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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: micromax in Oktober 22, 2013, 11:04:06 VORMITTAG

Titel: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: micromax in Oktober 22, 2013, 11:04:06 VORMITTAG
Liebe Orthoplan Kollegen,

ich habe zwei Halogen Lampenhäuser 100 fürs Orthoplan und auch die Leitzschrift "Leitz - Lamphousing 100/Z".
In der Anleitung wird auf Seite 8 beschrieben, wie man die Halogenlampen zentriert.
Allerdings geht das bei mir nicht richtig. Ich vermute, dass es daran liegt, dass in dem Lampenkondensor eine Mattscheibe eingebaut ist. Ich bekomme auf jeden Fall kein Bild von den Leuchtwendeln wenn ich ein Stück Papier auf die Lichtaustrittsöffnung am Fuß lege.

Kann mir da bitte jemand weiterhelfen.

Vielen Dank und beste Grüße
Thomas
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Alfons Renz in Oktober 22, 2013, 14:11:53 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

Zunächst einmal würde ich das Lampengehäuse vom Mikroskop trennen und das Bild der Glühwendel(n) gegen eine Wand projezieren. Ob da ein Mattfilter stört, wird man sofort erkennen können. Ebenfalls, ob etwas die Birne strak dezentriert ist. Wenn diese Ursachen behoben bzw. sind bzw. nicht vorliegen, kann es nur am Umlenkspiegel im Mikroskopfiuß liegen.

Viel Erfolg,

Alfons
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Stefan_O in Oktober 22, 2013, 14:42:54 NACHMITTAGS
Hallo Zusammen,

zwei Schrauben lösen und hineinschauen wäre auch eine Option. Vielleicht ist auch die Kondensorlinse aus der Halterung gehüpft, das passiert beim Transport schon mal.

Gruss,
Stefan
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: micromax in Oktober 22, 2013, 21:07:42 NACHMITTAGS
Hallo Alfons,

den Tip gegen die Wand zu  strahlen habe ich ausprobiert, gute Idee.
Mir ist es nicht gelungen, die Wendel sichtbar darzustellen. Es ist eine Mattscheibe im Kondensor eingebaut, das läßt sich gut erkennen.
Mit den drei Einstellschrauben und dem Spiegel habe ich solange herum gespielt, bis ich einen einigermaßen homogenen Lichtfleck hatte. Aber besser konnte ich es nicht einstellen. Im eingebauten Zustand ist es mir auf alle Fälle nicht so gut gelungen.
Vielleicht weiß jemand was es mit der Mattscheibe auf sich hat. Eventuell wurde das Lampenhaus im LAufe der Zeit mit der Mattscheibe modifiziert und die Einstellvorrichtungen blieben erhalten. Obwohl man diese eigentlich kaum mehr so richtig benutzen kann.

Hallo Stefan,

der Kondensor ist nicht aus seiner Halterung gehüpft. Er sitzt immer noch an Ort und Stelle.


Euch vielen Dank und Grüße
Thomas
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: D.Mon in Mai 01, 2021, 16:31:24 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich habe ähnliche Feststellungen gemacht wie Thomas, bei mir ist es das Lampenhaus 100Z mit dem rückseitigen Spiegel.

Beim Projizieren an eine Wand, entstehen diffuse Lichtflecke.
Konkret justieren kann man da nichts.

In eingebautem Zustand habe ich in Ermangelung der Zentrierplatte (das Stück Plastik mit aufgemalten Kreisen wird in der Bucht für 30 Euro +6,50 Versand angeboten) ein rundes Transparentpapier aufgelegt.
Bei gemäß Anleitung geöffneter Leuchtfeldblende wird die gesamte Fläche beleuchtet. Einstellen unmöglich.
Bei ganz geschlossener Blende - und zwar nur bei ausgeschwenkter Linse (die vor der LFB) - zeichnen sich unscharf ein bis zwei Leuchtflecken ab, die mit den Einstellschrauben hin und her bewegt werden können.

Weiß jemand, wie man bei dieser Variante des Lampenhauses die Beleuchtung perfekt einstellt?

