Mikro-Forum

Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Eckhard in Januar 02, 2014, 11:38:56 VORMITTAG

Titel: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Eckhard in Januar 02, 2014, 11:38:56 VORMITTAG
Liebes Forum,

Sonnentierchen sind die Einzeller, die bei mir der Auslöser waren, mich sehr viel intensiver mit der Mikroskopie und dem Leben in Wasser zu beschäftigen. Den Vormittag, als ich das erste Mal die Sonnentierchen Actinophrys sol bei einer Fressgemeinschaft beobachten konnte, werde ich nie vergessen.

Neben den bekannten grösseren Sonnentierchen sieht man auch im Lichtmikroskop regelmässig sehr kleine Sonnentierchen, die aber mit ca. 10 µm Durchmesser nicht richtig bestimmbar sind und recht unattraktiv erscheinen. Erstaunlicherweise sind diese kleinen Sonnentierchen im Elektronenmikroskop wunderschön!

Sonnentierchen sind keine genetische Familie, sondern die Idee, als Seemine im Wasser zu stehen. Wenn jemand unvorsichtigerweise vorbeikommt, und die ausgestreckten Axiopodien berührt, wird er immobilisiert, in den Körper des Sonnentierchens hineingezogen und verdaut. Das funktioniert bei dem grossen Sonnentierchen Actinosphaerium eichhornie, das mehr als 1 mm groß sein kann, mit grossen Ciliaten genauso wie bei den kleinen Sonnentierchen mit 10 µm Durchmesser und Bakterien.

Diese kleinen Sonnentierchen haben neben den Axiopodien, die zum Plasmakörper gehören, Schuppen und Spicula auf Silizium Basis. Die Axiopodien bleiben bei der Präparation leider nicht erhalten. Über die Form der Schuppen und Spicula werden die kleinen Sonnentierchen bestimmt. Die Schuppen, die tangential auf dem Protoplast aufliegen, sind nicht besonders spektakulär. Aber die Spicula, die Radiärschuppen, sind wunderschön. Zur Abgrenzung der einzelnen Arten gibt es auf Ferrys Webseite viele weitere Informationen: http://arcella.nl/pterocystis-pulchra

Hier kommen nun 4 kleine Sonnentierchen aus dem Moor. Viel Vergnügen :)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_53844375.jpg)
Pterocystis pulchra, Periplast mit Radiärspicula


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_46084853.jpg)
Pterocystis pulchra, Periplast mit Radiärspicula


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_27417965.jpg)
Pterocystis pulchra, Periplast mit Radiärspicula und Tangentialschuppen


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_7831768.jpg)
Pterocystis pulchra, Radiärspicula


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_21339986.jpg)
Pterocystis pulchra, Radiärspicula


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_51382000.jpg)
Pterocystis striata, Periplast mit Radiärspicula


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_22085828.jpg)
Pterocystis striata, Radiärspicula


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_11869298.jpg)  Pseudoraphidiophrys formosa (=Pterocystis formosa), Periplast mit Radiärspicula und Tangentialschuppen


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_36510866.jpg)Pseudoraphidiophrys formosa, Radiärspicula und Tangentialschuppen


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_8724773.jpg)
Pseudoraphidiophrys discoidea ( =Pterocystis discoidea), Periplast mit Radiärspicula


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141740_54381145.jpg)
Pseudoraphidiophrys discoidea, Periplast mit Radiärspicula und Tangentialschuppen

Die Radiärspicula erinnern ein bisschen an Blüten. Es ist erstaunlich, welche Vielfalt an Formen die Natur auch im ganz Kleinen zeigt. Diese Sonnentierchen wurden früher in die Gattung Acanthocystis eingeordnet und dann in die eigene Gattung Pterocystis. Die Arten P. discoidea und P. formosa wanderten weiter in die Gattung Pseudoraphidiophrys. Bei der Bestimmung bin ich mir natürlich nicht sicher, es gibt keine Vergleichsaufnahmen und nur Zeichnungen der Schuppen. Wir wissen sehr wenig über diese kleinen Schönheiten.

Ich möchte mich bei Steffen für die Versorgung mit Moor bedanken und bei Ferry, für seine Unterstützung bei der Bestimmung und allgemein für seine Unterstützung.

Herzliche Grüsse,
Eckhard
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Bernd Kaufmann in Januar 02, 2014, 11:47:54 VORMITTAG
Lieber Eckhard,

unglaublich schön und interessant. Das Jahr fängt ja gut an! Vielen Dank für diese Einblicke in sonst verborgene Welten.
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Klaus in Januar 02, 2014, 11:50:53 VORMITTAG
Hallo Eckhard,

zunächst meine besten Wünsche für 2014 für Dich und Deine Familie!

