierende Medium füllen kannst?

Was du noch bräuchtest wären Einmal-Latexhandschuhe, verg. Alkohol, nen Kanister entionisiertes Wasser, Erlenmeyerkolben wären noch gut.
Achja und Alufolie zum Abdecken. Die normale Haushaltsalufolie ist sehr dünn. Nimm sie daher doppelt oder kauf dir im Baumarkt die dicke Alufolie die z. B. Heizungsbauer verwenden, die riecht einfach.

Und wenn du ein paar definierte Stämme brauchst melde dich bei mir, dann kann ich dir von der Institutssammlung was (harmloses) geben.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 09, 2011, 19:42:37 NACHMITTAGS
Hallo,

Juhu, Anthrax. ;D

Als Impföse benutze ich das runde Ende von Rolladennadeln, ist nicht so optimal, da zerstöre ich mir den agar mit.
Ich sollte mir mal was aus dünnem Draht biegen.

Glasflaschen, da nehm ich einfach leere Flaschen in denen Salatsoße war, nachdem ich sie gründlich gespült habe.
Alkohol habe ich natürlich, sowohl Ethanol als auch Methanol.

Also eine 100er Packung Latexhandschuhe kostet in der apotheke 9 Euro, viel zu teuer.. Sollte erstmal ohne gehen.
Entionisiertes Wasser, also Wasser ohne Salze? Wo bekommt man sowas her?

Danke für das Angebot, erstmal möchte ich versuchen mir selbst was mit Verdünnungsausstrichen zu Isolieren aber später werde ich mal was definiertes brauchen, wo z.b. die Wachstumsrate bekannt ist.
Was würde E.Coli K12 mit Versand ganz grob bei dir Kosten?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 09, 2011, 22:06:15 NACHMITTAGS
ZitatDanke für das Angebot, erstmal möchte ich versuchen mir selbst was mit Verdünnungsausstrichen zu Isolieren aber später werde ich mal was definiertes brauchen, wo z.b. die Wachstumsrate bekannt ist.
Was würde E.Coli K12 mit Versand ganz grob bei dir Kosten?

Gar nichts weil aus Steuergeldern bezahlt... Vll zwei Euro für den Maxibrief...

Zitat
Entionisiertes Wasser, also Wasser ohne Salze? Wo bekommt man sowas her?

Baumarkt, heißt da fälschlicherweise "Destilliertes Wasser", kostet etwa 2 Euro für 5 Liter.
Zitat
Also eine 100er Packung Latexhandschuhe kostet in der apotheke 9 Euro, viel zu teuer

Nur soviel. Da gibts im Netz auch deutlich billigere.  Je nach Marke auch deutliche unterschiede.

Für kurze Sachen reichen Vinylhandschuhe (billiger als Latex), die reissen aber sehr leicht, aber wenn man nur ganz kurz was ausstreicht gehen die auch.

Für längere Sachen nehme ich immer Latex und für noch längere Arbeiten Nitril.

Ich würde mir die billigsten Latexhandschuhe in passender größe kaufen die ich finde und dann am besten gleich einen ganzen Karton voll. Manche Leute arbeiten auch komplett ohne, das soll gehen (oder auch nicht), ist so eine Mentalitätssache. Genauso wie man Mikrobiologie auch oihne Sterilbank machen kann.

Das muss man aber üben. Da kommt es drauf an sich so zu trainieren das man mit seinen Händen nur die erlaubten Stellen anfasst, nur dann atmet wenn es passt und jeder Handgriff genau sitzt. Wenn man das richtig drauf hat kann man auch Molekularbiologie machen ohne Angst vor DNA / RNA oder Protein abbauenden Enzymen in seinen Lösungen zu haben und zieht Handschuhe nur dann an wenn man wirklich mit ekligem Zeug arbeitet.

Von daher würde ich zumindest mit der Hand mit der ich die sterilen Sachen halte, wenigstens einen Handschuh anziehen. Zumindest am Anfang.

Man darf auch nicht vergessen das man mit dem Handschuh sich dann nicht schnell im Gesicht kratzt, die Türklinke anlangt, aufs Klo geht oder seine andere Hand anfässt. Man glaubt gar nicht wie oft man das aus versehen macht.

Die pingeligen RNA LEute ziehen Handschuhe an, Eppie auf, Pippetieren, Eppie zu und Handschuhe in den Müll und verbrauchen in der Woche 100 Stück pro Person.

Es kommt halt immer drauf an, was ich damit sagen will ist das für die Mikrobiologie Handschuhe hilfreich sind im Produktschutzbereich (Menge je nachdem wie gut man selbst ist) und aus Infektionsschutzgründen manchmal auch notwendig. Man kann sich ach eine Nummer größer anziehen und die dann ausziehen und mehrmals verwenden, so werden aus 10 paar am Tag schnell nur noch 2-3. Dann muss man die aber ausziehen ohne mit den blanken Fingern den anderen Handschuhe anzulangen und wo ablegen wo man nicht vorher rumgesifft hat (also z. B. auf einem kleinen Fleck den man vorher gründlich mit EtOH desinfiziert hat, gell :-)

Z. B. wenn ich ne Wuchskurve aufnehme. Früh um 7 anfangen, alle 30 Minuten ne Probe aus dem Kolben ziehen bis abedns um 8. Dann hab ich natürlich jedes mal Handschuhe an, aber da nimmt man dann möglichst nicht immer frische (sonst hätte man ja nen enormen Verbauch), sondern eben ne Nummer größer, ziehst sie dann vorsichtig aus und wieder an und wäscht sich bevor man die Sachen anlangt kurz mit 70 % EtPH die Hände.


Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: beamish in November 09, 2011, 23:13:57 NACHMITTAGS
Zitat von: crabtack in November 08, 2011, 15:45:03 NACHMITTAGS

Und ich weiß nicht woher ich Trypton und Hefeextrakt bekommen kann.

Hallo Olaf,

für Hefeextrakt gehst Du zum Beispiel in den nächsten Angelladen. Da wird das kiloweise angeboten. Die Karpfenangler mischen das in ihre geheimen Anfütterungsmischungen. Oder einfach hier: http://www.ebay.de/itm/150685764574

Grüße

Martin
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 10, 2011, 08:04:31 VORMITTAG
Hallo!

ZitatGar nichts weil aus Steuergeldern bezahlt... Vll zwei Euro für den Maxibrief...
Ok, danke. Endlich ist der Staat mal zu was zu gebrauchen.

Ok, im Internet kosten die nur die Hälfte.
Aber da ich garkein Geld mehr habe muss es erstmal so gehen.
Einfach nur die Deckel von den Petrischalen anfassen, dann sollte das klappen.
Destilliertes Wasser habe ich glücklicherweise noch.
Also für das Fleischmedium soll ich Entionisiertes Wasser nehmen?

Einen Mundschutz, der keine Bakterien durchlässt habe ich, also kann ich atmen, wie ich will. :D
Aber um Handschuhe mehrmals zu verwenden muss man sie dann schon in einer sterilen Werkbank liegen lassen, sonst kommt da wer weiß was angeflogen.

Martin, danke für den Hinweis, dann muss ich, wenn ich mal ein etwas definierteres Nährmedium brauche einen Angelladen suchen.

So, hoffentlich kommt die Post schnell, dann kann ich heute anfangen.

Gruß
Olaf




Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 10, 2011, 10:44:15 VORMITTAG
Die Handschuhe aus den Packungen sind a) eh nicht steril und b) sind auf deiner Haut Zehnerpotenzen mehr Keime, solange die Handschuhe nicht zu versifft sind.

Ausserdem wäscht du dir die Hände mit 70 % EtOH, nachdem du die Schuhe wieder angezogen hast und legst sie an einem Keimarmen Ort ab.
Zitat
Also für das Fleischmedium soll ich Entionisiertes Wasser nehmen?

Nein für das reicht Leitungswasser.

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 10, 2011, 12:16:40 NACHMITTAGS
Ah Ok, danke.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 12, 2011, 18:22:24 NACHMITTAGS
ZitatAh Ok, danke.

Und schon die ersten Platten gegossen? Bzw. der Topf shcon da? Berichte mal über deine Arbeit und wenn du Fragen hast nur zu!

Zitat
Apotheken haben typische Vertriebswege und beziehen ihre Artikel aus einem speziellen Großhandel für Apopthekenbedarf. Dort sind bestimmte Dinge selbst für Apotheken im Einkauf schon deutlich teurer als sie bei manchen anderen Vertriebswegen im Verkauf kosten.

Ach Peter  ;D Ehrlich gesagt interessierts mich als Endverbaucher nicht, ob der größte Batzen des Geldes nun am Apotheker oder am Grossisten hängenbleibt. Als Apotheker könnte man nach kurzer 5 minütiger Onlineregistrierung und hinfaxen der nötigen Papiere (das müsste man nur das erste mal machen) problemlos bei den üblichen Verdächtigen wie Carl Roth oder Sarstedt oder VWR usw. bestellen und dem Kunden die gewünschten Verpackungseinheiten (da bleibt der Apotheker dann auch nicht auf geöffneten Packungen sitzen) zum üblichen Preis, meinetwegen mit 10-20 % Aufschlag für die Mühen, zukommen lassen. Die Leute müssen nur wollen...

Das sowas geht zeigen die wenigen Ausnahmen aus der Praxis. Wo man da bitte "nichts" dran verdienen will (die Gewinnspanne bei rezeptpflichtiger Medikamente fällt meines Wissens nach bedeutend niedriger aus) entschließt sich meiner Kenntnis.
Übrigens kenne ich mehrere Apotheker privat die mir immer die Orhen volljammern das man ja schon seit Jahrem mit dem KErngeschäft kaum mehr was verdienen würde und der Drogerieteil mit den Lotions und Cremes deutlich mehr abwerfen würde. Umsomehr erstaunt es mich dass man dann auch nicht offen für solche Alternativen Sachen ist wie liquiden Kunden Zeug bei VWR zu bestellen.  Ich sage ja nichts gegen Aufpreis, solange er im üblichen Rahmen bleibt und keine 1000 % beträgt.

Apotheken sind schließlich nicht verpflichtet (Mitausnahme von irgendwelchen Ketten vielleicht) ihr Zeug nur bei bestimmten überteuerten Vertriebspartnern / Apogroßhändlern einzukaufen. Mir kommt es eben oft so vor als wolle man vielmehr nicht könnte aber schon.....

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 12, 2011, 22:21:27 NACHMITTAGS
Du meinst wohl 500% ^^
Ich frage mich gerade wirklich wie ein solcher Preis zustande kommt.

ZitatUnd schon die ersten Platten gegossen? Bzw. der Topf shcon da? Berichte mal über deine Arbeit und wenn du Fragen hast nur zu!

Leider sit er noch nicht da, diese Post...
Also wenn ich Ergebnisse habe, dann werder ich hier natürlich berichten.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 12, 2011, 23:34:21 NACHMITTAGS
ZitatIch frage mich gerade wirklich wie ein solcher Preis zustande kommt.

Hersteller --> Großhändler --> evtl noch Zwischenhändler --> Apotheker

Jeder schlägt sein Sümmchen drauf und wenn dann der liebe Herr Apotheker nur einen einzigen Meßzylinder oder 5 Petrischalen nimmt kommt noch ein fetter Mindermengenzuschlag drauf, nebst Versandkosten und Mehrwertsteuer.

Ein Grund mehr nichts in der Apotheke zu kaufen.

Aber auch normale Laborhändler shclagen richtig fett auf. Unser Institut bekommt bei Bestellungen von VWR z..B. fast immer 50 % Rabatt auf die Listenpreise. Würden die dann nicht immenroch fett gewinne machen, würden sie nicht soviel Rabatt geben..... Aber das ist dort nicht anders als anderswo auch. Oder denkst du z. B. eine Bluray Disc kostet in der Herstellung mehr als ein paar cent? Die meisten Filme haben schon im Kino ein Zigfaches ihrer Produktionskosten eingespielt.....
Oder eine Jeans die einen effektiven Wert von wenigen Euro hat? 100 Euro im Esprit Store, 20 der Staat, 30 das Label, 30 der Händler, 10 Fracht und Zoll und  die Fabrik, 2 Euro der Arbeitssklave der sie näht und 2 Euro das Material..... Ist wie überall im Leben....

Zitat
Leider sit er noch nicht da, diese Post...
Also wenn ich Ergebnisse habe, dann werder ich hier natürlich berichten.

Dann viel Erfolg!

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 12, 2011, 23:50:28 NACHMITTAGS
Danke.

Das Hosenbeispiel: vergess nicht 10- 20 euro für die planung.
Filme müssne einfach so teuer sein.
Wenn es ein Reinfall wird hat man vielleicht wneigstens die Produktionskosten wieder raus.
Wenn nicht hat man genug geld um die firma am lebn zu erhalten, wenn mal was schief geht.

ZitatEin Grund mehr nichts in der Apotheke zu kaufen.
Ja, das ist eine weise entscheidung.

Was hättest du eigneltich für Bazillen, die du mir schicken könntest?
Warum ausgerechnet Bazillen? Naja, ich mag sie halt weil sie Sporen bilden können.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Nomarski in November 13, 2011, 00:01:30 VORMITTAG
ZitatOder denkst du z. B. eine Bluray Disc kostet in der Herstellung mehr als ein paar cent? Die meisten Filme haben schon im Kino ein Zigfaches ihrer Produktionskosten eingespielt.....
Oder eine Jeans die einen effektiven Wert von wenigen Euro hat? 100 Euro im Esprit Store, 20 der Staat, 30 das Label, 30 der Händler, 10 Fracht und Zoll und  die Fabrik, 2 Euro der Arbeitssklave der sie näht und 2 Euro das Material..... Ist wie überall im Leben....

Sag mal, wenn deine Bluraydiscs und deine Esprit-Klamotten so billig in der Herstellung sind und so teuer verkauft werden, warum machst du dir denn den Kram dann nicht einfach selber? Dann würdest du die ganzen Kosten sparen!
Statt 3D-Kino gibt es dann einfach das eigene Kasperle-Theater. Das hat doch auch was! ;D
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 13, 2011, 00:52:17 VORMITTAG
Nun es ist ja kein Geheimniss das Unterhaltungselektonik und Klamotten in Ländern gefertigt werden bei denen die Leute einen Tageslohn von ein paar Dollar bekommen und das meiste an Geld anderswo hingeht aber sicher nicht in die Qualität der Kleidung.

Die Staffelung bei der Esprit Jeans habe ich mir auch nicht ausgedacht. Die kam vor zwei Jahren so bei einem Bericht auf ARD. Abgesehen davon hat es ja wohl nichts damit zu tun ob man sich die Sachen selber machen kann oder nicht....

Ich kaufe meine Klamotten in der Regel wegen der Marke und dem Aussehen, sonst könnte ich ja gleich die 10 Euro Kik Jeans kaufen, die hält genauso warm, steht aber halt nicht fett Boss drauf und darauf kommts ja an. Alles nur fürs Ego und weil man sichs leisten kann.

ZitatWenn es ein Reinfall wird hat man vielleicht wenigstens die Produktionskosten wieder raus.

Die meisten großen Filme die heute auf BD gepresst werden haben ihre Produktionskosten bereits um das dutzendfache an den Kinokassen übereschritten, wenn es kein Flop war (und Flops werden selten auf BD gepresst, da reicht dann die DVD für die Massen, wenn überhaupt). Insofern könnte ein großes Label die Scheiben theoretisch auch verschenken (was natürlich niemand macht), im grünen Bereich wäre man trotzdem noch. Der Preis wird hier vielmehr dadurch bestimmt was die Leute zu zahlen bereit sind und da versucht man natürlich in jedem Land das Maximum rauszuholen, was bedeuted minimalsten Einsatz für den höchstmöglichen Preis zu verkaufen, solange es die Leute kaufen wird nichts dran geändert.

Die Scheiben haben heute wo sie für 8-10 Euro verramscht werden auch keine bessere / schlechtere Qualität als 2008 wo sie im Schnitt 30 Euro gekostet haben, nur ist der Kunde heute nicht bereit soviel Geld aus zugeben. BDs waren mal als Premiumprodukt neben der DVD geplant, mit entsprechenden Preisen versteht sich, die Idee ist gefloppt. Als Filmfan mit etwa 800 blauen Scheiben kann ich das denke ich ganz gut beurteilen.....

Damit will ich nicht sagen dass billig genauso gut ist wie teuer, es kommt vielmehr aufs Produkt und die Branche drauf an, bei Mikroskopen ist das sicher anders als bei Jeans.


Naja das ist aber nun echt offtopic. Bleiben wir bei der Mikrobiologie.

ZitatWas hättest du eigneltich für Bazillen, die du mir schicken könntest?
Warum ausgerechnet Bazillen? Naja, ich mag sie halt weil sie Sporen bilden können.

Ich schrieb Bakterien. Was hättest du denn gerne?
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 13, 2011, 11:15:59 VORMITTAG
Zitatbei Mikroskopen ist das sicher anders
Also ich habe mir 2 Mikroskope gekauft, das billigere war das bessere :)

So ist das halt, Angebot und Nachfrage...

ZitatIch schrieb Bakterien. Was hättest du denn gerne?
Hmm? Bazillen gehören doch zu den Bakterien.
Ich fände Bacillus subtilis oder Bacillus perlibratus ganz interessant.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Nomarski in November 13, 2011, 11:51:31 VORMITTAG
ZitatDamit will ich nicht sagen dass billig genauso gut ist wie teuer, es kommt vielmehr aufs Produkt und die Branche drauf an, bei Mikroskopen ist das sicher anders als bei Jeans.


Das ist richtig, aber beides kann man in der Regel nicht in der Apotheke kaufen.

ZitatNaja das ist aber nun echt offtopic. Bleiben wir bei der Mikrobiologie.

Ich kann mir vorstellen, daß die Mikrobiologie recht interessant sein könnte. Aber wenn man das hier so liest, kommt irgendwie davon nichts rüber. Mir geht es jedenfalls so. Die Ausführungen über den volkswirtschaftlichen Hintergrund klingen jedenfalls verständlicher, wenn auch nicht ganz nachvollziehbar.
Damit möchte ich aber euer hochinteressantes Thema nicht abwürgen, was mir ohnehin nicht zustünde.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 13, 2011, 12:02:56 NACHMITTAGS
ZitatAber wenn man das hier so liest, kommt irgendwie davon nichts rüber

Das liegt wohl daran, dass der Schnellkochtopf noch nicht da ist und ich so noch nicht anfangen kann.
Hoffentlich kommt er morgen an.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Segu in November 13, 2011, 12:27:48 NACHMITTAGS
Hallo Olaf

ZitatAber wenn man das hier so liest, kommt irgendwie davon nichts rüber

Ich denke, der springende Punkt ist, dass man sich in der Mikrobiologie gründlicher mit den Arbeitstechniken und Methoden auseinandersetzen muss um erst einmal starten zu können.
Zuerst geht es los mit den Vorbereitungsarbeiten wie Nährmedien, Gerätschaften, Mikroorganismen beschaffen ect.
Sollten diese Vorarbeiten abgeschlossen sein, wird angeimpft, kultiviert,...
Wenn bis hierher alles so funktioniert hat, wie es soll, sieht man nun die ersten Erfolge, andernfalls Misserfolge, seines Schaffens.
Folgt die Interpretation der Resultate....

Wenn man dies mit einem "gewöhnlichen Pflanzenschnitt von Hand" vergleicht - Einen frischen Handschnitt anzufertigen, etwas Farbstoff durchzuziehen und das ferige Präparat stolz seinen Mitmenschen präsentieren dauert oft kaum länger als eine Stunde und der Erfolg ist meist garantiert - versteht man schnell, warum die ganze Mikrobiologische-Kiste nicht jedermanns Sache ist.

Wie viele von unseren Forumsmitgliedern fertigen Paraplast oder Technovit Präparate an? Wohl auch nur eine Handvoll.
Mag mich noch erinnern, dass auch sie zuerst belächelt wurden und sich keiner für diese Methoden interessiert hat, bis Ronald mit seinen Histo-Präparaten erste Erfolge verzeichnen konnte.


Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 13, 2011, 12:34:10 NACHMITTAGS
ZitatBacillus perlibratus

Dieses Bakterium gibt es nicht. Oder zumindest wird der Name nirgends erähnt. Weder im Bergeys Manual noch sonstwo und wenn doch (manche Internetdatenbanken) dann führen alle Quellen zu der einen einzigen Veröffentlichung von 18XX in der mal kurz die Beobachtung geschildert wird und wie der Autor auf den Namen perlibratus gekommen ist. Ich hab sie letztens mal gelesen. Besonders schlau wird man daraus aber auch nicht. Weiss der Geier was der Typ da gesehen hat und um was für eine Species es sich da wirklich gehandelt hat.

Zum Rest hat es Segu ganz gut auf den Punkt gebracht.

Allgemein ist die Mikrobiologie (von tollen Rem Aufnahmen mal abgesehen) auch nicht so Bildträchtig wie andere Bereiche. Es gibt ein paar ganz originelle Kolonieformen aber das wars dann auch schon mehr oder weniger....

95 % seiner Zeit verbringt man echt mit animpfen, vorbereiten und warten.

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 13, 2011, 12:58:21 NACHMITTAGS
Seltsam, ich meine Timm hätte mal etwas über Bacillus Perlibratus geschrieben.

Die Vorbereitungen sind mittlerweile ja fast alle getroffen, zumindest ist das nötige Material bis auf den Schnellkochtopf da.

Ja stimmt schon, Bakterienkulturen kann man nicht so schön präsentieren.
Aber dafür sind Bakterien sehr vielseitig und interessant.
Man kann auch recht gut an ihnen experimentieren.
Auswirkungen von UV Licht, Giften, Antibiotika...
Und es ist doch toll ein paar Striche und Punkte unter dem Mikroskop zu sehen.  ;D

Hast du denn Bacillus Subtilis oder Bacillus Megaterium?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: hebi19 in November 13, 2011, 13:34:52 NACHMITTAGS
Zitat von: crabtack in November 02, 2011, 20:43:40 NACHMITTAGS

Mit Bakterien hat das ganze bei mir ausgezeichnet funktioniert.
Demnächst versuche ich mich mal an Kalluskulturen.


Irgendwie bring ich die Aussage vom Anfang nicht mit dem Verlauf des Themas so richtig zusammen.  ??? ???

Gehts nur mir so ??

Martin - der auch manche Sachen in der Apotheke kauft.

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 13, 2011, 13:39:10 NACHMITTAGS
Ich möchte beides machen, aber erstmal Bakterien, weil es einfacher ist.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 13, 2011, 15:51:56 NACHMITTAGS
Zitatich meine Timm hätte mal etwas über Bacillus Perlibratus geschrieben.

Ja basierend auf dem Paper von 18XX.

Der Autor hat sicher irgendwas gesehen nur lässt sich heute eben nicht mehr nachvollziehen was es war. Der Name Bacillus Perlibratus taucht eben in keiner neueren (so die letzten 100 Jahre) Literatur mal auf. Nur eben in diesem Paper und ein paar anderen Papern aus 18XX die ersteres nur zitieren.

Wenn das Ding irgendwann mal umbenannt worden wäre, dann würde man da was finden.

Erstaunlicherweise findet man in bestimmten Datenbanken aber hunderte Bacillus Einträge, laut Bergeys Manual und anderen Quellen gibts aber gar nicht soviele.

Meine Vermutung ist eher das man vor hundert Jahren alles mögliche als Bacillus bezeichnet hat, vielleicht wegen dem Stäbchen förmigen Aussehen? Bestimmt wrde auhc oft das gleiche beschrieben. Damals hatte man es nicht so genau mit den Beschreibungen bzw. oft gar nicht die Möglichkeiten. Die Quelle des Isolates sowie Größen / Formangaben und evtl. noch irgendeine Färbung war oft das höchste der Gefühle aus 18XX. Nur ist das leider nicht ausreichend.

Die Bakteriologie hat sich erst viel später so richtig entwickelt, vorher ging eher um Krankheitserreger und deren Beschreibung. Hat mit sagen wir mal den Methoden ab 1920-40 rum nicht viel gemeinsam.

Megaterium hab ich nicht. Aber subtilis oder mycoides z. B. Mit cereus und thuringiensis kann ich auch dienen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 13, 2011, 16:39:16 NACHMITTAGS
Ok, also hat das Bakterium, wleches irgendwann mal Bacillus Perlibratus genannt wurde nun einen anderen Namen.

Bacillus cereus sieht doch ganz interessant aus.
Ist nicht so empfindlich bei unterschiedlichen PH werten und sollte auch bei 20 Grad gut wachsen.
Fakulativ anaerob?
Heißt das, dass es keinen Sauerstoff braucht aber, dass es auch überlebt, wenn Sauerstoff vorhanden ist?

Sobald ich erfolgreich ein paar Kulturen angelegt habe werde ich ihn mir kaufen, wenn du Zeit hast.
Wirklich nur 2 Euro? :D

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 13, 2011, 18:04:41 NACHMITTAGS
Zitat
Ok, also hat das Bakterium, wleches irgendwann mal Bacillus Perlibratus genannt wurde nun einen anderen Namen.

Äh das habe ich damit nicht gesagt.
Zitat
Bacillus cereus sieht doch ganz interessant aus.

Ja ist aber ein R2 Organismus, denn würd eich erts vershcicken wenn du viel mehr übung mit was harmlosen hast.

R2 ist zwar eigneltich auch harmlos, es sei denn man ist immunkomprimiert oder Schwanger oder hat HIV oder gerade eine andere infektion aber man muss ja nicht gleich so hoch einsteigen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 13, 2011, 18:23:24 NACHMITTAGS
Eigentlich schon.
Wenn vor 100 Jahren alles mögliche als Bacillus bezeichnet hat, dann wurde ein Bakterium falsch benannt und dann wurde der Name später korrigiert.

ZitatJa ist aber ein R2 Organismus, denn würde ich erst verschicken wenn du viel mehr Übung mit was harmlosen hast.
Kann ich verstehen, ist vielleicht auch besser so.

Bacillus thuringiensis ist R1, seltsam, dabei bringen die Toxine doch Insekten um.
Dann nehme ich erstmal Bacillus thuringiensis ist ja auch mit cereus verwandt. :)
Müsste theoretisch sich auch bei niedrigen Temperaturen gut vermehren.
Aber wie gesagt, erst was später, will das nicht in den Sand setzen.
Habt ihr eigentlich auch R3 Organismen? Ich will natürlich keine haben, würde mich aber mal interessieren.
Gruß
Olaf

Edit:
Ich habe gerade ein sehr schönes Programm gefunden um Verdünnungsausstriche zu üben.
http://dccdn.de/flexikon.doccheck.com/images/4/44/Vereinzelung.swf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 13, 2011, 19:20:30 NACHMITTAGS
Zitatdann wurde ein Bakterium falsch benannt und dann wurde der Name später korrigiert.

Ich denke eher man hat das Jahre später ganz normal nochmal (vorallem molekular und biochemisch) beschrieben und nicht das irgendwer das B. perlibratus direkt aufgegriffen hat und da bewusst den Namen geändert hat.....

S3 haben wir nicht. Aber wir sind ja ein pathologisches Institut eines Klinikums und machen eher andere Sachen. Hauptsächlich Histologie und Sachen mit Mäusen.
Mit Mikroorganismen arbeiten wir nur am Rande und da auch nur zwei Arbeitsgruppen und mit dem Fokus auf den pathologischen Veränderungen während bestimmten Infektionen usw. und nicht den Organismen selber. Warum wir in unserer Sammlung auch so Wald und Wiesenkeime haben kann ich dir auch nicht sagen.

Oft kommen Leute von anderen Instituten zu uns und bringen ihre Proben mit, da wir Mikroskoptechnisch sehr gut ausgestattet sind. So einen Laser Microdissection Teil oder das neuste Leica Konfokalmikroskop oder ein Apotom hat halt nicht jedes Institut  8)

Mit Mibi kenne ich mich auch nur sogut aus weil ich in einem Mibinstitut meine Dr. Arbeit gemacht habe. Hier bin ich dann daher gelandet da ich in meiner Doktorarbeit eine Methode benutzt hab die sie in meinen jetzigen Institut auch verwenden und da diese (noch) kaum verbreitet aber sehr effektiv ist  (warsch. weil das Gerät sehr teuer und kompliziert ist) und man jemanden gesucht hat der sich damit auskennt, bin ich dann da gelandet, als einer der wenigen NatW unter 80 % Medizinern.

So musste ich nicht wirklich weit umziehen, brauchte keinen Postdoc machen und mit TVL E14 lässt sichs auch ganz gut leben....


Wir haben aber auch zwei Chemiker hier und einige Biologen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 18, 2011, 13:30:31 NACHMITTAGS
Achso, und ich dachte schon, du würdestn in einem Gentechnik-Labor arbeiten, :)

Die Fleischbrühe ist jetzt Autoklaviert und steht im Gefrierschrank.
Wenn ich zeit habe werde ich dann morgen die Platten gießen und beimpfen.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 18, 2011, 22:18:56 NACHMITTAGS
Und die Platten? Hast du die schon im Backofen sterilisiert? Das musst du ja vor dem gießen machen....

ZitatGentechnik

Gentechnik macht doch heute eh fast jeder. Wir haben z. B. transgene Mäuse hier die kein Immunsystem haben und adere nette "Geschichten".
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 19, 2011, 09:03:07 VORMITTAG
Die Petrischalen stehen zusammen mit meinem Frühstück im Backofen.

Bin gerade noch am überlegen, wovon ich Abstriche machen soll.
Spühllappen wäre wohl zu gefährlicht.
Kann ich an ausgerissenen Wurzeln Bodenbakterien finden?

Was macht ihr mit den transgenen Mäusen?
Habt ihr die selbst gezüchtet oder "fertig" gekauft?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 19, 2011, 11:42:15 VORMITTAG
ZitatDie Petrischalen stehen zusammen mit meinem Frühstück im Backofen.

Würde ich in Zukunft lieber getrennt machen, Fettdämpfe usw. machen sich nicht so gut auf Glaspetrischlaen, auch wenn sie in Alufolie eingewickelt sind.

Auf dem Medium werden Bodenbakterien wohl eher weniger gut gedeien bzw. es wird dir evtl. alles von Pilzen überwuchert. Was ich machen würde:

- Sterilisier dir ein 100 ml Becherglas mit 20 ml Fleischwassermedium drin (Alufolie zu machen und OHNE Agar).

Scheide vom Spüllappen ein 2 Euro Großes Stück raus. Hier wären Handschuhe nicht schlecht, denn du will ja die Bakterien vom Spüllappen und nicht die von deiner Haut (Hautbakterien finden sich bestimmt auch im Lappen, aber man möchte ja das Ergebniss nicht künstlch verfälschen).

Das Stück wirfst du dann in das Becherglas (Alufolie anheben, rein, zumachen und schwenken, bzw. ne viertel Stunde ziehen lassen und immer wieder schwenken. Medium natürlich vorher auf RT abkühlen lassen!

Von dieser Brühe machst du dann 1:10, 1:100 und 1:1000 Verdünnungen in frischen Bechergläsern mit frischem Medium. Also mit einer Pipette 2 ml entnehmen, und in ein Becherglas mit 18 ml Medium geben (oder 1+9 what ever), schwenken und das gleiche nochmal mit DIESEM Glas und einem neuen.

Das kannst du dir ja gleich mitautoklaveren, musst nur bedenken dass Edding oft beim sterilisieren abgeht, Kreppband hält, wenn es das richtige ist. Da gibts leider auch welche die abgehen. Also 1 mal einen mit 20 und 3-4 mit 18 ml.

Davon werden dann je 100 Mikroliter ausplattiert. Ausplattieren geht mit einer Glaspipette oder einem Glasstab (steril) in dem man die Flüssigkleit über die gesammte Platte verstreicht bis sie trocken ist oder mit einem Drigalkispatel aus Glas oder Metall, den man vorher mit 70 % igen Alkohol abflammt..

Ich hoffe mal für dich du hast nicht nur 3 Petrischalen und 1 Schnellkochtopf, ohne wenigstens ein bischen Glaszeug (ja es gibt auch 100 Mikroliter Glaspipetten, so hat mans früher gemacht als es noch keine Kolbenhubpipetten gab) kann man keine Mikrobiologie machen.

ALTERNATIV für heimische Küchenpfuscher  ;D

- Nimm eine Petrischale mit Agarmedium, leg sie auf den Tisch, Deckel abheben und den feuchten (nicht NASSEN und nicht mit den Händen angesifften Spühlschwamm) einmal auf dem Agar abklatschen.

- Wenn du wenigstens sterile Holzwattestäbchen hast, kannst du mit dem schwamm auch einen strich machen und mit dem Wassenstäbchen diesen dann gemäß der Anleitung für Verdünnungsausstriche vereinzeln.

Je nach Keimbelastung des Schwammes wirst du mit der alternativen Methode aber mitunter schwer Einzelkolonien erhalten, die du dann weiter untersuchen kannst. Für alles weitere, Gramfärbung usw. muss man nämlich Einzelkolonien einer Reinkultur haben.

Man muss also auf der Schale einzelne Kolonien sehen und keinen Teppich und diese dann mit z. B. sterilen Zahnstochern picken und zwei bis dreimal weiter ausstreichen (das war auch der Grund warum du mit 4 Petrischalen nicht weit kommst).

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 19, 2011, 11:48:14 VORMITTAG
Achja weitere Versuche wären noch:

DDie Agarplatten im Freien z. B., auf der Fensterbank für unterschiedliche Zeiten stehen lassen.

Z. B. 5, 10, 20, 30, 60 und 90 Minuten und diese dann alle gleichzeitig für 1 oder zwei Tage inkubieren und immer weider schauen (z. B. alle 12 oder 24 Stunden) was drauf gewachsen ist, ggf. weiter vereinzeln oder einfach nur protokollieren.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 23, 2011, 20:04:46 NACHMITTAGS
Na Crabtack sind die Platten nun was geworden?
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 25, 2011, 12:58:25 NACHMITTAGS
Hallo.

Du kannst mich auch Olaf nennen :)
Danke für die Vielen Informationen.
Wegen dem Praktikum hatte ich bisher noch keine Zeit.
Heute hatte ich aber früh Schluss, bin gerade dabei das Nährmedium zu Slazen und Agar Agar hinzuzufügen.
Ich versuche dann erstmal die Methode für heimische Küchenpfuscher.
Auf eine Platte klatsche ich einfach den Lappen.
Auf den 2 anderen versuche ich mich an einem Verdünnungsausstrich.
Und auf der 4. kommt ein Verdünnungsausstrich aus dem Katzenklo :)

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 26, 2011, 10:36:08 VORMITTAG
So,

Habe jetzt auf eine Platte den Spühllappen geklatscht.
Auf 2 Platten einen Verdünnungsausstrich vom Lappen und auf der letzten Platte einen Verdünnungsausstrich von meinem Finger.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 26, 2011, 15:17:26 NACHMITTAGS
Sehr schön! Denk dran PLatten werden normalrum im Kühlschrank gelagert, ABER über Kopf bebrühtet und vor dem beimpfen lässt man sie 1-2 Stunden aklimatisieren.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 26, 2011, 15:58:53 NACHMITTAGS
Oh, also ich muss sie über Kopf auf die Fensterbank stellen?
Aber dann Fällt doch der Agar nach unten.
Welchen Zweck erfüllt das Ganze?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 26, 2011, 16:11:39 NACHMITTAGS
Das das Kondenswasser nicht auf die Platte tropft und die Kolonien zerlaufen.

Du möchtest doch nach Möglichkeit schöne Einzelkolonien und keinen undefinierbaren Rasen haben. Dazu muss die Agaroberfläche möglichst trocken sein und zum anderen darf kein Kondenswasser vom Deckel heruntertropfen.

Der Agar fällt nicht runter. Der ist durch das Gießen fest im Deckel, wenn du  ~ 12 g / Liter Agar benutzt hast.

Und warum auf der Fensterbank? Ist es da bei dir besonders warm? Am Licht musst du die nciht halten, sie sollten halt nicht kälter als 20 °C und nicht heißer als höchstens 40 werden.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 26, 2011, 17:37:18 NACHMITTAGS
Doch, der Aagr fällt runter :(

Muss ich halt das nächste mal mehr Agar nehmen.
Ja, die Fensterbank ist der wärmste Ort. :)

Gruß
Olaf.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 26, 2011, 18:04:49 NACHMITTAGS
Sorry aber wie kann das sein?

Hast du denn den Agar bzw die anderen Zutaten NICHT genau abgewogen?

Wie hast du denn die Platten gegossen, dass er runterfallen kann? Und hast du überall so 5 mm hoch Medium eingefüllt? Denn der Rand des Agars schließt ja dicht ab. Ich hoffe mal du hast das Meidum MIT Agar Flaschen autoklaviert und danach gegossen...

Wie konntest du dann überhaupt ausstreichen, war er denn überhaupt fest?
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 26, 2011, 18:51:28 NACHMITTAGS
Macht nichts, ist ja nicht dein Fehler.

Genau abgewogen... Naja einen Teelöffel auf 300 ml.
Das nächste mal nehme ich einen Esslöffel.

Wirklich fest war er nicht.
Und auch nur 2 mm hoch.
Ok, danke.

Ja, natzürlich ahbe ich mit Agar autoklaviert.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 26, 2011, 19:12:14 NACHMITTAGS
Du sollst auch keinen Esslöffel nehmen, sondern eine Waage. Ihr habt doch wohl wenigstens eine Küchenwaage daheim?

Und bei 2 mm trocknet das Zeug nach 2 Tagen aus und das wars....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 26, 2011, 19:28:45 NACHMITTAGS
Ja schon, aber die ist nur auf 10 gramm genau.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 26, 2011, 19:45:06 NACHMITTAGS
Dann kauf dir bei Ebay eine von diesen 5.99 € billigwaagen die auf 0,1 g genau gehen. Die reicht völlig. DU MUSST aber eine Waage haben....

Wie hast du denn dan das Salz hinzugegeben? Auch pi mal daumen?

Man muss da shcon den Wert nehmen den man eben nimmt und nicht einfahc mal so was riengeben, da zuviel Salz auch hemmend auf manche Mikroorganismen wirkt. Sorry aber so kann man nicht arbeiten.....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 26, 2011, 22:25:35 NACHMITTAGS
Das Salz, ne das habe ich über die Löslichkeit in Wasser bei 20° und die Dichte kalkuliert :)

Ok, eine Waage wäre schon gut.
Ich find ebei ebay aber nur welche für 15.99 Euro.
So viel Geld habe ich nicht :)
Muss ich halt ein wenig warten.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in November 27, 2011, 11:21:52 VORMITTAG
Ich würde die hier nehmen.

http://www.ebay.de/itm/1000g-0-1g-Juwelierwaage-DigitalWaage-Feinwaage-Waage-/300618341178?pt=Mess_Pr%C3%BCftechnik&hash=item45fe3fdb3a

Zum zusammen mischen von Medien reicht die völlig.

Ich habe mir schon öfter solche Billigwaagen gekauft und die mit den Kalibriergewichten für meine Sartorius Analysenwaage geprüft. Die sind in der Regel auf +- 0,1 g genau.

Zitat
das habe ich über die Löslichkeit in Wasser bei 20° und die Dichte kalkuliert

Wiegs besser ab. Die Methode erscheint mir mit den zur verfügung stehenden Mitteln reichlich fehlerträchtig.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in November 27, 2011, 14:57:45 NACHMITTAGS
Danke für den Link.
Meine Mutter schenkt sie mir, weil meien Praktikumsbewertung gut ausgefallen ist. :)

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 11, 2011, 12:45:06 NACHMITTAGS
So, Morgen kommt die Waage an.

Ich habe mir überlegt mir selbst einen Brutschrank zu verwenden.
Als Heizung möchte ich eine oder mehrere Glühlampen verwenden. (Stört das Licht die Bakterien?)
Mit mehreren Temperatursensoren soll die Temperatur mit der eingestellten Temperatur verglichen werden.
Wo sollte ich die Temperatursensoren am besten positionieren?
Beweglich so, dass ich sie unter die Petrischalen bringen kann oder lieber an einer festen Position?
Das Teil soll vermutlich maximal 40 Petrischalen aufnehmen können.
Wäre es dann Sinnvoll, wenn ich 4 Stapel mit jeweils 5 Petrischalen vorsehe an die jeweils ein Temperatursensor kommt?

Dann habe ich mir gedacht, dass mit Mehreren Lüftern, die über den Mikrocontroller gesteuert werden die warme Luft von den Glühbirnen zu den Bakterien gebracht werden kann, wäre das Sinnvoll?

Ich baue dann mal ein 3d Modell.

Gruß
Olaf

So, Modell ist fertig.
Was haltet ihr von dem Aufbau?
Also in der Rille sind Glühbirnen oder Halogenstrahler.
Die sind mit einem Relais an und ausschaltbar.
Dahinter sind die Lüfter, die auch regelbar sind um die Petrischalen individuell zu Belüften.
Oben wird die Warme Luft zurück geführt um keine Wärme zu verschwenden.
Direkt unter den Petrischalen zwichen den Klötzen sitzt der Temperatursensor.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79896_55309167.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=brutschrank1ylxkb.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79896_53083375.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=brutschrank2irbxi.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/79896_28934742.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=brutschrank3gple4.jpg)
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 19, 2011, 19:03:24 NACHMITTAGS
Also Umluft ist generell schon sehr sinnvoll! Am besten stellt man dann aber ne flache Schale mit Wasser auf, sodass man die Luft möglichst hoch sättigt, damit die Platten nicht zu sehr austrocknen.

Viele Antibiotika und andere Substanzen vertragen kein Licht, also würde ich die Lampen vielleicht hinter einer Abdeckung o. Ä. anbringen wo kein Licht auf die Platten fällt und dann dort die Luft durchleiten.

Die Steuerung sollte auf +-1 Grad genau sein, damit die Bakterien keine Schäden erleiden. Dann würde ich noch irgendeine Sicherung einbauen, falls zh. B. der Mikrokontroller oder ein Relais, what ever spinnt und der Brutschrank un kontrolliert das heizen anfängt. So in der Art das sie z. B. bei X °C automatisch der Strom unterbrochen wird und das naütrlich unabhängig von der Hauptregelung.

Ich würde den Schrank nicht zu flach bauen, damit du auch mal nen Literkolben oder nen kleinen Schüttler usw. reinstellen kannst, also eher mehr / genauso hoch als breit ist besser.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Johannes Kropiunig in Dezember 19, 2011, 19:58:37 NACHMITTAGS
Hallo

Vielleicht wäre dir mit so etwas geholfen.
http://www.conrad.at/ce/de/overview/0506031/Heizfolien

LG
Johannes

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 19, 2011, 20:37:37 NACHMITTAGS
Das mit der Sicherung ist eine gute Idee.
Mit einem Temperaturschalter von Pollin könnte ich das ganze auf 57°C begrenzen.
http://www.pollin.de/shop/dt/Mjg4OTM3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Thermostate_Thermoschalter/Temperaturschalter_PEPI_C.html

Ok, dann kommen die Lampen unter eine Verrußte Aluplatte, so wird auch das Licht in Wärme umgewandelt.

Über Wärmefolien habe ich schon nachgedacht, jedoch sind sie vermutlich nicht Leistungsfähig genug und zu teuer.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 19, 2011, 21:31:16 NACHMITTAGS
Besser wäre eine "Sicherung" die regelbar ist, zumal der Temperaturbereich von dem aus dem Link nicht geeignet ist. Der Schalter solll schließlich verhindern das deine Bacs verrecken, wenn die Temperaturkontrolle spinnt. Leider hab ich von Elektronik 0 Ahnung, ich weiss nur dass die DInger in jedem Brutschrank oder Heizbad irgendwie integriert sind.

Die gibt es mit sonem Poti....



Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 20, 2011, 14:10:10 NACHMITTAGS
Die Dinger gibt es, sind aber schon um einiges teurer, sollte ich mir aber zulegen, wenn ich mit 2wertvollen" Bakterien hantiere.
Wenn die Bakterien verrecken ist das ja auch nicht so schlimm, es geht mir eher darum, dass das Ding nicht anfängt zu brennen.

Ein Fehler vom Mikrocontroller ist eigentlich auszuschließen, er könnte höchstens ganz kaputt gehen.
Dann würden die Relais aber nicht mehr schalten und der Schrank wäre aus.
Und bei 15 Grad überleben die meisten Bakterienarten ja auch noch eine Zeit lang.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 27, 2011, 20:02:49 NACHMITTAGS
Verdammt, der Geldhaufen ist erschöpft.
Die Verlockung war zu groß...
http://www.ebay.de/itm/ELEKTRO-SCHWEISSGERAT-90-250-A-SCHWEIsGERAT-230V-/190542252534?pt=DE_Haus_Garten_Heimwerker_Elektrowerkzeuge&hash=item2c5d3409f6

Naja, jetzt kann ich den Brutschrank wenigstens aus Stahl bauen.
In 2 Monaten habe ich ja Geburtstag.

Womit werden eigentlich normale Brutschränke geheizt?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 28, 2011, 12:08:10 NACHMITTAGS
Ich nehme an mit normalen Heizelementen die auch in Trockenschränken odr Öfen what ever verwendet werden. Nur halt von den Dimensionen und der Temperatur her an niedrige Temperaturen angepasst.

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 28, 2011, 13:01:30 NACHMITTAGS
Hmm, dann sollte ich vielleicht mal dem Schrottplatz einen Bescuh abstatten.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 28, 2011, 13:48:16 NACHMITTAGS
Ich bin mir aber nciht sicher ob man mit solchen groben Elementen wie aus nem Backofen genau z. B. 37 °C halten kann....