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Diana1982 in Mai 01, 2021, 16:53:33 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

Versuche mal das Hitzeschutzglas auszubauen - das macht diffuses Licht - ohne das Schutzglas solltest Du die Glühwendel scharf abbilden können.
Der Ausbau geht über die Schlitzschraube vorne bei den Filtereinschüben.

Kennst Du schon die Bedienungsanleitung für das Lampenhaus 100/Z? Falls nicht findest Du sie z.B. hier:

https://www.microscopia.de/c/downloads (https://www.microscopia.de/c/downloads)

LG und viel Erfolg
Diana
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: D.Mon in Mai 01, 2021, 19:23:06 NACHMITTAGS
Hallo Diana,

Danke für den Link, aber die Anleitung hatte ich schon.
Nach der wollte ich auch vorgehen.

Ich wollte schon schreiben, Hitzeschutzglas ist nicht vorhanden, hab' dann aber trotzdem die Schrauben rausgedreht und schon kam mir ein Glas entgegen.
Es ist bläulich, aber ganz klar - ist es das?

Matt ist tatsächlich die zusammengesetzte Kollektotlinse.
Es sieht so aus, als wäre die innen mattiert, wo sich die beiden Linsen berühren.
Bis dahin sind die beiden Linsenhälften völlig klar.
Es macht auch nicht den Eindruck, als wäre das irgendwie fehlerhaft, sondern bewusst so hergestellt.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Diana1982 in Mai 01, 2021, 20:04:09 NACHMITTAGS
Martin, Du hast Recht!

Die Kollektorlinse ist "das Matte" und nicht das Schutzglas!
Habs eben nochmal genauer an meinem Lampenhaus nachvollzogen, von außen sah es so aus, als wäre das Schutzglas matt.

In einem anderen 100er Lampenhaus habe ich tatsächlich eine klare Kollektorlinse (zufällig fehlte bei diesem auch das Schutzglas ;), woraufhin ich vorhin dachte, es muss am Schutzglas liegen. )

LG Diana
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Diana1982 in Mai 01, 2021, 20:14:28 NACHMITTAGS
Merkwürdig, dass mir das noch nie zuvor aufgefallen ist...
Die Quote bei meinen 100er Lampenhäusern, die ich spontan gefunden habe - matte Linse zu klarer Linse ist 8:5  :D

LG Diana

Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Diana1982 in Mai 01, 2021, 22:23:08 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

Versuch es mal mit stark runtergeregeltem Trafo - mach ihn quasi nur einen Hauch an - und leg das Papier direkt auf den Lichtaustritt (die Glasabgeckung abnehmen).
Man sieht die Glühwendel, wenn man die matte Kollektorlinse hat, nicht scharf abgebildet auf dem auf dem aufgelegten Papier (oder eben der Zentrierscheibe), aber "mit etwas Phantasie" gehts!

Oder eben direkt anhand des Bildes am Mikroskop nach Gefühl einstellen/nachstellen.

LG Diana
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: micromax in Mai 02, 2021, 12:03:24 NACHMITTAGS
Hallo Diana,

es hat mich jetzt einigermaßen überrascht, dass mein Faden von vor 8 Jahren nochmals aufgerufen wurde. Ich behelfe mir bisher auch mit dem Einstellen nach "Gefühl". Da Du beide Lampenhäuser hast, würde mich interessieren ob es Unterschiede in der Abbildungsleistung gibt.
Ich vermute, dass es bei den Lampenhäusern mit klarer Linse schon darauf ankommt, dass alles ordentlich eingestellt ist, ich habe nur keins. Ist es denn bei den matten egal? Oder reicht es wenn man nach Gefühl vorgeht? Und ist es im Auflicht gleich wie im Durchlicht?

Wäre toll, wenn Du das nach der langen Zeit klären könntest.

Danke und viele Grüße
Thomas
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: D.Mon in Mai 02, 2021, 13:25:00 NACHMITTAGS
Hallo Diana, Thomas und alle anderen,

ich habe den Thread wieder aufleben lassen, weil ich bei meiner Internetsuche darauf gestoßen war.