Du läutest das Jahr mit spektakulären Aufnahmen ein! Ich hätte nie geglaubt, dass die Hülle dieser Lebewesen so komplex und wunderschön ist.

Staunende Grüsse

Klaus
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: wilfried48 in Januar 02, 2014, 12:07:43 NACHMITTAGS
Hallo Eckhard,

faszinierend !!!

Ich seh schon ich muss mich jetzt doch auch mal mit der Präparation von Tümpelproben fürs REM beschäftigen.

Bei Bild 4 und 5 ging dir ja selbst am REM die Schärfentiefe aus.  Lässt sich da durch eine kleinere Aperturblende noch etwas machen, oder
rauscht es dann schon zu stark. ?

Die Bilder wären doch auch wieder eine tolle Ausgangsbasis für unsere Colorierfreaks  ;) ;)


ich wünsche dir auch noch ein gutes Neues Jahr 2014 und viele solcher tollen Präparate und Bilder

Wilfried
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: reblaus in Januar 02, 2014, 12:08:17 NACHMITTAGS
Hallo Eckhard -

TOP!

Rolf

Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: TPL in Januar 02, 2014, 12:30:12 NACHMITTAGS
Lieber Eckhard,

die Bilder sind wirklich faszinierend! Unglaublich, dass diese filigranen Wesen so gut erhalten bleiben und Du sie so detailliert abbilden kannst. Auch wenn die Präparation wohl sehr aufwändig ist – die Ergebnisse sind überwältigend schön.

Wenn Schuppen und Spicula kieselige Bestandteile haben, besteht vielleicht die Chance, Sonnentierchen anhand dieser kieseligen Reste auch fossil zu identifizieren. Auf eine schnelle Suche fand ich gerade nichts zu fossilen Heliozoen...

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Eckhard in Januar 02, 2014, 13:48:38 NACHMITTAGS
Hallo,

Vielen Dank für die guten Wünsche, die ich gerne zurückgebe.

@Klaus, wann kommt denn das neue Mikroskop?

@Wilfried, die Bilder sind mit der 30 Mikron Blende gemacht. Um die Oberflächenstruktur perfekt abzubilden, habe ich mit 1 kV Beschleunigungsspannung gearbeitet. Dazu musste ich den Arbeitsabstand auf 2,8 mm reduzieren. Da ist dann nix mehr mit viel Schärfentiefe. Eine kleinere Blende bringt mir mehr Ärger als Vorteile. Ich habe ja jetzt einen Feldemitter mit der Gemini Säule und einen Inlense Detektor.

Ich brauche etwa 11 Stunden für die Präparation und meine Erfolgsrate ist derzeit noch sehr niedrig. Aber es wird besser. Das größte Problem/Mysterium ist die Unterschiedliche Reaktion der Einzeller auf Puffer und Änderungen der Osmolarität beim Präparieren. Oftmals habe ich auf dem selben Deckgläschen perfektes und misslungenes auch vom selben Lebewesen. Erfahrene Experten kennen das nicht anders. Es ist anscheinend ein mühseliges Unterfangen.

@Thomas, fossile Heliozoen Schuppen gibt es. Diese Sonnentierchen sind sehr häufig - gerade in Moorproben sollten sie immer vorhanden sein.

Herzliche Grüße
Eckhard
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: the_playstation in Januar 02, 2014, 14:02:46 NACHMITTAGS
Hallo Eckhard,
faszinieren, spektakulär, schön, unglaublich!!!
Die Natur ist einfach genial.
Vielen, vielen Dank fürs Zeigen!

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: wilfried48 in Januar 02, 2014, 14:25:26 NACHMITTAGS
Zitat von: Eckhard in Januar 02, 2014, 13:48:38 NACHMITTAGS
...
@Wilfried, die Bilder sind mit der 30 Mikron Blende gemacht. Um die Oberflächenstruktur perfekt abzubilden, habe ich mit 1 kV Beschleunigungsspannung gearbeitet. Dazu musste ich den Arbeitsabstand auf 2,8 mm reduzieren. Da ist dann nix mehr mit viel Schärfentiefe. Eine kleinere Blende bringt mir mehr Ärger als Vorteile. Ich habe ja jetzt einen Feldemitter mit der Gemini Säule und einen Inlense Detektor.

Ich brauche etwa 11 Stunden für die Präparation und meine Erfolgsrate ist derzeit noch sehr niedrig. Aber es wird besser. Das größte Problem/Mysterium ist die Unterschiedliche Reaktion der Einzeller auf Puffer und Änderungen der Osmolarität beim Präparieren. Oftmals habe ich auf dem selben Deckgläschen perfektes und misslungenes auch vom selben Lebewesen. Erfahrene Experten kennen das nicht anders. Es ist anscheinend ein mühseliges Unterfangen.
...

Hallo Eckhardt,
das mit der Feldemission Gemini Säule und inlens Detektor wusste ich noch nicht, hast du das EVO gegen ein Gemini eingetauscht ? Da bist du ja jetzt super ausgerüstet und zumindest REM mässig am Ende der Fahnenstange angekommen.
Ginge eigentlich präparativ noch was über Kryofixation und Gefriertrocknung im REM ? Dann hätte man das Osmolaritätsproblem nicht aber (vermutlich) wieder andere Artefaktmöglichkeiten. Gibt es da Literatur, wo so etwas auf Tümpelproben erfolgreich angewendet wurde ?

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Eckhard in Januar 02, 2014, 16:31:28 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,

was ich so gesehen habe, sind die Bilder nach Kryofixierung nicht so der Bringer. Es gibt keinen Königsweg. Du musst wohl die Präparation mittels "try and error" an das Material anpassen. Ich werde am WE wieder fixieren und diesmal Volvic mit etwa Phosphatpuffer anstelle von 0.05 mol Cacodylatpuffer in aqua bidest. verwenden. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Herzliche Grüsse
Eckhard


Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Klaus in Januar 02, 2014, 20:28:16 NACHMITTAGS
Hallo Eckhard,

ich habe noch keinen Liefertermin bekommen. Soll im Januar geliefert werden.

Gruß

Klaus
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Holger Adelmann in Januar 02, 2014, 22:00:59 NACHMITTAGS
***Wow*** - super Bilder, lieber Eckhard, Gratulation!!

Die Latte ist nun hoch, da sind schon starke Empfehlungen dabei für das Bild des Monats Januar  ;D

Herzliche Grüsse
Holger


Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: steffenclauss in Januar 03, 2014, 01:32:54 VORMITTAG
Liebe Amöbenfreunde,

Ich möchte den Threat mit fremden Bildern keinesfalls kapern (wie auch ;D)und habe mich dazu selbstverständlich mit Eckhard abgesprochen. Das dient nur als Vergleich zu den  gigantischen REM-Bildern und möchte daher noch zwei lichtmikroskopische Aufnahmen zu der oben gezeigten Pterocystis nachliefern.

Man kann die trichterförmigen Radiärspicula gut erkennen, für weitere Details sind dann allerdings dem Lichtmikroskop (zumindest bei meinem Gerät) einfach Grenzen gesetzt.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141794_7657318.jpg)

Nochmal eine Aufnahme zum besseren Bezug zur Größe. Mittig  Pterocystis und links dazu die Goldalge Synura. Zum aufsuchen (und erkennen!) der kleinen Objekte muss man mindestens mit einem 40er Objektiv ran!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/141794_14885315.jpg)

viele Grüße
Steffen Clauss
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Fahrenheit in Januar 03, 2014, 08:23:12 VORMITTAG
Lieber Eckhart,

das sind wieder phantastische Aufnahmen! Vielen Dank fürs Zeigen und die viele Mühe, die Du Dir damit machst!
Es ist schon erstaunlich, welche Formen die Natur auch in der Welt des Kleinsten entwickelt. Welchen Vorteil mögen die Trichterchen wohl bringen?

Lieber Steffen,

auch Dir vielen Dank für die lichtmikroskopischen Aufnahmen, die es mir deutlich erleichtern, das gesehene einzuordnen!

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Rawfoto in Januar 03, 2014, 09:16:37 VORMITTAG
Guten Morgen Eckhard & Steffen

Dank der Brücke über das Vertraute wirken die REM-Bilder noch gigantischer, danke für's Zeigen, ich werde da noch ein paar Mal vorbei schaun um das Gezeigte aufnehmen zu können. Eine unglaubliche Welt ...

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Eckhard in Januar 03, 2014, 09:30:40 VORMITTAG
Gratulation, lieber Steffen, das sieht doch sehr gut aus.

Die Probe, die Steffen geholt hat, wurden geteilt. Ein Teil kam nach Berlin und den anderen Teil hat Steffen. So können wir licht- und elektronenmikroskopische Ergebnisse vergleichen. Die bisherigen Ergebnisse sind sehr vielversprechend.

Da viele seltene Amöben etc. bisher nicht elektronenmikroskopisch untersucht wurden und man bei vielen kleinen Lebewesen mit Hilfe des Lichtmikroskops die wahre Gestalt nur erahnen kann, brauchen wir beides, um über die Lichtmikroskopie bestimmen zu können (und die Vergleichbarkeit mit Arbeiten anderer zu gewährleisten) und die Elektronenmikroskopie, um die wahre Gestalt zu bestimmen und Details zu sehen.

Herzliche Grüße
Eckhard
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Peter V. in März 03, 2014, 12:38:06 NACHMITTAGS
Lieber Ecki,

dieses Highlight im Fotoforum ist mir doch bislang glatt durchgegangen  :o. So einen schönen Beitrag hätte ich unter dem eher lapidaren Titel "Kleine Sonnentierchen" nicht erwartet. Die Aufnahme sind ja wirklich begeisternd. Und zeigen mir durch den Vergleich mit Ferrys lichtmikroskopischer Aufnahme wieder einmal, wie wenig man doch im Lichtmikroskop die "wahre" Gestalt eines Mikroorganismus erkennen kann.
Ganz klar: Für den echten Tümpler führt kein Weg am Elektronenmikroskop vorbei  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: rhamvossen in März 03, 2014, 15:36:45 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

Zitatwie wenig man doch im Lichtmikroskop die "wahre" Gestalt eines Mikroorganismus erkennen kann.

Was ist denn die "wahre" Gestalt? Ein lebendiges und bewegliches Mikroorganismus oder ein totes das intensiv prepariert worden ist?

ZitatFür den echten Tümpler führt kein Weg am Elektronenmikroskop vorbe

Wirklich? Da bin ich mir nicht so sicher. Beste Gruesse,

Rolf
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Eckhard in März 03, 2014, 19:18:20 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

bei vielen Einzellern können wir mit dem Lichtmikroskop nur erahnen, wie der Aufbau ist. Wie intensiv präpariert wird ist doch egal, solange die Präparation nichts verfälscht.

Herzliche Grüße
Eckhard

Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: the_playstation in März 03, 2014, 19:22:48 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,
Beide Aufnahmen sind wichtig. Bei der einen (REM) wird quasi das (Skelett) dargestellt. In der anderen die Weichteile. Interessant wäre eine Überlagerung beider Bilder, um den Gesamt-Organismus zu zeigen.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: rhamvossen in März 03, 2014, 20:08:42 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

ZitatBeide Aufnahmen sind wichtig

Genau das wollte ich hören. Und nicht das das Lichtmikroskop im Vergleich mit das Elektronenmikroskop ein minderwertig Gerät ist. Weil es das einfach nicht ist. Ein Lichtmikroskop gibt andere Informationen. Nur zusammen ist das Bild komplett. Ich hab eine weile zurück mit jemand unserer Abteilung Elektronenmikroskopie gesprochen und der sagte das die Lichtmikroskopische Bilder immer wichtiger werden zur Ergänzung. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Eckhard in März 03, 2014, 20:39:56 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

natürlich ist das Lichtmikroskop nicht minderwertig. Das Elektronenmikroskop zeigt Details, die im Lichtmikroskop nicht sichtbar sind.

Im Rasterelektronenmikroskop wird übrigens nicht das Skelett sonder die "Aussenhülle" dargestellt.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: the_playstation in März 03, 2014, 21:42:28 NACHMITTAGS
Hallo Eckhard,

Daher wollte Ich Skelett eigentlich auch in Klammern setzen. ;) Weil meine Tastatur gerade den Geist aufgibt wurde die zweite Klammer ignoriert. Ich habe es geändert.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Peter V. in März 03, 2014, 22:37:39 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

ZitatWas ist denn die "wahre" Gestalt?
Eine wahrhaft philosophische Frage!

Das hängt natürlich zunächst davon ab, wer es mit welchem Sinnesorgan mit welchen physikalischen Eigenschaften "betrachtet". Wir gehen immer von unserer Sensibilität für die Strahlung im Bereich von etwa 400 - 800 nm aus. Wären unsere Sinnesoragne für andere Frequenzen empfindlich, sähen die Welt für uns ja schon ganz anders aus. Man denke an Röntgenaufnahmen, Nacktscanner, Infrarotaufnahmen etc.

Üblicherweise betrachten wir zudem Oberflächen und auch keine "durchleuchteten" Objekte wie mit dem Lichtmikroskop.

Im vorliegenden Falle ist es aber primär eine Frage der Auflösung und der Technik (Duchleuchtung).  Folgendes Beispiel:

So (mehr oder weniger  ;)) sieht ein männlicher Mensch aus, wie wir ihn üblicherweise wahrnehmen (Gemeinfreies Bild aus Wikimedia commons, Autor Mikael Häggström)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/146334_33587680.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/Mensch_zpsdd9eafd0.jpg.html)

Nun ein Versuch, den Unterschied Elektronen- und Lichtmikroskopie darzustellen:

Zunächst "lichtmikroskopisch" - schlechte Auflösung

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/146334_34784638.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/Mensch_niedrig_zpsfe7ab0df.jpg.html)

Nun "elektronenmikroskopisch" - gute Auflösung, aber Farbverlust und artefaktische Verzerrung

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/146334_11963214.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/Mensch-REM_zpsf5541f5d.jpg.html)

So etwa erscheint mir in diesem Fall der kleinen Sonnentierchen der Unterschied zwischen Lichtmikroskope und REM. Um es noch zu verschärfen, stellen wir uns einmal vor, die Präparation hätte auch zur einer Körperhaltung wie z.B. einer Embryonalstellung (im Extremfall) geführt (was ich leider nicht photoshopmäßiog simulieren kann).
Auch in diesem von mir konstruierten Beispiel des Menschen trifft das "REM-Bild" nicht das "wahre Aussehen", dennoch kommt es selbigem doch näher als das "lichtmikroskopische Bild".

Das ist aber ein Thema, über das man sicher unendlich disktuieren kann.....

Und was diesen Satz betrifft:

ZitatGanz klar: Für den echten Tümpler führt kein Weg am Elektronenmikroskop vorbei

Rolf, Du hast doch sicherlich auch den  ;) bemerkt, oder?

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: the_playstation in März 03, 2014, 23:19:18 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Rolf meint glaube Ich, daß das Sonnentier auch aus geleeartiger Flüssigkeit und den "Sonnenstrahlen" besteht. Nicht nur aus der Aussenhülle. Beide Bilder zeigen unterschiedliche Bestandteile des Sonnentierchens. Daher ist Ihm die Auflösung egal. In deinem Beispiel z.B. ein unscharfes Bild der Haut des Menschen und ein scharfes Röntgenbild des Skeletts. Daher mein Vorchlag der Überlagerung der Bilder.
Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Peter V. in März 04, 2014, 08:11:13 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

ich wollte auch nur darauf aufmerksam machen, dass die Art und Weise, wie wir Objekte im Durchlichtmikroskop betrachten, zu anderen Resultaten führt als unsere üblichen "Sehgewohnheit".

1) Wir betrachten im Lichtmikroskop keine "Oberfläche", sondern ein "Durchleuchtungsbild".

2) Wir betrachten ein dreidimensionales Objekt mehr oder weniger zweidimensional.

3) Durch Deckglasdruck erzeugen wir ebenfalls mehr oder weniger Artefakte.

All diese Faktoren bewirken, dass wir auch im Lichtmikroskop nicht die "wahre" Gestalt eines Objektes zu sehen bekommen. Was auch immer man unter der "wahren" Gestalt verstehen mag...

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: rhamvossen in März 04, 2014, 09:39:07 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

ZitatRolf meint glaube Ich, daß das Sonnentier auch aus geleeartiger Flüssigkeit und den "Sonnenstrahlen" besteht. Nicht nur aus der Aussenhülle. Beide Bilder zeigen unterschiedliche Bestandteile des Sonnentierchens. Daher ist Ihm die Auflösung egal.

Genau das habe ich gemeint.

@ PeterV
ZitatDu hast doch sicherlich auch den  Zwinkernd bemerkt, oder?

Das sehe ich nur gerade. Ich brauche eine Brille..................

Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: rhamvossen in März 04, 2014, 15:13:46 NACHMITTAGS
Hallo,

Bleibt die Frage: warum für das Beispiel einen nackte man? Warum keine nackte ....... ;D Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Kleine Sonnentierchen
Beitrag von: Peter V. in März 04, 2014, 15:18:29 NACHMITTAGS
Lieber Rolf,

es ging doch um die Auflösung "kleiner Details"  :D  :D

Herzliche Grüße
Peter