Liebe Pflanzenfreunde,
das ,,Weidenblättrige Ochsenauge" ein etwas plumper Name für eine durchaus attraktive Gestalt. Das "Ochsenauge" ist ein heimischer Wiesenbewohner, vorrangig auf Magerrasen anzutreffen.
Magerrasen: Nicht saftig grün wie die meisten Wiesen und Weiden sehen sie aus, sondern bräunlich und verkümmert. Sie erscheinen kurzhalmig, lockerwüchsig, bringen wenig Ertrag.
Das Weidenblättrige Ochsenauge ist eine lange blühende, anspruchslose Wiesenpflanze mit weidenähnlichen Blättern und großen margeritenähnlichen Blüten (Zungenblüten).
Das Ochsenauge blüht unermüdlich während des ganzen Sommers. Die Blütezeit ist von Juni - September. Die Pflanze erreicht eine Höhe bis 60 cm und etwa 100 cm Breite.
Der Name "Ochsenauge" lässt sich vom griech. Bous = Rind, ophthalmos = Auge ableiten. Form und Farbe der Blütenkörbchen sollen an Rinds- oder Ochsenaugen erinnern.
Typisch für diese Pflanze ist das lang gesteilte 3 – 6 cm breite Blütenkörbchen am Ende des Stängels. Die Blätter sind weichhaarig und fühlen sich samtig an, sie sind ganzrandig oder leicht gezähnt.
Bild 01 Illustration, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_64564967.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Quelle: Figure 12 from Deutschlands Flora in Abbildungen at http://www.biolib.de
Urheber: Johann Georg Sturm (Painter: Jacob Sturm)
Dieses Bild ist gemeinfrei.
Systematik:
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Gattung: Ochsenaugen (Buphthalmum)
Art: Ochsenauge
Wissenschaftlicher Name: Buphthalmum salicifolium
Volkstümliche Bezeichnung: Rindsauge, Gold-Margerite
Bild 02 Schnittstelle, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_19742389.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Der Stängel ist steif und leicht abzubrechen.
Public-Domain-Bild von Leo Michels. Urheberrechte werden nicht geltend gemacht.
Teil 1 Spross, Querschnitt, 35 µm
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)
Arbeitsablauf :
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 12 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 4 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen.
11. Einschluss in DePeX.
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000, die Übersichtsaufnahmen wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Bild 03 Übersicht, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_15992306.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 04 Übersicht, Negativ, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_48565132.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 05 Ein geschlossenes kollaterales Leitbündel, Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_37947329.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
CU = Cutikula, EP = Epidermis, RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchym, PH = Phloem, XY = Xylem, PXY = primäres Xylem, MP = Markparenchym
Bei geschlossen kollateralen Leitbündeln (kommt bei einkeimblättrigen = monokotylen oder (anderen) krautigen Pflanzen vor) fehlt das Kambium und die Leitbündel sind von einer geschlossenen, sklerenchymatischen Leitbündelscheide umgeben. Das Xylem zeigt immer zum Sprosszentrum.
Das Sklerenchym ist totes Gewebe, das durch seine extrem dicken Zellwände zur Stabilität der Pflanze beiträgt (Festigungsgewebe).
Dem Markparenchym kommt hier eine Speicherfunktion zu. Der Spross ist in Richtung Wurzel hohl.
Bild 06 starke Vergrößerung, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_29908217.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 07 Polarisation, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_3692515.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 08 Polarisation, Markparenchym, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_31945458.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 09 Dunkelfeld, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_28259477.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 10 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_63716956.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 11 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_48690759.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10, mit leichter Beidosierung von Pilotlicht
Bild 12 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_43600526.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10, mit leichter Beidosierung von Pilotlicht
Bild 13 Markparenchym, die ersten Zellschichten am Stängelhohlraum, Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_15866645.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10, mit leichter Beidosierung von Pilotlicht
Teil 2 Spross, Längsschnitt, 30 µm
Bild 14 Für den Längsschnitt habe ich einen Spross ohne Hohlraum ausgesucht.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_42910414.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Das Bild zeigt den aufgeklebten Spross im Probenhalter vom Mikrotom.
Bild 15 Übersicht, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_51920462.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 16 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_54719442.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
CU = Cutikula, EP = Epidermis, RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchym, PH = Phloem, XY = Xylem, PXY = primäres Xylem
Bild 17 Vergrößerung, Schraubentrachee, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_46455792.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Schraubentrachee nur schwach verholzt
Bild 18 Vergrößerung, Markparenchym, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_10135871.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 19 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_53461032.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 20 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_56936236.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 21 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Buphthalmum salicifolium
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/122352_11993814.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Quellen:
Was blüht denn da? ISBN 978-3-440-11379-0
Wikipedia
Ich wünsche allen Lesern ein schönes Osterfest
Hans-Jürgen