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Bibliothek => Mikro-Know-How => Mikro-Rezepte => Thema gestartet von: Fahrenheit in Februar 10, 2009, 23:12:43 NACHMITTAGS

Titel: Von der Probe zum Präparat - Präparieranleitung mit einfachen Mittel
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 10, 2009, 23:12:43 NACHMITTAGS
Hallo liebe Forumsmitglieder,

basierend auf den seinerzeit hier von mir vorgestellten Arbeitsschritten zur Präparation von Pflanzenteilen (Freihandschnitt, Färbung und Eindecken zum Dauerpräparat) möchte ich nun einen ausführlicheren Anleitungstext vorstellen, der zusätzlich das benötigte Besteck und die Reagenzien beschreibt sowie einen Überblick über die pflanzlichen Gewebe gibt, die im Beispiel Schirmtannennadel zu sehen sind.

Die PDF-Datei ist ca. 1,8 MB groß, sollte also beim Download keine all zu großen Probleme bereiten.

Da der Link auf das Dokument auf dem Forenserver nicht mehr funktioniert (Danke, Günther!) hier der Link auf die Downloads auf der Webseite des MKB.
Das PDF heißt "Von der Probe zum Präparat" und findet sich unter Anleitungen gleich als erter Eintrag der Liste.

Downloads auf der Webseite des MKB (http://mikroskopie-bonn.de/downloads/index.html#a15)

Hier nochmal vielen Dank an Klaus Herrmann und Rolf-Dieter Müller für die vielen Tipps und das Korrekturlesen.

Mein ursprüngliches Eingangsposting hänge ich als Beitrag hinten im Thread an, damit die freundlichen Antworten der Forenkollegen nicht ins Leere gehen und nachvollziehbar bleiben.

Freundliche Grüße
Jörg

Edit 06.06.2020:
Link angepasst.
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 10, 2009, 23:52:29 NACHMITTAGS
Gratuliere Jörg das ist ein wunderschöner Beitrag!

Das ist ja eigentlich das, was in eine Rubrik "Präparationsmethoden" gehört, damit man die immer wiederkehrenden Fragen der Anfänger mit Hinweis darauf beantworten kann.

Über Dinge die man mit anderer Technik schöner machen könnte will ich mich jetzt gar nicht kleinkrämerisch auslassen.
(Mit dem Turboporsche kommt man halt schneller von München nach HH als mit einem Trabi - keine Kunst!)

Was mir sehr gefällt: Dein sorgfältig liebevolles Arrangement der 4 Schnitte!

Nachahmenswert!
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in Februar 11, 2009, 08:06:39 VORMITTAG
Hallo Jörg,

ich kann mich Klaus Herrmann nur anschließen, ein sehr schöner Beitrag.

Die Präparation ist stimmig dargestellt und zeigt im Ergebnis genau das, was auch zu erwarten ist und worauf es ankommt.

So wie ich das sehe, hast Du Freihandschnitte ohne weitere Schneidehilfe gemacht. Dafür sind die richtig gut geworden.

Herzlichen Glückwunsch und viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 11, 2009, 08:59:39 VORMITTAG
Guten Morgen Klaus, guten Morgen Rolf-Dieter,

vielen Dank für Eure netten Kommentare!

Hier möchte ich aber doch darauf hinweisen, dass ich mich eher als Anfänger denn als alter Hase sehe und die vorgestellte Durchführung sicher nicht der Weisheit letzter Schluß ist.  :)

Neben den besseren Ergebnissen z.B. durch Mikrotom Schnitte bleibt sicher auch zu sagen, dass sowohl beim Schneiden als auch beim Eindecken jede Menge Fingerfertigkeit im Spiel ist, die nur mit Übung zu erreichen ist.
Da ist noch jede Menge Luft nach oben. Z.B. dünnere und ebenere Handschnitte, besseres Timing beim Entwässern und genaueres Abschätzen der richtigen Menge Einschlußmittel.

Den noch ausstehenden Schritt (beschriftete Präparate) werde ich auf jeden Fall nachreichen.
Vielleicht kommt ja noch der eine oder andere Tipp dazu, das kann den Nutzwert des Threads nur erhöhen.

Einen guten Start in den Tag!
Jörg
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in Februar 11, 2009, 11:03:53 VORMITTAG
Zitat von: Fahrenheit in Februar 11, 2009, 08:59:39 VORMITTAG
...
Da ist noch jede Menge Luft nach oben. Z.B. dünnere und ebenere Handschnitte, besseres Timing beim Entwässern und genaueres Abschätzen der richtigen Menge Einschlußmittel.
...
Jörg

Ok, Jörg. Wenn Du schon nach Verbesserungen rufst, dann verlassen wir mal den pädagogisch wertvollen Pfad.

- Deine Freihandschnitte sind ordentlich. Wenn Du Dich messen willst, schau Dir die meisterhaften Schnitte von Detlef Kramer an. Aber Vorsicht, die Trauben hängen sehr hoch!

- Das Holundermark würde ich im oberen Bereich zu einem Pyramidenstumpf vorrichten. An den Rändern sieht man dunkle Stränge, die beeinträchtigen ggfs. die Schnittführung und stumpfen die Klinge zu schnell ab.

- Bild 4 und Bild 5 sind mir zu ähnlich. Vielleicht könntest Du im Bild 5 etwas darstellen, was deutlicher von Bild 4 abweicht.

- Ich denke das Fuchsin ist etwas ausgezogen, denn es muss schneller entwässert werden und das sehr sorgfältig. Schneller heißt nicht unbedingt lang. Mein Tipp: Schnitte von überstehendem Wasser befreien und zwar restlos. Isopropylalkohol mindestens 3x, besser wäre 5x wechseln. Das erste Mal nach 15 Sekunden. Grundsatz: Jede Spur von Wasser in Alkohol zieht Fuchsin aus. Leider merkt man das erst nach Wochen, wenn dann die Rotfärbung mit der Zeit ausgezogen ist.

- Die im Bild zu erkennenden Luftblasen sind ein Merkmal nicht genügender Entwässerung.

- Die Aufnahmen kannst Du nur mit einer anderen Kamera und ordentlicher Adaption verbessern.

- Die Aufnahmen sollten zu Deinem Beitrag immer erhalten bleiben. Ich konnte das für mich im alten Forum sicherstellen, was aber hier nicht mehr geht. Deshalb musst Du die Verfügbarkeit regelmäßig prüfen und ggf. nachbessern.


Wenn Du nach diesen Vorschlägen zu besseren Ergebnissen kommst, dann berücksichtige sie doch in Deinem Eröffnungsbeitrag.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 11, 2009, 12:51:21 NACHMITTAGS
Hallo Rolf-Dieter,

den Pfad des pädagogisch Wertvollen hast Du nicht verlassen - im Gegenteil: wie soll jemand sich der Mühe unterwerfen, besser zu werden, wenn er nur hört, dass er schon toll ist.  :)

Es tut natürlich immer gut, ein Signal zu bekommen, wenn man auf dem richtigen Weg ist, aber damit ich weis, wo ich noch arbeiten muss und der Thread auch für andere einen Wert hat, müssen die Dinge, die nicht optimal sind, auch angesprochen werden.

Das hast Du getan und dafür danke ich Dir.

Deine Tipps zum Bekanten des Holundermarks und zum Entwässern habe ich bereits in den Ausgangsbeitrag eingearbeitet. Ich werde in auch weiter ergänzen, wenn noch Hinweise kommen bzw. wenn ich bessere Ergebnisse oder Methoden vorzuweisen habe. Ich denke, den nächsten "Schub" bekomme ich, wenn wir uns die Schirmtannennadeln, wie geplant, noch mal gemeinsam vornehmen.
Nebenbei würde ich mal vermuten, dass Detlef - sofern er Holundermark für seine Schnitte verwendet - das Markstück auf meinem Photo aussortiert hätte. Ich habe in meiner Sammlung auch noch deutlich feineres Material - aber ich kann halt nix wegwerfen  ;)

Auch habe ich noch ein Bild, das den Beginn der Färbung kurz nach Eintropfen der Etzold-Lösung zeigt. Das werde ich gegen Bild 4 austauschen.

Das Problem mit der dauerhaften Verfügbarkeit der Bilder ist natürlich so eine Sache. Mein Provider löscht die Bilder 3 Monate nach dem letzten Aufruf. Bisher regele ich das so, dass ich mir über die Profilfunktion 'Eigene Beiträge anzeigen' einmal im Monat alle Beiträge aufrufe. Noch ist das handhabbar.
Ich möchte das Thema am Rande des Forentreffens im Juni einmal persönlich ansprechen, vielleicht lässt sich eine tragfähige Lösung finden.

Ja, meine Kameratechnik. Da muss ich mit leben, bis sich was besseres findet. Die Ressourcen fürs Hobby sind halt begrenzt. Die Alternative wäre, erst mal gar keine Photos zu zeigen, das möchte ich aber auch nicht.
Ich hoffe also, dass das Forum die Bilder in meinen Beiträgen als das akzeptiert, was sie sind: so gut, wie es mir mit meinen gegebenen Mittel und meinen Fähigkeiten möglich ist.

Schöne Grüße
Jörg
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 11, 2009, 22:28:00 NACHMITTAGS
Wasserstandsmeldung  ;)

Der Startbeitrag ist aktualisiert. An die Hinweisgeber noch mal herzlichen Dank!

Wenn noch mehr kommt, werde ich den Beitrag gerne weiterpflegen und später gff. auch noch mal komplett überarbeite, wenn die Übersichtlichkeit zu sehr leidet.