Mein Eindruck ist, dass man mit der etwas vagen Einstellungsmöglichkeit ein sehr gut und gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild erhält.
Insofern habe ich kein Problem.

Ich kann aber nicht einschätzen, ob es Situationen gibt (z. B. bestimmte Objektive, Lichtverhältnisse, Objekte, Kontrast- oder Beleuchtungsmethoden oder was auch immer), wo man mit einer streng "vorschriftsmäßigen" Einstellung ein kleines oder größeres Quäntchen an Abbildungsqualität mehr herausholen könnte
Deshalb interessiert es mich, ob es eine solche Einstellungsvorschrift oder -anleitung gibt.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: micromax in Mai 02, 2021, 18:02:30 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

ich danke dir, dass Du den Faden wieder aufgegriffen hast. In der Zwischenzeit habe ich auch den Eindruck, dass es vermutlich nicht so schlimm ist, wenn man die Lampe nicht ordentlich zentriert. Erstens hat Leitz sich sicher was dabei gedacht, die Kondensorlinse irgendwann matt zu machen. Vielleicht gab es zuerst klar und dann matt, das ist aber nur eine Spekulation von mir. Auf jeden Fall gibt es sehr viele matte, das hat Dianas Auswertung ihrer Leuchten ja ergeben und ich habe auch nur zwei matte. Zum zweiten bin ich seit Jahren zufrieden mit der Beleuchtung und hatte nicht den Eindruck, dass etwas grundlegendes falsch ist. Ich vermute auch, dass man mit dem Kondensor selbst noch einiges ausgleichen kann.

Vielleicht hat Diana oder sonst jemand mit beiden Systemen mal Zeit und Lust dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Wie gesagt scheint es bei der Vielzahl an Orthoplanen mit matten und klaren Systemen nicht so wichtig zu sein, sonst hätte sich mit Sicherheit schon jemand darum gekümmert. Meine Anfrage damals war zu meinen Anfängerzeiten mit dem System und da wollte ich natürlich alles richtig machen.

Viele Grüße
Thomas
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Diana1982 in Mai 03, 2021, 11:26:23 VORMITTAG
So, ich habe mir nun die Zeit genommen, hat mich selbst brennend interessiert:

Interessanterweise ist bei meinen vier hammerschlag-dunkelgrauen ("grünen") Lampenhäusern keines mit klarer Linse dabei.
Bei den hammerschlag-hellgrauen gibt es zwei davon, bei den weißen drei.
Man kann zwar nicht ganz ausschließen, dass eine Kollektorlinse mal quergetauscht wurde, aber dennoch scheint es nicht so zu sein, dass gerade die älteren Lampenhäuser automatisch mit klarer Linse ausgestattet wurden - im Gegenteil!
(Auch meine älteren schwarzen runden Orthoplanlampenhäuser haben diffuse Linsen.)

Eine Abhängigkeit vom Leuchtmittel (60W Glühbirne, 100W Halogen...) ist ebenfalls nicht auszumachen.

Die entspr. Einstellung des Lampenhauses hat erwartungsgemäß bei klarer Linse einen wesentlich größeren Einfluss auf das Bild am Mikroskop. Schon relativ kleine Abweichungen vom Optimum führen zu unschönen Effekten wie z.B. "Regenbögen" (Abbildungen der Glühwendel) im Bild, während ebensolche Abweichungen bei den Leuchten mit diffuser Linse keine - bzw. ich sollte vorsichtshalber lieber "kaum" schreiben  ;) - Auswirkung auf eine schön homogene Ausleuchtung haben. Das Bild wird halt irgendwann unschön dunkel, aber eben ohne die Regenbögen.

Man kann nun beim Lampenhaus mit klarer Linse entweder optimal einstellen, was anhand der Anleitung sehr einfach geht, aber auch zusätzlich einen 50mm Diffusfilter einsetzen, der ja in die Filterschlitze des Lampenhauses passt.

Viele Grüße
Diana
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Thomas Böder in Mai 03, 2021, 11:48:56 VORMITTAG
In meinem Panphot sind die Linsen in den beiden Lampenhäusern auch mattiert.
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Diana1982 in Mai 03, 2021, 12:06:07 NACHMITTAGS
Ich muss noch etwas ergänzen  ::)
Ich kann mir nicht erklären, wieso, aber zufälligerweise ist bei allen Lampenhäusern mit klarer Linse auch kein Wärmeschutzglas nachgeschaltet. Bei einem wurde es vermutlich in Zusammenhang mit einem LED-Umbau ausgebaut, bei einem weiteren wurde es mir aber ausgebaut mitgeliefert und siehe da: Ein mattiertes Glas...(kann natürlich auch nachträglich ausgetauscht worden sein), dass dem im Diffuslollipopfilter erschreckend ähnlich sieht  ::) :D ...und vermutlich aus einem solchen stammt und daher gar kein echtes Wärmeschutzglas ist.

Mehr kann ich nun mangels weiterer klarlinsiger Lampenhäuser nicht beitragen...

Vielleicht sollten die klaren Linsen ja - als möglichen Grund, sie einzusetzen - für entspr. Anwendungen besonders viel Licht durchlassen.

LG Diana
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: micromax in Mai 03, 2021, 12:12:14 NACHMITTAGS
Hallo Diana,

herzlichen Dank für Deine Tests. Könntest Du noch kurz beschreiben wie Du bei den mattierten Lampenhäusern zentriert hast? Du schreibst:
ZitatSchon relativ kleine Abweichungen vom Optimum führen zu unschönen Effekten wie z.B. "Regenbögen" (Abbildungen der Glühwendel) im Bild, während ebensolche Abweichungen bei den Leuchten mit diffuser Linse keine - bzw. ich sollte vorsichtshalber lieber "kaum" schreiben  ;) - Auswirkung auf eine schön homogene Ausleuchtung haben.

Dann hast Du vorher ja die optimale Lage des Glühwendels eingestellt, oder? Mir ist aber nicht ganz klar wie, auch nach Gefühl?

Danke und viele Grüße
Thomas
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Diana1982 in Mai 03, 2021, 12:28:14 NACHMITTAGS
Hallo Thomas - wie hier beschrieben:

ZitatHallo Martin,

Versuch es mal mit stark runtergeregeltem Trafo - mach ihn quasi nur einen Hauch an - und leg das Papier direkt auf den Lichtaustritt (die Glasabgeckung abnehmen).
Man sieht die Glühwendel, wenn man die matte Kollektorlinse hat, nicht scharf abgebildet auf dem auf dem aufgelegten Papier (oder eben der Zentrierscheibe), aber "mit etwas Phantasie" gehts!

Oder eben direkt anhand des Bildes am Mikroskop nach Gefühl einstellen/nachstellen.

LG Diana

und:
ZitatKennst Du schon die Bedienungsanleitung für das Lampenhaus 100/Z? Falls nicht findest Du sie z.B. hier:

https://www.microscopia.de/c/downloads

Einfach analog der Anleitung "Lamp Housing 100/Z - Instructions" - Kapitel 3.3 beide Lichtflecke möglichst gleich hell einstellen und zentrieren. Wie gesagt, eine richtig schöne scharfe Abbildung der Glühwendel ist so nicht möglich, aber wenn Du das Netzteil wirklich nur einen Hauch aufdrehst (und die Umgebung abdunkelst - jetzt bei Tageslicht geht es nicht so gut), kannst Du die Glühwendel erahnen.

Ha!  :D - In der Anleitung steht auch nochwas von "Remove the filters and diffusion disc from the filter slot...".
Dann wirds wohl so gewesen sein, dass Leitz entweder gleich eine matte Linse verbaut hat oder die klare Linse in Verbindung mit nachgeschaltetem Mattglas - bzw. ein (gefasster "Lollipop-") Diffusfilter als Ergänzung vorgesehen war.

LG Diana
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: micromax in Mai 03, 2021, 16:30:39 NACHMITTAGS
Hallo Diana,

danke, dass Du es mir nochmal im Detail beschrieben hast, das werde ich so ausprobieren. Könnte es sein, dass das Lampenhaus Z100 mit Mattglas für Durchlicht und ohne für Auflicht hergestellt wurde? Oder umgekehrt?

