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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: *** in Juli 21, 2009, 16:24:25 NACHMITTAGS

Titel: Nadel Spinnmilbe Mikroskopieren
Beitrag von: *** in Juli 21, 2009, 16:24:25 NACHMITTAGS
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Titel: Re: Nadel Spinnmilbe Mikroskopieren
Beitrag von: Detlef Kramer in Juli 21, 2009, 17:37:16 NACHMITTAGS
Hallo Mike,

mein Vorschlag: sammele ein paar Exemplare und lege sie in Alkohol. Nach Deinem Urlaub, oder auch vorher, leg sie in Xylol. Falls du das noch nicht hast, musst Du warten, bis Du etwas bekommst oder nimm Xylol-haltigen Universalverdünner aus dem Baumarkt. Dann, nach mindestens ein paar Tagen, Einschluss in Kunstharz (Euparal, Includal CB o.ä.). Ruf mich an, wenn was unklar ist.

Tschüss

Detlef
Titel: Re: Nadel Spinnmilbe Mikroskopieren
Beitrag von: *** in Juli 21, 2009, 18:24:51 NACHMITTAGS
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Titel: Re: Nadel Spinnmilbe Mikroskopieren
Beitrag von: Fahrenheit in Juli 22, 2009, 00:05:30 VORMITTAG
Hallo Mike,

auf meinem berüchtigten Ginster hatte ich auch eine kleine weiße Milbe, die in einem Dauerpräparat gelandet ist. Fixiert habe ich in AFE, dann in 70% Ethanol gespült, in Isopropanol entwässert und in Euparal eingeschlossen.

Alles absolut problemlos, nur vergeistigte das Tierchen mit dem Aushärten des Euparals immer mehr. Sprich der Unterschied in den Brechungsindizes des Milbenpanzers und des Euparals ist viel zu gering. Ich finde die Milbe mittlerweile nur noch, weil ich weiss, wo sie ist bzw. in polarisiertem Licht (da treten die Muskeln schön hervor).
Wenn ich morgen etwas Luft habe, versuche ich mal ein Photo einzustellen (falls es was ab zu bilden gibt).

Wenn Du mehrere der Tierchen hast, rate ich Dir Dich nicht nur auf Euparal als Einschlussmittel zu verlassen.

Schöne Grüße
Jörg
Titel: Re: Nadel Spinnmilbe Mikroskopieren
Beitrag von: Fahrenheit in Juli 22, 2009, 17:15:13 NACHMITTAGS
Hallo Mike,

ein Photo kannst Du vergessen: wo man beim Blick ins Okular gerade noch was erkennen kann, sieht man auf dem Photo ausser den beiden Komplexaugen genau Nichts.  ;D

Wenn Du über das gleiche Problem stolperst, wäre ggf. auch Anfärben eine Alternative.

Schöne Grüße
Jörg
Titel: Re: Nadel Spinnmilbe Mikroskopieren
Beitrag von: liftboy in Juli 22, 2009, 17:51:02 NACHMITTAGS
Hallo erstmal,

aaah, das alte Problem!
Das ist das Elend am Chitin, meistens undurchsichtig.
Da hilft Nelkenöl, Natriumhypochlorid und im Notfall Domestos!
Aber hinterher gut spülen.
Gruß
Wolfgang
Titel: Re: Nadel Spinnmilbe Mikroskopieren
Beitrag von: Günther Langer in Juli 22, 2009, 18:19:20 NACHMITTAGS
Hallo,

mit den Chemikalien wäre ich bei Milben sehr vorsichtig. Mit NaOCl hat man ganz schnell eine Wegmilbe, mit Domestos, Bleach Eau de Javelle geht es nicht so schnell. Nelkenöl ist ja nur für temporäre Aufhellung.

Die besten Erfahrungen habe mit Malinol gemacht (Alkohol->Xylol->Malinol). Die Viecher werden zwar auch sehr hell, sind aber recht gut zu sehen und eben durchsichtig. Einer Markierung auf dem OT ist trotzdem hilfreich.

Viele Grüße

Günther L.
Titel: Re: Nadel Spinnmilbe Mikroskopieren
Beitrag von: Alfons Renz in Juli 22, 2009, 20:33:52 NACHMITTAGS
Hallo,

Es geht auch viel einfacher, schöne (Dauer-)Präparate zarter Milben herzustellen: Am schnellsten, indem man die lebendfrische (oder fixierte) Milbe in Polyvinyllactophenol (PVP) einbettet. Die darin enthaltene Milchsäure hellt die Milbe auf, macht sie dadurch durchsichtig und lässt auch feine Strukturen erkennen. Bei Bedarf werden mit Phasenkontrast selbst feinste Borsten sichtbar.

Ein weiterer Effekt, meist sogar der wichtigste, ist die Streckung der Extremitäten im noch weichen PVP. Denn bei der Fixierung (in Alkohol etc.) zieht die Milbe ihre Beinchen zusammen und wird dadurch unansehnlich. Umso erfreulicher, wenn am nächsten Tag die in PVP eingebettete Milbe wieder völlig normal ausgestreckte Extremitäten präsentiert.

Das unter Acarologen übliche Fixier- und Konservierungsmittel ist 'nach Omar', und die Einbettung erfolgt in 'Berlese'. Bei Bedarf kann ich die Zusammensetzung recherchieren.

Der einzige Nachteil der Einbettung in PVP ist ihre mitunter schlechte Langzeit-Beständigkeit (über 5 bis 10 Jahre). Also nicht zu lange warten, bis man die Bilder macht!

Herzliche Grüße,

Alfons Renz