Mikro-Forum

Bibliothek => Mikro-Know-How => Thema gestartet von: Jens Jö in November 12, 2011, 15:40:20 NACHMITTAGS

Titel: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 12, 2011, 15:40:20 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich wollte mein Stemi (Olympus 4045 Nachbau) um einen Fotoport erweitern, und dies der Einfachheit halber mit Spiegeln. Natürlich müssen das Oberflächenspiegel sein, sonst gibts Geisterbilder.
Gott, war ich froh, als mir Bernd "Nomarsky" eine alte Contaflex mit Klappspiegel überließ, und dann ging die Entwicklung los. War nicht ganz einfach, da wenig Platz zur Verfügung steht und die optischen Achsen sowohl in X- als auch in Y-Richtung gekippt sind. Da handelt man sich leicht Verzerrungen ein.
Als dann im dritten Anlauf endlich die Winkel, Abmessungen und Entfernungen stimmten, wurde der ganze Klapperatismus eingebaut und eine neue Abdeckhaube laminiert.
Ergebnis: ein formatfüllendes Bild ohne Reflexe, Vignettierungen und Verzeichnungen. Einfach toll.
Nur: es läßt sich einfach nicht scharf stellen !. Auch bei kontinuierlichem Durchfokussieren gibt es kein einziges Bild, welches wirklich gestochen scharf ist. Fotografiert man hingegen direkt durchs Okular, ist die Schärfe einwandfrei . . .

Frank Fox hats hier irgendwo mal geschrieben: je weniger Elemente im Beobachtungspfad, desto besser das Ergebnis.

Vielleicht gehts mit einem Prisma besser als mit Spiegeln, kann ich bloß in Ermangelung eines solchen nicht testen.

Mit arg enttäuschten Grüßen
Alfred


Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jürgen Boschert in November 12, 2011, 15:43:47 NACHMITTAGS
Hallo Alfred,

hast Du da auch eine Tubuslinse im Fotoport eingebaut ?

Beste Grüße !

JB
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Lothar Gutjahr in November 12, 2011, 16:29:48 NACHMITTAGS
Hallo Alfred,

hast du da vielleicht an der Kamera den Autofocus an, welcher versucht den Spiegel scharf zu stellen ?

Entschuldige die dumme Frage; aber manchmal umzingelt man sich selbst. ;D

Lieben Gruß

Lothar
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 12, 2011, 17:40:24 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,
natürlich ist im Fotoport eine Linse: ein gleiches Objektiv, wie im Trino.

Hallo Lothar,
das ist gar nicht so dumm, über solche Dinge bin ich oft gestolpert.
Nein, ich habe mich vielleicht unklar ausgedrückt. Ich bekomme schon scharfe Fotos, aber eben nicht so knackig scharf, wie man durch den Binoport sieht. Die Spiegel sind fettfrei und sauber, daran kanns auch nicht liegen.
Ich glaube, die Anforderungen beim Fotoport (nachfolgende 10x Vergrößerung) sind einfach härter als beim Sucher einer Spiegelreflex. Wahrscheinlich gehts wirklich nur mit einem Prisma . . .

Liebe Grüße
Alfred
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Nomarski in November 12, 2011, 17:57:46 NACHMITTAGS
Hallo Alfred,

ZitatWahrscheinlich gehts wirklich nur mit einem Prisma . . .

nur der Versuch macht kluch. Der/die/das Prisma habe ich auch noch dazu, was oben über der Matscheibe sitzt.
Wenn ich dir damit helfen kann, sollst du das von mir auch noch bekommen. Porto wäre diesmal dann auch günstiger... ;D

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 12, 2011, 19:56:07 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

so ein Prisma (von einer Edixa Prismaflex) habe ich hier auch liegen. Paßt aber weder von seiner Bauart noch von seiner Höhe (31mm).
Es müsste schon ein stinknormales 90 Grad Prisma mit 22...25 mm Höhe sein.

Gruß
Alfred
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: -JS- in November 16, 2011, 06:29:19 VORMITTAG
Hallo Alfred,
ZitatEs müsste schon ein stinknormales 90 Grad Prisma mit 22...25 mm Höhe sein.
Schau doch mal bei Macony Design. Dort werden 90 Grad Prismen in diversen Bauhöhen für
relativ kleines Geld angeboten:
(Startseite » Präzisionsoptiken » Planoptik » 90° Prismen)
http://www.macony-design.de/catalog/index.php?cPath=21_23_30
Viele Grüße
Joachim
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 17, 2011, 22:00:13 NACHMITTAGS
Hallo Joachim,
danke für den Link, sieht nicht schlecht aus . . .

Hallo Safari,
jawohl, genau das möchte ich bauen. Ich nehme an, daß man diesen Fotoport auch als Originalteil direkt bei mir montieren könnte, nur finde ich keinen. Deshalb muß ich selber bauen . . .

Gruß
Alfred
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: -JS- in November 19, 2011, 00:52:17 VORMITTAG
Hallo Alfred,
ich habe Deine These, dass ein Planspiegel vielleicht nicht so ganz optimale
Ergebnisse fördert, vor längerer Zeit schon einmal einmal mit einem relativ simplen
Aufbau nachzuvollziehen versucht:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77902_7484413.jpg)

Links abgebildet ein bis auf die Primäroptik zurückgebautes Zeiss Stemi SV 8.
Auf der rechten Teiloptik des Stemis ist ein Planspiegel aufgesetzt, wie er z.B. im Fuß von
Standard-Zeiss-Mikroskopen eingebaut ist, dieser allerdings mit entfernter Original-Sammellinse.
Rechts vom Spiegel ein Leitz Elmar 1:4 135mm Brennweite mit Einstellschnecke
und EOS Adapter. Angeschlossen ist wie dargestellt eine EOS50D (APS-C Chip,
etwa 1,6x kleiner als 24x36mm), montiert auf einem kleinen Stativ von Leitz.
Unter dem Stativ ein Bastelbrett und Bücherstapel wg. Höhenausgleich.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77902_38425484.jpg)

1 Cent, mit oben beschriebener Technik aufgenommen (Vergrößerung ca. 15 x)
Physikalisch bedingt leider suboptimal: Spiegelverkehrt.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77902_31940974.jpg)

Vergrößerung ca. 25 x: mehr 'scharf' geht m.E. nicht.... ;-))
Vielleicht fehlt bei Dir lediglich nur eine kleine Zusatzoptik, welche das vom Spiegel
erzeugte Bild auf Deinen Chip korrekt fokussiert?
Viele Grüße
Joachim
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Lothar Gutjahr in November 19, 2011, 11:34:12 VORMITTAG
Hallo Joachim,

du schreibst.:

ZitatPhysikalisch bedingt leider suboptimal: Spiegelverkehrt.

ich denke, dass es heutzutage kein Beinbruch darstellt so ein Foto durch >>> Spiegeln 180 Grad <<< einer in jeder Bildverarbeitungssoftware vorhandenen Funktion, zurechtzurücken. Durch das Relief auf Münzen bekommst du natürlich schnell Tiefenschärfeprobleme und das ist eine nette Anfangsübung für das Stacking. Das nur mal am Rande.

LG  Lothar

Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 19, 2011, 12:17:50 NACHMITTAGS
Hallo Joachim,

vielen Dank für Dein wirklich interessantes Experiment. Mein Aufbau sieht etwas anders aus (z.B. 2 Umlenkspiegel und eine höhere Vergrößerung).

ZitatVielleicht fehlt bei Dir lediglich nur eine kleine Zusatzoptik, welche das vom Spiegel
erzeugte Bild auf Deinen Chip korrekt fokussiert?
Das Bild ist das vom Okular betrachtete Zwischenbild, also reell, scharf und korrekt fokussiert.
Ich vergleiche zwischen 2 Aufnahmen:
korrigiert
a) Objektiv (Du sagst Primäroptik), 2 Prismen im Binotubus, Tucsen-Chip
b) Objektiv (Du sagst Primäroptik), 2 Planspiegel, Tucsen-Chip.
Bild a ist scharf, Bild b sieht aus wie mit einem Weichzeichner aufgenommen.
Auch b ist mit einem geschlossenen Tubus aufgenommen, also kein Streulicht oder ähnliches.

Ich kann mir nicht helfen, es scheinen eindeutig die Spiegel schuld zu sein . . .

Liebe Grüße
Alfred
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Nomarski in November 19, 2011, 12:26:59 NACHMITTAGS
Hallo Alfred,

ich will mich ja nicht schon wieder einmischen, aber kann das sein, daß du das Objektiv schon mehr als ausgereizt hast und schon in die Leervergrößerung gekommen bist, die dich so unzufrieden macht? Laut allgemeiner Literatur liegt die förderliche Vergrößerung zwischen dem 500- und 1000-fachen der numerischen Apertur. Bei Stemis ist diese in der Regel recht niedrig.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jürgen Boschert in November 19, 2011, 12:34:07 NACHMITTAGS
Hallo Alfred,

Bernds Vermutung ist denke ich nicht abwegig. Bei Deiner Konstruktion b) hast Du mit einer Tucsen-Kamera ja einen gewaltigen Crop-Faktor: der Auschnitt des aufgenommenen Bildes ist so gering, dass die Endvergrößerung der Aufnahme sicher außerhalb der förderlichen Vergrößerung liegt. Du bräuchtest für diesen Aufbau zwischen Okular und Chip eine verkleinernde Zwischenoptik,eine Relaislinse.

Beste Grüße !

JB
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 19, 2011, 13:06:24 NACHMITTAGS
Hallo Bernd und Jürgen,

habe meinen obigen Beitrag korrigiert: bei direkter Abbildung auf den Chip war natürlich kein weiteres 10*/20 Okular dazwischen.

