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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: gruenschnabel in April 01, 2014, 12:55:39 NACHMITTAGS

Titel: Anfängerfrage
Beitrag von: gruenschnabel in April 01, 2014, 12:55:39 NACHMITTAGS
Hallo Experten,

ich bin noch ein absoluter Anfänger.
Kann mir jemand vielleicht einen Tip geben (gerne auch als Privatnachricht) wo ich am besten Immersionsöl, Objektträger(0,17mm) und Deckgläser bestellen kann?

So mancher Onlineshop verlangt schon für 5ml Öl 8 Euro Versandkosten, das kommt mir schon etwas seltsam vor.


Mit freundlichen Grüßen
gruenschnabel
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: liftboy in April 02, 2014, 08:35:02 VORMITTAG
Hallo "Grünschnabel" (ein Vorname wäre schön),

jeder hat mal angefangen!
mit den 0,17 meinst Du sicher die Deckgläser; Objektträger in der Stärke gibt es nicht.
Schau mal bei ebay rein, die haben immer günstige Angebote.
Was willst Du als Anfänger mit Immersionsöl??
Selbst alte Hasen scheuen die Ölpanscherei, wenn es sich vermeiden lässt.
Mit welchem Gerät arbeitest Du und woran??
Pack das alles doch mal in Deine Vorstellung.

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Klaus Henkel in April 02, 2014, 09:24:26 VORMITTAG
Zitat von: liftboy in April 02, 2014, 08:35:02 VORMITTAG
Hallo "Grünschnabel" (ein Vorname wäre schön),

mit den 0,17 meinst Du sicher die Deckgläser; Objektträger in der Stärke gibt es nicht. Doch, die gibt es.
Schau mal bei ebay rein, die haben immer günstige Angebote. Besser: Thorns in Göttingen. Der hat jegliches Zubehör.
Was willst Du als Anfänger mit Immersionsöl?? Selbst alte Hasen scheuen die Ölpanscherei, wenn es sich vermeiden lässt.
Wer das vorsichtige und geübte Auftragen eines Öltröpfchens als Panscherei bezeichnet, scheint ja wohl selbst ein Anfänger zu sein.

KH

Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: liftboy in April 02, 2014, 10:13:44 VORMITTAG
Hallo KH,

es ist doch so:
es muss ein Tröpfchen auf die Kondensorlinse, es muss ein Tröpfchen aufs Deckglas. das Immergieren ist nicht das Problem, sondern das Reinigen des Kondensors, des Präparates und des Objektives.
Wenn ich Serien untersuchungen von Ausstrichen mache, ist das kein Thema!
Das gebrauchte Präparat geht in den Müll und fehlendes Öl wird nachgetropft, und wenn dann der Tag um ist, wird geputzt; wie gesagt: kein Thema.
Ein Beginner (ich sage mit Absicht nicht "Anfänger") wird nicht gleich mit der "Königsdisziplin" anfangen wollen, sondern sich langsam an die Schönheiten herantasten.
Ich gebe gerne zu, dass ich beim ersten Mal eine ziemliche Sauerei angerichtet habe ;-)

Thorns ist eine gute Adresse, ich wollte nur nicht alle Lieferanten aufzählen. Meine Sachen beziehe ich von Kindler; auch eine gute Firma.
Wofür nun Objektträger in dieser Stärke genutzt werden, ist mir nicht bekannt. Für mein Inversmikro nutze ich einen Spezialobjektträger, in den dann Deckgläser mit 31mm° eingelegt und verschraubt werden; preisgünstig und leicht zu händeln.

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Piper in April 02, 2014, 10:43:49 VORMITTAG
Hallo Herr Henkel,

ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich jetzt hier mal einmischen muss. Aber was soll Ihre Polemik gegen "Liftboy"?

Tatsächlich hat "Liftboy" einem Anfänger, der sich selbst so bezeichnet hat, freundlich und adäquat geantwortet.

Auch wenn es dünne Objektträger von Deckglasstärke gibt bzw. dünne Deckgläser von der ungefähren Größe eines Standard-Objektträgers (das macht eher Sinn!), ist doch offensichtlich, dass ein Anfänger (!) für seine ersten Schritte mit Objektträgern der üblichen Ausführung arbeitet und ebenso mit Deckgläsern der üblichen Normmaße.

Und auch mit der Anwendungsproblematik der Ölimmersionen hat "Liftboy" als Praktiker vollkommen Recht. Das schreibe ich, obwohl ich selbst circa 20 unterschiedliche Ölimmersionsobjektive für unterschiedliche Anwendungszwecke habe und auch diese einsetze. Natürlich kann  Immersionsöl auch bei sorgfältiger Auftragung "Schmierereien" verursachen, wenn man "Pech" hat. Auch kann ein aufgetragener Tropfen mal etwas groß geraten, was dann den Effekt eines "Panschens" haben kann (wobei "Liftboy" dieses Wort doch offensichtlich humorvoll einsetzen wollte - ein Humor, den Sie nicht zu verstehen scheinen). Und nach Auftragung eines Öltropfens auf ein Frischpräparat ist ein direkter Wechsel zu einer schwächeren Vergrößerung mit Trockenobjektiv nicht mehr ohne weiteres möglich. Die Arbeitsabstände der Ölimmersionen liegen niedrig, Deckglasbeschädigungen können auch dem erfahrenen Anwender ggf. unterlaufen. Die Schärfentiefe einer Ölimmersion liegt sehr niedrig, so dass nur wenige Präparate, die ein Einsteiger besitzen oder anfertigen wird, Ölimmersions-tauglich sind

Nach alledem ist eine Ölimmersion, speziell für einen Anfänger, sicherlich nicht das Objektiv der ersten Wahl. Anstelle eines 100 x vergrößernden Immersionsobjektivs hat ein Anfänger an einem 63-fachen Trockenobjektiv sicherlich in den meisten Fällen und Beobachtungssituationen mehr Freude, zumal er jederzeit direkt wieder  zu beliebigen schwächeren Vergrößerungen wechseln kann.

Die endgradige Vergrößerung und Auflösung einer Ölimmersion wird ein Anfänger, welcher den Mikrokosmos erkunden will, in den allermeisten Fällen tatsächlich nicht brauchen.

Wenn "Liftboy" den nachfragenden "Anfänger" hierauf aufmerksam macht, ist dies angemessen und kann nicht ernsthaft beanstandet werden. Daher wirkt es nicht nur polemisch, sondern auch arrogant, wenn Sie den "Liftboy", nur weil er einem Anfänger einen gut gemeinten und nachvollziehbaren Rat geben wollte, Ihrerseits als eine Art "Anfänger" hinstellen.

Um Übrigen sollte man am Ende eines Beitrages freundlich oder sonst wie grüßen und mit seinem ausgeschriebenen Namen schließen. Das gehört sich eigentlich so.

Viele Grüße

Jörg Piper
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: RainerTeubner in April 02, 2014, 11:58:41 VORMITTAG
Hallo,

ich erlaube mir noch eine kleine Korrektur: Biologie-Bedarf Thorns ist nach Deggendorf umgezogen.

http://www.biologie-bedarf.de/

Mit freundlichen Mikrogrüßen

Rainer
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: ruhop in April 02, 2014, 12:17:25 NACHMITTAGS
Hallo, Herr Piper.

Sie haben mir aus der Seele gesprochen!

@Liftboy

Hallo, Wolfgang.

Etwas OT: Was für Kammern benutzt Du? Ich kenne nur Kammern, die entweder Deckgläser (Boden) von 28 mm oder 33 mm Durchmesser benötigen.

Schönen Gruß aus dem Hintertaunus

Holger
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Klaus Henkel in April 02, 2014, 13:51:07 NACHMITTAGS
Zitat von: Piper in April 02, 2014, 10:43:49 VORMITTAG

ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich jetzt hier mal einmischen muss.

Aber das müssen Sie doch gar nicht. Oder zwingt Sie jemand dazu?

Auch wenn es dünne Objektträger von Deckglasstärke gibt bzw. dünne Deckgläser von der ungefähren Größe eines Standard-Objektträgers (das macht eher Sinn!), ist doch offensichtlich, dass ein Anfänger (!) für seine ersten Schritte mit Objektträgern der üblichen Ausführung arbeitet und ebenso mit Deckgläsern der üblichen Normmaße.

Wie genau Sie wissen, welche ersten Schritte sich für einen "Anfänger (!)" geziemen, ebenso über die ungeheure Anwendungsproblematik der Ölimmersionen. Ich selbst habe die noch nie erlebt, sondern wische seit weit mehr als 30 Jahren vorsichtig Deckglas, Objektträger und Kondensorlinse ab. Aber bestimmt fehlt mir die von Ihnen bei L. gelobte Praxis.

Natürlich kann  Immersionsöl auch bei sorgfältiger Auftragung "Schmierereien" verursachen, wenn man "Pech" hat. Auch kann ein aufgetragener Tropfen mal etwas groß geraten, was dann den Effekt eines "Panschens" haben kann (wobei "Liftboy" dieses Wort doch offensichtlich humorvoll einsetzen wollte.
Und nach Auftragung eines Öltropfens auf ein Frischpräparat ist ein direkter Wechsel zu einer schwächeren Vergrößerung mit Trockenobjektiv nicht mehr ohne weiteres möglich.

Das ist ja offensichtlich so eine ernsthafte Problematik, daß es einem die ganze Mikroskopie verleiden kann!

Die Arbeitsabstände der Ölimmersionen liegen niedrig, Deckglasbeschädigungen können auch dem erfahrenen Anwender ggf. unterlaufen.


Aber wenn das auch dem "erfahrenen Anwender" gelegentlich passiert, warum soll das dem unerfahrenen Anfänger nicht auch passieren dürfen? Wenn man einen Anfänger vor jedem anwendungstechnischen Unheil bewahren will, wie soll der denn etwas lernen?

Die Schärfentiefe einer Ölimmersion liegt sehr niedrig, so dass nur wenige Präparate, die ein Einsteiger besitzen oder anfertigen wird, Ölimmersions-tauglich sind.

Es ist bewundernswert, was Sie so alles über einen Einteiger wissen, was er anfertigen wird, welche Qualität seine Präparate haben werden, über die Schärfentiefe eines Ölimmersionsobjektivs. Daß ein Ölimmersionsobjektiv für einen Anfänger nicht die erste Wahl ist, und daß er sich über ein 63faches Trockobjektiv mehr freuen würde, und daß er die "endgradige" Vergrößerung in den allermeisten Fällen nicht brauchen wird.

Nach alledem ist eine Ölimmersion, speziell für einen Anfänger, sicherlich nicht das Objektiv der ersten Wahl.

Aber vielleicht der zweiten?

Aber was ein Anfänger kann oder nicht können darf, was er sollte, oder gar müßte, was er machen will, was er lassen sollte, welche Kenntnisse er hat, also alle diese profunden Kenntnisse über Erfahrung, Fähigkeiten, Wissen von Anfängern, also damit kann ich nicht mithalten. Ich mache ja "Anfänger"-Beratung erst seit gut 30 Jahren. Oft machen "Anfänger" mitsamt ihren schweren Mikrokopen weite Reisen, um sich bei mir Rat zu holen und schreiben mir danach begeistert. Und oft entpuppen sie sich dabei als gar nicht so anfängerhaft, auch wenn sie sich offensichtlich und scherzhaft so genannt haben.

Aber nun, in die Jahre gekommen, bin ich doch froh, in Ihnen jemanden kennen zu lernen, der diese Aufgabe besser ausfüllen und einmal übernehmen könnte.

Schließlich habe ich Ihnen für die gut gemeinte Erziehungshilfe zu danken. Leider scheine ich im siebenundsiebzigsten Lebensjahr schon wieder einige Höflichkeitsregeln vergessen zu haben.

Viele Grüße
Jörg Piper


Grüße
KH
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Hugo Halfmann in April 02, 2014, 14:42:33 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich hoffe, dem Grünschnabel ist jetzt geholfen.

