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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Carlos in Juni 20, 2016, 09:42:18 VORMITTAG

Titel: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Carlos in Juni 20, 2016, 09:42:18 VORMITTAG
Hallo zusammen,
Hier im Forum wird oft über ,,Basteleien" am Mikroskop berichtet. Als Werkstoff wird dazu oft Alu genutzt, in das auch Gewinde geschnitten werden.
Bei meiner ,,Tandem-Optik" an einer Okularkamera aus Mik-Okular und Plössl-Objektiv habe auch ich an einigen Teilen Gewinde in Alu schneiden lassen, mit denen die Teile reversibel und justierbar zusammengefügt werden sollten. Reversibel deshalb, weil ich in meiner ,,Adaption" mit unterschiedlichen Okularkameras, Plössl-Objektiven und Mik-Okularen arbeite.
Veränderungen an den Okularkameras, die haben bereits ein Normgewinde im Alu-Gehäuse, und den Mik-Okularen, die werden ohne jede konstruktive Änderung wie üblich in den Tubus gesteckt, sind dabei nicht nötig.
Lediglich in das Pössl , und in die Befestigungsteile an Tubusrohr müssen Gewinde in Alu eingeschnitten werden.
Hier kommt nun mein Problem:
Beim einmaligen Zusammenbau und den dabei nötigen, über Gewinde einzustellenden Abstände zwischen Chip der Kamera und Plössl-Objektiv sowie Plössl-Objektiv und Austrittslinse Mik-Okular gibt es kaum Probleme mit den Gewinden.
Wiederholt man das aber, wie geplant, mehrfach (Wechsel von Kamera, Plössl, Mik-Okular) kommt es sehr schnell zum ,,Fressen" bei den Alu-Gewinden, und ein präziser Zusammenbau ist praktisch nicht mehr möglich.
Hat jemand Erfahrung oder eine Idee wie man das verhindern kann? 
In der Hoffnung auf gute Ratschläge,
mit freundlichem Gruß Carlos
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: the_playstation in Juni 20, 2016, 12:05:28 NACHMITTAGS
Hallo Carlos.

Aluminium ist nicht gleich Aluminium. Es gibt hier z.B. wiederstandsfähigere Legierungen, die nicht so weich sind. Vorteil bei Alu ist halt, daß es sich leicht und schnell bearbeiten läßt. Bei Gewinden sollte man daher eine höhere Wandstärke einkalkulieren, damit mehr "Futter" für das Gewinde übrigbleibt. Alternativ ein Stahlgewinde einkleben, / einpassen, ...

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: liftboy in Juni 20, 2016, 12:18:35 NACHMITTAGS
Hallo Carlos,

wie jeder "Metaller" weiß, ist eine Verbindung von gleichen Metallen immer problematisch.
Für die Gewinde würde ich einen leichten Film von Graphit- oder Molybdändisulfidfett empfehlen.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: smashIt in Juni 20, 2016, 12:34:31 NACHMITTAGS
alternativ beide gleitpartner eloxieren oder bei einem auf messing umsteigen
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Johann_M in Juni 20, 2016, 13:09:36 NACHMITTAGS
Eloxieren trägt auf, daher müssen die Gewinde vorher deutlich Spiel haben sonst passen sie eventuell nicht mehr zusammen.
Leichtes Fetten ist wirklich das einfachste.

Viele Grüße,
Johann
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Carlos in Juni 20, 2016, 13:10:11 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit, hallo Wolfgang,
Danke für eure schnelle Antwort. Zur Ergänzung: Hauptproblem sind selbst geschnittene und oberflächlich nicht behandelte Gewinde. Das Plössl hat einen Grundkörper aus Alu. Auf einer Seite hat es werksmäßig ein (von mir genutztes) Feingewinde, das oberflächlich schwarz ist. Gleiches gilt für das Innengewinde des Kamera-Boddys und die (mitgelieferten) Adapterringe (alles oberflächlich schwarze Gewinde). Erst mit den selbst geschnittenen Gewinden gibt es Probleme. (Ich habe es mit Teflonband versucht, aber das reicht nicht für mehrfaches Auf- und Einschrauben.)
Hallo Jorrit,
Kannst Du das mit dem ,,Gewinde einkleben" genauer erklären? Gibt es das als Norm-Feingewinde aus Plastik? Ideal wäre Nylon. Ich meine, so etwas schon mal vor Jahren gehört zu haben.
Hallo Wolfgang,
An Graphit- oder MoS-Fett habe ich auch schon gedacht, habe es aber noch nicht probiert. (Meine Sorge, zu nah an den Linsen, fall es nicht klappt, schwer zu entfernen.)
Gruß Carlos
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: the_playstation in Juni 20, 2016, 14:59:35 NACHMITTAGS
Hallo Carlos.

Die von Dir geschnittenen Gewinde:
Sind das Feingewinde oder normale?
Ich wüürde auch zu Messing tendieren. Allerdings ist es die Frage, ob man derartige Gewindeeinbauten fest und vom Platz her befestigen kann. Eventuell wären ein paar Bilder förderlich. Sonst muß man im Trüben rumstochern.

Wenn es ein fester Abstand ist, könnte auch ein Ring als Stop bei der Justage helfen. Je nach Belastung vieleicht auch eine Feder statt Schraube. Aber ohne Bilder, ... ist das nur Spekulation. Die (richtigenn) Ideen kommen mit Sicherheit nach einer Bildvorstellung des Problems.

Teflonpaste oder Molybdänpaste könnte helfen.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Juni 20, 2016, 17:08:23 NACHMITTAGS
Beim Schreiben aus  Versehen die Lösch- oder Entertaste gedrückt: dann war alles weg.
Also nochmal:
Unsere Studenten lernen schon im 2. Semester, daß Gewinde nicht zentrieren.
Diese Thema habe ich schon einmal im Forum angesprochen.
Die Obj. mit RMS-Gew. haben keinen Zentrieransatz.
Wichtig bei den hier erwähnten Komponenten ist die senkrechte Lage der Anlageflächen zur opt. Achse.
Sonst sind die Komponenten windschief.
Oder kann das alle toleriert werden?

Gruß vom Inschenör   Peter
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: olaf.med in Juni 20, 2016, 17:24:38 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

das Zentrieren ist hier aber garnicht das Problem, sondern es geht um's Fressen, und das ist bei weichen Aluminium-Sorten immer ein großes Manko. Jorrit schreibt zwar, dass Gewindeschneiden in Aluminium einfach sei, aber das stimmt wirklich nur unter optimalen Bedingungen, wie passender Schnittgeschwindigkeit und ausreichender Kühlung um Aufbauschneiden zu vermeiden, beides ist für den hier angesprochenen Anwenderkreis fast nie realisierbar!!! Daher würde ich immer Messing bevorzugen oder auf besondere Aluminium-Legierungen, wie z.B. Konstruktal, zurückgreifen. Das minimiert auch das Risiko des Fressens.

