Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Monsti in Februar 20, 2012, 21:51:12 NACHMITTAGS

Titel: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 20, 2012, 21:51:12 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

mein Zeiss Standard hatte ich vor etlichen Monaten mit Neofluar 6,3/0,20 und 16/0,40 ausgestattet und bin begeistert vom Kontrast und der Lichtstärke. Nun würde ich gerne das 40/0,65-Objektiv gegen ein passendes Neofluar-Objektiv tauschen. Leider kenne ich ich mich in Sachen Optik und Technik überhaupt nicht aus  :( und hoffe auf einen Tipp von Euch. Was bietet sich sinnvollerweise an und mit welchen Kosten habe ich zu rechnen?

Danke und herzliche Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 20, 2012, 21:57:13 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

wer deinen 40er Achromaten, der nun wirklich nicht der Schlechteste sein möge, gegen ein 40er Neofluar tauscht, kennt sich entweder noch weniger aus wie du oder an dem Objektiv wird irgendwas dran sein. ;)
Das wird im Normalfall also nur über Wertausgleich möglich sein. Ansonnsten eben ein Neofluar kaufen und den Achromaten bzw. Planachromaten (was hast du denn da überhaupt?) wieder verkaufen. Wir habe da ja so einen schönen Mikro-Markt... ;D

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 20, 2012, 22:07:22 NACHMITTAGS
Liebe Angie,

Bernd hat dich sicher falsch verstanden. Ich lese das so, daß du mit tauschen den Wechsel zum Neofluoar meinst.

Als Phasenkontrast 2 ist ein 40.er zu 160 € in ebay zum Sofortkauf. Die 40.er  Plan Neofluare gehen dann auf die 1000 € zu.

http://www.ebay.de/itm/Zeiss-Mikroskop-Objektiv-Fl-Neofluar-40-0-75-Ph2-/251000201371?pt=Optik_Zubeh%C3%B6r&hash=item3a70c7209b

Aber da wird sich uns Klaus vielleicht  melden.
Narri Narro, Hoorig isch die Katz. Grüße in den absoluten Schnee

Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 20, 2012, 22:08:33 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

leider kann ich nicht beurteilen, ob mit dem Objektiv vielleicht etwas nicht stimmt. Ich urteile halt nach dem Bild, das sich mir bietet. Im Gegensatz zu den Neofluaren liefert mir das 40er-Objektiv ein extrem flaues und fleckiges, leider schlicht grausiges Bild. Dies ist der Grund, warum ich bis heute lieber mit meinem Billig-Müller arbeite, bei dem dies nicht der Fall ist. Ich frage so dumm, weil mich eben wirklich nicht auskenne und von Tipps alter Hasen abhängig bin.

Für mich ist das Mikroskops nur Mittel zum Zweck. Schalte ich vom 10er oder 16er Objektiv auf die nächste Vergrößerung, habe ich keine Lust, ständig sämtliche Einstellungen erneut zu justieren. Beim Müller funktioniert es einwandfrei, da muss nur die Schwärfe etwas korrigiert werden. Alles andere passt. Beim Zeiss ist der Unterschied vom 16er Neofluar zum 40er aber beeindruckend. Kurz: Es passt rein gar nix mehr.

Liebe Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 20, 2012, 22:13:22 NACHMITTAGS
Hallo Lothar,

ja, ich möchte das 40er austauschen, weil ... s.o.

Ich brauche weder Phasenkontrast, noch sonstigen Firlefanz. Ich möchte lediglich ein helles, kontrastreiches Bild. Wie gesagt, die Umschaltung von den Neofluaren zu jenem 40er Objektiv ist zum Abgewöhnen.

Liebe Grüße aus dem ImmernochTirolerSchneechaos

Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 20, 2012, 22:21:04 NACHMITTAGS
Hallo,

ui, das geht ja hier (auch mit den Mißverständnissen) munter ducheinander.

1) Monsti möchte Objetkive "austauschen", nicht "tauschen" (o.k., wenn sich da ein Dummer fände, wäre sie sicher nicht unglücklich  ;D).

2) Soweit ich mich erinnere (ich habe Angie seinerzeit das Standard verkauft und die Objektive quasi als bessere "Stopfen" für den Revolver dazu gegeben) sind es die ganz einfachen silbernen Achromate, wahrlich nicht die Besten aller Objektive.

3) Lothar, was Du zeigt, ist ein Unendlich-Plan-Neuofluar! Diese erhebliche neure Baureihe ist natürlich deutlich teurer als 160-mm-Neofluare. Ist aber auch schrecklich gemein, was es da so alles unter den Bezeichnungen Fluotar und Neofluar gibt....Endlich....Unendlich...Auflicht....Durchlicht.. ;D Sooooo einfach ist es eben nicht  ;)

Fazit: kein Wunder, dass bei Angie bei Neofluaren im Vergleich zu den silbernen Achromaten "die Sonne aufgeht".

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 20, 2012, 22:23:52 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

vielleicht liegt auch bloß ein banaler Grund vor für deine Unzufriedenheit mit dem Objektiv. Hast du dir mal die Frontlinse unter dem Stemi angeschaut? Ein Fingerabdruck, der durch Versehen dort hingelangt ist, kann schon zu solchen Wirkungen führen. Oder der Wasserfilm war doch etwas zu dick, beim Einschwenken des Objektives ist die Frontlinse in die Pfütze eingedischt und es bildet sich ein krustiger Belag nach dem Antrocknen. Reinigen kannst du mit Augenwatte und Wundbenzin. Kein Alkohol nehmen, das löst die Verkittung! Ein Wattestäbchen ist zu grob, da die Frontlinsen oft noch konkav sind. Besser geht es mit einem angespitzten Zahnstocher.
Aber wenn du meinst, das Objektiv ist kaputt, dann muß eben ein Neues her..

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 20, 2012, 22:32:22 NACHMITTAGS
Lieber Bernd,

das Objektiv ist nicht kaputt, aber eben nicht der besten einer. Dreckig ist es auch, habe es aber trotz großer Mühe - auch Wundbenzin - nicht geschafft, es angemessen zu reinigen. Ein Stemi besitze ich nicht. Ich frage hier nach einer passenden Neofluar-Alternative, weil ich mich in den verwirrenden Begriffen nicht auskenne (siehe Beitrag von Peter), um gezielt recherieren zu können. Was ich benötige, ist schlicht und einfach die Bezeichnung des passenden Objektivs.

Nochmals danke und herzliche Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 20, 2012, 22:38:18 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

Neofluar 40/0,75   160/0,17

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 20, 2012, 22:42:08 NACHMITTAGS
Juhu, genau diese Info brauchte ich!  ;D

Dankeschön und liebe Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 20, 2012, 22:43:15 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

dazu solltest du noch schreiben ob du mit 160.ern endlich Objektiven arbeitest ? Dann hieße das wohl Neofluar 40/0.75 160/0.17


Gruß Lothar

( Zeiss-Anfänger) ;D
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 20, 2012, 22:46:38 NACHMITTAGS
Hallo,

ein Standard ( einzige Ausnahme: wie weißen Standards KF2 ICS oder 25 ICS ) ist immer endlich, also 160 mm.

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 20, 2012, 22:48:23 NACHMITTAGS
Zitat von: Lothar Gutjahr in Februar 20, 2012, 22:43:15 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

dazu solltest du noch schreiben ob du mit 160.ern endlich Objektiven arbeitest ? Dann hieße das wohl Neofluar 40/0.75 160/0.17


Gruß Lothar

( Zeiss-Anfänger) ;D
Richtig, Lothar,

das was Peter empfohlen hat
ZitatNeofluar 40x
wäre für Unendlich.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 20, 2012, 22:50:58 NACHMITTAGS
Hallo,

klar, ohne "x", 'tschuldigung!
Ist mir im Eifer "reingerutscht".

Wichtig ist aber 160/0,17

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Februar 20, 2012, 22:59:57 NACHMITTAGS
Hallo Angie

Herr Immel hat eins am Start:

http://www.thilo-immel-optics.de/objektive.htm

Viele Grüße

Bernhard
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 20, 2012, 23:13:26 NACHMITTAGS
Liebe Monsti,

du hast 2 schöne brillante Neofluare und einen Achromaten. Und jetzt wunderst du dich, dass der Achromat alt aussieht gegen die Neofluare.
Das geht meiner Frau auch immer so, wenn sie mal meinen 280er ausgeliehen hat und dann wieder mit der A-Klasse fährt, an Anfang meint sie immer die Handbremse ist noch angezogen! ;D

Man darf Moschtäpfel eben nicht mit Williams Christ Birnen vergleichen.

So einfach ist das. Also kauf dir ein Neofluar 40/0,75  160/0,17 Carl Zeiss West Germany 46 07 20

Die Preisrelation Neofluar: 935.-DM zu 209.- DM für den Achromaten
(Neupreise a.D 01.01. 1985) Ob das Neofluar jetzt tatsächlich mehr als 4x besser ist, sei dahingestellt aber deutlich besser ist es auf jeden Fall!

Habe gerade in der CZ-Objektivkiste einen gefunden. Wenn du nicht schon 5 Angebote im Bereich unter 100.- hast, kannst du dich melden bei mir! :D
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 21, 2012, 08:01:42 VORMITTAG
Lieber Klaus,

ZitatSo einfach ist das. Also kauf dir ein Neofluar 40x/0,75 Zeissnr 46 07 20

Beruhigt mich, dass Du als Zeiss-Experte den gleichen schlimmen Fehler machst wie ich.... ;)

Hezrliche Grüße
Peter

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 21, 2012, 08:10:47 VORMITTAG
Hallo Peter,

erst wollte ich fragen muß man das verstehen ? Aber nach wiederholter Lektüre des Threads bedeutet das > x < nach der 40 gleich ein anderes Objektiv ? Oder geht es nur um einen Schreibfehler mit einem X zuviel ?

Lieben Gruß

Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 21, 2012, 08:23:40 VORMITTAG
Lieber Lothar,

statt dass Du nun Bernd die Freude läßt, dass Du meinen Fehler sofort entdeckt hast, outest Du Dich nun, dass Du ihn gar nicht bemerkt hast  ;)

Also, im Ernst: Für das "x" gibt es keine allgemein gültige Regel. Viele Hersteller (z.B. Leitz) verwenden es nur bei Auflichtobjektiven, bei Zeiss tragen nur die neuen unendlichen Neofluare ein "x", die alten endlichen Neofluare nicht. Die korrekte Bezeichnung für das alte Neofluar lautet deshalb: "Neofluar 40/0,75  160/0,17".

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: rhamvossen in Februar 21, 2012, 09:40:42 VORMITTAG
Hallo,

Ein gutes endlich Zeiss Achromat sollte ein kontrastreiches "knackiges" bild geben. Ich habe schon öfter gesehen das die silbernen 40x Zeiss Achromaten das einfach nicht geben, zu mindestens nicht die, die ich in meine Hände gehabt hatte. Die schwarzen Achromaten sind viel besser, also das ist ebenfalls auch eine alternative wenn du kein Neofluar finden kannst (oder es zu teuer ist). Und auch die chrom/schwarzen Achromaten sind warscheinlich besser als die silbernen Objektive. Beste Grüsse,

Rolf

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 21, 2012, 09:41:05 VORMITTAG
Hallo Lothar,

du siehst, der Klaus bietet also Unendlich-Neofluare zum Schnäppchenpreis für 100,-/Stück an. Du solltest also zuschlagen, solange der Vorrat reicht. ;) ;D

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 21, 2012, 09:50:29 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in Februar 21, 2012, 08:01:42 VORMITTAG
Lieber Klaus,
....
Beruhigt mich, dass Du als Zeiss-Experte den gleichen schlimmen Fehler machst wie ich.... ;)

Hezrliche Grüße
Peter

Hallo,

also jetzt möchte ich mich als Zeiss "Kenner" doch auch mal melden:
ich dachte immer das 40x auf dem unendlich Neofluar bedeutet "40x teurer"  ;D

Gruss
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 21, 2012, 09:58:35 VORMITTAG
Hallo,

in dr Tat liefern die silbernen Achromate - zumindst die, die ich in meinen Händen hatte - kein beruaschendes Bild. Die letzten "schwarzen" Objektive sind wirklich super und stehen, was die "Knackigkeit" und Farbbbillanz (natürlich nicht die Auflösung)  betrifft, den Neofluaren in nichts nach. Und Angies Beobachtung paßt auch , nämlich, dass der Müller-Achromat (wie ich schon in meinem Müller-Erfahrungsbericht schrieb) von der Leistung her praktisch identisch ist mit dem schwarzen Zeiss-Achromaten.

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 21, 2012, 11:03:10 VORMITTAG
Hallo liebe Freunde,


ZitatOder geht es nur um einen Schreibfehler mit einem X zuviel ?

Also ich kann da bei mir keinen Schreibfehler entdecken  8)

Da gibt es also gar nichts zu hetzen lieber Peter
ZitatHezrliche Grüße
Peter

;D ;D ;D
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 21, 2012, 11:21:41 VORMITTAG
Also Klaus,

ich bin schockiert von Dir!!!!  :o  :o  :o
In der Schule hieß so etwas Täuschung und führte umgehend zur "6". Ich finde, darauf sollte einwöchiges Forumverbot stehen  mindestens!!!!  ;)

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Ulf Titze in Februar 21, 2012, 12:46:11 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

Zitat von: Monsti in Februar 20, 2012, 21:51:12 NACHMITTAGS
... Leider kenne ich ich mich in Sachen Optik und Technik überhaupt nicht aus  :( und hoffe auf einen Tipp von Euch.

Um dieses Problem zu beheben sei mir ein Hinweis auf folgenden Link gestattet:
http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA%20Standard%20Prospekte/Standard%20fuer%20Medizin%20und%20Biologie.pdf

Prinzipiell ist das Ganze gar nicht sooo schwer. Zeiss hat bis Ende der 80er / Anfang der 90er das Mikroskop-System Standard vertrieben, zu dem letztlich auch die großen Flagschiffe Universal und Phomi gehören. Die Mikroskope waren für Endlich-Optiken ausgelegt, d.h. alle passenden Objektive tragen eine 160 in der Gravur (Beispiel 40/0.65 160/0,17). Bei diesem System muss man aufpassen, daß man die Objektive mit den passenden Okularen betreibt -  Stichwort: Chromatische Vergrößerungsdifferenz (CVD).

Irgendwann in den 90igern gab es einen Bruch (die Grenzfälle waren die Mikroskope KF2 ICS und Standard 25 ICS). Die neueren Geräte haben jetzt typischerweise ein "Axio" im Namen (Ausnahme Primostar) und sind für Unendlich-Objektive (ICS - Infinity Corrected System) konstruiert. Sie hatten die Bezeichnung "CP-Achromat", "A-Plan", "Achroplan", "Fluar", "Plan-Neofluar" und "Plan-Apochromat", und sind statt mit einer "160" jetzt mit einem "∞" gekennzeichnet (Beispiel: A-Plan 40x/0,65 ∞/0,17). Diese Objektive sind für Dein Standard uninteressant.

Wie Du in obiger Broschüre sehen kannst, gab es für das Standard die Objektivklassen Achromat (ohne nähere Bezeichnung, sondern einfach 10/0,25 160/-) ; "F-Achromat" ; Planachromat ("Plan"), "Neofluar", "Plan-Neofluar", Apochromat ("Apo") und Planapochromat ("Planapo"). Gute Beschreibungen dieser Klassen finden sich in der Mikrofibel.

Die Neofluare haben ein generelles Manko und drei wichtige Vorzüge gegenüber Achromaten. Das Manko ist, daß auch sie eine Bildfeldwölbung haben, was für meine Histologien und Ausstriche hinderlich ist - Dir als reine Tümplerin kann das aber völlig Wumpe sein. Erster Vorzug der Neofluare ist, daß sie besser farbkorrigiert sind und höhere Aperturen haben als Achromate und dadurch wesentlich schärfer zeichnen. Hier kann man den Unterschied wirklich sehen. Zweitens sollen sie seltener delaminieren als Planachromate oder Planapos. Last but not least muss man hier erwähnen, daß bei den Neofluaren die Phasenkontrast-Varianten auch eine wirklich gute Figur im Hellfeld machen, sogar die 40er (nebenbei: gerade für Tümpler ist Phasenkontrast nicht immer "Firlefanz"  ;) ). Für Deinen Zweck sind die Neofluare optimal, besonders im Hinblick auf Preis/Leistung.

Die 40er-Neofluare für Phasenkontrast (Neofluar 40 Ph2) gehen bei eBay so zwischen 70-120 Euro weg. Reine Hellfeld-Neos sind meist etwas günstiger. Bei eBay weiß man aber nie, was man kriegt. Daher ist der 40er-Neo von Herrn Immel schon ein reelles Angebot. Möglicherweise kriegst Du aber auch von einem Forumsteilnehmer ein schönes Angebot.

Viele Grüße

Ulf
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 21, 2012, 13:16:17 NACHMITTAGS
Liebe Monsti,

ZitatMöglicherweise kriegst Du aber auch von einem Forumsteilnehmer ein schönes Angebot.

leider nicht mehr das von mir, da war einer schneller, aber das von Tilo Immel ist genau so schön und liegt im ähnlichen Preisrahmen! Kann ich nur empfehlen!
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 21, 2012, 14:14:17 NACHMITTAGS
Servus Ihr Lieben,

herzlichen Dank für Eure interessanten Infos und die mitunter amüsante Diskussion. Und ja, ich bekam ein schönes Angebot.  :)

Viele Grüße
Angie

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 21, 2012, 14:23:04 NACHMITTAGS
Liebe Angie,

das freut mich für dich! Und du wirst sehen: damit wirst du keine Bestimmungshilfen mehr von uns benötigen, weil es das Objektiv mit der hohen Apertur auflösen kann. Schade eigentlich. :'(

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 21, 2012, 14:31:47 NACHMITTAGS
Lieber Bernd,

*gg* glaubst Du!?!  ;D

Grinsegrüßle von
Angie
Titel: Objektiv-Chaos
Beitrag von: TPL in Februar 21, 2012, 15:25:07 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Februar 21, 2012, 08:23:40 VORMITTAGAlso, im Ernst: Für das "x" gibt es keine allgemein gültige Regel. Viele Hersteller (z.B. Leitz) verwenden es nur bei Auflichtobjektiven, bei Zeiss tragen nur die neuen unendlichen Neofluare ein "x", die alten endlichen Neofluare nicht.

Lieber Peter,
selbstverständlich gibt es dafür eine weiterhin und allgemein gültige Regel und Du nennst ja auch deren wesentlichen Aspekt: Objektive für endliche Tubuslänge, die keine zusätzliche Tubuslinse benötigen, haben eine Eigenvergrößerung, die korrekterweise als Verhältnis (hier also 40:1) angegeben würde und von den meisten Hersteller zu "40" abgekürzt wird. Die Vergrößerung von Unendlich-Objektiven wird als Faktor angegeben "40x".
So ist denn auch das von Lothar verlinkte Objektiv kein Unendlich-System, sondern ein (zugegeben ausgesprochen exotisches) Endlich-Objektiv für 33 mm (!) Abgleichlänge. Es war für den ebenso ephemeren Auflicht-Fluoreszenzkondensor FL III (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4865.0) vorgesehen.

Der Umstand, dass sich vereinzelt nicht einmal die Redakteure der Broschüren einiger Hersteller (z.B. Nikon-USA) daran halten, bedeutet nicht, dass diese "Regel" ungültig wäre. Oft wäre Vieles einfacher, wenn bei solchen technischen Fragen die Gravuren schlicht so abgeschrieben würden, wie sie graviert sind ;D.

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: peter-h in Februar 21, 2012, 18:04:27 NACHMITTAGS
Liebe Zeissianer,

viele Worte und kein Bild  :( Wäre es nicht sehr hilfreich unter möglichst gleichen Umständen (Präparat , Kondensor , Beleuchtung usw.) 2 Bilder von einem so schlechten Achromat und einem prächtigen Neofluar gegenüber zu stellen? Bei diesem Wettbewerb kann ich leider nicht mithalten.

Fragend in die Runde
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 21, 2012, 18:08:06 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

genau das dachte ich auch! Und nun hat Monsti ja einen sauschlechten Achromaten und demnächst ein super brillantes Neofluar. Warten wirs doch ab!  :D
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Jürgen Boschert in Februar 21, 2012, 18:23:10 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

für das "x" gibt es -wie das ja Thomas oben auch schon konstatiert hat- sehr wohl eine feste Regel. Die ist eigentlich auch ganz einfach:

Für Systeme mit reeller Abbildung (das sind die Endlich-Systeme) werden die Abbildungsmaßstäbe angegeben, also z.B. 40:1; dabei wird der Einfachheit halber das :1 weggelassen und nur der Zähler angegeben, also 40 .

Systeme mit virtueller "Abbildung" sind vom Prinzip her Lupen (das sind damit auch alle Unendlichsysteme); hier wird die sog. Lupenvergrößerung angegeben, die nach Konvention mit einem "x" benamst wird, also z.B. 40x.

Beste Grüße !

JB
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 21, 2012, 19:37:04 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

im Moment kann ich leider nur Fotos unterschiedlicher Vergrößerungen zeigen:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86120_8131874.jpg)

Beide Fotos sind unbearbeitet (lediglich Freistellung derselben). Sicherlich wird auch das Neofluar 40 nicht die Helligkeit des 16ers liefern. Ich erhoffe mir aber deutlich mehr Kontrast und Brillianz.

Du hast Recht: Es wäre toll, könnte jemand von den zwei 40ern Vergleichsbilder liefern.

Herzliche Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 21, 2012, 19:37:30 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in Februar 21, 2012, 18:04:27 NACHMITTAGS
Liebe Zeissianer,

viele Worte und kein Bild  :( Wäre es nicht sehr hilfreich unter möglichst gleichen Umständen (Präparat , Kondensor , Beleuchtung usw.) 2 Bilder von einem so schlechten Achromat und einem prächtigen Neofluar gegenüber zu stellen? Bei diesem Wettbewerb kann ich leider nicht mithalten.

Fragend in die Runde
Peter

Hallo Peter,

solche Vergleiche sind natürlich sehr schwierig solange man nicht weiss ob beide Objektive im Bestzustand sind.
So konnte ich z.B. deine Aussage dass ein gravierender Unterschied zwischen den silbernen Zeiss Achromaten und den neueren schwarzen ist, noch nie nachvollziehen und habe da so erklärt, dass du einen schlechten (evtl.defekten)
silbernen erwischt hast.
Solange wir nicht wissen ob Monstis Achromat in Ordung ist hat es auch keinen Sinn darüber zu diskutieren ob mit dem
Neofluar die Sonne aufgeht.
Ich habe das noch nie so grass empfunden aber besser ist der Neofluar natürlich schon.
Ich habe auch schon ein 63er Plan Neofluar zurückgegeben, weil er im Kontrast mit dem 63er Silbernen Achromat
bei weitem nicht mithalten konnte obwohl ich an dem Objektiv mit Bertramlinse weder eine Verschmutzung noch Delamination feststellen konnte.
Und zu guter letzt war mein Ausflug zu Leitz (du erinnerst dich sicher an das schöne Laborlux mit den PL Fluotaren das ich aus einem Nachlass verkauft habe) zunächst sehr enttäuschend bis ich unter dem Stemi festgestellt habe dass
ein Hauch eingetrocknetes Immersionsöl darauf verschleppt war und nach dessen Reinigung ging dann wirklich die Sonne
auf.

Und wenn dann würde ich sowieso nur eine Messung der Kontrastübertragungsfunktion an einem Gitter mit mehreren Ortsfrequenzen akzeptieren, die das Objektiv auch in der Auflösung fordern also z.B. 0,5 µm, 1 µm, 2 µm

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 21, 2012, 20:32:45 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe letztens einmal spaßeshalber alle trockenen 63- und 50er, die ich in meinem Fundus habe, an einen Orthoplan-Revolver geschraubt und diekt miteinander verglichen.  Ein NPL Fluotar von Leitz, ein Plan-Neofluar von Zeiss (beides richtig dicke Bomben) einen Achromaten von Zeiss, ein S-Plan von Hund und ein 50er EF-von Leitz. Und was glaubt Ihr, wer eigentlich das in der Summe aller Eigenschaften beste Ergebnis brachte? Ich mochte es selbst kaum glauben - ich sage nur: "Wuff!"
Aber die Unterschiede aussagekräftig im Foto festzuhalten ist eher schwer.

@ Thomas und Jürgen: Danke! Man lernt nicht aus!

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Eckhard F. H. in Februar 21, 2012, 22:21:03 NACHMITTAGS
Zitat...was die "Knackigkeit" und Farbbbillanz (natürlich nicht die Auflösung)  betrifft, den Neofluaren in nichts nach
Hmm, hmm - vielleicht hat das was mit dem Alter zu tun? Das ist ja schließlich ein zwingender Parameter nicht nur bei Optiken.  ;D
Gruß - EFH
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 21, 2012, 23:33:53 NACHMITTAGS
Liebe Angie,

ZitatBeide Fotos sind unbearbeitet (lediglich Freistellung derselben).
man merkt, daß du unbedingt ein neues Neofluar haben möchtest, sonst hättest du zumindest das Achromatenbild auch freigestellt. ;)
Du kannst mir den Achromaten mal schicken, mal sehen, ob er wirklich so schlecht ist...

Viele Grüße
Bernd

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 22, 2012, 10:14:07 VORMITTAG
Hallo Bernd,

wie meinst Du das? Es sind beide Bilder freigestellt.

Liebe Grüße
Angie
Titel: CZ Achromat vs. Neofluar
Beitrag von: TPL in Februar 22, 2012, 13:08:57 NACHMITTAGS
Hallo Monsti und Bernd,
es bereitet mir immer wieder eine ulkige Mischung aus Amüsement und Bauchschmerzen, solchen Verkettungen von Missverständnissen zuzusehen:

- das Freistellen ist zwar auch eine Form der Bildbearbeitung (so wie das Abschneiden der Ränder eine Fotografie), aber sie hat keine Auswirkung auf den Inhalt des dargestellten Bildes und ist als solches hier irrelevant,
- die (wesentlich wichtigere) Vergrößerung des freigestellten Ausschnittes bleibt unerwähnt,
- Freistellen bedeutet (Edit: in Adobe Photoshop) nicht, dass der Hintergrund geputzt wurde.

Zur Sache: Monsti, wenn das Bild des Achromat 40/o,65 im Vergleich zum Neofluar 16/0,40 (das ja stärker vergrößert ist!) so mies aussieht, dann ist es entweder defekt/verschmutzt, oder aber es gibt einen Bedienungsfehler (falsche Deckglasdicke, Aperturblende zu eng, Kondensorstellung, Klapplinse nicht eingeschwenkt?). So ein extremer Unterschied ist mir von diesen beiden Objektiven nicht bekannt.

Beste Grüße,
Thomas
Titel: Re: CZ Achromat vs. Neofluar
Beitrag von: treinisch in Februar 22, 2012, 14:09:39 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat von: TPL in Februar 22, 2012, 13:08:57 NACHMITTAGS
- Freistellen bedeutet nicht, dass der Hintergrund geputzt wurde.

nein, aber, dass er entfernt wurde. Wie ist denn die Bedeutung von Freistellen, bei der der
Hintergrund erhalten bleibt?

Fragt sich interessiert


Timm
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: TPL in Februar 22, 2012, 14:41:17 NACHMITTAGS
Hallo Timm,
ganz allgemein hast Du da recht.
Nur heißt bei dem mir geläufigen Bildbearbeitungs-Programm (Photoshop) die hier offensichtlich gemeinte Funktion des randlichen Beschnittes "Freistellen" und hat mit einem Hintergrund nichts zu tun.

Oder produziere ich gerade selber ein Missverständnis?

Gephotoshopter Gruß,
Thomas
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 22, 2012, 15:07:35 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

unter "Freistellung" versteht man in der Fotografie allgemein (nicht nur bei Photoshop) die Reduzierung des Bilds auf das Objekt des Interesses - d.h. die Herstellung eines Bildausschnitts. Geputzt wird da nix.

Nun habe ich mir eben den Spaß gemacht und Vergleichsfotos mit meinem Müller gemacht (ebenfalls Eremosphaera viridis):

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86184_12248436.jpg)

Ein echter Vergleich ist zwar nicht möglich, weil ich am Müller nur einen 10er und einen 40er Achromaten habe. Man erkennt aber, dass die Auflösung des linken Fotos um ein Vielfaches höher als rechts ist. Auch hier wurde nur freigestellt. Beim Objektivwechsel musste ich lediglich neu scharf stellen, ansonsten waren die Bedingungen beim Fotografieren identisch.

@Thomas, zwar hatte ich das Objektiv mit Wundbenzin und Augenwatte geputzt, doch möglicherweise nicht gründlich genug. An einem Bedienungsfehler kann es nicht liegen. Meine Deckgläser haben eine Dicke von ca. 0,15 mm. Ist das nicht Standard?  ???

Liebe Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: peter-h in Februar 22, 2012, 16:30:34 NACHMITTAGS
Liebe Neofluarliebhaber  ;D

eine ganz dumme Frage  ???
kann ich überhaupt ganz objektiv und nüchtern betrachtet ein so ausgedehntes Objekt wie hier gezeigt als Testobjekt für einen Objektivvergleich nehmen? Wären nicht schöne gefärbte Dünnschnitte mit 5 - 8µm geeigneter?

Nur laut nachgedacht
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 22, 2012, 17:28:26 NACHMITTAGS

ZitatNur laut nachgedacht

...genau oder noch weiter gedacht lieber Peter: das klassische Objektmikrometer - oder wenigstens ein paar Testdiatomeen - wenn schon Alge, dann Kieselalge!
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: rhamvossen in Februar 22, 2012, 17:42:11 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitatkann ich überhaupt ganz objektiv und nüchtern betrachtet ein so ausgedehntes Objekt wie hier gezeigt als Testobjekt für einen Objektivvergleich nehmen?

Warum denn nicht? Einen Unterschied sollte doch auch sichbar sein in die Proben die man wirklich beobachtet, nicht? Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: peter-h in Februar 22, 2012, 17:46:12 NACHMITTAGS
Lieber Klaus,

genau das wollte ich jetzt nicht vorschlagen. Warum ? Die Neofluare sollen doch diese überragende Farbwiedergabe gegenüber den ganzen Ach. , Plan , PlanApos usw. haben. Daher mein Vorschlag für ein gefärbtes und dünnes Präparat.
Vielleicht gibt es doch noch einen mutigen Neofluraner der sein Können zeigt  ;D

Grüße aus Franken
Peter

.... und Gratulation zu Deinen > 5000 Berichten - wieder einer mehr
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 22, 2012, 17:51:38 NACHMITTAGS
ZitatWarum denn nicht? Einen Unterschied sollte doch auch sichbar sein in die Proben die man wirklich beobachtet, nicht? Beste Grüsse,

das ist schon ein ziemlicher Unterschied. Je dünner die Probe um so weniger Unsicherheit beim Fokussieren gibt es und das Objektmikrometer ist sehr dünn und es ist sehr plan, wodurch die Planzeichnung der Optik zusätzlich gut beurteilbar ist. Wenn man beim gleichen Hersteller (hier CZ) bleibt, dann fällt auch der Einfluss des Zusammenwirkens der gesamten Optik weg.

Edit: stattgegeben lieber Peter, aber dünn ist schon eine wichtige Forderung!
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: TPL in Februar 22, 2012, 17:59:44 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in Februar 22, 2012, 16:30:34 NACHMITTAGSkann ich überhaupt ganz objektiv und nüchtern betrachtet ein so ausgedehntes Objekt wie hier gezeigt als Testobjekt für einen Objektivvergleich nehmen? Wären nicht schöne gefärbte Dünnschnitte mit 5 - 8µm geeigneter?

Lieber Peter,

natürlich wäre das wesentlich aussagefähiger als Bilder, die als Ausschnitt aus einem nicht näher benannten Teil des Gesichtsfeldes stammen, selbst bei mittiger Position nicht bis zum Rand des Gesichtsfeldes ausgedehnt sind und wegen ihrer Tiefenausdehnung nicht ohne weiteres scharf abgebildet werden können. Natürlich wäre es sinnvoller, ein möglichst einfaches, ebenes und dünnes Muster als Prüfobjekt zu verwenden, das das Gesichtsfeld vollständig ausfüllt. Aber mit diesem Einwand geraten wir wieder ganz schnell ins Schmuddeleckchen der Objektmikrometer-Fotografen ;D ::) ;D.

Davon mal abgesehen: Zum Vergleich von Monstis Bildern des Achromat 40/o,65 und des Neofluar 16/0,40 (Antwort 34) braucht man kein standardisiertes Prüfobjekt. Dass da beim 40er etwas überhaupt nicht stimmt, ist doch recht deutlich.

@ Monsti: 0,15 mm liegen im Toleranzbereich für Deckgläschen der Stärke 1, und das ist die "Standard-Stärke". Daran wird es nicht liegen. Aber hast Du beim CZ 40er richtig geköhlert (Klapplinse eingeschaltet, LFB zugezogen bis sie im Gesichtsfeld sichtbar wird, LFB-Rand mit Kondensortrieb scharf abgebildet, LFB-Bild zentiert, LFB wieder geöffnet, Klapplinse eingeschaltet gelassen)? Wenn ja, dann gibt es vielleicht einen Defekt an dem Objektiv, der ohne Stemi oder ein anderes Hilfsmittel (z.B. Hilfsmikroskop) nicht erkennbar ist.

Viel Erfolg bei der Eingrenzung des Problems,
Thomas
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 22, 2012, 19:15:20 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

die Moorkugel hatte ich deshalb gewählt, weil sie groß genug ist, um sie auch mit dem 10er bzw. 16er Objektiv halbwegs vernünftig zu erwischen bzw. nicht zu stark vergrößern zu müssen. Ein Objektmikrometer habe ich nicht (mehr). Gefärbte Schnitte kann ich auch nicht bieten. Bisher habe ich weder geschnitzt noch gefärbt, und meine Hochmoor-Kieselalgen sind meist viel zu klein. Aber ich gebe zu, dass z.B. eine große Micrasterias rotata günstiger gewesen wäre. Noch günstiger wäre, gäbe es hier jemanden, der beide 40er Objektive besitzt und damit aussagekräftige Vergleichsfotos herstellt.

@Thomas: Natürlich habe ich ordnungsgemäß geköhlert, die Klapplinse ist (außer beim 6,3-Objektiv) stets eingeklappt. Wie ich schon schrieb: Vielleicht ist es mir nur nicht gelungen, die Linse wirklich sauber zu bekommen. Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass ich mit dem Neofluar eine Qualitätssteigerung erreiche. Der Austausch der alten Achromaten 4 und 10 gegen Neoflurae 6,3 und 16 war jedenfalls schon mal ein Aha-Erlebnis.

Inzwischen ist ein Neofluar 40 auf dem Weg zu mir, ich freue mich schon darauf.

Herzliche Grüße
Monsti
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 22, 2012, 20:16:12 NACHMITTAGS
Hallo,

also ich habe jetzt mal am Zeiss Universal 5 verschiedene 40x Objektive in den Fünffachrevolver geschraubt
und Russisch Roulette gespielt.
Zeiss Achromat Schwarz/Silber
Zeiss Achromat Silber
Zeiss Achromat Schwarz (mit neuem Zeiss Logo)
Zeiss Neofluar (mit neuem Zeiss Logo)
Zeiss Planachromat (mit neuem Zeiss Logo)
Nach einer Stunde Kontrast Vergleichen an einem sehr dünnen planen gefärbten Schnitt würde ich
drei Klassen einteilen:
1) Neofluar und Achromat Schwarz
2) Planachromat
3) Achromat Silber und Achromat Schwarz/Silber
Beim schnellen Drehen des Revolvers in russisch Roulette Manier kann ich mit einer statistischen Signifikanz
das zufällig gerade eingeschwenkte Objektiv in die jeweilige Klasse einsortieren.
Die Unterschiede sind aber schon visuell so gering, dass ich wahrscheinlich stundenlang Fotos schiessen müsste
um sie auch im Bild zu zeigen (dazu habe ich ehrlich gesagt keine Lust).
An der Grenze der Auflösung dieser Objektive bei Pleurosigma Angulatum ist jedoch das Neofluar deutlich
überlegen, da merkt man halt die etwas grössere Apertur.
Wenn man auf den Preis schauen muss wäre mein Favorit der schwarze Achromat. Gegenüber diesem geht beim
Neofluar keinesfalls die Sonne auf. Und wenn ich keinen direkten Vergleich hätte, würde ich auch bei den anderen nichts vermissen.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 22, 2012, 20:28:18 NACHMITTAGS
Boah, Wilfried, Du musst ja ein richtiges Objektiv-Arsenal haben!!!  :o

Erstaunte Grüße von
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: micromax in Februar 22, 2012, 20:30:42 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,

danke für die Arbeit die Du Dir gemacht hast. Könntest Du vielleicht ein Foto der fünf getesteten Objektive einstellen?
Mir ist im Moment nicht klar welches jetzt das schwarz/silberne oder das mit neuem Logo ist. Danke

Grüße Thomas
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: A. Büschlen in Februar 22, 2012, 21:29:54 NACHMITTAGS
Guten Abend Angie,

du schreibst:
ZitatWie ich schon schrieb: Vielleicht ist es mir nur nicht gelungen, die Linse wirklich sauber zu bekommen.

Du kannst auch ohne Stereolupe kotrollieren ob die Frontlinse deiner Objektive sauber ist. Du nimmst das Objektiv in die Hand und betrachtest die Frontlinse schräg von der Seite mit einer 10x Handlupe. Die Frontlinse soll klar und blank sein. Beleuchte dazu mit einer Leuchte die Frontlinse ebenfalls schräg von der Seite.

Gruss Arnold Büschlen
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 22, 2012, 21:39:53 NACHMITTAGS
Lieber Wilfried,

das bestätigt exakt das, was sich immer "predige": Die schwarzen Achromate sind hervorragende Universalobjektive und für die meisten Anwendungsfälle des Durchschnittsmikroskopikers eine gute, vielleicht sogar die beste Wahl ( insbeondere für Tümpler, wo es nicht auf Planheit ankommt ). Erst recht, wenn man das günstige Preis-Leistungs-verhältnis sieht. Möglicherweise sind sie für Tümpler sogar etwas besser geeignet als höher korrigierte Objektive wegen der günstigeren Schärfentiefe.
Die Invesition in Neofluare oder Apochromate lohnt nur, wenn es um maximale Auflösung geht, in Planobjektive nur bei Objekten, die selbst eher "plan" sind ( also Schnitte etc. ) und wenn diese fotografiert werden sollen.
Monsti wäre sicher mit einem schwarzen Achromaten genau so gut bedient gewesen wie mit dem Neofluar, sie hätte ihn aber auch nicht viel preiswerter bekommen ( sie hat das Neofluar wirklich günstig bekommen ).
Ich habe seinerzeit hier (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=493.msg2038#msg2038) mal Achromate "verglichen" und habe bezüglich des silbernen Zeiss Achromaten keinen so guten Eindruck bekommen. Aber bei so alten Objektiven weiß man natürlich nie, ob es nicht vielleicht einen "Knacks" hat.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in Februar 22, 2012, 21:54:27 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Februar 22, 2012, 21:39:53 NACHMITTAGS
...
Ich habe seinerzeit hier (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=493.msg2038#msg2038) mal Achromate "verglichen" und habe bezüglich des silbernen Zeiss Achromatn keinen so guten Eindruck bekommen.
...

Lieber Peter,

ich habe so einen alten silbernen Achromaten bei meinem Bundeswehr-KF. Wenn ich einmal etwas mehr Zeit bekommen sollte, kann ich ja ein damit gemachtes Mikrofoto einstellen. Das Objektiv ist so neuwertig, damit geht wirklich die Sonne auf. Deshalb verstehe ich auch diese ganze Diskussion hier nicht.

Viele Grüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 22, 2012, 22:11:22 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

hier noch schnell das Wort zum Aschermittwoch:

Als seit über 50 Jahren werkelnder Gelegenheits-Fotograf sage ich da abschließend: Neben einem guten Objektiv braucht man auch gutes Licht. Das nimmt bei einem Wechsel von 16 x auf 40 x gewaltig ab.

Lieben Gruß ins Pillertal hoch

Lothar

(nebenbei habe ich bemerkt, ich schreibe immer von NPL 5 bis 100 und dabei ist der ganze Revolver voll mit NPL 5x bis 100x )
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 22, 2012, 22:16:42 NACHMITTAGS
Lieber Rolf Dieter,

ich wollte gerade zum fröhlichen Achromatenraten aufrufen und Vergleichsfotos von einem silbernen und einem schwarzen 10er einstellen. Leider habe nur diesen einen "Silberling" auf die Schnelle gefunden. Aber das Einstellen der Fotos, die ich gerade angerfertigt habe, ist sinnlos, denn sie sehen absolut identisch aus! Ich kann aber beim Blick durch das Okular schon (im direkten Vergleich!) einen kleinen Vorteil für den schwarzen Achromaten erkennen, fotografisch läßt sich das nicht darstellen. Ich denke, das Problem ist, dass die silbernen Achromaten, die auf dem Markt sind, einfach schon sehr alt sind und möglicherweise in vielfältiger Hinsicht gelitten haben, vielleicht ist auch bei manchen Exemplaren die Vergütung "hin". Das erklärt möglicherwesie auch eine gewisse Streuung der Qualität der noch im Umlauf befindlichen Silberlinge von "sehr gut" bei Deinem nagelneuen BW-Achromaten bis hin zu "ziemlich schlecht" bei einem vielleicht schon viele Male geputzten und vielleicht nicht gerade optimal gelagerten gebrauchten Objektiv.
Aber letztlich ist es doch einerlei: Monstis Objektiv ist ganz offenbar "schlecht", wodurch, ist letztlich gleichgültig. Und wenn sie es geputzt hat, ist ja jede weitere Fehlersuche sinnlos. Dann liegt es eben am Objektiv. Und mit dem Neofluar als Ersatz hat sie doch eine gute Wahl getroffen, sicher sinnvoller als der Kauf eines neue silbernen Objetkivs oder eines schwarzen Achromaten für möglichweise kaum weniger Geld als sie jetzt für das Neofluar ausgegeben hat.

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Jürgen Boschert in Februar 22, 2012, 22:23:10 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

@Lothar

Zitat... nebenbei habe ich bemerkt, ich schreibe immer von NPL 5 bis 100 und dabei ist der ganze Revolver voll mit NPL 5x bis 100x ...

Das sind dann aber Auflichtobjektive, richtig ? Die sind bei Leitz ja schon lange "unendlich".


@alle:

Zu der Diskussion kann ich nur sagen, dass es mich fast umgehauen hat, als ich zum erstenmal ein Neofluar beim Mikroskopieren eingeschwenkt habe; insbesondere der 16er ist einfach umwerfend brillant. Allerdings sehe ich persönlich auch bei allen Objektivklassen eindeutig einen Unterschied zwischen der Hellfeld- und Ph-Version; scheine da recht sensibel zu sein. Eine weitere Steigerung war dann, als ich PlanNeofluare Imm. Objektive an den Revolver schrauben konnte, die sind wirklich top in der Abbildungsleistung.

Beste Grüße !

JB
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 22, 2012, 22:45:14 NACHMITTAGS
Lieber Lothar,

meine Antwort zum Aschermittwoch: Ich habe am Zeiss eine stufenlos einstellbare LED-Beleuchtung.  ;)

Liebe Gutenachtgrüße von
Angie

P.S. an Peter: Genauso sehe ich es auch.  ;)
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 23, 2012, 13:54:31 NACHMITTAGS
Zitat von: Jürgen Boschert in Februar 22, 2012, 22:23:10 NACHMITTAGS
@alle:
Zu der Diskussion kann ich nur sagen, dass es mich fast umgehauen hat, als ich zum erstenmal ein Neofluar beim Mikroskopieren eingeschwenkt habe; insbesondere der 16er ist einfach umwerfend brillant. Allerdings sehe ich persönlich auch bei allen Objektivklassen eindeutig einen Unterschied zwischen der Hellfeld- und Ph-Version; scheine da recht sensibel zu sein. Eine weitere Steigerung war dann, als ich PlanNeofluare Imm. Objektive an den Revolver schrauben konnte, die sind wirklich top in der Abbildungsleistung.