Ja klar, mit der Ausschnittvergrößerung durch den kleinen Tucsen Chip bin ich wohl in der leeren Vergrößerung.
Deshalb habe ich den Test nochmal mit der Canon A520 gemacht:
a) Canon A520 durch das WF 10*/20 Br Okular des Stemi
b) 2 Umlenkspiegel oberhalb der Primäroptik, Tubus, WF 10*/20 Br, Canon A520
In diesem Fall sind die Bilder formatfüllend (also kein kleiner Auschnitt), aber das Bild b ist flau.

Liebe Grüße
Alfred

P.S. inzwischen habe ich gefunden, daß die Firma Breukhoven den Fotoport als Upgrade auch separat anbietet. Ich suche mal im Markt . . .

Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 19, 2011, 14:08:22 NACHMITTAGS
Zitatklar, mit der Ausschnittvergrößerung durch den kleinen Tucsen Chip bin ich wohl in der leeren Vergrößerung
ich glaube, jetzt habt Ihr mich in eine Falle gelockt . . .
Mit dem 4 fach zu kleinen Chip mache ich zwar eine 4 fache Ausschnittvergrößerung. Bei der Direktabbildung lasse ich aber das 10* Okular weg, sodaß ich letztlich um 2,5 mal weniger vergrößere als beim Knips durchs Okular. Richtig ?

Gruß
Alfred
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jürgen Boschert in November 19, 2011, 15:25:52 NACHMITTAGS
Hallo Alfred,

ZitatMit dem 4 fach zu kleinen Chip mache ich zwar eine 4 fache Ausschnittvergrößerung. Bei der Direktabbildung lasse ich aber das 10* Okular weg, sodaß ich letztlich um 2,5 mal weniger vergrößere als beim Knips durchs Okular. Richtig ?

Das stimmt natürlich; nur hattest Du ja zum Zeitpunkt, als Benrd und ich geantwortet haben, Deinen letzten Post noch nicht korrigiert. ;D

Was mir da noch in den Sinn kommt: Du hast die Spiegelja in einem Gehäuse untergebracht; sind die Innenwände des Corpus denn mit Mattschwarz "entspiegelt" ? Das macht bisweilen viel aus.

Beste Grüße !

JB
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Peter V. in November 19, 2011, 15:43:34 NACHMITTAGS
Hallo Alfred,

ZitatP.S. inzwischen habe ich gefunden, daß die Firma Breukhoven den Fotoport als Upgrade auch separat anbietet. Ich suche mal im Markt . . .

Ein Fotoport für das Olympus als Upgrade von Breukhoven? Verstehe ich das richtig? was soll der denn kosten und wo hast Du den gefunden?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 20, 2011, 11:37:28 VORMITTAG
Hallo Peter,

schau mal hier http://breukhoven.easyorder.nl/easyorder.b2b/infopr3?parm=3886163902609007948729&srchTrms=1&catSrchTrms=74956.8

Gruß
Alfred
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Peter V. in November 22, 2011, 08:28:11 VORMITTAG
Hallo Alfred,

weißt Du, wie teuer der ist?

Hezrliche Grüße
Pteer
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Jens Jö in November 22, 2011, 09:55:46 VORMITTAG
Hallo Peter,

Breukhoven hat meine Registrierung noch nicht beantwortet, deshalb komme ich nicht in den Shop.
Ich habe aber den Verdacht, daß dieser Link veraltet ist und nicht dem aktuellen Programm entspricht.
Hier ist ein ähnlicher Link auf das gleiche Produkt, läßt sich aber nicht bestellen: http://www.wenk-labtec.com/2029306664/318/AD282/NzQ5NTY4/Breukhoven+749568+Wenk.html
Die 100 € werden plus/minus wohl auch für Breukhoven gelten.

Gruß
Alfred
Titel: Re: Fotoport: wieder was gelernt . . .
Beitrag von: Peter V. in November 22, 2011, 10:52:59 VORMITTAG
Zitat von: jaracim in November 22, 2011, 09:55:46 VORMITTAG
Hallo Peter,

Breukhoven hat meine Registrierung noch nicht beantwortet, deshalb komme ich nicht in den Shop.
Ich habe aber den Verdacht, daß dieser Link veraltet ist und nicht dem aktuellen Programm entspricht.
Hier ist ein ähnlicher Link auf das gleiche Produkt, läßt sich aber nicht bestellen: http://www.wenk-labtec.com/2029306664/318/AD282/NzQ5NTY4/Breukhoven+749568+Wenk.html
Die 100 € werden plus/minus wohl auch für Breukhoven gelten.

Gruß
Alfred


Hallo Alfred,

ja, das scheint auch so ein "Laden" zu sein....
Wie ich solche Webauftritte liebe!
Aber die von Motic und Euromex waren auch katastrophal, werden langsam "eträglicher".

Aber 100 EUR +/- wäre ja ( falls voll kompatibel zu den Olys ) ja ein erträglicher Preis.

Herzliche Grüße
Peter