Also die Viecher sind shcon sehr empfindlich man muss den Schrank schon so gestalten das auch die warme Zuluft z. B. nicht viel heißer ist als 37 °C +-2
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 28, 2011, 14:04:43 NACHMITTAGS
Ich dachte ja daran das Teil an und auszuschalten um die entsprechende Temperatur zu halten.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 30, 2011, 10:50:45 VORMITTAG
Na und Olaf, was macht die MIkrobiologie?

Mit der Waage bist du ja jetzt in der Lage vernünftige Platten zu machen! Ich bin gespannt.

Ich hab übrigens ein Bakterium für dich gefunden. Neben B. subtilis und mycoides wäre auch B. megaterium etwas für dich, alles R1.

Mal sehen du könntest mir 5 Euro per Paypal überweisen und dann schick ich dir ein paar LB PLatten mit den Organismen. Da es tolle Sporenbildner sind, kann man die auch in den PLatten eintrocknen lassne und bei BEdarf frisch ausstreichen.

Wenn du damit allerding sin Flüssigkultur arbeiten willst, musst du die Behälter belüften. (Schütteln oder wenigstens rühren).

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 30, 2011, 12:45:07 NACHMITTAGS
Auch wenn ich nicht nach einer alternative suche um rekombinante Proteine ist Megaterium recht interessant.
Allerdings wollen die anscheinend 37°C haben, das kann ich also erst machen, wenn ich den Brutschrank habe.
Kann ich dir das Geld auch anders zukommen lassen?
Mit einer Überweisung vielleicht?

Im Moment stehen die Petrischalen im Backofen.
Wenn sie fertig gegossen sind lasse ich sie 10 Sekunden, eine Minute und 5 Minuten offen auf dem Küchentisch stehen.
Eine lasse ich zu um zu überprüfen ob ich steril gearbeitet habe.
Wenn auf ihnen einzelne Kolonien wachsen habe ich Bakterien, die sich bei Raumtemperatur wohl fühlen, die ich dann Isolieren kann.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 30, 2011, 12:49:35 NACHMITTAGS
Ich würde die Zeitangaben  ein wenig ausdehnen. Mach lieber 1, 5 und 10 Minuten. Und statt Küchentisch lasse sie draußen auf der Fensterbank stehen.
Zitat
Allerdings wollen die anscheinend 37°C haben,

Als optimum. Aber die wachsen auch bei 21 °C (sind schließlich Bodenbakterien), nur weniger als 18 sollten sie nichthaben, sonst wachsen sie sehr schlecht oder sporulieren..

Überweisung ginge auch, ja....

Die Stämme sollten auch vollkommen prototroph sein und ziemlich dem Wildtyp entsprechenn, da es sich um Typstämme der DSMZ handelt und keine abgespeckten Laborstämme.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 30, 2011, 13:22:12 NACHMITTAGS
Gut Gut, dann sollten sie ja auf dem Fleischagar gut Wachsen.

Ok, 21°C sollte ich hinbekommen.
Bin Momentan noch etwas verschuldet und brauche noch ein wenig Übung.

Fensterbank? ich das nicht etwas zu kalt für Bakterien?
Obwohl, so müsste ich ein paar Sporen einfangen.

Bakterium + Col-Plasmid = Petrischalenherrschaft :)

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 30, 2011, 14:57:32 NACHMITTAGS
ZitatFensterbank? ich das nicht etwas zu kalt für Bakterien?

Naja du stellst sie ja nur raus und dann gleich wieder rein und bebrühtest sie natürlich bei Raumtemperatur. Sollte draußen nur nicht gefrieren.
Zitat

Bakterium + Col-Plasmid = Petrischalenherrschaft

Dann muss das Bakterium das Plasmid aber erstmal haben...
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 30, 2011, 17:58:14 NACHMITTAGS
Ok, danke.
Dann kann in 3 Stunden gegossen werden.

Ich wollte nur wissen ob du die Ansicht teilst, dass ein Bakterium mit dem Plasmid "übermächtig" gegenüber anderen Bakterien wäre.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 30, 2011, 18:27:55 NACHMITTAGS
Naja was heißt übermächtig...

In einer Petrischale, wenn nur wenige nicht-resistente Konkurrenten da sin vielleicht ja.

Aber in natürlichen Ökosystemen hat man ja immer Mischkulturen und es sind zum einen nie alle Organismen und auhc nie alle Species dagegen empfindlich. Sieht man ja auhc an den Antibiotika sehr schön....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 30, 2011, 19:21:43 NACHMITTAGS
Ach ja, die Resistenzen hatte ich jetzt ganz vergessen.
Wogegen das Erzeugerbakterium resistent ist können ja auch alle Anderen resistent sein...

Ich bin aber wirklich ein Depp.
Eigentlich wollte ich das Nährmedium jetzt mit Agar versetzen und dann Autoklavieren, habe aber vergessen es aufzutauen   >:(
Entweder später oder morgen früh.
Die Bakterien sollen sich auf jeden Fall über den Jahreswechsel freuen dürfen :)

Hast du eine Idee, was ich mit Bacillus Megaterium anstellen kann?
Dann kann ich mich jetzt schonmal belesen.
Es sollte allerdings nicht ganz so kompliziert sein wie die Gewinnung von Proteinen :)
Was mir in den Sinn kommt wären einige versuche mit Resistenzen gegen Antibiotika.
Wäre das bei einem R1 Organismus unbedenklich?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 30, 2011, 19:50:06 NACHMITTAGS
ZitatEntweder später oder morgen früh.

Du kannst das Gefäß mit dem Fleischwasser auch einfach in Heißes Wasser stellen (z. B. in der Spüle) und gelegentlich schütteln, dann ist es in wenigen Minuten aufgetaut.

Und denk dran, 12 g Agar pro Liter und 10 g Salz, abwiegen und alles lösen lassen.
Zitat
Was mir in den Sinn kommt wären einige versuche mit Resistenzen gegen Antibiotika.

Das kann man machen, aber dazu bruachst du erstmal antibiothika und die sollten auch steril sein, die darf man nicht autoklavieren, also muss man sie sterilfilterien, mit so vorsatzfiltern die recht teuer sind (2-3 Euro, dann weg)

ZitatHast du eine Idee, was ich mit Bacillus Megaterium anstellen kann?

Nun ne Gramfärbung wäre was, die DInger sind ziemlich riesig, sodass man sie auch mit dem 40er schon gut sehen sollte. Ohne Chemikalien und Glasgeräte gehts nicht, aber du arbeitest ja dran. Stück für Stück!
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 30, 2011, 19:59:08 NACHMITTAGS
Da dir aber ncoh so einiges fehlt, könnten wir es auhc anders machen.

Du könntest mir (wenn du mal wieder Geld hast) 50 Euro überweisen und bekämst dann ein fettes Paket mit Nähmediumsbestandteilen, Petrischalen, ein paar Flaschen, Filtern, Pipetten, Antibiotika, Eppies, Aufbewahrungsboxen usw....
Nebst mehreren Fertigen Platten, Parafilm, 15 + 50er Tubes, Erlenmyer / Schikanekolben mit Kappe usw....

Das käme immernoch billiger als von allem die kleinste Verpackungseinheit (oft 100 oder noch mehr) kaufen zu müssen und damit könntest du einiges machen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 30, 2011, 20:24:56 NACHMITTAGS
Also die Idee mit dem Paket gefällt mir sehr gut.
Du kannst sicherlich auch besser auswählen, was ich am Anfang gebrauchen kann und auch noch billiger an die Sachen kommen.
Dafür bin ich dir sehr dankbar.
Frühestens kann ich es mir im Februar leisten, dann habe ich Geburtstag.
Ist ja nicht mehr lang.

Kannst du Filter und Antibiotika streichen und dafür Kristallviolettlösung und Fuchsin reinlegen?Obwohl, Filter wären auch wichtig, hmm...
Lugolsche Lösung habe ich immerhin schon.
Was genau meinst du mit Tubes?
Die Flaschen sollten kleiner als 16 cm sein, sonst passen sie nicht in den Topf. hättest du was passendes da?


ZitatDu kannst das Gefäß mit dem Fleischwasser auch einfach in Heißes Wasser stellen
Das klappt ausgezeichnet, danke.

OT: Mach doch ein Kombipaket, das Paket und das Buch: How to prepare deadly Anthrax in your kitchen. :)

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 31, 2011, 13:44:00 NACHMITTAGS
Hmm, der Agar ist nicht fest.

Ich habe die Platten gestern gegossen.
1,2 Gramm Agar auf 100ml gegeben und sie dann geschlossen in Butterbrottüten in den Kühlschrank gestellt.
Was habe ich falsch gemacht?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 31, 2011, 14:02:13 NACHMITTAGS
DIe PLatten erst in den Kühlschrank, wenn sie fest sind und ein paar Stunden stehen durften, sonst zuviel kondenswasser.

Wann hast du den Agar zu gegeben?
In was für einem Gefäß hast du autoklaviert?
Das Salz hast du auch abgewogen?
Was nimmst du für einen Agar? Marke etc...
Sind alle Petrischalen nicht fest oder nur manche?
Wie lange hast du autoklaviert? Bis der Stift herausen war + 20 Minu8ten und dnan runter?
Hast du in den SKT Untern Wasser reingefüllt?

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 31, 2011, 14:55:50 NACHMITTAGS
ZitatDIe Platten erst in den Kühlschrank, wenn sie fest sind und ein paar Stunden stehen durften, sonst zu viel Kondenswasser.
Das könnte das Problem gewesen sein.
Ich habe sie direkt in den Kühlschrank gestellt.



Ich habe den Agar vor dem Autoklavieren hinzugegeben.
Ich habe in einer alten Salatsaußenflasche autoklaviert.
Ja, das Salz habe ich abgewogen.
Agar: Agartine von Ruf aus dem Real.
Alle sind nicht fest.Fest geworden ist nur der restliche Agar, den ich in einen Blumenuntersetzer gekippt habe.
Der Topf hat keinen Stift.
Aber ab dem Zeitpunkt wo richtig viel Dampf aus dem Ventil gekommen ist habe ich 20 Minuten gewartet.

ZitatHast du in den SKT Untern Wasser reingefüllt?
Ja, natürlich

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 31, 2011, 15:03:05 NACHMITTAGS
ZitatDas könnte das Problem gewesen sein.
Ich habe sie direkt in den Kühlschrank gestellt.

Glaub ich nicht, das spielt nur ne Rolle wegen dem Kondenswasser.

Zitat
Alle sind nicht fest.Fest geworden ist nur der restliche Agar, den ich in einen Blumenuntersetzer gekippt habe.

Hast du die Flasche nachdem du sie aus dem Autoklaven getan hast nochmal geschwenkt?

Ich denke nach deiner Beschreibung hat sich der Agar am Boden gelöst, nur durch autoklavieren alleine wird er aber nicht durchmischt. So war dann in den Schalen zuwenig agar und das ganze Zeug im Rest.

Autoklavier mal noch ne Ladung und danach hälst du die flasche gegens Licht und schwenkst sie ordentlich bis keine Schlieren mehr da sind.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Dezember 31, 2011, 15:15:44 NACHMITTAGS
Also vor dem Autoklavieren habe ich das ganze gerührt.
Reicht das nicht?
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Dezember 31, 2011, 16:18:29 NACHMITTAGS
ZitatAlso vor dem Autoklavieren habe ich das ganze gerührt.
Reicht das nicht?

Nein, also Agar Agar löst sich doch nicht in den Kälte. Der löst sich erst in fast kochendem Wasser und sinkt vorher wieder ab, daher unbedingt nachher nochmal rühren.

