Hallo liebe Mikrofreunde,
Jeder kennt hier die Funktion eines Exhaustors und vermutlich auch wie man einen solchen basteln kann.
Es hat mich gestört das man für einen kleinen Plastik-Exhaustor schon fast 10.-€ zahlen soll.
Auch das man nicht die Möglichkeit hat die Tiere zu betäuben, ohne in Gefahr zu laufen das diese sich aus dem Staub machen oder aber sich verletzen, indem sie sich die Tiere in Watte oder ähnlichem verheddern oder durch herab fallendes Material getroffen werden.
Auch die Bastelanleitungen sind oft ziemlich oberflächlich. Liest man häufig das auf der Ansaugseite der Schlauch mit einen Zelltuch versehen werden sollte damit man nichts einatmet. Ich habe es ausprobiert und festgestellt, das selbst bei den dünnsten Tüchern, man schon eine Lunge wie King-Kong haben muss damit man relativ leicht ansaugen kann.
Also habe ich einen Exhaustor mit Betäubungskammer gebastelt und möchte an dieser Stelle zeigen wie man es machen kann. Die Gesamtkosten liegen bei ca. 10.-€.
Was gebraucht wird:
1 Glas mit Deckel Nicht zu großes Glas, lieber flache als hohe Gläser,
Schraubdeckel mit mindestens 7 cm Durchmesser.
2-3 Ersatzgläser damit benutzte Gläser auslüften können.
1/2 m Schlauch Transparenter Schlauch 6/9 Innen/Außendurchmesser
2 Würgenippel Damit der Schlauch nicht durch die scharfen Blechkanten zerschnitten wird,
kann man diesen durch Würgenippel aus dem Elektrobereich schützen.
2 Abdeckkappen Um die Schlauchenden zu verschließen 6 mm.
1 Sieb Sieb aus Wassersparsortiement zum Schutz der Ansaugseite
1 Perlator Gibt das Betäubungsmittel ins Gefäßinnere ab
1 Reduzierstück Hiermit wird der Perlator am Deckel befestigt und nimmt das Betäubungsmittel auf.
1 Verschlussstopfen Verschließt die Betäubungskammer.
Zigarettenfilter 6 mm Filter zur Aufnahme des Betäubungsmittels
Essigester Als Betäubungsmittel
Schlauchverbinder 6 mm als Mundstück (wer den Schlauchgeschmack nicht mag :))
An Werkzeug benötigt man Bohrer (Blechschälbohrer) und ggf. etwas Klebstoff um die Würgenippel fest zu kleben.
Zunächst zeichnet man die Löcher für die Würgenippel und dem Reduzierstück auf den Deckel auf und bohrt die Löcher mit einem HSS- Bohrer vor. Danach erweitert man die Löcher mit dem Blechschälbohrer auf das gewünschte Maß. Die eingesetzten Würgenippel werden dann ca. einen ½ mm kleiner aufgebohrt als der Schlauchdurchmesser ist damit der Schlauch schön stramm sitzt. Auf der Ansaugseite wird der Schlauch im Glas mit dem Sieb versehen.
<img src="http://www.rheinvideo.de/im/5hLDn67/450x338" width="450" height="338" alt="'Exhaustor1' von siggio" /> (http://www.rheinvideo.de/bilder/5hLDn67/Exhaustor1)
<img src="http://www.rheinvideo.de/im/g7GM6de/150x200" width="150" height="200" alt="'Exhaustor4' von siggio" /> (http://www.rheinvideo.de/bilder/g7GM6de/Exhaustor4)
Der Perlator wird mit dem Reduzierstück verschraubt und mit dem Stopfen verschlossen.
<img src="http://www.rheinvideo.de/im/J1JUknq/150x200" width="150" height="200" alt="'Exhaustor2' von siggio" /> (http://www.rheinvideo.de/bilder/J1JUknq/Exhaustor2)
Nachdem man ein Insekt angesaugt hat werden die Schlauchenden mit den Abdeckkappen verschlossen und der Zigarrettenfilter mit ein wenig Essigester beträufelt und in die Betäubungskammer gelegt und verschlossen.
<img src="http://www.rheinvideo.de/im/eIeSTEc/450x338" width="450" height="338" alt="'Exhaustor3' von siggio" /> (http://www.rheinvideo.de/bilder/eIeSTEc/Exhaustor3)
Die Dämpfe verteilen sich über den Perlator ins Glasinnere und das betäubte Tier kann in Ruhe unter dem Mikroskop betrachtet werden. Danach lässt man das benutzte Glas gut auslüften und verwendet ein Ersatzglas.
Viele Grüße
Siggi