Gruß, Olaf
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Carlos in Juni 20, 2016, 19:49:24 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
Das Hauptproblem besteht beim Kameragehäuse und dem Plössl. Die sind nun mal aus Alu. Die schwarzen, bereits vorhandenen Gewinde sind auch nutzbar, z. B. mit der mitgelieferten Touptek Optik oder (bei der ,,Conrad-Kamera") mitgelieferten ,,Adaptern". Auch die bestehen aus Alu.
Wenn sie aber mit einem frisch geschnittenen, sonst nicht behandelten Gewinde verbunden werden sollen, gibt es Probleme, insbesondere beim ,,ins Alu-Fleisch des Plössl" geschnittenen Gewinde und dem vorhandenem Gewinde im Kameragehäuse.
Für alle anderen Teile kann man natürlich auch anderes Material verwenden.
Hallo Jorrit,
Bilder für das Prinzip der Anbindung (erklärt auf der HP von Peter Höbel) der Kamera findet man in folgendem Faden:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21327.15
Dort hat Peter H. auch ein Bild vom Plössl (original und mit eingeschnittenem Gewinde) eingestellt.
Hallo Peter aus Lorsch,
Chip der Kamera, Plössl und Okular sind, wie ich gesehen habe, hinreichend genau zur ,,Optischen Achse" mit Schraubgewinden zentriert. Justiert werden müssen allerdings die Abstände zwischen: Chip und Plösselaustrittslinse und
Okularaustrittslinse und Plössleintrittslinse.
Gruß Carlos
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Juni 21, 2016, 12:02:12 NACHMITTAGS
Jetzt noch  etwas Senf vom Inschenör:
Olaf: daß die Zentrierung nicht wichtig ist, beweist, daß die RMS-Obj.-Gew. und die Muttergew. im Revolver keine Zentrierung haben.
Wer auf die Zentrierung  Wert legte, weiß ich nicht.
jetzt zum "Fressen": das ist verm. nur eine Sammelbegriff für dieTatsache, daß eine Verschraubung sich nicht oder nur schwer lösen läßt.
Betrachtet man ein in weiches Alu geschnittenes Gewinde (Männchen), stellt man, wie hier schon erwähnt, Ausrisse fest.
Nach dem Schneiden gehe man mit einer feinen Messerfeile an die Flanken. Das gelingt i.A. nicht vollständig, da man nicht bis in den Gewindegrund kommt. Gefaltetes feines Sandpapier hilft hier weiter. Bei Innengew. ist das alles schon schwieriger. Innendrehmeißel von Hand (!!!) benutzen.
Der Außendurchmesser sollte bei den bei uns infrage kommenden Gewinden ca. 0,1 - 0,05 mm geringer als erforderlich gedreht werden.
Denn beim Gewindeschneiden erfolgt auch eine plast. Verformung, die den entstehenden Außendurchm. vergrößert.
Beispiel z. B.: Ein 5 mm Gew.-Zapfen wird auf 5 +- 0,02 mm gedreht. dann wird das Gew. mit Schneideisen geschnitten. Dann stellt man einen größeren Gew.-Außendurchm fest.
Die industrielle gefertigten Teile werden auf einem Drehautomaten (Fa. Tornos, CH) unter Verwendung von viel Schneidöl gefertigt. Das dauert max. 1-2 Min.
Hinzu kommt verm. auch ein "Quellen" des Materials mit der Zeit, das ist aber nur eine Vermutung.
Beim Gew.-Schneiden sollte auch etwas tiefer geschnitten werden. Zum Glück sind unsere Gew. nicht stark belastet.
Meine Erfahrung zeigt, daß fest sitzende Verschraubungen verharzte Fette zeigen, leider wird immer noch das ach so geliebte WD40 verwendet:
     Vorhandene Gew. mit entspr.Reinigungsmittel behandeln.
Das Gew. wird dann mit einem Gemisch aus nicht verharzendem Öl (Waffenöl) und Graphit mit einem Pfeifenreiniger  bestrichen.
Die Fa. Osim bei eBay bietet auch fertige Gemische an.
Beim Zusammenschrauben die Teile nun nicht mit zwei Rohrzangen festknallen!!
Mich würde die Meinung von den Kollegen interessieren
Gruß Peter


Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: liftboy in Juni 21, 2016, 17:29:55 NACHMITTAGS
Hallo erstmal,

bei den "schwarzen" Aluteilen handelt es sich um harteloxierte Oberflächen; kann man mit den Selbstbauteilen auch machen lassen.
Die von mir "gebastelten" Sublimationsöfchen sind auch aus Alu und besitzen zur Höheneinstellung ein Feingewinde. Ich habe aber alle, die so einen Ofen bekommen haben, darauf hingewiesen, das Oberteil nicht bündig auf das Unterteil zu drehen! Das geht dann selbst mit Rohrzange kaum noch lose.
Man kann aber in diesem Fall (keine Optik) auch Kupferpaste verwenden, da der Ofen ja doch recht warm wird.
Hat man früher für Zündkerzen genommen, die Älteren werden sich noch erinnern :-)

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: olaf.med in Juni 21, 2016, 17:35:05 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

natürlich bin ich kein Fachmann, aber ich habe dieses Handwerk von sehr versierten Feinmechanikern erlernt. Da wurde mir vermittelt, dass man niemals Alu auf Alu verschraubt, weil das wohl immer frißt, wegen der geringen Härte, der immer vorhandenen Rauhigkeiten und, bei festem Verschrauben, sogar der "Kaltverschweißung". Da hilft auch Schleifen und Schmieren nur bedingt. Bei eloxierten Oberflächen sieht es anders aus.