Schöne Grüße
Jörg
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: PAKRO in Februar 11, 2009, 23:22:03 NACHMITTAGS
Hallo Jörg!

Also ich kann mir nur mehr solche Beiträge wünschen - für einen Anfänger wie mich ist das
ein richtiger Ansporn sich auch eingehend mit Pflanzenschnitten zu befassen.
Was Angesicht solch ausführlicher Erklärungen einem auch sehr erleichtert wird.

Ich danke noch mal für die anschaulichen Erläuterungen!


Beste Grüße

Peter

Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: icho_mann in Februar 12, 2009, 13:37:04 NACHMITTAGS
Hallo Jörg,
die zu starke Färbung (3 Tropfen statt den 2)
kannst du durch anschließendes Differenzieren in 96%igem und 70%igem Ethanol etwas beheben, außerdem wird die Färbung dann sauberer.

Wenn ich falsch liege, bitte ich um Berichtigung!
Ansonst ein sehr guter Beitrag, die Fähigkeit so etwas verständlich rüber zu bringen hast du!

Grüße
Jonathan
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 12, 2009, 14:52:11 NACHMITTAGS
Hallo Jonathan,

soweit ich weis, kann man auch mit Isopropanol differenzieren und es erwischt hauptsächlich das Fuchsin (die rote Komponente in der Etzoldschen Farbmischung).

Genau das ist mir beim Entwässern passiert. Der Blaue Farbstoff bleibt hingegen recht stabil.

@All: ich bitte um Korrektur, wenn ich hier falsch liege.

Schöne Grüße
Jörg
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: icho_mann in Februar 12, 2009, 15:09:58 NACHMITTAGS
Gerade deswegen solltest du ja mit Ethanol differenzieren,
bei mir wird dabei die ganze Färbung etwas heller.

Was Fuchsin ist weis ich dann doch schon (-:

Grüße
Jonathan
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Detlef Kramer in Februar 12, 2009, 16:40:24 NACHMITTAGS
Hallo,

nur eine ganz kurze Bemerkung: Ethanol differenziert, d.h. es zieht das Fuchsin heraus, das Isopropanol eben nicht. Deshalb soll man nur kurz mit E. differenzieren und dann sofort in das I. gehen. Aber dennoch, die Fuchsin-Färbung fällt oft nicht befriedigend aus - warum auch immer.

Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 12, 2009, 17:55:06 NACHMITTAGS
Hallo Detlef,

danke für Deinen Hinweis! Allerdings habe ich auch beim Entwässern in Isopropanol die roten Farbfahnen im Alkohol gesehen und gerade das mit Fuchsin angefärbte verholzte Gewebe wurde mit der Zeit immer blasser.
Wie oben beschrieben, hatte ich ja alle 15 Schnitte in eine größere Menge Isopropanol überführt und dann nach unterschiedlichen Zeiten einzeln daraus entnommen, um sie einzuschließen.

Darf ich daraus schließen, dass Ethanol das Fuchsin noch viel schneller aus den Geweben zieht und das in meinen Schnitten besonders vor dem Einschließen blau-lilane Palisadenparenchym beim Differenzieren mit Ethanol rein blau hervorgetreten wäre?

Und zu guter letzt: kann man zum Differenzieren auch Spiritus nehmen oder sollte es unvergälltes Ethanol sein - bei 70%, wie von Jonathan vorgeschlagen?

Vielen Dank!
Jörg
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Detlef Kramer in Februar 12, 2009, 22:26:38 NACHMITTAGS
Lieber Jörg,

unvergällten Alkohol benötigst Du NIE! Spiritus ist eine Sache der Erfahrung - es ist halt keine geschützte Markenbezeichnung. Wenn Du mit der Entwässerung ganz sicher gehen willst, benutze Triäthylphosphat, wie von Robin Wacker empfohlen. Das ist allerdings ziemlich teuer und für den Amateur praktisch nicht erhältlich.

Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 12, 2009, 23:05:18 NACHMITTAGS
Guten Abend Detlef,

erneut vielen Dank für Deine Hinweise!

Jörg
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 15, 2009, 08:41:18 VORMITTAG
Hallo Peter,

sorry, ich habe Deinen Eintrag vom 11. Februar ganz übersehen. Es freut mich, dass ich Dir mit meinem Beitrag einige Anregungen geben konnte.

Schöne Grüße
Jörg
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in Februar 16, 2009, 17:13:32 NACHMITTAGS
Hallo Jörg,

leider komme ich erst jetzt dazu, aber für Deine Anleitung noch ein paar Anmerkungen.

Brennspiritus
Im allgemeinen sollte bei der Präparation auf Brennspiritus verzichtet werden. Viele Misserfolge sind darauf zurück zuführen, besonders wenn man ältere Färbevorschriften nachvollziehen möchte. Also immer Ethanol nehmen. Die Problematik von Brennspiritus ist im alten Forum ausführlich diskutiert worden. (Stichwortsuche: Brennspiritus, Klaus Henkel)

Etzold ist nicht gleich Etzold
Bei Diskussionen über Etzold-Färbung sollte man berücksichtigen, das es zwischenzeitlich 3 Varianten gibt.

Variante 1 = Etzold-FSA mit den Farbstoffen Fuchsin, Safranin und Astrablau.

Variante 2 = Etzold-FCA mit den Farbstoffen Fuchsin, Chrysoidin und Astrablau.

Variante 3 = Etzoldgrün mit den Farbstoffen Fuchsin, Chrysoidin und Alciangelb/Alcianblau.

Wenn der Wunsch nach Differenzierung, z.B. in 70% Ethanol aufkommt, hat man sicherlich mit Etzold-FSA gefärbt.

Im übrigen ist die Etzold-Färbung in den Varianten 1 und 2 sehr umfassend mit ausführlicher Färbeanleitung in der Mikrofibel ab Seite 183 beschrieben. Bitte besonders die Prozessschritte auf Seite 185 beachten. Hier ist dargestellt, das man auch bei Etzold-FSA ohne anderen Alkohol als Isopropylalkohol auskommt.

Etzoldgrün ist eine von Klaus Herrmann weiter entwickelte Färbevariante, die er im alten Forum umfassend beschrieben hat (Stichwortsuche: Alciangrün).

Ein weiterer Tipp
Nach der Färbung werden die Schnitte von überschüssiger Farbe ausgewaschen und dann ohne Restwasser in Isopropylalkohol überführt. Dazwischen kannst Du eine 30%ige Alkoholstufe einschalten. 3 bis 5 Minuten reichen. In dieser Zeit wird kein Fuchsin ausgezogen und die Schnitte sind für die nachfolgende Entwässerung besser konditioniert.

Meinetwegen nimm hierfür versuchsweise verdünnten Brennspiritus. Erzähl aber nicht weiter, das ich es empfohlen habe.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 16, 2009, 17:41:23 NACHMITTAGS
Lieber Rolf-Dieter,

sorgfältig und systematisch, wie alles was von Dir kommt! Danke!

ZitatEtzoldgrün ist eine von Klaus Herrmann weiter entwickelte Färbevariante, die er im alten Forum umfassend beschrieben hat (Stichwortsuche: Alciangrün).

eine kleine Ergänzung der Wahrheit und Ehre halber:

Der "Erfinder" der Grünvariante des Etzold ist Karl Brügmann. Ihm allei gebührt die Ehre!  :)

Mein Verdienst ist den Fehler in der Rezeptur von Chroma aufgeklärt zu haben und dabei gleich noch eine kleine Korrektur vorgenommen zu haben.

Ich habe beide Varianten gebrauchsfertig auf Lager und zusätzlich noch eine Blau-Gelb-Variante. Auf dem Bild mit dem Cotonaster-Blatt habe ich noch etwas Alciangün reingegeben. Das ist der Vorteil, wenn man die Einzelkomponenten getrennt ansetzt, dann kann man beliebig variieren!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/6786_15402422.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/6786_27519565.jpg)
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Detlef Kramer in Februar 16, 2009, 18:35:03 NACHMITTAGS
Lieber Klaus,

entschuldige meine Kleinkariertheit. Ist ja nur, damit Dein informativer Beitrag auch perfekt wird: Die Pflanze heißt Cotoneaster

Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Fahrenheit in Februar 16, 2009, 21:33:37 NACHMITTAGS
Guten Abend Zusammen!

@Rolf-Dieter: danke für Deine weiteren Tips und Hinweise!

Da ich das Thema Schneiden / Färben / Präparieren mit einfachen Mitteln zwischenzeitlich in einem Worddokument aufbereitet habe - auch Deine Anregungen zu den Etzold - Varianten ist bereits aufgenommen - werde ich meinen Eingangsbeitrag nicht mehr erweitern: ich glaube, das sprengt den Rahmen des Mediums "Forenbeitrag".
Deine Hinweise zum Spiritus werde ich selbstverständlich ebenfalls dort einarbeiten und ich bin schon gespannt auf Deine Meinung zu dem neuen Text. :)

Von den Zwischenspülungen mit 30%igem Ethanol habe ich auf den Seiten von Armin Eisner gelesen und den Hinweis übernommen.

Bisher habe ich es so verstanden, dass die erste 15-sekündige Spülung mit Isopropanol auch dem Ausspülen überflüssiger Farbe dient - zumindest bei der 24-Stunden Färbung mit stark verdünntem FCA.

@ Klaus: sehr schöne Bilder von der Färbung mit Etzoldgrün! Besonders die Variante mit dem gelben Farbstoff gefällt mir sehr gut. Sehe ich das richtig: noch knapp in der Schnittebene liegt rechts der Abzweig einer Seitenrippe?

@All: nach einer Qualitätssicherung möchte ich das Dokument als *.doc oder *.pdf dann auch hier veröffentliche.

Allen einen schönen Abend!
Jörg
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 16, 2009, 21:50:29 NACHMITTAGS
Danke lieber Detlef,

ZitatIst ja nur, damit Dein informativer Beitrag auch perfekt wird: Die Pflanze heißt Cotoneaster


Das Problem ist komplex: nachdem ich das schöne Präparat auf dem Wohldenberg gemacht und natürlich stolz rumgezeigt habe gab es 3 Experten, die glaubwürdig versicherten, dass das nie im Leben Cotoneaster ist. Aber keiner hat die definitive Bestimmung gemacht. Um es irgendwie zu benamsen hab ich schnell was drauf geschrieben, was ich danach nicht mehr richtig lesen konnte.  Cataster fand ich in der Erinnerung nicht zutreffend, so hab ich dann eben Cotonaster draus gemacht, ohne nachzuschauen.

2 Kollegen (Du bist der 3.) haben mir, als sie das Bild sahen, das bestätigt, was Du auch gerade sagst: wenn schon, dann Cotoneaster.

Es gibt leider keine Möglichkeit mit dem Programm eine einmal eingebrannte Schrift zu korrigieren - ausser mit PS alles rausstempeln. So habe ichs aus Bequemlichkeit falsch gelassen.

Den Scheibfehler finden viele, aber was es nun tatsächlich ist sagt mir keiner! >:(
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Detlef Kramer in Februar 16, 2009, 21:58:23 NACHMITTAGS
Ja, Mann, Klaus,

wie denn auch? Mach ein Foto der Pflanze, dann können wir Dir helfen! So nebenbei: Cotoneaster ist eine der beliebtesten Bodendecker; wächst immer. Und hier ein Link: http://www.bodendecker.de/bodendecker_portrait.php3?gatt_id=2
Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 16, 2009, 22:07:30 NACHMITTAGS
Ja so etwa sahen die Blätter schon aus, das waren aber 2m hohe Hecken. Nix Bodendecker!

Bin ja im Mai wieder auf dem Wohldenberg. Das wird meine erste Aufgabe sein das Gesträuch genau zu dokumentieren! Versprochen!  :D

Wenns pressiert soll Thomas hinfahren und eine Dr.-Arbeit draus machen, der hat eh nix zu tun, der ist ja noch nicht pensioniert!! ;D
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Yde in Februar 19, 2009, 11:06:16 VORMITTAG
Hallo Rolf-Dieter Müller

Was it possible to get the detailed recepts of the variants of Etzold? I have just looked at Armin Eisners homepage but was not able to find them.

Yours sincerely

Klaus Yde
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 19, 2009, 14:18:55 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

bei Armin Eisner kannst Du dir Varianten nicht finden, sie sind von mir!

Aber jeder, der vom mir Etzold grün gekauft hat bekommt die Zusammensetzung. Und Du hast doch auch von mir Etzold grün?
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in Februar 19, 2009, 14:30:23 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Yde in Februar 19, 2009, 11:06:16 VORMITTAG
...
Was it possible to get the detailed recepts of the variants of Etzold? I have just looked at Armin Eisners homepage but was not able to find them.
Yours sincerely
Klaus Yde

Hallo Herr Yde,

den Hinweis zur Rezeptur von Etzoldgrün hat ja soeben Klaus Herrmann gegeben.

Die beiden anderen Varianten sind in der Mikrofibel veröffentlicht:

Variante 1: Etzold FSA = Rezeptur auf Seite 184,

Variante 2: Etzold FCA = Rezeptur auf Seite 187.

Besonders wertvoll ist in dieser Veröffentlichung, das Klaus Henkel auch die Ergebnisse der Färbung besonders ausführlich beschrieben hat.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Yde in Februar 20, 2009, 10:58:16 VORMITTAG
Hallo Rolf-Dieter Müller

Thanks

And Klaus

Would You please send me a bottle of Your Etzold grün + recept and let me know What I owe You. You have my Adress and I have Your IBAN/SWIFT.

MvG Klaus

PS I am not at home for the rest of this weekend.
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Herrmann in Februar 20, 2009, 11:18:09 VORMITTAG
Hallo Klaus,

ZitatWould You please send me a bottle of Your Etzold grün + recept

I will do my very best  :D - the Etzold green will be international - the description only in German  ;)

Will you have "Fasching" in Colonia the weekend?
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat
Beitrag von: Klaus Yde in Februar 20, 2009, 11:25:59 VORMITTAG
Thanks - Autocamper and Holiday Show in Northern Jutland - I am considering buying one (with place for a mobile lab and microscope of cause......)