Unabhängig von der Ausgangsfrage stimme ich mit Wolfgang überein, als Anfänger braucht es keine Ölimmersion und auch der Spaß mit einem 63er Trockenobjektiv hält sich in engen Grenzen, es sei denn, der Fragesteller hat als Anfänger eine konkrete Anwendung, für welche die Ölimmersion benötigt wird, im Sinn.

Ich mikroskopiere seit 2008 und habe die Ölimmersion in der ganzen Zeit vielleicht ein dutzend Mal benutzt. Meine Mikroskope sind durchweg mit den Objektiven 2,5 - 10 - 25 - 40 ausgestattet. Eine größere Auswahl an schwach vergrößernden Objektiven ist mir wichtiger als ein 100er. Aber ich bin auch nur Anfänger und Liebhaber, kein Experte und Profi.

Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Demodexi in April 02, 2014, 17:22:40 NACHMITTAGS
Zitat von: liftboy in April 02, 2014, 08:35:02 VORMITTAG
Hallo "Grünschnabel" (ein Vorname wäre schön),

Hallo, will hier mal meine Mikroskop-Anfänger-Meinung schreiben.

zu: Vorname wäre schön

Es ist ja in diesem Forum möglich auch mit Avatar-Namen sich zu registrieren (dürfte neu sein, weil vor einiger Zeit war das noch nicht so) und wenn man in den privaten(? so heißt das glaub ich) Bereich der Forumsnutzer auch lesen und schreiben will, dann ist eine persönliche Vorstellung mit vollständigem Namen notwendig. (Korrigiert mich, wenn ich da was falsches schreibe).

Ich persönlich bin generell im i-net ausschließlich mit Avatar - auch zur "Unterschrift" unterwegs. Nicht aus Unhöflichkeit zu den anderen Forumsmitgliedern .... ich hab' eine i-net Paranioa und fühle mich mit nur Avatar einfach wohler.

ZitatWas willst Du als Anfänger mit Immersionsöl??
Vielleicht will er sich mal alles auf einmal bestellen (immer extra Versandkosten, wegen einem Stückerl?!) und dann in für sich angemessener Zeitspanne mal die "Sache" mit dem Öl probieren.
Wenn man xx Monate mit 10x-40x oder bis 60x "geübt" hat....irgendwann kommt der 1.Tag, wo man mal mit Öl probiert. Dann wird man ja sehen, wie man beim 1.x damit zurecht kommt, ob mehrere Öl-Übungs-Einheiten machen muss bis man das im Griff hat.
Die meisten von Euch hier sind VOLL-Profis in Mikroskopie mit dementsprechender Ausrüstung und habt ganz andere (profimäßige) Ansprüche an eure Arbeiten (Fotos, etc.), als vielleicht jemand, der sich mal "sein" Objekt auf 1.000x ansehen will (ob's jetzt mit Schärfe so 100% passt oder nicht.....das bekommt man dann ja eh mit und der Lernprozess geht weiter).
Ich habe einer meiner Demodex mal mit 600x angesehen und dachte mir: jetzt probier ich mal das 1.000x - und habe bis zu diesem Zeitpunkt noch nie mit 1.000 bzw. Öl was gemacht. Hab gleich alles mitgefilmt:
http://www.youtube.com/watch?v=A9RH9keE2us&list=PLGkjaPcA1SDPofG9Xm8jCB3hIiXBENiDg
Wohlgemerkt: ich mikroskopiere nur um dem Demodexbestand fest zu stellen, daher "im" Talg mit 1.000x angesehen. Ihr würdet das wahrscheinlich präparieren, etc. und habt damit natürlich dann eine wesentlich bessere Aufnahme /Ansicht als ich. Aber "mir" reicht es so!
Und ich habe es überhaupt nicht schwer empfunden, mit dem Öl zu arbeiten. (was soll daran bittschön schwer sein? hab ich zu viel drauf: wieder wegwischen, hab ich zu wenig: was dazu (evtl. Luftblaserl) oder ganz weg und wieder neues Öl drauf.....ist vielleicht zeitaufwendig, aber "schwer" ist das nicht!)

ODER: Er hat auch ein Dunkelfeld dabei (ja, auch als Anfänger kann man sich gleich Dunkelfeld nehmen ..... und da ist das mit dem Öl auch nicht so schwer)


Zitatdas Immergieren ist nicht das Problem, sondern das Reinigen des Kondensors, des Präparates und des Objektives.
Also, bitte, WAS soll denn daran so problematisch sein?!  Es ist a bissal zeitaufwendig, ja, wenn man's genau macht (und das soll man ja auch). Da bekommt man's ja mit der Angst zu tun, dass man sich "das" ja nicht mal antut, weil's so problematisch beschrieben wird.

ZitatAnstelle eines 100 x vergrößernden Immersionsobjektivs hat ein Anfänger an einem 63-fachen Trockenobjektiv sicherlich in den meisten Fällen und Beobachtungssituationen mehr Freude, zumal er jederzeit direkt wieder  zu beliebigen schwächeren Vergrößerungen wechseln kann.
Das finde ich für einen guten Tipp. Ich hab mir auch extra ein 60x genommen, damit ich mal kurz a bissal größer rein schaun kann.

ZitatAber wenn das auch dem "erfahrenen Anwender" gelegentlich passiert, warum soll das dem unerfahrenen Anfänger nicht auch passieren dürfen? Wenn man einen Anfänger vor jedem anwendungstechnischen Unheil bewahren will, wie soll der denn etwas lernen?
JA!! GENAU!! deshalb: probieren geht über ...... (so lange warten, bis es irgendwo geschrieben steht, dass man "jetzt" probieren darf)
PS: das schreibt jemand (ich), die als Kleinkind ewig zu hören bekommen hat, wenn ich dies oder das gewusst habe (wie es funktioniert - bei Techniksachen): DAS kannst du noch gar nicht (in deinem Alter) wissen!!
Und es ist auch als Erwachsener genau so ...... (weiß jetzt nicht das passende Wort dafür), wenn man als Anfänger dies oder das noch nicht machen darf/sollte, etc.

