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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Anatol in November 14, 2011, 05:28:13 VORMITTAG

Titel: Botanik: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter *
Beitrag von: Anatol in November 14, 2011, 05:28:13 VORMITTAG
Liebe Pflanzenfreunde,

Die Aloe-Arten sind ausdauernde, blattsukkulente Pflanzen. Sie wachsen stammlos, strauchig oder baumförmig. Der Stamm kann einfach oder verzweigt sein. Ihre stängelumfassenden Laubblätter stehen rosettig, zweizeilig oder sind zerstreut um die Sprossachse angeordnet.
Die Form der Blätter ist für gewöhnlich mehr oder weniger dreieckig, lanzettlich oder sichelförmig und manchmal linealisch. Der Blattrand ist meist mit weichen oder stechenden, dreieckigen Zähnen versehen, die für gewöhnlich nahe dem Spreitengrund dichter gedrängt stehen. Die einheitliche gefärbte oder mit weißlichen oder hellgrünen Flecken bedeckte Oberfläche der Blätter ist kahl oder manchmal mit kurzen Stacheln besetzt. Die Blätter sind nur selten faserig. Bei Verletzung der Blätter tritt meist ein bitterer gelber oder brauner Saft aus.
Die Gattung Aloe ist nur im Süden und Osten Afrikas und vorgelagerte Inseln wie Madagaskar und Maskarenen sowie im Südwesten der Arabischen Halbinsel verbreitet.
Die wissenschaftliche Erstbeschreibung wurde 1753 von Carl von Linné vorgenommen.

Aloe erinaceae endemisch Pflanze Namibia.

Systematik:
Klasse: Monokotyledonen
Ordnung: Asparagales
Familie: Aloaceae
Gattung:  Aloe
Wissenschaftlicher Name: Aloe  erinacea D.S. Hardy
syn. Aloe melanacantha var. erinacea (D.S.Hardy) G.D.Rowley

Bild 1. Aloe  erinacea aus meine Sammlung (Collection).
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_25971188.jpg)


Bild 2. Aloe  erinacea, Querschnitte
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_58185758.jpg)


Bild 3.  Übersicht, Makroaufnahme  mit Nikon Coolpix 4500, Querschnitte 200 µm, ohne Fixierung.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_36805875.jpg)
Der Durchmesser des Sprosses beträgt hier an der Langseite etwa 8 mm.
Die Beschriftung von innen nach außen:
Ep : Epidermis
Pa:  Assimilationsparenchym
SeZ: Sekretzellen (Das ist Aloinzellen).  
Sta: Stachel
MP:  Markparenchym
WP: Wasserhaltigparenchym (Schleimzellen)


Bild 4. Übersicht, Querschnitte 50 µm, ohne Fixierung, Foto durch Stereomikroscope MBS-2.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_32645874.jpg)
Der Durchmesser des Sprosses beträgt hier an der Langseite etwa 10 mm.


Bild 5. Übersicht, gefärbten Querschnitte 30-50 µm.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_63412420.jpg)


Arbeitsanleitung:

W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert

Arbeitsablauf :
Blattstücke (10 mm) lag in AFE – Gemisch 5 Tag.
Nach dem freistehenden Schnitt auf dem Handzylindermikrotom (mit Leica Einmalklingen im SHK-Halter, Schnittdicke ca. 30-50 µm)

1. Fixiergemisch auswaschen in 70 % Ethanol 3 Minuten
2. Alkoholreihe bis zum 30%igen Ethanol
3. Wasser entmin. 3x wechseln je 1 Minute
4. Bleichen (Aqua dest. + 3% Wasserstoffperoxid – 100:20) 1 Min.
5. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
6. Vorfärbung W-3A- Färbung (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau- 1:1:5) 15 Min, t=45 C.
7. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
8. differenzieren 70% Ethanol mit HCl (100:2) 10 Sekunden
9. 3 x auswaschen mit Aqua dest..
10. Entwässern mit 3x gewechseltem IsoPrep (Isopropylalkohol  99,7 % + Triton X-15)
11. Einschluss in Euparal

