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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Cluster001 in März 29, 2015, 00:36:59 VORMITTAG

Titel: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in März 29, 2015, 00:36:59 VORMITTAG
Im Moment denke ich über den Erwerb eines Mikroskops nach.

Ich brauche hier im Forum nicht weit suchen und es kommt der Hinweis, sich auf dem Gebrauchtmarkt umzusehen.
Dabei wird recht oft das Zeiss Standard genannt. Wenn ich es richtig verstanden habe, stammen diese Mikroskope größtenteils aus den 70'er und 80'er Jahren. Sind also in der Regel 30-40 Jahre alt.
Wenn ich jetzt auf meine Nutzungsdauer schaue, die noch 40 Jahre (laut Statistik) betragen kann, frage ich mich, ob mich das noch aushält oder ob die Mechanik irgendwann nicht mehr will.

Den Kauf sehe ich eher in Richtung etwas für's Leben.

Grüße

Roland
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: smashIt in März 29, 2015, 03:42:51 VORMITTAG
um die mechanik brauchst du dir keine sorgen machen
nur das fett muss gelgentlich erneuert werden (so alle 20-30 jahre)
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in März 29, 2015, 08:52:09 VORMITTAG
Hallo Roland

ich denke dass sich Deine Enkelkinder wundern werden, wenn die Zeiss Standard Mikroskope auch im Jahre 2100 noch ihren Dienst erfüllen.
Bei den neuen, sicher auch guten Geräten, werden bis dahin (oder vermutlich schon früher) die Plastik-Teile zu bröseln anfangen.

Herzliche Grüße
Herbert
(ein Fan älterer Mikroskope)

Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in März 29, 2015, 10:06:16 VORMITTAG
In welche Richtung müsste ich denn Ausschau halten für folgende Minimalspezifikation?
Die Beobachtungsobjekte sind biologisch.
Durchlichtmikroskop, trinokular
Sehfeld 20° oder mehr
Planachromatobjetive 10, 40, 100 Öl
Hellfeld
Nach Möglichkeit auch Einrichtungen für Dunkelfeld und Phasenkontrast. Letzteres evtl. erst einmal als zukünftige Möglichkeit ohne die erforderlichen Objekte.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: hebi19 in März 29, 2015, 10:17:46 VORMITTAG
Zitat von: Cluster001 in März 29, 2015, 10:06:16 VORMITTAG
In welche Richtung müsste ich denn Ausschau halten ......

Z.B. Richtung Göttingen zu www.thilo-immel-optics.de oder
Richtung Mikromarkt hier im Forum oder
Richtung ebay "Zeiss Standard" oder
wie war die Frage gemeint ???

Suchst Du jetzt definitiv ein Zeiss Standard (so hab ichs bisher verstanden)
oder ein ausbaubares, optisch mechanisch vergleichbares Mikroskop und die Richtung war auf "Richtung Marke" gemeint??

Martin

Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 29, 2015, 11:20:46 VORMITTAG
Hallo Roland,

wenn es auch eine andere Marke sein darf, die nicht sooo schlecht ist ;D ich biete hier ein Leitz Laborlux S mit Tritubus. Das ist schön ausbaufähig und es hat schon den Tritubus, der nicht immer einfach zu bekommen ist.

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=22217.0
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 11:35:01 VORMITTAG
Lieber Klaus,

naja, so einen Run hat es ja bisher nicht auf das von Dir angebotene und hier im Hauptforum so offen beworbene Laborlux S gegeben. Liegt's am Preis? Ich kann da keinen erkennen  ???

EDIT: Ich bitte darum, im Hauptforum auf direkte Hinweise auf eigene Verkaufsaktivitäten zu verzichten, es sei denn, diese sollen hier auch diskutiert werden (was ohne Preisangabe recht schwierig ist).

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in März 29, 2015, 11:38:52 VORMITTAG
Zitat von: hebi19 in März 29, 2015, 10:17:46 VORMITTAG
Suchst Du jetzt definitiv ein Zeiss Standard (so hab ichs bisher verstanden)
oder ein ausbaubares, optisch mechanisch vergleichbares Mikroskop und die Richtung war auf "Richtung Marke" gemeint??

Es kann auch etwas anderes sein. Es sollte wie Sie schon geschrieben haben optisch und mechanisch gleichwertig sein (Oder  besser falls es das gibt).

Grüße

Roland
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: hebi19 in März 29, 2015, 11:55:03 VORMITTAG
Zitat von: Cluster001 in März 29, 2015, 11:38:52 VORMITTAG
Es sollte wie Sie schon geschrieben haben optisch und mechanisch gleichwertig sein

Na dann stimmt mit dem Leitz Laborlux S ja auf alle Fälle die Richtung...
Viel Erfolg beim Suchen
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in März 29, 2015, 12:43:34 NACHMITTAGS
Hallo Ihr nicht mehr ganz jungen Mikroskopiker,

die Überlegung von Safari: "aber was hindert Dich daran in den 40 Jahren mal ein Neues Mikroskop zu kaufen?" möchte ich wie folgt ergänzen:

oder viele, viele alte Mikroskope!!!


ein schönes Osterfest wünscht Euch

Herbert   
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Dr. Jekyll in März 29, 2015, 12:50:01 NACHMITTAGS
Hallo Roland, hallo Safari,

Es sind sicher nicht alle Mikroskope aus der "Endlichära" ausgemustert. Immer wieder fallen mir  bei Interviews im Fernsehen, welche in irgendwelchen Forschungslaboren gemacht wurden, Geräte wie Zeiss Universal, Leitz Orthoplan,
Leitz Diavert oder andere Mikroskope dieser Art auf. Es sind Mikroskope welche offensichtlich noch in Benutzung sind. Sie stehen nicht irgendwo in einer Ecke und verstauben, sondern mitten auf den Arbeitsflächen. Hierüber bin ich zwar jedesmal erstaunt, aber das spricht für diese Geräte. Die neueren Geräte mit Endlos-Optik sind meiner Einschätzung nach in 40 Jahren viel schwieriger mit Ersatzteilen zu bestücken, da wie bekannt viel Kunststoff verwendet wird und vor allem weil die Optik nicht untereinander kompatibel ist. Bei den Geräten der Endlich-Optik kann ich so ziemlich alle Objektive an alle Mikroskope schrauben. Ein wenig muß auf die Auswahl der Okulare geachtet werden, aber auch hier ist Spielraum. Es wird auch zu einem Zeiss Standard oder Leitz Orthoplan  in vielen Jahren noch Optik zum Nachkaufen geben. Auch andere Ersatzteile wird es eher mehr geben (da nahezu unverwüstlich), als bei modernen Mikroskopen. Diese werden nicht in diesen Stückzahlen gefertigt wie die älteren Geräte.
Bei neuen Geräten mit Endlich-Optik kenne ich keines, welches mit der Qualität der alten Zeiss/Leitz/Olympus oder Nikon-Geräte mit halten kann.

Beste Grüße
Harald
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 12:50:19 NACHMITTAGS
Hallo Roland,

bei manchen hat es tatsächlich mit dem Mikroskop fürs Leben geklappt, bei anderen nicht. Das hatte dann in den seltensten Fällen mit objektiven Qualitätskriterien zu tun, und das aus verschiedenen Gründen:

Du hattest uns noch nicht dargestellt, was Du mit welchem Anspruch mikroskopieren möchtest. Ich denke, aus gutem Grund, weil man sich in der Regel zunächst für so gut wie alles interessiert, um dann in einer oder zwei Bereichen der Mikroskopie heimisch zu werden. Und so ist der Hinweis, ein ausbaubares Mikroskop zu kaufen, zunächst auch goldrichtig. Ein Zeissd Standard, dessen mechanische Qualität ja bereits zu Recht hervorgehoben wurde, kann mit vergleichsweise wenig Gelld für die verschiedensten Anwendungen komplettiert werden. Man muss aber z.B. auch wissen, dass Okulare oft und auch Objektive nicht selten durch Delaimination funktionell beeinträchtig bis unbrauchbar geworden sein können, und das unabhängig davon, wie stark die Teile gebraucht wurden. Andere Hersteller boten ebenfalls weit ausbaubare Mikroskope an, die heute bezahlbar sind. Die zur Nachrüstung benötigten Teile am Gebrauchtmarkt sind aber seltener als beim Zeiss 160 mm-Programm. Daher nochmals der Verweis auf das Standard.

Was all dieses unberücksichtigt lässt, ist der subjektive Annteil bei einer Kaufentscheidung. Ein Mikroskop kann eine noch so tolle Papierform haben, wenn man es nicht anschauen oder an den Plastikknöfen drehen mag, wird man auch nicht mit Freude daran arbeiten. Man muss sein Mikroskop eben mögen. Ich sitze den ganzen Tag beruflich überwiegend an einem Zeiss Axioskop 40 und nehme es allenfalls als guten Kumpel wahr, ansonsten verströmt es auf mich die (sexuelle) Aura einer Wanderdüne. Objektiv betrachtet ist es aber ein Spitzenmikroskop. Als Diskussionsmikroskop steht ein Olympus BHS daneben, das ich mir dafür eigens angeschafft habe; dieses hat dem des Axioskop gleichwertige Fluoritobjektve, hat aber einen nach vorne geneigten Revolver, was objektiv betrachtet bei unserem relativen Hochdurchsatzverfahren eher unpraktsich ist - und trotzdem liebe ich das Mikroskop. Warum? Keine Ahnung. Hat wohl was mit dem Design zu tun. Oder mit frühkindlicher Prägung durch den Mikrokosmos. Aber eine richtig glühende Leidenschaft verbindet mich mit erst dem "weißen" Orthoplan - inzwischen auch schon locker mitte Dreißig aber kein Fältchen und fit für die nächsten 100 Jahre. Objektiv bringt das Mikroskop mit seinen Planapos tatsächlich ein besseres Bild als das Axioskop 40 (wenn man weiß, worauf man achten muss ...), aber die Ergonomie ist nich annähernd vergleichbar. Aber was nützen mir da objektive Kriterien? Ich liebe es trotzdem.

Die Ausbaubarkeit kann übrigens auch dadurch limitiert sein, dass man einfach keine Lust mehr hat, dauernd zu schrauben statt zu mikroskopieren. Da geht der Trend zum Zweitstativ (und wird schon in Mikroskopiebüchern vor über 120 Jahren empfohlen). Endgültig verspielt hat das ausbaubartste Mikroskop, wenn man gängige Spezialanwendungen wie Polarisationsmikroskopie professionell betreiben möchte, sodass man neben der kompletten Optik auch noch den Tisch und (außer bei Zeiss mit dem umstrittenen Zentriermechanismus am Objektiv, der sich gerne von alleine verstellt) auch noch den Revolver wechseln muss, was nur bei wenigen kleinen Standards geht.

Wenn man sich z.B. auf die Tümpelei verlegt, wird irgendwann womöglich der Wunsch nach differentiellem Interferenzkontrast aufkeimen (DIK/DIC/Interferenzkontrast T etc.), und da stellt man dann fest, dass die erforderlichen Teile für die großen Standards (Photomikroskop und Universal) wesentlich leichter zu beschaffen sind als für die kleinen Stative, bei denen die Teile im Übrigen zumeist schon längst in den Händen von Hobbyisten gelandet sind, die diese auch nicht wieder hergeben möchten.

Du siehst, die Sache kann einfach oder kompliziert werden, und wohl dem, der schon vor dem ersten Kauf weiß, mit welchem Mikroskop er alt werden möchte. Wenn man nicht ein Neugerät von Zeiss, Leica, Olympus oder Nikon für mindestens 30.000,- € anschaffen möchte (und da ist noch reichlich Luft nach oben!), sollte man mit einem einfachen, für die absehbaren Techniken nachrüstbaren Mikroskop beginnen und ggf. die Anschaffung eines weiteren Mikroskops oder eines größeren Ersatzmikroskop mit gewisser Wahrscheinlichkeit in seine Überlegungen einschließen.

Kurz in Stichworten als Dskussionsgrundlage meine Ideen:
1. Zeiss Standard, kleine Stative (bis Standard 18): robust, viele Teile am Markt, auch Fluoreszenz, DIK selten zu bekommen, Optik kann delaminiert sein

2. Zeiss Standard, Phomi oder Universal: Optiken von den kleinen Stativen uneingeschränkt verwendbar, DIK leichter zu bekommen, aufgrund eindrucksvoller Abmessungen geringerer WAF (womens acceptance factor)

3. Leitz Orthoplan: seinerzeit (und vielleicht noch immer?!) das beste Mikroskop der Welt, inzwischen teuer, DIC so gut wie nicht zu bekommen und dann sauteuer

4. Leitz Diaplan, Dialux, Laborlux, HM Lux 3: vielschichtige Produktpalette, Teile z.T. kompatibel, aber man muss dann wissen, was geht und was nicht (z.B. verschiedene Tubusschwalben!); insgesamt eher wenig Teile am Gebrauchtmarkt, HM Lux 3 nicht nennenswert ausbaubar

5. Olympus BH-2/BHS und BHT: in Deutschland mäßig verkauft, daher Gebrauchhtteilemarkt übersichtlich; ganz anders in den USA, wo man Teile (noch) günstig und in ordentlicher Auswahl bekommt. Voll ausbaufähiges exzellentes Mikroskop - für jemanden, der dauerhaft mikroskopieren möchte und etwas Geld investieren kann, meine Empfehlung

6. Nikon: heute verstärkt in manchen Bereichen am Markt, ältere und bezahlbare Mikroskope aber bei uns selten, in den USA häufger. Z.T. kurze Laufzeiten der Modelle, daher etwas für Kenner

7. Leica: DMLS und vor allem DMLB: schöne Mikroskope, aber verblüffend wenig Teile am Gebrauchtmarkt, sodass schon der Kauf eines Dunkelfeldkondensors oder einer Fluoreszenzachse zur Gedudsprobe werden kann, außerdem natürlich noch recht teuer (auch einzelne Objektive, wenn höherer Klasse)

Also: keep cool man  8)

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Bernhard Lebeda in März 29, 2015, 13:36:12 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 12:50:19 NACHMITTAGS


4. Leitz Diaplan, Dialux, Laborlux, HM Lux 3: vielschichtige Produktpalette, Teile z.T. kompatibel, aber man muss dann wissen, was geht und was nicht (z.B. verschiedene Tubusschwalben!); insgesamt eher wenig Teile am Gebrauchtmarkt,

Hallo Florian

hmmm...aber ganz soo aussichtslos ist die Lage aber nun wieder nicht:

http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=zeiss+microscope&LH_PrefLoc=2&_from=R40&_osacat=0&_from=R40&_trksid=p2045573.m570.l1313.TR0.TRC0.H0.Xleitz+microscope.TRS0&_nkw=leitz+microscope&_sacat=0


Auch unsere "einheimischen" Gebrauchthändler haben doch schon einiges am Start!

Viele Mikrogrüße

Bernhard
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 13:50:31 NACHMITTAGS
Hallo Bernhard,

klar, 170 mm-Optik gibt es viel, 160 mm für die oben erwähnten Mikroskope aber schon deutlich weniger. Und man muss dann schon wissen, was an was passt (Kondensorhalterungen, Tubusschwalben, Tische nicht wechselbar). Beim Standard passt bei 160 mm so gut wie alles überall dran (mal abgesehen vom Auflichtkondensor etc.). Ich beobachte den Markt regelmäßig seit vielen Jahren, und manches Zubehör von Leitz, das ich aus dem Katalog kenne, habe ich noch nie irgendwo angeboten gesehen. Institute haben einfach mehr Zeiss als Leitz gekauft, was sich nun im Gebrauchtteilemarkt auswirkt.

Du weißt ja, dass ich Leitz-Fan bin, aber ein Standard zu komplettieren, ist vergleichsweise einfach.

Mal davon ab: Ein Teil von Privat aus der Bucht zu erwerben, birgt ein Risiko, das umso größer wird, je komplexer das Teil ist. Ich kann mich nicht entsinnen, jamals ein Komplettgerät bei Ebay ersteigert zu heben, an dem nicht erstmal was zu reparieren war, und wenn es nur eine Kleinigkeit war.

Herzliche Grüße,
Florian

Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Ulf Roth in März 29, 2015, 14:41:24 NACHMITTAGS
Zitat von: Cluster001 in März 29, 2015, 00:36:59 VORMITTAG
Den Kauf sehe ich eher in Richtung etwas für's Leben.

Hallo Roland,

dann achte darauf, dass kein Kunststoff (ausser vielleicht Bakelit*) verbaut ist, denn Kunststoffe zerbröseln irgendwann. Nach meinen leidlichen Erfahrungen gilt die Faustregel: Je neuer die Geräte, je kurzlebiger sind die Kunststoffe. "Böse Zungen" behaupten, dass heutige Kunststoffe gezielt gezüchtet werden, damit die Haltbarkeit der Geräte kurz ist.

Hatte die Tage einen alten alten Plattenspieler (1972) aus deutscher Produktion auf dem Tisch, zu 99% aus Metall, alleine der Teller wog knapp 3 kg. Das eine Prozent war Kunststoff und ist einfach zerbröselt, damit konnten die restlichen 99% aus Metall (perfekte Mechanik) auf den Müll.

*: Bakelit ist darüber hinaus auch sehr langlebig ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Bakelit#Eigenschaften

Ulf
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: piu58 in März 29, 2015, 15:53:49 NACHMITTAGS
Ich habe mir vor paar Jahren ein Novex B gekauft, in der Ausstattung, die ich haben wollte. Nichts ist verharzt, keine Bastelei, keine Suche nach Zubehör. Ich bin sehr zufrieden.
Freilich sind de Stellknöpfe aus Kunststoff. Aber Kunststoffe werden hier ein wenig zu unrecht verdammt, es sind hochwertige Werkstoffe. Natürlich überdauern diese wegen der UV-Anfälligkeit wahrscheinlich keine mehrere Hundert Jahre wie Messingtriebe. Aber für das eigene Leben wird's wohl reichen. Ich benutze Fotoapparate, die über 30 Jahre alt sind, da ist auch das meiste aus Polykarbonat. Da zerkrümelt noch nichts.

Ich will niemanden agitieren, möchte aber mal einen Kontrapunkt setzen.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in März 29, 2015, 16:07:31 NACHMITTAGS
Vielen Dank für die vielen Beiträge. Da ist sehr viel dabei, über das es sich nachzudenken lohnt. Die Beiträge werde ich wohl noch mehrfach lesen. Der Mikroskopkauf soll kein Schnellschuß werden. Die letzten Wochen habe ich immer mal wieder in der Mikrofiebel und hier im Forum gelesen sowie die Seiten diverser Hersteller und Händler besucht, um zumindest ansatzweise "mitreden" zu können.

Beruflich habe ich überhaupt nicht mit Mikroskopen zu tun.  

Zitat von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 12:50:19 NACHMITTAGS

Du hattest uns noch nicht dargestellt, was Du mit welchem Anspruch mikroskopieren möchtest. Ich denke, aus gutem Grund, weil man sich in der Regel zunächst für so gut wie alles interessiert, um dann in einer oder zwei Bereichen der Mikroskopie heimisch zu werden.

Die Frage, ob ich Zellkulturen beobachten will, wurde schon aufgeworfen. Das ist nicht mein Ziel, daher hatte und habe ich kein inverses Mikroskop auf dem Schirm. Den Inhalt eines Wassertropfens sollte ich auch unter einem aufrechten Mikroskop betrachten können.

Bevor ich sagen kann, was meine Sparte wird, muss ich erst einmal den Umgang mit einem "echten" Mikroskop erlernen sowie alle anderen Fertigkeiten, die dazu gehören, wie z. B. Schnitte anfertigen, Färben, Köhlern usw. Daher werden meine Testobjekte wohl Zwiebelhäute sein, da diese einfach zu beschaffen sind und als Übungsobjekt herhalten müssen.

Von daher wären Kontrastverfahren, wie Dunkelfeld und Phasenkontrast erst interessant, wenn ich "Laufen" gelernt habe, da ich aber nicht weiß, wohin die Reise geht, sollten zumindest die Grundvoraussetzungen am Mikroskop dafür vorhanden sein.

Um ehrlich zu sein habe ich bisher eher mit dem Kauf eines Neugeräts geliebäugelt. Nach diversen Ausführungen zu Kunststoffen kann ich nachvollziehen, warum diese zumindest nicht für eine jahrzehntelange Nutzungsdauer empfohlen werden. Daher ziehe ich jetzt auch den Gebrauchtmarkt in Erwägung. Denn das Marktsegment, in dem aktuell Mikroskope hergestellt werden, die wenig oder keinen Kunststoff enthalten, kann ich mir nicht leisten.
Vielen Dank für den Link auf die Seite von Thilo Immel Optics an dieser Stelle.

Bei einem Besuch in Bonn habe ich die Gelegenheit genutzt und bei einem dort ansässigem Geschäft durch ein paar Vorführmodelle geschaut (Preisklasse 200€ bis 1500€). Die Qualitätsunterschiede, was die Optik und Beleuchtungseinrichtungen betrifft, konnte ich selbst als Laie erkennen.

Zitat von: piu58 in März 29, 2015, 15:53:49 NACHMITTAGS
(...) Aber Kunststoffe werden hier ein wenig zu unrecht verdammt, es sind hochwertige Werkstoffe. Natürlich überdauern diese wegen der UV-Anfälligkeit wahrscheinlich keine mehrere Hundert Jahre wie Messingtriebe. Aber für das eigene Leben wird's wohl reichen. Ich benutze Fotoapparate, die über 30 Jahre alt sind, da ist auch das meiste aus Polykarbonat. Da zerkrümelt noch nichts.

Ich will niemanden agitieren, möchte aber mal einen Kontrapunkt setzen.

Vielen Dank, das werde ich ebenfalls bedenken.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: knipser009 in März 29, 2015, 17:59:46 NACHMITTAGS
hallo Roland

was in den Ratschlägen noch gar nicht erwähnt wurde, sind die Mikroskope von CarlZeissJena (CZJ), ehem. DDR. Diese brauchen sich hinter den westdeutschen nicht zuverstecken und sind nach meiner Beobachtung auch rel. leicht zu komplementieren. Insbesondere das "NG / NF " - gefertigt so um 1970 - ist, was das aktuelle Preisleistungsverhältnis angeht, unschlagbar.

etwas Lesestoff für die CZJ-Mikroskoskop-Fertigung :

http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20Druckschriften.htm
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: JB in März 29, 2015, 17:59:56 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 12:50:19 NACHMITTAGS
1. Zeiss Standard, kleine Stative (bis Standard 18): robust, viele Teile am Markt, auch Fluoreszenz, DIK selten zu bekommen, Optik kann delaminiert sein

2. Zeiss Standard, Phomi oder Universal: Optiken von den kleinen Stativen uneingeschränkt verwendbar, DIK leichter zu bekommen, aufgrund eindrucksvoller Abmessungen geringerer WAF (womens acceptance factor)

3. Leitz Orthoplan: seinerzeit (und vielleicht noch immer?!) das beste Mikroskop der Welt, inzwischen teuer, DIC so gut wie nicht zu bekommen und dann sauteuer

4. Leitz Diaplan, Dialux, Laborlux, HM Lux 3: vielschichtige Produktpalette, Teile z.T. kompatibel, aber man muss dann wissen, was geht und was nicht (z.B. verschiedene Tubusschwalben!); insgesamt eher wenig Teile am Gebrauchtmarkt, HM Lux 3 nicht nennenswert ausbaubar

Fuer Leitz sprechen auch noch die Optiken, die nur ganz selten von Delamination betroffen sind.

Die Objektive der NPL Fluotar und PL Fluotar-Serien (plan und "semiapo") sind ausserdem ausgezeichnet (fuer Beobachtung und Photographie) und haben ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhaeltnis unter den gebrauchten. Solche Objektive sind von den anderen Herstellern der damaligen Zeit schwierig (teuer) oder gar nicht zu bekommen.

Jon
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 18:08:12 NACHMITTAGS
Hallo Jon,

stimmt absolut! Zwar gibt es gelegentlich sog. "Hungerblasen" bei Leitz, aber nicht in dem Umfang, in dem Delaimationen bei Zeiss auftreten. Und plankorrigierte Fluoritsysteme von Zeiss sind mir für 160 mm nicht erinnerlich, dann müssen es schon Planapos sein.

Dennoch: Bei einem primär zunächst nur für Hellfeld ausgestatteten Stativ später Komponenten wie Dunkelfeld, Phasenkontrast, ALFluoreszenz oder DIC nachzurüsten, ist bei Zeiss einfacher als bei Leitz. Mehr wollte ich nicht gesagt haben. Wie gesagt: Ich bin bekennender Leitz-Fan!

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 18:12:48 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

natürlich gibt es auch Zeiss Jena. Die haben sicherlich auch tolle Mikroskope gebaut, mit einer Einschränkung: So ein Mikroskop würde ich denfinitiv nur beim Händler erstehen, denn das bei dieser Firma verwendete Fett verharzt derart, dass so gut wie jedes Gebrauchtgerät, das nicht zuvor neu geschmiert wurde, als erstes zur Wartung muss, was ggf. erhebliche Zusatzkosten erzeugt. Schon manches äußerlich wie geleckt erscheinendes Mikroskop aus der Bucht hat sich im Nachhinein als wirtschftlicher Totalschaden entpuppt, da die Wartung 100 Stunden oder mer verschlungen hätte.

Herzliche Grüße,

Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in März 29, 2015, 18:38:33 NACHMITTAGS
Lieber Florian,

so ist es!!  >:( Ich kann es in vollem Umfang bestätigen, nachdem ich gerade heute wieder an meinem Amplival gesessen habe. Die Mikroskope der Mikroval-Serie sind defintiv etwas für Liebhaber und Leute, die selbst basteln können.

Und ein NG/NF/Lumipan, aber auch Amplival, habe ich - ungelogen - noch NIE in voll funktionsfähigem Zustand angetroffen. Die sind IMMER verharzt. Teilweise sind die Mikroskope dieser Baureihen derart verharzt und bezüglich einer Wartung "mißkonstruiert", dass beispielsweise an einem Polmi A mein "Mechanicus" - der sonst allen hinbekommt - entnervt die Segel gestrichen hat.  Und selbst die Jenavale haben noch viele Tücken.....

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Jürgen Boschert in März 29, 2015, 19:07:37 NACHMITTAGS
Hallo Florian,

Zitat... Und plankorrigierte Fluoritsysteme von Zeiss sind mir für 160 mm nicht erinnerlich, dann müssen es schon Planapos sein. ...

Gab es schon, die Plan-Neofluare Imm (für Wasser, Öl, Glycerin) 16 / 0,5, 25 / 0,8 und 40 / 0,9, Plan-Neofluar 63 / 1,20 Korr W, Plan-neofluar 63 / 1,25 Oel sowie Plan-Neofluar 63 / 0,9 Korr. Aber die sind sehr selten und i.d.R. dtl. teurer als die Plan-Apos.

Gruß !

JB
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 19:14:28 NACHMITTAGS
Lieber Jürgen,

jaaaa, stimmt! Ich selbst habe so ein 63er Plan-Neofuar. War mir glatt entfallen!  :-[

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: knipser009 in März 29, 2015, 20:19:51 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in März 29, 2015, 18:38:33 NACHMITTAGS

Und ein NG/NF/Lumipan, aber auch Amplival, habe ich - ungelogen - noch NIE in voll funktionsfähigem Zustand angetroffen. Die sind IMMER verharzt.

Lieber Florian, Lieber Peter,

das kann ich so nicht unwidersprochen hinnehmen. Mein Lumipan und mein Nf laufen einwandfrei
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 20:32:15 NACHMITTAGS
Lieber Wolfgang,

dann sind diese zwischenzeitlich neu gefettet worden. Das Originalfett eines Lumipans hätte ansonsten die Konsistenz von Bernstein.

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: the_playstation in März 29, 2015, 23:44:19 NACHMITTAGS
Hallo Florian.
Die Erfahrung habe Ich leider auch schon öfter gemacht. Von Bernstein bis Sekundenkleber und von Patex bis Uhu hart ist alles vertreten.
Ich weis nicht, was CZJ bei der Suche nach Fett geritten hat.

Allerdings habe ich bisher alle erfolgreich warten können. Auch bei Einem, wo mit Gewalt herumgewürgt worden war. Das größte Problem sind gebrochene Teile, z.B. konische Ringe, aus Bakelit im Kombitrieb.

Am besten sollte man sich die Triebe, ... vorführen lassen, wenn man das Mikroskop nicht von einem seriösen Händler kauft.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: knipser009 in März 30, 2015, 00:39:50 VORMITTAG
Zitat von: Florian Stellmacher in März 29, 2015, 20:32:15 NACHMITTAGS
Lieber Wolfgang,

dann sind diese zwischenzeitlich neu gefettet worden.
Herzliche Grüße,
Florian

hallo Florian

das kann ich nicht ausschließen. Aber auch Zeiss - West hat in 60-70er Jahren ein Fett verwendet, welches als zäher Klebstoff sich erwies. Jedenfalls waren die Triebe meines Zeiss West Metallmikroskopes seeeehr schwergängig.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Ulf Roth in März 30, 2015, 14:25:50 NACHMITTAGS
Zitat von: piu58 in März 29, 2015, 15:53:49 NACHMITTAGSAber Kunststoffe werden hier ein wenig zu unrecht verdammt, es sind hochwertige Werkstoffe.

Ob hochwertige Werkstoffe verbaut wurden, lässt sich eben nicht verifizieren. Man weiss es erst, wenn es zerbröselt - oder eben nicht. In der Industrie werden heute durchaus hochwertige Kunstoffe verbaut, dort kann man keine minderwertigen Materialen gebrauchen. Bei Produkten für den Endkunden (auch Verbraucher genannt, das Wort sagt alles) sieht die Sache ganz anders aus.

Bei einem hochwertigen Markenmikroskop aus dem vorigen Jahrtausend wird die Wahrscheinlichkeit eher gering sein, dass es mit dem Kunststoff Probleme gibt. Ich persönlich würde jedoch immer ein Gerät in Ganzmetallausführung vorziehen, damit ist man einfach auf der sicheren Seite.

Ulf
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Klaus Herrmann in März 30, 2015, 14:34:16 NACHMITTAGS
Hallo Ulf,

ZitatIch persönlich würde jedoch immer ein Gerät in Ganzmetallausführung vorziehen, damit ist man einfach auf der sicheren Seite.

dann musst du aber weit zurück gehen. Auch das zurecht vielgerühmte Orthoplan hat schon im Triebblock ein Triebrad aus Kunststoff. Der ist allerdings sehr hochwertig, ich habe noch nie gehört, dass er zerbröselt ist.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: JB in März 30, 2015, 14:44:13 NACHMITTAGS
Zitat von: the_playstation in März 29, 2015, 23:44:19 NACHMITTAGS
Ich weis nicht, was CZJ bei der Suche nach Fett geritten hat.

Wartungsfreiheit? Allen ernstes! Der Hinweis auf die wartungsfreien Triebe http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/30-047d-1%20%20AMPLIVAL.pdf findet sich bei Zeiss Jena mehrfach ... Nachfetten sollte ein "Sonderfall" sein (Beyer (1973) Handbuch der Mikroskopie, 1. Aufl., p. 165).
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 30, 2015, 15:09:05 NACHMITTAGS
Hallo Jon,

wer weiß, wie sich das CZJ-Fett anfühlt, wenn das Mikroskop tägliche Gymnastik bekommt? Die Mikroskope, die einem so zulaufen, haben wohl schon länger unbenutzt herumgestanden, sodass das Fett genug Zeit hatte sich zu vernetzen (oder was auch immer). Lumipan, Nf und Zeitgenossen aber auch Laboval und Ergaval dürften aufgrund ihres Alters meist schon vor Jahrzehnten aus Instituten ausgemustert worden sein und gelangen nun nach entsprechend langer Untätigkeit in den Verkauf. Und da ist es mitunter kaum möglich, die zu fettenden Teile überhaupt auseinanderzubauen.

CZJ + "Dachboden-/Kellerfund" = Finger weg!

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in März 30, 2015, 15:09:53 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatNachfetten sollte ein "Sonderfall" sein (Beyer (1973)

ja, ja........ und

"Die Mauer steht noch in 100 Jahren" (Honecker, Januar 1989)

;D

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 30, 2015, 15:12:54 NACHMITTAGS
Lieber Klaus,

das von Dir genannte Zahnrad im Orthoplan-Trieb besteht aus Perlon und wurde trotzdem mit einer Laufzeit von voraussichtlich 100 Jahren bedacht (wenn vorher keine Laufmasche entsteht  ;)).

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 30, 2015, 15:26:18 NACHMITTAGS
Hallo Ulf,

ZitatBei einem hochwertigen Markenmikroskop aus dem vorigen Jahrtausend wird die Wahrscheinlichkeit eher gering sein, dass es mit dem Kunststoff Probleme gibt.

Leider ist dem doch so. Leica hat z.B. seit Ende der 80er umfangreich nicht UV-beständigen Kunststoff verbaut, der sich in der Sonne unappetitlich braun verfärbt, das unschön gegen die lackierten Metallteile absticht. Die Abdeckkappe des Zeiss Axioskop 40 mit AL-Fluoreszentachse besteht offenbar aus recyceltem Joghurtbecher; wie lange die Füßchen halten, wenn man häufig die Cubes wechselt, liegt allein in der Geschicklichkeit des Anwenders. Warum an modernen Mikroskopen z.B. beim Olympus BX 40 und 50 die Teile, die man ständig anfasst, aus glattem Hartplastik bestehen müssen, weiß ich auch nicht; darunter ist oft ein Metallteil. Es fasst sich einfach billig an, und z.B. der Kreuztisch altert auch deutlich schneller als beim Vorgängermodell. Mit Grauen erinnere ich mich aber an den Grobtrieb meines Leica DMEP, bei dem ein schlecht entgratetes Hartplastikteil zum Totalausfall geführt hatte. Inzwischen wurde es aus Messing nachgedreht. Die Haltbarkeitsprognose ist entsprechend besser. Leitz hatte auch die sensationelle Idee, bei der Parallalführung des Binokulartubus des HM Lux 3 zu sparen und dafür eine klöterige Plastikspange zu verbauen, die zwar erstaunlich lange dem hartern Einsatz im Kursraum standhält. Ist sie dann aber erst hinüber, kann man getrost das Mikroskop entsorgen. Klar, ein privat angeschafftes Mikroskop wird bei guter Pflege so ziemlich alles aushalten, aber die aus Instituten und Firmen stammenden Geräte auf dem Gabrauchtmarkt haben oft schon den größeren Teil des Lebens hinter sich.

Wenn man was Stabiles will, darf die Konstruktion nicht jünger als 40 Jahre sein (immer auf die schwarze Lackierung achten!)...  ;)

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: JB in März 30, 2015, 15:28:05 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in März 30, 2015, 15:09:53 NACHMITTAGS
ZitatNachfetten sollte ein "Sonderfall" sein (Beyer (1973)

ja, ja........

:D

Das war nur ein Erklaerungsversuch. Hypothetisch: CZJ war auf der Suche nach besonders langlebigen Fetten, die chemische Industrie hatte da was neues, nur nach 30 Jahren fing es an zu verharzen ...

Anscheined war es ja auch so, dass Zeiss West als eine der ersten kuenstliche Linsenkleber eingesetzt hat; sicher galten sie als sehr vorteilhaft, nur leider sind sie 30 Jahre spaeter delaminiert ... leider.

Beste Gruesse, Jon
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in März 30, 2015, 16:21:22 NACHMITTAGS
Hallo Jon,

nachdem letztens bei einem WL-Pol auch wieder ein auf's Feinste delaminierter Polfilterschieber zu diagnostizieren war >:( , meinte ein Mikroskopikerkollege nur lakonisch, ob nicht möglicherweise sogar Kurt Michel letztlich an einer Delamination verstorben sei....

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/169210_46890055.jpg) (http://s432.photobucket.com/user/eisenmeteorit/media/Peter/IMG_0003_zpsyaatgcdb.jpg.html)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: liftboy in März 30, 2015, 17:59:54 NACHMITTAGS
Hallo Florian,

ZitatCZJ + "Dachboden-/Kellerfund" = Finger weg!

Würde ich so aber nur für blutige Anfänger akzeptieren!
Das sind z. T. wundervolle Mikroskope, deren Wiederherstellung für den Alltagsgebrauch in jedem Fall lohnt (nicht jeder braucht DIK und mehr).