Meine Zeilen sind nicht unhöflich oder böse gemeint, ich wollte nur meine auch Anfänger-Sichtweise schreiben. Und ich bin sehr froh, dass ich immer wieder Tipps/Anleitungen von Profis bekomme - damit mein Lernen weiter gehen kann!!!
Vielleicht ist da ja beim Grünschnabel auch so.

lg, Demodexi
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Wilfred Mott in April 02, 2014, 17:34:46 NACHMITTAGS
Hallo,

vielleicht eine weitere interessante Information zur Deckglasdichte:

Die Empfindlichkeit gegenüber den 0,17mm ist laut meinem Informationsstand erst bei Trockenobjektiven mit einer sehr hohen n.A. (ungefähr ab 0,65 bzw 0,75, je nachdem welche Quelle) wirklich interessant. Diese sind recht teuer, speziell und meistens nicht Bestandteil einer anfänglichen Mikroskopieausrüstung... Hinzu kommt, dass das Präparat direkt unter dem Deckglas liegen muss, sonst muss die Dicke des Einschlussmittels hinzugerechnet werden. Das Thema ist z.B. in der Mikrofibel recht ausführlich erklärt inkl. Tabelle von zulässigen Abweichungen.
Aus meiner Sicht macht es für einen Anfänger Sinn Deckgläser, die als Stärke 1 (0,13-0,16mm) bzw. Stärke 1 1/2 (0,16-0,19mm) gehandelt werden zu besorgen und sich erstmal keine weiteren Gedanken darum zu machen. Die Besorgung exakter Deckgläser ist nach meinen Recherchen doch recht aufwendig und nicht immer kostengünstig - entsprechend würde ich es nur anraten, wenn man genau weiss, wozu man diese braucht.

Herzliche Grüße,
WM.
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: liftboy in April 02, 2014, 19:04:42 NACHMITTAGS
Und jetzt noch einen hinterher :-)

wenn unser Grünschnabel ImmÖl haben will, kann er von mir ein Testfläschen von 10ml für die Versandkosten vo 0,99€ haben; soviel zu Vesandkosten.
Bezgl. Avatar:
Paranoia ist manchmal nicht verkehrt (früher hat man Vorsicht gesagt), aber schon allein durch die Nutzung einer normalen payback-Karte macht man sich "nackich"!
Allein durch Angabe meiner Seite unter dem Avatar kann Jeder im Impressum nachlesen wer ich bin.
Ich sehe das etwas globaler (mein Nachbar kennt mich, auch wenn er in Österreich wohnt).
Und Herrn Henkel bin ich nicht gram, von seinem Standpunkt aus mag er Recht haben; in meinen Kursen habe ich jedoch feststellen müssen, dass man sein Angebot an den "Kunden" anpassen muss. Der Eine ist überfordert, der Andere will immer mehr wisssen.
Daher meine "Standardinformation" an unseren Grünschnabel, er ist gerne zu mir eingeladen um sich selbst ein Bild zu machen.

Grüße
Wolfgang

PS
Danke für die breite Unterstützung
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: gruenschnabel in April 02, 2014, 20:21:32 NACHMITTAGS
Hallo an Alle,

erstmal Danke für Eure Antworten!

Ja, ich meinte natürlich die Deckglasdicke. Ich hatte gelesen, dass bei starken Vergrößerungen schon sehr kleine Abweichungen der Deckglasdicke große Auswirkung auf die Bildquälität haben kann.

Mein Gerät ist ein Will Wetzlar V 365 mit Hellfeldkondensor und den Objektiven:
4x
10x
40x
100/1,25  160/0,17

Damit wollte ich mir gerne mein Blut ansehen.


Ich heisse übrigens Sascha und komme aus NRW.


Viele Grüße
Sascha
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Demodexi in April 02, 2014, 20:28:02 NACHMITTAGS
Zitat von: liftboy in April 02, 2014, 19:04:42 NACHMITTAGS
Paranoia ist manchmal nicht verkehrt (früher hat man Vorsicht gesagt),

Ist fernab vom Hauptanliegen von Grünschnabel, aber es ist mir wichtig darauf hin zu weisen, dass es nicht "früher" ist, sondern DASS es ein Unterschied zwischen Vorsicht und Paranoia ist!

Zitataber schon allein durch die Nutzung einer normalen payback-Karte macht man sich "nackich"!
Allein durch Angabe meiner Seite unter dem Avatar kann Jeder im Impressum nachlesen wer ich bin.
Ich sehe das etwas globaler (mein Nachbar kennt mich, auch wenn er in Österreich wohnt).

Es haben nicht alle Leut eine payback-Karte und es gibt nicht jeder sein Impressum an (sofern es auf eigenen HP's nicht gesetzliche Pflicht ist - wo es aber auch xx-HP's gibt, wo sich der Betreiber nicht um die Impressumpflicht schert).

Es gibt unter Menschen verschiedene Meinungen/Weltbilder/Ansichtsweisen, etc. und sofern diese Unterschiede andere Menschen(Lebewesen) nicht in massiven Ausmaß schädigen, ist das auch gut so. Und jeder selbst sollte auch - wenn's geht - immer in Betracht ziehen, dass "andere" möglicherweise anders als man selbst denkt/handelt (und nicht von sich auf andere schließen). Das erleichtert das "miteinander" immens.
Aber was rede ich denn da! Das wissen doch wahrscheinlich eh die meisten Leute (nehme ich an.)
Obwohl....manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich auch von mir selbst auf andere schließe. Solche kleinen Fehler der Verallgemeinerung passieren wohl jedem von uns, und damit ist das wieder ganz natürlich menschlich.

lg, Demodexi
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Demodexi in April 02, 2014, 20:39:53 NACHMITTAGS
Zitat von: gruenschnabel in April 02, 2014, 20:21:32 NACHMITTAGS
Damit wollte ich mir gerne mein Blut ansehen.

Hab ich's doch irgendwie vermutet, dass es das sein könnte.

Hi übrigens,
falls du dir dein Blut nach "Enderlein" ansehen und beurteilen willst: bekomme bitte nicht gleich einen Schock, weil du glaubst, dass du da alle möglichen Krankheitsanzeichen drinnen erkennst.
Entschuldige, wenn ich das hier so schreibe - habe ja keine Ahnung, ob du mit Blut-Ansehen schon irgendeine Erfahrung gemacht hast.