MvG Klaus
Titel: Re: Schirmtannennadeln - von der Probe zum Präparat - Etzoldfärbung noch schöner
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in Februar 21, 2009, 09:40:10 VORMITTAG
Zitat von: Klaus Yde in Februar 20, 2009, 11:25:59 VORMITTAG
Thanks - Autocamper and Holiday Show in Northern Jutland - I am considering buying one (with place for a mobile lab and microscope of cause......)
MvG Klaus

Hallo Herr Yde,

hoffentlich haben Sie an diesem Wochenende den für Sie richtigen und Ihnen gefallenen Laborträger gefunden.

Aber noch ein Hinweis zur Etzoldfärbung:

Sie hatten ja nach der Rezeptur gefragt. Insofern nehme ich an, das Sie sich die Farblösung selbst ansetzen wollen. Ich mach das ebenso. Dafür halte ich immer 1%ige Stammlösungen von Astrablau (mit Essigsäure), Chrysoidin und Fuchsin vor. Etzold setze ich dann nur nach Bedarf zu 30 ml an.

Wenn man die drei getrennten Stammlösungen hat, lohnt es sich getrennt zu färben, d.h. Vorfärbung mit verdünnter Astrablaulösung und Nachfärbung simultan mit Chrysoidin/Fuchsin. Man kann den Färbeprozess besser an die zu färbenden Objekte anpassen und im Ergebnis ist die Färbung auch schöner.

Für Etzoldgrün hat ja Klaus Herrmann schon dauf verwiesen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller
Titel: Re: Von der Probe zum Präparat - Präparieranleitung mit einfachen Mittel
Beitrag von: Fahrenheit in März 18, 2009, 22:30:08 NACHMITTAGS
Guten Abend zusammen!

Hier - wie oben angekündigt - der Vollständigkeit halber das alte Eingangsposting.

Für diejenigen, die hier unten eingestiegen sind: im ersten Posting gibt es nun eine PDF-Datei mit der kompletten Präparationsanleitung.

Vielen Dank!
Jörg

Hallo liebe Forumsmitglieder,

heute möchte ich einmal die Präparation von Pflanzenschnitten in Word und Bild vorstellen und bitte dabei um Eure / Ihre Tipps und Hinweise, wo ich etwas verbessern kann. Achtung - langer Beitrag  ;)
Ich hoffe, die Darstellung ist OK und ich langweile nicht mit Selbstverständlichkeiten.

Ausgangsmaterial ist ein Nadelstück einer Schirmtanne, das nun seit geraumer Zeit in AFE (Alkohol 96%, Formalin Lösung 35% und Essigsäure 96%) gelegen hat. Einige mögen sich noch an meinen Einstands-Thread  (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=538.0)erinnern, da ging es um das frische Material.

Schritt 1: Handschnitt in Holundermark
Das noch AFE-feuchte Probestück habe ich zurechtgeschnitten und in ein passendes Stück Holundermark eingebettet. Geschnitten habe ich mit einer einseitig gefassten Rasierklinge aus der Hand.
Das Ergebnis waren 15 unterschiedlich dicke Schnitte, die mir einigermaßen brauchbar erschienen - und jede Menge Ausschuss.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_28866336.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 1: Eingebettete Probe. Um sauberere Schnitte zu ermöglichen und ein schnelles Abstumpfen der Klinge zu vermeiden, ist es empfehlenswert, das obere Ende des Holundermarks in Form eines Pyramidenstumpfes zuzuschneiden. Somit muß man nicht durch die am Aussenrand liegenden Leitbündel schneiden.
Dies habe ich hier nicht gemacht - man kann die Leitbündel am Rand noch gut erkennen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_42669119.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 2: bekantete Holundermarkstücke bereit zur Aufnahme einer Probe

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_4603431.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 3: Einer der Schnitte frisch von der Klinge in Wasser unter dem Deckglas (40x mit Leica C-Plan 4x)

Schritt 2: Wässern
Ausspülen der AFE Fixierung für zwei mal ca. 5 Minuten und anschließend 15 Minuten in jeweils ca. 5 ml destilliertem Wasser.
Ein Bleichen mit z.B. Klorix habe ich unterlassen. Dies führt meiner Meinung nach vor allem beim Palisadenparenchym später zu etwas unsauberen Farben. Andererseits bleiben die Plasten in den Zellen erhalten und sichtbar.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_54522970.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 4: Wässern

Schritt 3: Färben mit Etzolds Gemisch
Nach dem Wässern habe ich die Schnitte in eine stark verdünnte Etzold-Lösung gelegt (3 Tropfen Etzold auf ca. 5 ml Destilliertes Wasser). Die Einwirkzeit betrug 24 Stunden. Im Ergebnis waren die Schnitte sehr intensiv angefärbt, 2 Tropfen auf 5 ml hätten wohl gereicht.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_20849281.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 5: Beginn des Farbbads

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_49514156.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 6: Ende des Farbbads

Schitt 4: Arrangieren und Eindecken
Nach dem Färben wurden die Schnitte in Isopropanol entwässert. Dazu habe ich die Schnitte in wiederum ca. 5ml Isopropanol überführt und dort zwischen 10 und 30 Minuten liegen lassen. Ich habe einige Präparate angefertigt und dazu die Schnitte nach Bedarf aus dem Isopropanolbad entnommen.