Fotos erstellt mit Nikon Coolpix 4500, Mikroskope Jenamed 2


Bild 6.  Übersicht, gefärbten Querschnitte 30-50 µm.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_49772411.jpg)
Jenamed 2, Objektiv 3,2 (Vergrößerung 32x). Der Durchmesser des Sprosses beträgt hier an der Langseite etwa 9 mm.
Die Beschriftung von innen nach außen:
Ep : Epidermis
Pa:  Assimilationsparenchym
SeZ: Sekretzellen
Sta: Stachel
MP:  Markparenchym


Bild 7.  Übersicht: Cuticula, Epidermis. Vergrößerung 400 x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_27402960.jpg)
Stoma  geschlossen (CAM von Crassulacean Acid Metabolism)
Die Beschriftung von innen nach außen:
Cu:  Cuticula
CS: Cuticula Schnäbelchen (als richtig in Deutsch?)
SZ: Schließzelle
NZ : Nebenzellen
VH: Vorhof des eingesenkten Stoma


Bild 8.  Übersicht: Cuticula, Epidermis, Rindenparenchym. Vergrößerung 250 x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_49779555.jpg)


Bild 9.  Übersicht: Cuticula, Epidermis, Rindenparenchym. Vergrößerung 400 x, Polarization mit Lambda.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_27695870.jpg)


Bild 10.  Übersicht: Cuticula, Epidermis, Rindenparenchym. Vergrößerung 125 x, Polarization mit Lambda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_61788882.jpg)
Die Beschriftung von innen nach außen:
Pa: Papille
Cu:   Cuticula
Ep : Epidermis
ZK:  Zellkern  
Chl : Chloroplasten              


Bild 11.  Übersicht: Cuticula, Epidermis. Vergrößerung 400 x, Polarization mit Lambda.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_50316215.jpg)


Bild 12.  Übersicht: Rindenparenchym, Vergrößerung 125 x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_49698927.jpg)
Die Beschriftung von innen nach außen:
PZ: Parenchymzellen
Chl : Chloroplasten
CK: Calciumoxalat-Kristallen


Bild 13.  Übersicht: Rindenparenchym, Vergrößerung 250 x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_24390115.jpg)


Bild 14.  Übersicht: Rindenparenchym, Calciumoxalat-Kristallen.  Vergrößerung 250 x, Polarization mit Lambda.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_60470627.jpg)


Bild 15.  Übersicht: Rindenparenchym.  Vergrößerung 1000 x.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_63376617.jpg)
Die Beschriftung von innen nach außen:
Chl : Chloroplasten
ZK:  Zellkern  


Bild 16.  Übersicht: Rindenparenchym.  Vergrößerung 1000 x.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_48304469.jpg)


Bild 17.  Übersicht: Sekretzellen (Das ist Aloinzellen).  Vergrößerung 125 x.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_34326193.jpg)
gefärbten Querschnitte ohne Bleichen in  Wasserstoffperoxid und differenzieren 70% Ethanol mit HCl.
Die Beschriftung von innen nach außen:
SeZ: Sekretzellen.
WZ: Wandzellen


Bild 18.  Übersicht: Sekretzellen (Das ist Aloinzellen).  Vergrößerung 125 x.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_65196654.jpg)
gefärbten Querschnitte ohne Bleichen in  Wasserstoffperoxid und differenzieren 70% Ethanol mit HCl
Die Beschriftung von innen nach außen:
Pa:  Assimilationsparenchym
SeZ: Sekretzellen. Das ist Aloinzellen
WZ: Wandzellen
Phl:  Phloem
Xl:   Xylem


Bild 19.  Übersicht: Phloem und Xylem, Vergrößerung 250x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_55817124.jpg)
Die Beschriftung von innen nach außen:
SeZ: Sekretzellen.
Phl:  Phloem
Xl:   Xylem
WP: Wasserhaltigparenchym (Schleimzellen)


Bild 20.  Übersicht: Zellen Stachelos, Vergrößerung 1000 x.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_6800725.jpg)
ZW: Zellwand
SZW: Sekundär Zellwand
Po: Pore


Bild 21.  Übersicht:  Zellen Stachelos, Vergrößerung 400x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_10394281.jpg)

Bild 22.  Übersicht: Epidermis Stachelos, Vergrößerung 400x, Polarization mit Lambda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77455_23512370.jpg)


Vielen Dank fürs lesen, Anregungen und Kritik sind wie immer willkommen. Ich weiß wenig Deutsch...

Herzliche Grüße
Anatol













Titel: Re: Aloe erinaceae
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in November 14, 2011, 08:01:45 VORMITTAG
Guten Morgen Anatoly,

in Deinem umfangreichen Beitrag sind viele interessante Details enthalten, wobei mir zwei besonders auffallen.

Zum einen passt der Dicke Schnitt von Bild 3 mit 200 µm als Zwischenschritt richtig gut in die Aufnahmeserie.

Zum anderen finde ich bemerkenswert, das Du bei der Wackerfärbung mit Salzsäurealkohol differenzierst und so eine feine Anfärbung erzielst, die einzelne Strukturen noch besser erkennen lassen. Mit Bild 17 und Bild 18 im Vergleich hast Du das ja auch gezielt dargestellt.

Ich werde das auch mal probieren, besonders wenn vagabundierende Inhaltsstoffe teilweise Lacke bildend überfärben. Wir hatten  ja das Problem bei zwei Schnitten vor kurzem.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Aloe erinaceae
Beitrag von: hebi19 in November 14, 2011, 08:06:45 VORMITTAG
Wohw !!!!!

Volle Anerkennung und Hochachtung für diese 1a-Arbeit !!

Das Deutsch ist im übrigen hervorragend - wahrscheinlich mach ich in einigen threads mehr Rechtschreibfehler.

Martin mit den allerbesten Grüßen nach Omsk
Titel: Re: Aloe erinaceae
Beitrag von: Fahrenheit in November 14, 2011, 08:26:34 VORMITTAG
Lieber Anatoly,

vielen Dank für die schöne Darstellung dieser außergewöhnlichen Pflanze! Auf solche Beiträge von Dir habe ich gehofft - bitte mehr davon!
Was die Qualität Deiner Schnitte und der Färbung angeht, kann ich mich nur Rolf-Dieter anschließen: die sind klasse geworden und die Differenzierung in Salzsäure-Alkohol werde ich bei schwierigem Material ebenfalls einmal versuchen.

Neben den schönen Makroaufnahmen gefällt mir die Darstellung der Sekretzellen und der Stoma besonders gut.

Du hast eine Stelle in Deinem Bild 12 mit einem "?" versehen. Ich vermute, dass es sich dabei um eine angeschnittene Zelle handelt, die hier von einem Interzellularraum umgeben ist. Unterhalb des Assimilationsparenchyms ist das Rindenparenchym ja etwas schwammig mit vielen Interzellularen.

Wegen Deines Deutsch brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen - ich wünschte, ich könnte so gut Russisch!
Eine Kleinigkeit vielleicht: Beschriftung von innen nach außen bedeutet, dass die innen liegenden Gewebe (z.B. das Markparenchym) zuerst genannt werden, zuletzt kommen die äußeren Gewebe, wie Cuticula und Epidermis. Du kannst auch einfach nur "Beschriftung:" schreiben, dann bist Du auf keine Reihenfolge festgelegt.

Herzliche Grüße und nochmals Большое Вам спасибо!
Jörg

p.s.
Ich hoffe, das Übersetzungsprogramm hat mir beim "Vielen Dank" keinen Streich gespielt.  :D
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Anatol in November 14, 2011, 14:56:24 NACHMITTAGS
Vielen Dank Rolf-Dieter, Martin, Jörg!


Zitat von: Fahrenheit in November 14, 2011, 08:26:34 VORMITTAG
Du hast eine Stelle in Deinem Bild 12 mit einem "?" versehen. Ich vermute, dass es sich dabei um eine angeschnittene Zelle handelt, die hier von einem Interzellularraum umgeben ist. Unterhalb des Assimilationsparenchyms ist das Rindenparenchym ja etwas schwammig mit vielen Interzellularen.