Mich wundert das du bei deinen 1,2 g keine Flocken oder ähnliches gesehen hast.

EDIT: Mir scheint dieses Zeug auch kein richtiger Agar zu sein, bzw nicht nur..

http://www.ruf-lebensmittel.de/web/produkt.php?sprache=de&id=41&sid=104

Agar hat normalerweise gar keine Kalorien und Zucker sollte da auch keiner drin sein.

Geh doch bitte ins Reformhaus oder in einen Bioladen und kaufe dir richtigen Agar Agar (ohne irgendwelche Zusätze etc.) nicht so ein fertiges Zeug
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 11, 2012, 20:10:36 NACHMITTAGS
Na Olaf, was macht die Mibi, schon weitere Fortschritte?

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 12, 2012, 14:03:24 NACHMITTAGS
Tachchen,

ne, kam wegen der Schule noch nicht dazu.
Ich werde am Freitag Abend die Petrischalen in den Ofen stellen und dann am Samstag gießen.

Also Flocken habe ich nur beim Einrühren, vor dem Autoklavieren gesehen.
Vielleicht sind sie mir aber auch einfach nicht aufgefallen.

Fürs erste tut es das Zeug, ich will ja nichts definiertes.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 12, 2012, 15:02:13 NACHMITTAGS
Mir gings nur darum das das Zeug dann auch richtig fest wird, was ja bishernicht so recht hingehauen hat.

Flocken VOR dem Autoklavieren sind normal....Also nach dem autoklavieen gut Schwenken, sodass keine schlieren mehr da sind und dann gießen.

PS: Ich hab nen neuen Keim bekommen, den du auch haben kannst.

Serratia marcescens

Macht einen tollen roten Farbstoff, daher blutrote Kolonien!
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 12, 2012, 21:25:52 NACHMITTAGS
Danke, ich muss mal gucken, wann ich soweit bin, dass ich sie kultivieren kann ohne die Kultur zu riskieren.

Ui, die Produzieren Chitinase.
Klingt Interessant, wäre auch mal ein sich aktiv fortbewegendes Bakterium.
Allerdings kann es bei geschwächten Menschen einige Krankheiten auslösen.
Wie geschwächt muss man da sein?^^

Haha, die Kirche : http://de.wikipedia.org/wiki/Blutwunder

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 12, 2012, 22:19:01 NACHMITTAGS
ZitatWie geschwächt muss man da sein?^^

Du wirst sicher weder HIV haben, noch Immunsuppresiva in Folge einer Organtranspülantation nehmen noch ein alter Greis mit marodem Immunsystem sein.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 13, 2012, 10:52:03 VORMITTAG
PS. Das ist übrigens ein ubiquitärer Keim, ich mach heute Abend mal ein Bild meiner Dusche wo das Zeug an einer Fläche in einem Biofilm wächst. (Siehe auch Englische WIkipedia)

In zwei Tagen gibts dann nen Bild von dem Abstrich davon im Vergleich mit einer Reinkultur auf LB.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: reblaus in Januar 13, 2012, 11:44:21 VORMITTAG
Hallo -


denk auch dran, dass Serratia-Kulturen grausig stinken können  ;D

Gruß

Rolf

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 13, 2012, 12:00:17 NACHMITTAGS
Naja Gestank bin ich ganz gut gewöhnt. In meiner Masterarbeit habe ich viel mit Anerobiern gearbeitet. Danach ist man echt abgehärtet, was Geruche usw. angeht  ;D ;D ;D

Vielleicht probiere ich mal eine präparative Aufreinigung des Farbstoffes, wenn ich Zeit habe, mal sehen....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 13, 2012, 16:00:56 NACHMITTAGS
Ok, dann ist ja gut :)

Mit Gestank ahbe ich keine Probleme und zur Not habe ich ja noch den Mundschutz.

Mit anderen Worten: Du willst den Farbstoff isolieren?
Klingt interessant.

Zitatwo das Zeug an einer Fläche in einem Biofilm wächst
Worauf basiert deine Vermutung, dass es Serratia marcescens ist?
Einfach an der Rotfärbung und, dass sie es feucht mögen?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 13, 2012, 16:24:07 NACHMITTAGS
ZitatDue to its ubiquitous presence in the environment, and its preference for damp conditions, S. marcescens is commonly found growing in bathrooms (especially on tile grout, shower corners, toilet water line, and basin), where it manifests as a pink discoloration and slimy film feeding off phosphorus-containing materials or fatty substances such as soap and shampoo residue.

Und das passt zumindest vom Aussehen her. Aber ich werde einfach mal einen Abstrich auf LB und Caseinplatten machen....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 13, 2012, 19:55:05 NACHMITTAGS
Auf den Vergleich mit den Platten aus dem Labor bin ich gespannt.
Hmm, da ich regelmäßig die Dusche mit Chlorix reinige haben wir leider keine Schleimigen Beläge in den Fugen :)

Jedenfalls habe ich gerade mit dem Suchbegriff "Farbstoff aus Bakterien Isolieren" das hier gefunden:
http://www.sg.hdh.bw.schule.de/neu/bluegene.htm

Da dachte ich mir: wenn normale Schüler das können könnte ich das doch, nachdem ich das sterile Arbeiten beherrsche auch mal versuchen.
Nachdem ich dein Paket habe :)
Mir fällt gerade eine Selektionsmethode ein, die kein Antibiotikum benötigt.
Man gibt einfach keine Glucose sondern nur Lactose ins Nährmedium, dann müssten nur die Bakterien überleben, die das lacZ Gen aufgenommen ahben und so Laktose in Glucose umwandeln können.

So, ich stecke jetzt die Petrischalen zusammen mit einer Pizza in den Backofen :)

Achja, das Fleischmedium hatte ich noch ohne Feinwaage hergestellt.Also das Salz nach Küchenmaßen.
Sollte ich lieber ein neues Medium herstellen oder ist der Salzgehalt nicht so wichtig?
Falls ich ein neues amchen muss: Was hältst du von Linsenwasser?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 13, 2012, 21:17:48 NACHMITTAGS
ZitatMir fällt gerade eine Selektionsmethode ein, die kein Antibiotikum benötigt.
Man gibt einfach keine Glucose sondern nur Lactose ins Nährmedium, dann müssten nur die Bakterien überleben, die das lacZ Gen aufgenommen haben und so Laktose in Glucose umwandeln können.

In LB Medium (oder irgendeinem anderen Komplexen Medium) funktioniert das nicht. Da sind neben Glucose noch zich andere Kohlenstoffverbindungen drin die als C-Quelle benutzt werden können.

Man müsste also Minimalmedium nehmen und Minimalmedium ist aufwendig zu machen (alles getrennt aufoklavieren und dann zusammenpipettieren bzw. in den heißen Agar, das muss dann auch echt reiner Agar sein also nicht so einer wie deiner der noch Zucker enthält) und die Bakterien wachsen bescheiden.

Man muss schon wirklich AB nehmen....

Abgesehen davon würde man in einem Medium mit nur Lactose nur die blauen Bakterien in dem Versuch züchten., denn die weissen haben eine kaputte beta Galactosidase, da sie ein inseriertes DNA Stück im Plasmid haben 8das ist ja das Ziel). Zum anderen machen die Bakterien den Farbstoff nicht selber, der Farbstoff ist das X-Gal, und wird in farbloser Form zugegeben, die beta Galactosidase spaltet vom X-Gal nur was ab und der Rest ist blau.
Zitat
wenn normale Schüler das können könnte ich das doch, nachdem ich das sterile Arbeiten beherrsche auch mal versuchen.

Da brauchst du aber ein entsprechendes Plasmid dazu und X-Gal und und und... das ist mit nichten eine isolation eines blauen Farbstoffes, sondern der Versuch beschreibt eine weitverbreitete Klonierungstechnik (hab ich schon erwähnt, da sich Klonieren hasse!!).
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 13, 2012, 21:19:50 NACHMITTAGS
ZitatAchja, das Fleischmedium hatte ich noch ohne Feinwaage hergestellt.Also das Salz nach Küchenmaßen.
Sollte ich lieber ein neues Medium herstellen oder ist der Salzgehalt nicht so wichtig?

kommt drauf an wieviel drin ist, schau einfach ob was drauf wächst.

Zitat
Falls ich ein neues amchen muss: Was hältst du von Linsenwasser?

Kein Ersatz für Fleischwasser, da hauptsächlich stärke drin ist, das mögen eher Pilze als die meisten Prokaryoten.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 13, 2012, 22:15:32 NACHMITTAGS
ZitatMan müsste also Minimalmedium nehmen und Minimalmedium ist aufwendig zu machen (alles getrennt autoklavieren und dann zusammenpipettieren bzw. in den heißen Agar, das muss dann auch echt reiner Agar sein also nicht so einer wie deiner der noch Zucker enthält) und die Bakterien wachsen bescheiden.

Das war auch nur eine Theoretische Überlegung, dass die Umsetzung nicht einfach wird habe ich mir schon gedacht.

Wieso hasst du klonieren?
Also, dass das eine Klonierung ist, das ist mir schon klar :)
Aber es ist ja bekannt, was Google manchmal für einen Mist ausspuckt.

Zitatdas mögen eher Pilze als die meisten Prokaryoten.
Ok, das wäre dann wohl eher ungünstig, ich mag keine Pilze.
Dann versuche ich es morgen nochmal mit dem Fleischwasser.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 13, 2012, 23:38:21 NACHMITTAGS
Genau mach das und denk dran, nach dem autoklavieren noch gut schwenken!

Sollte es dann immernoch nicht fest Werden, nimmst du 15 g Agar / liter!

So ist das Forscherleben, man muss auch damit klarkommen gewissen Dinge 10x machen zu müssen bis sie einmal funktionieren (daher hasse ich klonieren, und sich nicht vorher die Kugel geben oder ausrasten).

Wie heißt es so schön: "science is a bitch with a 12'' strapon  ;D"
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 14, 2012, 09:31:47 VORMITTAG
Haha

Dann stell ich die Flasche mal in den Kochtopf.
Also, dass Dinge nicht sofort funktionieren bin ich gewöhnt :)
Aber fürs Klonieren brauche ich jedenfalls noch einen Brutschrank, ein Wasserbad und am besten noch eine Sterile Werkbank.
Sobald ich Geld verdiene kann ich mir Brutschrank und Wasserbad kaufen, die Sterile Werkbank wird selbst gebaut.

strapon?
Google Übersetzer kennt es nicht :)

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 14, 2012, 11:50:55 VORMITTAG
ZitatSterile Werkbank.

Ne die brauchste nicht. Wie gesagt haben bei uns Impfbänke auch nur die Zellkulktur und Pathogenleute, der Rest macht alles am Platz unterm brenner....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 14, 2012, 11:56:46 VORMITTAG
Ach so, sogar Klonieren geht neben dem Brenner?

Jedenfalls habe ich gerade die Platten gegossen.
Du hattest Recht, nach dem Autoklavieren waren Flocken sichtbar, die haben sich beim Schwenken aber schön aufgelöst.
Ich habe festgestellt, dass 100 ml Nährmedium für 4 bis 5 Petrischalen ausreicht :)
Bei einer Petrischale habe ich zu viel Agar genommen so, dass sich beim Bewegen Agar am Rand abgesetzt hat.
Die Schale werde ich 10 Minuten auf der Fensterbank stehen lassen.
Hoffentlich wächst da was.

Gepriesen sei die Rechtschreibprüfung, sosnt hätte ich 2 mal Agar falsch geschrieben...

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 14, 2012, 12:38:38 NACHMITTAGS
Gut, hauptsache sie werden jetzt fest.

25 ml Agar sind eine gute Menge für die standarf Petrischalen, also4-5 mm hoch. Wenn du etwas größere hast dann 30 ml.

20 sind fast ein wenig wenig (es sei denn nur ÜN) , denn gerade wenn man die länger als 1-2 TAge berühten will (und vor allem bei 37 °C trocknen die oft sehr schnell aus.) Da hilft dann Parafilm oder die in einen Beutel einpacken.

Ok hab jetzt mal nen Abstrich genommen, Fotos gemacht und ausserdem 20 ml LB von der Reinkultur angeimpft, mal sehen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 14, 2012, 20:26:40 NACHMITTAGS
Gut, dann bin ich mal auf die Ergebnisse gespannt.

Das "Beimpfen" nach der Fensterbank Methode verlief zu meiner Zufriedenheit.
Nur in der Petrischale in die ich zu viel Agar gekippt habe ist der Agar nach unten gefallen.
Habe jetzt nur 10 Sekunden, 1 Minute und 5 Minuten.
Das ganze Steht jetzt auf Butterbrotbrettern mit Frischhaltefolie bedeckt auf der Heizung, bei 27°C.
Hoffentlich bilden sich ein paar Einzelkulturen, dann kann ich mich mal an der Analyse versuchen.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 14, 2012, 22:51:56 NACHMITTAGS
ZitatDas ganze Steht jetzt auf Butterbrotbrettern mit Frischhaltefolie bedeckt auf der Heizung, bei 27°C.
Hoffentlich bilden sich ein paar Einzelkulturen, dann kann ich mich mal an der Analyse versuchen.

Gut, nur aufpassen das es nicht höher als 39 wird, die Heizungne sind ja oft viel heißer.

Und kopf über inkubiert oder?
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 15, 2012, 08:35:14 VORMITTAG
Ja, kopfüber, hat zum Glück gehalten.

Blöderweise hat sich auf dem Boden der Petrischalen (also eigentlich der Deckel) Flüssigkeit abgesetzt.
Müsste das Kondenswasser sein.
Wie kann ich das Verhindern?
Also nach dem Aushärten des Agars waren schon Tropfen am Deckel zu sehen.
Ich konnte sie aber nicht entfernen, weil es sonst ja nicht mehr steril wäre.

Momentan liegt die Temperatur bei 32°C.


Wann glaubst du, werde ich erste Kolonien sehen?

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 15, 2012, 14:59:16 NACHMITTAGS
ZitatWie kann ich das Verhindern?
Also nach dem Aushärten des Agars waren schon Tropfen am Deckel zu sehen.

Indem man die Schalen nicht gleich nach dem gießen in den Kühlschrank stellt, sondern erst 1-2 Tage bei Raumtemperatur stehen lässt.

Ich nehme man an dass deine Glaspetrischalen nicht Bündig abschließen, sondern an einer STeller der Rand irgendeinen Hugel usw. hat, sodass immer ein kleinr Spalt dazwischen ist. Wenn nicht hast du leidere die flaschen gekauft.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 15, 2012, 15:08:47 NACHMITTAGS
Dann habe ich die falschen gekauft :(
Also bei denen ist das unvermeidbar?
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 15, 2012, 15:13:03 NACHMITTAGS
Ja, denn die könne sonst leider ncht trocknen, bzw findet kein Luftaustausch statt. Lassen die anderen Schalen einfach bei RT stehen und tu sie nicht in den Kühlschrank. Die werden warscheinlich auch so, langsam trocken.

Man kann bzw muss manchmal auch solche Schalen ohne nocken verwenden, wenn man z. B. irgendwelche Gärer kultiviert. Die lässt man dann nach dem gießen unter der Sterilbank ne Stunde offen stehen und dann sind die auch trocken.

Bis du was siehst, mal sehen. Ich würde sie mindestens 2-3 Tage stehen lassen.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 15, 2012, 15:30:09 NACHMITTAGS
Wenn ein Luftaustausch stattfindet, können dadurch nicht Bakterien auf den Nährboden gelangen?

Also die Schalen hatte ich bei Raumtemperatur 6 Stunden stehen gelassen, da waren sie noch nicht trocken..

Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 15, 2012, 15:48:26 NACHMITTAGS
Lass sie über NAcht stehen.

Also so gut 24 Stunden.

Nein da kommen keine Bakterien rein. Die Schalen sollen bzw müssen nicht dichte sein.
Titel: SM
Beitrag von: Hyperion in Januar 15, 2012, 19:53:48 NACHMITTAGS
So, hier mal ein Handybild von einem Verdünnungsaustrich der S. m. Reinkultur und daneben nem 36 h alten Kolben mit LB den ich von der Platte links angeimpft habe und der in meinem badezimmer auf meinem Plattformschüttler bei ~ 22 °C und 200 rpm inkubiert wurde. Ich echt ist der Kolben viel roter, das Handy macht einfach scheiß Farben.

Der Abstrich aus der Dusche braucht noch, da kommen dann nächste Woche auch Bilder.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/82964_3988047.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/850/49899181.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 16, 2012, 15:28:07 NACHMITTAGS
Danke für die Bilder.
Der Verdünnungsausstrich sieht sehr professionell aus :)

Bei mir sind mittlerweile erste Kolonien zu sehen.
Auf der 5 Minuten Platte eine Einzige kleine weiße Kolonie.

Und auf der 1 Minute Platte ein dichter Bakterienrasen am Rand.

ZitatAlso so gut 24 Stunden
Ok danke, mache ich das nächste Mal.
Mittlerweile sit die Flüssigkeit aber auch so shcon fast verdunstet, ich warte mal bis Morgen.

Gruß
Olaf

*Du hast nicht ernsthaft deinen Finger zensiert? :D
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 16, 2012, 17:52:44 NACHMITTAGS
ZitatDer Verdünnungsausstrich sieht sehr professionell aus

Es geht. Wenn man geschickt ist bringt man bis zu 10 Stufen auf eine Platte, aber hier reichen vier.

ZitatUnd auf der 1 Minute Platte ein dichter Bakterienrasen am Rand.

Musst mal schauen wie es aussieht, gerade wenn es am Rand ist, könnten es auch Kontamination durch Kondenswasser oder die Fingerchen (durch herabgefallene Schüppchen what ever) sein.

Den 20 ml Kolben zentrifugier ich heute Abend ab und schau dann ob der Farbstoff mehr im Pellet oder im Überstand ist (extrahieren mit Salzsaurem EtOH, dann Absorbtionsmessung im Spektrometer). Sobald dann mein Kieselgel und ein paar Liter Lösungsmittel da sind, versuche ich mich mal an der Extraktion aus einer größeren Menge Kulturmaterial mit anschließender Säulenchromatographie. Wenn es rein genug ist und man ausreichend davon hat um ein paar Kriställchen zu sehen kann ich ja mal versuchen ein Mikrofoto davon zu machen (oder jemandem hier aus dem Forum von den Kristallern ein paar mg schicken).

Zu dem Zweck würde ich meinen selbstgebauten Continuous Flow Reaktor anwerfen und im Laufe von so 1-2 Wochen versuchen eine größere Menge Zellmasse zu erzeugen.

Evtl. werde ich auch ein wenig am Medium schrauben. Ich habe ein Paper gefunden in welchem Maltose als Kohlenstoffquelle in Kombination mit Erdnussöl die höchsten Erträge bringt. Den Reaktor könne ich auch auf 30 °C heizen (Ausbeute am höchsten), was mit dem Schüttler nicht geht weil ich den nicht in meinen Inkubator bringe.

Oder ich benutze gleich definiertes Minimalmedium mit niedrigem Phosphatgehalt.. Mal sehen. Leider habe ich bei durchschnittlich 50-60 h Arbeitszeiten pro Woche kaum Gelegenheit meinem Hobby nachzugehen....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 16, 2012, 19:27:07 NACHMITTAGS
Sei froh, dass deine Arbeit auf deinem Hobby basiert :)

10 Stufen, omg

Hmm, ich Mikroskopiere die Kolonien einfach mal, wenn sie voll ausgewachsen sind.
Von deinem Reaktor würde ich gerne mal ein Foto sehen, wie hältst du das Teil eigentlich steril?
Und was willst du mit so viel Prodigiosin?
Hoffentlich klappt das :)

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 16, 2012, 19:30:22 NACHMITTAGS
ZitatVon deinem Reaktor würde ich gerne mal ein Foto sehen, wie hältst du das Teil eigentlich steril?

Ich autoklavier es im Institut un vor dem Gebläse sind sterile Luftfilter mit Teflonfilterscheibe angebracht.
Zitat
Und was willst du mit so viel Prodigiosin?

Mir ins Regal stellen? Da bekommt man aber mit nicht Hochleistungsstämmen eh nur Konzentrationen von 1-2 mg / ml raus. Also wird es nicht soooviel werden und bei der Reinigung geht bestimmt auch nochmal die Hälfte flöten.
Zitat
Sei froh, dass deine Arbeit auf deinem Hobby basiert

Nicht ganz, schließlich arbeite ich in der Pathologie und da gehts hier nur am Rande um Mikrobiologie....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 16, 2012, 19:54:33 NACHMITTAGS
Aber Histologie und alles was mal gelebt hat ist doch auch was schönes :)

ZitatMir ins Regal stellen
Du hast ja die gleiche Motivation, wie ich^^
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 16, 2012, 21:55:49 NACHMITTAGS
So die 20 ml LB Kultur ist jetzt gerade in der Fuge (nach 48 h) und die Zellen werden bei 17.000 g, 10 Minuten und RT pellettiert. Prodigiosin ist übrigens in Wasser so gut wie gar nicht löslich, aber ich hebe den Überstand trotzdem mal auf, er istb nämlich immernoch leicht rosa...

Der Überstand wird verworfen und das Pellet mit einer 1:1 Mischung aus Ethylacetat und Aceton (in p. A: von Roth bzw Merck) heiß bei 50 °C im Wasserbasd extrahiert. Wieviel Lömi und wie lange werden wir noch sehen.

Ach und da soll nochmal jemand sagen in der Apotheke bekäme man alles was ein Mikroskopiker bruacht. Sicher wer nur Bilder macht und mehr an der Technik interessiert ist ok, aber wer nicht nur sondern AUCH mikroskopiert, der bruacht shcon ein bsichen mehr.

Also Olaf, ne Fuge muss auch noch irgendwann her (nur das die selbst gebraucht und wenn sie 10 JAhre alt sind dreistellig kosten).
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 16, 2012, 22:12:09 NACHMITTAGS
Sie stinken übrigens echt wie alter toter Hund!
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 17, 2012, 13:53:48 NACHMITTAGS
Eine Zentrifuge bauen geht doch einfach :)
Einfach einem schnellen Motor an die Achse einen Stab schweißen und da dann halterungen für Flaschen oder Reagenzgläser dran :)

Benutz sie doch als Stinkbombe gegen ungeliebte Nachbarn :)
Also der Farbstoff ist in Aceton löslich?

Meine Kolonie entwickelt sich übrigens prächtig :)

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 17, 2012, 15:09:16 NACHMITTAGS
Ja ist er, ich werde die vereinigten Extrakte aus Pellets und Überstand dann an der Memranvakuumpumpe einengen, in 1-2 ml Ethylacetat:Aceton aufnehmen, nochmal abzentrifugieren und dann bei -20 °C als ersten Rohextrakt lagern.

Dann werde ich ein Spektrum aufnehmen und evtl. mal das Säure Base verhalten testen (ist nämlich ein Idikator zwischen rot und Orange/gelb).

Für die Säulenchromatographie ists natürlich viel zu wenig. Der Extrakt enthält ausserdem ja noch alle möglichen anderen unpolaren Bestandteile wie Lipide, Steroide usw...
Zitat
Meine Kolonie entwickelt sich übrigens prächtig

Wunderbar, dann musst du sie bei Zeiten picken und zwei bis drei Verdünnungsausstriche machen. Dann kannst du nen Glycerinstock anlegen.

Dazu gehst du in die Apotheke und kaufst dir Glycerin, das sollten sie einem auch geben ohne das man gleich Sprengstoffsynthesen dahioner vermutet. Evtl. stellt dir die PTA gleich 60 % iges her, das bruahcst du nämlich und dann hast du nicht die Sauerei das zu verdünnen.

Dann machst du dir ein Reagenzglas oder einen kleinen Kolben mit 4 ml Medium (ohne Agar), impfst mit einer Kolonie an und bebrühtest (mit Alufolie die du auch beim Sterilisieren des RGs drauf gelassen hast) die bis sie schön dicht sind, ab und an alle paar Stunden mal kräftig schwenken (aber nicht gerade stationär, sonst wachsen sie später schlechter) und gibst dann zu 1 ml Kultur etwa 0,5 ml 60 % Glycerin, gut schüttlen und ne Stunde bei 4 °C in den Kühlschrank, dann wegfrieren.

Normalerweise wiorft man sie in flüssigen Stickstoff und lagert sie dann bei -80 °C aber meine Methode geht auch für viele.

Du bräuchtest halt nur mal irgendwann Pipetten und so kleine 1,5 ml Reaktionsgefäße.

Ansonsten kann man Klone auhc im Kühlschrank lagern und alle 2-3 WOchen je nach Spezies länger / kürzer neu ausstreichen. Nur ist das eher suboptimal, weil die sich da verändern können und ausserdem nimmt es ne Menge Platz weg bzw brauchst du immer ein paar Platten.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 17, 2012, 15:50:48 NACHMITTAGS
Mach doch mal nen Foto!
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Detlef Kramer in Januar 17, 2012, 16:21:07 NACHMITTAGS
Hallo Ihr Beiden,

darf ich (als Moderator) mal einen Vorschlag machen? Die Diskussion läuft jetzt schon im 11. Fenster, praktisch im Dialog. Könnt Ihr das nicht per email machen? Das würde uns hier den Speicherplatz sparen, denn ein allgemeines Interesse ist für mich nicht mehr erkennbar.

Das forum ist doch kein email-host! Zunächst nur ein ernst gemeinter Appell!

Detlef
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 17, 2012, 16:22:10 NACHMITTAGS
Nach Familien im Brennpunkt bekommst du ein Foto in 1000X Vergrößerung.
Dafür nehme ich was vom Bakterienrasen der 1 Minuten Kultur, das ist sonst  zu nichts zu gebrauchen.
Und ein Foto von meiner Vorzeigekolonie mache ich auch :)

Ich muss mir jetzt noch irgendwoher Fleisch besorgen, ich habe kein Nährmedium mehr.

Wie lange hält sich so ein Glycerinstock?
Und warum Glycerin?
Weil es in Kombination mit Wasser bei der tiefen Temperatur nicht friert?

Gruß
Olaf

Nachtrag:
Ich mag keine E-mails. Wie wärs mit Skype oder Icq?^^
Allerdings könnten die Bilder von Kulturen und die Ergebnisse von Hyperion doch einige Interessieren oder täuche ich mich?
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 17, 2012, 16:43:53 NACHMITTAGS
ZitatAllerdings könnten die Bilder von Kulturen und die Ergebnisse von Hyperion doch einige Interessieren oder täuche ich mich?

Leider haben die Leute hier an Dingen die nicht im Fokus MIkroskopie liegen bzw. das ganze eher so am Rande behandeln nicht wirklich interesse. Ist mir schon öfter aufgefallen.

Eigentlich wäre es schön wenn wir durch unsere Diskussionen vielleicht auhc andere Mitglieder dazu anregen könnten ihr Mikroskop nicht nurzum Tümpeln oder für Dünnschliffe zu missbruachen. Ich frage mich woran es eigentlich scheitert, dass an Mikrobiologie hier so wenig interesse vorhanden ist...  ???

Aber gut von miraus können wir uns auch auf Skype verlagern, wenn wir hier nicht erwünscht sind und faktisch rausgeworfen werden.

Aber mir ist auch schon öfter aufgefallen, das jemand im Forum eine Frage stellt und dann kommt sowas wie "die Antwort sende ich per PN". Ja zum Teufel nochmal es ist nicht der Zweck eines Forums sowas dann per PN zu klären, sondern mehr eine Sammlung an Inhalten bereitzustellen aus dessen Fundus dann jemand schöpfen kann....
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 17, 2012, 16:51:55 NACHMITTAGS
ZitatEigentlich wäre es schön wenn wir durch unsere Diskussionen vielleicht auch andere Mitglieder dazu anregen könnten ihr Mikroskop nicht nurzum Tümpeln oder für Dünnschliffe zu missbruachen
Wie wärs, wenn wir zu diesem Zweck Bilder und Dokumentationen im Bereich Mikrofotos zeigen?
Also auch Mikroskopische Aufnahmen von Bakterien.
Da wäre z.b. die Flagellenfärbung sehr beeindruckend.
Dazu kommen dann noch Infos zu dem Bakterium ,dem verwendeten Nährmedium und so.
Hätten wir da dein Ok, Detlef?

ZitatAber gut von miraus können wir uns auch auf Skype verlagern, wenn wir hier nicht erwünscht sind und faktisch ruasgeworfen werden.
Oder halt einen Zwichenweg.
In Skype der Weg und im Forum die Ergebnisse.

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Detlef Kramer in Januar 17, 2012, 17:12:40 NACHMITTAGS
Also,

bisher habe ich Euch nichts verboten, das war nur eine Anregung. Hyperions Reaktion ist etwas typisch für ihn, aber was soll's.

Ergebnisse im Mikrofoto-Forum zu zeigen, halte ich für gut. Dann wird man auch sehen, wie das Interesse unter den Forum-Mitgliedern sein wird.

Macht mal, ich bin schon gespannt!

Detlef
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: crabtack in Januar 19, 2012, 14:26:38 NACHMITTAGS
Gut Gut,

Das mit den Bildern wird erstmal nichts, anscheinend war das Weiße Zeugs auf der Platte nur Kalk oder so.
Jedenfalls keine Bakterien.
Und die "Kolonie" auf der anderen Platte wächst auch nicht.
Ich glaube, ich wiederhohle das ganze nochmal aber lasse die Platten diesmal lang genug stehen, bis das Wasser raus ist.

Ok, kannst du mich in Skype hinzufügen?
Name: brawelndercrabtack

Gruß
Olaf
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: moräne in Januar 19, 2012, 20:23:37 NACHMITTAGS
Hallo Hyperion
Hallo Detlef

Ich lese hier schon einige Zeit mit
und möchte mich bei Hyperion wirklich für seine für dieses Forum extrem detaillierten Ausführungen zum Züchten, Heizen ....... bedanken.
Für jemand der mit Naturfarben  Seide  färbt, ist das alles sehr wertvoll.
Ich werde Hyperions Ratschläge beim zukünftigen Ansetzen von Krapp - Pottaschenküpen( eine indische Abart des Färbens mit Indigo) und anderen Küpen gebrauchen können.
Weiter so Hyperion
Grüße
Gerd
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Peter V. in Januar 19, 2012, 20:41:58 NACHMITTAGS
Lieber Detlef,

glaub mir, Hyperions Reaktionen und oftmals sehr brachiale Postings finden wahrlich nicht allzu oft meinen Zuspruch ;)
Allerdings sehe ich es in diesem Fall auch so, dass der Thread ja letztlich niemanden stört, eher wenig Speicherplatz verbraucht und vielleicht der Eine oder Andere ihn doch verfolgt und sich aus vereinzelten Postings ( auch wenn sie eigentlich eine spezifische Antwort auf eine Frage von crabtack darstellen ) vielleicht doch interessante Aspekte ergeben, auch, wenn nur ein sehr marginaler Zusammenhang mit der Mikroskopie besteht. Aber bislang wurden hier ja Diskussionen, die im Kern naturwissenschaftlich sind, immer geduldet und auch jetzt hast Du ja keine Keuele herausgeholt, sondern nur mal angeregt, über die Fortführung des Threads nachzudenken.
Meine ganz persönliche Meinung ist, den Thread so laufen zu lassen. Mittlerweile weiß ja jeder, worum es geht und wen es nicht interessiert, der muss ihn ja nicht lesen.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 19, 2012, 21:02:30 NACHMITTAGS
Es ist mal jemand meiner Meinung? Oh wunder!

Mag sein das mich viele für einen A*sch halten oder was auch immer, damit kann ich leben. Ich bin eben jemand der oft und gerne direkt sagt was der denkt, sowohl hier als auch sonst, aber nun gut das bringt es eben mitsich wenn man gegen den Strom schwimmt.

Olaf und ich sind jetzt auf Skype umgestiegen, damit chatet es sich ohnehin schneller und Speicherplatz verschwenden wir auch keinen.

Ich werde ab und an sicher auch mal wieder kurz ein Experiment vorstellen, wenn es sich ergibt.
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: beamish in Januar 20, 2012, 23:28:37 NACHMITTAGS
Hallo,

auch ich habe gerne mitgelesen, da ich wohl früher oder später in die Verlegenheit kommen werde von "meinen" Pilzen Kulturen anlegen zu müssen.
Ich finde das Thema überhaupt nicht OT. Vielleicht hat es sich etwas vom Ausgangsthema "Sterile Umgebung improvisieren" entfernt. Aber da kann man ja leicht einen neuen Faden aufmachen.
Ich jedenfalls würde hier gerne weiter sowas lesen können...

Herzlich

und gute Nacht

Martin
Titel: Re: Sterile Umgebung Improvisieren
Beitrag von: Hyperion in Januar 22, 2012, 13:43:26 NACHMITTAGS
Naja was heißt weg.... Das Interesse an dem Thema Mikrobiologie und drum herum ist - aus mir nicht bekannten Gründen - HIER eben leider etwas gering, von ein paar Leuten abgesehen scheint es niemanden so recht zu interessieren. Auch die Farbstoffaufreinigung aus dem Bakterium was ich gepostet hatte, so dachte ich, würde vielleicht ein paar Chemiker (die wir hier ja haben) ein wenig animieren aber wohl leider Fehlanzeige.

Insofern Kehre ich dem Forum sicherlich nicht den Rücken (allein schon um gewissen Leuten nicht die Freude zu gönnen), aber die Mibisachen werden nun anderswo behandelt bzw. in einem Forum wo es weniger nur um Mikroskopische Techniken, bzw nur um hübsche Bilder, als sagen wir allgemein Biologie / Biochemie geht. Den nur hübsche Bilder reichen für mich eben halt leider nicht. Aber das ist halt Geschmackssache und nicht irgendwems Schuld oder sowas.

Ich kann den Leuten die sich für Mibitechniken interessieren nur das Buch "Mikrobiologiesche Methoden" von Eckhard Bast empfehlen, kommt dieses Jahr noch in einer aktualisieren Auflage heraus und behandelt eigentlich alles was man für den Umgang mit Bakterien, Medien und co braucht. Das Buch "Methods for Working with Macrofungi" - was es leider nur in einem Regionalverlag gibt - kann man noch als Ergänzung (!, nicht Ersatz) dazu nehmen, wenn man mehr mit Pilzen arbeitet.