Um das Ausbluten des roten Farbstoffs der Etzold-Lösung (Fuchsin) gering halten zu können, ist es sicher besser, nur die gerade zur Weiterverarbeitung anstehenden Schnitte zu behandeln. Das kann auch auf dem Objektträger mit einigen Tropfen Isopropanol geschehen, die dann aber mindestens 3, besser 5 mal durch Absaugen und erneutes Auftropfen gewechselt werden sollten.
Anhaftendes Wasser sollte bei diesen geringen Alkoholmengen vor dem ersten Schritt z.B. mit Filterpapier vorsichtig aufgenommen werden. Verweildauer in der ersten Stufe max. 15 Sekunden.

Am Schnitt haftende Luftblasen weisen auf eine nicht ausreichende Entwässerung hin.

Eingedeckt habe ich mit Euparal. Zum Auftropfen benutze ich ein Holzspießchen.
Euparal ist gegenüber kleineren Luftblasen recht tolerant, diese verschwinden in der Regel in den ersten 3 Tagen des Aushärtens.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_16814484.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 7: Arrangieren der Schnitte auf dem gereinigten Objektträger mit Hilfe einer Schablone. Die Handhabung der Schnitte erfolgt mit einem feinen Maderhaar-Pinsel.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_18305244.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 8: Frisch eingedecktes Präparat

Schritt 5: Überprüfen der Präparate
Nach dem Eindecken habe ich die Präparate geprüft. Übrig geblieben sind 4 Objektträger. Davon 3 mit 2 und einer mit 4 Schnitten. Der Rest war unbrauchbar: zu dick und/oder zu lange im Isopropanolbad.

Nach der Prüfung ging es mit M8 Muttern beschwert für 3 Tage auf die Heizung zum aushärten. Durch den Volumenverlust des Euparals musste ich bei zwei Präparaten während des Aushärtens etwas Eindeckmittel nachtropfen.

Hier zwei Bilder von den frisch eingedeckten Präparaten:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_12317515.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 9: Ausschnitt aus einem Schnitt bei 200-facher Vergrößerung mit Palisadenparenchym und Harzkanal (photografiert durchs Okular mit Canon S3IS - Leica C-Plan 20x, nicht nachbearbeitet)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_35256083.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 10: Leitbündel der Nadel ebenfalls bei 200-facher Vergrößerung. Die rote Farbe hat unter dem zu langen Bad im Isopropanol gelitten. Technik wie bei Bild 8.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_36213260.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 11: beschwertes Präparat. Je nach Präparat beschwere ich mit bis zu 4 Muttern.

Schritt 6: Beschriften und Fertig  :)
Hier ein paar Bilder von den besten Schnitten nach dem Aushärten - nach den 3 Tagen auf der Heizung haben die Präparate noch drei weitere Tage waagerecht gelegen.

Im Vergleich zu den frisch eingedeckten Präparaten sind die Bilder nun viel klarer und die Farben kommen besser heraus.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_8348664.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 12: Übersicht über eine Nadelhälfte bei 40-facher Vergrößerung. (photografiert durchs Okular mit Canon S3IS - Leica C-Plan 4x, leicht nachgeschärft).
Die inhomogene Beleuchtung ist beim Blick durch das Okular für das Auge kaum zu erkennen. Ich habe nach besten Wissen und Gewissen geköhlert. Was könnte das sein?

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_6750911.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 13: Ausschnitt bei 100-facher Vergrößerung mit Leitbündel und Harzkanälen. Technik wie bei Bild 11, nur mit dem Leica C-Plan 10x.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/8532_15873916.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 14: das Leitbündel bei 200-facher Vergrößerung. Technik wie bei Bild 11, nur mit dem Leica C-Plan 20x.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8532_8351923.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 15: Die beschrifteten Präparate. Der Einfachheit halber mit passenden Klebeetiketten, die Langzeitstabilität ist allerdings nicht garantiert.
Die Beschriftung sollte auf der linken Seite den Namen des Objektes und ggf. den wissenschaftlichen Namen enthalten, sowie die Kurzbeschreibung des Präparats ("Nadel quer"). Auf das rechte Etikett gehören der Name des Präparators, Einschlussmittel und ggf. Art der Färbung sowie das Erstellungsdatum.
Die Euparalkleckse rühren vom Nachtropfen her. Das läßt sich vermeiden, wenn man gleich die richtige Menge erwischt und beim Aushärten korrekt belastet.