Grüße
Wolfgang

Ach, und was den Kunststoff angeht:
Lomo hat früher für den Kondensortrieb Messingzahnstangen verbaut. Wer sich mit Schlosserei auskennt, weiß, was so eine Stange kostet. Aus dem Grund sind dann später Kunststoffzahnstangen (gepreßt) verbaut worden; mit verheerendem Ergebnis!
Ich hab nachfertigen lassen :-)
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 30, 2015, 18:19:58 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

kommt natürlich darauf an, ob man schrauben oder mikroskopieren möchte - und was man sich selbst für einen Stundenlohn einräumt. Ich bin weder fachlich noch apparativ dazu in der Lage, ein Mikroskop komplett zu zerlegen und zu reinigen bzw. neu zu fetten. Und da ich solche Arbeiten "machen lasse" (zum Glück kenne ich jemanden, der mir hilft, und dem ich sehr dankbar dafür bin!), muss ich die Kosten entsprechend kalkulieren.

Zurück zum Thema:

Es gibt bei Gebrauchtgeräten gute und schlechte Angebote, und wenn man Scherereien minimieren will, sollte man beim Fachmann oder Fachhandel kaufen. Das objektive Alter des Mikroskops spielt dabei weinger eine Rolle als der Erhaltungszustand. Ein Gebrauchtkauf ermöglicht auch den Einstieg in eine höhere Klasse bzw. ein umfangreiches Mikroskopprogramm. Das bietet ein zunächst günstiger Noname-Chinaimport nicht. Aber der weckt vielleicht Begehrlichkeiten wegen seines modernen Designs.

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Bernhard Lebeda in März 30, 2015, 18:27:59 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in März 30, 2015, 18:19:58 NACHMITTAGS
Das objektive Alter des Mikroskops spielt dabei weinger eine Rolle als der Erhaltungszustand. Ein Gebrauchtkauf ermöglicht auch den Einstieg in eine höhere Klasse bzw. ein umfangreiches Mikroskopprogramm. Das bietet ein zunächst günstiger Noname-Chinaimport nicht. Aber der weckt vielleicht Begehrlichkeiten wegen seines modernen Designs.



...das ist sehr schön auf den Punkt gebracht und möchte ich so auch unbedingt unterschreiben!!

Die Haltung von Einsteigern ist ja nachvollziehbar, kaum jemand würde sich z.B im Fotobereich eine Kamera aus den 70er Jahren kaufen. Aber auf dem Mikroskopmarkt ist es eben der Hammer was man an erstklassiger(!) Highendqualität für wenig Geld auch aus älteren Baujahren bekommt, dazu muss man noch nicht mal Vintagefreak sein.  ;)

Viele Mikrogrüße

Bernhard
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in März 30, 2015, 18:54:38 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatLomo hat früher für den Kondensortrieb Messingzahnstangen verbaut. Wer sich mit Schlosserei auskennt, weiß, was so eine Stange kostet. Aus dem Grund sind dann später Kunststoffzahnstangen (gepreßt) verbaut worden; mit verheerendem Ergebnis!

Das hat CZJ mit dem GSZ1 auch gemacht, zum Glück gibts bei Askania ersatz aus Messing.

Carsten
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in März 30, 2015, 19:44:51 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in März 30, 2015, 18:19:58 NACHMITTAGS
(...)
Es gibt bei Gebrauchtgeräten gute und schlechte Angebote, und wenn man Scherereien minimieren will, sollte man beim Fachmann oder Fachhandel kaufen. Das objektive Alter des Mikroskops spielt dabei weinger eine Rolle als der Erhaltungszustand. Ein Gebrauchtkauf ermöglicht auch den Einstieg in eine höhere Klasse bzw. ein umfangreiches Mikroskopprogramm. Das bietet ein zunächst günstiger Noname-Chinaimport nicht. Aber der weckt vielleicht Begehrlichkeiten wegen seines modernen Designs.
(...)
Die reichlichen Ausführungen zu Fetten haben gereicht, um sich definitiv für einen Fachhandel zu entscheiden. Gibts außer der bereits genannten Firma Thilo Immel Optics noch andere Gebrauchthändler?

Nunja günstig ist immer relativ, das sollte auch für Chinaware gelten. Wenn man in Regionen 1000€-2000€ vorstößt, sollte das qualitativ schon bemerkbar sein. Die meisten "europäischen" Produkte in dieser Kategorie scheinen eh in China gefertigt zu werden und durchlaufen vermutlich nur eine Endabnahme im Stammwerk.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: rhamvossen in März 30, 2015, 19:57:41 NACHMITTAGS
Hallo,

Wurde für die alte CZJ Hufeisenstative vielleicht ein anderes Fett gebraucht? Ich habe ein Paar Hufeisenstative die das Problem mit verhartztes Fett nicht haben. Und was das Plastik ans Mikroskop angeht: das sollte man eigentlich verbieten ;). Ich habe die Vermutung das es nicht viele Leute gibt die Plastik so hassen wie ich. Und sicherlich am Mikroskop. Mit die verschiedene Plastikteilen am grauen Zeiss Standard hab ich leben gelernt  ;). Es ist doch nur ein billiges Material das garantiert das etwas schneller kaput geht, oder? Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: liftboy in März 30, 2015, 20:01:53 NACHMITTAGS
Hallo Florian,

Du hast natürlich wie immer recht.
Ähnlich die Frage, ob ich ein rattenscharfes neues Motorrad brauche (aus dem asiatischen Raum :-) ) oder ob ich mir einen soliden Oldtimer heimischer Herstellung leiste, an dem ich dann auch dann und wann herumschraube. Fahren tun beide!
OK, mit dem Mikroskop kann man nicht vor der Eisdiele vorfahren :-)
Andererseits macht es doch auch Spaß, sich mit Anderen über die Mikroskope auszutauschen.
Ich würde ihm jetzt ein grundsolides russisches Lomo anbieten, generalüberholt und noch mindestens für 50Jahre gut. Dazu würde ich auch den Service machen (Beratung, Erweiterung, Reparatur). Das Teil lässt sich mit Gewalt bis auf DIK (von Meopta) aufrüsten.
Teile für Endlichoptik sind günstig und das meiste von Zeiss/J passt. Das Ganze zu einem wirklich bezahlbaren Preis.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 30, 2015, 20:06:04 NACHMITTAGS
Hallo Roland,

Du hast vollkommen Recht: Die wenigsten Mikroskope unter vermeindlich deutschem Namen kommen noch aus Deutschland. Und natürlich kann man auch in China prinzipiell in jeder Qualität produzieren. Wenn Du aber ein in China gebautes Leica- oder Zeiss-Mikroskop erwirbst, bekommst Du mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ein Produkt, für dessen Qualität der Konzern geradesteht - was immer das im Einzelfall heißen mag. Die fahren hin und gucken, wie die dort die Qualitätsstandards einhalten. Und die Optik ist eben Zeiss- oder Leica-gerechnet. Bei den hier kritisch betrachteten Noname-Importen (teilweise unter dem Namen des deutschen Importeuers vertrieben) weiß niemand so recht, was verbaut wurde, wie lange das hält und wie lange man noch (Ersatz-)Teile bekommt. Aber auch eine rein chinesische Firma wie Motic baut inzwischen gute und ausbaubare Mikroskope, die den namhaften Herstellern kaum nachstehen. Da bekommst Du, was Du für den Mehrpreis erwarten darfst. Wenn's ein bisschen mehr sein darf, dann sprengt das natürlich schnell den von Dir genannten Rahmen. So nicht beim Gebrauchtgerät: Für 2000 € kann man trefflich träumen - da geht schon einiges!

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in März 30, 2015, 20:15:50 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

wie viele hier, habe auch ich mit dem LOMO-Biolam (von Neckermann) angefangen. Um mikroskopieren zu lernen, ist das sicherlich nicht das Schlechteste.

Heute mikroskopiere ich aber mit Mikroskopen anderer Hersteller, und aus gutem Grund. Es ist absolut Geschmacksache, ob man buchstäblich von der Pike auf in die Mikroskopie einsteigen möchte, oder ob man vielleicht doch schon etwas "höher reingehen" möchte. Das kleine Bolam ist ein eckiger Zeiss Jena Lg-Nachbau, eine Konstruktion aus den 30er Jahren. Wenn aber Roland schreibt, dass er jenseits der 1000 € ausgeben möchte, würde ich persönlich ihm kein LOMO empfehlen.

Aber nochmal: LOMOs sind absolut okay, auch ich habe damit angefangen und besitze auch noch welche. Aber heute würde ich die nicht mehr benutzen oder empfehlen, es sei denn, der Betreffende wird von den Mikroskopen angeprickelt - soll es ja geben!  ;)

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: liftboy in März 30, 2015, 20:16:42 NACHMITTAGS
Hallo Roland,

Florian hat recht!
An meinen Geräten verwende ich auch einen Objektivsatz von Motic und er gehört zu meinen Besten!!
Ich vergaß zu erwähnen: Du bist herzlich eingeladen hier bei mir die Geräte anzusehen und zu testen.

@Florian
Ja, es prickelt :-)

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Dr. Jekyll in März 30, 2015, 20:40:44 NACHMITTAGS
Hi Wolfgang,

Zitat:
"Ich würde ihm jetzt ein grundsolides russisches Lomo anbieten, generalüberholt und noch mindestens für 50Jahre gut. Dazu würde ich auch den Service machen (Beratung, Erweiterung, Reparatur)."

Das nenne ich Optimismus 😄😄😄 Das Mikroskop könnte es schaffen ;D ;D ;D

Beste Grüße
Harald

Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in März 30, 2015, 22:30:04 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatDie reichlichen Ausführungen zu Fetten haben gereicht, um sich definitiv für einen Fachhandel zu entscheiden. Gibts außer der bereits genannten Firma Thilo Immel Optics noch andere Gebrauchthändler?

na ja, auch das muss nicht zwangsläufig sein. Wir reden hier von z.B. Ebay-Käufen. Durch Anfragen im Mikro-Markt bekommt man natürlich auch von anderen Mikroskopikern tadellose Marken-Gebrauchtsgeräte.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in April 03, 2015, 13:14:01 NACHMITTAGS
Bei Okularen gibt es ja verschiedene Sehfelder 18, 20 und 22. Ist das grundlegend sinnvoll ein größeres Sehfeld grundsätzlich sinnvoll oder nur bei bestimmten Anwendungen lohnenswert. Logisch, man sieht mehr vom Objekt.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: the_playstation in April 03, 2015, 13:24:03 NACHMITTAGS
Hallo.
Ich glaube, es ist eher eine Geschmackssache mit dem Sehfeld. Manchmal will man sich auf etwas konzentrieren. Es in den "Focus" rücken, es genau betrachten. Dann ist ein kleines Sehfeld besser. Manchmal will man einen Panoramaausblick. Wie der weite Blick über die Savanne. ;) Dann ist ein großes Sichtfeld besser. Das mußt Du für Dich entscheiden. Ist quasi auch eine Gewöhnungssache.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in April 03, 2015, 13:28:24 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat von: Cluster001 in April 03, 2015, 13:14:01 NACHMITTAGS
Bei Okularen gibt es ja verschiedene Sehfelder 18, 20 und 22. Ist das grundlegend sinnvoll ein größeres Sehfeld grundsätzlich sinnvoll oder nur bei bestimmten Anwendungen lohnenswert. Logisch, man sieht mehr vom Objekt.

tja....was soll man darauf antworten? Du hast die Frage im Prinzip selbst beantwortet: Man sieht mehr vom Objekt. Insofern ist 20 besser als 18 und 22 besser als 20. Wenn es allerdings höher geht, streiten sich schon wieder die Geister. 25 oder gar bis 30er Sehfelder liefern halt ein "gigantisches" Bild, allerdings vermag man diese Felder mit "einem Blick" meist nicht mehr vollständig zu überblicken und schaut ohnehin nur in den zentralen Bereich.  Ob man solche großen Sehfelder für sich als Vorteil empfindet und wieviel an "Mehrpreis" einem das wert ist, ist recht individuell.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: reblaus in April 03, 2015, 13:48:41 NACHMITTAGS
Hallo -

Peter hat völlig recht. Für mich als Gleitsichtbrillenträger sind mehr als 20 eher lästig, weil ich dann die Ränder des Gesichtsfeld nur noch mit Kopf- und Augengymnastik erreiche und die teuren Brillengläser öfter als nötig mit dem Okular in Kontakt bringe.

Man mag einwenden, dass man dann doch den Rand beim Durchmustern des Präparats einfach nicht zu beachten brauche, aber das widerspricht dem menschlichen Verhaltensmuster.

Einen gewissen Vorteil mag ein größeres Gesichtsfeld beim Verfolgen flinker Tierchen in der Tümpelbrühe bieten.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: rhamvossen in April 03, 2015, 13:48:54 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

ZitatIch glaube, es ist eher eine Geschmackssache mit dem Sehfeld.

Da stimme ich zu, Ich habe lieber 18 als 22. Eins, weil das mit nicht-plan Objektive wenig Sinn hat grosse Sehefelder zu haben und zweitens weil mich die Grosse Sehefelder eher stören weil sie zum "augenrollen" führen. Und mit ein Monokulartubus finde ich das sogar noch mehr störend.  Auch hohe Austrittpupille wie zum Beispiel von die Zeiss Kpl10xW finde ich gar nicht angenehm. Ist also alles persönlich. Man muss es ausprobieren, Jeder kann das anders erfahren. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: A. Büschlen in April 03, 2015, 14:03:50 NACHMITTAGS
Hallo Safari,

Das Motic BA310 ist ein sehr solides Mikroskop. Das Stativ ist einfach und massiv gebaut. Es kann mit einem Trinotubus und mit wahlweise Halogen- oder LED Beleuchtung erworben werden. Die in der Grundausrüstung verbauten Achromaten sind gut. Wir haben noch zusätzlich ein 20er Objektiv montiert.

Im Vergleich mit 40jährigen (1975!) Gebrauchtgeräten fällt ins Auge, dass Diese sehr oft Teile eines großen Ausbau- und Austausbaren Systems waren und noch sind. Aber, auch Gebrauchtgeräten kosten Geld und fordern sehr oft viel Zeit und auch das nötige Gefühl für eine nicht immer ganz einfache Bedienung. Nicht Alle möchten mit einem KF2 beginnen und damit immer mikroskopieren.

Gruß Arnold

Ich arbeite privat " nur" mit Gebrauchtgeräten! Aber ich kann das nicht jedem Anfänger empfehlen!
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: the_playstation in April 03, 2015, 15:09:15 NACHMITTAGS
Hallo.
Wer noch nicht weis, welches Sehfeld ihm gefällt:
Am besten ist es, sich mit anderen Mikroskopierenden zu treffen. Mal durch ein anderes Mikroskop schauen. Seine Erfahrungen erweitern. Auch an verschiedenen Objekten ausprobieren (botanisch, histologisch, Kristalle, Pilze, Plankton). Bei histologischen Präperaten kann ein großes Sehfeld helfen, schneller den Bereich zu finden, dn man sucht. Man spart sich eventuell auch den Objektivwechsel. Es kann auch sehr störend sein, wenn z.B. in der Planktonprobe viel herumwuselt.

Oder man nutzt einfach beide Okulare.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in April 03, 2015, 15:27:45 NACHMITTAGS
Hallo Roland,

große Sehfelder muss man auch mit der Bildfeldebnung der Objektive korrelieren. Bei einer Sehfeldzahl von 18 (ich beziehe mich hier, wie sicherlich die anderen auch, auf eine Okularvergrößerung von 10x) sind je nach Vergrößerung bei einfachen Achromaten bis über 50% des Bildfeldes außerhalb der Fokusebene und somit unscharf. Bei der Tümpelei ist dies weitgehend ohne Belang, möchtest Du Dir aber einen histologischen Schnitt oder einen Blutausstrich ansehen, wirst Du dies schon als lästig empfinden, bei noch größeren Gesichtsfeldern würdest Du glauben, das Mikroskop wäre kaputt. Daher machen große Sehfelder nur bei entsprechenden Objektiven Sinn, wobei Okular und Objektive zueinander passen müssen (mindestens vom selben Hersteller).

Die Sehfelder von 22, 23, 26 oder noch mehr (bei Okular 10x) wurden für die professionelle Anwendung konzipiert, bei der es darum geht, viel in wenig Zeit zu sehen, und das muss man lernen. Hat man sich erst daran gewöhnt, kommt einem eine Sehfeldzahl von 18 zunächst wie ein "Tunnelblick" vor, aber binnen kürzester Zeit hat man sich daran gewöhnt - es ist eben alles Gewohnheitssache. Wer viel mikroskopiert, wird wohl nicht mit Okularen mit einer Sehfeldzahl von unter 18 mikroskopieren wollen, vor allem dann nicht, wenn er Brillenträger ist und die Brille beim Blick ins Mikroskop aufbehalten möchte.

Wenn Du Brillenträger bist, würde ich von vornherein Okulare (heißen dann bereits "Weitfeldokulare"/WF) mit SZ 18 haben wollen. Es gibt zwar jede Menge Mikroskopiker, die ohne Brille mikroskopieren, aber eigentlich macht das wenig Sinn, denn die Brille korrigiert ja optischen Fehler, die prinzipiell auch beim Blick ins Mikroskop vorhanden sind. Davon abgesehen hätte ich dicke Schwielen hinter den Ohren, wenn ich bei jedem Blick vom Einsendeschein zum Mikroskop die Brille auf- und absetzen würde!

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: hebi19 in April 03, 2015, 16:03:55 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in April 03, 2015, 15:27:45 NACHMITTAGS
Davon abgesehen hätte ich dicke Schwielen hinter den Ohren, wenn ich bei jedem Blick vom Einsendeschein zum Mikroskop die Brille auf- und absetzen würde!

Au weh - das erinnert mich an den Patienten mit den massiven Schmerzen im rechten Auge, der immer vergaß beim Trinken den Löffel aus der Kaffeetasse zu nehmen... ;D  ;D
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in April 04, 2015, 07:45:23 VORMITTAG
Vielen Dank für eure Angaben.

Grüße
Roland
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Mikroman in April 04, 2015, 16:29:35 NACHMITTAGS
Ich bin, wie bekannt, ein großer Fan von großen Sehfeldern (fast hätte ich es noch mit zwei "e" - ohne "h" geschrieben). Und wer einmal ein 30er Sehfeld erlebt hat, weiß es vielleicht auch zu schätzen: als würde man in eine andere Welt schauen. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass heute bei max 25er Sehfeldzahl Schluss ist, viele moderne Stative haben auch nur 22er oder 23er Sehfeldzahlen. Wer nicht unter primär ästhetischen Gesichtspunkten nach unten schaut, für den ist es vielleicht tatsächlich unergonomisch, nicht zu vergessen auch der konstruktive Aufwand, der für ein 28er oder 30er Sehfeld getrieben werden muss (Okulare, Tuben, Objektive): das möchte heute auch niemand mehr zahlen.

Schönen Ostergruß
Peter

p.s. Gab es eigentlich mal einen Hersteller mit Sehfeldern > 30?
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: smashIt in April 04, 2015, 20:50:44 NACHMITTAGS
Zitat von: Mikroman in April 04, 2015, 16:29:35 NACHMITTAGS
p.s. Gab es eigentlich mal einen Hersteller mit Sehfeldern > 30?

reichen 600mm?
http://www.dr-schneider.de/de/produkte/messprojektoren/
;)
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Klaus Henkel in April 05, 2015, 00:46:00 VORMITTAG
Zitat von: Mikroman in April 04, 2015, 16:29:35 NACHMITTAGS
Ich bin, wie bekannt, ein großer Fan von großen Sehfeldern
Peter

Mit wem korrespondieren Sie denn da gerade? Wem soll denn das bekannt sein? Kommt das irgendwo in enem Ihrer Texte in den 18.000 Beiträgen der letzten Monate mal vor? Wo?

Ja, wenn das unser Kandesbunzler a. D. geschrieben hätte: Isch bin ja, wie bekannt, ein Freund von Pfälzer Saumage ... Tja, daran kann ich mich gut erinnern. Aber daß Sie, lieber Peter Mikroman, große Gesichtsfelder schätzen, das wußte ich nun wirklich noch nicht. Einfach unverzeihlich! Verry sorry!

Ostergrüße!
KH

Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Mikroman in April 05, 2015, 19:31:55 NACHMITTAGS
Lieber KH,

ich hatte das - u.a. - mal gepostet anlässlich einiger Anmerkungen / Fragen zu meinem Mitutoyo. Aber man kann ja nicht alle Artikel lesen, nicht war.

Österliche weitfeldige Grüsse

Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: liftboy in April 05, 2015, 19:40:43 NACHMITTAGS
Erstmal noch schöne Ostergrüße an Alle!

Ah! Sehfelder!!
Das ist so eine Sache. "Der weite Blick in die Savanne" trifft es ziemlich genau.
Einem Mikroskopanfänger, der sich mir als Dilletant (Liebhaber) darstellt, würde ich sofort ein Bino mit Weitfeld empfehlen.
Allein diese optische Pracht welche sich dem Auge bietet......
Dem forschenden Auge jedoch würde ich bedenkenlos monokulare Hochleistungsoptik mit "normalen" Sehfeldern empfehlen, denn hier kommt es aufs Detail an, da würde das "Panorama" nur ablenken.
Zumal der Monotubus dann doch meist dem Fototubus weicht :-)
@Brillenträger:
Ich habs drangegeben! Gleitsicht und Okular...  das beisst sich. Da ist dann doch eine gute Kamera am 26" Monitor besser.
(Obwohl.... das nackiche Auge am Weitfeldokular... das muss glaube ich, jeder für sich entscheiden)

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in April 05, 2015, 19:53:51 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

wie gesagt -alles Geschmacksache, es sei denn, man ist eben Berufsmikroskopiker: Ich sitze täglich mehrere Stunden am Mikroskop, Weitfeld-(wenn Du so willst)-Hochleistungsoptik mit Sehfeldzahl 23, natürlich binokular, und das mit Gleitsichtbrille. Ich würde also Deine Empfehlung ganz schnell und professionell in den Wind schreiben.

Ich kenne übrigens keine Profi in der biologisch-medizinischen Mikroskopie, der monokular und mit SZ 10 o.ä. arbeitet. Warum sollte er auch? Datails kann ich mir auch mit SZ 30 angucken, warum sollte das nicht gehen? Muss man nur lernen.

Es ist aber in der Tat so, dass die Zeit der gigantischen Sehfelder, wie sie durch das Großfeldmikroskop Leitz Orthoplan in den 60ern aufkamen und in den 80ern zur Blüte kam, offenbar zuende ist. Die übliche Sehfeldzahl für Mikroskope in der Routinediangostik liegt etwa zwischen 20 und 25 bei 10er-Okularen. Offenbar fragt keiner mehr nach SZ 26, 28 oder 30, obwohl sich das im Mikroskop-Quartett sicherlich gut macht ...  ;)

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Salazarian in April 06, 2015, 04:05:54 VORMITTAG
huhu Leute, ich habe mir als Einstieg ein Mikroskop der russischen Marke gekauft.

http://www.ebay.de/itm/151633984990?_trksid=p2057872.m2748.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Wie findet ihr das P/L und die Leistung im Bezug zur Bildqualität?

Da im gepinnten Thread angedeutet wurde, dass Vergrößerungen jenseits der 400x nicht nötig sind, kann ich gut zustimmen nur ich habe lediglich ein kleines Problem beim Verständnis, wie ich die Vergrößerungen zu nutzen habe. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn ich die Frage hier stellen darf :o)

Um die beste Abbildungsqualität erlangen zu können, würdet ihr mir 5x Okular mit 40x Vergrößerung, oder 10x Okular mit 20x Vergrößerung empfehlen?

Genauso verhält es sich mit der Frage:
Okular 5x + Objektiv 20x
oder
Okular 10x + Objektiv 10x

Ich habe von einem Bekannten die Möglichkeit bekommen, ein weiteres Okularpaar zu besorgen. Um die Ersparnis der Hinfahrt zu ihm und das Ausprobieren zu ermöglichen, frag ich mal lieb hier nach :O)

Vielen Dank im Voraus
Sala
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in April 06, 2015, 08:16:24 VORMITTAG
Hallo,

Bei dem Preis und der Ausstattung hast Du vermutlich nicht viel falsch gemacht. Was die Kombination Objektiv/Okular betrifft: Du musst unterscheiden zwischen Vergrößerung und Auflösung. Die Auflösung wird primär durch Objektiv bestimmt. Insofern ist es immer besser, das höher vergrößernde Objektiv in einer Kombination zu wählen. Generell hat sich übrigens als quasi Standard das 10fach -Okular durchgesetzt, gelegentlich auch 12,5er. 5x, 15x oder 20x-Okulare werden selten eingesetzt.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Mikroman in April 06, 2015, 10:46:03 VORMITTAG
Hallo,

um es hier noch etwas plastischer zu machen: lieber 10x Okular und 40er Objektiv als 20x Okular und 20er Objektiv.

Gruß

Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in April 06, 2015, 11:03:31 VORMITTAG
Hallo Salazarian (ist das eigentlich deine tatsächlicher Name oder ein Nick?),

was mir gerade auffällt: Der Binotubus auf dem Bild des Ebay-Angebotes scheint aber kein originaler Lomo-Tubus zu sein. Das muss nichts heißen, er kann trotzzdem gut funktionieren. Nur kann ich ihn im Moment nicht eindeutig einem Hersteller zuordnen. Jedenfalls sahen die Lomo-Binos meines Wissens anders aus.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: liftboy in April 06, 2015, 11:59:02 VORMITTAG
Hallo Sala,

da hast Du gar nichts falsch gemacht. Das ist eine solide Grundausstattung. Den Händler kenn ich, da hab ich auch schon gekauft. Nicht ganz billig aber kein Schrott. Der Binotubus ist aber nicht von Lomo sondern Zeiss/Jena, macht aber nichts; wenn die Optik noch gut ist. Die Lomo und auch die ,,neueren" Zeiss/J haben alle eine Eigenvergrößerung von 1,5 (Zeiss manchmal auch 1,6) Das ist dann aber aufgraviert. Die Objektive sind auch nicht von Lomo, macht aber nichts, wenn sie gut sind. An ein Lomo kannst Du alles mit 160mm Tubuslänge dranschrauben. Der Objektführer ist von Bresser, ist aber auch in Ordnung. Das Handbuch gehört zu einem anderen Gerät (P11Y4.2) mit Uhrwerkfeintrieb, das meiste davon ist aber identisch. Die Leuchte ist nicht köhlerbar, brauchst Du aber auch eigentlich nicht. Der Kondensor mit Klapplinse ist ideal, damit geht auch schiefe Beleuchtung. Wenn Du mehr darüber wissen willst, siehe hier in der Infothek:
http://mikroskopfreunde-nordhessen.de/index.htm
Der Preis ist in Ordnung, billiger könnte ich es auch nicht anbieten. Für Rückfragen bin ich jederzeit da.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: the_playstation in April 06, 2015, 12:31:09 NACHMITTAGS
Hallo.
Das Lomo war mir auch aufgefallen. Wie schon gesagt etwas zusammengewürfelt. Aber wenn es paßt, ist das ja kein Problem.
Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Mikroman in April 06, 2015, 13:42:07 NACHMITTAGS
Glückwunsch,

ein wirklich preiswertes Instrument !!! Die Einzelteile hätten erheblich mehr gekostet.


Noch österliche Grüsse

Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Florian Stellmacher in April 06, 2015, 13:55:21 NACHMITTAGS
Hallo Sala,

bezüglich der Vergrößerung von Objektiv und Okular gilt allgemein:

Die förderliche Vergrößerung (http://www.mikroskopie.de/kurse/glossar/defs/foerdver.htm) soll nicht mehr als das Tausendfache der Numerischen Apertur betragen, ansonsten sieht man ein schlecht aufgelöstes Bild, nur eben größer (wie beim Nachvergrößern eines komprimierten Bildes, bei dem lediglich die Pixel größer werden), was man als leere Vergrößerung bezeichnet.

Daher sind beim gängigen LOMO-Tubus mit 1,5facher Eigenvergrößerung (der hier wohl löblicherweise gegen einen CZJ-Tubus getauscht wurde) Okulare, die stärker als 10x vergrößern, weitgehend sinnfrei. Okulare mit 20facher Vergrößerung machen in der allgemeinen Miroskopie keinen Sinn; diese finden nur in Spezialanwendungen oder eben bei Stereomikroskopen Anwendung. Wirbt ein Anbieter damit, dass mit den mitgelieferten 20er-Okularen Vergrößerungen bis 2000fach möglich sind, ist das für sich genommen schon diagnostisch ...

Viele Grüße,
Florian
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: liftboy in April 06, 2015, 16:53:52 NACHMITTAGS
Hallo Florian,

mit Zeiss/J Okularen 6,3x habe ich beste Erfahrungen gemacht, ebenso mit 10x WF.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: the_playstation in April 06, 2015, 18:37:22 NACHMITTAGS
Hallo.
Zu großen Sehfeldzahlen: Sie sollten natürlich zum Mikroskop / den Objektiven passen. Wer Sie nicht mag, kann ja eine Blende integrieren. ;)
Ich persönlich bevorzuge 18-25. In der Astronomie darf es aber gerne etwas mehr sein. 8) Ich will genießen.
Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Mikroman in April 06, 2015, 21:10:49 NACHMITTAGS
Jorrit, Du hast es auf den Punkt gebracht: es geht um optischen Genuss - bei und mit den großen Sehfeldern.


Gruß
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in August 29, 2015, 09:35:45 VORMITTAG
Gut Ding will Weile haben und da bin ich wieder mit einer neuen Frage.

Gibt es eine Seite, die einen die Unterschiede der verschiedenen Zeiss Standardserien erklärt? Standard 14, 16, 18, ...?
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in August 29, 2015, 10:02:15 VORMITTAG
Hallo,

http://www.klaus-henkel.de/standard.pdf

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in August 29, 2015, 10:02:27 VORMITTAG
Hallo,

ja die gibt es: http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA%20Standard%20Prospekte/Mikroskop-System%20Standard.pdf

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in August 29, 2015, 10:13:31 VORMITTAG
Hallo Peter,

Du bist ja noch kürzer in Deiner Antwort als ich javascript:void(0);

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: ortholux in August 29, 2015, 11:26:20 VORMITTAG
Verständnisfrage eines Leitzis:

ist das Standard im Prospekt von Herbert das Standard WL?

Viele GRüße
Wolfgang
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in August 29, 2015, 11:52:28 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,

nein, das sind die Standard Modelle, das WL hat einen etwas größeren Fuß und wie die Phomi's und das Universal mit einem Griff auswechselbaren Tisch-und Kondensorhalter.
Das Stativ selbst ist etwas wuchtiger und Grob- und Feintrieb sind anders konstruiert.
den Link dazu  http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA%20Standard%20Prospekte/Forschungsmikroskop%20Standard%20WL.pdf

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Peter V. in August 29, 2015, 11:52:57 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,

nein, weit und breit kein WL !  ;)

Das WL sieht in der alten Version so

http://de.tinypic.com/view.php?pic=rabxnm&s=3#.VeGAH5exm1o

und in der neueren Version so aus.

http://earth2geologists.net/Microscopes/photogallery/Zeiss_Standard_WL_Pol.jpg

Noch später gab es das auch mit Plastik-Triebknöpfen.

Herzliche Grüße
Peter



Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: ortholux in August 29, 2015, 12:17:30 NACHMITTAGS
...und wenn man sich etwas Zeit nimmt und die Henkel'sche Standard-Fibel durchliest, findet man meine FRage auf Seite 7 beantwortet.
Trotzdem Danke für Eure Antworten.

Kann man denn das Wl als Antwort auf das Ortholux verstehen?

Wolfgang
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in August 29, 2015, 14:23:49 NACHMITTAGS
Vielen Dank für die schnelle Reaktion!

Grüße

Roland
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in August 29, 2015, 19:04:45 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

wenn ich so die prächtigen Ortholuxe in "Der mikroskopische Nachwuchs" betrachte, dann glaube ich eher, dass die Antwort von Zeiss auf Ortholux und Orthoplan das Photomikroskop war.
Auch im Hinblick auf die Sehfeldgröße strengte sich da Zeiss an, aber ich bin da kein Experte, nur so meine Vermutung.

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Mikroman in August 29, 2015, 23:57:41 NACHMITTAGS
Moin,

das Phomi hat(te) nie die Klasse, hier dem Orthoplan den Rang streitig zu machen. :D :D :D

Allein von der Sehfeldzahl (Orthoplan: 28) her gab es eigentlich keine Konkurrenz.

Gruß
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in August 30, 2015, 08:37:35 VORMITTAG
Hallo Peter,

ich kann das nicht beurteilen, ebenso wenig wie ich Ferrari und Lamborghini vergleichen kann.
einfach mangels Fachwissen, geschenkt würde ich jeden der beiden nehmen.
Ich habe zwei Phomi III, eines mit Revolver Faktor 0,63x (Sehfeldzahl ?) und zwei Orthoplan.
Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, welche nun besser oder schlechter sind,
es wird schon jedes Vor- und Nachteile haben, aber das Urteil überlasse ich den Experten im Forum.
Spaß mach das Mikroskopieren mit allen und auch mit dem Junior oder dem GFL.

Einen schönen Sonntag und
herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: reblaus in August 30, 2015, 11:25:03 VORMITTAG
Hallo -

genauso wie manche für große Sehfelder schwärmen (z.B. Pathologen) gibt es auch Leute, die sie nicht so mögen. Mir reicht z.B. 20 völlig, 23 geht noch, bei 25 und mehr ziehe ich eine leichte Bewegung des Gleittisches dem lästigen Augenrollen vor.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Mikroman in August 30, 2015, 11:44:31 VORMITTAG
Hallo Herbert, hallo Rolf,

ja, ich geb es zu:  ;) Mikroskopieren soll Spaß machen, nicht die Technik an sich. Und jeder hat so seine Vorlieben für das eine oder andere Design. Ich mag die Orthoplane wegen ihrer Schnörkellosigkeit und ihres kompromisslosen Qualitätsanspruches (geplant auf 100 Jahre Haltbarkeit) - und natürlich wegen der großen Sehfeldzahlen, die für mich ästhetisches Sehvergnügen bedeuten. Das ist mir wieder mal klar geworden bei dem KF2, das ich jüngst verkaufte: man schaut rein und meint durch einen Tunnel zu blicken (=SFZ 18). Ist aber auch Geschmackssache und eine Sache der "Usability".

Schönen Sonntag noch

Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in August 30, 2015, 12:10:29 NACHMITTAGS
Aber Peter,

so etwas verkaufst Du, ein KF 2 mit Tunnelblick!!!

Ich habe Mikroskope mit SFZ 28, 23, und 18 und wenn ich mikroskopiere fällt mir kaum ein Unterschied auf, außer bei 28, das ist manchmal nervig, da ich mich überwiegend auf die Bildmitte
konzentriere. Beim Stemie mag ich das große Feld, wenn ich Radiolarien usw. auslese.

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Mikroman in August 30, 2015, 12:18:35 NACHMITTAGS
Hallo Herbert,

ich mußte meine Sammlung doch verkleinern ;D ;D

mir fällt der Unterschied auf Anhieb auf. Was mir weniger auffällt ist der Unterschied zwischen SFZ 30 (Mitutoyo) und SFZ 28 (Orthoplan)

Gruß
Peter
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: the_playstation in August 30, 2015, 15:30:00 NACHMITTAGS
Hallo Peter.
Wobei eine SFZ 18 (KF2) auch noch angenehm ist. Da gibt es bedeutend schlimmere "Schlüssellochokulare". Ich persönlich empfinde alle von 18 - 25 als sehr angenehm.

Beste Grüße Jorrit.
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in November 30, 2015, 20:03:50 NACHMITTAGS
Ich bin auf der Suche nach Informationen zum Leica DM LS2. Kann mir da jemand weiterhelfen?
Anscheinend wurden die ab 2003 hergestellt.
Google findet noch ein Prospekt des DM LS2 / DM LB2 das war es aber auch.
Ist das DM LS 2 der Vorläufer des DM 1000?

Grüße
Roland
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Cluster001 in Januar 09, 2016, 12:00:19 NACHMITTAGS
Noch einmal danke an alle, die sich die Zeit genommen haben und mir ihren Rat angetragen haben.

Das Mikroskop ist bestellt. Letztlich hat sich meine Lebenspartnerin durchgesetzt und wir haben ein Leica DM 750 bestellt. 
Titel: Re: Gedanken zum Mikroskopkauf
Beitrag von: Herbert Dietrich in Januar 09, 2016, 12:37:03 NACHMITTAGS
Hallo Roland,

herzlichen Glückwunsch zu dem Leica DM 750, was lange währt wird endlich gut.
Viel Entdecker-Freude mit dem neuen Mikroskop.

Herzliche Grüße
Herbert