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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Ralf in März 11, 2013, 19:27:27 NACHMITTAGS

Titel: Squamarina cartilaginea *
Beitrag von: Ralf in März 11, 2013, 19:27:27 NACHMITTAGS
Liebe Flechtenfreunde,

diese in kollinen Lagen auf Kalkstein wachsende Flechte habe ich in der Provence, Luberon gefunden:

-Habitus. Lager schuppig, unregelmäßig, bis 5cm Durchmesser. Loben braungrün, gewölbt, bereift oder unbereift, dachziegelartig angeordnet. Apothecien 3 mm groß, anfangs mit Lagerrand, der später verschwindet, braunrote Scheibe. Sporen einzellig, 10 - 15 x 4 - 6 µm. Chemie: Thallus P-, K-, C-, Mark P- oder P+ gelb; Usninsäure, Psoromsäure.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/120723_7746814.jpg)

- Querschnitt Apothecium, Färbung mit Lactophenol-Methylblau-Säurefuchsin

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/120723_13062350.jpg)

- Nahansicht Rand. Färbung mit Lactophenol-Methylblau-Säurefuchsin

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/120723_50934842.jpg)

- Nahansicht untere Rinde. Färbung mit Lactophenol-Methylblau-Säurefuchsin

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/120723_10366524.jpg)

- Ascus (Färbung in Lugol), Spore (Färbung mit Lactophenol-Methylblau-Säurefuchsin) einzellig

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/120723_63840421.jpg)

Beim Schneiden der in PEG 2000 eingebetteten Flechte mit dem Mikrotom sind alle Schnitte nur zerfranst. Angefangen von Schnittdicken um 20µm bis hinauf zu 50 µm Dicke. Ich habe vermutet, dass ein hoher Gehalt an Flechtensäuren die Ursache ist, denn in Wasser zeigten sich die Schnitte als sehr hydrophob. Also habe ich versucht, die Flechtensäuren mit KOH auszulaugen, das hat aber beim Schneiden mit dem Mikrotom nicht geholfen. Die hier gezeigten Schnitte sind schließlich nach Auslaugen KOH, in PEG 2000 Einbettung, ohne Mikrotom, nur per Hand und Rasierklinge geschnitten, also relativ dick, aber vollständig.

Titel: Re: Squamarina cartilaginea
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in März 12, 2013, 07:31:55 VORMITTAG
Lieber Ralf,

Deine Anmerkungen zur Präparartion sind recht interessant. Ich hatte Erinnerung, das Du deutlich dünner 20 µm schneidest, aber je nach Schneidbarkeit erheblich dicker probierst und wenn gar nichts geht Handschnitte machst, die ja immer was feines sind.

Eine schöne Orientierung, die auch bei anderen Proben hilfreich ist.

Viele Grüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Squamarina cartilaginea
Beitrag von: koestlfr in März 12, 2013, 16:35:56 NACHMITTAGS
Lieber Ralf!

Tolle Doku, tolle Bilder!

Ich liebe Flechten und bin schon am Üben......aber Du kannst Dir vorstellen, ich beiss mir die Mikrotommesser beim Schneiden ab....:-))

Liebe Grüße
Franz
Titel: Re: Squamarina cartilaginea
Beitrag von: Ralf in März 13, 2013, 20:45:19 NACHMITTAGS
Hallo Rolf-Dieter und Franz,

schön, dass meine Flechtenschnitte auch hier im Forum auf Interesse stoßen.

Mit der Schneidetechnik bei Flechten muss man eben felxibel sein und @Franz: üben. üben, üben........