Ich habe mir das Enderlein-Buch gekauft und noch eines (das zur Zeit letzt erschienene, also das "neueste", was wirklich sehr gut aufgemacht ist- ich will hier jetzt aber trotzdem den Titel nicht schreiben. Du kannst mich per PN anschreiben, wenn du den Titel willst).
Ich habe hier in diesem Video nur mal meine "Weißen" bei der Arbeit gefilmt, aber unterhalb dieses Video, habe ich meine Meinung zu dem, was ich/man im Dunkelfeld-Blut "alles" zu sehen bekommt, geschrieben. Falls dich meine Sichtweise interessiert. Falls du auch nur so zum Spaß mal dein Blut über längere Abstände "ansehen/kontrollieren" willst: wäre ich an deiner Meinung zu dem was du da so siehst und wie du es für dich deutest, interessiert. Per PN vielleicht?
https://www.youtube.com/playlist?list=PLGkjaPcA1SDPuUuESSPMBwLIIsk-nPRbU

Ich vermute jetzt nur mal, dass du dein Blut mit Dunkelfeld ansehen willst (dafür auch das Öl). (oder im Hellfeld??)

Viel Spaß beim Universum-Betrachten im Blut (die "Weißen" sind ganz brave Arbeiter!)

lg, Demodexi
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Wilfred Mott in April 02, 2014, 21:27:57 NACHMITTAGS
Hallo,

das Will V365 hat einen Hellfeldkondensor, wie Sascha schon geschrieben hat. Die vollkommen unwissenschaftliche Nativblut-"Analyse" nach Enderlein ist damit nicht möglich. Es gibt aber einiges, was man im Hellfeld und ggf. ein bisschen Färbung mit Blut machen kann.

Das 40er Objektiv des Will wird wahrscheinlich eine n.A. von 0,65 haben - da ist die Deckglasdicke auch noch nicht wirklich kritisch. Bei dem 100/1,25 gelten andere Gesetze als bei Trockenobjektiven... Das Bild wird zwar bei Deckglasdickenabweichung nicht ganz so gut sein, wie bei exakter Deckglasdicke, aber bei dem Objektiv wird das gerade am Anfang zu verschmerzen sein.

Herzliche Grüße,
WM.
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Demodexi in April 02, 2014, 21:36:01 NACHMITTAGS
Zitat von: Safari in April 02, 2014, 20:52:25 NACHMITTAGS
Dazu auch 1l Immersionsöl von Merk

EIN !! Liter ............ danke, dass ich vorm Schlafen gehen noch mal herzhaft lachen konnte  :D ;D :D :D

(das ist jetzt nicht böse oder zynisch gemeint!)

Ich hab mir im Herbst auch 2 kleine Flascherln Öl gekauft und ich weiß nicht wie viele Packungen Deckplättchen - weil ich im Winter nicht in das Geschäft (bei kalt und evtl. Schnee) fahren wollte, wenn was aus geht.
Na...was ich von dem jetzt noch alles zu Hause habe, brauch ich jetzt eh nicht zu schreiben (weil da bekomme ich gleich den nächsten Lachanfall....nämlich über mich selbst  :D ;D)

gut...Deckplättchen werden ja nicht kaputt.

Ja, aber mit Dunkelfeld die unterschiedlichen Weißen zu beobachten....ist schon spannend!
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Demodexi in April 02, 2014, 21:41:07 NACHMITTAGS
Zitat von: Wilfred Mott in April 02, 2014, 21:27:57 NACHMITTAGS
das Will V365 hat einen Hellfeldkondensor, wie Sascha schon geschrieben hat. Die vollkommen unwissenschaftliche Nativblut-"Analyse" nach Enderlein ist damit nicht möglich.

oh mei!....ja, danke!  ich glaub, ich bin schon ein bissal müde und habe überlesen, dass er keinen DF-K hat
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: RainerTeubner in April 02, 2014, 22:57:50 NACHMITTAGS
Hallo Demodexi,

das mit den Deckgläsern und ihrer Stabilität ist so eine Sache: Wenn Du Dich das erste Mal an einem Deckglassplitter in die Finger geschnitten haben wirst, denkst Du sicher anders über die Stabiltät von Deckgläsern: die brechen nämlich immer dann, wenn man es nicht erwartet.

Wenn möglich, putze ich meine benutzten Deckgläser nicht, sondern werfe sie weg.

Viele Mikrogrüße

Rainer

Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Demodexi in April 03, 2014, 10:54:15 VORMITTAG
Zitat von: RainerTeubner in April 02, 2014, 22:57:50 NACHMITTAGS
das mit den Deckgläsern und ihrer Stabilität ist so eine Sache:

ui! weiß da was noch nicht? ist das so zu verstehen, dass Deckplättchen, wenn sie lange gelagert werden, was von ihrer (eh schon zarten) Stabilität verlieren und dann noch eher zum brechen neigen?

ZitatWenn Du Dich das erste Mal an einem Deckglassplitter in die Finger geschnitten haben wirst, denkst Du sicher anders über die Stabiltät von Deckgläsern: die brechen nämlich immer dann, wenn man es nicht erwartet.
Finger schneiden...konnte ich grad noch vermeiden, aber es ist genau dort gebrochen, wo ich am Spannteppich nicht hunderte kleine Splitter haben wollte :'(

Ich tu's eh auch wegschmeißen.
Die im Format 24x50mm gehen aber sehr gut zum putzen und brechen nur bei ungeschickter Behandlung(für Demodex-Talgproben kann ich da mehr drauf schmieren als auf die kleinen Plättchen)

lg, Demodexi
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: RainerTeubner in April 03, 2014, 11:21:37 VORMITTAG
Hallo Demodexi,

ich habe mit der Stabilität der Deckgläser die Stabilität beim Handhaben und Putzen gemeint. Ich glaube nicht, daß man Deckgläser so lange lagern kann, daß sie verwittern, sie sind aus hydrolytisch beständigem Glas hergestellt.

