Hallo Experten,
ist die Aussage richtig, daß am Fototubus des Stereomikroskops gewonnene Aufnahmen nicht durch stacken aufaddiert werden können? Das hieße dann, ein größerer Schärfentiefebereich der gestackten Aufnahme durch Verlagerung der Schärfenebene pro Aufnahme ist beim Stemi nicht zu erreichen?
Freundlichen Gruß
Wolfgang
Zitat von: woru in Juli 26, 2009, 15:22:22 NACHMITTAGS
Hallo Experten,
ist die Aussage richtig, daß am Fototubus des Stereomikroskops gewonnene Aufnahmen nicht durch stacken aufaddiert werden können? Das hieße dann, ein größerer Schärfentiefebereich der gestackten Aufnahme durch Verlagerung der Schärfenebene pro Aufnahme ist beim Stemi nicht zu erreichen?
Freundlichen Gruß
Wolfgang
Hallo!
Wieso sollte das nicht gehen???? Ich habs zumindest schon gemacht - mit Erfolg. http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,46985,46985#msg-46985
Herzliche Grüße
Peter
Zitatist die Aussage richtig, daß am Fototubus des Stereomikroskops gewonnene Aufnahmen nicht durch stacken aufaddiert werden können
Die Aussage ist richtig! Durch Stereomikroskope schaut man schräg auf das Objekt. Wenn man nun den Fokus verstellt, wandert dieses nicht in der optischen Achse auf eines der Augen oder das Fotookular zu, sondern verschiebt sich. Aufaddieren führt zu verschmierten Ergebnissen. Manche Stackingprogramme korrigieren den Effekt jedoch automatisch. Bei PICOLAY muss man dazu eine Extraroutine unter den 'Stacking operations' aufrufen. Es bleibt allerdings immer ein Kompromiss, da man innerhalb des Stapels verschiedene Blickwinkel auf denselben Punkt hat. Auerdem muss man die Ränder beschneiden. Bei einem normalen Mikroskop (natürlich auch bei einem Binokular) verschiebt man das Präparat durch das Fokussieren in der optischen Achse.
Beste Mikrogrüße
Heribert Cypionka
Hallo Herr Cypionka,
aber. schaut man soooo schräg auf das Objekt, dass es immer relevanten Fehler gibt?
Und: gilt das für beide Bauformen von Stereomikroskopen gleichermaßen?
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Herr Voigt,
ja, garantiert! Ohne Korrektur wird das Stacken ein Katastrophe. Und die Korrektur ist nicht einfach. Bei PICOLAY ist sie keineswegs perfekt, und betrifft nur Verschiebungen entlang der X- und Y-Achse. Andere Programe können auch Größenänderungen und Verdrehungen korrrigieren. Da wird es dann besonders schwierig, den nicht immer dreht sich das Objekt um den Mittelpunkt des Bildes. Dann muss man den Dreh- und Angelpunkt erst einmal finden...
Herzlichen Gruß
Heribert Cypionka
Hallo Wolfgang,
ich persönlich hab die Erfahrung gemacht,das "stacken" mit dem Stemi grundsätzlich möglich ist (Combine ZM als auch Zerene stacker),
allerdings sind die Ergebnisse nicht immer zufriedenstellend.Ich hab das Gefühl,das sich beim Scharfstellen auf verschiedene Schärfenebenen
diese sich verschieben oder auch minimal unterschiedliche Abbildungsmaßstäbe haben,warum das so ist,kann ein Experte vielleicht theoretisch
erklären).
Liebe Grüße und angenehmes Restwochenende,Manfred
Hallo Wolfgang,
mit CombineZM geht das ganz problemlos.
Gruß
Klaus
Beitragsinhalt auf Wunsch des Autors gelöscht
Dieses Forum ist doch immer wieder eine vorzügliche Wissensquelle.
Danke Herr Cypionka für die theoretische Begründung, daß ein stacken von Stemi-Aufnahmen nicht möglich ist. Es ist einleuchtend, daß bei einer Ablenkung von ca 6 Grad (?) das Bild beim durchfokussieren seitlich verschoben wird.