Allen, die bis zum Ende durchgehalten haben, vielen Dank!  ;D

Ich freue mich auf Eure / Ihre Anregung und Kritik.

Einen Schönen Abend!
Jörg

Nachtrag: Einige Typos beseitigt und Ergänzungen anhand der Tipps aus den anhängenden Postings vorgenommen. Für die Tipps auch hier noch mal vielen Dank!
Titel: Re: Von der Probe zum Präparat - Präparieranleitung mit einfachen Mittel
Beitrag von: fschumm in Mai 18, 2009, 10:54:31 VORMITTAG
Bei der Gelegenheit möchte ich doch anregen statt Etzold, das besonders in Kursen geschickt ist, auch mal wieder, wenn man Zeit hat, nacheinander zu färben, da man mehr Einfluß auf das Resultat hat.
Bsp.
wässriges bas. Fuchsin
Beizen in 1-2% Pikrinsäurelösung
Differenzieren in Spiritus
Gegenfärben mit Anilinblau, Astrablau, Malachitgrün, Lichtgrün oder ähnlichem
Entwässern bei Lichtgrün das in Alkohol schnell ausgezogen wird besser in Äthylglycol, n-Butanol oder ähnlichem
Intermedium (z.B. Methylbenzoat, Xylol, ....)
Einschlussmittel

ungewohnte Bilder liefert z.B.
essigsaure wässrige Malachitgrünlösung (verholzte Teile)
Beizen mit Phosporwolframsäure, Phosphormolybdänsäure oder Tannin-Brechweinstein um Entwässerung zu überstehen
Gegenfärben mit Kongorot
weiter wie üblich, Entwässerung, Einschlußmedium

F. Schumm
Titel: Re: Von der Probe zum Präparat - Präparieranleitung mit einfachen Mittel
Beitrag von: 42 in März 16, 2012, 10:59:12 VORMITTAG
Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag.
Titel: Re: Von der Probe zum Präparat - Präparieranleitung mit einfachen Mittel
Beitrag von: Fahrenheit in März 16, 2012, 16:16:26 NACHMITTAGS
Lieber Christian,

gerne! Schön, dass er Dir geholfen hat.

Weitere Anleitungen zu Fixierung, Schnitt und Färbung botanischer Präparate findest Du auch auf der Webseite des Mikroskopischen Kollegiums Bonn in der Bibliothek unter "http://Botanische Mikrotechnik (http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanische_mikrotechnik/index.html)". Passende Arbeitspläne kannst Du im Downloadbereich der Seite herunter laden.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Von der Probe zum Präparat - Präparieranleitung mit einfachen Mittel
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Mai 17, 2017, 12:08:32 NACHMITTAGS
Grüß Dich Jörg,
wie muß ich vorgehen, wenn ich mit Glyzeringelanine eindecken will?
Die Probe liegt in AFE.
Dann in Stufen wässern? Färben, und dann  in Glyz. eindecken?
Kann man auf das Stufebwässern vor dem Färben verzichten, gleich Färben und mit Glyz. eindecken?

Danke für die Hilfe

               Gruß Peter
Titel: Re: Von der Probe zum Präparat - Präparieranleitung mit einfachen Mittel
Beitrag von: Fahrenheit in Mai 17, 2017, 13:03:02 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

Ja. Um färben zu können, musst Du aus dem AFE ins Aqua dest., das sollte stufenweise geschehen, um die Schnitte nicht zu sehr zu belasten.
Daran führt kein Weg vorbei, zumal das AFE das Aufziehen und die Haltbarkeit der Farben stark beeinflusst.
Nach dem Färben musst Du gut mit Aqua dest. spülen, um überflüssige Farbe zu entfernen.
Nach allem, was ich weiß, kannst Du aus dem Aqua dest. gleich in Gylzeringelatine eindecken.

Zur Haltbarkeit solcher Präparate kann ich nichts sagen, würde bei Pflanzenschnitten heute aber immer den Weg über Isopropanol ins Euparal empfehlen.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Von der Probe zum Präparat - Präparieranleitung mit einfachen Mittel
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Mai 17, 2017, 17:46:24 NACHMITTAGS
Guten Abend Jörg,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich habe ein kleines Exkursionsmikrosk. von Meopta erworben, das ich in die Ferien mitnehme.
Mit  Glyc-Gelant. geht es schneller, zumal ich keine Dauerpräp. anfertigen will.
Jetzt weiß ich wie es geht.

Gruß  Peter
Titel: Differenzieren: Chlorix, Essigsäure +Ethanol, HCL
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Juni 10, 2018, 19:00:53 NACHMITTAGS
Guten Abend Jörg und an die übrigen Experten,