Viele Grüße

Rainer
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Wutsdorff Peter in April 03, 2014, 14:28:21 NACHMITTAGS
Deckglasdicke: 40x- und 63x- Plan-Apo´s besitzen oft einen Korrektionsring, zum Einstellen der Deckglasdicke. Im "Bayer Rieseberg" unter 6.9 wird der Hinweis gegeben, Deckgläser mit der Mikrometerschraube zu messen, bzw. bei Fertigpräparaten die Deckglasdicke durch Differenzbildung (Dicke mit Deckglas - Dicke Objektträger) zu bestimmen. Damit kennt man noch nicht die Einschlußdicke, aber man weiß,  wo man sich befindet. Ich habe mit dieser Methode gute Erfahrung gemacht.
DF/ Enderlein:  Auch betreibe dieses "Hobby" seit einigen Jahren: Die Präparationstechnik ist ganz entscheidend. "Geldrollen" treten fast immer auf. Wenn man nach dem Auflegen des Deckglases dieses ca. 1/2 mm horizontal verschiebt, sind keine Geldrollen mehr da. Mit dem Andrücken zerstörtman u.U. die Eri´s.
Von der  Diagnosemethode, das Präp. sich nach 6 oder 12 Stunden nochmals anzusehen, halte ich als Laie nicht viel.
Ich habe mir die einschlägige Lit. besorgt.
Einige Befunde lassen sich vielleicht grob darstellen.
Ich hoffe, daß ich nicht den Zorn der Profis auf mich ziehe, und ich dann eine Erklärung unterschreiben muß.

Viele Grüße aus Lorsch  Peter
Titel: Re: Enderlein & Cie
Beitrag von: Klaus Henkel in April 03, 2014, 15:01:13 NACHMITTAGS
Guten Tag Blutsfreunde und -brüder im Geiste!

Ich habe einmal einen kleinen Aufsatz über die recht abenteuerliche Enderlein-Gemeinde geschrieben und dort hinein auch eine frühere Diskussion im Usenet auszugsweise wiedergegeben. Wer interessiert ist, melde sich. Hier im Forum möchte ich den Text nicht bringen, denn die Enderlein-fixierte Zunft ist in Ihren Methoden nicht gerade zimperlich.

KH
Titel: Re: Enderlein & Cie
Beitrag von: Demodexi in April 03, 2014, 18:11:04 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Henkel in April 03, 2014, 15:01:13 NACHMITTAGS
Guten Tag Blutsfreunde und -brüder im Geiste!

Ich habe einmal einen kleinen Aufsatz über die recht abenteuerliche Enderlein-Gemeinde geschrieben und dort hinein auch eine frühere Diskussion im Usenet auszugsweise wiedergegeben. Wer interessiert ist, melde sich. Hier im Forum möchte ich den Text nicht bringen, denn die Enderlein-fixierte Zunft ist in Ihren Methoden nicht gerade zimperlich.

KH


Ja, bitte mir....per PN, danke schön!!

PS: ich mach DF-Blut einfach aus Interesse: z.b.: heut fühle ich mir sehr gut....guck mir mal mein Blut an (und an anderen Tagen wo ich mich gut fühle)
dann fühl ich mich mal nicht gut: auch Blut ansehen (und vergleichen zum Gut-Zustand ..... ist dann schon etwas "anders", kann aber nicht sagen ich hätte dies oder das)
Also so eine Art Kontrolle, wie man es auch beim Blutdruckmessen machen sollte (immer einen ca. Referenzwert von Tagen, wo man sich gut fühlt)

Experiment: früh nüchtern: Blut /dann: nur 1x Kaffe+Zucker: Blut ansehen /dann 2.Kaffe+Zucker: Blut ansehen/dann 3.xKaffe+Zucker: Blut ansehen (alles in 1/2 Std. Abstand und ohne "g'scheites Essen zwischendurch): Also....nach dem 3. Kaffee hätte ich es so gedeutet, dass die Weißen absolut in Aufregung waren und sind im Blut fast "herum gedüst" ...um irgendwas wieder zu reparieren....und: ich hatte mega-filit!!!
Ich habe das Experiment noch mal an einem anderen Tag gemacht: die selbe Reaktion
Dann habe ich mal nur brav vieeeel Wasser getrunken und normal gegessen: fast kein Filit mehr und die Weißen hatten normales Arbeittempo.
"So" beobachte ich es halt bei mir selber, ohne dass ich daraus irgend eine Eigendiagnose stellen würde (vielleicht doch: wenn die Weißen sehr viele werden und sehr "flott" arbeiten, dann könnte ich vermuten, dass ich irgendwo eine Entzündung habe, die nicht gleich offensichtlich ist. (hat sich schon 2x bestätigt)

lg, Demodexi
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: the_playstation in April 03, 2014, 18:22:50 NACHMITTAGS
Hallo Gruenschnabel,

Ich kaufe mein Immersionsöl bei einem Händler aus den Niederlanden bei Ebay (im Moment bietet Er leider keines an). Aber auch deutsche Händler bieten dort Immersionsöl an. Mir gefiel die Plastikflasche mit spitzer, feiner Öffnung (wie man Sie oft bei Nähmaschnenöl-Fläschchen findet).

Zum Gebrauch: Mich stört der Einsatz von Immersionsöl eigentlich nicht. Eher der Wechsel vom 40x/Luft zum 100x/Öl. Dabei würde zwangsläufig Öl an das 40x kommen. Daher hatte Ich schon früh die Idee, entweder ein 40x bis 60x/Öl und ein 100x/Öl zu kombinieren oder zwei entsprechende Lomo mit Wasserimmersion. Dann kann man problemlos beliebig zwischen den immergierten Objektiven wechseln. 4x und 10x besitzen ja einen recht großen Arbeitsabstand. Ich habe aber auch schon (testweise) das 100x/Öl trocken benutzt. Natürlich ist dann die Bildqualität erheblich schlechter.

Es hängt aber sehr von der Anwendung ab. Bei Dauerpräparaten kann man z.B. problemlos zwischendurch das Öl entfernen.

Zur Untersuchung von Blut wurde ja schon Alles gesagt.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Oecoprotonucli in April 03, 2014, 19:42:17 NACHMITTAGS
Hallo Allerseits,

ich frage mich, was es für einen Eindruck auf Neulinge macht, wenn bei einfachen Fragen jedes Mal (übertrieben gesprochen  ;) ) das Forum förmlich wegen irgendwelcher Nebensächlickeiten explodiert!?

Wenn ein Anfänger das aushält, dann hält er auch die Anwendung von Immersionsöl aus.

Naja, dabei werden ja dann immer wieder interessante thematische Feinheiten entdeckt. Ich kann locker beiden Seiten Recht geben: ich finde auch, dass man einen Anfänger nicht unbedingt von vorneherein "von der Immersion ausschließen" sollte, aber auch, dass man Wolfgangs (Liftboy) nett gemeinten Kommentar nicht zu griesgrämig nehmen sollte.

Zur Anonymität: Man findet über Google sehr leicht die Kommentare in diesem Forum, und es muss meiner Ansicht nach nicht sofort jeder wissen, wie viel man und wie man sich zu Diesem und Jenem äußert. Das sollte man doch jedem selbst überlassen, was ja auch eigentlich in diesem Forum zum Glück noch möglich ist. Wer genau sucht oder schon private Nachrichten mit mir ausgetauscht hat, kann auch meinen Nachnamen herausfinden, aber er taucht auch nicht ständig auf. Von Anderen hier ist mir bekannt, dass sie Pseudonyme zusätzlich zum Avatar verwenden, wohl um das hiesige Bedürfnis der Anrede zu befriedigen. Ich finde das, wie gesagt, in Ordnung. Wer regelrecht stolz ist auf seine Beiträge, oder ein Urheberrecht betonen will, wird wohl eher seinen richtigen Namen verwenden. Ich sehe auch bei den Themen hier nicht ganz die Brisanz oder einen Grund, sich zu verstecken.

Ich immergiere übrigens im Normalfall nur zwischen Objektiv und Deckglas und lasse den Kondensor trocken. Ich denke, das kann man als Tipp für den Anfänger durchaus so weitergeben?

Umgekehrt hänge ich gleich noch die Frage an: Lohnt es sich mit meinem Kondensor überhaupt, die komplette Immersion zu machen? Ist der Kondensor dafür geeignet und gedacht? (Naja, ich denke beim nächsten Mal dran und probiere mal den Unterschied aus!)

Viele Grüße

Sebastian
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Gunther Chmela in April 03, 2014, 23:50:16 NACHMITTAGS
Hallo Sebastian,

Zitat von: Oecoprotonucli in April 03, 2014, 19:42:17 NACHMITTAGS
Wenn ein Anfänger das aushält, dann hält er auch die Anwendung von Immersionsöl aus.
Richtig! Wobei ich die Anwendung von Immersionsöl für einfacher und leichter halte.
ZitatIch immergiere übrigens im Normalfall nur zwischen Objektiv und Deckglas und lasse den Kondensor trocken. Ich denke, das kann man als Tipp für den Anfänger durchaus so weitergeben?
Richtig! Genauere Begründung siehe weiter unten.

ZitatLohnt es sich mit meinem Kondensor überhaupt, die komplette Immersion zu machen? Ist der Kondensor dafür geeignet und gedacht? (Naja, ich denke beim nächsten Mal dran und probiere mal den Unterschied aus!)
Kommt darauf an. Wenn der Kondensor eine Apertur unter 1,0 hat, dann ist er sowieso nicht für Immersion geeignet. Wenn seine Apertur aber über 1,0 ist, dann kann man sich einmal folgendes überlegen:
Wir nehmen an, daß das verwendete Immersionobjektiv eine Apertur von 1,25 hat (gebräuchlicher Wert), der verwendete Kondensor eine solche von 1,3 oder 1,4 (wenn's ein Immersionskondensor ist). Immergiert man diesen Kondensor nicht, dann hat er auch nur eine Apertur von ca. 0,9.
Um ein vernünftiges Verhältnis von erzielbarer Auflösung einerseits und notwendigem Kontrast andererseits zu erreichen, blendet man meist jeden Kondensor auf etwa 2/3 der Objektivapertur ab. So, und was sind ca. 2/3 von 1,25?  Genau!

Es spricht überhaupt nichts dagegen, einen Immersionskondensor trocken zu verwenden (auch dann, wenn in der Mikrofibel etwas anderes steht), wenn man mit der dann erreichbaren Auflösung zufrieden ist. Es ist auch Unsinn, zu behaupten, ein Immersionskondensor würde dann etwa "schlechtere Abbildungsqualität" verursachen. Ein Kondensor erzeugt keine Bilder, er gehört zum Beleuchtungsstrahlengang!
Es ist ebenfalls Unsinn, zu fordern, man müsse so einen Kondensor auch dann immergieren, wenn man ihn zusammen mit Trockenobjektiven verwendet.

Sollte man allerdings wirklich die volle Auflösung erreichen wollen, die ein hochwertiges Immersionsobjektiv zu leisten imstande ist, dann allerdings muß man auch den Kondensor immergieren. Aber nur dann. Und dann muß man schauen, wie man mit dem minimalen Kontrast zurechtkommt.*)

Viele Grüße
Gunther

*)... und dann landet man meist bei einer Abblendung, die man auch ohne Kondensorimmersion hätte haben können  ;D

Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Oecoprotonucli in April 04, 2014, 10:19:10 VORMITTAG
Hallo Gunther,

Danke für Deine Erklärungen!

Zitat von: Gunther Chmela in April 03, 2014, 23:50:16 NACHMITTAGS
Kommt darauf an. Wenn der Kondensor eine Apertur unter 1,0 hat, dann ist er sowieso nicht für Immersion geeignet.

Laut Leitz' "Abbildende u beleuchtende Optik des Mikroskops (1973)" hat mein Kondensor 601 die Apertur 0,90 und ist für Objektive bis n.A. 1,3 geeignet, und mein Kondensor 402a hat ebenfalls 0,90 und ist wohl für Objektive bis n. A. 1,32 geeignet. Es sind wohl beides Trockenkondensoren, tatsächlich habe ich auch übertrieben, als ich sagte, dass ich "im Normalfall" ohne immergierten Kondensor mikroskopiere: Tatsächlich habe ich noch nie mit immergiertem Kondensor gearbeitet und werde das nach diesen Angaben mit diesen Kondensoren auch nicht tun.

Zum Thema auch die vergangene Diskussion:

http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?1,39230,39230

Wie das bei Saschas ("Gruenschnabel") Will Wetzlar V 365 mit Hellfeldkondensor ist, kann ja hier vielleicht noch jemand herausfinden, wobei das eben wohl nach Gunthers Ausführungen sowieso keinen großen praktischen Wert besitzt.

Viele Grüße

Sebastian

P.S.:
Zitat von: Gunther Chmela in April 03, 2014, 23:50:16 NACHMITTAGS
Richtig! Wobei ich die Anwendung von Immersionsöl für einfacher und leichter halte.
Ja, bei der Psychologie weiß man ja wohl auch nicht immer, ob sie eine Geistes- oder Naturwissenschaft ist...  ;) ;D
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: gruenschnabel in April 08, 2014, 19:30:16 NACHMITTAGS
Hallo Leute,

danke nochmals für alle Tipps!
Habe das Öl bei Thorns bestellt, lief schnell und unkompliziert. Mit dem Öl herumzuhantieren bereitet mir keinerlei Schwierigkeiten.

Mit Blaufilter und 10x Objektiv kann ich schon sehr viele Details im Blut erkennen. Leider ist die Bildqualität auch mit Öl beim 100/1,25 Objektiv nicht so gut. Das Gleiche bei 40/0,65 trocken. (Kondensor NA=1,25)  Das Bild ist nicht wirklich scharf zu bekommen. (Die Objektive sind bestimmt auch nicht für diese Anwendung hergestellt worden, oder?)


Nun weiss ich erstmal nicht weiter.


Viele Grüße
gruenschnabel
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: liftboy in April 08, 2014, 20:50:39 NACHMITTAGS
Hallo Grünschnabel,

welche Beleuchtung verwendest Du?
Ohne ordentliches Licht wirst Du nicht viel sehen.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: gruenschnabel in April 08, 2014, 21:26:23 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

es ist eine 10 Watt Halogenglühbirne eingebaut.

Licht ist meiner Meinung nach genug vorhanden, nur mit der Bildschärfe und Tiefenschärfe klappt es nicht so gut...


Viele Grüße
gruenschnabel
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Peter V. in April 08, 2014, 21:33:24 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat(Die Objektive sind bestimmt auch nicht für diese Anwendung hergestellt worden, oder?)

Wie meinst Du das denn  ???


Sind die Objektive evtl. durch eingetrocknetes Öl verkrustet (auch das 40er wird gelegentlich durch Versehen gerne mal in Öl gebadet).? Am besten mal die Objektive herausschrauben und mit einer starken Lupe (im Ermangelung derselben mit einem umgedrehten Okular) betrachten. Ggf. mit Q-Tips und Wundbenzin aus der Apotheke reinigen.
Tiefenschärfe ist so eine Sache. Beim 100er-Objektiv kann die Tiefenschärfe recht gering sein. Aber eine Ebene sollte sich schon halbwegs scharf abbilden lassen.

Wenn Du offenbarst, in welcher Stadt Du wohnst (NRW ist verd.......groß! )  fände sich vielleicht ein Mikroskopiker in Deiner Nähe, der sich mal dein Mikroskop anschauen könnte. Fehlersuche per Ferndiagnose ist sehr mühsam, ein erfahrener Mikroskopiker erkennt oft mit einem Blick, wo der Fehler liegt.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: gruenschnabel in April 08, 2014, 22:40:52 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ich dachte ich hätte irgendwo gelesen, dass die älteren "Will Objektive" noch nicht so eine gute Bildqualität haben wie die neueren von Hund.


Guter Tipp mit dem umgedrehten Okular  :)
Die Objektive scheinen sehr fest zu sitzen, ich trau mich nicht mit so viel Kraft daran zu drehen. Was muss ich beim Herausdrehen beachten? Sind es Rechtsgewinde?

Habs versucht indem ich das Mikro auf den Tisch stelle und mich auf den Boden hocke, mit ner Taschenlampe das Objektiv anleuchte. Die Linsen scheinen sauber und unzerkrazt zu sein.

Wohnen tu ich so zwischen Hamm und Lippstadt etwa.

Viele Grüße
Sascha
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: gruenschnabel in April 08, 2014, 22:46:09 NACHMITTAGS
Wattstäbchen machen doch bestimmt winzige Kratzer auf der Linse, oder?  ???
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Peter V. in April 08, 2014, 22:46:24 NACHMITTAGS
Hallo Sascha,

die Objektive von Will sind aber keinesfalls schlecht! Das Gewinde ist ein normales Gewinde, also links herum ausdrehen. Die Rohrzange solltest Du nicht grade benutzen, aber mit der Hand kannst Du durchaus etwas beherzter zugreifen. Objektive sitzen manchmal erstaunlich fest.
Schwierig ist die Beurteilung Deiner Beschreibung. Was ist für Dich "scharf"? Das ist ja sehr subjektiv und vielleicht erwartest Du zuviel? Deshlab mein Tipp, sich lieber einmal helfen zu lassen, indem man einen Erfahrenen einen Blick durch das Mikroskop werfen läßt.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Anfängerfrage
Beitrag von: Peter V. in April 08, 2014, 22:48:04 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat von: gruenschnabel in April 08, 2014, 22:46:09 NACHMITTAGS
Wattstäbchen machen doch bestimmt winzige Kratzer auf der Linse, oder?  ???

Sicher! Wenn Du sie vorher in "Viss" tunkst oder minutenlang trocken mit Kraft auf den Linsen herumreibst  ;)  ;D Sonst nicht....
Im Ernst: Wundbenzin nehmen, gibt's in jeder Apotheke für wenig Geld. Stäbchen damit benetzen und sanft wischen, kreisförmig von innen nach außen. Da passiert nix!

Herzliche Grüße
Peter