Viele Grüße
Thomas
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: D.Mon in Mai 04, 2021, 17:58:51 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

erstmal zur Frage von Thomas: Wenn ich es richtig verstanden habe, unterscheidet sich die Variante Z hauptsächlich dadurch, dass rückseitig ein justierbarer Spiegel angebracht ist, der bei manchen Leuchtmittel nützlich sein kann, der aber stört, wenn man die Leuchte mit einer klassischen Glühbirne betreibt, die von hinten eingeführt wird. Man sieht das auf Seite 4 oben der Anleitung ganz gut. Jetzt gerade ist mir auch aufgefallen, dass der Hebel mit dem die Leuchte am Mikroskop angeflanscht wird, bei mit anders geformt ist, als auf dem Bild (breit und aus Kunststoff).

Weil das ganze  Thema für mich von besonderem Interesse - nicht nur in Hinblick auf das Orthoplan - ist, habe ich mich noch einmal damit beschäftigt und im Internet und in der Mikrofibel nachgelesen.
Nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass die Nutzungsbedingungen das zulassen, zitiere zwei Ausschnitte aus dem Kapitel "4.2.5 Richtig Köhlern" (Seite 109), die mir hier hilfreich erscheinen (Unterstreichungen von mir):

ZitatWas bedeutet Zentrieren und Justieren?
Wenn es in den folgenden Anleitungen zum richtigen Einstellen der Köhlerschen Beleuchtung an verschiedenen Stellen der Prozedur ,,zentrieren" heißt, so ist damit immer gemeint: genau zentrieren, nicht nur ,,etwas" oder ,,so ungefähr". Wenn das Bild der Leuchtfeldblende zentriert ist, so sieht man sie exakt in der Mitte des Gesichtsfeldes. Wird sie dann weiter geöffnet, so muß ihr Rand den des Gesichtsfeldes rundum gleichzeitig berühren, nicht ungefähr gleichzeitig.
Die Glühlampe, der Kollektor, der Beleuchtungsspiegel und der Kondensor mit seiner Hilfs- und Frontlinse müssen so exakt justiert und zentriert sein, daß die im Gesichtsfeld sichtbare Leuchtfeldblende bei richtiger Einstellung rundum dieselbe Randfarbe zeigt. Ist ihr Rand auf einer Seite blau-violett und auf der anderen rot-orange, so ist irgendein Element im Strahlengang dejustiert. Meist ist das die Glühlampe, mitunter auch der Spiegel. Sogar ein im Mikroskopfuß eingebauter Spiegel kann dejustiert sein, das kommt gelegentlich vor, wenn die Schraubenlöcher, in denen er festgeschraubt ist, Lang- oder Schlitzlöcher sind und eine Schraube etwas locker ist. Dann muß er wieder exakt in Position gedreht und festgeschraubt werden. Daß eine Dejustage vorliegt, bemerkt man auch beim Scharfstellen auf ein kleines Objekt: beim Fokussieren mit dem Feintriebknopf scheint es beim Einstellen einer anderen Schärfenebene zur Seite hin auszuweichen. Man hat dann eine unbeabsichtigte schiefe Beleuchtung. Ein ähnlicher Effekt ist sichtbar, wenn eine schwenkbare Frontlinse oder eine Hilfslinse des Kondensors nicht ordentlich an ihrem Anschlag steht.

Daraus schließe ich, dass man die Zentrierung der Leuchte optimieren kann, wenn man die erwähnten Randfarben beobachtet.
Probieren konnte ich es noch nicht, aber es klingt erstmal plausibel und sollte (mindestens) vier der sechs Einstellmöglichkeiten abdecken.

Etwas weiter unten steht dann noch mehr interessantes:

ZitatMattscheiben im Strahlengang
Das Köhlersche Beleuchtungsprinzip setzt theoretisch eine homogene Lichtquelle voraus. Auch moderne Niedervolt-Flachwendellampen erfüllen diese Forderung nicht ganz. Mitunter läßt sich bei in den Mikroskopfuß eingebauten Beleuchtungen die Glühwendel der Lampe aus konstruktiven Gründen nicht sauber ,,homogenisieren", so daß man zu einer Mattscheibe greifen muß. Dabei ist jedoch zu beachten, daß sich oberhalb der Leuchtfeldblende bzw. zwischen ihr und dem Kondensor keine Mattscheibe im Strahlengang befinden darf, weil die Leuchtfeldblende dabei ihre Funktion verlöre. Die Mattscheibe gehört zwischen Lampe und erste Kollektorlinse. Hat der Kollektor aus konstruktiven Gründen nur einen geringen Durchmesser, so ist seine erste Linse, um die notwendige Apertur zu erreichen, jedoch stark konkav gekrümmt, und der Glaskolben der Glühlampe ragt regelrecht in diese Höhlung hinein. Dort paßt dann keine Mattscheibe mehr dazwischen. In diesem Fall sollte sie jedoch gleich hinter dem Kollektorsystem angebracht werden. Doch ist das ein Notbehelf. Bei manchen Kollektoren ist die erste Kollektorlinse selbst mattiert. Von mattierten Lampenkolben ist man aus Kostengründen abgekommen.

Auch die Beschaffenheit eines Mattglases ist wichtig. Einfache sandgestrahlte Mattscheiben sind ungeeignet, weil sie das Licht stark zerstreuen und so einen Lichtverlust zwischen 60 und 80 % verursachen. Geeignete Mattgläser für den mikroskopischen Strahlengang dagegen sind mit Flußsäure geätzt. Ihre ,,matte" Fläche besteht aus vielen mikroskopisch-kleinen konkaven Aushöhlungen, die unterschiedlich groß sind, aber alle etwa dieselben Krümmungsradien, d. h. dieselbe Brennweite besitzen, so daß jede als winzige Linse ein virtuelles Bildchen der Lampenwendel erzeugt. Dieses feine ,,Linsenraster" zerstreut das von der Lampe kommende Licht so gut wie gar nicht, deshalb liegt der Lichtverlust nur zwischen 20 und höchstens 40 % und das abgestrahlte Licht ist völlig homogen. – Auch die erste Linse des Kollektors kann auf diese Weise ,,mattiert" sein.

Mir war selbst schon aufgefallen, dass die Mattierung der Linse meines Lampenhauses grobkörnig aussieht.
Die Beschreibung der "geeigneten" Mattierung entspricht meiner Beobachtung.

Mein Motic Panthera U habe ich ja als Vorführmodell erworben, somit stand die Variante KU, also die mit echter Köhlerei (bei Motic "Full Köhler" genannt) nicht zur Debatte.
Vor einiger Zeit hatte ich aber überlegt, mir beim Chinamann eine separate Lamellenblende zu besorgen und mit einer selbst gebastelte Leuchtfeldblende zu experimentieren, um die Köhlersche Beleuchtung auch bei meinem Panthera U einstellen zu können - nicht weil ich mit meiner Beleuchtung unzufrieden wäre, sondern um auszuloten, ob es nicht noch ein klein wenig besser sein könnte.  8)

Davon bin ich seinerzeit wieder abgekommen, weil ich zum Schluss gelangt war, dass die Mattscheibe auf dem Kollektor "Full Köhler" verhindert, weil die Leuchte (im Fall von LED ja keine Wendel) in der Ebene der Kondensorblende nicht scharf abgebildet werden kann.
Aktuell bin ich aber wieder am überlegen, ob ich das nicht doch mal versuchen sollte.
Gibt es zu solchen Versuchen Erfahrungen?

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100
Beitrag von: Stuessi in Mai 04, 2021, 22:14:13 NACHMITTAGS
Hallo,

beim Lampenhaus 100 kann der Spiegel herausgezogen werden. Das hilft bei der Identifizierung der gesuchten Bilder der Glühwendel und bei der Ausrichtung der Lampe, wenn man im abgedunkelten Zimmer bei schwacher Lampenhelligkeit auf eine weiße einige Meter entfernte Wand fokussiert.

Viele Grüße,
Rolf