Danke auch an Peter, Manfred, Klaus und Mike, die mir durch ihre eigenen Erfahrungen doch Hoffnung machen, daß es klappen könnte. Vielleicht ist der Erfolg auch sehr abhängig vom Stemi, vom Objekt, von der Software und schließlich vom persönlichen Qualitätsanspruch. Ich möchte nur ein schönes Bild mit möglichst großer Schärfentiefe gewinnen, wissenschaftlichen Ansprüchen muss es nicht genügen.
Nochmals Dank.
Wolfgang
Beitragsinhalt auf Wunsch des Autors gelöscht
Hallo Wolfgang
ich kann Mike nur zustimmen, einfach mal probieren. Einer meiner ersten Stacks war z.B. das hier
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/15729_32313176.jpg)
Ein weiterer mit dem MBS 10 das hier
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/15729_49771840.jpg)
Das mag nun alles nicht Weltklasse sein, aber es ist eben auch nicht so, dass gar nix geht. Gestackt wurde mit CombineZ. Es ist nützlich sich dort in der Hilfe mal die Kapitel " Aligning Frames" und " Trouble shooting do stack" angedeihen zu lassen.
Viel Spass und Erfolg wünscht
Bernhard
Hallo,
ich hab grade vorhin auch Stemi-Aufnahmen gestackt (ich wußte nicht, daß das nicht geht ;-) ).
Für meine bescheidenen Ansprüche reichts.
Viele Grüße,
Martin
Das sind doch keine bescheidenen Ansprüche, das stacken mit dem Stemi bringt Bilder die man sonst auch nicht mit den teuersten Geräten erzeugen kann. Ob das Bild mit der Realität übereinstimmt, dazu haben wir ja das Mikroskop um das zu diskutieren. Wir sollten nicht immer nur versuchen noch perfekter aussehende Bilder zu produzieren sondern mehr verstehen was man da sieht. Ein technisch und optisch schlechtes Bild kann wenn es richtig gedeutet ist mehr sagen als ein perfektes Bild ohne Deutung. Ich war kurz davor mir immer teurere Stemis zu kaufen, das Stacken mit Combine Z hat mir gezeigt was man aus vergleichsweise preiswerten Stemis rausholen kann-oft mehr als aus den super teuren Stemis ohne Stacking. Das Bild von Bernhard mit dem MBS-10 ist doch toll-was will man noch mehr sehen?
Eine schöne neue Woche,
Ralf Feller
Guten Morgen,
na dann möcht auch ich meine Ergebnisse mit dem Stemi kurz demonstrieren (gestackt mit Combine ZM):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/15742_27379535.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/15742_48819127.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Schönen Wochenbeginn,Manfred
Bei der Zeiss Axiovision gibt es beim Stacken eine Option "Ausrichten" die ist genau für das Problem gemacht. Die Bildversätze werden vor dem Stacken ausgeglichen und das Ergebnis kommt wieder hin. Stacken am Stereo ohne die 6° Koorektur führt bei mir zu unbefriedigenden Ergebnissen.
Gruß
Thomas
@Mike
Helicon Focus steht auf dem Wunschzettel falls ich mit der Free-Software nicht so zufrieden sein sollte.
@Bernhard
Ein Bild sagt mehr als Worte - das MBS 1 steht am Arbeitsplatz und könnte ersten Versuchen dienen. CombineZ wird offenbar von etlichen Mikrofreunden benutzt und wird besorgt.
@Martin
Danke für die Meldung. Ein Ansporn, es doch einfach mal zu versuchen.
@Manfred
Wow! Das sind aber schon tolle Aufnahmen! Ein weiterer Ansporn auch theoretisch nicht Mögliches einfach zu versuchen. Würdest Du mir bitte das Stemi und die Kamera verraten, womit diese Bilder entstanden? Was ist der Unterschied zwischen Combine Z und Combine ZM
@Thomas
Zweifellos ist Axioversion wohl die professionelle Software, die theoretisch nicht Mögliches eben doch möglich macht :D. Leider vom Preis her mit einer normalen Rente nicht finanzierbar :(.
Zitat von: woru in Juli 27, 2009, 14:18:30 NACHMITTAGS
Was ist der Unterschied zwischen Combine Z und Combine ZM
Hallo Wofgang
das sind unterschiedliche Versionen. Es hiess zu Beginn CombineZ, dann begann der Autor die Versionen durchzu zählen bis CombineZ5. Irgendwann kam die Möglichkeit Filme zu erstellen bzw. zu bearbeiten , das war dann CombineZM (M = Movie). Die letzte Version brachte Pyramiden Stacken und heisst Combine ZP. Die würde ich empfehlen. Schau hier http://www.hadleyweb.pwp.blueyonder.co.uk/CZ5/combinez5.htm
oder google mal.
Ich hatte Helicon Focus auch eine Weile, ist schon sehr gut, aber angesichts der vielen tollen freeware Programme wie Combine ZP, Zerene stacker oder eben auch picolay würde ich heute kein Geld mehr ausgeben. Es gibt bei den Programmen immer jeweils Vor-und Nachteile je nach Aufgabenstellung. Die dürften aber erst dem sehr fortgeschrittenen Stacker auffallen.
Viel Spass beim durchprobieren und zeig mal was!
Viele gestackte Grüsse
Bernhard
Hallo,
leider konnte ich die vorstehende Mail nicht mehr unterschreiben, ich bitte um Entschuldigung. Offenbar ist die Zeilenzahl hier begrenzt? Ich konnte jedenfalls keinen weiteren Text unterbringen.
Eine Frage hätte ich noch. Da ich auch in der Makro- Lupenfotografie bisher keine Versuche mit Stacking unternommen habe, bin ich unsicher, bis zu welcher Objektdicke dieses Vorgehen noch sinnvoll ist. Hört das bei 2 bis 3mm auf oder lassen sich auch noch dickere Objekte bearbeiten. Micromounts zum Beispiel. Da am Stemi der Schärfebereich mitunter nur noch Zehntelmillimeter beträgt - wieviele Aufnahmen pro Millimeter sind denn sinnvoll? Gibt es Literatur zum Thema?
@Hallo Bernhard,
während ich noch am Schreiben war hast Du schon geantwortet :D. Vielen Dank für die Hinweise.
Danke für Euer Interesse.
Wolfgang
Man kann auch Macroaufnahmen stacken. Flechten und Moose, aufgenommen mit einer Canon EOS mit Macroobjektiv, die Proben werden in der Z-Achse verfahren. Irgendwann erreicht man aber den Punkt, wo die gestackten Aufnahmen halt künstlich aussehen.
Werner Jülich
Zitat von: Werner Jülich in Juli 27, 2009, 14:59:55 NACHMITTAGS
Man kann auch Macroaufnahmen stacken.
... umso mehr als diese Programme eigentlich aus der Makrofotografie kommen!!
Wolfgang, mal noch ein paar Tipps zum lesen. Einer der besten Seiten (die ich leider immer noch auf der Linkliste vermisse!!) zur Mikrofotografie ist die von Herrn Piper
http://www.mikrofotografie.info/index.html
Da steht viel zum Thema stacken.
Ansonsten in den Hilfen und Tutorials der einzelnen Programme.
Für Makrostacks brauchts halt ein Balgengerät oder Makroschlitten und es kann los gehen.
Schau mal was die Leute da so zaubern:
http://www.photomacrography.net/forum/viewforum.php?f=27
Du kannst Dich auch mal zu deutschen Makrofotografieseiten googeln z.B.
http://www.makro-forum.de/forum3.html Gib "stacken" in die Suche ein!
Tschüss
Bernhard
Wow! Das sind aber schon tolle Aufnahmen! Ein weiterer Ansporn auch theoretisch nicht Mögliches einfach zu versuchen. Würdest Du mir bitte das Stemi und die Kamera verraten, womit diese Bilder entstanden? Was ist der Unterschied zwischen Combine Z und Combine ZM
Hallo Wolfgang,
nun,den Unterschied zwischen Combine Z und ZM hat Bernhard ausführlich erläutert...
Ich benutze eine Canon EOS 450D sowie ein Stemi aus dem fernen Osten mit Trinotubus der Marke "MP 3400F"(hat mich 449 Euro gekostet),bin aber sehr zufrieden damit...
Nun zu,einfach probieren,bin schon auf Deine Bilder gespannt ;)
Ein herzlicher Gruß aus Österreich,
Manfred
@ Bernhard,
danke für die Links.
ZitatEiner der besten Seiten (die ich leider immer noch auf der Linkliste vermisse!!) zur Mikrofotografie ist die von Herrn Piper
Zustimmung, die Seiten habe ich auch schon seit vergangenem Jahr auf der Festplatte.
Zitathttp://www.photomacrograp.../forum/viewforum.php?f=27
Auf der Seite fand ich u.a. auch Charles Krebs wieder, seine tollen Bilder und die Homepage verfolge ich mit großem Interesse.
Zitathttp://www.makro-forum.de/forum3.html Gib "stacken" in die Suche ein!
Diese Seite kannte ich noch nicht. Sehr interessant, danke. Wenn man doch nur mehr Zeit hätte.
Gute Nacht
Wolfgang
Hallo Manfred,
ZitatIch benutze eine Canon EOS 450D sowie ein Stemi aus dem fernen Osten mit Trinotubus der Marke "MP 3400F"
Die Canon EOS 450D ist auch bei mir im Einsatz, das Stemi muß noch geliefert werden. Aber ich kann ja mit dem MBS-10 oder dem Motic SMZ 143 schon einmal üben.
ZitatNun zu,einfach probieren,bin schon auf Deine Bilder gespannt
Sobald ich den Eindruck habe, daß die Bilder reif für eine Veröffentlichung sind, werde ich sie hier vorstellen. Darüber werden aber schon noch ein paar Wochen vergehen.
Herzlichen Gruß
Wolfgang
Den Diskussionen ist meinerseits eigentlich nichts hinzuzufügen. Zur Abrundung noch 2 mit Helicon Fokus gestackte Aufnahmen aus der Mineralogie. Es ist deutlich zu erkennen, das die besseren Ergebnisse mit einem Makroskop zu erzielen sind, mit dem man eben nicht "schräg" auf das Objekt schaut.
Viele Grüße von
Jürgen Stahlschmidt
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/16052_47805141.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/16052_13853748.jpg)
Hallo Herr Stahlschmidt
ZitatEs ist deutlich zu erkennen, das die besseren Ergebnisse mit einem Makroskop zu erzielen sind, mit dem man eben nicht "schräg" auf das Objekt schaut.
Sicher, diese Bilder belegen das eindeutig. Aber da die Rente für ein Makroskop UND ein Stemi leider nicht reicht, muß ich mich für das Stemi entscheiden; weil die visuelle Nutzung doch grösser ist als die fotografische Dokumentation. Aber wenn ich damit Bilder hinbekomme wie sie hier von Bernhard Lebeda und Manfred Rath gezeigt wurden, bin ich schon zufrieden.
Allerdings hat eine für mich sehr interessante Website:
http://www.mikroskopie-mikrofotografie.de/welcome/main_frame.htm
mit Selbstbauanweisungen für ein Makroskop auch schon wieder Begehrlichkeiten wach werden lassen. :D
Freundliche Grüße
Wolfgang
Hallo zusammen,
gerade für Stereomikroskope vom teleskopischen Typ gibt es prinzipiell die Möglichkeit entweder mit einem festen Adapter oder einem Schiebezwischenstück das Hauptobjektiv auf einen Strahlengang zu zentrieren und es so gleichsam zum Makroskop umzufunktionieren. Für das SV 8 gab es ein spezielles Objektiv Photo S, das von vorneherein nur auf einen Strahlengang zentriert war.
Beste Grüße !
JB
Guten Abend Wolfgang,
ich habe dir hier noch einen Link: http://www.rudolfwoelki.gmxhome.de/index.html
Hier zeigt ein erfahrener Praktiker sein Vorgehen und seine Ergebnisse!
Freundliche Grüsse
Arnold Büschlen
@ Herr Boschert
Danke für den Hinweis und
@ Herr Büschlen
Danke für den Link
ich wünsche ein schönes Wochenende
Wolfgang
Hallo Alle zusammen,
Beneidenswert schöne Bilder!!
Um sie mit eigenen Resultaten (Coolpix 4500 mit vorgeschalteter Optik) vergleichen zu können, wäre es nett, Abbildungsmaßstäbe (mm-/µm Skalen) in den Bildern vorzufinden. Besten Dank für die Mühe!
Hier als Beispiel ein gestacktes und gestitchtes Bild: http://www.gigapan.org/viewGigapan.php?id=26592
Ciao,
Guy