Ja, das ist eine angeschnittene Zelle handelt, die hier von einem Interzellularraum umgeben ist.
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Omaruru in November 16, 2011, 17:53:08 NACHMITTAGS
Hallo Anatol,

ich habe eine Frage zu deinem Bild 20. Kompliment bei der Vergrößerung !
Stammt das Bild aus einem Längsschnitt und aus welchem Teil des Blattes ?

Was ich auch beobachtet habe, ist die Tatsache, daß bei "stabilen" südafrikanischen Sukkulenten, Plasmodesmen in Feldern oder Poren mit verminderter Wandstärke der Sekundärwand zusammengefaßt sind. Und dies nicht nur zwischen lebenden Zellen sondern auch in Epidermiszellen nach außenhin zur Cutikula.

Grüße

Klaus
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Detlef Kramer in November 16, 2011, 21:03:25 NACHMITTAGS
Hallo lieber Kollege Klaus,
ZitatWas ich auch beobachtet habe, ist die Tatsache, daß bei "stabilen" südafrikanischen Sukkulenten, Plasmodesmen in Feldern oder Poren mit verminderter Wandstärke der Sekundärwand zusammengefaßt sind.

Sind das nicht einfach Tüpfel zwischen lebenden Zellen mit verdickten Zellwänden. Die kommen doch bei allen höheren Pflanzen vor - oder?

Zitatsondern auch in Epidermiszellen nach außenhin zur Cutikula.

Sind das die berühmten Exodesmen? Ich habe sie nie gesehen, soll aber nicht heißen, dass es sie nicht gibt.

Herzliche Grüße
Detlef

Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Rawfoto in November 16, 2011, 21:23:27 NACHMITTAGS
Hallo Anatoly

Super Bearbeitung, Kompliment!!!

Verwendest Du die Kombination mit Sanzsaere bei allen Pflanzen?

Liebe Gruesse :-)

Gerhard
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Omaruru in November 17, 2011, 09:27:16 VORMITTAG
Lieber Detlef,
danke für deine kritische Nachfrage.
Also zu Punkt eins: Den Begriff "einfacher Tüpfel" kann ich akzeptieren, allerdings erreichen sie bei den von mir untersuchten Sukkulenten - z.B. Haworthia, Aloe und Sansevieria cylindrica / S. pinguicula - Durchmesser die mich verblüfft haben.

Punkt zwei: Der Begriff Exodesmos ist mir in der Literatur auch begegnet, allerdings mit einer sehr wagen Beschreibung und ohne Hinweise auf Funktion oder Entstehung. Gesehen habe ich sie auch zum ersten Mal in meinen REM Aufnahmen. Belegfotos kann ich gerne einstellen wenn ich die Bilder gefunden, gescannt und hochgeladen habe.
Im reinen Durchlicht sind sie kaum sichtbar zu machen, da sie durch die dicke und schräge Zellwand schwer zu fokusieren sind, vor allem wenn man nicht weiß, daß sie vorhanden sind.

Grüße Klaus


Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Ronald Schulte in November 17, 2011, 22:29:11 NACHMITTAGS
Anatol,

Sehr schönen Beitrag mit schöne Farbige und scharfe Bilder. Bewunderswertig finde ich die viele Details.
Warum sind z.B. in Bild 12 einige Calciumoxalat-Kristallen zu sehen? Wie kommen die da?

Grüße Ronald
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Anatol in November 18, 2011, 05:14:49 VORMITTAG

Guten Morgen!

Zitat von: Omaruru in November 16, 2011, 17:53:08 NACHMITTAGS

ich habe eine Frage zu deinem Bild 20. Kompliment bei der Vergrößerung !
Stammt das Bild aus einem Längsschnitt und aus welchem Teil des Blattes ?

Vielen Dank Klaus!

Das ist Längsschnitt des Stachelos.
In den Zellwänden sind sichtbar Plasmodesmen.

Zitat von: Rawfoto in November 16, 2011, 21:23:27 NACHMITTAGS
Super Bearbeitung, Kompliment!!!

Verwendest Du die Kombination mit Sanzsaere bei allen Pflanzen?

Vielen Dank Gerhard!

Ja, für alle Pflanzen wenn basischen (Kathode) Farbstoffen  wie Methylenblau,  Janusgrün, Acridinorange, Acridinrot.
Übernehmen Salzsäure, Essigsäure.

Zitat von: Ronald Schulte in November 17, 2011, 22:29:11 NACHMITTAGS
Sehr schönen Beitrag mit schöne Farbige und scharfe Bilder. Bewunderswertig finde ich die viele Details.
Warum sind z.B. in Bild 12 einige Calciumoxalat-Kristallen zu sehen? Wie kommen die da?

Vielen Dank Ronald!

In das Parenchym Sukkulenten viele von Calciumoxalat-Kristalle.
In Aloe erinacea große Calciumoxalat-Kristalle – Styloid: 25 µm X 50 µm

Bild 23-24. Calciumoxalat-Kristalle in Parenchym Aloe erinacea . Polarization mit Lambda

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77839_2487531.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/77839_34879944.jpg)






Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Rawfoto in November 18, 2011, 17:31:40 NACHMITTAGS
Danke für die Rückmeldung :-)

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Omaruru in November 24, 2011, 15:49:27 NACHMITTAGS
Hallo Anatol,

ich habe hier noch einen Nachschlag zu dem Thema, das Detlef Kramer aufgeworfen hat. Einfache Tüpfel und Exodesmen.

Meine Fotos stammen von einer ähnlichen "stabilen" südafrianischen Sukkulente - Gasteria candicans.
Nicht so stabil, obwohl das keine offizielle Nomenklatur ist, finde ich z.B. Echeveria oder, einheimisch, Sedum.

Das Blatt von außen sieht recht harmlos aus.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/78426_28646706.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)


bis sich dann in der Satelitenperspektive - 90° von oben - unbekannte Objekte zeigen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/78426_33664274.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/78426_38057955.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)


die sich dann im Querschnitt als getarnte Spaltöffnungen entpuppen. Entschuldigt bitte die Rippelmarken im Handschnitt als Präparationsartefakte.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/78426_16872295.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)


Aber zurück zum Thema: Die Epidermiszellen laufen nach außen kegelförmig zu und  zeigen in dem Bereich, der keinen direkten Kontakt zu den Nachbarzellen hat, immer noch diese "Tüpfel" auf. Tüpfel oder Plasmodesmenfeld?
Die offizielle Nomeklatur schweigt hier weise.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/78426_20675462.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)

Hier noch einmal zwischen zwei parenchymatischen Zellen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/78426_42387602.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)


Tüpfel, egal welcher Form, kenne ich als Struktur des Massentransports in aller Regel Wasser. Aber hier zwischen parenchymatischen Zellen ?

To whom it may belong.

Liebe Grüße

Klaus
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Anatol in November 25, 2011, 04:51:05 VORMITTAG
Hallo Klaus!

Sorry für mein Deutsch. Vielen Dank für das Foto. Sehr interessant!
Ich sukkulentolog. ;D

Welche Größe bei Tüpfel und Exodesmen?

Kann es sein hydrophil-pectin Kapillare für Kutinization?

Herzliche Grüße
Anatol
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Omaruru in November 25, 2011, 05:45:54 VORMITTAG
Hallo Anatoly,

sorry,  daß ich gar kein Russisch kann - dein Deutsch ist ein Grund für dich stolz zu sein. Wo hast du es gelernt?

Der Durchmesser der Tüpfel liegt zwischen 3 und 5 Mikrometer.

Solltest du Interesse an Pflanzen haben dann frage mich einfach, ich kann gerne versuchen sie dir zu schicken.

Um auf dein Deutsch zurück zu kommen - du hast eine sehr schöne neue Wortschöpfung ins Spiel gebracht, die ich mir sicher merken werde.

Also bis demnächst

als Sukkulentologe grüßt dich ganz herzlich

Klaus
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Anatol in November 25, 2011, 06:50:11 VORMITTAG

Hallo Klaus!

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Zitat von: Omaruru in November 25, 2011, 05:45:54 VORMITTAG

sorry,  daß ich gar kein Russisch kann - dein Deutsch ist ein Grund für dich stolz zu sein. Wo hast du es gelernt?

Der Durchmesser der Tüpfel liegt zwischen 3 und 5 Mikrometer.

Solltest du Interesse an Pflanzen haben dann frage mich einfach, ich kann gerne versuchen sie dir zu schicken.

Deutsch in der Schule und  an der Universität studierte. Es war eine sehr lange Zeit. :(

Einige meiner Sukkulenten sind hier:
http://public.fotki.com/Aktis/

Herzliche Grüße
Anatol
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Omaruru in November 25, 2011, 08:27:46 VORMITTAG
Hallo Anatoly,

eine wirklich beeindruckende Sammlung.
Was mich dabei interessiert ist dein Substrat, in dem du deine Lieblinge kultivierst.
Sieht aus wie reiner Bimsstein?

liebe Grüße

Klaus
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Anatol in November 27, 2011, 07:11:49 VORMITTAG


Hallo Klaus!

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Zitat von: Omaruru in November 25, 2011, 05:45:54 VORMITTAG
Der Durchmesser der Tüpfel liegt zwischen 3 und 5 Mikrometer.

Einen großen Durchmesser...Welche Funktion in der Tüpfel?  ???

Zitat von: Omaruru in November 25, 2011, 08:27:46 VORMITTAG
eine wirklich beeindruckende Sammlung.
Was mich dabei interessiert ist dein Substrat, in dem du deine Lieblinge kultivierst.
Sieht aus wie reiner Bimsstein?

Für Aizoceae: Bimsstein, grobem Sand und Torf (3:3:4)
Für andere Sukkulenten: Torf, grobem Sand und Blähton (gebranntem Ton) - 5:4:1
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Omaruru in November 28, 2011, 13:57:00 NACHMITTAGS
Danke Anatol für deine Info  :D

Die Sammlung sieht mir nach einem Gewächshaus an der Uni aus ?
Wenn ich das richtig gesehen habe, war Pseudolithos am Blühen und Fruchten.
Schaffst du das jedes Jahr?

Liebe Grüße

Klaus
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Anatol in November 30, 2011, 16:30:15 NACHMITTAGS
Hallo Klaus!

Meine persönliche Sammlung besteht aus ca. 2000 Taxa.  ;)
Die Sammlung ist im Gewächshaus, ökologischen und biologischen Center.
Pseudolithos blühen jedes Jahr, die Früchte eines jeden Jahres  ;D

Herzliche Grüße
Anatol
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Omaruru in Dezember 07, 2011, 15:19:27 NACHMITTAGS
Hallo Anatoly,

ich bin bei deinen Bildern an Anfang des Threads noch auf einen nicht korrekten Punkt bei der Nomenklatur gestoßen. Das geht in die Datenbank - Russisch -> Deutsch und umgekehrt. In einem Blatt kann es keine Rinde geben und damit auch kein Rindenparechym. Dein und mein Problem ist vermutlich die klassische Zuordnung der Parenchyme. Im Blatt einer Aloe, Haworthia, ... ist die morphologische Zuordnung in Pallisaden und Schwammparenchym nicht mehr möglich und auch nicht sinnvoll.
Funktionell von Assimilations- und Wasserspeicherparenchym (Mark ?) zu unterscheiden ist legitim und sinnvoll, wobei dies nicht zwangsläufig getrennt sein muß.
Sprich, alle Zellen die Chloroplasten enthalten sind funktionell auch "Assimilationsparenchym" !!!

Liebe Grüße aus Stutgart und wenn das mit dem Wörterbuch ernst werden soll bin ich gern dabei

Klaus
Titel: Re: Aloe erinaceae: Anatomie der Blätter
Beitrag von: Anatol in Dezember 08, 2011, 04:33:54 VORMITTAG
Hallo Klaus!

Das ist richtig. Pa  - das ist Assimilationsparenchym.
Wir sind der Parenchym sukkulenten Blätter sagen: водоносная паренхима с функцией ассимиляционной ткани - Wasserspeicherparenchym  mit der Funktion der Assimilationsparenchym.