Hallo,
also ich glaube die subjektive Diskussion wie "geht die Sonne auf" , "knackiger Kontrast"... etc. bringt uns in der Beurteilung von Objektiven nicht weiter, man bedenke nur was hier erst für unterschiedliche Empfindungen vorhanden wären, wenn man nicht nur Zeiss sondern auch noch andere Hersteller in Betracht gezogen hätte.

In der Optik gibt es ein objektives Mass und das ist die Kontrastübertragungsfunktion oder auch Modulationsübertragungsfuktion MTF:
http://de.wikipedia.org/wiki/Modulations%C3%BCbertragungsfunktion
Diese beschreibt die Abhängigkeit des Kontrasts des Bildes von einem Objektivs von der im Bild enthaltenen Ortsfrequenz.
Bei kleinen Ortsfrequenzen ist der Kontrast nahezu 100% und bei hohen Ortsfrequenzen also kleinen Periodenabständen
(an der Auflösungsgrenze des Objektivs) im Objekt fällt dieser auf Null ab.
Subjektiv nimmt man eine Mischung von all diesem wahr und empfindet auch je nach Objekt die Unterschiede anders.
Bei Objektiven in der Fotografie wird diese MTF durch Messung des Kontrasts von Liniengittern bei verschiedenen Ortsfrequenzen (Linienpaare/mm) gemessen. (In nahezu jeder Fototestzeitschrift findet man inzwischen solche gemessenen objektiven Daten).
Bei  einem 40x Mikroskopobjektiv mit der Apertur  0,7 wäre die Auflösungsgrenze ca. 0,4 µm und man bräuchte Liniengitter mit 250 bis 2500 Linienpaaren pro mm bei nahezu 100% Gitterkontrast um die MTF zu messen.
Dieses sollte den Abgebildeten Bereich des Objektivs (beim 40x also ca. 500µm) möglichst voll ausfüllen damit man auch Randbereiche ohne Streulichthintergrund sauber beurteilen kann.
Mit der heutigen Halbleiterlithografie ist es aber möglich auch solche Gitter herzustellen und ich bin sicher, dass zumindest die grossen vier Hersteller ihre Mikroskopobjektive so testen. Das Ergebnis ist wahrscheinlich strengstes Firmengeheimnis.

Wenn ich mal vie...eel Zeit habe werde ich mal versuchen solche Testgitter herzustellen  ;D. Kommerziell sind sie sehr teuer und man bekommt sie nur auf Silizium oder 3mm dickem Quarzglas, was für ein durchlichtmikroskopisches Testobjekt nicht geeignet ist.

viele Grüsse
Wilfried

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 23, 2012, 13:59:14 NACHMITTAGS
Hallo,

also ich kann diesen ganzen Budenzauber, der hier wegen diesem Objektiv veranstaltet wird, immer noch nicht nachvollziehen. Da bislang hier nur Äpfel mit Birnen gegenübergestellt wurden, habe ich nun eine Pleurosigma von der Diatomeen-Testplatte mal eben mit einem 40er Nickel-Achromaten und einem 40er Neofluar fotografiert:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86259_29910276.jpg)
40er Neofluar

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86259_18361792.jpg)
40er Achromat

Dabei habe ich normales Hellfeld benutzt, etwas abgeblendet, diese Einstellung zwischen beiden Objektiven nicht verändert, lediglich etwas nachfokussiert.
Ich habe die Bilder nun auch nicht weiterbearbeitet, wie das ja sonst immer so standardmäßig gemacht wird, sondern extra so belassen, wie die Kamera sie direkt gemacht hat.
Das ganze Mikroskop möge nun in beiden Fällen gleich schlecht eingestellt sein, aber diesen Unterschied, von dem hier immer geredet wird, müßte man doch merken! Oder ist es so, daß die Qualität eines Objektives von der Bildbearbeitung abhängt, die man im Anschluß betreibt?

Viele Grüße
Bernd

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 23, 2012, 14:10:13 NACHMITTAGS
Lieber Bernd,

wenn man den "Anguss" wie man ihn beim Kunststoffteil nennen würde anschaut, da kommen beim Neofluar schon mehr Details zum Vorschein als beim Achromaten. Auch die feinen Strukturen über die Fläche einer Beurteilung unterziehend findet man sich beim oberen Bild wieder. Aber daß da die Sonne aufgeht, ist wohl zu viel der Erwartung. Danke für deine Mühe, das gegenüber zu stellen. Die Lust auf so ein Objektiv ist immer noch vorhanden. ;D

Gruß Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 23, 2012, 14:26:29 NACHMITTAGS
Zitat von: Nomarski in Februar 23, 2012, 13:59:14 NACHMITTAGS
Da bislang hier nur Äpfel mit Birnen gegenübergestellt wurden, habe ich nun eine Pleurosigma von der Diatomeen-Testplatte mal eben mit einem 40er Nickel-Achromaten und einem 40er Neofluar fotografiert:

Lieber Bernd,

deshalb bin ich doch für objektive quantifizierbare Daten.
Auch bei deinem Vergleich könnte man z.B. noch einwenden, dass der Unterschied durch den "schlechten" Rest (Beleuchtung, Okular, Kameraadaption) überdeckt wird oder dass du ein schlechtes Neofluar mit einem guten Achromaten verglichen hast.
Bei einer quantitativen Messung der MTF wäre dann aber auch die Kontrastübertragung bei einer Ortsfrequenz von
z.B. 2000 linienpaaren/mm nur  z.B. 50% anstatt z.B. 80% und man wüsste das da etwas nicht stimmt.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 23, 2012, 14:41:50 NACHMITTAGS
Hallo,

mir ist nicht so gaz klar, wieso hier Budenzauber veranstaltet wurde. Monsti hat zwei Bilder gezeigt, wobei ich davon ausgehe, dass sie sie nicht gefakt hat, um uns zu täuschen.  Das eine Bild ist grottenschlecht und zeigt, dass ihr 40er eben "schlecht" ist. Wodurch auch immer, das sei dahingestellt. Zum Vergleich zeigt sie ein gutes Bild eines Neofluars 16 und möchte sich nun ein Neofluar 40 kaufen. Soweit ist doch alles o.k.! Niemand hat doch behauptet, dass das grottenschlechte Bild, das uns Monsti zeigt, von einem tadellosen neuwertigen silbernen Achromaten stammt! Es stammt von Monstis Achromaten, und was mit dem los ist, weiß niemand von uns.

@ Bernd: Dein Bild hilft uns aber genau so wenig wie die bisherigen "Vergleiche".  Wir reden von Farbkontrast und Farbbrillanz, was hilft und da ein de-facto-Graustufenbild einer Diatomee?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 23, 2012, 15:05:17 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Februar 23, 2012, 14:41:50 NACHMITTAGS
Wir reden von Farbkontrast und Farbbrillanz, was hilft und da ein de-facto-Graustufenbild einer Diatomee?

Lieber Peter,
auch das möchte ich so nicht stehenlassen. Solange farbig beleuchtet wird ist auch eine Diatomee ein Test
für die ausgeglichene Farbwidergabe. Oder warum gaubst du dass ein Objektmikrometer die CVD eines Objektivs so gnadenlos offenlegt, obwohl es vielleicht einen gefärbten Schnitt immer noch mit einer geradezu tollen  Farbbrillianz wiedergibt (die Leute reden dann immer von knackigem Kontrast und Farbrillianz  ;D)

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 23, 2012, 15:29:31 NACHMITTAGS
Lieber Wilfried,

was hat denn die Farbbrillanz mit CVD zu tun? Wenn ich einen völlig CVD-freien Planapo mit passendem Okular "beschmiere", wird das Bild flau, dennoch hast Du doch keine CVD! Will sagen: Keine CVD heißt doch nicht automatsich gutes Bild oder umgekehert. Und an einem quasi Graustufenobjekt kann ich doch nicht beurteilen, ob die Farben "schön" kommen.
Wir bewegen uns zudem - das wird doch niemand bezweifeln - sehr im subjektiven Bereich.
Ich habe gestern mal ein Objektmikrometer unter den silbenen Achromaten, den schwarzen Achromaten und ein Neofluar gelegt, und man erkennt schon, dass der Strich beim Neofluar und dem schwarzen Achromaten "schwärzer" ist als beim silbenen Achromaten. Allein, die Unterschiede sind für die Kamera nicht mehr erfaßbar, das Auge merkt es schon.
Allerdings gehe ich auch davon aus, dass Monstis Achromat fehlerhaft ist und die in ihren Vergelichsbildern dargestellten Unterschiede in dieser starken Ausprägung nicht typisch für diese beiden Objektive sind.

Zitatauch das möchte ich so nicht stehenlassen. Solange farbig beleuchtet wird ist auch eine Diatomee ein Test
für die ausgeglichene Farbwidergabe. Oder warum gaubst du dass ein Objektmikrometer die CVD eines Objektivs so gnadenlos offenlegt, obwohl es vielleicht einen gefärbten Schnitt immer noch mit einer geradezu tollen  Farbbrillianz wiedergibt (die Leute reden dann immer von knackigem Kontrast und Farbrillianz  )

Und hier sagst Du es doch selbst: Grau ist alle Theorie....entscheidend, was hinten herauskommt!  ;) Außer in diesem Forum werden vermutlich die meisten Mikrofotos nicht von Objektmikrometern angefertigt  ;D


Hrzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 23, 2012, 15:54:13 NACHMITTAGS
Zitatwas hat denn die Farbbrillanz mit CVD zu tun? Wenn ich einen völlig CVD-freien Planapo mit passendem Okular "beschmiere", wird das Bild flau, dennoch hast Du doch keine CVD! Will sagen: Keine CVD heißt doch nicht automatsich gutes Bild oder umgekehert. Und an einem quasi Graustufenobjekt kann ich doch nicht beurteilen, ob die Farben "schön" kommen.
Lieber Peter,
Wenn du das Objektiv "beschmierst" wird auch das Graustufenbild das bei Farbiger Beleuchtung auch ein Farbbild ist flau
und an der Auflösungsgrenze nagt die CVD natürlich am Farbkontrast wie der Test an den Rändern des Objektgitters doch schonungslos offenlegt.
Was ich aber eigentlich sagen wollte, ist doch dass, wenn ein Objektiv an einem farblosen Objekt (Diatomee, Testgitter) mit farbigem Licht beleuchtet den höchsten Kontrast hat, wird es auch an einem farbigen Objekt den höchsten Farbkontrast haben. Oder sollen die Objektive Farben erzeugen ? Sie sollen sie nur so wieder geben wie sie sind und das kann man eben mit einem gefärbten Schnitt nicht beurteilen insbesondere wenn man nicht Details betrachtet die das Objektiv in der Auflösung fordern. Auch wenn einem die Farben subjektiv noch so "knackig" erscheinen.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: rhamvossen in Februar 23, 2012, 16:11:54 NACHMITTAGS
Hallo,

Ich stimme völlig zu mit Peter V. Die Diatomeen und Objektmikrometer die immer als Testobjekt verwendet werden, das ist nur die halbe Miete. Meinem altes Winkel-Zeiss 40/0.85 Objektiv bildet P angulatum seht schön ab. Wenn ich aber ein Histogisches Präparat nütze dan bleibt nicht viel mehr übrig von das gute Bild, es ist viel zu flau. Ein gutes Bild ist nicht nur CVD-frei, sollte aber auch genug Kontrast und  Farbbrillanz haben. Ich bevorzuge das kontrastreiches Bild vom Achromat mit CVD statt ein flaues Bild von einem alteren Planapo ohne CVD. Beste Grüsse,

Rolf




Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 23, 2012, 16:15:01 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

was habe ich mit meiner vermeintlich harmlosen Frage bloß angestellt?  ???

Eigentlich wollte ich doch nur wissen, welches 40er Neofluar für das Standard passt, weil ich mit dem Achromaten nicht zufrieden war. Peter hatte mir meine Frage daraufhin kurz und knackig beantwortet. Dass das Neofluar besser sein wird, davon bin ich überzeugt. Also, wo ist das Problem?

Vielleicht hätte ich die Vergleichsfotos nicht reinstellen sollen, zumal unterschiedliche Vergrößerungen kaum vergleichbar sind. Ich wollte damit lediglich den massiven Qualitätssprung zwischen dem 16er Neofluar und der nächst höheren Vergrößerung demonstrieren, der mir einfach den Spaß am Arbeiten verdarb. Einen derartigen Qualitätssprung habe ich beim Müller zwischen dem 10er und dem 40er Achromaten eben nicht.

Etwas irritierte Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Eckhard F. H. in Februar 23, 2012, 16:35:17 NACHMITTAGS
Zitatwas habe ich mit meiner vermeintlich harmlosen Frage bloß angestellt?

Hallo Monsti,

Nicht ´angestellt´!. Du hast eine hochinteressante Diskussion eingeläutet, die ich mit Spannung verfolge.
Danke und Gruß - EFH
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 23, 2012, 17:59:10 NACHMITTAGS
Liebe Monsti.

heute hat mich ein Kollege besucht um zu schauen, ob ich auch tatsächlich ein Mikroskop habe. ;D
Aus aktuellem Anlass haben wir ein CZ-Standard mit einem Neofluar 16 (nur zum Einstellen) und drei 40ern bestückt: Neofluar, schwarzer Achromat und silberner Achromat. Als kritisches Testobjekt habe ich eine Pleurosigma verwendet. Sie war beim silbernen nur andeutungsweise, beim schwarzen schon sichtbar und beim Neofluar gut aufgelöst. Mein Präparat ist sehr schwierig, selbst mit den ∞ PlanNeos ist es sehr zart gezeichnet.

Bei einem gefärbten Präparat fällt sofort auf, dass die Farben beim Neofluar brillanter sind und es ist heller.

Jetzt bin ich mal gespannt wie bei dir der Vergleich ausfällt! Dei 40er sollte sich mal ein Experte vornehmen, das ist schon ungewöhnlich flau.
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Gunther Chmela in Februar 23, 2012, 18:13:57 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in Februar 23, 2012, 17:59:10 NACHMITTAGS
...und es ist heller.

Vielleicht sollte man zur Helligkeit des mikroskopischen Bildes einmal Grundsätzliches klarstellen. Die Helligkeit nimmt mit dem Quadrat der Objektiv-Vergrößerung (Maßstabszahl) ab, und mit dem Quadrat der Apertur zu.

Man könnte also mit dem Quotienten A^2 / M^2 Vergleichszahlen erstellen, um so den Unterschied zwischen zwei verschiedenen Objektiven zu ermitteln. Vergleichen wir lauter 40er, dann wird die Helligkeit natürlich nur vom Quadrat der Apertur abhängen (wenn sonst nichts an Mikroskop verändert wurde).

Die Helligkeit, die ein Neofluar 40/0,75 liefert, ist demnach etwa um den Faktor 1,33 größer als die von einem Achromaten 40/0,65.
Der Faktor 1,33 erscheint gering angesichts der Tatsache, daß die Sinneszellen unseres Auges logarithmisch arbeiten, doch der Unterschied ist visuell deutlich sichtbar.

Beste Grüße!
Gunther Chmela

P.S.: Weiß jemand, wie man hier Potenzen schreiben kann? Oder geht das gar nicht?

P.P.S.: Ich habe den Satz mit dem 16er Neofluar gelöscht, denn da hatte ich falsche Zahlen im Kopf.
G.Ch.
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 23, 2012, 18:25:18 NACHMITTAGS
ZitatMan könnte also mit dem Quotienten A² / M² Vergleichszahlen erstellen, um so den Unterschied zwischen zwei verschiedenen Objektiven zu ermitteln. Vergleichen wir lauter 40er, dann wird die Helligkeit natürlich nur vom Quadrat der Apertur abhängen (wenn sonst nichts an Mikroskop verändert wurde.


ZitatP.S.: Weiß jemand, wie man hier Potenzen schreiben kann? Oder geht das gar nicht?
AltGr + 2  ;D
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 23, 2012, 18:29:51 NACHMITTAGS
Zitat von: Eckhard F. H. Nowack in Februar 23, 2012, 16:35:17 NACHMITTAGS
Zitatwas habe ich mit meiner vermeintlich harmlosen Frage bloß angestellt?

Hallo Monsti,

Nicht ´angestellt´!. Du hast eine hochinteressante Diskussion eingeläutet, die ich mit Spannung verfolge.
Danke und Gruß - EFH

Hallo Angie,

dem kann ich nur zustimmen und natürlich wirst du mit dem Neofluar gegenüber deinem "defekten" Achromaten
hochzufrieden sein.
Wir haben dein Thema mit dieser Diskussion ja nur deshalb "gekapert" um mal wieder die Argumente auszutauschen
bezüglich mehr oder minder grossen  Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Objektivklassen und du siehst,
dass diese Frage nicht so eindeutig zu beantworten ist und daher doch nicht so ganz harmlos war.

viel Spass mit dem neuen Objektiv
Wilfried

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 23, 2012, 18:36:43 NACHMITTAGS
Liebe Angie,

da siehst Du mal, wie es im "techniklastigen" Teil des Forums ausschaut, in den Du Dich ja selten vorwagst ;-)
Hier ist es immer so: Wilde Diskussionen, Vergleiche, Mikroskopieren von Objektmikrometern rauf und runter...
Und das ist auch gut so! Denn welchen Sinn hätte das Forum, wenn sich nicht solche Diskussionen entwickeln würden? Und - es wäre langweilig!
Du hast also nichts Böses angerichtet  ;)  ;D

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Gunther Chmela in Februar 23, 2012, 19:12:12 NACHMITTAGS
Zitat von: Nomarski in Februar 23, 2012, 18:25:18 NACHMITTAGS
AltGr + 2  ;D

Danke, Bernd! Das steht ja sogar auf meiner Tastatur... (Weiterer Kommentar wohl überflüssig  :o)

Beste Grüße!
Gunther
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: treinisch in Februar 23, 2012, 19:34:51 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat von: Gunther Chmela in Februar 23, 2012, 18:13:57 NACHMITTAGS
P.S.: Weiß jemand, wie man hier Potenzen schreiben kann? Oder geht das gar nicht?

hmm, was spricht denn gegen den (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86300_61987245.jpg)-Knopf im Editor?

@Angie
Ja, irgendwie wurde Dein Thema gekapert, aber was daraus wurde, ist ungemein spannend, finde ich.

Viele liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Daniel Steiner in Februar 23, 2012, 19:39:28 NACHMITTAGS
Zitat von: Gunther Chmela in Februar 23, 2012, 18:13:57 NACHMITTAGS


Man könnte also mit dem Quotienten A^2 / M^2 Vergleichszahlen erstellen, um so den Unterschied zwischen zwei verschiedenen Objektiven zu ermitteln. Vergleichen wir lauter 40er, dann wird die Helligkeit natürlich nur vom Quadrat der Apertur abhängen (wenn sonst nichts an Mikroskop verändert wurde).

Die Helligkeit, die ein Neofluar 40/0,75 liefert, ist demnach etwa um den Faktor 1,33 größer als die von einem Achromaten 40/0,65.
Der Faktor 1,33 erscheint gering angesichts der Tatsache, daß die Sinneszellen unseres Auges logarithmisch arbeiten, doch der Unterschied ist visuell deutlich sichtbar.


Dies wirft bei mir sofort eine weitere Frage auf: In diese Rechnung geht die Absorption in den unterschiedlichen Linsensystemen (Glasdicken, Anzahl Oberflächen, Vergütungen...) nicht ein. Oder ist das nun zu spitzfindig?
Beste Grüsse, Daniel
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 23, 2012, 19:41:26 NACHMITTAGS
Ihr Lieben,

mit Entzücken stelle ich fest, dass sogar techniklastige Herren mitunter die einfachsten Funktionen nicht kennen - dies hebt mein diesbezügliches Selbstbewusstsein doch beträchtlich.  8)

Sobald ich das Neofluar habe, stelle ich ein Foto rein - natürlich erneut von einer Moorkugel *gg*.

Herzliche Rundrumgrüße
Angie


Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: TPL in Februar 23, 2012, 19:55:22 NACHMITTAGS
ZitatJa, irgendwie wurde Dein Thema gekapert, aber was daraus wurde, ist ungemein spannend, finde ich.

Hallo Timm,
ob man dieses Thema mit dem Betreff "Frage zu einem Objektiv" in einem Mikroskopie-Forum wirklich als "gekapert" bezeichnen kann ???

Ich würde das eher "Kirrung" nennen, durch die die üblichen Verdächtigen (ich eingeschlossen!) reflexhaft angelockt wurden ;D.

Viele Grüße
Thomas
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Gunther Chmela in Februar 23, 2012, 20:10:24 NACHMITTAGS
Zitat von: Daniel Steiner in Februar 23, 2012, 19:39:28 NACHMITTAGS
In diese Rechnung geht die Absorption in den unterschiedlichen Linsensystemen (Glasdicken, Anzahl Oberflächen, Vergütungen...) nicht ein.

Natürlich nicht. Es gibt sicher viele Faktoren, die die ganz allgemeine Transmission eines Objektivs beeinflussen, z.B. auch die Menge des Glases (Planobjektive!), die Transmission der Glassorten usw.

Aber immerhin hat man mit der vorgeschlagenen Rechnung wenigstens einen Orientierungswert. Man weiß, was man in etwa erwarten kann und was nicht. Solange man aber beispielsweise Achromaten "nur" mit Neofluaren vergleicht, sind die Fehler sicher nicht groß, denn beide Objektivklassen enthalten relativ wenige Linsen.

Beste Grüße
Gunther Chmela
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Gunther Chmela in Februar 23, 2012, 22:43:24 NACHMITTAGS
Zitat von: Monsti in Februar 23, 2012, 19:41:26 NACHMITTAGS
Ihr Lieben,
mit Entzücken stelle ich fest, dass sogar techniklastige Herren mitunter die einfachsten Funktionen nicht kennen -

Ja mei...! Es ist halt fast wie im richtigen Leben.

