Hallo,
Sphagnum squarrosum findet sich in Bruchwäldern in der Nähe anmooriger Seeufer. Es gehört zur Sektion Squarrosa.
- Habitus, Herbarmaterial. Pflanzen rein grün, Astblätter zur Spitze hin sparrig abstehend. Äste in Büsceln zu 4-6, davon 2-3 abstehend. Chlorocyten dreieckig bis trapezförmig, von den Hyalocyten eingeschlossen oder beidseitig frei. Stammblätter breit zungenförmig, etwa 3/4 so lang wie die Astblätter.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80583_1748365.jpg)
- Astblatt. Astblätter der abstehenden Äste zur Spitze hin sparrig abstehend, unten breit eiförmig. Einschluss direkt aus Wasser in Mowiol.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80583_4574102.jpg)
- Astblatt, Porenverhältnisse. Die Poren auf der konkaven und der konvexen Seite decken sich teilweise. Färbung mit Kristallviolett. Einschluss der trockenen, gefärbten Astblätter in Euparal.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80583_53320466.jpg)
- Astblattquerschnitt.Chlorocyten dreieckig bis trapezförmig, von den Hyalocyten eingeschlossen oder beidseitig frei.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80583_38655465.jpg)
- Astquerschnitt. Außen weitlumige Epidermis. Färbung mit Etzold grün.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80583_41370221.jpg)
- Stammblatt. Breit zungenförmig, Länge der Stammblätter nur 1/2 bis 3/4 der Astblattlänge. Einschluss aus Wasser direkt in Mowiol.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80583_18457495.jpg)
- Stammquerschnitt. Mehrschichtige Epidermis. Färbung mit Etzold (Alciangrün).
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/80583_18559816.jpg)
Bei der Bearbeitung und Beschreibung des Mooses bin ich weitgehend dem Buch
Hölzer, Adam: Die Torfmoose Südwestdeutschlands und der Nachbargebiete;
Verlag : Weissdorn-Verlag Jena
ISBN : 978-3-936055-62-7
gefolgt. Ein sehr empfehlenswertes Werk mit vielen Mikrofotos.
Hallo Ralf,
oh!!! ist das eine schöne Präsentation! Danke für den Literaturhinweis.
Gruss Arnold büschlen
Hallo Ralf
Wunderbar wie zart diese Moose sind, das ist eine spitzen Doku ...
:-)
Gerhard
Lieber Ralf,
ich kann mich nur den vorstehenden Anmerkungen anschließen, eine wirklich schöne Päsentation.
Für das Einschließen aus Wasser hast Du ja Mowiol genommen. Hast Du wegen der Haltbarkeit schon Langzeiterfahrungen?
Viele Grüße
Rolf-Dieter
Zitat von: Rolf-Dieter Müller in Dezember 18, 2011, 23:38:14 NACHMITTAGS
Für das Einschließen aus Wasser hast Du ja Mowiol genommen. Hast Du wegen der Haltbarkeit schon Langzeiterfahrungen?
Lieber Rolf-Dieter,
Langzeiterfahrung habe ich hier leider noch nicht, sondern dies sind hier meine ersten erfolgreichen Präparate mit Mowiol (Polyvinylalkohol, PVA). Abweichend von den Rezepten, die beispeilweise im Gerlach (1969) angeführt werden, enthält meine Formulierung kein Aceton. Dies führt (nach Felix Schumm: http://www.mikroag-stuttgart.de/Mitteilungen/Mikrotechnik/Polyvinylalkohol%20als%20Einschlussmittel%20%20%28Dr.%20F.%20Schumm%29.pdf ) zu einer besseren Löslichkeit des Mowiols. Meine hier verwendete Rezeptur enthält außerdem keine Milchsäure.
Die wässrigen Präparate habe ich an 2 Rändern des DG mit je einem Tropfen PVA-Lösung versehen und dann das Wasser über Nacht verdunsten lassen. Die PVA-lösung ersetzt dann nach und nach das verdunstende Wasser und wird anschließend fest. Diese Vorgenehsweise ist ebenfalls von Felix schumm in o.g. Artikel erstmals beschrieben worden.
Die Methode eignet sich nicht für Präparate, die mit Kristallviolett gefärbt sind, denn der Farbstoff wandert in den PVA und verdirbt so den Kontrast.
Es ist bekannt, dass die so hergestellten Präparate ohne Deckglasumrandung nicht lange halten, daher habe ich meine Präparate nach 24 h mit Nagellack umrandet. Mal sehen, wie lange das dann hält.
@Arnold und Gerhard: Freut mich sehr, dass euch meine Sphagnum Bearbeitung so gut gefällt!
Zitat von: Ralf in Dezember 19, 2011, 17:27:37 NACHMITTAGS
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Langzeiterfahrung habe ich hier leider noch nicht, sondern dies sind hier meine ersten erfolgreichen Präparate mit Mowiol (Polyvinylalkohol, PVA). Abweichend von den Rezepten, die beispeilweise im Gerlach (1969) angeführt werden, enthält meine Formulierung kein Aceton. Dies führt (nach Felix Schumm: http://www.mikroag-stuttgart.de/Mitteilungen/Mikrotechnik/Polyvinylalkohol%20als%20Einschlussmittel%20%20%28Dr.%20F.%20Schumm%29.pdf ) zu einer besseren Löslichkeit des Mowiols. Meine hier verwendete Rezeptur enthält außerdem keine Milchsäure.
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Lieber Ralf,
wenn Du schon Felix Schumm referenzierst, dann wäre ich auch an diesem Einschlussmittel interessiert.
Würdest Du etwas Mowiol so wie Du es angesetzt hast gegen etwas Wackersimultan II tauschen?
Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter