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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Dünnschliffbohrer in Mai 17, 2016, 17:46:07 NACHMITTAGS

Titel: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Dünnschliffbohrer in Mai 17, 2016, 17:46:07 NACHMITTAGS
Liebe Leute,
mir war als Beifang zu einem Stemi eine Schott Kaltlichtleuchte mit Ringlicht zugeflogen. Gibt es in Zeiten von Jansjö und LED-China-Ringlichtern für 15 Eumel noch irgend einem sinnvollen Verwendungszweck für die Geräte, der den Selbstbehalt rechtfertigen könnte? Immerhin verursacht der Lüftermotor ja Vibrationen, die bei der Fotografie stören könnten, und das einstmals so teure und edle Teil nimmt auch viel Platz weg, der bei mir sehr kostbar ist. Bringt vieleicht die spektrale Zusammensetzung des Halogenlichtes vorteile bei der Fotografie?

Einen schönen Abend noch, Dünnschliffbohrer
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Rawfoto in Mai 17, 2016, 18:11:45 NACHMITTAGS
Guten Abend

Da es eine große Bandbreite an Kaltlichteinheiten von Schott Fostec gibt ist die Frage nicht wirklich beantwortbar.
Ich verwende Leuchtmittel vom TYP DDL die haben den Vorteil keine Grünschwäche zu haben ...

Der Aufstellort müss getrennt vom Fotoaufbau sein (Lüfter).

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 17, 2016, 19:11:57 NACHMITTAGS
Hallo.

Im Vergleich zu einer Jansjö wegen der vieleicht höheren Helligkeit und des besseren Spektrums. Im Vergleich zu einer 10 Watt Cree LED sehr wahrscheinlich nicht. Damit läßt sich sicher eine bessere Kaltlichtlampe mit weniger Aufwand realisieren.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Osilu in Mai 17, 2016, 19:58:55 NACHMITTAGS
Damit ist das Spektrum auch nicht viel besser. Glühlampen haben nun mal ein deutlich besseres Spektrum, gerade wenn es um Farbwiedergabe geht. Und darum haben Kaltlichtquellen auch nach wie vor ihre Berechrigung.

Vg
Oliver
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Werner in Mai 17, 2016, 21:04:32 NACHMITTAGS
...Und es gibt noch einen konstruktiven wesentlichen Unterschied:
Kaltlichtleuchten gestatten ein fast paralleles Licht am Ausgang bzw. Lichtleiter-Eingang.

Leds strahlen das Licht unter einem ziemlich großen Winkel ab. Es gelingt nur bis zu einem gewissen Grad und nur unter Lichtverlusten, eine nahezu parallele Einkopplung in das Faserbündel zu erreichen.
Beim Diaprojektor ist das ähnlich (kein Parallelbündel).

Kaltlichtleuchten verwenden eine Spiegellampe mit dem Fokus (Wendelbild) kurz vor der Lampe. Mit einer Plankonvexlinse in diesem Fokus gelingt es nun, fast paralleles Licht zu erzeugen. Wenn der Kugelradius so gewählt wird, daß er von dem konvergenten Bündel jeweils senkrecht durchstrahlt wird, wirkt diese Fläche nicht brechend und nur noch die folgende Planfläche lenkt das Licht ab, das Licht wird parallelisiert. Das Wendelbild muß also mitten in dieser Linse sein.
Deshalb sind Kaltlichtleuchten dieser Konstruktion ideal für dicke Faserbündel geeignet.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 17, 2016, 22:47:17 NACHMITTAGS
Zitat von: Osilu in Mai 17, 2016, 19:58:55 NACHMITTAGS
Glühlampen haben nun mal ein deutlich besseres Spektrum.

Hallo Oliver.

Was ist besser? Da der Name schon "Kaltlichtquelle" heißt, liegt der Schluß nahe, daß gerade nicht nas volle Spektrum (inkl der Wärmestrahlung) benötigt wird. Und die Vielfalt an LEDs wird täglich größer. Die Fortschritte in nur 2-3 Jahren sind größer als in 50 Jahren Glühbirnengeschichte. ;)

Hallo Werner.

Wie steht es am Ausgang? Hängt das nicht sehr von der Güte der Lichtleiterenden ab? Ist z.B. ein Lichleiter am Ende rund, kann ich mir nicht vorstellen, daß das Licht den Lichtleiter gerade verläßt. Vor allem, da Er sehr wahrscheinlich den Lichtleiter durch Krümmung desselben auf dem Weg nicht mittig gerade verläßt.

Wie sieht das in der Realität einer solchen Lampe aus?

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Osilu in Mai 18, 2016, 02:05:30 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

bei aller Liebe zu LEDs, aber das kontinuierliche Licht eines Glühstrahlers ist immer noch etwas ganz anderes wie das dikontinuierliche Licht einer LED. Natürlich haben die wahnsinnige Fortschritte gemacht, aber es ist immer noch ein weiter Weg.

Und gute Faserbündel-Lichtleiter sind immer geschliffen und sind daher plan.

vg
Oliver
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 18, 2016, 02:51:04 VORMITTAG
Hallo Oliver.

Das habe ich nicht bestritten. Die Frage ist, ob man überhaupt einen kontinuierlichen Strahler benötigt. Das habe ich Dir schon an anderer Stelle versucht, zu erklären. Beim Tümpeln z.B. (anderer Thread) ist eine Glühbirne und auch eine Halogenlampe ungeeignet (wegen ihrem kontinuierlichen Spektrum). Schließlich handelt es sich um eine Kaltlichtquelle, bei der z.B. die Wärmestrahlung aufwendig rausgefiltert wird. D.h. keine kontinuierliche Lichtquelle. Meiner Meinung nach muß man hier die Vor- und Nachteile berücksichtigen. Im anderen Thread eine funzelige Glühbirne mit einer modernen LED. Da fällt die Wahl nicht schwer.

Ein Mikroskop ist halt kein Fotostudio und benötigt andere Lichtbedingungen.

Zum Abstrahlverhalten einer LED. Wenn ich den Kopf abfeile und das Lichtbündel direkt draufsetze, ...

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Osilu in Mai 18, 2016, 08:31:12 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

Zum tümpeln verwendet man auch keine Kaltlichtquelle. Jeder diskontinuierliche Strahler verändert den natürlichen Farbeindruck bei jedem, farbigen Objekt. Kaltlichtquellen werden ja überwiegend im Auflicht eingesetzt. Und da hat man durcjaus des öfteren farbige Objekte drunter.

Ich verstehe schon, was Du sagen willst, jedoch schränkt diskontinuirliches Licht immer irgendwo ein, zumindestens wenn man auf eine korrekte Farbdarstellung Wert legt. Wenn nicht, kann man natürlich nehmen, was man will... :)

Vg
Oliver
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: treinisch in Mai 18, 2016, 09:28:35 VORMITTAG
Hallo,

ich störe mich etwas an der Häufung des Begriffes ,,diskontinuierlich". Weiße LEDs haben ein kontinuierliches Spektrum. Sonnenlicht hat strenggenommen wegen der Fraunhoferlinien kein kontinuierliches Spektrum, ebenso kann man die Spektren von Lasern oder farbigen LEDs mit einigem Recht als nicht kontinuierlich bezeichnen auch Leuchtstoffröhren würden da wohl noch mit etwas gutem Willen als nicht-kontinuierlich durchgehen. Wie die Bedeutung des Wortes, ,,zusammenhängend", schon nahelegt, geht es darum, ob der Kurvenverlauf glatt, also unendlich oft stetig differenzierbar ist.


Vlg

Timm
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 18, 2016, 10:52:19 VORMITTAG
Hallo Oliver.

Das war nur ein Beispiel. Hatte auch extra (anderer Thread) dazugeschrieben. Man muß alle Vor- und Nachteile berücksichtigen. Z.B. haben Glühbirnen und Halogenlampen eine Glühwendel. Und die ist mit nichten homogen. Es mag durchaus sein, daß das Spektrum mancher LEDs nicht ganz so linear ist. Frage: Wie linear ist das einer gedimmten und dann gefiltertenn Glühbirne? Warum wechseln viele auf LED?

Du machst aus dem minimalen (Vieleicht)-Nachteil (der unter vielen Bedingungen gar kein Nachteil sondern ein Vorteil ist) der LED eine riesen Sache und ignorierst gleichzeitig die viel wesentlicheren div. Nachteile der Glühlampen.

Geht es z.B. um max. Auflösung ist die LED überlegen. Und wenn einem die Farben nicht gefallen, so kann man das leicht mit Photoshop korrigieren. Und eine LED ist dem Tageslicht sicher näher als eine Glühbirne.

Hallio Timm.

Da hast Du natürlich Recht. Und das Licht einer Glühbirne ist auch nicht linear. Die Kurve entspricht einer Glockenkurfe mit einem Maxima im Bereich der Farbtemperatur.
Das Licht einer LED ist nur etwas anders verteilt.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Osilu in Mai 18, 2016, 11:31:52 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

ich bin keinesweg apodiktisch. Ich stelle die Vorteile des Glühlichts dar, Du die Vorteile der LED. Beides hat vor und Nachteile, beides hat seinen Platz. Und über kurz oder lang wird die LED Technologie (oder eine Folgetechnologie) die Glühlichter ganz verdrängen, da bin ich mir völlig sicher.

In meinem gesamten Haus ist alles, was nur geht mit LED Lampen ausgerüstet. Da habe ich einiges an Lehrgeld zahlen dürfen, bis ich endlich dann Lampen fand, welche meinen Lichtansprüchen genügen. Auch das war eine Entwicklung.

Manchmal informiert man sich auch nur nicht richtig. Neu war mir zum Beispiel, dass das schon sehr weiße Licht einer DDL Halogenbirne gerade mal 3150K hat. Kein Wunder, dass ich mit den sogenannten "Neutralweiß" Birnen mit 5000K nie glücklich werde, einfach viel zu viel blau.

Nicht berücksichtigt bei dieser ganzen Diskussion sind wahrscheinlich auch personenbezogene Unterschiede. Das können Färbungen der Netzhaut oder des Glaskörpers sein, anderes Rezeptorverhalten usw. Normal ist mit steigendem Alter eine leichte Gelbfärbung, da ist für manche dann bläuliches Licht ein Ausgleich. Für mich ist es einfach sehr unangenehm in der Betrachtung. Allerdings bin ich da auch vielleicht besonders empfindlich. So gehöre ich z. B. zu den Menschen, die besonders empfindlich für den Regenbogen-Effekt bei DLP-Beamern sind, so dass ich privat ausschließlich 3-Panel LCD Beamer nutze.

VG
Oliver
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Werner in Mai 18, 2016, 12:04:16 NACHMITTAGS
... nu laßt mal die Kirche im Dorf.

Eine Kaltlichtlampe ist eine Glühlampe ohne Wärmestrahlung.

Unsere Lichtquellen, außer LEDs und Lasern, sind Temperaturstrahler (schwarze Strahler). Das Spektrum ist kontinuierlich, von Kirchhoff mathematisch beschrieben und im Verlauf bekannt. Das Gesamtspektrum wird an den Rändern beschnitten. Vorwiegend schon vom Glas um die Glühbirne (ca 300 - 2500 nm), bei Quarzglas etwas weiter. Wir sehen aber nur das Licht, das die Augenkurve zuläßt. Und das ist für die Abbildung maßgebend. Optische Gläser lassen einen größeren Bereich durch. Die (nahe) Infrarotstrahlung trägt nichts zur Abbildung bei (längere ist nicht mehr vorhanden), heizt aber die Probe auf.
Und hier ist die "Kaltlichtquelle" vorteilhaft, da sie die Infrarotstrahlung absorbiert, das kontinuierliche Spektrum bleibt aber erhalten, nur im fernen Rot beschnitten.
Als Infrarotfilter fungiert eine Eisen-II-haltige hellgrüne Glasscheibe im Strahlengang einer Halogenlampe. Die Scheibe heizt sich durch die Absorption stark auf und muß mit im Kühlluftstrom der Lampe liegen.
Ein Diaprojektor ist auch eine Kaltlichtquelle mit einem identischen Filter, weil man die Dias öfter als einmal anschauen möchte.

Die Leds sind aber Linienstrahler, eigentlich Banden, gegeben durch die Bandlücke im Halbleiter.
Verfügbar sind Nahes Infrarot, Rot, Gelb, Grün, Blau und nahes UV.
Weiße LEDs sind erst möglich, seit es die UV-Led gibt. Diese nutzt die durch UV angeregte Fluoreszenz anorganischer Leuchtstoffe aus. Das Fluoreszenzlicht besteht aber auch aus Banden, es ist kein Kontinuum. Durch geschickte Mischung verschiedener diskreter Leuchtstoffe versucht man ein halbwegs stetiges Spektrum zu erzeugen - es bleibt aber eine Grün-Lücke, weil es keine Farbstoffe dafür gibt.
Die Farbstoffe enthalten "seltene Erden", ALLE Kombinationen wurden seit etwa 1960 intensiv beforscht, weil für die übliche Leuchtstoffröhre nötig. Was Neues wird es wohl nicht geben, außer es wurde früher eine Mischung übersehen.
Der Hauptvorteil einer Led ist der einfache Betrieb und die Kleinheit des Leuchtchips, was eine gute optische Abbildung ermöglicht (eine 1W Led ist kleiner als eine 3W).
Hochleistungsleds sind größer oder bestehen aus einer Led-Gruppierung, sind also nur als Flächenstrahler möglich, nicht als Punktstrahler.
Für Hochleistungs-Punktstrahler bleibt nur die Bogenlampe, Kohle oder Xenon.
Die hellsten je gebauten Bogenlampen waren die Flak-Scheinwerfer (200 kW!).

Zur Homogenisierung des Lichts wird in einigen Kaltlichtlampen eine interne Schleife aus einem ungeordnetem Lichtleiterbündel verwendet, um das Wendelbild optisch zu "verwirren". Der Bündelaustritt erscheint dann homogen ohne Helligkeitsunterschiede.

Gruß   -   Werner


Edit: Korrektur und Ergänzung
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 18, 2016, 12:18:39 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

warum soll eine LED zu einer höheren Auflösung führen?   ???

Und mit Photoshop lässt sich eine verfälschte Farbwiedergabe nicht korrigieren. Das ist nicht zu verwechseln mit der einfachen Korrektur der Farbtemperatur, bei der nur die Gewichtungen der drei Grundfarben angepasst werden. Wenn z.B. ein bestimmter blaugrüner Farbton fehlt oder Rot stumpfer erscheint lässt sich (außer willkürlich) nichts daran korrigieren.

@Timm: "unendlich oft stetig differenzierbar" - das sollten wir im Mikro-Cafe ausdiskutieren. :D :D

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Klaus Henkel in Mai 18, 2016, 12:31:07 NACHMITTAGS
Zitat von: Werner in Mai 18, 2016, 12:04:16 NACHMITTAGS


Eine Kaltlichtlampe ist eine Glühlampe ohne Wärmestrahlung.

Eine Lampe ohne Wärmestrahlung möchte ich gerne sehen!

Wenn ich das, bitte, berichtigen darf?

Es kommt wieder einmal auf die richtige, d. h. irrtumsfreie Verwendung der Begriffe an:

Eine Kaltlichtleuchte ist eine Leuchte, die das beleuchtete Objekt nicht erwärmt, weil das Licht der heißen Halogenlampe durch einen oder mehrere gläserne Lichtleiter übertragen wird, an deren Lichtaustrittsöffnungen das Licht "kalt" austritt. Zwischen Lampe und Lichtleiter ist ein Wärmeschutzfilter.

Nichts für ungut!

KH





Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Werner in Mai 18, 2016, 12:51:29 NACHMITTAGS
...völlig richtig, habe es zu nachlässig formuliert.
Wird korrigiert und ergänzt.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 18, 2016, 14:11:26 NACHMITTAGS
Zitat von: Lupus in Mai 18, 2016, 12:18:39 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

warum soll eine LED zu einer höheren Auflösung führen?   ???

Hubert

Hallo Hubert.

Wegen dem höheren Blauanteil Oder sogar der Nutzung einer blauen oder UV LED. Je kleiner die Wellenlänge, um so höher die max. Auflösung. Mit einer Glühlampe wird man z.B. bei Diatomeen keinen Stich landen.

Zur Korrektur per PS:
Nach dem Datenblatt der Cree hat die Kurve zwar Einbuchtungen. Die Farben sind aber vorhanden. Und wenn Sie vorhanden sind, kann man Sie auch korrigieren.
Es sei denn, das Datenblatt ist nicht richtig.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 18, 2016, 14:39:00 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

Du vergleichst jetzt Äpfel mit Birnen. Wenn ich mein Mikroskop von Halogen auf LED umrüste dann werde ich keine blaue LED einbauen sondern eine weiße mit angepasster Farbtemperatur. Und dann habe ich immer einen entsprechenden ausgleichenden Rotanteil mit geringerer Auflösung. Die Auflösung ist nur dann besser wenn ich insgesamt ein blaueres Spektrum verwende.
Das kann ich wenn gewünscht auch mit einem Farbtemperaturfilter bei Halogenbeleuchtung erreichen.

Man kann fehlende Farbanteile nicht so einfach korrigieren, das Entstehen des Farbeindruckes ist deutlich komplizierter als Du es Dir vorstellst. Beispiel Gelb: Eine gelbe Fläche kann entweder spektral reines gelbes Licht aussenden oder grünes und rotes. In beiden Fällen werden die beiden Farb-Rezeptoren gleichartig angeregt mit dem gleichen Gelbeindruck. Wenn aber die alternative Lichtquelle eine andere Lichtverteilung zwischen Grün und Rot hat, sehen die beiden anfangs gleichen Gelbtöne unterschiedlich aus. Wie willst Du das korrigieren?

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 18, 2016, 15:19:50 NACHMITTAGS
Hallo Hubert.

Ich denke, diese Problematik ist allgegenwärtig. Zumindest seit Erfindung der Farbfernsehröhre, des CCD, des LCD, Plasma, oder OLED Bildschirmes. Ich verstehe nicht, wie bei der LED ein riesen Aufschrei passiert, stattdessen jeder hier im Forum an seinem PC, ... mit seinem Monitor, ... sitzt und seine Kamera nutzt.
Das Problem ist alt bekannt. Daher werden Filme auch aufwendig farbkorrigiert. Das Gleiche ist, (wesentlich leichter), bei Bildern mit LED Beleuchtung möglich.

Seit mir nicht böse. Aber ich habe den Bereich Farbkorrektur gelernt. Dazu gehört viel mehr. Z.B. die Umgebungs- bzw Raumbeleuchtung. Das Maß der Dinge ist nun mal unser Auge. Und das reagiert auf div. Faktoren.

Mir scheint es, daß hier über die Qualität einer CD (in einem fahrendem Auto) diskutiert wird. Eventuell muß man aber an den Rand fahren und den Motor ausschalten.

Bevor ich mir Gedanken um die Linearität der LED mache, mache ich mir andere Gedanken (z.B. über den Monitor, an dem ich das Kamerabild sehe).

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 18, 2016, 15:48:43 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

dass andere Glieder in der Farbbilderzeugungskette wie Kamerasensor, Monitor, Farbausdruck usw. auch eine Rolle spielen bestreitet wahrscheinlich niemand. Aber wenn ich diese Kette weiter schwäche wird es nicht besser. Es geht auch nicht um Kritik an der LED sondern um die nüchterne Beschreibung eines Sachverhaltes, deren Auswirkung jeder selbst bewerten kann. Du solltest nicht alles auf Dich beziehen, es gibt auch Anwendungen wo eine gute Farbwiedergabe und Differenzierung wichtig ist.

Du sagst dass Du dich mit Farbkorrekturen auskennst - dann kannst Du mir sicherlich erläutern wie Du in meinem Beispiel die beiden abweichenden Gelbtöne wieder auf den originalen gleichen Wert bekommst. Ein bisschen kenne ich mich mit der Physik und Physiologie der Farbe aus.

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 18, 2016, 16:22:58 NACHMITTAGS
Hallo Hubert.

Für eine Farbkorrektur gibt es zuerst einmal Referenz- bzw Test-Signale, Bilder, Tafeln, ... nach denen man Monitore, eine Filmgrundeinstellung, ... durchführt. Möglichst über den gesamten Signalweg und von der Kamera, dem Licht bis zum Monitor. Dann muß natürlich die ganze Umgebung ideal ausgelegt sein. Und natürlich nutzt man Klasse A Meß-Monitore, ... Danach matcht man z.B. Filme nach Erfahrung und dem eigenen Sehempfinden bzw paßt das Bild an, bis es dem Eindruck entspricht, den man erreichen wollte.

Keine Musik-CD und kein Film entspricht der Realität. Will man wirklich 1:1 Abbildungen, muß man das Ganze einmessen. Und ich behaupte mal, daß das hier im Mikrobereich nur sehr selten der Fall ist. Und es gibt div. extra / künstliche Veränderungen, die danach wieder korrigiert werden. Ob nun ein neg. Bildsignal, Dolby oder eine Deemphasis.

Es geht hier ja um Kaltlichtlampen. Und ich behaupte hier mal, daß die Glühleuchtmittel auch nicht das Gelbe vom Ei sind. Erst recht nicht das Weiße. Mag sein, daß Glühbirnen eine kontinuierlichere Verteilung haben. Linear sind Sie deshalb nicht. Und auch nicht unbedingt besser mit ihren div. Nachteilen.

Eine Kette wird auch nicht schlechter. Entscheidend ist, daß die ganze Kette korrigiert wird. So wie bei einem Endlich-Achromat das Okular Restfehler des Objektives korrigiert. Und bei einer Glühbirne muß auch gewaltig nachkorrigiert werden.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Klaus Henkel in Mai 18, 2016, 17:03:54 NACHMITTAGS
Zitat von: the_playstation in Mai 18, 2016, 16:22:58 NACHMITTAGS

Es geht hier ja um Kaltlichtlampen.


Nein Jorrit, es gibt keine Kaltlichtlampen. Es gibt Geräte, die man Kaltlichtleuchten nennt. Es wäre ausgesprochen höflich von Ihnen, wenn Sie sich das merken könnten.
KH
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 18, 2016, 17:32:28 NACHMITTAGS
 :D :D :D             :D
Herr Henkel, der war gut. Fast Originalton Karl Valentin.

Hallo Jorrit,

es gibt auch Beobachter mit dem Auge. Da wirkt sich die Farbverfälschung stärker aus, ohne jegliches Zwischenglied.  ;)
Und nochmal: Du kannst diese Art Farbverfälschung nicht korrigieren, da ist Dein Vergleich mit der Restfehlerkorrektur durch das Okular vollkommen falsch.

Aber wir brauchen das nicht weiter zu vertiefen, wir sind uns zumindest einig, dass das Problem in der Praxis hier niemand stört.

Hubert

Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 18, 2016, 17:36:38 NACHMITTAGS
Hallo Hubert.

Zumindest stört es kaum Jemanden bei LEDs. Bei Glühbirnen gibt es div. Filter, Blaufilter, Graufilter, ... ;) Wen ich eine KaltlichtLEUCHTE hätte, wirde ich Sie sicher auf eine LED umrüsten oder gleich bei Ebay verkaufen.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Peter V. in Mai 18, 2016, 21:40:32 NACHMITTAGS
Hallo,

ich stoße gerade erst auf diesen Therad und gebe zu, mir nicht die Mühe gemacht zu haben, jedes Postings der Reihe nach gelesen zu haben. Unabhängig aller hier geäußerten Therorie zur Farbkorrektur, - wahrnehmung oder der Diskussion, ob man etwas nun "kontinuierlich", "linear" oder sonstwie nennen mag, ist eine Sache (derzeit noch) klar: Auch die besten weißen LEDs führen zu einer schlechteren Darstellung roter Farbtöne. Und das merkt man, insbesondere im direkten Vergleich mit einer Halogenleuchte (Umschalten über ein Spiegelhaus). Hat man den Vergleich nicht, fällt es nicht so sehr auf, vemrutlich sogar gar nicht. Aber es ist so und das ist Fakt! Und das ist auch der Grund, wieso die überwiegende Zahl der an Pathologen verkauften Mikroskope nach wie vor mit Halogen ausgestattet ist. Pathologen müssen unter Umständen sehr diffizile Farbnuancen von röt-rötlich-pupur-blau unterscheiden können. Und das funktioniert mit dem Halogenspektrum sicherer. (Florian möge mich berichtigen, wenn ich hier etwas Falsches schreibe). Beim Tümpeln kommt es darauf wirklich nicht an und deshlab wird der Tümpler kaum Unterschiede bemerken und wenn, dann natürlich zu Gunsten der LED mit ihren Vorteilen der Farbtemeparturkonstanz bei der Mikrofotografie und der fehlenden Präparaterwärmung. Aber wenn Jorrit - und so meine ich es herauszulesen - quasi behapuptet, LED sei auf jeden Fall besser, halte ich das für eine schlicht falsche Aussage. Mag sein, dass sich das innrhalb der nächsten Jahre ändert, aber noch ist das nicht so!

Dann fiel mir noch eine Aussage auf, in der es sinngemäß hieß, in einem Jahr LED-Entwicklung habe sich mehr getan als in 50 Jahren Entwicklung der Glühstrahler. Stimmt! Allerdings: Bezüglich der Qualität des Spektrums gab es an der Glühlampe bzw. dem Halogenlicht ja auch nicht viel zu verbessern! Ok, die Problematik des geringen Wirkungsgrades und der Wärmeentwicklung müssen wir bei dieser Betrachtung natürlich außen vor lassen. Aber ich gebe zu, dass die weißen LEDs schon recht gut geworden sind. Und mittlerweile kann ich mit den warmweißen "LEDARE"-LED-Leuchten von Ikea im Wohnbereich auch gut leben und merke keinenUnterschied zur klassischen "Glühbirne".

ZitatWeiße LEDs haben ein kontinuierliches Spektrum. Sonnenlicht hat strenggenommen wegen der Fraunhoferlinien kein kontinuierliches Spektrum, ebenso kann man die Spektren von Lasern oder farbigen LEDs mit einigem Recht als nicht kontinuierlich bezeichnen auch Leuchtstoffröhren würden da wohl noch mit etwas gutem Willen als nicht-kontinuierlich durchgehen.

Nur "mit gutem Willen"? Ohne mich jetzt auf mathematische oder tiefgreifende physiaklische Diskussionen und Begriffsbestimmungen einlassen zu wollen (und zu können), habe ich bisher unter einem kontinuierlichen Spektrum verstanden, dass alle Wellenlängen "merklich" vorhanden sind. Wenn ich nun mit meinem Taschenspektroskop eine Glühlmape anschaue, sehe ich das auch so. Übrigens ebenso bei einer weißen LED!!! Meine Leuchtsoffröhren unter der Decken zeigen aber ein typisches Bandespektrum mit drei Banden, dazwischen ist's "zappenduster". Das Spektrum einer weißen LED würde ich also als deutlich "kontinuierlicher" betrachten als das eine Leuchtstoffröhre, Letzteres wäre für mich diskoninuierlich.

Dennoch gibt es zwischen der LED und dem Halogenlicht Unterschiede im Spektrum, die sich eben in der typisch "flaueren" Darstellung roter Töne bemerkbar machen.

Der Effekt ist trotz der Erkennbarkeit bei direkten Blick ins Okular wegen der vielen konstant zu haltenden Parameter (gleiche Farbtemperatur, Weißabgleich, gleiche Helligkeit) schwieirg fotografisch darzustellen, ich habe aber schon vor einiger Zeit einen solchen Versuch am Orthoplan unternommen. Und mich dabei bemüht, alle Parameter möglichst identsch zu halten, also exakt gleiche Belichtungszeit, Blende, keine Änderung des Weißabgleichs.Und natürlich keinerlei Nachbearbeitung. Ich möchte darauf hinweisen, dass keines der Bilder "heller" ist, sie weisen mit Zeitautomatik bei konstanter Blende exakt die gleiche Belichtungszeit auf. Hier das Ergebnis: Auf den ersten Blick (fotografisch) kaum ein Unterschied. Stellt man sie Bilder jedoch als GIF (Bild Nr. 3) dar, sieht man es deutlich. Nun dürft Ihr gerne raten, welches Bild (1 obzw. 2 ) mit Halogen oder LED aufgenommen ist. Wie gesagt - mit dem Auge fällt es (im Vergleich) am Mikroskop mehr auf. (Für die Schlaumeier: Die Grafikadresse verrät es, ich habe die Bilder aus "Faulheit" nicht umbenannt - also, nicht mogeln und spicken  ;))

Ich gebe aber ehrlich zu, dass ich auch mit LED am Mikroskop gut leben kann, sonst hätte ich nicht so viele Hiller-Latüchten.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195866_41126565.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/liebelken136/LED_zps2qmghlem.jpg.html)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195866_38756126.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/liebelken136/Halogen_zpsbtmmdrjt.jpg.html)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195866_66304094.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/liebelken136/animated_zps2bd4lh3d.gif.html)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: treinisch in Mai 18, 2016, 22:15:22 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

Kontinuierlich bedeutet ja nicht gleichverteilt, augenfreundlich oder schwarzstrahler-artig, sondern einfach nur zusammenhängend. Vielleicht hängt es auch vom Fachgebiet ab. Durch ein Spektroskop betrachtet sieht ein Leuchtstoffröhren Spektrum definitiv nicht kontinuierlich aus. Von daher schrieb ich ja auch ,,etwas" guter Wille. Ich glaube, der Fall ist keine Diskussion wert, aber das Spektrum einer einigermaßen modernen weißen LED ist trotz grüner Lücke definitiv zusammenhängend, also kontinuierlich. Darum ging es mir.

Eigentlich wollte ich aber zu Protokoll geben: Das erste Bild ist für mich ganz klar überlegen, ich habe schon nachgeschaut, die LED. Aber gut, ist ja auch kein grün drin :-) ?

Vlg
Timm
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Peter V. in Mai 18, 2016, 22:27:53 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

da sieht man wieder die unterschiedliche "Empfindung"  ;): Ich finde Bild zwei besser. Bild 1 wirkt auf den ersten Blick kontratreicher, weil das Blau noch wesentlich kräftiger ist. Dafür ist aber in einigen Areal das Rote deutlich unterrepräsentiert, was man speziell an den länmglichen Zellen rechts oben sieht.  Aber so etwas ist letztlich auch immer eine Frage des perösnlichen Geschmacks. Wichtig war mir nur, zu zeigen, dass es zwischen LED und blaugefiltertem Halogen immer noch einen merklichen Unterschied gibt. Ok...grün fehlt bei der Probe. Ich hätte nach einem präparat suchen mussen, das alle Farben enthält (habe ich aber damals nicht zur Hand gehabt). Vielleicht wiederhole ich das noch einmal mit einem Präparat mit grünen Bereichen, wenn ich eines finde.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 18, 2016, 22:32:15 NACHMITTAGS
Hallo,

um die nicht durch Software korrigierbare Farbverfälschung von LED-Licht zu demonstrieren kann ich auch noch beitragen: Folgendes Bild stellt ein Farbmuster mit allen Grundfarben (Gelb, Rot/Magenta und Blau/Cyan) und deren Abmischung (Farben außen am Rand des Sechseckes) dar, sowie innen zunehmende geringere Farbsättigung bis Weiß im Zentrum. Links Aufnahme mit Halogen, rechts mit LED ähnlicher Farbtemperatur. Belichtung und Farbabgleich erfolgte manuell mit Graukarte. Im ersten Augenblick sind zwar keine starken Farbstiche zu sehen, aber man erkennt zumindest dass die Rot- und Gelbtöne mit LED weniger gesättigt sind, während bei Blau kein sehr großer Unterschied besteht. Allerdings sind solche Details bei andersfarbigen benachbarten Objekten für das Auge schwierig zu erkennen aufgrund diverser optischer Täuschungseffekte.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195870_30894242.jpg)

Ich habe dann zum besseren direkten Vergleich kleinere Kreisauschnitte des mit LED belichteten Farbmusters rechts in den jeweiligen Farbkreis des mit Halogenlicht beleuchteten Farbmusters kopiert. Jetzt sieht man deutlich und nach meinem Eindruck auch erschreckend stark die schlechte Farbwiedergabe bei LED-Licht, was ohne direkten Vergleich durch die Eigenschaft des Auges, auszugleichen, nicht so auffällt. Im Detail hängt die Wiedergabe natürlich auch etwas vom Kamerasensor ab, und vom Monitor. Beim gleichen Test mit dem Auge ist der Unterschied noch deutlicher! Blau wird wie schon erwähnt sehr ähnlich dargestellt, Grün, Gelb und Rot jedoch mit deutlich zu wenig Farbsättigung. Daher werden mit LED-Licht feine Farbdetails durch die geringere Abstufung schlechter wiedergegeben. Auch bei Blaugrün ist eine Darstellungslücke.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195870_48063616.jpg)

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Peter V. in Mai 18, 2016, 22:40:40 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,

ich weiß nicht, ob ich es mir jetzt als Erfüllung meines Vor-Urteils "einbilde"  ;) und mich damit bestätigt sehen will, aber ich meine, dass das letztlich genau das Gleiche zeigt wie mein Bild. Blau in Wesentlichen unverändert, eher etwas "gesättigter" bei LED (die beiden blauen Punkt direkt links über dem ersten blauen Punkt unten), dafür deutlich blassere und undifferenziertere Darstellung aller Rottöne - und nicht nur der! Natürlich sieht man den Effekt bei Deinem Versuch noch viel deutlicher. Vielleicht muss ich mir mal von unseren Färbekünstlern ein "Lichttestpräparat" herstellen lassen.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 18, 2016, 22:48:11 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

es wäre auch schlecht wenn das gleiche Problem zu unterschiedlichen Ergebnissen führen würde. Natürlich ist so eine übersichtliche Darstellung leichter zu interpretieren. Das Problem von kräftig gefärbten Schnitten ist sicherlich, dass es da etwas weniger auf differenzierte Farbwiedergabe ankommt und auch nicht auffällt.

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: treinisch in Mai 19, 2016, 00:05:03 VORMITTAG
Hallo Hubert,

unabhängig von der Frage, was ,,besser" ist:
ist zwar das selbe Beispiel, wie Peters, aber durch Dein Beispiel habe ich erst verstanden, wieso die Verzerrung nicht per Software korrigiert werden kann. Man müsste in der Tat das LED Licht ,,halogenisieren". In der Aufnahme ist es zu spät, weil sich nicht rekonstruieren lässt, aus welchen Wellenlängen der Farbeindruck kombiniert ist.

Zwei exakt identische RGB Werte im LED Licht könnten aus unterschiedlichen RGB Werten bei Halogenlicht stammen, wenn die jeweiligen Farben entsprechend zusammengesetzt sind, ist das richtig?

vlg
Timm
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 19, 2016, 00:13:49 VORMITTAG
Hallo Timm,

was verstehst Du unter RGB-Wert?

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 19, 2016, 00:43:24 VORMITTAG
Hallo

Zuerst zu LEDs: Es gibt nicht die eine LED. Mittlerweile kann man sich aus vielen Typen seine Lieblings-LED aussuchen. Ob warmweiß oder kaltweiß, ... Ich bin sicher, daß man eine angenehme Lichtstimmung finden kann. Z.B. meine Zimmer-LED-Lampen geben ein überaus angenehmes Licht ab, daß nicht von dem einer normalen Glühbirne (80W) abweicht. Eventuell hat man bisher die falsche benutzt?

Zu Diskontinuierlichen Spektren:
CCDs, div. andere Sensoren, menschliche Augen, Drucker, Bildschirme, ... Welches System hat ein kontinuierliches Spektrum? Keines. Vieleicht ist es schlauer, ein Leuchtmittel zu wählen, welches mit unseren Augen, den Empfindlichkeitsmaxima der Kamerasensoren und oder der des darstellenden Monitors, ... möglichst übereinstimmt. ;) Wären wir Insekten, wäre mit Sicherheit eine Kamera und eine Leuchtquelle mit zusätzlichem UV Bereich sinnvoll. Ein Insekt würde unsere Bilder und Leuchtmittel warscheinlich als völlig unzureichend klassifizieren.

Jahrzente hat man sich nicht über Farbbildschirme (Röhren) aufgeregt, obwohl Sie mit nichten den vollen Farbraum abblilden können. Es gab verschiedene Versuche, bestimmte Farben optimal abzubilden. Nannte sich dann z.B. Gold-Matrix, ...

Liebe Grüße Jorrit.

Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: treinisch in Mai 19, 2016, 00:47:31 VORMITTAG
Hallo Hubert,

ich meine die {rot, grün, blau}-Tupel aus dem aufgenommenen Bild. Wenn ich Dich richtig verstehe, läuft es darauf hinaus, dass wenn ich ein und dieselbe Vorlage einmal mit LED-Licht fotografiere und einmal mit Halogen-Licht, ich die fertigen Aufnahmen nicht in einander umrechnen kann, weil ich aus dem LED-Aufnahmen {rot, grün, blau}-Tupel nicht das Halogen-Aufnahmen {rot, grün, blau}-Tupel ermitteln kann, weil ich aus keiner der Aufnahmen das ,,Spektrum" der ursprünglichen realen Farben ermitteln kann.

So?

vlg

Timm
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: treinisch in Mai 19, 2016, 00:53:48 VORMITTAG
Zitat von: the_playstation in Mai 19, 2016, 00:43:24 VORMITTAG

Zu Diskontinuierlichen Spektren:
CCDs, div. andere Sensoren, menschliche Augen, Drucker, Bildschirme, ... Welches System hat ein kontinuierliches Spektrum? Keines.

ich vermute: alle.

Genau wie man nicht des schnöden Mammuts wegen mit Bronchialgewalt eine Syphilisarbeit verrichtet um eine befreundete Konifere aus der Atmosphäre zu ziehen bedeutet ,,kontinuierlich" nicht ,,mit dem Charakter eines schwarzen Strahlers" ...

vlg

Timm
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Peter V. in Mai 19, 2016, 06:43:34 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

ZitatZuerst zu LEDs: Es gibt nicht die eine LED. Mittlerweile kann man sich aus vielen Typen seine Lieblings-LED aussuchen. Ob warmweiß oder kaltweiß, ... Ich bin sicher, daß man eine angenehme Lichtstimmung finden kann. Z.B. meine , daß

Wie kommst Du gerade auf 80 Watt? Es ist sicher richtig,
Zitatdaß man eine angenehme Lichtstimmung finden kann.
.

Und ich sehe es auch so:
ZitatZimmer-LED-Lampen geben ein überaus angenehmes Licht ab
, vorausgesetzt, mal wählt die für sein Empfinden richtige Lichtfarbe.

Dass es aber
Zitatnicht von dem einer normalen Glühbirne (80W) abweicht
, bezieht sich nur auf den "oberflächlichen" subjektiven Eindruck. Da kommen die guten modernen "LED-Birnen" den Glühlampen sicher sehr nahe. Aber auch hier wird man messtechnisch Unterschiede finden können.

ZitatEventuell hat man bisher die falsche benutzt?

Ich weiß nicht genau, was Du damit sagen möchtest. Du kannst Dir sicher sein, dass ich für meinen Vergeleich am Mikroskop nicht irgendeine beliebeige LED ausgesucht habe, sondern eine LED aus dem aktuellen Cree-Programm (genaue Bezeichnung müsste ich gleich mal heraussuchen), die dem Halogenlicht noch mit am nächesten kommt und von jemandem für mich ausgesucht wurde, der sich wahrlich sehr gut mit LEDs auskennt.

Du bist immer sehr wortreich, aber sparsam mit "Beweisen". Hubert und ich haben Fotos gezeigt, die den mehr oder weniger deutlichen Unterschied zwischen LED und Halogen zeigen. Warum zeigst Du uns nicht mal eine "richtige" LED und lieferst Bilder, die Deine Behauptung stützen?

Niemand will doch hier LED "schlechtreden", aber es gibt nach wie vor noch Unterschiede in der Farbwiedergabe und die kann man doch nicht wegdiskuiteren. Ob sie relevant sind, jemanden stören oder ob jemand subjektiv die Farbwiedergabe der LED sogar angenehmer empfindet - darum geht es doch gar nicht. Das muss jeder für sich entscheiden und natürlich hat die LED auf anderen Gebieten dafür Stärken, die sie dann als bessere Alternative zur Halogenleuchte erscheinen lassen. (Farbkonbstanz, Wärmentwicklung, Haltbarkeit). Aber (noch) haben für meine Begriffe beide Beleuchtungen ihre Berechtigung.

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 19, 2016, 07:36:03 VORMITTAG
Hallo Timm,

mich hatte die Formulierung
ZitatZwei exakt identische RGB Werte im LED Licht könnten aus unterschiedlichen RGB Werten bei Halogenlicht stammen
irritiert, denn diese Werte aus einer Beleuchtung "stammen" ja nicht von den Werten einer anderen Beleuchtung.

Eigentlich ist das ganze relativ einfach: Wir haben drei Sensoren Rot, Grün und Blau (egal ob Auge oder Kamera), die sich mit ihrer spektralen Empfindlichkeitsverteilung überlappen. Weiß entsteht wenn alle drei gleich angeregt werden. Wenn ich ein Blatt Papier einmal mit einer Glühlampe, ein anderes Mal mit Sonnenlicht bestrahle, dann wird im ersten Fall Rot stärker angeregt, Blau weniger, in der Summe ist die Fläche rotstichig. Das kann die Kamera über den Weißabgleich oder das Auge über das Gehirn dadurch kompensieren, dass sie in dem Wissen dass die Fläche Weiß sein muss, die Intensitäten aller roten Sensoren herabregelt und der blauen Sensoren erhöht. Das funktioniert (mehr oder weniger genau) deshalb, weil die spektrale Verteilung dieser Lichtquellen halbwegs kontinuierlich ohne Zwischenminima verläuft. Man kann sozusagen das Lichtquellenspektrum im Wellenlängenbereich zwischen zwei benachbarten Sensoren mit einer Geraden annähern.

Wenn ich aber hier stärkere Intensitätsschwankungen habe, dann kann ich nicht wissen, mit welchem Spektrum die Farbe, die ich beobachte, wirklich angeregt wurde, das ist der springende Punkt. Der Weißabgleich unterstellt einfachste Verhältnisse. Denn man darf nicht allein die Lichtquelle und die drei Sensoren betrachten, sondern dass die Farben eines Objektes sich aus beliebigen spektralen Anteilen zusammen setzen können. Wichtig ist dabei auch, dass die subjektiv empfundenen Zwischenfarben nicht als Sensor (beim Auge heißt das Zapfen) existieren. Daher hatte ich das Beispiel Gelb verwendet. Ein Körper muss nicht Gelb sein (außer er emittiert tatsächlich spektral reines gelbes Licht), er kann z.B. auch ausschließlich rotes und grünes Licht emittieren, und sieht trotzdem Gelb aus, weil Gelb nur das Ergebnis der gleichstarken Anregung der roten und grünen Zapfen ist. Folglich kann ich aus den drei RGB-Signalen keine Rückschlüsse auf die genaue Farbeigenschaft des Objektes ziehen, und daher wird eine Lichtquelle wie eine Weißlicht-LED, die ein starkes Blaumaximum und ein grünblaues Minimum hat, sowie eine im langwelligen abfallende Rotverteilung, das Objekt anders anregen als eine thermische Lichtquelle mit gleicher Farbtemperatur. Ich kann, wie Du es schon gesagt hast, das Farbspektrum durch die drei Sensoren nicht ausreichend nachträglich rekonstruieren.

@Jorrit:
ZitatVieleicht ist es schlauer, ein Leuchtmittel zu wählen, welches mit unseren Augen, den Empfindlichkeitsmaxima der Kamerasensoren und oder der des darstellenden Monitors, ... möglichst übereinstimmt.
Das wird ja gemacht, ändert aber nichts an dem von mir beschriebenen Zusammenhängen.
ZitatMittlerweile kann man sich aus vielen Typen seine Lieblings-LED aussuchen. Ob warmweiß oder kaltweiß, ... Ich bin sicher, daß man eine angenehme Lichtstimmung finden kann. Z.B. meine Zimmer-LED-Lampen geben ein überaus angenehmes Licht ab, daß nicht von dem einer normalen Glühbirne (80W) abweicht. Eventuell hat man bisher die falsche benutzt?
Es tut mir leid, auch wenn Du es behauptet hast, aber das zeigt dass Dir offensichtlich die Grundkenntnisse über die Zusammenhänge des Farbsehens und der Aufnahmetechnik fehlen ......

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Peter V. in Mai 19, 2016, 08:11:28 VORMITTAG
Hallo,

ich darf einmal aus dem recht aktuellen Buch von Jörg Haus "Optische Mikroskopie" zitieren:

"Aufgrund Ihres Spektrums haben weiße LEDs eine Grünlücke....... Wenn ein Mikroskop also die Farbe eines Präparates sehr genau reproduzieren muss, etwa in der Pathologie oder der quantitativen Polarisationsmikroskopie, sind Halogenlampen in dieser Hinsicht (noch) im Vorteil".

Ich denke, Herr Haus weiß schon, was er da schreibt.

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 19, 2016, 08:37:04 VORMITTAG
Lieber Peter,

Du musst nicht fremde Autoren zitieren um so etwas offensichtliches zu beweisen (da kann man im Einzelfall Schiffbruch erleiden, viel zu oft werden in zusammenfassenden Fachbüchern wiederum nur Drittquellen zusammengetragen ;) ). Relevant ist eigentlich nur der direkte Nachweis, den jeder, der es immer noch nicht glaubt, selbst durchführen kann.
Der Effekt entsteht übrigens nicht nur durch die (auch vom Autor) vielzitierte Grünlücke, die eigentlich eine Blaugrünlücke ist, sondern auch durch den zu weit Richtung nahes UV liegenden Blaupeak und die abweichende Rotverteilung.

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 19, 2016, 11:18:29 VORMITTAG
Hallo,

zur Ergänzung noch eine einfache qualitative Begründung, warum gerade die Rotwiedergabe von LEDs relativ schlecht ist, wo doch die offensichtliche spektrale Abweichung im blaugrünen Bereich liegt:
Damit eine Farbe satt rot erscheint darf nur der rotempfindliche Zapfen angeregt werden. Wegen der spektralen Überlappung mit dem grünempfindlichen Zapfen darf eine rote Farbe zur Vermeidung seiner Anregung nur im eingeschränkten Rotbereich mit langen Wellenlängen (Richtung IR) emittieren, sie ist im kurzwelligeren Rotspektrum sozusagen blind. Das Halogenlichtspektrum steigt im lagwelligen Bereich in der Intensität noch an und ist daher für die Rotwiedergabe gut geeignet, während LEDs intensitätsmäßig bereits stark abfallen. Als Ergebnis kann die LED bei korrektem Weißabgleich für die rote Farbe nur wenig Licht zur Verfügung stellen, sie erscheint ungesättigt.

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 19, 2016, 11:46:51 VORMITTAG
Zitat von: Lupus in Mai 19, 2016, 07:36:03 VORMITTAG

ZitatMittlerweile kann man sich aus vielen Typen seine Lieblings-LED aussuchen. Ob warmweiß oder kaltweiß, ... Ich bin sicher, daß man eine angenehme Lichtstimmung finden kann. Z.B. meine Zimmer-LED-Lampen geben ein überaus angenehmes Licht ab, daß nicht von dem einer normalen Glühbirne (80W) abweicht. Eventuell hat man bisher die falsche benutzt?
Es tut mir leid, auch wenn Du es behauptet hast, aber das zeigt dass Dir offensichtlich die Grundkenntnisse über die Zusammenhänge des Farbsehens und der Aufnahmetechnik fehlen ......

Hubert

Hallo Hubert.

Das gebe ich doch gleich 1:1 zurück. Vor allem, da heute LED-Zimmer-Leuchtmittel durch Kombination von unterschiedlichen Emittern ein sehr überzeugendes, recht lineares Spektrum erzeugen. Und da ich seit über 25 Jahren im Bereich Farbsehen und Aufnahmetechnik unterwegs bin, und div. Punkte hier schon genannt habe, (die im übrigen von keinem anderen kamen) würde ich eher behaupten das Dir diese Grundkenntnisse fehlen.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Lupus in Mai 19, 2016, 12:07:00 NACHMITTAGS
:D :D

Hallo Jorrit,

Du stellst immer nur Behauptungen auf ohne sie wenigstens versuchsweise nachvollziehbar zu begründen. Wie nichtlinear das LED Spektrum ist kann mittlerweile jeder selbst per Internetsuche sehen. Du hast leider Dein Fachwissen noch nicht dazu verwenden können, um meine beiden letzten Erklärungen zum Thema verfälschte Farbwiedergabe von LEDs konkret zu widerlegen. Mach es bitte oder sag einfach mal nichts.  ;)

Hubert
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 19, 2016, 12:27:57 NACHMITTAGS
Hallo Hubert.

Dein Vergleichsbild ist sicher eindrucksvoll. Ich habe trotzdem zwei Einwände. Wie ist der Vergleich zweier nicht identischer Glühbirnen? Gibt es nicht eventuell eine LED-Leuchte mit besserm bzw anderem Spektrum?

Entscheidend ist der visuelle Eindruck bzw das Ergebnis der Kamera. Es sei denn, man ist ein Insekt oder besser ein Fangschreckenkrebs. Der würde wahrscheinlich wegen der Polarisierung des Lichtes nörgeln.

Ich behaupte mal, wenn ich zwei weiße Lampenschirme nehme, und hinter einer eine 60 oder 80W Glühbirne und hinter dem anderen meine LED, dann wird kaum jemand sagen können, welche welche ist. Es gibt natürlich leider auch völlig unpassende LED-Leuchtmittel mit schrecklichem Spektrum. Unpassend im Hinblick auf eine angenehme Raumausleuchtung.

Wie Peter es schon ansprach ist die Frage, was man am Mikroskop machen möchte. Und dann stellt sich die Frage, welches Leuchtmittel die Referenz ist. Sicher keine 6V 3W Glühfunzel, die im übrigen sehr wahrscheinlich Blautöne nicht ideal darstellen kann. Daher hat man schon früh Tageslichtlampen erfunden.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Osilu in Mai 19, 2016, 13:56:23 NACHMITTAGS
Zitat von: the_playstation in Mai 19, 2016, 00:43:24 VORMITTAG
Jahrzente hat man sich nicht über Farbbildschirme (Röhren) aufgeregt, obwohl Sie mit nichten den vollen Farbraum abblilden können. Es gab verschiedene Versuche, bestimmte Farben optimal abzubilden. Nannte sich dann z.B. Gold-Matrix, ...

Hallo Jorrit,

der Farbraum einer guten Kathodenstrahlröhre deckt sich mit dem sRGB Farbraum. Die Definition sRGB wurde übrigens speziell für Kathodenstrahlröhren definiert. Die einzelnen Hersteller verwendeten unterschiedlich Leuchtstoffe um eine gute Farbdarstellung zu erreichen. Das Maß der Dinge der kommerziellen Fernsehhersteller war dabei eine natürliche Darstellung von Hautfarben.

Bei dem Begrif "Matrix" ging es in der Regel nicht um die Farbe, sondern um die Helligkeit bzw. auch um den Kontrast einer Röhre. Da eine einfache Lochmaske große Bereiche der Leuchtschicht abdecken, geht dieser prozentuale Anteil an der Leuchtkraft verloren. Man hat dann mit der Zeit verschiedene Methoden angewendet, um den abgedeckten Bereich zu verringern. Schlitzmasken brachten hier den Durchbruch, auch Sony mit seinen gespannten Stahldrähten, die dann ultraschwere, stabile Rahmen für die tonnen an Zugkraft benötigten ist vielen noch mit dem Werbenamen "Trinitron" bekannt.

Fazit des ganzen, gute Kathodenstrahlröhrem hatten eine durchaus sehr gute Farbdarstellung, die sich kaum von der guter LCD Bildschirme unterscheidet.

Ich möchte an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass die meisten Kameras in der Regel serienmäßig mit dem sRGB Farbraum aufzeichnen, der z. B. gesättigte Grüntöne nur sehr unzureichend darstellen kann. Dies hängt damit zusammen, dass nur wenige Ausgabegeräte mehr als den sRGB Farbraum darstellen bzw. reproduzieren können. Man kann den Farbraum z. B. bei Canon auf AdobeRGB umstellen. Dies umfasst dann einen erweiterten Farbraum, der von modernen Laserbelichtern (Lynotype etc.) reproduziert werden kann und gerne von Profis genutzt wird.

Generell kann das gesunde menschliche Auge einen mindestens 1/3 größeren Farbraum wahrnehmen, als sRGB. Daher kommt das schönste und farbdetailreichste Bild immer durch die direkte An- bzw. Einsicht. Auch dies sicher ein Grund, das visuelle Bild nicht mehr als notwendig durch die Beleuchtung einzuschränken.

VG
Oliver
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: the_playstation in Mai 19, 2016, 14:43:03 NACHMITTAGS
Hallo Oliver.

Eine Matrix gibt es z.B. sowohl in Kameras als auch in Fernsehern. Natürlich wurde auf die Hautfarbe hin optimiert. Da ist der Mensch sehr empfindlich, da man so z.B. Schwäche, Krankheiten seines Gegenübers erkennen kann. Alles nichts Neues. Aber alles halt auch kein optimaler Farbraum. Zeigt ja schon die Existenz div. RGB-Farbräume.

Es ist halt merkwürdig. Bei LEDs ein Riesen-Aufschrei. Bei allen anderen Systemen mit Farbfehlern inkl. Leuchtmitteln, Monitore, Kameras, ... ist alles normal und ok. Das ist nicht objektiv.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Peter V. in Mai 19, 2016, 15:03:22 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

ZitatEs ist halt merkwürdig. Bei LEDs ein Riesen-Aufschrei. Bei allen anderen Systemen mit Farbfehlern inkl. Leuchtmitteln, Monitore, Kameras, ... ist alles normal und ok. Das ist nicht objektiv.

Wo gibt es denn einen Risenaufschrei? Es geht die ganze Zeit nur um deine Behauptung, dass weiße LEDs dem Halogenlicht nicht unterlegen seien, und das stimmt nun einmal nicht! Zumindest nicht in der Disziplin "Farbwiedergabe", um die sich die Diskussion hier vornehmlich dreht. Deswegen gibt es aber keinen Aufschrei,  es ist eine Feststellung und solange sich das nicht ändert, wird es halt Leute geben, die lieber mit Halogen arbeiten. Andere nutzen lieber LED und leben mit den Schwächen, bemerken sie nicht oder sie sind für das Anwendungsgebiet irrelevant. Die spezifischen Vor- und Nachteile muss jeder Nutzer für sich abwägen.

Und das ist bei
Zitatanderen Systemen mit Farbfehlern
doch auch nicht anders (gewesen)! Grafik-Designer haben noch lange mit CRT-Monitor-Trummen auf den Schreibtischen gearbeitet, als in Büros TFTs schon gängig waren. Weil nämlich deren Qualität anfänglich zwar für Büroarbeiten reichte, nicht aber für hochwertige Farbwiedergabe bei professionellen Anwendern. Als die TFTs diesbezüglich besser wurden, sind auch die Grafiker umgeschwenkt. Das ist doch normal!

Und genau so ist es auch bei den weißen LEDs. Sie sind schon gut, aber haben vermutlich noch nicht das Ende ihrer Entwicklung erreicht. Wenn sie irgendwann keinen erkennbaren oder messbaren Unterschiede zum Glühstrahler aufweisen, wird sicherlich auch Jedermann auf LED umschwenken. Unverständlich ist nur, wieso Du Dich so beharrlich weigerst, anzuerkennen, dass es noch Unterschiede gibt!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Osilu in Mai 19, 2016, 16:10:09 NACHMITTAGS
Zitat von: the_playstation in Mai 19, 2016, 14:43:03 NACHMITTAGS
Eine Matrix gibt es.....auch in Fernsehern.

Hallo Jorrit,

wir sprachen über Kathodenstrahlröhren und da ist mir nichts bekannt was als "Matrix" tituliert wird. Es gab mal einen Markennamen "Black-Matrix", was sich auf eine besondere Bauart der Lochmaske bezog.

Und wie gesagt, ich sage ja nicht, das alles gut war und nur die LED ist schlecht, die hat viele Vorteile. Das Farbspektrum gehört derzeit noch nicht dazu.

VG
Oliver
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: Dünnschliffbohrer in Mai 19, 2016, 20:12:30 NACHMITTAGS
ZitatDa steh ich nun, ich armer Thor, Und binn so klug als wie zuvor.

Zusammengefasst, geringe Vorteile in der spektralen Zusammensetzung die bei den meisten Anwendungen nicht zum Tragen kommen (Fossilien, Gesteine, Insekten etc.), gegenüber den Nachteilen wie Platzbedarf, Vibrationen durch den Motor, und beim Einschwenken des Hauptobjektives zentrisch in den Fotostrahlengang ist die Ringleuchte auch lästig. Ich könnte sie allerdings vieleicht an einem der anderen Stemis anklemmen. Vorerst werde ich das einstmals so sündhaft teure Teil als Sammlerstück aufheben, eine Kaltlichtleuchte gehörte damals ja zu einem professionell ausgestatteten Stemi. Es sei denn, hier wäre jemand, der sie gerne haben möchte. Bei der ganzen Dsikussion um die feinen Unterschiede möchte ich aber noch zu Bedenken geben, dass heute viele Stemi-Stative mit LED-Beleuchtung ausgestattet sind. So feine Farbunterschiede wie in der Histologie sind bei den meisten Objekten nicht so wichtig.

Vielen Dank an alle für die rege Diskussion,

Dünnschliffbohrer
Titel: Re: Verwendungsmöglichkeiten für Kaltlichtleuchten?
Beitrag von: limno in Mai 26, 2016, 11:51:47 VORMITTAG
Liebe erleuchtete Mitforisten!
Licht!  :D  (http://www.telegraph.co.uk/science/2016/03/12/return-of-incandescent-light-bulbs-as-mit-makes-them-more-effici/) Die Zukunft liegt in der verbesserten Vergangenheit! Habe den Link von Fefe. Klickt auf "Licht"!
Allzeit gut Licht wünscht Euch
Heinrich