Ebenso herzliche Grüße!
Gunther
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: peter-h in Februar 23, 2012, 23:36:59 NACHMITTAGS
Oh Schreck laß nach, nun auch mein Senf  ;D

Ich habe nicht die ganze Palette der endlich Zeiss Objektive  >:( und kann somit nur eingeschränkt meinen Senf zugeben.
Wenn schon, dann will ich messen und nicht Märchen von bunten Blüten erzählen. Und so kam es zu der keinen Meßreihe. Hier aber nur 2 Beispiele, das Forum gähnt schon.
Ein Deckglas mit einer Silberschicht (undurchlässig) und einem dünnen, freigeschabten Strich (ganz hell) wurde mit streng geköhlertem Strahlengang aufgenommen. D.h. eine Sprungfunktion von dunkel nach hell. Spezialisten könnten jetzt über eine Fouriertransformation die MTF berechen. Ich mache es nicht ::)
Diese Abbildung dann ausgemessen. Die scharfe Kante wird nun durch die Unzulänglichkeiten der ges. Optik auf die Kamera übertragen und das Intensitätsprofil ausgemessen. (Idealfall ganz steil !) In den Abbildungen entsprechen 16,83 Pixel -> 1µm. Wertet man bei ca. 10% und 90% der Intensität aus, so wird ein steiler Anstieg als guter Kontrast, ein flacher Verlauf als geringer Kontrast (flaue Optik) gewertet. Ganz einfach betrachtet !!!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86329_26647183.jpg)

Das verwendete Objektiv ist mit einem Phasenring versehen  - Minderung  ???

Unter streng gleichen Bedingungen ein Zeiss Plan 40/0,5 ohne Phasenring.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86329_18792694.jpg)

Ein etwas flacherer Verlauf, ABER eine weit stärkere Farbvariation, besonders im Blaukanal.

In der visuellen Betrachtung zeigen sich nur geringe Unterschiede, wobei die etwas schlechtere Farbkorrektur deutlich auffällt.

Was zeigen diese Beispiel ?
Rein NICHTS ! Denn es sind 2 Objektive, welche ich besitze und nie und nimmer über die Serie der Objektivreihe eine Auskunft geben.


Genau solche Vergleiche und Messungen werden und wurden auch immer wieder den Fotozeitschriften bei Objektivtests vorgeworfen. Es gab dann im nächsten Heft eine Korrektur usw. Und so kann auch Angies Achromat der totale Ausreißer sein und wir raufen uns die Haare bis nur noch ein jämmerliches Härchen bleibt  :'(

In diesem Sinne , gute Nacht
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Florian Stellmacher in Februar 24, 2012, 02:47:47 VORMITTAG
Lieber Wolfgang,

ZitatIm Übrigen, Aufnahmen von gefärbten sehen zwar hübsch aus, sagen aber nichts über die Qualität der Optik aus.

das würde ich so keineswegs unterschreiben! Sicherlich kann man die Farbkorrektur bei Phasenobjekten (z.B. Pleurosigma) klarer beurteilen, Brillanz und Kontrast sind bei Amplitudenobjekten (z.B. gfärbtes Schnittpräparat) aber gut einzuschätzen. Da kannst Du den Unterschied zwischen Planachomaten und Fluoritobjektiven sowie Planapochromaten wirklich gut erkennen! Was meinst Du, warum ich meine Planachromate an mehreren Stativen sukzessive ausgetauscht habe, wenn mir nicht immer wieder die Sonne aufgehen würde?  ;)

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 24, 2012, 08:26:51 VORMITTAG
Hallo,

Da der Parameter "Sonnenaufgang" bei der Objektivbeurteilung noch nicht wirklich zuverlässig quantifizierbar ist und auch die schönsten Meßergebnisse und Kurven nichts, aber auch gar nichts über den persönlichen Bildeindruck sagen, wird wohl auch Safari nicht umhin kommen, einmal selbst durch verschiedene Mikroskope zu schauen, um sein Traumobjektiv zu finden. Das ist so und bleibt so! Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein HIFI-Fan sich allein eine schweineteure Box etc. aufgrund von Meßkurven kauft, ohne sie einer persönlichen Hörprobe unterzogen zu haben.
Wobei ich mich durchaus auf das Urteil eines erfahrenen "Berufs- und Hobbymikroskopikers" wie Florian, der schon fast seit dem Kindergarten durch alle möglichen Optiken geschaut hat und tagtäglich mehrere Stunden mikroskopiert, in gewisser Weise verlassen würde, wenn bei ihm "die Sonne aufgeht".

Im Übrigen werden auch geringe Unterschiede einfach individuell sehr verschieden empfunden. Ich erinnere mich noch gut an die Ära der Röhrenmonitore, als ich bei Freunden oder in Büros ständig auf für mich nahezu unterträglich grauenhaft flimmernde Bildschirme stieß, weil sich niemand bequemt hatte, die Bildwiederholrate gescheit einzustellen und die Kisten mit 60 Hz vor sich hinflackerten. Meine erste Amtshandlung war immer, das sofort auf 85 oder 100 Hz umzustellen und den Leuten stolz mein Werk mit den Worten "Na? Das ist doch wohl ein Unterschied!?" zu präsentieren. Und was bekam ich meist als Antwort? "Jooo, wennn Du meinst, ich merk nix, mir fällt kein Unterschied auf". Ich will damit sagen, dass es bei Objektiven marginale Unterschiede geben kann, die man fototechnisch kaum festhalten kann, die viele Mikroskopiker auch kaum empfinden würden, die aber einem anderen aber durchaus auffallen.

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Florian Stellmacher in Februar 24, 2012, 09:02:10 VORMITTAG
Lieber Peter,

es gibt natürlich Objektive, bei denen ich sehr stark vermute, dass "jedem die Sonne aufgeht", wenn er da mal durchgeguckt hat. Ein großes Aha-Erlebnis war z.B ein Nikon Planapochromat 60x 1,4 in der Fluoreszenz (haben wir dann sofort fürs Institut gekauft). Aber auch meine privaten Leitz- und Zeiss-Planapochromate hat eigentlich noch niemand schlecht gefunden. Die Olympus SPlane ebenso. Wer an normale Achromate oder Planachromate gewöhnt ist, wird hier problemlos bei dem gleichen Präparat eine Verbesserung des Bildes erkennen können.

Aber es gibt natürlich einen weiten Bereich des Subjektiven: Was ist nun besser: Zeiss? Ost? West? Leitz? Leica? Olympus? Nikon? (LOMO? ;))

Ich hatte mich bisher in der konkreten Diskussion zurückgehalten, weil ich weiß, dass mein Eindruck höchst subjektiv ist, aber ich habe bzw. hatte mehrere schwarze 40er Zeiss Achromate mit schwarzem Objektivmantel, dem blauen Ring und dem "neuen" Zeiss-Logo, diese waren alle ziemlich gut.
Ebenso habe/hatte ich diverse 40er Zeiss Achromte mit gebürstetem Stahlmantel, wie Monsti eines besitzt, die konnten generell nicht mit den neueren 40ern mithalten, weil der Kontrast geringer ist.
Und ich habe/hatte 40er Achromaten von Zeiss mit schwarzer Fassung, blauem Ring und Stahlmantel, auf denen z.T. noch Winkel/Zeiss drauf stand. Und jetzt kommt's: Ich finde deren Bildfeldebnung besser als bei den neuen schwarzen Achromaten und den Kontrast nicht schlechter als bei den Achromten vom Monsti-Typ.

Meine Meinung! Das muss aber niemanden interessieren, weil ich gefärbte Schnitte mikroskopiere und natürlich auch ein anderes Mikroskop mit anderem Kondensor und anderer Lichtquelle benutze.

Und - ach ja: Die Sonne ist mir bei keinem der drei Objektiv-Typen aufgegangen.  ;D Die Wahl eines Neofluars ist eine exzellente Entscheidung!

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 24, 2012, 10:32:54 VORMITTAG
Lieber Florian,

inzwischen betrachte ich das ähnlich und ärgere mich, daß ich zu faul war aufzustehen. Ein ganzer Schwarm schöner Objektive ging heute Morgen um 6 Uhr über den ebay-Tresen.

http://www.ebay.de/itm/230746238897?ssPageName=STRK:MEDWX:IT&_trksid=p3984.m1532.l2649

Gruß Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 24, 2012, 10:48:38 VORMITTAG
Zitat von: Lothar Gutjahr in Februar 24, 2012, 10:32:54 VORMITTAG
inzwischen betrachte ich das ähnlich und ärgere mich, daß ich zu faul war aufzustehen. Ein ganzer Schwarm schöner Objektive ging heute Morgen um 6 Uhr über den ebay-Tresen.

Tja Lothar,

"wer zu spät kommt den bestraft das Leben", schon deshalb biete ich nur noch mit bietomatic

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 24, 2012, 11:01:13 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in Februar 24, 2012, 08:26:51 VORMITTAG
und auch die schönsten Meßergebnisse und Kurven nichts, aber auch gar nichts über den persönlichen Bildeindruck sagen, wird wohl auch Safari nicht umhin kommen, einmal selbst durch verschiedene Mikroskope zu schauen, um sein Traumobjektiv zu finden. Das ist so und bleibt so! Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein HIFI-Fan sich allein eine schweineteure Box etc. aufgrund von Meßkurven kauft, ohne sie einer persönlichen Hörprobe unterzogen zu haben.

Lieber Peter,

ich hoffe nicht, dass wir bei der Diskussion jetzt nicht auf dem Niveau der vergoldeten Litzen und Stecker der sogenannten Hifi-Enthusiasten landen.

Ich denke ein Objektiv mit einer guten MTF oder eine Hifi-Box mit einem guten Frequenzgang (also mit guten Messdaten) sind zunächst mal gut und darüberhinausgehende subjektive Beurteilungen liegen im Bereich von Nuancen die meist keinem Doppel-Blindversuch standhalten.
Mich würde aber schon mal interessieren, wie das in der Endkontrolle gemacht wird und was die für Testobjekte haben und ob ein Computer die MTF misst oder ein erfahrener Mikroskopiker durchschaut. Vielleicht gibt es einen Insider im Forum der das weiss und sagen darf.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: rhamvossen in Februar 24, 2012, 12:41:17 NACHMITTAGS
Hallo Safari,

ZitatIm Übrigen, Aufnahmen von gefärbten sehen zwar hübsch aus, sagen aber nichts über die Qualität der Optik aus.

Was denkst du denn was etwas über die Qualität der Optik sagt?

Rolf
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Kay Hoerster in Februar 24, 2012, 16:35:55 NACHMITTAGS
Zitat von: wilfried48 in Februar 24, 2012, 11:01:13 VORMITTAG
Lieber Peter,

...
Mich würde aber schon mal interessieren, wie das in der Endkontrolle gemacht wird und was die für Testobjekte haben und ob ein Computer die MTF misst oder ein erfahrener Mikroskopiker durchschaut. Vielleicht gibt es einen Insider im Forum der das weiss und sagen darf.

viele Grüsse
Wilfried

Hallo Wilfried,

ich bin kein Insider und ich habe auch noch nie Mikroskop-Objektive getestet, aber ich habe bei meinem früheren Arbeitgeber immer mal wieder zugeschaut, wie in der Endkontrolle die Mittelformatobjektive getestet wurden (MTF). Das geschah mit einem 'Zeiss K6', welches seinerzeit bei einer Modernisierung mit Bildschirm ausgestattet wurde, vorher saßen dort an der Stelle noch 3 analoge Zeigerinstrumente. Hier mal ein Link zu einer PDF-Datei vom 'Zeiss K8', der Bildschirm-Aufbau/Inhalt ist nahezu identisch mit demjenigen, mit dem ich mal 'gearbeitet' habe:
http://www.keystone-intl.co.jp/contents/carlzeiss/tester/MTF_Tester_K8.pdf
Im Prinzip steckt unten im Gerät unterhalb einer mechanischen Aufnahmevorrichtung für den Testkandidaten (das zu testende Objektiv) ein Mikroskop mit lichtempfindlichem Sensor, der die Intensität eines von oben durch das Objektiv projezierten Testmusters mit entsprechender Frequenz (bei uns damals Hell-Dunkel-Streifenmuster mit 10 / 20 / 40 LP/mm, geht bestimmt noch höher...) ins Verhältnis zum Eingangssignal (100%) setzt. Auf den Bildschirmbalken (siehe Seite 3 der Doku) kannst Du dann die MTF ablesen. Das läßt sich mit etwas Übung sehr schnell 'analog' auswerten, nicht weniger wichtig ist aber auch der sog. Schlag, der sich durch Intensitätsschwankungen in der MTF beim Drehen des Objetivs um seine optische Achse im Testmuster-Strahlengang zeigt. Der Schlag rührt, soweit ich das verstanden habe, von Zentrierfehlern in der Optik (Zentrierung um so anspruchsvoller, je mehr Linsen in der Fassung eingebaut sind und je kürzer die Brennweite ist). Durch Achsversatz des oberen Testmusterprojektors kann das Testobjektiv über sein gesamtes Bildfeld getestet werden.
Ich denke, dass heute mit einem K8/K9 die Messdaten digital erfasst werden, aber die qualitative Sortierung mit dem 'Auge' des Bedieners ist auch sehr schnell und gut durchzuführen.

Gruß Kay

Nachtrag: Gerade noch die Doku zum K9 gefunden (bitte Link kopieren, direkt geht er irgendwie nicht  ??? ??? ???):
http://www.zeiss.de/C12567A8003B8B6F/EmbedTitelIntern/ProspektK9_d_PDF/$File/K9_d_Version_021121.pdf
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: treinisch in Februar 24, 2012, 20:26:56 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe mal die Auswertung von Peter über die (etwa) gesamte Breite des
Sehfeldes durchgeführt. Leider kann ich keinen Objektivvergleich machen,
aber ich könnte mir schon vorstellen, dass neben dem subjektiven Bildeindruck,
solche einfachen Messungen eine interessante Ergänzung sein könnten.

Als Objekt habe ich ein Objektmikrometer verwendet.

Viele liebe Grüße

Timm

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86415_6065918.jpg) (http://www.flickr.com/photos/drsvanhay/6780394690/)
Kontrastauswertung (http://www.flickr.com/photos/drsvanhay/6780394690/) by DrSvanHay (http://www.flickr.com/people/drsvanhay/), on Flickr

P.S. (Edit) Ach ja: Es handelt sich um ein Plan-Neofluar 40x/0.75
P.P.S (Edit) Ja, die Kamera sitzt nicht exakt mittig über dem Strahlengang!
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: peter-h in Februar 25, 2012, 11:30:55 VORMITTAG
Hallo Timm,

2 Fragen.
1. kann es sein, dass die Maßeinheit der Abszisse [µm] sein soll?
2. hast Du die Wahnsinnsarbeit gemacht und den Kontrstsprung an zig Stellen des Objektmikrometers vermessen? Oder läuft bei Dir schon eine Software für solche Aufgaben?

Ach ja, man könnte so viel noch messen. Z.B. einmal die Planität von unterschiedlichen Objektivreihen.

Schönes Wochenende
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: treinisch in Februar 25, 2012, 12:19:19 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

Zitat von: peter-h in Februar 25, 2012, 11:30:55 VORMITTAG
2 Fragen.
1. kann es sein, dass die Maßeinheit der Abszisse [µm] sein soll?
2. hast Du die Wahnsinnsarbeit gemacht und den Kontrstsprung an zig Stellen des Objektmikrometers vermessen? Oder läuft bei Dir schon eine Software für solche Aufgaben?

Ach ja, man könnte so viel noch messen. Z.B. einmal die Planität von unterschiedlichen Objektivreihen.

Zu 1.
Klar muss die Einheit mit µm angegeben sein. Oh je, ich hoffe das hat niemanden verwirrt, wird korrigiert.

Zu 2.
Ich fand die Idee schon beim letzten mal sehr spannend, als Du sie gezeigt hast, diesmal wollte ich es dann mal wissen und
habe ein Mathematica-Programm geschrieben, welches dann automatisch für 100 Pixelzeilen jeden Mikrometerstrich ausgewertet hat. Wenn mir von vornherein klar gewesen wäre, wie knobelig das wird, hätte ich es wohl nicht gemacht, aber so ist das ja immer.

Macht also, wie Du schon vermutet hast, ziemlich viele Auswertungen (100*44*3) und tatsächlich sogar ein wenig Rechenaufwand.

Ich will mal ein Neofluar mit und eines ohne Phasenring vergleichen und vielleicht auch mal ein Planapo.

Viele liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: hebi19 in Februar 25, 2012, 19:38:42 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in Februar 23, 2012, 17:59:10 NACHMITTAGS
heute hat mich ein Kollege besucht um zu schauen, ob ich auch tatsächlich ein Mikroskop habe.

1. kann ich bestätigen, dass er tatsächlich nicht nur EIN Mikroskop hat -  aber er hat mindestens eins zuviel und auf alle Fälle eins, dass ich gern haben würde - und ein anderes, dass ich wohl bald haben werde....

P.S. bezüglich der Auslastung der Stellflächen MEINES Arbeitszimmers habe ich inzwischen ein deutlich weniger schlechtes Gewissen......

Zitat von: Klaus Herrmann in Februar 23, 2012, 17:59:10 NACHMITTAGS
...... Sie war beim silbernen nur andeutungsweise, beim schwarzen schon sichtbar und beim Neofluar gut aufgelöst. Mein Präparat ist sehr schwierig, selbst mit den ∞ PlanNeos ist es sehr zart gezeichnet.

Bei einem gefärbten Präparat fällt sofort auf, dass die Farben beim Neofluar brillanter sind und es ist heller.

2. Kann ich diesen Sachverhalt genau so bestätigen !!!!

Martin

nochmal p.s. @ Lothar

Da ich bei Klaus jetzt doch nicht das Neofluar mitgenommen habe, weil ich wahrscheinlich demnächst ja ein ganzes Mikroskop mit 5! Objektiven mitnehmen werde, kannst Du ihn gerne wegen des 40/0,75 Neos anfragen ..... für 10 Euro mehr bekomst Du bei ihm ein "getestetes" Objektiv ohne (ebay-)Risiko.
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 25, 2012, 20:05:56 NACHMITTAGS
Daraus schließe ich, dass unser lieber Klaus mindestens fünf Mikroskope sein eigen nennt ...  :o

Amüsierte Grüße von
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: hebi19 in Februar 25, 2012, 20:22:10 NACHMITTAGS
Zitat von: Monsti in Februar 25, 2012, 20:05:56 NACHMITTAGS
..... mindestens fünf Mikroskope  ...  :o

Ich glaube so ungefähr fünf habe ich auf dem und um den Hauptarbeitsplatz gezählt (von einem Schreibtischstuhl aus zu nutzen)  - ohne die Stereolupen....

die auf den anderen Tischen und die in den Regalen habe ich nicht gezählt, und dann kommen noch die historischen Messingteile dazu, insgesamt würden alle zusammen auf alle Fälle für zwei Ausstellungen (zeitgleich) reichen.....

Grüße vom immer noch beeidruckten Martin
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 25, 2012, 20:34:50 NACHMITTAGS
Hihi, Männer sind und bleiben halt Jäger und Sammler ...  ;D

Breitgrinsende Grüße
vom Monschterle
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: reblaus in Februar 26, 2012, 00:39:04 VORMITTAG
Hallo -

nachdem dieser Zwirn jetzt so lange geworden ist und nachdem ich Angies Achromaten nun vergleichend testen konnte, hier noch ein Senf dazu (ohne wissenschaftlichen Anspruch und ohne Bildergalerie).

Im Vergleich waren also: Besagter "silberner" Achromat 40, ein Vorgänger-Achromat schwarz/chrom 40, ein schwarzer Achromat 40 (Serie 9903) und als Referenz ein Plan 40 und ein Planapochromat 40/0,95. Ein Neofluar 40 war leider nicht dabei - weil das ist jetzt in Tirol.

Als Objekte dienten:

1. Ein Objektmikrometer (Leitz) 2. Ein gefärbter Blutaustrich (rötliche und bläuliche Töne) 3. Ein multicolor gefärbter Stengelquerschnitt Casuarina cunninghamiana von M. Dillberger, ca. 30 µm dick.

Die Bildfeldwölbung möchte ich hier ausdrücklich ausklammern, weil dieser Sachverhalt klar ist. Auch ist es logisch, dass die Randschärfe bei den Achromaten vergessen werden kann. Zumal meine Fotoadaptation den Rand ohnehin weglässt, beziehe ich mich hier im wesentlichen auf das Bildzentrum:

Bei Edel- und Mittelklasseobjektiv waren die Striche des Objektmikrometers scharf und schwarz (beim Plan am Rand mit leichten grünen Säumen), bei allen Achromaten genau so scharf aber deutlich blau überstrahlt (Rand zu vergessen). Aber keinerlei Unterschied zwischen meinen verschiedenen Achromaten!

Beim Blutausstrich sah nicht das Bild, aber nachher das Foto der Achromaten manchmal sogar brillianter aus - ist die Blauüberstrahlung schuld daran? In der Mitte war auch das 20x so teure Planapo kaum besser.

Erstaunlicherweise kommt die Überlegenheit der besseren Objektive aber gerade bei dem dicken Schnitt zum Ausdruck. Hier leiden die Achromaten darunter, dass Strukturen, die nicht in der Schärfeebene liegen, kräftige blaue Halos ausbilden können während die Umrisse bei Plan/apos dann zwar unscharf sind aber grau bleiben und weniger stören. Dies fällt übrigens besonders bei Vergleichen mit den farblosen Kieselalgenschalen auf.

Folgerung 1 - Angies Achromat hat die übliche Abbildungsleistung - hoffentlich wird sie von dem Neofluar nicht enttäuscht, wenn das Problem wo anders liegen sollte!

Folgerung 2 - im Gegensatz zu der tradierten Ansicht, dass die neuen "schwarzen" Achros brillianter sein sollen als die alten, kann ich das bei meinen Exemplaren nicht bestätigen. Wahrscheinlich hängt das stark von dem untersuchten Objekt ab.

Mir scheint für die ganze Objektivtesterei Wilfrieds Vergleich mit den HiFi-Tests am passendsten: Oft werden objektive Fehler subjektiv als Verbesserung wahrgenommen. Mein Vater hat z.B. die wummernde Resonanzfrequenz des Nussbaumgehäuses unseres edlen Familienradios als deutliche Qualitätsverbesserung wahrgenommen. Das entspricht etwa den Beugungslinien bei zugezogener Aperturblende.

Viele Grüße

Rolf


Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 26, 2012, 08:00:42 VORMITTAG
Hallo Safari,

ZitatEs nützt wohl nichts wenn ich durch verschiedene Mikroskope schaue. Das Mikroskop selbst ist bei den älteren Modellen ein Stück Rohr und bei den neueren kommt eine Tubuslinse dazu.

Ähhh - ja nee, is klar!  ;) Ich meinte natürlich mit "durch ein Mikroskop schauen" ein Mikroskop mit den enstprechenden Objektiven und Okularen. Ich meinte keinen "Stativvergleich". Für meine offenbar unverständliche sprachliche Ungenauigkeit muss ich mich in diesem Fall entschuldigen und hoffe, nicht zu viele Leser in Verwirrung getürzt zu haben.  :D

Also, eine Sache ist mir bei all Deinen Postings zum Mikroskopkauf nie klar geworden: Wozu genau möchtest Du ein Mikroskop haben ??? Normalerweise besitzt man ein Mikroskop, um sich damit etwas anzusehen bzw, zu fotografieren. Nun zählen für Dich aber visuelle Eindrücke nicht! Ja, was denn dann? Hmmmmm....muß man das verstehen? Stelle ich mich nur zu dumm an?

Du hast nun Optiken verglichen, wobei Du vermutlich Unterschiede festgestellt hast, Du kannst mit Objektmikrometern auf Planheit prüfen, die Auflösung kann man testen, aber auch das reicht Dir nicht - Du suchst ein standardisiertes Meßverfahren. Wozu? Kaufst Du Dir auch einen Rollenprüfstand, bevor Du Dich für ein Auto entscheidest, weil für Dich der Fahreindruck nicht zählt und es Dir nicht reicht, verschiedene Autos probeweise selbst zu fahren und Du Dich auf Aussagen von Besitzern und Berichte in Autozeitschriften schon gar nicht verläßt?

ZitatDazu kommt das ich kein Standarisiertes Messverfahren habe und subjektive, visuelle Eindrücke für mich wirklich nicht zählen.

Du suchst nicht nur karierte Maiglöckchen, sondern auch noch ein objektives, standardisiertes Testverfahren, das Dir bestätigt, dass die Karos auf dem Maiglöckkchen auch wirklich Karos sind?  :D
Die logische Konsequenz wird wohl heißen: Für Dich wird ein Mikroskopkauf aus grundsätzlichen Erwägungen generell unmöglich sein...

@ Rolf:

Hallo Rolf,

ZitatOft werden objektive Fehler subjektiv als Verbesserung wahrgenommen. Mein Vater hat z.B. die wummernde Resonanzfrequenz des Nussbaumgehäuses unseres edlen Familienradios als deutliche Qualitätsverbesserung wahrgenommen. Das entspricht etwa den Beugungslinien bei zugezogener Aperturblende.

Das mag durchaus sein. Es handelt sich beim Sehen und Hören ja um sehr subjektive Eindrucke, der wummernde Resosnanzbass wird möglicherweise von Deinem Vater ganz anders empfunden als von Dir.
Mein Frau regt sich auch immer auf, wenn ich ihre liebevoll abgeschmeckte Suppe erst einmal mit drei ordentlichen Schüssen Maggi in eine brauen Pfütze verwandle, was vermutlich das gastronomische Analogon zum vollständigen Zuziehen der Aperturblende in der Mikroskopie darstellt  ;D  ;D

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Bernd Kaufmann in Februar 26, 2012, 10:38:19 VORMITTAG
Hallo Peter,
Zitat
Das mag durchaus sein. Es handelt sich beim Sehen und Hören ja um sehr subjektive Eindrucke, der wummernde Resosnanzbass wird möglicherweise von Deinem Vater ganz anders empfunden als von Dir.
Mein Frau regt sich auch immer auf, wenn ich ihre liebevoll abgeschmeckte Suppe erst einmal mit drei ordentlichen Schüssen Maggi in eine brauen Pfütze verwandle, was vermutlich das gastronomische Analogon zum vollständigen Zuziehen der Aperturblende in der Mikroskopie darstellt  ;D  ;D
Du also auch? ;-) Und Du stehst auch noch dazu! Womöglich guckst Du sogar ohne zu köhlern durch ein Mikroskop ohne zu erblinden?

"Herr Ober, bringen Sie mir doch eine Flasche Maggi!"
"Mein Herr, in einem guten Restaurant gibt es kein Maggi!"
"In einem guten Restaurant hätte ich auch keines bestellt!"

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: rhamvossen in Februar 26, 2012, 11:01:52 VORMITTAG
Hallo,

ZitatAlso, eine Sache ist mir bei all Deinen Postings zum Mikroskopkauf nie klar geworden: Wozu genau möchtest Du ein Mikroskop haben

Da bin ich jetzt auch neugierig. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 26, 2012, 11:30:11 VORMITTAG
Lieber Bernd,

ZitatWomöglich guckst Du sogar ohne zu köhlern durch ein Mikroskop ohne zu erblinden?

Also, eigentlich sollte es ja unter uns bleiben, aber was solls. Jetzt hab' ich schon den Klops mit dem Maggi rausgehauen, der mich bei unseren Forumgourmets auf ewig disqualifiziert, dann kann ich auch noch die letzte Hülle fallen lassen und mich outen:

Ja! Ja! Ja! Genau das tue ich!!!!

Aber Du siehst ja, was aus mir geworden ist. Also tu' es lieber nicht und hüte Dich vor den Folgen!!!!  ;D  ;D  ;D

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 26, 2012, 11:38:41 VORMITTAG
Hallo, Ihr lieben Diskutanten,

was mich betrifft, so beurteile ich mein optisches Werkzeug selbstverständlich subjektiv, weil nämlich die Wahrnehmung meiner Augen ausschlaggebend ist. Lieber Reblaus-Rolf: Sollte sich der Unterschied zwischen dem Neofluar und dem Achromaten als genauso so groß herausstellen wie bei den beiden anderen Objektiven, so kann ich kaum enttäuscht werden. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass ich ein 4er und 10er Achro gegen ein 6,3er und 16er Neofluar ausgetauscht hatte. Ich lass' mich überraschen.

ZitatEin Neofluar 40 war leider nicht dabei - weil das ist jetzt in Tirol.

Naja, noch nicht ganz, aber sicher bald ...  :)

Herzliche Schneeflockensonntagsgrüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: reblaus in Februar 26, 2012, 12:38:38 NACHMITTAGS
Hallo Angie -

ist sicher schon in Tirol, und vermutlich wärmt gerade der Postbote seine froststarren Gliedmaßen am Lagerfeuer, nachdem er mit seinem Muli in den endlosen Mooren am Pillersee von der Nacht überrascht worden war - vielleicht reitest du ihm mal entgegen!

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 26, 2012, 20:07:55 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatNun, ich arbeite in der Automobil Entwicklung, da ist man etwas zurückhaltender mit Informationen. So zurückhaltend das meistens sogar meine Frau nicht weiß was tue.
Um auf den angesprochenen Rollenprüfstand zu kommen, das ist für mich ein Teil für kleinere Werkstätten, Testgeräte dieser der Art brauche ich wirklich nicht. Um bei dem Vergleich mit der Automobilindustrie zu bleiben, möchte ich ein Referenzfahrzeug bauen. In dem Fall natürlich ein Mikroskop, ob es wie ein Mikroskop aussehen wird ist noch fraglich.

Ohhhhohoooo - gaaaaanz geheim!!!! Uiuiuiuiiuiu.....dann entschuldige ich mich für diese doch etwas zu intime Nachfrage.  Ach ja, vielleicht solltest Du Dich dann nicht wundern, wenn die anderen Diskutanten Dir gegenüber auch in Zukunft etwas
Zitatzurückhaltender mit Informationen
sind. Ist ja auch eh sinnlos, da Du zwar dauernd fragst, aber ohnehin die Antworten nicht hören willst oder ernst nimmst oder es eigentlich vorher schon besser weißt.

O.k., ich habe verstanden. Offenbar ist bei Dir der Weg das Ziel. Du gehörst also zu den Jungs, die in der Astro-Szene (wie ich letztens gelernt habe) "Meßturbatoren" genant werden. Ist ja in Ordnung. Dann mach mal......

Ich sehe so etwas ja mit Humor, aber wenn ich meinen PNs glauben darf, gibt es hier mittleweile einige Leute, die sich von Dir verschaukelt fühlen....


Herzliche Grüße
Peter




Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 26, 2012, 20:34:11 NACHMITTAGS
Lieber Rolf,

anscheinend handelt es sich nicht um ein Muli, sondern um sowas

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86582_29986171.jpg)

Und ob morgen der Postbote bis zu unserem Haus in der Pampas vordringen kann, steht angesichts des heftigen Schneefalls noch in den Sternen. Angeblich sollen während der Nacht noch weitere 20 cm (zu den heutigen 20 cm und bestehender Schneedecke von noch etwa 160 cm) hinzukommen.  >:(

Viele Grüße in die milderen Gefilde
Angie

Edit: Vielleicht kommt mein Viecherl jetzt ...
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 27, 2012, 12:17:59 NACHMITTAGS
Zitat von: Safari in Februar 26, 2012, 18:32:26 NACHMITTAGS
Inzwischen habe ich auch recht viel über MFT gelesen, es schein gar nicht so aufwendig zu sein.  MFT mit einem Spalt (http://www.trioptics.com/de/knowledgebase/mtf.php) Die Methode mit dem einem Spalt gefällt mir. So etwas dürfte doch für einen Hersteller von Masken für Chip Herstellung eine Kleinigkeit sein, mal sehen ob ich da mal jemand auf einer Messe treffe.

Hier noch ein Film (http://www.trioptics.com/films/ImageMaster%20PRO4_hr.wmv)

Hallo Safari,

da ist aber bei max. 200 bis 300 Lp/mm Schluss und da gehts bei Mikroskopobjektiven erst so richtig los.

Für Mikroskopobjektive müsste so ein MTF Messstand schon den Bereich zwischen 200 und 3000 Lp/mm abdecken und so einen habe ich bis jetzt noch nirgends gesehen.

Daher meine Frage, wie machen es die Mikroskop -  Objektivhersteller in der Endkontrolle ?  ???

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 27, 2012, 12:28:14 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

die Tiroler Schneckenpost ist eingetroffen. Und was sagen meine subjektiv wahrnehmenden Äuglein? WOW sagen sie!!!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86628_9293491.jpg)

Hier ein Schnappschuss auf die Schnelle.

Begeisterte Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: hebi19 in Februar 27, 2012, 12:58:16 NACHMITTAGS
@ Angie
Herz-Lichen  G L Ü C K W U N S C H - liebes monschterle


@ Wilfried
Jetzt komm doch nicht wieder mit der Sicht eines (evtl. sogar Hobby-) Mikroskopikers - es soll doch ein REFERENZMIKROSKOP werden - das hat mit praktischen Anforderungen doch wohl nichts zu tun. Genau wie ein REFERENZFAHRZEUG scheinbar ja nichts mit den Anforderungen seines Nutzers (Fahrers will ich gar nicht mutmaßen) zu tun hat.
Früher hab ich auch immer gedacht, Autos werden für bestimmte Nutzungsprofile (Familie, Firmenlieferwagen, sportlich-männlicher Singel, finanzkräftiger-verheirateter-Senior etc etc) gebaut. Ein REFERENZFAHRZEUG steht aber ja wohl über solchen untergeordneten Anforderungen.
Ganz verstehen tu ichs ja zugegebenermaßen auch nicht - aber bei der Entwicklung im Automobilbereich ist alles ja verständlicherweise so geheim, dass da wohl kein durchschnittliches Forums-Mitglied das notwendige Hintergrundwissen mitbringen kann.......uns bleibt nur das respektvolle Staunen..

Martin ... der sich jetzt zumindest einen Referenzkaffee aufsetzt
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 27, 2012, 14:15:40 NACHMITTAGS
Hallo Monsti,

das sind ja hier in jeder Hinsicht gute Nachrichten: Einerseits von Rolf, dass Dein (und mein!) "Ex"-Achromat doch nicht so grottig ist (hatte schon fast ein schlechtes Gewissen), andererseits aber auch, dass es doch so einen deutlichen Unterschied zwischen Deinem Neofluar und dem Achromaten gibt. Allein: Woran liegt's? Läuft das Neofluar am schönen Pillersee zur Höchstform auf oder mag der Achromat in Tiroler Höhenluft nicht recht arbeiten?
Unergründliche Geheimnisse - jedenfalls egal, Hauptsache, Du bist damit glücklich.
Wünsche Dir viel Freude mit Deinem jetzt doch recht ansehnlichen Standard, das mit LED und 3 Neofluaren doch eigentlich kaum Tümplerwünsche übrig läßt. Fehlt ja nur noch der Trino zum Glück, oder?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: treinisch in Februar 27, 2012, 14:54:32 NACHMITTAGS
Zitat von: wilfried48 in Februar 27, 2012, 12:17:59 NACHMITTAGS

da ist aber bei max. 200 bis 300 Lp/mm Schluss und da gehts bei Mikroskopobjektiven erst so richtig los.

Für Mikroskopobjektive müsste so ein MTF Messstand schon den Bereich zwischen 200 und 3000 Lp/mm abdecken und so einen habe ich bis jetzt noch nirgends gesehen.

Hallo Wilfried,

ich bin mir da nicht so sicher! (Ich weiss, das heisst nichts). Für die Fourieranalyse
brauchst Du ja nicht ein so enges Linienmuster, dass die Auflösungsgrenze visuell erreicht wird,
es würde ja genügen, wenn die entsprechenden Ortsfrequenzen detektierbare Intensität hätten.
Wobei detektierbar dann ja etwas anderes bedeutet als ,,Linien visuell unterscheidbar".

Bin im Moment im Zug, später denke ich noch mal schriftlich darüber nach, aber ich würde
mich schon sehr wundern, wenn mehr als 100 Lp/mm nötig wären um entsprechende
Intensitäten im Ortsfrequenzspektrum zu erhalten? Spalt wäre natürlich eleganter, weil
man dann keine ,,Peaks" im Spektrum hätte, aber das ist ja wieder eine ganz andere Frage,
eine Breite des Spaltes von einigen µm sollte aber auch da dicke ausreichen, oder?


Oder?

Viele liebe Grüße

Timm

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 27, 2012, 15:34:06 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

also ich sehe das so:

entweder du misst direkt den Kontrast bei bestimmten Ortsfrequenzen dann brauchst du auch Gitter mit diesen Ortsfrequenzen also bis hinauf zu 3000 LP/mm.

oder du misst über die Fouriertransformation an einer Kante oder auch Spalt, dann brauchst du einen so scharfen
Intensitätsanstieg, also einen entsprechend gute Kantensteilheit, sodass diese hohen Ortsfrequenzen mit nennenswerten Intensitäten auch enthalten sind.
Offenbar ist es genauso schwierig solche steilen Kanten und Spalte zu machen, sodass zumindest die obengenannten MFT Messgeräte von Zeiss und Trioptics die MTF nur bis zu Ortfrequenzen von max. ca. 200 bis 300 LP/mm (siehe dortiges Datenblatt) messen können.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Herne in Februar 27, 2012, 15:39:50 NACHMITTAGS
Hallo Angie,
mein Glückwunsch zu diesem Objektiv! Wenn man die Fotos mit deinen Beispielen auf Seite 3 dieses Zwirns vergleicht: Da liegt wirklich eine Welt dazwischen! (Auch zum Müller-Mikroskop). Ob die nun messtechnisch erfasst werden kann/sollte/muss und wenn ja, nach welchem Verfahren, ist völlig Banane.

Fröhliches Tümpeln wünscht
ein leicht amüsierter
Herbert
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: treinisch in Februar 27, 2012, 15:51:08 NACHMITTAGS
Zitat von: wilfried48 in Februar 27, 2012, 15:34:06 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

also ich sehe das so:

entweder du misst direkt den Kontrast bei bestimmten Ortsfrequenzen dann brauchst du auch Gitter mit diesen Ortsfrequenzen also bis hinauf zu 3000 LP/mm.

oder du misst über die Fouriertransformation an einer Kante oder auch Spalt, dann brauchst du einen so scharfen
Intensitätsanstieg, also einen entsprechend gute Kantensteilheit, sodass diese hohen Ortsfrequenzen mit nennenswerten Intensitäten auch enthalten sind.
Offenbar ist es genauso schwierig solche steilen Kanten und Spalte zu machen, sodass zumindest die obengenannten MFT Messgeräte von Zeiss und Trioptics die MTF nur bis zu Ortfrequenzen von max. ca. 200 bis 300 LP/mm (siehe dortiges Datenblatt) messen können.

Hallo Wilfried,

ja genau so ist das wohl!

Viele Grüße

Timm
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 27, 2012, 18:38:58 NACHMITTAGS
Zitat von: Herne in Februar 27, 2012, 15:39:50 NACHMITTAGS
Wenn man die Fotos mit deinen Beispielen auf Seite 3 dieses Zwirns vergleicht: Da liegt wirklich eine Welt dazwischen! (Auch zum Müller-Mikroskop). Ob die nun messtechnisch erfasst werden kann/sollte/muss und wenn ja, nach welchem Verfahren, ist völlig Banane.

Hallo,
Man kann natürlich kein 300x300 Pixel grosses Bild nicht mit einem 600 x 600 Pixel grossen Bild vergleichen
Ich hab mal die beiden Fotos mit dem "schlechten" Achromat und dem neuen Neofluar auf einigermassen gleichen Massstab mit vergleichbaren Pixelszahlen gebracht und beim Achromat den blaustichigen Hintergrund (Weissabgleich der Kamera) etwas ausgeglichen dann kommt folgendes heraus:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86652_45488816.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86652_53102160.jpg)

also eine Welt kann ich da nicht erkennen. Ich glaube inzwischen eher dass das Objekt für 40er Objektive zu dick ist und das Achromatbild mit nur 300 x 300 Pixeln für einen Objektivvergleich nicht taugt.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 27, 2012, 19:19:49 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,

okay, also identisch freigestellt und auf dieselbe Größe (300 px) gebracht:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86655_32047580.jpg)

Das Objekt ist das gleiche, die Beleuchtung unverändert, dieselbe Kamera, dasselbe Deckglas, nichts manipuliert ... und da siehst Du etwa keinen deutlichen Unterschied?

Sollte es Dir nur um die Auflösung gehen, magst Du recht haben. Mich persönlich geht es aber nicht nur darum. Das Neofluar bietet mir genau das Bild, welches ich mir wünsche, nämlich hell, kontrastreich und in klaren Farben.

Liebe Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 27, 2012, 19:31:12 NACHMITTAGS
Hallo,

vor Jahren haben wir mal ein Testpräparat im Forum herumgeschickt, um Kameras zu vergleichen. Vielleicht sollten wir das mit Monstis Achromat auch machen  ;)  Ich wäre mittlerweile echt neugierig, das Teil selbst nochmal unter den Revolver zu schrauben.

Herzliche Grüße
Peter

PS: Ich sehe auch bei Wilfrieds Bearbeitung einen Unterschied - für Wilfried nicht "die Welt", für meine Begriffe schon... ( Aber das ist ja alles wirklich subjektiv ).
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Florian Stellmacher in Februar 27, 2012, 19:37:03 NACHMITTAGS
Hallo Monsti,

ZitatDas Objekt ist das gleiche, die Beleuchtung unverändert, dieselbe Kamera, dasselbe Deckglas, nichts manipuliert ... und da siehst Du etwa keinen deutlichen Unterschied?

Bist Du sicher, dass Du dieselbe Beleuchtung, speziell eine identische Aperturblendenstellung verwendet hast? Wenn dem so ist: Ich sehe auch einen deutlichen Unterschied!

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 27, 2012, 20:23:03 NACHMITTAGS
Lieber Florian,

alle Voraussetzungen (außer dem Objektiv) waren gleich. Die Beleuchtung war bei beiden Fotos nicht optimal, doch ließ ich sie zunächst unverändert und änderte sie erst, nachdem ich das Vergleichsfoto geschossen hatte. Okay, möglicherweise differierte die Wasserschicht unter dem Deckglas um 1-2 µm, da es sich ja um zwei verschiedene Präparate handelte. Die für mich deutlich zu sehenden Unterschiede sind folglich allein aufgrund der unterschiedlichen Objektive entstanden. Wer diese nicht sofort sieht, sollte wohl mal zum Augenarzt gehen.  ;)

Aber ich sehe, dass sich in diesem Faden die Mess- und Theorie-Spezialisten einerseits und die eher subjektiv urteilenden Pragmatiker gegenüberstehen und offenbar auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.

Herzliche Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Florian Stellmacher in Februar 27, 2012, 20:45:42 NACHMITTAGS
Liebe Agie,

ja dann! Ich war zunächst etwas skeptisch, weil das Objektiv mit der höheren numerischen Apertur nach Deinem Foto die größere Tiefenschärfe zu haben schien, aber wenn es so ist: Mit und ohne Brille sehe ich den Unterschied!  ::)

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Eckhard F. H. in Februar 27, 2012, 20:48:05 NACHMITTAGS
Hallo Monsti,
meine müden Augen sehen, daß das zweite Bild heller und kontrastreicher ist, größer abbildet und Objekte bereits ab der Bildmitte zunehmend radial verkürzt. Im ersten Bild geschieht letzteres erst im Bildrand.
Gruß - EFH
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: beamish in Februar 27, 2012, 20:57:48 NACHMITTAGS
Hallo,

ich kann Angies "Quantensprung" durchaus nachvollziehen. Ich habe mich auch von einem schwarzen 40ger Achromaten über ein schwarzes 40er Öl 0,85 (auch schon sehr toll) zu einem PlanApo 40 1,0 Oel m.I. "hinaufgearbeitet". Und jedes Mal war es ein "Aha-Erlebnis".
Wir mikroskopieren ja in der Regel keine Testobjekte sondern unser gewohntes Zeug, das sind Algen und Protozooen bei Angie und Pilze bei mir. Die präparieren wir wie gewohnt und sehen dann schon den Unterschied...
Durch ein Neofluar habe ich noch nicht geguckt, sieht aber prima aus!

Herzlich

Martin
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 27, 2012, 21:03:47 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

jawohl, die Tiefenschärfe beim Neofluar ist geringer, was mich aber nicht stört. Ich genieße den eindeutig höheren Kontrast und das insgesamt brillantere Bild - eben genauso wie erhofft.  ;)

Eben, wir mikroskopieren nicht bestimmte Testobjekte, sondern das, was uns interessiert. In meinem Fall sind dies ausschließlich Mikroorganismen aus Mooren aller Art, die sich natürlich nicht an irgendwelche Test-Voraussetzungen halten. Die sind nun mal platt, rund, beweglich, winzig oder sonst was.

Herzliche Gutenachtgrüße vom
Monster
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in Februar 27, 2012, 21:04:31 NACHMITTAGS
Hallo Monsti,

also...
ich weiss gar nicht, was Du hast...

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86671_64202976.jpg)

sooo groß ist der Unterschied nun auch wieder nicht   ;D ;D

...

Scherz beiseite:

Die im Original vorhandenen recht flauen Farben sind, wie hier zu sehen, durchaus
korrigierbar. Eine moderate Anhebung des Kontrastes (20%) sowie der Glanzlichter (5%)
ergaben mit auf die Schnelle verwendeten 'Bordmitteln' das oben gezeigte Ergebnis.

Mit der Manipulation soll lediglich gezeigt werden, daß die Grundleistungsfähigkeit des Achro 40
noch vorhanden sein dürfte. Der flaue Kontrast ist mit Sicherheit auf eine flächige Verunreinung irgendeiner
Linse zurückzuführen (möglicher- und fieserweise sicher genau eine, die ohne Zerlegen der Optik zum weiteren
Reinigen nicht erreichbar ist...)

Fazit:
Viel Spaß mit Deinem neuen Neofluar!
Gruß
Joachim
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 27, 2012, 21:13:42 NACHMITTAGS
Lieber Joachim,

natürlich könnte ich mittels Photoshop auch dem sehr flauen Achro-Foto zu Glanz verhelfen. Glaube mir, ich bastle aus fast jedem noch so schrottigen Foto etwas Ansehnliches. Das möchte ich aber nicht. Ich freue mich, wenn die Bildbearbeitung möglichst geringfügig ausfällt. Ganz nebenbei erfreue ich mich auch an einem ansprechenden Bild beim Blick durch's Okular. Und dies ist mit dem Neofluar der Fall.

Liebe Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 27, 2012, 21:42:10 NACHMITTAGS
Liebe Angie,

meine Frage, ist die Neofluar-Aufnahme im Bildfeld aufgewölbt, oder sieht das nur auf der Aufnahme so aus ?
Ich sehe die Bilder jetzt erst weil ich drei Tage ohne Internet bei den Schwarzwäldern war .

Gruß zu dir hoch

Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 27, 2012, 21:54:56 NACHMITTAGS
Lieber Lothar,

ich fotografiere ganz banal durchs Objektiv. Was meinst Du mit "aufgewölbt"? Beide Fotos entstanden unter den gleichen Bedingungen (minimal unterschiedliche Wasserdicke mal außen vorgelassen) und wurden nicht verändert, nur freigestellt.

Gute Nacht und liebe Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 27, 2012, 21:56:59 NACHMITTAGS
Liebe Mikroskopiker,

ich habe doch nirgends behauptet dass ich keinen Unterschied sehe.

Ich empfinde ihn eben nur  nicht "die Welt" und es geht bei mir beim Anblick dieses Neofluarfotos gegenüber dem Achromaten auch keineswegs "die Sonne auf", aber das ist eh alles subjektiv.

Ich würde aber objektiv schon mal gerne die  Details benannt bekommen, die man in einem Foto sieht und im anderen nicht.

viele Grüsse
Wilfried

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Jürgen Boschert in Februar 27, 2012, 22:01:31 NACHMITTAGS
Hallo Monsti,

erstmal Gratulation und viel Freude mit Deinem neuen Neofluar, das sind wirklich gute Objektive.

Was Lothar meinte ist, dass bei dem Bild, das Du mitdem Neofluar aufgenommen hast, die Alge kugeliger wirkt im Vgl. zu dem Bild mit dem Achromaten; und er mutmaßt, dass dies an einer stärkeren Bildfeldwölung liegen könnte.

Nun, ich bin eher der Auffassung, dass der Eindruck durch die aufgrund der höheren Apertur geringere Schärfentiefe entsteht in Verbindung mit der Kugelform des Objektes.

Beste Grüße !

JB
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 27, 2012, 22:03:10 NACHMITTAGS
Lieber Wilfried,

ZitatIch würde aber objektiv schon mal gerne die  Details benannt bekommen, die man in einem Foto sieht und im anderen nicht.

Aber genau darum geht es doch in diesem ganzen Thread.....nicht!!!  ;)

Es geht doch nicht um Auflösung, Detailerkennbarkeit etc., sondern um Kontrast, Farbsättigung etc. Und diese Faktoren sind doch definitiv beim Neofluar besser, das kann doch niemand ernsthaft bestreiten!
Für den einen mag das durchaus der Sonnenaufgang sein, für den anderen eben nicht. Aber objektiv sind doch Unterschiede da - oder?


Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in Februar 27, 2012, 22:08:32 NACHMITTAGS
Lieber Lothar,
wie Angie schon gesagt hat, ist das Neofluar weniger 'tiefenscharf'. Das bedeutet, daß periphere Unschärfen
an Krümmungen früher einsetzen, so daß sich die von Dir empfundene Aufwölbung ergeben kann.

Liebe Angie,
ein Thread von 10 Seiten, z.Zt. 139 Antworten und 2935 Lese-Zugriffen ist schon bemerkenswert
rekordverdächtig, zumal er mal grad erst 1 Woche alt ist.
Im Verlaufe dieses Zwirns ist etliches an Meinungen aufeinandergeprallt, ich habe ein neues Wort gelernt  ;D,
und auch, daß hier jeder so seinen Blickwinkel mitbringt.
Ich verneige mich auf jeden Fall und sehr gern vor Deiner Formulierung
ZitatAber ich sehe, dass sich in diesem Faden die Mess- und Theorie-Spezialisten einerseits und die eher subjektiv urteilenden Pragmatiker gegenüberstehen und offenbar auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.
möchte aber einen wenn auch kleinen Einspruch formulieren:
Einen gemeinsamen Nenner gibt's dann doch: Die Mikroskopie.
Und das ist, finde ich, gut so.
Viele Grüße
Joachim


Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 27, 2012, 22:09:57 NACHMITTAGS
Eben, und Lothars Beitrag spricht Bände:

Das zweite Foto ist nicht nur kontrastreicher und farblich brillanter, es wirkt auch räumlicher, was dem ja kugeligen Objekt durchaus entgegen kommt.

Lieber Peter, Du bringst es auf den Punkt: Es geht um den Gesamteindruck, der für mich beim Neofluar klar positiver ausfällt.

So, und jetzt gehe ich endgültig schlafen.

Gute Nacht Euch allen
Angie-Monsti
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Frank D. in Februar 27, 2012, 22:12:10 NACHMITTAGS
Hallo,

warum sollte der Kontrast eines Neofluars stärker sein als bei einem Achromaten? Ähnliche Linsenvergütung einmal vorausgesetzt.

Aus Thilo Immels Produkthistorie:

Neofluare
Bei den Neofluaren wird neben den üblicherweise verwendeten Kronglassorten auch noch Flußspat eingesetzt. Hierdurch ist es möglich, bei geringer Anzahl Linsen die Farbfehler für drei Farben weitgehend zu beheben. Sie sind also chromatisch besser korrigiert als die Achromate, aber schlechter als die Planapochromate. Der Kontrast der Neofluare ist jedoch größer als bei den Planapochromaten, da größere Anzahl Glas/Luft-Flächen bei den Planapochomaten mehr Streulicht verursacht. Die Neofluare haben eine größere numerische Apertur, als die Achromate, haben aber dieselbe Bildfeldwölbung wie diese. Sie sind bei Zeiss immer mit 'Neofluar' gekennzeichnet.

Mit freundlichen Grüßen
Frank
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 27, 2012, 22:17:28 NACHMITTAGS
Lieber Frank,

o.k, vielleicht ist es auch nicht der "Kontrast". Im nächsten Leben studiere ich garantiert Physik, damit ich auch sicher die physikalisch korrekte Begrifflichkeit finde.
Mag sein, dass es nicht der "Kontrast" ist, den ich (und Angie) meinen. Eher die Farbsättigung, Brillanz oder wie auch immer man es nennen möchte. Eben bräftige, brillante Farben. Herrgottskramanetnochamol, stellt Euch doch nicht so an, Ihr wißt doch genau, was wir meinem  ;)  ;D  ;D Schön kräftig "bunt" eben!

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Frank D. in Februar 27, 2012, 22:29:10 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

aber genau das meine ich doch!
Bei normaler Durchlichtbeleuchtung kann ich keine Kontraststeigerung oder kräftigere Farben gegenüber einem schwarzen Achromaten erkennen.

MfG
Frank
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 27, 2012, 22:33:57 NACHMITTAGS
Zitat von: Frank D. in Februar 27, 2012, 22:29:10 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

aber genau das meine ich doch!
Bei normaler Durchlichtbeleuchtung kann ich keine Kontraststeigerung oder kräftigere Farben gegenüber einem schwarzen Achromaten erkennen.

MfG
Frank

Wohl wahr, lieber Frank! So sehe ich es auch. Aber es geht ja die ganze Zeit um silberne Achromate. Dass die "Schwatten" sehr gut (und besser als die Silberlinge) sind, ist ja u.a. meine..ja, wie soll man sagen...Behauptung, zu der ich auch nach wie vor stehen. Und sie sind in der Farbwiedergabe des Neofluaren ebenbürtig.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in Februar 27, 2012, 22:41:05 NACHMITTAGS
Lieber Peter,
aber...
ZitatSchön kräftig "bunt"
lässt sich eben nicht so weitschweifig, ausgiebig und tiefschürfend "messturbieren"...(oder so...)
Auf der anderen Seite sind Untersuchungen an Spalten, dünnen Linien, Diffraktionen
nicht so schön bunt.
Gibt es nun Dilemma?
Keineswegs.
Ich denke, beides ergänzt sich ganz prima. Knallharte Physik auf der einen, visuelles Empfinden
und auch ein bisserl Bauchgefühl auf der anderen Seite.
Sehr oft bleibt auch die Physik im Hintergrund. Oder findet schlicht nicht statt. Weil Subjektivität
und/oder Bauchgefühl schlicht überwiegen.
Der hier im Forum oft zu lesende Satz 'Vielen Dank für die tollen Aufnahmen!' hat meines
Erachtens nur wenig mit Physik, Diffraktion, Brechung und Ähnlichem zu tun. Sondern mit etwas
ganz Anderem. Und das zählt eben viel mehr. Auch wenn die Physik immer im Hintergrund mitspielt,
ohne Frage.
Gute Nacht an ein wahrlich streitbares Forum.
Joachim


Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Frank D. in Februar 27, 2012, 22:45:38 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

deshalb schrieb ich ja auch "Ähnliche Linsenvergütung einmal vorausgesetzt".
Und diese ist bei den Silberlingen absolut nicht mit den silbernen Neofluaren oder den sw. Achrom. vergleichbar.
Also kann Silber im "Kontrast" und in der "Sättigung" nicht besser oder ebenbürtig sein.

Jetzt frage ich aber einmal ..... was wollt ihr denn noch mehr vergleichen??

Liebe Grüße
Frank
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 27, 2012, 22:50:53 NACHMITTAGS
Ja, ja, ja, lieber Frank, weiß ich doch alles! Klar liegt das an der Vergütung! Klar hat das seine Erklärung. Aber es wurde ja bislang quasi abgestritten, dass es überhaupt Unterschiede gibt. Oder wurde das gar nicht abgestritten? Ich weiß es nicht mehr...ich bin schon ganz wuschig....nach 143 Beträgen und 2971 Klicks.....und Monsti, die Verursacherin des ganzes Übels, die liegt derweil längst zufrieden von ihrem schönen neuen Neofluar träumend im Bettchen am Pillersee.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Frank D. in Februar 27, 2012, 22:54:32 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Februar 27, 2012, 22:50:53 NACHMITTAGS
.....und Monsti, die Verursacherin des ganzes Übels, die liegt derweil längst zufrieden von ihrem schönen neuen Neofluar träumend im Bettchen am Pillersee.

Herzliche Grüße
Peter


Das nennt man Fire-and-Forget!

Gute Neoacht
Frank
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 27, 2012, 23:19:25 NACHMITTAGS
Nein kein "fire and forgett". Monsti geht immer und spätestens um 23:00 zu Bett. ;D

Ich schimpfte ja auch ein wenig auf meine Leitz NPL´s. Nur vergißt man dabei auch schnell mal mit ordentlichem Licht zu arbeiten. Da habe ich neulich aber den nachbarlichen Schwanenhals vom nebenan stehenden Ortholux unter den Tisch geschwenkt und mal am Kondensor vorbei leddurchleuchtet. Da ging auch schon die Sonne auf. Die Hallogenlampe ist heruntergeregelt, schon fast rötlich und wo soll da die Farbe herkommen. Der Umbau auf LEDlicht ist bei mir schon deswegen vorgesehen.

Gruß Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 27, 2012, 23:25:47 NACHMITTAGS
Zitat von: Lothar Gutjahr in Februar 27, 2012, 23:19:25 NACHMITTAGS
Nein kein "fire and forgett". Monsti geht immer und spätestens um 23:00 zu Bett. ;D

Ich schimpfte ja auch ein wenig auf meine Leitz NPL´s. Nur vergißt man dabei auch schnell mal mit ordentlichem Licht zu arbeiten. Da habe ich neulich aber den nachbarlichen Schwanenhals vom nebenan stehenden Ortholux unter den Tisch geschwenkt und mal am Kondensor vorbei leddurchleuchtet. Da ging auch schon die Sonne auf. Die Hallogenlampe ist heruntergeregelt, schon fast rötlich und wo soll da die Farbe herkommen. Der Umbau auf LEDlicht ist bei mir schon deswegen vorgesehen.

Gruß Lothar

Lieber Lothar,

???  ???  ???

Stellst Du gerade die Gesetze der Physik auf den Kopf?  ;)
LED Umbau, um "bessere Farben" zu erreichen?
Wir sind uns hier im Forum ja oft nicht einig, und die LEDs haben unbestritten viele Vorteile, aber keinesfalls, wenn es isoliert um den Punkt "Farbwiedergabe" geht. Ich meine, da waren wir uns bisher alle einig, dass hier gerade Halogen das Nonplusultra darstellt, weshalb im professionellen Bereich ( Pathologien etc. ) nach wie vor mehr Mikroskope mit Halogen als mit LED verkauft werden, wie der leider verstorbene Herr Jülich noch vonr kurzer Zeit bestätigte. Schließlich hat Halogen das volle Tagelichtspektrum.
Warum regelst Du denn die Halogenlampe so weit runter, dass sie rötlich wird? Und natürlich musst Du dann auch einen Konversionsfilter verwenden....

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Eckhard F. H. in Februar 27, 2012, 23:35:57 NACHMITTAGS
Zitat...was wollt ihr denn noch mehr vergleichen??

Hallo Frank,
mich würde z.B. der Vergleich zwischen einem Achromat und einem Objektiv ohne Linsen, dafür mit vielen winzigen Löchern anstelle derer interessieren.  ;D
Gruß - EFH
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 27, 2012, 23:55:20 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

nein da stelle ich nichts auf den Kopf. Das helle Hallogenlicht ist mir zuviel und die vor Kurzem mit Ledlicht betrachtete Micrasteria hat mir so gut gefallen, daß dritte oder auch Ersatzlampenhaus, welche ja  rasch umsteckbar sind am Orthoplan eine 10 oder 20 Watt LED bekommt. Damit ist Hallogen noch lange nicht tot.

Und dann sollte man nicht von besseren Farben sprechen sondern von "schöneren Farben" Das ist ja auch von einer individuellen Wahrnehmung geprägt und nicht genormt. Wenn mir dann die Fotos nicht mehr gefallen, stecke ich wieder auf Hallogen um. Also eine ganz einfache Sache.

Gruß Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: reblaus in Februar 28, 2012, 00:20:21 VORMITTAG
Hallo an Alle -

dieser Zwirn (neudeutsch "thread") ist doch einfach köstlich!

Dauernd werden Fakten aus allen möglichen Winkeln neu beleuchtet, welche den meisten (zumindest den Zeiss-Nutzern) längst geläufig sind.

Als Weintrinker darf ich mich mal "outen":

Ein QbA-Wein (Achromat) kann - je nach Rahmenbedingungen - besser schmecken als ein Kabinett (Plan oder Neofluar) und ist dabei wesentlich billiger.  Eine Auslese (PlanApochromat) ist eigentlich immer deutlich besser, man fragt sich aber ob die Mehrkosten in vernünftiger Relation zum Genuss stehen.

Ich darf nochmal wiederholen: Das Achro 40 von Angie macht die gleichen Bilder wie irgendwelche schwarzen oder schwarzchromen aus meinem Besitz - am Rand schlaffen alle gegen ein Plan 40 ab, aber welchen Tümpler interessiert der Rand?

Fünfzig Jahre Vergleich zwischen den einzelnen Objektivklassen (unter Berücksichtigung der Preise) müssten eigentlich die Meinungsverschiedenheiten längst bereinigt haben!

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 28, 2012, 07:51:06 VORMITTAG
Zitat von: Lothar Gutjahr in Februar 27, 2012, 23:55:20 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

nein da stelle ich nichts auf den Kopf. Das helle Hallogenlicht ist mir zuviel und die vor Kurzem mit Ledlicht betrachtete Micrasteria hat mir so gut gefallen, daß dritte oder auch Ersatzlampenhaus, welche ja  rasch umsteckbar sind am Orthoplan eine 10 oder 20 Watt LED bekommt. Damit ist Hallogen noch lange nicht tot.

Und dann sollte man nicht von besseren Farben sprechen sondern von "schöneren Farben" Das ist ja auch von einer individuellen Wahrnehmung geprägt und nicht genormt. Wenn mir dann die Fotos nicht mehr gefallen, stecke ich wieder auf Hallogen um. Also eine ganz einfache Sache.

Gruß Lothar

Lieber Lothar,

schon besser! So ist's recht!  ;D
Es mag ja durchaus sein, dass DIR die (objektiv "schlechteren") Farben mit LED besser gefallen. So, wie mir die objektiv bereits zitierte, vermutlich zu einem Chemicocktail verkommene Suppi mit ordentlich Maggi besser schmeckt.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Bernd Kaufmann in Februar 28, 2012, 10:42:26 VORMITTAG
Hallo zusammen,

zumindest bei Maggi und LED kann ich (jetzt) auch mal ein bisschen mitreden.  ;) Peter, Maggi in sicher mindestens gleicher Dosierung überlebe ich nun schon seit 60 Jahren. Das Andreaskreuz ist jedenfalls auf dem Etikett noch nicht zu finden.

Zum Licht der LED bzw. Halogenlampen. Welche Farbtemperatur wird denn für das "Tageslicht" zu welcher Tageszeit, bei welcher Bewölkung und an welchem Ort angegeben? Bis jetzt habe ich mit Halogenlampen gearbeitet und "musste" für größtmögliche Farbtreue den Regler bis zum Anschlag aufdrehen, was u. A. auch die Lebensdauer der Lampe negativ beeinflusste. Außerdem musste ich zwingend ein Blaufilter verwenden, um den Tageslichtcharakter zu erreichen. Meine von Bernd (Nomarski) gebaute LED-Beleuchtung bringt mir bei allen Stellungen des Reglers die identische Lichtfarbe und das ohne Filter. Zudem fotografiere ich grundsätzlich im RAW-Format und kann dann jederzeit die gewünschte Kelvinzahl per Software einstellen, den Weißabgleich machen usw.

Mit den Angaben der Experten stehe ich bei manchen Dingen gewaltig auf Kriegsfuß. So z. B. bei der geforderten Auflösung von Bildern für den Druck. Die kann angeblich nicht hoch genug sein und normalerweise werden mindestens 300 dpi gefordert. Bei meinen Büchern, die nicht zu knapp mit Bildmaterial ausgestattet sind, durfte ich nun feststellen, dass es bei diesem Format auch bei doppelseitig gedruckten Fotos nicht zu erkennen ist, welches Bild mit meinen 21 MP oder den 3 MP der Kamera meiner Frau gemacht wurde.

Jedenfalls bin ich jetzt überglücklich mit der LED, die mir von Wolfram wärmstens empfohlen und von Bernd perfekt gebaut wurde. Das theoretisch und praktisch jederzeit mögliche Zurück zur Halogenbeleuchtung wird es bei mir nicht mehr geben.
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 28, 2012, 11:05:05 VORMITTAG
Holla die Waldfee, in desem Thread wird aber jetzt auch jedes Kontroversthema, das sich für Grabenkämpfe eignet, aufgetischt... ;)
Monsti, was hast Du da angerichtet?  :o  :o  :o Wohin wird das führen?  ;D  ;D  ;D

Ohne Zweifel werden die LEDs immer besser, aber sie liefern (meines Wissens, lasse mich gerne belehren) immer noch nicht das vollständige Spektrum sichtbaren Lichtes.
Sicher ist der Unterschied bei sehr gut ausgewählten LEDs gering (ich habe auch eine sehr gute LED-Lösung an einem Standard), aber Halogen ist (noch) nicht tot! Für "optimale" Farbwiedergabe ist sicher Halogen imme rnoch die beste Lösung, zweifellos aber mit mehr "Arbeit" und Einstellerei verbunden als die Arbeit mit LEDs.
Aber da gibt es nun wahrlich reichlich Experten hier im Forum, die sich dazu kompetenter äußern können als ich.
Ich jedenfalls mag (schon wieder so ein subjektiver Begriff) mein blaugefiltertes Halogenlicht, und es ist immerhin auch ohne Filter nicht so tief rötlich wie meine Maggi-Suppe...  :D

Soweit ich aber weiß, können die Polmikroskopiker, bei denen es auf absolute Farbtreue ankommt, mit LED nicht so viel anfangen.

Ängstliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: TPL in Februar 28, 2012, 12:16:53 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Februar 28, 2012, 11:05:05 VORMITTAGSoweit ich aber weiß, können die Polmikroskopiker, bei denen es auf absolute Farbtreue ankommt, mit LED nicht so viel anfangen.

Prima: in diesem Faden scheint tatsächlich jedes mikroskopische Thema zu passen ;D.

Polmikroskopiker sind deshalb etwas pingelig mit der spektralen Zusammensetzung ihrer Mikroskop-Beleuchtung, weil Farbe ein ganz wesentliches diagnostisches Merkmal in der Petrographie ist. Natürlich gilt das besonders dort, wo Farben tatsächlich gemessen werden, aber das sind eher seltene Anwendungen, die ich hier gar nicht meine. Schon in der Routine-Bestimmung eines Dünn- oder Anschliffes werden teilweise feine Farbnuancen zur Mineralbestimmung genutzt. Um das zu können ist es nicht erforderlich, eine genormte Lichtquelle zu haben, sondern eine, die über Jahre der Erfahrungssammlung 1. gleich bleibt und 2. in der alle genutzten Wellenlängen auch relativ gleichmäßig vorkommen.

Letzteres ist der entscheidende Kritikpunkt an vielen, aber keineswegs allen LED: bauartbedingt haben die stärksten "Weißlicht"-LED ein stark unregelmäßiges Spektrum mit zwei Maxima im blauen und orangen Bereich und einem Minimum bei den Grüntönen. Das fällt bei vielen Objekten gar nicht auf, da unser Gesichtssinn die beiden maximalen Spektralbereiche zu einem "Weiß" mischt. Wegen der geringen Intensität des einfallenden grünen Lichtes wird es jedoch schwierig, in diesem Bereich zuverlässig die Farben zu erkennen. Das ist auch kein Problem, dass man mit einer konventionellen Filterung (z.B. durch ein in der Fotografie gebräuchliches Kantenfilter) beheben könnte. Was aber ganz gut klappen kann, sind die nicht-kantenförmigen Weißabgleich-Funktionen für Fluoreszenzleuchten einiger Hersteller. Kein Wunder: auch die "weißen" LED sind ja Fluoreszenzleuchten! Aber ob es bei den hunderten von individuellen Kombination aus LED und Kamera gut zusammenpasst, ist kaum planbar. Das muss man ausprobieren...

Ich selber nutze sehr gerne LED am Polmikroskop und rate auch guten Gewissens zu einer Umrüstung - gerade dann, wenn spezielle Leuchtmittel schwer oder teuer zu beschaffen sind oder aber beim Fotografieren wegen ihrer schwankenden Farbtemperatur Ärger machen. Nur ist es eben nicht egal, welche LED dann genommen werden kann und es ist auch nicht einfach an deren Marktnamen ("warmweiß", etc.) oder einer Angabe zur Farbtemperatur festzumachen. Wenn man keine umfangreichen Tests machen möchte, ist ein Blick auf das Spektrogramm immer noch das Sinnvollste. Dies darf ein paar Buckel haben, zwischen denen die Intensität um weniger als 50% schwankt, aber bitte keinen massiven Gipfel im Blau (wie es bei den kräftigsten LED weiterhin üblich ist).

Vielleicht hilft's ja, sich vorzustellen, dass spektral ausgeglichene LED immer auch eine viel heller leuchtende "Schwester" haben, bei der die Fluoreszenzstoffe weniger dick aufgetragen wurden. Man(n) sollte sich davon nicht blenden lassen (!), sondern lieber einen Blick auf die inneren Werte werfen.

Grüße,
Thomas
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: wilfried48 in Februar 28, 2012, 13:12:11 NACHMITTAGS
Lieber Thomas,

das mit dem LED Spektrum passt sogar wunderbar in den Faden von Monsti.

In den Bildern ging es doch um den Farbkontrast und die leuchtenden Farben, die viele hauptsächlich auf den Unterschied der Objektive zurückgeführt haben.
Das Testobjekt enthielt doch hauptsächlich Grüntöne. Vielleicht wäre es besser wenn Monsti ihre LED auf Halogen zurückbaut (wegen der Grünlücke) und dann sähe man die "Welten an Unterschied"  ;D besser.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: TPL in Februar 28, 2012, 14:24:42 NACHMITTAGS
Lieber Wilfried,
es lag mir "auf der Zunge", hier nachzuhaken, aber Du weist ja, was passiert, wenn ich die alte Leier anstimme... ::)
Im ernst: ich kann mir ganz gut vorstellen, dass zumindest ein Teil der Probleme, die manchmal mit den Begriffen flau, matschig oder ähnlichem umschrieben werden, mit der Lichtquelle zusammenhängen. Unsere Augen sind da ja noch recht großzügig: Die mischen sich nicht nur das Weiß aus den Komplementärfarben vermeintlich weißer Hochleistungs-LED zusammen, sondern sie gleichen auch - durch die bevorzugte Sehfähigkeit im Grünbereich - die Grünlücke der Beleuchtung in bestimmten Grenzen aus. Eine Kamera tut das nicht - jedenfalls nicht ohne weitere Tricks. Aber da schreibe ich mir ja seit Jahren die Finger wund und sitze nun hier mit blutigen Armstümpfen ;D :o ;D

Damit ich nicht gleich wieder ins Eckchen der LED-Hasser komme: LED sind als Mikroskop-Beleuchtung ein echter Segen! Ich habe 5 (fünf!) Stück und nutze sie wesentlich häufiger, als konventionelle Leuchtmittel. Umso mehr wundere ich mich, dass deren spezifische Eigenschaften wenig Einfluss auf die Auswahl zu haben scheinen.

Herzliche Grüße,
Thomas
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 28, 2012, 15:09:24 NACHMITTAGS
Ja Thomas,

das wollen dir wohl die meisten so abnehmen. Vielleicht haben wir nur noch nicht die richtigen Wörter im Umgang mit der LED-Beleuchtung entwickelt ? Vielleicht von semicrisp bis etwas brightliger werden wir uns noch etwas ausarbeiten müssen. Aber nun mal wieder etwas mehr zum topic zurück.

ZitatSo Leute, jetzt aber "Butter bei die Fische",  ;D

wir sprechen die ganze Zeit von einem einzigen Tradename. Wie sähe denn mein mögliches "Sonnenaufgangsobjektiv" für den Revolver des Orthoplan/Metalloplan aus? Bestückt ist der mit fünf NPL unendlich - Objektiven 5x 10x  20x 50x und 100x . So irgend etwas im Bereich von 20 bis 50 fach wäre da vielleicht von Vorteil ?

Sorry Angie, wenn ich jetzt doch wieder etwas von deinem Ursprungsthema abkomme. Aber im Prinzip geht es ja genau um das Pendant zu deinem inzwischen vorhandenen Objektiv.

Gruß Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: TPL in Februar 28, 2012, 15:32:27 NACHMITTAGS
Zitat von: Lothar Gutjahr in Februar 28, 2012, 15:09:24 NACHMITTAGSJa Thomas,
das wollen dir wohl die meisten so abnehmen. Vielleicht haben wir nur noch nicht die richtigen Wörter im Umgang mit der LED-Beleuchtung entwickelt ? Vielleicht von semicrisp bis etwas brightliger werden wir uns noch etwas ausarbeiten müssen.

Hallo Lothar,
Du schreibst in Rätseln. Mir geht es ganz sicher nicht um die
Zitatrichtigen Wörter im Umgang mit der LED-Beleuchtung

Aber eine Auseinandersetzung mit deren Eigenschaften, oder sogar den groben Zügen ihres Funktionsprinzips, wird sicher nicht schaden, wenn man vor der Entscheidung einer Umrüstung steht.
Gruß, Thomas
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 28, 2012, 15:36:48 NACHMITTAGS
Mooooment.......
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 28, 2012, 15:39:19 NACHMITTAGS
So, geschafft:

Monsti, Dein Monsterthread ist jetzt mit 160 Antworten, nachdem wir Florians "Places" (159 Antworten) überholt haben,  der längste freie Thread in der Geschichte dieses Forums !!!! Vor Dir liegen nur noch die fixierten Themen.

Hier wird geade Geschichte geschrieben  ;D

G L Ü C K W U N S C H !!!  ;)

Herliche Grüße
Peter


Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 28, 2012, 17:13:18 NACHMITTAGS
Danke, lieber Peter! Meine "dumme" Frage hat zweifellos für Leben in der Bude und manches Schmunzeln gesorgt.  ;D  ;D  ;D

Herzliche Grüße vom
Monschter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Robert Götz in Februar 28, 2012, 17:42:10 NACHMITTAGS

ZitatEin QbA-Wein (Achromat) kann - je nach Rahmenbedingungen - besser schmecken als ein Kabinett (Plan oder Neofluar) und ist dabei wesentlich billiger.  Eine Auslese (PlanApochromat) ist eigentlich immer deutlich besser, man fragt sich aber ob die Mehrkosten in vernünftiger Relation zum Genuss stehen.

Mein Vorschlag ist diese Entsprechung:

Chinaobjektiv - Tafelwein
Markenachromat - QbA
Planachromat - Kabinett
Neofluar - Spätlese
Planneofluar - Auslese
Apochromat - Beerenauslese
Planapochromat - Trockenbeerenauslese.

Ich denke, damit wesentliches zur Klassifizierung beigetragen zu haben!    ;D

Gruß
Robert
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: treinisch in Februar 28, 2012, 18:03:17 NACHMITTAGS
Hallo Robert,

sowas in der Art hat ja schonmal jemand in diesem Faden geschrieben und
ich bin bass erstaunt!

Ich dachte immer, dass vinophile Menschen Auslesen und erst recht Beerenauslesen
oder gar Trockenbeerenauslesen höchstens mal als Nachtisch antrinken, keinesfalls
aber als besonders edlen Gebrauchswein ansehen würden. Bis jetzt hat meine Gewohnheit
Riesling Beerenauslese oder Eiswein zu Wildgerichten zu trinken jedenfalls ohne Ausnahme nur
blankestes Entsetzen oder Panik ausgelöst.

Davon abgesehen, würde ich Beerenauslesen bestenfalls mit Planapochromaten mit
Linsenpilz vergleichen. Wenn schon, dann wäre dies doch wohl der Platz für die edlen der
Eisweine.

Viele komplett offtopische Grüße

Timm
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: beamish in Februar 28, 2012, 19:13:18 NACHMITTAGS
Danke Timm!

so viel Roquefort gibt es gar nicht, daß ich damit eine Beerenauslese -> Eiswein "neutralisieren" könnte....
Als bekennender Diabetiker ist meine "Panik" sogar medizinisch begründet... ;-)
Ich würde, um beim Vergleich mit edlen Weinen zu bleiben, einen Planapochromaten lieber mit einem alten Medoc gleichsetzen wollen, was die Qualität anbetrifft. Der Vergleich würde aber hinken, da dieser keine punktuelle Schärfe sondern eher ein umfassendes geschmackliches Volumen liefern würde. Wären wir da wieder beim Neofluar?

Da haben wir ja mal wieder einen schönen Faden....

Herzlich

Martin
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 29, 2012, 00:01:35 VORMITTAG
Schön, schön,

und wie heißt jetzt mein empfohlenes Traumobjektiv für das Orthoplan von Leitz ?? Oder muß ich ein CZJ für das Russenstativ kaufen um "schöne Fotos" machen zu können ?

guts Nächtle

Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in Februar 29, 2012, 20:11:36 NACHMITTAGS
Hallo Safari!

ZitatDas wichtigste ist erst einmal das Du damit zufrieden bist.

Für mich "Subjektiv-Guckerin" ist es in der Tat das Wichtigste. Schon der erste Blick durch das Okular war ein positives Aha-Erlebnis, obwohl an der Beleuchtung zunächst noch einiges nicht gepasst hatte. Umso ahamäßiger war es nach entsprechender Korrektur.

Nichtsdestotrotz war für mich diese Diskussion insofern sehr lehrreich, als sie mir eindrucksvoll demonstriert hat, wie diffizil das Thema doch ist. Insofern bringe ich durchaus Verständnis für all die Mess-Freaks auf, zumal die daraus resultierenden Ergebnisse - im Gegensatz zur subjektiven Beurteilung - berechenbar sind.

Einiges ist aber auch schlicht und einfach Geschmacksache. So bastelte ich heute stundenlang daran, an meinem Zeiss ein ansprechendes Schieflicht hinzukriegen. Ich bin schier verzweifelt, um schließlich eine denkbar simple Lösung zu finden: Ich schnitt mir einen schwarzen Papierstreifen auf ca. 6 cm Länge und 2 cm Breite zurecht, positionierte ihn zwischen dem Filterhalter und der Aperturblende und schob ihn solange umher, bis ich endlich ein plastisch wirkendes Bild hatte. In dieser Position klebte ich den Streifen an der Aperturblende fest. Darüber mögen viele zwar milde lächeln, doch habe ich jetzt einen (für mich) herrlichen "Durchblick":

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86900_5934846.jpg)

Eine meiner heutigen Testaufnahmen (Cymbella cf. lanceolata, ca. 80 µm lang)

@Lothar: Ich fürchte, dafür musst Du einen neuen Faden aufmachen (der vielleicht erneut so lang wird wie dieser ...   ;D )

Liebe Grüße
Angie


Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 29, 2012, 21:07:03 NACHMITTAGS
Liebe Angie,

ich freue mich für dich, daß das für dich ein voller Erfolg wurde. Das mit dem neuen thread wird nicht viel helfen, denn ich befürchte, daß hier Zeiss zu sehr im Vordergrund steht, als daß ein ähnlicher thread für ein Leitzobjektiv entstehen könnte.
Erschwerend kommt hinzu, daß ich im Gegensatz zu dir nicht mal weiß, nach welchem Objektivnamen ich fragen soll.

@hallo alle,
??? Brauche ich anstatt NPL ein NPL Fluotar oder wie hieße das Pendant zu Monstis Wunderwaffe bei Leitz unendlich ???

Schönen Abend

Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: HDD in Februar 29, 2012, 21:18:24 NACHMITTAGS
Lieber Lothar

Du hast was vergessen !

Nämlich : 3, 2, 1,  Anpfiff !!
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in Februar 29, 2012, 22:22:07 NACHMITTAGS
Zitat@hallo alle,
Brauche ich anstatt NPL ein NPL Fluotar oder wie hieße das Pendant zu Monstis Wunderwaffe bei Leitz unendlich

Boah, Loddar - wat willst Duuuu?? Nun quengel doch hier nicht so rum.....  ;D  ;D  ;D

Kauf Dir ne Tubus Elemex, da ist genug Fluorit drin!  ;)

Also, Spaß beiseite:

Sprechen wir von Auf- oder Durchlicht? Meine Erfahrungen beziehen sich primär auf Durchlicht. Ich habe Deinen Gerätepark immer noch nicht so recht überblickt, aber Du hast doch für Dein Orthoplan oder -lux auch einen normalen Durchlichtrevolver für "endlich", oder?
Das Gegenstück zu den Neofluaren von Zeiss sind in der Tat die Fluotare von Leitz. So, wie soll ich es nach dem Monsti-Thred korrekt ausdrücken, ohne von unseren Messexperten eins auf den Deckel zu bekommen...?  ;)
Nach meiner Erfahrung (aber Du weißt ja, wie subjektiv das alles ist) liefern die NPL-Fluotare ein - um es mal umgangssprachlich zu sagen - "saugeiles" Bild, was den/die Farbsättigung / Farbkontrast oder wie auch immer man das nun nennen soll, betrifft.  Ich müsste mal konkret unter diesem Aspekt 160er Leitz Planapos, PL-Fluotare und NPL-Fluotare vergleichen, da ich nicht ad hoc sagen kann, ob PL-Fluotare und Planapos qualitativ viele anders sind (mir ist es bislang nicht aufgefallen). NPLs sind sicher bis SFZ 18 geebnet, PLs bis 20 oder 22.  Aber auf jeden Fall machst Du mit den 160mm NPL-Fluotaren nichts falsch und preislich werden die wirklich im Hobbyistenbudegtbereich gehandelt.
Bevor Du nun gleich bei Ebay "wild" wirst - erst genau gucken, dann kaufen  ;)
Es sind diese (http://www.spectraservices2.com/Merchant2/graphics/00000001/UOBJ-LZ-0007.jpg) Objektive mit dem Rändel, mit der Bezeichung 160/- für niedrige Vergrößerungen oder 160/0,17 für die höheren Vergrößerungen.
Wenn Du die kaufst, liegst Du schon richtig.
Wenn ich Zeit habe, vergleiche ich nochmal NPL- und PL-Fluotare.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Jürgen Boschert in Februar 29, 2012, 23:12:18 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

kleine Korrektur: NPLs sind bis SFZ 20, PLs bis SFZ 28 gerechnet. Beide sind natürlich Planobjektive, was gegnüber den Neofluaren eine "Steigerung " darstellt, die ja nicht geebnet sind. Der Kontrast erscheint mir -wieder sehr subjektiv, aber von vielen anderen auch so berichtet- bei den Neofluaren "knackiger" als bei den NPL- und PL-Fluotaren. Es wird insgesamt immer wieder berichtet, dass die 160er Objektive bei Zeiss ein Tick kontrastreicher zeichnen im Vgl. zu den Leitz-Pendents.

Betse Grüße !

JB
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Februar 29, 2012, 23:21:44 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

für das Orthoplan/Metalloplan habe ich nur den Revolver mit den 5 NPL-Objektiven. Für das alte Ortholux habe ich einen Revolver mit abziehbarer Tubuslinse. Aber wäre da ein NPL Fluotar 10x nicht gleichzeitig ein Lupenobjektiv, wenn da die verdammte Tubuslinse nicht wieder fehlen würde. Als unendlich würde so etwas ja auch wieder an den Revolver passen.

Gruß Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in Februar 29, 2012, 23:30:45 NACHMITTAGS
Liebe Angie,

ZitatEiniges ist aber auch schlicht und einfach Geschmacksache. So bastelte ich heute stundenlang daran, an meinem Zeiss ein ansprechendes Schieflicht hinzukriegen. Ich bin schier verzweifelt, um schließlich eine denkbar simple Lösung zu finden: Ich schnitt mir einen schwarzen Papierstreifen auf ca. 6 cm Länge und 2 cm Breite zurecht, positionierte ihn zwischen dem Filterhalter und der Aperturblende und schob ihn solange umher, bis ich endlich ein plastisch wirkendes Bild hatte. In dieser Position klebte ich den Streifen an der Aperturblende fest. Darüber mögen viele zwar milde lächeln, doch habe ich jetzt einen (für mich) herrlichen "Durchblick":

Weißt du was: Bau doch die Lamellen einfach aus und setze dafür die passende Mondblende ein für das Schieflicht. Das ist kein Witz, das funktioniert tatsächlich, ich habe es schließlich bei einem Kondensor ausprobiert, wo die Irislamellen ohnehin gefehlt haben.
Die Irislamellen brauchst du nicht mehr, du kannst sie einzeln für viel Geld verkaufen und dir dafür ein weiteres Neofluar leisten. Oder sogar mehrere!  ;)

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in März 01, 2012, 08:16:33 VORMITTAG
Zitat von: Jürgen Boschert in Februar 29, 2012, 23:12:18 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

kleine Korrektur: NPLs sind bis SFZ 20, PLs bis SFZ 28 gerechnet. Beide sind natürlich Planobjektive, was gegnüber den Neofluaren eine "Steigerung " darstellt, die ja nicht geebnet sind. Der Kontrast erscheint mir -wieder sehr subjektiv, aber von vielen anderen auch so berichtet- bei den Neofluaren "knackiger" als bei den NPL- und PL-Fluotaren. Es wird insgesamt immer wieder berichtet, dass die 160er Objektive bei Zeiss ein Tick kontrastreicher zeichnen im Vgl. zu den Leitz-Pendents.

Betse Grüße !

JB

Hallo Jürgen,

nicht ganz!  ;)
Ich habe gerade nochmal in Leitz-Prospekten nachgeschaut:

NPL Fluotar vollständig geebnet bis SFZ 20
PL Fluotar vollständig geebnet bis SFZ25
PL APO vollständig geebnet bis SFZ 28

Mein gerade nochmal durchgeführter hochsubjektiver-quick-and-dirty-Vergleich am Dialux erbringt:
Neofluar und NPL-Fluotar ohne für mich erkennbaren Unterschied, PL Fluotar etwas, wirklich nur erahnbar(!) weniger kontrastreich.

@Lothar: Versteh das nicht so ganz: Am metallpolan wird ja vermutlich ein Revolver bzw. Auflichtkondensor mit Tubuslinse sitzen, also "unendlich".
Am alten Ortholux ein Revolver mit "abziehbarer Tubuslinse"? Gibts das? Wie sieht das Ding denn aus?

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in März 01, 2012, 09:52:48 VORMITTAG
Lieber Lothar,
so wie ich das bisher verstanden habe, wurden Unendlich-Objektive u.A. konstuiert, damit im
objekt-abgewandten Bereich diverse Zusatzoptiken eingebaut werden können, ohne daß erst
(wie dies bei den Endlich-Optiken ja der Fall ist) kompliziert mittels einer ersten Telan-Linse der
optische Weg auf unendlich 'umgebogen' werden muß, dann die Zusatzoptiken montiert werden
können und anschließend mittels zweiter Telanlinse der optische Weg wieder auf 'endlich'
zurückverändert wird.
Dies alles entfällt ja bei Unendlich-Optik, die Tubuslinse muss demzufolge meiner subjektiven
Meinung nach irgendwo ein Stück weit weg von der Hinterlinse des jew. Objektives montiert sein,
damit im freiwerdenden Raum evtl. verwendete Zusatzoptiken genutzt werden können.
So möchte ich mich der Frage von Peter V. anschließen und ganz gern wissen, wie die von
Dir beschriebene 'abziehbare Tubuslinse' denn aussieht ?
Wenn diese Tubuslinse allerdings irgendwo auf einem zwischengesetzten Zusatzmodul wieder
aufgesteckt werden kann, und im Modul Zusatzoptiken (Vergrößerungswechsler, Ploemopak u.Ä.)
eingebaut werden können, o.k., dann wäre die Welt für mich wieder (subjektiv) völlig in Ordnung.
Viele Grüße
Joachim
(...Ihr seht schon janz objektiv: ich habe von Leitz-Mikroskopen nicht soooo sehr viel Kenntnisse  ;D).
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in März 01, 2012, 11:28:46 VORMITTAG
Guten Morgen Peter und Joachim,

Jetzt habe ich selbst Zweifel, ob man das Tubuslinse nennen soll oder ob das vielleicht eine Korrektur für andere Objektive ist um an die Tubuslänge anzupassen ? Die aus zwei Linsen bestehende "Hülse" sitzt wenn eingesteckt cirka 30 mm hinter dem Objektiv und verschiebt herausgenommen beim durchschauen mit meiner Gleitsichtbrille etwa um minus 1 bis 1,5 Dioptrien (subjektiv erlebt; Buchstaben auf dem Monitor werden kleiner).

Bis jetzt dachte ich , daß Tubuslinsen eine positive definierte Brennweite haben. Habe mal eben mit dem Revolver ein CZJ Planapochromat 4/0.16  160/- ausprobiert und der liefert ein sauberes Bild. ( auch wieder subjektiv) Ohne diese Hülse schwindet der Betrachtungsabstand auf kurz vor das Objektiv. ( Jetzt müßte man die Messuhr am Tisch haben um genaueres zu sagen)
Aus purer Neugier habe ich den Tubus des Orthoplan zerlegt und da sitzt auch ein mehrlinsiges System, welches aber eine Brennweite in Richtung Okular von etwa 18 cm hat. Das trägt die Bezeichnung L 615 und ist mit einem etwa 2mm starken Ring unterlegt.
Könnte dieser Ring schuld sein, daß ich mit dem NPL 100x/0.90 nicht mit Deckglas arbeiten kann ? Müßte ich vielleicht mal probieren und draussen lassen.

Lieben Gruß

Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in März 01, 2012, 14:24:53 NACHMITTAGS
Lieber Lothar,

ZitatBis jetzt dachte ich , daß Tubuslinsen eine positive definierte Brennweite haben. Habe mal eben mit dem Revolver ein CZJ Planapochromat 4/0.16  160/- ausprobiert und der liefert ein sauberes Bild. ( auch wieder subjektiv) Ohne diese Hülse schwindet der Betrachtungsabstand auf kurz vor das Objektiv. ( Jetzt müßte man die Messuhr am Tisch haben um genaueres zu sagen)
Aus purer Neugier habe ich den Tubus des Orthoplan zerlegt und da sitzt auch ein mehrlinsiges System, welches aber eine Brennweite in Richtung Okular von etwa 18 cm hat. Das trägt die Bezeichnung L 615 und ist mit einem etwa 2mm starken Ring unterlegt.
Könnte dieser Ring schuld sein, daß ich mit dem NPL 100x/0.90 nicht mit Deckglas arbeiten kann ? Müßte ich vielleicht mal probieren und draussen lassen.


Ähhhhh.......ja! Also, wir im Ruhrpott sind hier ja offen und "frei raus". Also mal Tacheles: Hier versteht - vermute ich - niemand mehr etwas davon, was Du eigentlich hast und suchst (und ich glaube manchmal, Du weißt es selbst nicht richtig, stimmt's?  ;) )
Das geht ja hier mit endlich-unendlich-Auflicht-Durchlicht-Tubuslinse-Fluotar-rauf-und -runter  munter durcheinander. Aber hier wird man ja geholfen, deshlab mache ich Dir mal einen Vorschlag:

Du fotografierst mal Deine kompletten Mikroskope und vielleicht noch einmal die Objektivrevolver einzeln und stellst davon Fotos ein. Dann schauen wir doch mal, was genau Du eigentlich hast. Dann sagst Du uns mal, was Du eigentlich womit zu mikroskopieren gedenkst und dann, lieber Lothar, können wir Dir vernünftige Ratschläge geben. Und selbst, wenn Du keine spezielle Anwedung hast, sondern einfach nur mal mit den Geräten aus Interesse herumspielen möchtest, ist es doch sinnvoll, genau zu wissen, was man da eigentlich hat und was dazu kompatibel ist. Zumal wir hier ganz kompetente Leitzianer wie den Ortholux-Wolfgang haben, der jedes Teil, auf dem Leitz steht, persönlich mit Vornamen kennt.
Ist das ein Vorschlag?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 01, 2012, 14:58:57 NACHMITTAGS
Lieber Lothar,

Peters Idee finde ich wirklich gut. Du könntst Deine Mikroskope doch in separten Threads á la "Mikroskopiker stellen ihr Mikroskop vor" beschreiben.

Ich fänd's super!

Herzliche rüße,
Florian
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in März 01, 2012, 20:38:27 NACHMITTAGS
Lieber Bernd,

ZitatBau doch die Lamellen einfach aus und setze dafür die passende Mondblende ein für das Schieflicht.

Das ist eine gute Idee, und ich kann mir gut vorstellen, dass es auch funktioniert. Die Mondblende im Filterhalter bringt jedenfalls gar nichts, weil dieser zu tief sitzt. Die Irisblende benötige ich bei Schieflicht eh nicht.

Meine Ergebnisse werden nun immer besser, schau:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86985_35397515.jpg)

Okay, ich habe den Hintergrund gesäubert, das Bild ist aber nicht gestackt.

Herzliche Grüße
Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 01, 2012, 22:17:07 NACHMITTAGS
Liebe Angie,

ZitatDas ist eine gute Idee, und ich kann mir gut vorstellen, dass es auch funktioniert. Die Mondblende im Filterhalter bringt jedenfalls gar nichts, weil dieser zu tief sitzt. Die Irisblende benötige ich bei Schieflicht eh nicht.
Daher kann ich dir nur empfehlen, einen PH-Kondensor zuzulegen, auch wenn du keinen Phasenkontrast machst.
Der hat auch eine Iris, wenn du das Karussel aber etwas verdrehst, hast du auch sowas wie eine Mondblende und brauchst nichts weiter basteln. ;)

ZitatMeine Ergebnisse werden nun immer besser, schau:
Sieht doch gar nicht so schlecht aus!

ZitatOkay, ich habe den Hintergrund gesäubert, das Bild ist aber nicht gestackt.
Und das natürliche Ambiente mußte auch der Sterilität weichen.  ;D
Klapp die Hilfslinse raus und öffne die Leuchtfeldblende und bring den Kondensor in die richtige Höhe, dann kannst du dir das Putzen sparen. ;)

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in März 01, 2012, 22:50:42 NACHMITTAGS
Hallo Monsti,
ich kann (was wirklich *selten* vorkommt  ;D ;D) die Ausführungen von NOMARSKI uneingeschränkt
unterstützen (nix für ungut, lieber Bernd...). Ein Phasenkontrast-Kondensor ist ganz zweifellos
das Mittel der Wahl für Schräglichtbeleuchtung. Du kannst zwischen filigraner, nahezu pastellartiger
Reliefbildung bis hin zu schweren (naja, fast...) Schlagschatten alles im wahrsten Sinne des Wortes
mit nur einem Dreh hinbekommen.
Einen Vorzug hätte das Ganze auch noch: Vielleicht kommst Du dereinst einmal auch auf den
Geschmack von 'richtigem' Phasenkontrast, das entsprechenden Objektiv natürlich vorausgesetzt
(meist reicht ein Achro 40Ph für den Anfang aus). Es ist nämlich absolut kein
Zitatnoch sonstige(n)r Firlefanz
wie Du eingangs einmal formuliert hast, sondern meiner (subjektiven  ;D) Meinung nach gerade
für die Tümpelei ein äusserst interessantes und hinsichtlich der Untersuchung feiner und besonders
im Hellfeld kontrastschwacher Strukturen absolut nützliches Werkzeug.
Viele Grüße nach Tyrol...
Joachim

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Peter V. in März 01, 2012, 22:55:47 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

zu Bernd und Joachims Äußerung:

Joooo....wo sie Recht haben, haben sie Recht! Auch ich kann Dir den Phakokondensor nur ans Herz legen, habe gerade auch noch mal damit am Standard  herumgespielt, er hat wirklich den Charme, den Reliefeffekt stufelos nach Geschmack einstellen zu können. Unabhängig vom Phako.

Ob einem letztlich auch Phako gefällt, ob man ihn als Tümpler "braucht", das sei einmal dahgingetsellt. Nützlich kann er aber durchaus sein und Firlefanz ist er ganz sicher nicht.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 01, 2012, 23:25:58 NACHMITTAGS
...und nochwas zum Phasenkontrast-Kondensor, liebe Angie:

mit dem Phasenblenden 2 und 3 läßt sich mit schwächeren Objektiven außerdem damit noch schönes Dunkelfeld machen. Und wenn man den in den Leerfeldern noch ein wenig tunt mit Spezial-Zentralblenden, geht Dunkelfeld damit sogar bis zum 40er! Desweiteren mit der Doppelblende sogar  der Vario-Effekt vom Heine-Kondensor.

Nur sind diese Phasenkontrast-Kondensoren oft sehr verharzt, daß man die Revolverscheibe nur schwer betätigen kann, ohne daß sich gleich das ganze Standard auf dem Tisch mitdreht. In dem Fall aber nicht den Öffner für Einmachgläser zu Hilfe nehmen wegen des Hebelarmes, sondern lieber neu abschmieren lassen. Dann kannst du ihn auch alleine betätigen, ohne daß eine Hilfsperson gegenhalten muß. ;D

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in März 01, 2012, 23:44:43 NACHMITTAGS
Also lieber Bernd,
das geht ja nun gar nicht.
Erst Begehrlichkeiten wecken
ZitatDaher kann ich dir nur empfehlen, einen PH-Kondensor zuzulegen, auch wenn du keinen Phasenkontrast machst.
Der hat auch eine Iris, wenn du das Karussel aber etwas verdrehst, hast du auch sowas wie eine Mondblende und brauchst nichts weiter basteln.
und dann nachkarteln:
ZitatNur sind diese Phasenkontrast-Kondensoren oft sehr verharzt, daß man die Revolverscheibe nur schwer betätigen kann, ohne daß sich gleich das ganze Standard auf dem Tisch mitdreht.
Wie denn nun?
Das Ganze liest sich doch nun im Zusammenhang wie
'Besorg Dir einen PHAKO-Kondensor, aber achte drauf dass er nicht verharzt ist, und wenn, lass' ihn lieber abschmieren, weil
ZitatDann kannst du ihn auch alleine betätigen, ohne daß eine Hilfsperson gegenhalten muß
Ich muss leider (objektiv) sagen, lieber Bernd, der Term 'Mut machen' liest sich irgendwie anders  ;D ;D
Augenzwinkernd vorgetragenen Grübel-Gruß
Joachim
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 01, 2012, 23:50:30 NACHMITTAGS
Lieber Joachim,

ZitatIch muss leider (objektiv) sagen, lieber Bernd, der Term 'Mut machen' liest sich irgendwie anders  Grinsend Grinsend
Augenzwinkernd vorgetragenen Grübel-Gruß
Ich wollte nur auf die Risiken und Nebenwirkungen aufmerksam machen. Bekanntlich ist ja nicht alles Gold was glänzt.  ;D
Ich war aber trotzdem noch gnädig, da ich die festgerosteten Irislamellen noch außen vor gelassen habe. ;D

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in März 02, 2012, 00:09:07 VORMITTAG
Lieber Bernd,
ZitatIch war aber trotzdem noch gnädig, da ich die festgerosteten Irislamellen noch außen vor gelassen habe.
Das ehrt Dich, ohne Frage,
Du hast aber noch die lästige Unart der Klapplinsenversion (Kondensor 0,9Z Ph) vergessen, dass eben genau diese
Klapplinse zuweilen nicht (mehr) ihren oberen Anschlagpunkt erreichen kann, weil durch versifftes Fett ausgebremst, und
demzufolge am eben nur fast erreichten oberen Anschlagpunkt ganz hemmungslos vor sich hin schielt  ;D ;D
Oder dass sie aus genau den gleichen Gründen gar nicht mehr klappbar ist...
Und die delaminierten Phasenringe mit tlw. abgelöster bzw. im Extremfall gar nicht mehr vorhandener Zentralabschattung
wurden von Dir, lieber Bernd, auch nicht erwähnt. (Wie konntest Du das nur vergessen ... tztz...)
Liebe Angie:
Ich sagte es schon: Vertrauensbildende Maßnahmen gehören anders formuliert. Bernd eilt ja der Ruf voraus, zuweilen ein
*bisschen* hartkontrastig darzustellen. Ich bitte diesbezüglich um Nachsicht Deinerseits, und als Fazit mitzunehmen, dass
wir alle ganz zweifellos bestrebt sind, zu helfen. Mehr oder weniger drastisch, gewiss...  ;D
Viele Grüße
Joachim
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 02, 2012, 08:17:50 VORMITTAG
Hallo Monsti,

nach den aufgezählten Versagensmöglichkeiten sowohl von Bernd, als auch von Joachim (übrigens beide durchaus realistisch!) wäre die Alternative zu überlegen: gar keinen Kondensor zu benutzen - was nicht da ist, kann auch nicht kaputt gehen! ;D
Und schiefe Beleuchtung geht damit auch: einfach einen Daumen auf die LFB legen!

Die Neofluare kompensieren die schlechtere Auflösung wieder durch ihre höhere Apertur - dann bist du mit einer unkaputtbaren Ausrüstung wieder auf dem Stand von vorher und daran haben wir uns doch schon gewöhnt - also warum Geld ausgeben für unnötigen Technik-Schnick-Schnack, der gleich wieder repariert werden muss. Die Arbeitszeit von Bernd wird für Wichtigeres gebraucht:  ;D

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11592.0
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in März 02, 2012, 08:22:20 VORMITTAG
Schieflichtwar gefragt

Angie das wars:
Zitatdemzufolge am eben nur fast erreichten oberen Anschlagpunkt ganz hemmungslos vor sich hin schielt

So ähnlich ist wohl der "Schiefspiegler" entstanden. Mangels verharztem Fett drängt sich die Idee nach einer kleinen Einstellschraube für den Anschlag der Klapplinse auf. Danken wir Joachim für die ungewollte Anregung.

Hast du schon mal bemerkt, daß auch das soeben ein bischen wegdrehen des Objektivrevolvers für besondere Beleuchtungsverhältnisse sorgt ?
Jetzt klinke ich mich besser aus, sonst schubst mich Monsti im Sommer ins Moor.

Lieben Gruß

Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 02, 2012, 09:14:13 VORMITTAG
Zitat von: Klaus Herrmann in März 02, 2012, 08:17:50 VORMITTAG
Hallo Monsti,

nach den aufgezählten Versagensmöglichkeiten sowohl von Bernd, als auch von Joachim (übrigens beide durchaus realistisch!) wäre die Alternative zu überlegen: gar keinen Kondensor zu benutzen - was nicht da ist, kann auch nicht kaputt gehen! ;D
Und schiefe Beleuchtung geht damit auch: einfach einen Daumen auf die LFB legen!

Die Neofluare kompensieren die schlechtere Auflösung wieder durch ihre höhere Apertur - dann bist du mit einer unkaputtbaren Ausrüstung wieder auf dem Stand von vorher und daran haben wir uns doch schon gewöhnt - also warum Geld ausgeben für unnötigen Technik-Schnick-Schnack, der gleich wieder repariert werden muss. Die Arbeitszeit von Bernd wird für Wichtigeres gebraucht:  ;D

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11592.0
Haben wir da mal wieder nicht in der Mikrofibel gelesen? Erst ein hochaperturiges Neofluar in den Revolver schrauben und dann mal eben so den Kondensor weglassen. Von mir aus Bitteschön! Dann hat man eben ein Neofluar 40/0,05 anstatt 40/0,75. Aber das ist eigentlich egal, die Bilder sind dann ja auch noch hochauflösend und brilliant.
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in März 02, 2012, 09:14:40 VORMITTAG
Hallo Lothar,
um zu vermeiden, dass Du nun von Schwärmen empörter 'Zeissiger' angegriffen wirst:
Selbstverfreilich gibt es am Klappkondensor eine Anschlag-Madenschraube. Die ist sogar noch mit
einer Konter-Madenschraube gesichert und stellt die reproduzierbare Einstellung der Kopflinse
sicher (wenn das Fett mitspielt, wie bereits gesagt). Ich muß demzufolge
Zitatdie ungewollte Anregung
bescheiden, aber bestimmt zurückweisen.
Und zu dem von Dir vorgeschlagenen
Zitatsoeben ein bischen wegdrehen des Objektivrevolvers
wäre anzumerken, daß hier ein beachtliches Restrisiko besteht. Mit Namen Rastkugel. Die kann
nach dem Wegdrehen nämlich wieder -ungewollt- ihren angestammten Platz einnehmen.
Vorzugsweise natürlich dann, wenn man sich anschickt, das gerade hingefummelte besonders
schöne Bild auf den Chip zu bannen. Plopp.
ZitatJetzt klinke ich mich besser aus, sonst schubst mich Monsti im Sommer ins Moor
... aber nicht, bevor sie Dich mit nötigem Sammel-Equipment ausstaffiert hat  ;D
Mit ebenfalls ausklinkenden Grüßen
Joachim

Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 02, 2012, 13:06:06 NACHMITTAGS
Hallo Lothar,

ZitatHast du schon mal bemerkt, daß auch das soeben ein bischen wegdrehen des Objektivrevolvers für besondere Beleuchtungsverhältnisse sorgt ?
Als alter Leitzbastler wirst du sicherlich schon die Rastkugel ausgebaut haben, da sie eben dafür sehr störend wirkt. ;D Wie wäre es denn mit Scheimpflug? Das klappt doch beim Großformat auch! 8)

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in März 02, 2012, 13:16:36 NACHMITTAGS
Grüß dich Bernd,

weißt du gar nicht, daß viele von uns das nutzen ohne es zu wissen ? Ein nicht ausgerichteter Tisch macht es möglich. ;D ;D ;D

Gruß Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 02, 2012, 13:19:15 NACHMITTAGS
Hallo Lothar,

da magst du gar nicht mal so unrecht haben, durch die Stackerei wird das wieder ausgebügelt. Aber sag mal, wird beim Objektmikrometer eigentlich auch gestackt? ;D

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: -JS- in März 02, 2012, 14:54:17 NACHMITTAGS
Lieber Bernd,
Deine Frage
ZitatWie wäre es denn mit Scheimpflug?
lässt erahnen, dass Du (noch) Dunkelkammerkenntnisse hast  ;D
Ich würde allerdings eher dazu tendieren, für Schräglicht einen Fedorow-Tisch
zu verwenden, da kann man dann Scheimpflug ganz fein nuanciert und quasi kardanisch
machen, und natürlich muss der Objektivrevolver wegen der zwingend notwendigen
Gegenläufigkeit auch à la Fedorow montiert sein  ;D
Da fällt mir ein, vielleicht hast Du die Frage ja auch gestellt, auf dass Du ein bisschen
mehr Anfragen bekommest?
(Schlingel !!)
Mit kardanischen Grüßen
Joachim
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 02, 2012, 15:14:43 NACHMITTAGS
Lieber Joachim,

ZitatIch würde allerdings eher dazu tendieren, für Schräglicht einen Fedorow-Tisch
zu verwenden, da kann man dann Scheimpflug ganz fein nuanciert und quasi kardanisch
machen, und natürlich muss der Objektivrevolver wegen der zwingend notwendigen
Gegenläufigkeit auch à la Fedorow montiert sein 
Ich sehe dabei allerdings dann das Problem aufkommen, daß bei einer zu starken Neigung deines Federowski-Tisches das Deckgläschen vom OT abrutschen könnte wie die Schneelawine von den Tiroler Bergen.  ;D
Und hast du dabei auch an den entsprechenden Kondensor gedacht? Dein 0,9er dürfte dann schnell das Präparat aus dem Objektfüher aushebeln. :D
Und damit man den Objektivrevolver eben nicht mitschwenkem muß, gibt es doch die Kugelsegmente! ;)


Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in März 13, 2012, 21:06:13 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

nun habe ich viel mit dem Zeiss und der neuen Objektiv-Ausstattung ausprobiert und bin immer wieder fasziniert von all den Möglichkeiten, die es trotz einfachster Peripherie doch gibt.

Hier ein bekanntes Objekt:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87819_11328176.jpg)

Frage an die Fotoprofis: Wie habe ich das gemacht?

Liebe Bastelgrüße von
Angie


Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: HDD in März 13, 2012, 21:19:39 NACHMITTAGS
Liebe Angie

Das hast Du sauber gemacht, gratuliere. :D :D :D

Liebe Grüße

Horst-Dieter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 13, 2012, 21:22:23 NACHMITTAGS
ZitatWie habe ich das gemacht?
Einfach monsterhaft!
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in März 13, 2012, 21:25:38 NACHMITTAGS
Ihr seid süß. Photoshop war es übrigens nicht (außer zwei Flecken im Hintergrund wegstempeln).

Grüßle vom Monschter
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Nomarski in März 13, 2012, 21:31:03 NACHMITTAGS
ZitatPhotoshop war es übrigens nicht
Dann war es Photobucket.  ;D
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 13, 2012, 21:37:59 NACHMITTAGS
Liebe Monsti,

ZitatFrage an die Fotoprofis: Wie habe ich das gemacht?

na das ist doch offensichtlich: du hast mit dem neuen Neofluar die grüne Sonne aufgehen lassen! :)

Super das Bild! Es hat Tiefe, weil du nicht, oder nur teilweise gestackt hast. Es ist brillant  ;D und einfach schön!
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Monsti in März 13, 2012, 21:42:15 NACHMITTAGS
Danke, Ihr Lieben!

Nein, nein, nix gestackt und auch sonst ist (außer zwei kleine helle Flecken im Hintergrund weggestempelt) nichts manipuliert.

Jetzt gehe ich schlafen und träume von weiteren Highlights ...

Angie
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Lothar Gutjahr in März 13, 2012, 22:44:05 NACHMITTAGS
Hallo Angie,

dann guts Nächtle und ich freue mich mit dir. Mit etwas Glück werde ich ja ähnliches erleben, wenn meine NPL Fluotare da sind. Hier wird jetzt täglich etwas mit dem automatisch stacken geübt. Die Kamera fährt elektrisch auf das Objekt zu oder weg und nimmt für die paar Sekunden einen Film auf. Es fehlen "Modells". Inzwischen tut es mir schon fast leid, daß wir keine Stubenfliegen beherbergen. Aber das wird auch noch werden.

Grüßle zu euch zwei beiden hoch

Lothar
Titel: Re: Frage zu einem Objektiv
Beitrag von: Tausendblatt in März 13, 2012, 23:13:36 NACHMITTAGS
//Frage an die Fotoprofis: Wie habe ich das gemacht?

Hallo Angie,

klasse, auch das kugelige kommt rüber.
Ich mag die Rundlinge auch sehr.

Viele Grüße

Jens