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Alfred Schaller in Juni 21, 2016, 18:25:32 NACHMITTAGS
Zitat von: olaf.med in Juni 21, 2016, 17:35:05 NACHMITTAGSBei eloxierten Oberflächen sieht es anders aus.
... deshalb werden Aluminiumteile für die Mikroskopie oft schwarzeloxiert. Außerdem reflektiert eine matt-schwarze Oberfläche im Strahlengang kaum Licht.
Viele Grüße
Alfred
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Werner in Juni 21, 2016, 18:35:44 NACHMITTAGS
...Alu auf Alu verschrauben geht schon - aber Alu ist nicht gleich Alu - es gibt eine Menge Legierungen.

Das "übliche" Alu von Profilen ist AlMg3, es ist ziemlich weich, langspanend und für Gewinde ungeeignet.
Höherlegiertes Alu oder Aluguß sind geeignet, weil sie eine höhere Festigkeit haben, die Gewinde werden besser, weil das Material härter ist. Da frißt auch nichts. Constructal ist am besten.

Zum Schmieren Spiritus oder Rapsöl. Rindertalg vom Metzger stinkt mir zu unangenehm, geht aber auch.
Den normalen Gewindedrehstahl nehme ich nur zum Vordrehen, weil immer ein Grat aufsteht. Zur Endbearbeitung verwende ich einen genau ausgerichteten Strehler (hat genau die Gewindeform). Bei kleinen Durchmessern kann man einen geradgenuteten Gewindebohrer ohne Anschnitt als Drehstahl mißbrauchen (auf passende Gewindesteigung achten).

Unbekanntes Alu vorher testen. Entweder eine Kugeldruckprobe oder eine mittlere Feile. Wenn das Alu schmiert oder der Kugeleindruck zu groß wird, ist das Alu für Gewinde ungeeignet. Auch beim Loch-Bohren mit einem Standardbohrer kann man sofort ungeeignetes Material erkennen.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Tümpler in Juni 21, 2016, 18:49:21 NACHMITTAGS
Hallo Peter

bin kein Fachmann nur ein Bastler. Alugewinde schneide ich ein mit Spiritus voll getränkter Zahnbürste über dem Schneideisen (Verdunstet rückstandfrei).
Das stimmt dass sich frisch geschnittenes Alugewinde Rau anfühlt. Ich helfe mir mit einer feinen Messingbürste längs zum gewinde geführt.
Danach fühlt sich das Gewinde richtig sauber und geschmeidig an.
Schmieren und Oelen: Mit Waffenoel (Ballistol) ohne Grafit oder Molybtän gehts auch gut. Grafit und auch Molybtän-haltige Oele oder Fette haben den Nachteil
dass sie ev. an hellen Stoffen (weisser Laborkittel) sehr gut sichtbar sind.
Was auch sehr gut geht ist Kugellagerfett und auch Armaturenfett (Wasserhanenfett). Beide farblos und stark wasserabweisend inkl. Korrosionsschutz.
Natürlich ganz sparsam aufgetragen!
Bei all den Schmierereien darf man die Ausdünstung nicht vergessen.

Gruss an alle von Frido
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Peter V. in Juni 21, 2016, 18:49:49 NACHMITTAGS
Hallo,


eigentlich darf ich mich nicht trauen, mich hier überhaupt zu Wort zu melden. Viele Experten und meine größte Expertise ist, dass ich Drehbank und Aluminium gerade mal richtig schreiben kann. Aber ich habe gestern aus Interesse mal gegoogelt und immer wieder gelesen, dass man zum Zerspanen mit Spiritus schmieren sollte. Da die Adapter ja nun einmal da sind, hilft ja auch eine Diskussion über geeignetere Materialien wenig. Man muss also mit dem leben, was man hat. Wäre es das nicht am einfachsten, vor dem Benutzen der Gewinde dieses immer mit dem Finger mit etwas Spiritus zu benetzen? Das müste danmn doch auch besser sein als gar keine Schmierung und sollte doch hinreichend wirken. Und da Spiritus ja schnell verdampft, ist das auch einfach in der Anwedung. Mein erster Gdeanke war Silikonspray, aber den habe ich ganz schnell wieder verworfen. Silkon in der Nähe von Optiken -  :o Besser nicht!

Viel Erfolg!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Juni 21, 2016, 22:23:10 NACHMITTAGS
Guten abend,
Spiritus als Schneidmittel ist mir bekannt.
Der Spiritus muß aber nicht sparsam verwendet weden.

Gruß vom Inschenör Peter
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Rawfoto in Juni 21, 2016, 22:57:44 NACHMITTAGS
Guten Abend

Eine Eloxierung hat eine andere Härte als das Alu ...
Der Auftrag einer Eloxierung beträgt nur wenige hundertstel Millimeter und hat mir noch nie ein Problem bereitet ...
Den Kopferstray gibt es immer noch, ich würde ihn aber bei dieser Anwendung nicht einsetzen, die trockene Verbindung ist vorzuziehen ...
Die Führung kann nur durch lange Feingewinde hergestellt werden ... Ob das in diesem Fall eine Option ist kann ich nicht sagen, durch die Länge hebt sich das Gewindespiel fast auf ...

Liebe Grüsse

Gerhard
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: the_playstation in Juni 21, 2016, 22:59:12 NACHMITTAGS
Hallo.

Den Spiritus auf jeden Fall etwas üppiger verwenden. Ich würde auch eine andere Temperatur des Aluminiums in Erwägung ziehen. Durch Erhitzen oder Abkühlen kann man die Bearbeitbarkeit, Sprödigkeit, ... wärend der Bearbeitung verändern.

Eloxieren ist natürlich auch eine gute Methode, die Oberflächeneigenschaften zu verändern.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Carlos in Juni 21, 2016, 23:01:54 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
Danke für die vielen Ratschläge und Hinweise. Als Wesentliches  für mich ergibt sich hieraus Folgendes:
1.   Eine auf Dauer reversible Verbindung des Kameragehäuses ( Alu mit schwarz eloxiertem  Normgewinde) über ein ins Alu-Fleisch des Plössl selbst geschnittenes Alu-Gewinde lässt sich wohl kaum problemlos erreichen. Auf den Wechsel zu unterschiedlichen Plössls an einem Kameragehäuse werde ich also verzichten.
Eine einmalige Justierung des Plössls über ein selbst geschnittenes Gewinde in einem Abstand und in hinreichender Planlage zum Chip, der ein ,,unendlich" entfernte Objekte auf dem Chip bis in die Ecken scharf abbildet ist aber möglich . Das habe ich mit unterschiedlichen Plössls an zwei Kameras bereits gemacht. Ich werde also mit dem Kameragehäuse jeweils ein Plössl nach Justierung fest verbinden. (z.B. mit aushärtendem Kleber als ,,kurzfristigen Schmierstoff" bei der Justierung) So wird die Justierung ,,eingefroren" und bleibt beim Wechsel von Kamera-Plössl auf ein anderes Okular unverändert und muss nicht neu vorgenommen werden. Das ist bei näherer Betrachtung auch nicht schlimm, weil Digital-Okular-Kamerabody  und Pössl im Vergleich zu anderen Lösungen sehr kostengünstig. 
2.   Bei allen anderen Teilen der ,,Adaption" muss ich wohl auf selbst geschnittene Gewinde verzichten und übliches Astro-, Kamera- und Fotozubehör verwenden. Die dürfen auch Alu-Gewinde haben, soweit sie ,,schwarz eloxiert sind bzw. gegen ,,Fressen" behandelt worden sind. Das trifft bei fast allen zu (z.B. ,,Zwischenringe" für Nahaufnahmen zu.) Auch bei der Einstellung des Abstands Okular-austrittslinse zur Plössl-eintrittslinse, muss ich, wie bisher geplant, auf  Alu-Teile mit selbst geschnittenen Gewinde verzichten.
Auch das ist mit üblichem Astro-, Kamera- und Fotozubehör durchaus möglich. An dieser Lösung arbeite ich bereits. Die wesentlichen Teile hierzu habe ich, einige muss ich mir noch besorgen. Mal sehen , ob es klappt. Das dauert aber noch etwas.
Gruß Carlos
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Rawfoto in Juni 21, 2016, 23:12:22 NACHMITTAGS
Hallo Carlos

Verwende Schraubensicherungslack und keinen festen Klebstoff, ich habe es einmal wie Du gemacht und bereut. Der Teil ist in der Zwischenzeit neu gefertigt ...

Das ist ausreichend stabiel ...

Viel Glück

Gerhard
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Carlos in Juni 21, 2016, 23:51:22 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,
Danke für den Hinweis. Ich nehme an, den "Lack" kann man, wenn nötig wieder lösen (Wie?). Meine Überlegung war, auch mit "Pocket-Kameras", wie z.B. einer "Lumix" kann man "durchs Kompensationsokular" fotografieren. Auch bei der kann ich das Objektiv nicht wechseln. (Die ist deutlich teurer als ein Touptek-Okular-Kamera-Body mit Plössl.) Zudem kann m.W. das Objektiv der "Lumix" die Kopensationsleistung eines KP-Okulars nicht so optimal nutzen wie ein "Plössl" als Objektiv.
Gruß Carlos
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: WStephan in Juni 22, 2016, 00:05:37 VORMITTAG
Hallo Carlos,

da Du ja solche nicht eloxierten Gewinde schon hast kannst Du doch versuchen die Lebensdauer durch Schmierung zu verlängern.
Ich habe da mit Kupferpaste sehr gute Erfahrungen gemacht, das wird dann auch nicht zu leichtgängig.

Grüße

Werner
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: smashIt in Juni 22, 2016, 00:09:19 VORMITTAG
Zitat von: Carlos in Juni 21, 2016, 23:51:22 NACHMITTAGS
Danke für den Hinweis. Ich nehme an, den "Lack" kann man, wenn nötig wieder lösen (Wie?).

den lack gibts normalerweise in 3 stärken:
einfach zu lösen
schwer zu lösen
nicht wieder zu lösen (thermisch gehts dann aber doch ;) )

bei einem grösseren feingewinde würd ich mal einen loctite 222 vorschlagen
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Rawfoto in Juni 22, 2016, 06:44:49 VORMITTAG
Guten Morgen

Chris, hat es ja schon gut beschrieben, was noch fehlt:

Ein kleiner Tropfen reicht, bei flächiger Befüllung bekommst Du sonst ein Problem und die Klebereste verreiben sich.
Lösen durch Schraubbewegung ...

Hitze bedeutet bei schwehr löslich ein paar hundert Grad, das würde ich mit Linsen nicht riskieren ...

Liebe Grüsse

Gerhard
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Carlos in Juni 22, 2016, 22:20:16 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
Dank der Ratschläge hier in diesem Faden ist es mir gelungen, das ,,selbst geschnittene" Gewinde des Plössl (f = 12,5 mm) und das ,,schwarz eloxierte" Gewinde des Gewinderings zur Einschraubung in den Okular-Kamera-Body, eine 5 MP Toolkraft Kamera von Conrad, wieder ,,gängig" zu machen. (Beide Gewinde hatten durch mehrfaches Ein- und Ausschrauben Schaden genommen.)
Nun kann ich (wieder) das Plössl so weit einschrauben, dass der Chip der Kamera in der ,,Brennebene" (12,5 mm) des Plössls liegt.
Jetzt bin ich auf der Suche nach einer Hülse (ca. 40 mm +- lang), die ich über den Leitz-Tubus (mit üblichem Steckdurchmesser für ,,Periplan"-Okulare (z.B. 10x GF) stecken kann und die am oberen Ende ein Außengewinde habt, das in das ,,Norm-Innengewinde" der Einsteckhülse (Steckmaß ca.30 mm) des Plössls  passt. (Das Innengewinde wird beim Plössl zur Einschraubung von Filtern genutzt.) Diese Steckhülse müsste also eine Wandstärke haben, die etwa der Differenz von Innendurchmesser Plössl-Steckhülse und Leitz-Tubus Außendurchmesser haben.
Mit der Hülse könnte man sehr einfach durch Verschieben auf dem Leitz-Tubus den Abstand Okular-Austrittslinse und Plössl-Eintrittslinse einstellen (und z.B. mit einer Feststellschraube fixieren).
Hat jemand eine Idee, ob es solche ,,Hülsen" gibt?
Gruß Carlos
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Detlef Kramer in Juni 23, 2016, 08:19:35 VORMITTAG
Hallo,

Du hast doch exzellente Beziehungen zu einer Werkstatt in Darmstadt. Die kann Dir das Ding drehen.

Detlef
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Alfred Schaller in Juni 23, 2016, 13:01:26 NACHMITTAGS
Zitat von: Detlef Kramer in Juni 23, 2016, 08:19:35 VORMITTAGDu hast doch exzellente Beziehungen zu einer Werkstatt in Darmstadt. Die kann Dir das Ding drehen.
... und sicher bei Notwendigkeit auch schwarzeloxieren lassen.
Viele Grüße
Alfred
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Carlos in Juni 23, 2016, 21:33:07 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
Das Problem, eine Okular-Kameras mit fest verbundenem Plössl als Objektiv  reversibel am Mikroskop-Tubus zu befestigen, wobei der Abstand von Mikroskop-Okular und Plössl-Objektiv verstellbar sein soll, hoffe ich, hinreichend genau beschrieben zu haben. Das lässt sich auf vielfältige Weise lösen. Eine, relativ einfache, habe ich oben beschrieben.
Meine Suche im IN nach einer ,,fertigen Adapterlösung" war allerdings derart verwirrend (Hunderte von Adaptern für unterschiedlichste Aufgaben), dass ich hier im Forum mal nachgefragt habe. Dabei hatte ich auch auf Vorschläge gehofft, wie man das Problem mit fertigen Teilen einfach lösen kann.
Hallo Detlef,
Es würde mich schon sehr ärgern, wenn es eine ,,offensichtlich" einfache Lösung mit käuflichen Teilen gäbe und ich voreilig und aufwendiger eine Werkstatt-Lösung realisiert hätte.
Mit Werkstattarbeiten habe ich auch eine sehr einfache Lösung vor Augen, nämlich den Umbau eines ,,Mikroskop-Adapters" ( z.B. von ,,hama"), wie er für Kleinbild-Kameras zu ,,analogen" Zeiten üblich war. Hier müsste man lediglich eine Hülse zum Einstecken des Plössls einbauen. Hier setze ich natürlich auf die ,,Werkstatt in Darmstadt".
Leider werden diese Adapter aber recht selten angeboten.
Gruß Carlos
Titel: Re: Frage an die „Bastler“
Beitrag von: Carlos in Juni 24, 2016, 23:16:38 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
Etwas ,,off topic" zur Erklärung des Hintergrunds meiner Versuche:
Üblicherweise verwendet man für die von Peter Höbel hier im Forum vor längerer Zeit vorgestellte ,,Plössl-Adaptionslösung" (wie auch für die ,,Coolpix"-Lösung), ,,Brillenokulare mit Gewinde". (Als Folge sind derartige, gebrauchte  Okulare sehr gesucht und im Preis gestiegen.)
Im Prinzip müssten aber dafür auch normale Okulare einsetzbar seien, da man ja als ,,Nicht Brillenträger" auch mit normalen Okularen mikroskopieren kann. Man sollte also auch durch sie Fotografieren können. Dies ist auch der Fall. (in der Literatur vielfach beschrieben.) Allerdings werden dafür üblicherweise normale Kameraobjektive eingesetzt, mit der Folge, dass derartige Objektive die Wirkung von ,,Kompensationsokularen" m.E. baubedingt nicht voll nutzen können.
Bei der Verwendung von symetrisch aufgebauten ,,Plössl-Okularen" als Objektiv wird, wie ich m. E. aus den Erklärungen von Peter H. entnehmen kann, die Kompensationswirkung von Kompensationsokularen (z.B. Leitz-Periplan-Okularen) baubedingt voll erhalten, vorausgesetzt,  dass die ,,Austrittspupille" des Okulars ,,ins Zentrum" der Plössl-Linsengruppe gelegt werden kann.
Dies ist für ,,Brillenokulare" relativ gut möglich (unkritisch), nicht jedoch für normale Okulare mit deutlich kürzerer Austrittspupille. Hierzu muss der Abstand Plössl/Okular , wenn überhaupt möglich, wesentlich präziser eingestellt werden.
Für die Plössl mit 12,5 mm und 17 mm Brennweite an Touptek-CMOS-Okularkameras und Periplan-Okularen (10x GF und 12,5x GF) ist mir das m.E. gelungen. Jetzt möchte ich dies mit weiteren Okularen testen. Deshalb muss die Kamera samt Plössl-Objektiv austauschbar und der Abstand  zum Okular sehr fein justierbar sein. Selbst geschnittene Gewinde sind hierfür ungeeignet.
Es kann sein, dass ich das Prinzip der Plössl-Adaption zu vereinfacht betrachte, deshalb meine Versuche. Natürlich könnten dabei  eine Reihe von nicht vorhersehbarer Problemen, z.B.  Grenzflächen-Reflexionsprobleme bei zu nahem Abstand Plössl-Okular, auftreten. Ich hoffe aber, auch die mit den Versuchen zu erkennen.
Gruß Carlos