Liebe Pflanzenfreunde,
alle Buchen wachsen auf der Nordhalbkugel.
Zur Gattung Fagus gehören 10 Arten der Laubwaldgebiete der gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel (in Amerika südlich bis Mexiko). Direkte Vorfahren dieser Buche besiedelten Europa schon im Tertiär (65 Millionen Jahre - 2 Millionen Jahre). Heute wächst die Orient – Buche von Kleinasien bis Bulgarien und gehört im Kaukasus zu den typischen Waldbäumen. Buchen können bis etwa 300 Jahre alt werden. In Parks entwickelt sie sich zu einem mächtigen Baum (Wuchshöhe bis zu 40 Meter) mit goldgelber Herbstfärbung. Ihre Krone ist weniger dicht beastet als die der Rot – Buche. Die etwas derben 5 – 10 cm langen Blätter der Orient - Buche haben meist 5 - 12 Nervenpaare.
Blattformen verschiedener Fagus – Arten
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1 Fagus orientalis, 2 Fagus engleriana, 3 Fagus japonica, 4 Fagus crenata
Quelle: Lexikon der Baum- und Straucharten
Die Buche ist zweikeimblättrig. Zweikeimblättrige Pflanzen haben zwei Keimblätter und als zusätzliche Unterteilung eine unterschiedliche Pollenanatomie. Zu ihnen gehören krautige und verholzende Blütenpflanzen wie Korbblütler (z. B. Kornblume, Sonnenblume), Lippenblütler (Lavendel), Schmetterlingsblütler (Bohnen, Klee, Robinie), Laubbäume wie die Fagaceae (Buchen, Eichen) usw.
Die männlichen Blüten hängen in Büscheln, die weiblichen sitzen in einem Becher. Dieser verholzt zu einem Fruchtbecher, der sich mit vier Klappen öffnet und zwei dreikantige Nüsse (Bucheckern) freigibt. Die unteren Borstenschuppen der Fruchtbecher sind spatelig verbreitet.
Geschälte Früchte enthalten (bezogen auf die Trockenmasse) etwa 45 – 50% Öl. Chemisch sind aus 100 kg Früchte bis zu 30 kg Speiseöl extrahierbar. Der Verzehr größerer Mengen Bucheckern ist gefährlich, da sie Trimethylamin (auch Fagin von lat. fagus für Buche genannt), einen zu den Saponinen zählenden Giftstoff, enthalten; ausgepresstes Öl ist frei davon.
Die Buche verdrängt (Konkurrenzkraft) in unseren Wäldern die Kiefer aus ihrem Optimalbereich auf die trockenen und feuchten Randgebiete.
Einige Sätze zur Geschichte:
Buchenwälder nehmen etwa den 7. Teil unserer gesamten Waldfläche ein. Mehr als 1500 Namen dieser Art klingen in deutschen Ortsnamen wieder, wie Buchschlag, Buchberg und Bochum. Auch die Bezeichnungen ,,Buchstabe" und ,,Buch" sind von dem Wort ,,Buche" abgeleitet. Die Buchstaben waren nämlich ursprünglich aus Buchenrinde geschnittene Stäbe, in denen man im alten Germanien Schriftzeichen, sog. Runen eintrug. Diese Stäbe streute man aus und versuchte aus ihrer Lage die Zukunft zu ergründen. Auch Gutenberg stellte die ersten Lettern aus Buchenholz her.
Bild 01 Orientbuche Fagus orientalis
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Orientbuche Fagus orientalis im Botanischen Garten Freiburg i. Brsg.
Autor: Drahkrub.
Systematik:
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Buchengewächse (Fagaceae)
Gattung: Buchen (Fagus)
Art: Orient-Buche
Wissenschaftlicher Name: Fagus orientalis
Englischer Name: Oriental beech
Arbeitsablauf :
1. Fixierung in AFE III
2. Fixiermittel auswaschen in 70% Ethanol, 5 Minuten.
3. 50% Ethanol, 3 Minuten.
4. 30% Ethanol, 3 Minuten.
5. Wasser entmin., 3x wechseln je 1 Minute.
6. Färben: 10 Minuten.
7. In Wasser auswaschen, mind. 2x wechseln, je 1 Minute.
8. In 100% Isopropylalokohol ( 99,9 %) sorfältig entwässern, 2x wechseln
1.Stufe = 30 Sekunden, 2.Stufe = 3 Minuten, 3.Stufe = 5 Minuten.
Kritisch ist die sorgfältige Entwässerung in Isopropylalkohol. Hierfür nur Minimum an Wassser in Isopropylalkohol verschleppen. D.h. den Schnitt nur feucht (nicht nassfeucht!) überführen.
In Isopropylalkohol wird Überschuss an Acriflavin ausgewaschen. Sobald die 2. Stufe Isopropylalkohol auch nur leicht gelb anfärbt, Isopropylalkohol in weiteren Stufen wechseln bis keine Gelbfärbung mehr Auftritt.
9. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen.
10. Einschließen in Entellan.
Fotos: Nikon D5000
Dreijähriger Spross, Querschnitt 30 µm
Bild 02 Übersicht, 3-jähriger Spross, Orientbuche Fagus orientalis
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Bild 03 Übersicht, Negativaufnahme, Orientbuche Fagus orientalis
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Bild 04 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Orientbuche Fagus orientalis
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PE = Periderm, ST = Steinzellen, SK = Sklerenchym, PH = Phloem, PMS = primärer Markstrahl, T = Tracheen, XY = Xylem, J = Jahresring, MP = Markparenchym
Bild 05 Vergrößerung der äußeren Zellschichten vom Spross mit Beschriftung, Orientbuche Fagus orientalis
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PE = Periderm, RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchym, ST = Steinzellen
Bild 06 Steinzellen (Sklereiden), Orientbuche Fagus orientalis
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Eine Steinzelle (Sklereide) ist in Pflanzen eine meist tote Zelle, die eine stark verdickte Zellwand besitzt, jedoch nicht faserartig ausgebildet ist. Sklereiden dienen häufig der Festigung und Verstärkung von Pflanzenteilen.
Bild 07 Markparenchym mit Übergang zum Xylem, Orientbuche Fagus orientalis
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Bild 08 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Orientbuche Fagus orientalis
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Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 09 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Orientbuche Fagus orientalis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/150296_8022938.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Bild 10 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Orientbuche Fagus orientalis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/150296_28413275.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia; Freie Enzyklopädie.
Kosmos Baumführer Europa, ISBN: 978-3-440-11741-5
Schmidt Peter. A. /Hecker Ulrich ,,Taschenbuch der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
Lexikon der Baum- und Straucharten, ISBN: 978-3-86820-123-9
Lüder, Rita ,,Grundkurs Pflanzenbestimmung", ISBN 3-494-01418-3
Aas Gregor/ Riedmiller Andreas ,, Bäume" ISBN 3-7742-4058-2
Sphohn ,, Kosmos-Baumführer Europa" ISBN 978-3-440-11741-5
Schmeil, ,,Leitfaden der Pflanzenkunde", 1952
Dreijähriger Spross, Längsschnitt 30 µm
Bild 11 Spross auf einen Holzklotz geklebt, Orientbuche Fagus orientalis
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Bild 12 Übersicht, 3-jähriger Spross, Orientbuche Fagus orientalis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/150296_41741839.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 13 Vergrößerung aus der Übersicht, Orientbuche Fagus orientalis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/150296_944205.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Steinzellen (Sklereiden) im Längsschnitt, Orientbuche Fagus orientalis
Bild 14 Vergrößerung, Orientbuche Fagus orientalis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/150296_34935589.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Bild 15 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Orientbuche Fagus orientalis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/150296_17548400.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen