Liebe Pflanzenfreunde,
Der Japanische Wildapfel wächst häufig in Parks und Gärten. Seine bis zu 10 cm langen Blätter sind nur im oberen Drittel scharf gesägt. Neben schmal eiförmigen oder lanzettlichen Blättern treten gelegentlich auch einzelne gelappte Blätter auf. Der Blattstiel wird um 3 cm lang und besitzt eine rosa Furche auf der Oberseite. Der Wildapfel blüht sehr reich mit hellrosa Blüten, die weiß verblühen und einen Durchmesser von circa 4 cm haben. Die Knospen sind dunkelrosa. Die Blüten erscheinen Anfang Mai zwischen den bereits entfalteten Blättern. Meistens entwickeln sich auch die um 8 cm großen, gelben oder roten Früchte in großen Mengen. Einjährige Triebe weisen eine dichte Behaarung auf.
Malus floribunda ist ein gut wachsender Zierapfel mit einer runden bis schirmförmigen Krone und leicht abhängenden Ästen. Die Höhe beträgt circa 6 – 8 Meter.
Systematik:
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Äpfel (Malus)
Art: Japanischer Wild-Apfel
Volkstümlicher Name: Japanischer Zierapfel , Vielblütiger Apfel, ,,Korallenstrauch"
Wissenschaftlicher Name: Malus floribunda
Englischer Name: Japanese crabapple
Ich denke hier ist die Information ,,Korallenstrauch" auf Wikipedia falsch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Japanischer_Wildapfel
Der Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nachtschatten. Die aus Mittel- und Südamerika stammende Art.
Bild 01
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/142864_50664422.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Die Gattung umfasst etwa 42 bis 55 Arten laubwerfender Bäume und Sträucher. Als besonders dekorativ gilt die Art Malus floribunda.
Die Art stammt aus Japan, von wo sie 1862 nach Europa gebracht wurde. Der Standort der Art ist unbekannt. Möglicherweise handelt es sich um eine Hybrid (Kreuzung).
Die gestielten Blüten der Apfelbäume stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen. Die fünfzähligen, zwittrigen, radiärsymmetrischen (auch drehsymmetrien ) Blüten sind meist flach becherförmig. Häufig duften die Blüten. Die Blütenachse ist krugförmig. Die fünf grünen Kelchblätter sind auch noch an den Früchten erhalten. Die fünf freien Kronblätter sind weiß, rosa oder rot. In jeder Blüte sind viele (15 bis 50) Staubblätter vorhanden, mit weißen Staubfäden und gelben Staubbeuteln. Aus drei bis fünf Fruchtblättern besteht der unterständige Fruchtknoten. Die drei bis fünf Griffel sind nur an ihrer Basis verwachsen. Bei einigen Züchtungen sind die Blüten, durch Umwandlung der Staubblätter in kronblattähnliche Blütenblätter, halbgefüllt oder gefüllt.
Gemeinhin bekannt sind die mehr oder minder rundlichen, essbaren Früchte. Bei einigen Arten sind sie roh ungenießbar. Das fleischige Gewebe, das normalerweise als Frucht bezeichnet wird, entsteht nicht aus dem Fruchtknoten, sondern aus der Blütenachse; der Biologe spricht daher von Scheinfrüchten. Genauer ist die Apfelfrucht eine Sonderform der Sammelbalgfrucht. Ein Balg besteht aus einem Fruchtblatt, das mit sich selbst verwächst. Innerhalb des Fruchtfleisches entsteht aus dem balgähnlichen Fruchtblatt ein pergamentartiges Gehäuse. Im Fruchtfleisch selbst sind höchstens noch vereinzelt Steinzellennester enthalten. Die Samen sind braun oder schwarz; sie enthalten geringe Mengen an giftigen Cyaniden (Cyanide sind Salze und andere Verbindungen der Blausäure).
Mythen, Volksglaube:
Nach dem Glauben unserer germanischen Ureltern erfreute sich der Apfelbaum eines besonderen Schutzes der Götter. Selbst Donar durfte ihn durch die Blitze, die er schleuderte, nichts anhaben. Deshalb pflanzte man den Baum gern so nahe an das Wohnhaus, dass es von dessen Zweigen beschattet wurde. Da seine Früchte meist mehr oder weniger die Gestalt der Kugel haben, gelten sie seit altersher als das Sinnbild der Vollkommenheit.
Der Reichsapfel gehört daher zu den Krönungsabzeichen der deutschen Kaiser.
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)
Arbeitsablauf :
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 6 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 12 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 4 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen.
11. Einschluss in Entellan
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000, die Übersichtsaufnahmen wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Teil 1: Spross, Querschnitt 30 µm
Bild 02 Übersicht, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_37416729.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Originaldurchmesser 5 mm; ca. 3 – 4 Jahre alt
Bild 03 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_42241705.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
XY = Xylem, PH = Phloem, SK = Sklerenchym - Inseln, RP = Rindenparenchym, PE = Periderm, EP = abgestorbene Epidermis
Das hier gezeigte Periderm besteht größtenteils aus Korkzellen, die vom Korkkambium in radialen Reihen nach außen (hier rechts) abgegeben wurden.
Bild 04 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_19439218.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
XY = Xylem, PH = Phloem, K = Kambium, PMS primärer Markstrahl, SK = Sklerenchym , RP = Rindenparenchym.
Bild 05 Vergrößerung aus der Übersicht, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_48162455.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Markparenchym und Xylem
Bild 06 Vergrößerung aus der Übersicht, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_37180389.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Markparenchym
Bild 07 Dunkelfeld, Vergrößerung aus der Übersicht, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_33497132.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Xylem mit Jahresringen.
Jahresringe entstehen dann, wenn ein Gehölz im Frühjahr große und später kleinere Holzzellen produziert. Im Herbst werden kleine Zellen gebildet. So sind die Jahreszeiten am Holzquerschnitt ersichtlich.
Bild 08 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_31434335.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Teil 2: Spross, Längsschnitt 30 µm
Bild 09 Spross, Längsschnitte mit dem Reichert – Jung Schlittenmikrotom
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_22219724.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Spross auf einen kleinen Holzklotz geklebt. (ziehender Schnitt – Winkelstellung der Klinge ca. 15 Grad)
Bild 10 Übersicht, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_16823454.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Der Spross im Zentrum des Bildes wurde mit W-3A nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) gefärbt.
Das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend; der Schnitt überfärbt und die feinen Strukturen nicht mehr zu erkennen. Deshalb habe ich die restlichen Längsschnitte mit Acridinrot/Alciangrün/Chrysoidin gefärbt.
Farbrezeptur siehe: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18603.0
Bild 11 Vergrößerung aus der Übersicht, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_18488048.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich um einen Ansatz einer Knospe oder um eine Lentizelle handelt.
Bild 12 Vergrößerung, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_12969137.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 13 Vergrößerung, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_10096027.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 14 Vergrößerung, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_38008692.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 15 Vergrößerung, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_64144356.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Knospe
Bild 16 Vergrößerung, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_24530967.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 17 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_35230578.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Das Periderm ist gut zu erkennen.
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Teil 3: Blattstiel, Querschnitt 30 µm
Der Blattstiel wurde wieder mit W-3A nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) gefärbt.
Bild 18 Übersicht, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_28463000.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 19 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_46498042.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Von innen nach außen:
XY = Xylem, PH = Phloem, SK = Sklerenchym, CU = Cuticula, EP = Epidermis, HY = Hypodermis
Bild 20 Vergrößerung , Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_42705987.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 21 Polarisation, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_36617667.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Im Blattstiel sind nur vereinzelt Einlagerungen von Calciumoxalat – Kristallen zu finden.
Bild 22 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_12676408.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 23 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_66373921.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 24 Nebenleitbündel, Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_39916004.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 25 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_497148.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 26 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_18394501.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 27 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer Wildapfel Malus floribunda
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142864_9507913.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Fazit:
Dieser Spross vom Japanischen Wildapfel ist sehr hart, ein junger Spross lässt sich evtl. leichter und besser schneiden.
Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia; Freie Enzyklopädie.
Kosmos Baumführer Europa, ISBN: 978-3-440-11741-5
Taschenbuch der Gehölze, ISBN: 978-3-494-01448-7
Lexikon der Baum- und Straucharten, ISBN: 978-3-86820-123-9
Esau, Katherine ,, Pflanzenanatomie" 1969
Raven, Evert, Eichhorn ,,Biologie der Pflanzen", ISBN978-3-11-018531-7
Vergleichend - histologische Untersuchungen des Holzes der Pomaceen (Kernobstgewächse), Leipzig (Engelmann), 1873 von Dr. Alfred Burgerstein.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen