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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Peter V. in November 19, 2016, 11:29:17 VORMITTAG

Titel: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Peter V. in November 19, 2016, 11:29:17 VORMITTAG
Hallo,

mir fällt immer wieder auf, dass ich am liebsten mit der Oldtimer-Periplan-Coolpix-Lösung arbeite und sie (für statische Objekte) nach wie vor einer der besten und  flexibelsten Lösungen ist.
Man kann sie wie eine Okularkamera einfach in die Okularstutzen aller Mikroskope stecken, man kann das komplette Sehfeld des Okulars (mit rundem Trauerrand) abbilden oder auch weit hineinzoomen. Die Bilder sind oft ohne Nachbearbeitung schon "knackig".
Leider sind die Coolpixe ja echte Oldtimer (zum teil 16 jahre alt!) und hatten den Nachteil, nicht (oder zumindst nicht einfach) mit dem Computer verbunden werden zu können und auch die extrenen Auslöser funktionieren eher nach dem Zufallsprinzip.
Ansonsten waren aber Leistungsumfang und Bedienbarkeit dieser Kameras genial und ich nutze sie immer noch sehr gerne - weil man sie problemlos an diverse Mikroskope transferieren kann und die Aufnahme ohne große Eistellerei einfach immer gelingen.
Ok, zum Fokussieren brauchte man eigentlich immer einen kleinen externen Monitor/Fernseher, weil der Originalmonitor der Coolpix das kaum wirklich zulässt.

Mittlerweile hat sich ja eher die DSLR als Standardkamera fürs Mikroskop entwickelt, die jeodch eher unfelxibel ist, da sie meist eine komplexe mechansiche Anpassung an das jewilige Mikroskop erfordert.

Kennt vielleicht doch noch jemand eine "zeitgemäße" Adaption mit einer Kompakten, die alle Vorteile der Coolpixe (990, 995, 4500) bietet?

Also:

Halbwegs aktuelle Kamera
Einfache Aufschrauben einer Periplans mit Gewinde (ggf. über Zwischenringe) ohne weitere "drehbankpflichtige" Basteleien
Aufnahme des ganzen Sehfeldes, Möglichekit,zu zoomen.

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Cyathus in November 20, 2016, 10:01:23 VORMITTAG
Hallo Peter,
zwei Fragen:
1. muss es eine Kompakte sein? Im mft-Lager gibt es auch schöne kleine Kameras die nur unwesentlich größer als eine Kompakte sind, z.B. Olympus e-pl7 mit hochauflösendem Display und guter Auslösedämpfung des 1.Vorhangs.
2. muss die Kamera zoombar sein? Die aktuellen Sensoren sind so hochauflösend, dass der gleiche Effekt über Ausschnittsvergrößerungen erzielbar ist. Zudem "zoome" ich lieber durch Einschwenken eines anderen Mikroskopobjektivs.

Wenn beides nicht muss steht einer Adaption des Gewinde-Periplan nichts mehr im Wege. Ein Objektiv wird sich finden, bei mft wird das Sehfeld sowas um 30mm komplett ausgeleuchtet. Ich würde ältere Objektive bevorzugen, da diese solider gebaut und günstiger sind. Ich nutze ein altes, wertloses OM mit verölter Blende und daneben ein Pentax-Objektiv. An die e-pl7 lassen sich alte Objektive der meisten Hersteller über Adapter anbringen. Über Zwischenringe ist die Verbindung vom Objektiv-Filtergewinde zum Periplan problemlos herstellbar. Die Knackizität kannst du durch Erhöhen von Schärfe und Kontrast in der Kamera einstellen, oder, was besser ist, später am Computer.

Grüße,
   Axel

Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Peter V. in November 20, 2016, 12:17:30 NACHMITTAGS
Hallo Axel,

na ja, die von Dir vorgestellte Lösung ist ja letztlich nichts viel anderes als eine DSLR. Es sollte schon ein Kompakte sein. Ich weiss nicht, ob Du die Coolpix-Lösung kennst. Du kannst damit wirklich das ganze Sehfeld des Okulars aufnahmen (also ein "rundes" Bild mit schwarzem Rand), aber auch auch soweit hineinzoomen, dass das Bild rechteckig ohne Vignettierung ist. Und zum Fokussieren kannst Du noch weiter hineinzoomen. Dazu bedarf es auch keins Computers (allerdings ist ein kleiner Fernseher/TV-Monitor sinnvoll sinnvoll, den man anschließt). Die Bilder werden bereits direkt perfekt und benötigen kaum eine Nachbearbeitung, die Qualität ist ad hoc in der Regel deultich besser als mit einer DSLR, trotz der gerade mal 3 MP.  Das Ganze ist recht leicht und kann problemlos von Mikroskop zu Mikroskop getragen werden. Ähnlich gute Lösungen hab es auch mit diversen Kompakten von Canon.
Leider sind all diese Kameras recht alt und haben zum Teil noch Macken aus der Frühzeit ihrer Entwicklung. So funktionieren sowowhl die Original- als auch die China-Nachbauten der Fernauslöser nur unzuverlässig - meist gar nicht.
Deshalb suche ich nach einer zeitgemäßen Kamera, die ähnliche Features aufweist. Dass es nichts so einfach sein wird wie bei der Coolpix, bei der man wirklich nur das Okular an die kamera schrauben muss, ist mir klar. Allerdings sollte die Adaption der Kamera an das Okular ohne einen Turmbau zu babel möglich sein.
Ich hatte gehofft, dass irgendejemand vielleicht eine ähnliche Lösung mit einer aktuellen kamera gefunden hat.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: ortholux in November 20, 2016, 13:56:15 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

diese Kollegen meinen, daß die Zeit so langsam vorüber ist.
http://www.photoinfos.com/Spektiv/Digiscoping-digitale-Kompaktkamera.htm

Wolfgang
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in November 20, 2016, 14:33:06 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

für mich habe ich die Kompaktkameralösung durch eine Nikon 1 ersetzt.

Das klappt recht gut und die Einzelteile für die Adaption sind bis auf den Zwischenring 52 auf 28 mm Standard. Obwohl, der Herrmansche KPL-Adapter wurde oder ist ja auch recht verbreitet, insofern kann man den unter Mikroskopikern auch zu den Standardteilen rechnen.

Diese Adaption mit Beispielbildern habe ich hier vorgestellt: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10915.msg79231#msg79231 .

Es gibt für die Nikon 1 auch ein feststehendes 18 mm-Objektiv, das mikroskopische Bild wird kreisrund, dafür aber fast formatfüllend abgebildet. Mit dem im Beitrag verwendeten Nikkor 10-30 bekommt man eine formatfüllende Abbildung mit ca. 25 mm Objektivbrennweite.

Vor einiger Zeit hat Gerd-G ein aktuelles Modell der Nikon 1, nämlich die Nikon 1 J5 für eine Direktadaption ohne Optik über C-mount an Leica beschrieben.

Natürlich kann man auch die J5 mittels Okularadaption einsetzen, und zwar so wie ich es für die J1 damals beschrieben habe.

Leider fehlt bei dem aktuellen Modell die Möglichkeit einer klassischen Fernauslösung. Dafür geht aber die Fernauslösung über Funkanwendung mittels Android-Smartphone oder  -Tablet ganz gut.

Für mich ist das ein hinreichender Ersatz für die Coolpix.

Viele Grüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in November 20, 2016, 15:51:47 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

meine einzige Fotolösung ist eine Pentay Q7 mit 8,5mm Festbrennweite + günstigem Leitz-Okular im selbstgedrehten Adapter.
Die Kamera hat einen im Objektiv sitzenden Zentralverschluss, der Blitzen bei allen Zeiten erlaubt und keine Erschütterungen verursacht. Der 1/1,7 Zoll Sensor ist beachtlich leistungsfähig, und die Kamera entspricht von der Bedienung her einer DSLR mit vielen Knöpfen und Rädern. Gleichzeitig ist sie leicht genug, um den Tubus nicht zu überlasten.
Ich fotografiere nicht oft, und bin daher kein großer Experte auf dem Gebiet. Meine vorher mal verwendete Sony NEX 5 machte keine besseren Bilder, die Wackelei war nur mit Tricks zu bekämpfen, und von der Bedienung liegt sie weit hinter der Pentax. Die Pentax lässt sich gut per IR-Fernauslöser auslösen. Ich benutze sie seit ein paar Jahren als allround-Kamera, und die DSLR setzt Staub an. So eine Kamera + Objektiv liegt so bei 200-250€ gebraucht bei ebay, wird aber nicht oft angeboten.
Ich habe leider seit Monaten wegen Umbauarbeiten kaum Zugriff auf meinen Mikroskopie-Kram, deshalb kann ich Dir Beispielfotos nicht so schnell liefern.
Hier habe ich mal einen Schnappschuss gepostet, den ich Dir gerne in Originalgröße schicken kann:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=27050.0

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in November 20, 2016, 17:14:18 NACHMITTAGS
Hier mal ein 100%-Ausschnitt aus einem "Urlaubs-Schnappschuss"
Lomo-Objektiv (vermutlich 9-fach) und Monokulartubus an meinem Biolamini-Eigenbau-Mikroskop.
Tümpel-Opfer aus dem Mittelmeer.
Nachbearbeitung: 100%-Ausschnitt, Autokorrektur Irfan View.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/204775_17419828.jpg)

Ich bin da ganz zufrieden mit.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: A. Büschlen in November 20, 2016, 19:50:04 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

die Nikon Coolpix 950, 990, 995 waren wirklich ein genialer Zufall für die Fotografie am Mikroskop.
Ob es dafür einen zeitgemässen Ersatz gibt? Rolf-Dieter zeigt eine sehr gute Lösung, aber auch diese Kamera ist nur noch gebraucht erhältlich...

Der Hinweis von Wolfgang führt zu den Smartphones. Aktuelle Meldungen weisen darauf hin, dass deren Kameras noch leistungsfähiger werden sollen.

Ich bin gespannt, was die Zeit bringt!

Gruss Arnold
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: rhamvossen in November 21, 2016, 10:15:49 VORMITTAG
Hallo,

Ich gebrauche ein micro 4/3 Kamera mit Sigma 30 mm Objektiv:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=22987.0

Das ist keine feste Verbindung, der Kamera wird ganz einfach drauf gesetzt. Ist also eine richtige "Aufsetzkamera" ;). Das Vorteil: sehr flexibel, Okulare wechseln kein problem, in 10 sekunden auf ein anderes Mikroskop montiert. Zentrieren: kein Problem. Durch den Gummi Ring bleibt der kamera auf seinen Platz. Nachteil: man muss immer wieder aufstehen um ein Foto zu machen, die Möglichkeit zu zoomen gibt es mit das Festbrennobjektiv natürlich nicht. Ich gebrauche diese Lösung nicht nur mit das gezeigte Reisemikroskop, auch am Zeiss Standard, Leitz Dialux etc wird auf diese Weise fotografiert. Wenn man gerne durch verschiedene Mikroskope fotografieren will (und nicht mehrere  Kamera's kaufen will), dann ist dies eine attraktive Lösung. Ich verstehe Peter's Frage, auch ich habe die  schwere und grosse DSLR Kamera' s am Mikroskop nie gemocht. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: peter-h in November 21, 2016, 13:38:19 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

gerade da die Canon DSLRs so schön mit Live View erschütterungsfrei arbeiten und sehr weit verbreitet sind, lohnt es sich doch sicher über eine solche Adaption nachzudenken. Auch der PC-Anschluß geht.
Dass es auch mit ganz wenig Eigenbau ein gutes Bild gibt kann ich hier zeigen. Variante Nr. 7

http://www.mikroskopie-ph.de/index-canon.html

Es muß also nur vom Okulargewinde zum Pentax SMC 40mm ein Adapter gefertigt werden. Da hat Klaus sicher gute Kontakte  ;)

Viele Grüße
Peter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Georg P in Dezember 03, 2016, 20:39:15 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ich benutze eine Sony RX100. Ihr Objektiv (ø 43mm) passt zufällig genau in einen Zeiss-Glockenadapter (Halbkugel mit Zeiss-Ringschwalbe auf Tubus).
Diese Glockenadapter gibt es für 23,2mm und 30mm Tuben, wenn auch selten. Im Tubus habe ich ein KPL 8 Okular, die Kamera liegt auf.
Das Sichtfeld wird voll erfasst.
Wenn man das Kameraobjektiv mit der Rändelschraube fixiert (was nicht notwendig ist), muss man sicherstellen, dass die Kamera nicht das Objektiv einfährt.
Wenn das passiert, geht die Kamera kaputt! Man kann die Zeit hochstellen auf 30 Minuten Inaktivität bis zum Ausschalten. Das gilt aber nicht für den "Betrachten-Modus" bereits aufgenommener Fotos und Filme. Da wird das Objektiv nach kurzer Zeit eingefahren! Auf dem Mikroskop verbleiben kann die Kamera nicht.
Nach der Foto- oder Filmsession kommt die Kamera runter und ein passender Deckel auf den Adapter.  
Ich kann damit leben und bin sehr zufrieden mit der Adaption und den Ergebnissen.
Für Fotos verwende ich das Kameradisplay. Fokusvergrößerung mit Kantenanhebung und dabei Feinfokussierung über das Mikroskop, dann 2 Sekunden Selbstauslöser.
Ob neuere Modelle der RX100 auch passen, weiß ich nicht, diese bieten die Möglichkeit zu Tethering.

Viele Grüße,
Georg

Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 03, 2016, 22:06:40 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

der Thread-Starter hat das Thema eventuell gar nicht mehr im Blick...

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: peter-h in Dezember 04, 2016, 11:10:19 VORMITTAG
Guten Morgen,

wenn das Thema belebt werden soll, dann liefere ich einige Beispiele. Es geht einfach wie mit der alten Coolpix, wenn .......
Wenn man einen Adapter hat oder die Verbindung zwischen Periplan und Kameraobjektiv herstellen kann. Also habe ich einen Adapter vom Gewinde Periplan zu dem Filtergewinde 49x0,75 für die Objektive gedreht. Alle Bilder mit Leitz PL Fluotar 16 aufgenommen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/205580_38564424.jpg)
Beispiel 1) wenn es unbedingt der volle Bildkreis bis 18mm sein muß !

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/205580_37637549.jpg)
Beispiel 2) die ideale Kombination

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/205580_66744534.jpg)
Beispiel 3) keiner Bildausschnitt und je nach Abstand Okular-Objektiv kann ein Hotspot auftreten (kritisch)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/205580_52171347.jpg)
Kommt auf das Objektiv an.

Schönen Sonntag und Gruß
Peter

Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Baldrian in Dezember 04, 2016, 11:39:46 VORMITTAG
Hallo Peter, danke für die Bilder. Zeige uns doch mal deine Adaptierung. Welches Sensorformat belichtest du?

Tom 
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: peter-h in Dezember 04, 2016, 12:03:20 NACHMITTAGS
Hallo Tom,

auf besonderen Wunsch.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/205586_53196779.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/205586_33584301.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/205586_34779098.jpg)
Der Abstand Periplan - Objektiv ist für das SMC Pentax 40mm optimiert !

Es gibt keine Serienproduktion !
Gruß
Peter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Peter V. in Dezember 04, 2016, 12:58:37 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

Zitat von: Bob in Dezember 03, 2016, 22:06:40 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

der Thread-Starter hat das Thema eventuell gar nicht mehr im Blick...

Viele Grüße,

Bob

doch, im Blick habe ich es schon. Nur haben die letzten Postings wenig mit meiner ursprünglichen Frage nach einem funktionell ähnlich einfachen aktuellen Ersatz für die Coolpix-Periplan-Lösung (oder die damals ebenfalls gängigen Adationen an diverse kompakte Canons mit einen Filterhalter und Step-down-Ring) zu tun. In der Schule hätte man gesagt "Thema verfehlt"  ;), wenngleich es natürlich nie falsch sein kann, alle Möglichkeiten einer Kameraadaption im Forum zu veröffentlichen.
Dass es Tausende von Möglichkeiten gibt, eine Kamera zu adaptieren, ist mir bewußt. Aber mir ging es um eine einfache, universelle Lösung, mit der man flott von Mikroskop zu Mikroskop schreiten kann, und das ohne individuell anzufertigende Drehteile oder Glockenadapter.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Hugo Halfmann in Dezember 04, 2016, 13:46:02 NACHMITTAGS
ZitatAber mir ging es um eine einfache, universelle Lösung, mit der man flott von Mikroskop zu Mikroskop schreiten kann, und das ohne individuell anzufertigende Drehteile oder Glockenadapter.

Das dürfte schwierig werden, denn die 3 Zufälle Periplangewinde, passende Puillenlage, leichte Kamera mit drehbarem Display wird es leider so schnell nicht wieder geben. Die Coolpix wurde schließlich nicht für´s Einschrauben eines Periplanes gebaut, daß es das gleiche Gewinde war, war reiner Zufall.
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: peter-h in Dezember 04, 2016, 14:37:45 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

ich habe es nicht so eng gesehen. Somit habe also auch ich das Thema verfehlt.  >:(
Es gibt ausreichend viele Personen welche per Drehbank so ein kleines Teil fertigen können. Nur kostet es einige Euronen. Der frühere dumme Zufall mit dem Gewinde der Coolpix wird es ganz sicher nichtmehr geben. Warum also nicht in die Zukunft, bzw. Gegenwart blicken.

Viele Grüße
Peter (H)
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Peter V. in Dezember 04, 2016, 15:15:48 NACHMITTAGS
Hallo,

@Peter: Wie ich ja schrieb: Es kann nie verkehrt sein, alle Lösungen im Forum vorzustellen, auch, wenn nicht 100%ig zur Frage passen

@Holger: Na ja, es müssen ja nicht alle "Zufälle" passen. Die kompakten "A" und "G"-Canons waren ja auch noch ein recht elegante Lösung, man brauchte nur zwei Ebay-Allerweltsartikel wie den Filterhalter-Vorsatz und einen Step-Down-Ring.

Ich kenne leider trotz aller Vorschläge keine Lösung, die den Coolpixen und Canons von der Gesamt-"Easiness" gleich kommt. DSLRS mit Objektiv und daran angeflanschtem Okular sind einfach zu klobig.

War ja auch nur eine Frage, ob vielleicht jemand auf eine ähnlich simple, aber aktuelle Lösung gestoßen ist.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Dypsis in Dezember 04, 2016, 18:50:32 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ich habe es mal mit einer Coolpix P7000 versucht. Geht doch auch recht simpel, mit Teilen aus der Bucht. Kostet auch nicht viel. Ich meine es kommt einer Antwort auf Deine Frage doch recht nahe?

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21346.msg159707#msg159707

(Am Ende des Threads)

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Baldrian in Dezember 05, 2016, 12:43:55 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in Dezember 04, 2016, 12:03:20 NACHMITTAGS
Hallo Tom, auf besonderen Wunsch. ...  Es gibt keine Serienproduktion ! Gruß
Peter

Hallo Peter, das sieht doch gut aus. Eigentlich könnte man doch einige Adapter in Serie produzieren. Ich denke, dass einige Leute hier gerne den Adapter hätten, aber keine Drehbank haben.

Tom
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: peter-h in Dezember 05, 2016, 17:10:14 NACHMITTAGS
Hallo Tom,

es ist sicher eine nette Aufgabe für Leute die Zeit haben. Es kommt noch dazu, dass ich nun gelernt habe, dass trotz sehr einfacher Adaption zwischen Periplan und Objektiv es doch nicht den Wünschen entspricht. Eine schöne große DSLR ist eben keine Coolpix.

/laut nachgedacht/
Und da Mikroskopiker ihre knappen Kassen für feine Objektive und Zubehör brauchen ist für so ein dämliches Drehteil kaum Kleingeld vorhanden. Alu-Ring mit 2 Gewinden kann doch nix kosten !

Mal bei BW-OPTIK nachfragen ob sie eine Serie auflegen. Aber Achtung, für jedes Objektiv den richtigen Pupillenabstand (Thema: Hotspot, Vignettierung, Verzeichnung).

Schöne Grüße
Peter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 05, 2016, 20:05:37 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich denke, dass die Canon DSLR doch recht schwer ist für diese Art der Adaption. Da wird der Tubus ganz schön belastet und leichtere Mikroskop werden schon etwas kippelig. Da wäre eine leichtere Kamera wünschenswert.
Die Alternative, Trino-Tubus, DSLR-Objektiv, Adapter und DSLR sind auch teuer, und einen Trino-Tubus für ein Zeiss Standard ist auch selten und teuer. Von daher darf so ein Adapter schon einiges kosten, und lohnt sich trotzdem.

Den Aufwand der Herstellung unterschätzt man leicht, denn es ist doch ein großer Unterschied, ob man sowas für sich selbst zurechtexperimentiert, oder ob man etwas für Geld herstellt, wo dann der ahnungslose Käufer alleine mit zurechkommen können muss. Die von Peter H. verwendeten Objektive sind auch alte Schätzchen und nur für jemanden verfügbar, der gerne bei ebay einkauft. Das führt schnell zu diversen Varianten an Okular und Relais-Objektiv. Eine Kleinserie ist so nicht leicht zusammen zu bekommen.
Meine Familie würde mich schon fragend ansehen, wenn ich einen ganzen Samstag darauf verwende, ein oder zwei solche Adapter herzustellen, nachdem etliche Telefonate und e-Mails nötig waren, um alle Details zu klären, und ich würde dann berichten, dass da 100€ bei rumgekommen sind. Das ist wirklich nur was für Leute, die nicht viel um die Ohren haben, und anders kalkulieren können.
Vor dem Hintergrund würde es mich interessieren, wie lukrativ die Produktionen von BW Optik sind.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Cyathus in Dezember 06, 2016, 10:38:31 VORMITTAG
Verstehen tue ich die Diskussion nicht. Warum soll ich mir einen Adapter anfertigen lassen, wenn es einen solchen (28 -> 37 oder 28 -> 52) doch online zu kaufen gibt? Kann mich bitte jemand aufklären?

Grüße aus Rühle,
   Axel
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: peter-h in Dezember 06, 2016, 10:54:13 VORMITTAG
Wunderbar !
Jetzt muß ich nur noch ein Objektiv mit passender Pupillenlage finden, so einfach kann es sein.  ;D

Gruß
Peter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: A. Büschlen in Dezember 06, 2016, 11:32:06 VORMITTAG
Hallo,

Peter, du hast geschrieben:
ZitatDSLRS mit Objektiv und daran angeflanschtem Okular sind einfach zu klobig.

Ich konnte es nicht lassen und habe deshalb  die Nikon Coolpix 990 auf die Waage gelegt und Diese zeigt ganze 537gr an, dagegen bei der Canon EOS 700D ohne Objektiv 574gr . Bei der Coolpix beträgt die Länge 15,25cm dagegen bei der  Canon 13,30cm ... wo ist da das klobige zu finden? ;)

Gruss Arnold

Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 06, 2016, 11:50:21 VORMITTAG
@Arnold: Schön, dass Du ein paar Fakten beisteuerst. Das hätt ich nicht gedacht. Mir persönlich wäre die DSRL aber trotzdem zu schwer. Wurde die Coolpix-Lösung evtl. bevorzugt an einem senkrechten Tubus verwendet?

@Axel: Man möchte die Kamera doch ohne Fokusänderung gegen das Okular austauschen können. Das funktioniert nur bei einer bestimmten Stellung von Kameraobjektiv zu Okular. In meinem Adapter für die Pentax Q steckt dafür das Okular in einem verschiebbaren Ring, der durch Klemmschrauben in Position gehalten wird. Ein 28mm-Gewinde ist dabei nicht erforderlich, sondern man kann das Okular nehmen, dass am besten funktioniert. Das ist auch im Entwicklungsstadium äußerst praktisch, weil man da ja noch nicht so genau weiß, wo man eigentlich hin muss.

Wenn man Okular,Kamera und Objektiv schon hat, kann man die Adaptierung über käufliche Adapterringe einfach ausprobieren, und sehen, ob es vielleicht passt. Den Abstand zwischen Okular und Kamera kann man einfach in Stufen vergrößern, indem man einen Filter minus Filterglas dazwischenschraubt. In der Praxis hat man aber eher selten zu wenig Abstand, sondern meist zu viel.... Ein bisschen aufpassen sollte man, ob die Adapterringe einteilig oder evtl. aus mehreren Teilen zusammengeklebt sind.

Ich könnte mir eine µFT-Kamera mit Pancake- Festbrennweite ganz gut vorstellen, sofern sie erschütterungsfrei auslöst. Mit meiner Pentax Q bin ich aber ganz zufrieden, und es ist nicht zuletzt eine sehr kostengünstige Lösung.

Viele Grüße an alle,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Peter V. in Dezember 06, 2016, 11:52:13 VORMITTAG
Hallo Arnold,

dagegen bei der Canon EOS 700D ohne Objektiv  574gr

;)

Nochmal, weil ich glaube, dass Ihr mein Anliegen gar nicht versteht: In irgendwelchen "Einzelpunkten" mag es immer einen gleichwertigen Ersatz geben. Aber in der SUMME aller Eigenschaften hat die Kompakte eben gewisse Vorteile. Z.B. des Zoomens. Mit der Coolpix konntest Du bereits in der Kamera das Bild komplett als "rundes Bild" darstellen (so, wie man es durch das Okular sieht), aber auch so weit hineinzoomen, dass es vignettierungsfrei ist.

Herzliche Grüße
Peter



Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: A. Büschlen in Dezember 06, 2016, 12:46:45 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ich reiche nach: das Canon 40mm Pankake hat ein Gewicht incl. Filterring von 131gr.

Ich möchte noch etwas anderes zeigen: die Nikon Coolpix 950 kostete laut der Preisliste von Nikon Schweiz 1999 CHF 1698.- incl. MwSt.!
Ich vermute, dass sich mit geduldiger Suche am ehesten bei den Smartphones eine kostengünstige Lösung finden lässt, die deinen Wünschen entspricht.

Gruss Arnold
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: CMB in Dezember 06, 2016, 15:22:12 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ich halte das Iphone mit diesem Adapter http://www.arcturuslabs.com für einen angemessen Nachfolger.

Grüsse sendet
CMB
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: TPL in Dezember 06, 2016, 18:00:45 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Dezember 06, 2016, 11:52:13 VORMITTAG(...) Aber in der SUMME aller Eigenschaften hat die Kompakte eben gewisse Vorteile. Z.B. des Zoomens. Mit der Coolpix konntest Du bereits in der Kamera das Bild komplett als "rundes Bild" darstellen (so, wie man es durch das Okular sieht), aber auch so weit hineinzoomen, dass es vignettierungsfrei ist. (...)

Lieber Peter,

ich möchte nur diesen einen Aspekt aufgreifen. Zoomen ist kein Vorteil, sondern ein Behelf. Mit einem enormen optischen Aufwand wird durch Zoomen gewährleistet, dass Du "irjenswie" ein passendes Bild bekommst. Wäre dagegen die Kamera-Brennweite passend, wäre dieser irrwitzige Aufwand (den man bei der Coolpix bei jedem Start neu betreiben muss) gar nicht nötig. Zooms an Mikroskop-Kameras sind keine gute Lösung. So.

Was Du _eigentlich_ suchst ( :-*) ist eine Kamera mit genau der richtigen Brennweite (und den ganzen anderen wichtigen Parametern, liebe Nerds). Ich habe das in der Fujifilm Finepix X-100 und ihren Nachfolgern gefunden: eingebautes, kurzbrennweitiges Objektiv mit Zentralverschluss, ein für Adaptionen prima geeignetes Objektivgewinde (M49, männlich!), vielfache, auch mechanische Fernauslösemöglichkeiten und... (auf Wunsch) quadratisches Bildformat! Letzteres ist ein echter Gewinn, da es dem kreisrunden Mikroskopbild am ehesten verlustfrei – und ohne viel zu riesige Gesichtsfelder ohne entsprechende Auflösung – gerecht wird.

Ist natürlich viiiel zu teuer...

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 06, 2016, 19:20:08 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich vermute, dass die nostalgischen Gefühle für die alte Coolpix bei wenigen so weit gehen, dass sie von der aktualisierten Fassung auch "Coolpix-Ringe" fordern werden. Die kamen so weit ich erinnere von Objektivlinsen aus Kunststoff, die in einem preisgünstigen Verfahren hergestellt wurden. Die Gefahr solcher Fehler ist bei einer Festbrennweite mit wenigen, relativ einfach geformten Linsen bestimmt geringer. Eine früher mal gekaufte Rollei-Kompaktkamera hatte auch solche Fehler, die Festbrennweite an meiner Pentax Q hat sie nicht. Ich weiß nicht, ob für heutige Zoomobjektive durchweg besserer Linsen verwendet werden, als für die damals richtig teure Coolpix - wohl eher nicht.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: rhamvossen in Dezember 07, 2016, 13:26:47 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

ZitatIch habe das in der Fujifilm Finepix X-100 und ihren Nachfolgern gefunden

Wie ich das verstehe ist das eine Kompakt Kamera mit einen grossen Sensor, ich mag das klassische Design sehr. So etwas möchte ich auch mal haben, aber es ist mir noch viel zu teuer. Ich weiss nicht wo die Preisen dieser Kameras in den kommenden Jahren hingehen, ich erwarte das die  preiswerter werden. Kompakt, leicht und schön, so sieht diese Kamera aus. Weg mit die DSLR Kameras! Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: TPL in Dezember 07, 2016, 18:08:28 NACHMITTAGS
Beste Rolf,

ich habe dazu gerade eine längere PM geschrieben, die ich hier in Auszügen kopiere:
Zitat(...) die Fujifilm x-100 war in mehrererlei Hinsicht die Erfüllung meiner Träume: als gewöhnliche Foto-Kamera ist sie groß genug für meine Pranken, hat alle Knöppe da, wo ich sie erwarte und macht Bilder... Du (und Deine Lieben!) wirst begeistert sein. Denn Hauttöne – auch unter richtig schwierigen Belichtungsverhältnissen – sind ihre Domäne. Dann kamen noch so Sachen dazu: ein Sucher, der sowohl elektronisch funktioniert (im Dunkeln, im Nahbereich und bei Mikro-Anwendung ein Segen) und ein echter optischer Sucher (bei großer Helligkeit und Motiven, die sich in's oder aus dem Bild bewegen Bild bewegen ein Segen). Dass die X-100 dann auch noch aussieht wie... eine Kamera (!) hat mich überzeugt. Die musste also her.

Die X-100 kam 2010 auf den Markt; blieb aber für mich ein Traum, da der Preis damals für mich noch illusorisch hoch war. Ich habe sie mir erst vor rund 3 Jahren gebraucht gekauft und habe es nicht bereut. Dennoch habe ich sie nicht mehr: vor meiner Abreise habe ich sie meiner Tochter geschenkt. Für ein Bild von der Adaption hatte ich leider keine Gelegenheit mehr, (...)

Allerdings habe ich einen Plan, der mit den Weiterentwicklungen der X-100 zusammenhängt. Die weitere Entwicklung der Modellreihe (https://de.wikipedia.org/wiki/Fujifilm_X-Serie) ist ausgesprochen ermutigend. Da soll es nächsten Januar ein Modell "X-100F" geben (die Buchstaben der Vorgängerinnen stehen für "second" und "third"; diese wäre also "fourth"). Erst ab der X-100S können die Kameras auch Wifi und damit die Steuerung über ein Smartphone oder Tablet (was mir sehr wichtig wäre). Konstant geblieben – und nach den bisherigen Meldungen auch beibehalten – ist das Objektiv, die Anschluss-Maße und die grundsätzlichen Eigenschaften. Abhängig vom Schnickschnack des kommenden Modells und meiner Kassenlage werde ich mir also entweder dieses kaufen (eher unwahrscheinlich) oder die bis dahin deutlich reduzierte X-100T, welche eigentlich alles hat, was ich brauche.

Zurück zu Deiner Frage: die optische Adaption besteht aus dem Kamera-Objektiv und einem nicht-kompensierenden Okular mit großer Feldzahl und Austrittspupille. Ich hatte verschiedene Zeiss-, Leitz-Okulare für Stereomikroskope (30mm) und Nikon-Okulare (23mm, für die CF-Serie) ausprobiert. Alle (!) haben ein sehr brauchbares Bild gegeben. Für mich ist die günstigste Kombination ein Nikon CW15x, da ich davon drei habe.
Mechanisch: Okular auf eine der diversen, für die X-100 angebotenen, konisch zulaufenden Gegenlichtblenden oder über M49-Filteradapter aufkleben, schrauben oder klemmen, in den Bino- oder Trinotubus einschieben und nach kurzer Anpassung des Abstands Objektiv-Okular (eher unkritisch): loslegen. Alles ist ziemlich unproblematisch, weil die "Eintrittspupille" des Kameraobjektivs ausreichend weit vor dem Linsenscheitel liegt.

Hier kann ich leider nichts davon machen, da alle Kamera-Adaptionen noch in (Deutschland) lagern. Hätte auch keinen Sinn, da ich in den vergangenen gut 4 Monaten gerade ein einziges Mal zum Mikroskopieren gekommen bin. Der Container mit meiner Einrichtung (z.B. einem brauchbaren Tisch und Stuhl sowie den sonstigen Utensilien) ist auch erst Mitte November, kurz vor meinem ersten Heimaturlaub, hier eingetroffen. Ich schlage mich deshalb noch immer durch Massen von IKEA-Aufbauanleitungen und Verpackungsmaterial. Bis Weihnachten sollte ein bisschen Ordnung eingekehrt sein. (...)

Mein knapper Tipp: sieh Dir die aktuelle X-100T mal im Laden, als Ausleihe oder meinetwegen auch mit dem 14tägigen Rückgaberecht eines großen Versenders an. Meine Befürchtung: Du wirst sie auch ohne Mikroskop-Nutzung behalten wollen, denn das Dingen ist einfach (!) die Kamera für Leute wie unsereiner. Sie macht das, was sie soll richtig gut und sieht dabei auch noch so aus. (...),

m.v.g., Thomas

PS: Fujifilm hat noch eine ganze Reihe anderer Kameras mit ausreichend großen Sensoren im Programm. Darunter ist zumindest noch die X-70 in diesem Faden erwähnenswert, da sie vermutlich einen ähnlich geringen Adaptionsaufwand hat wie die X-100 und die Coolpixen der 900er und 4500er-Reihe. Dieses Modell kenne ich aber nur aus Beschreibungen. Lohnenswerte Lektüre (egal, was man vom Autor, seinen ästhetischen Vorlieben und seinen gesellschaftlichen Ansichten hält): Ken Rockwell's Camera Reviews (http://www.kenrockwell.com/fuji/index.htm).
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Dezember 08, 2016, 13:58:58 NACHMITTAGS
Zitat von: TPL in Dezember 06, 2016, 18:00:45 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Dezember 06, 2016, 11:52:13 VORMITTAG(...) Aber in der SUMME aller Eigenschaften hat die Kompakte eben gewisse Vorteile. Z.B. des Zoomens. Mit der Coolpix konntest Du bereits in der Kamera das Bild komplett als "rundes Bild" darstellen (so, wie man es durch das Okular sieht), aber auch so weit hineinzoomen, dass es vignettierungsfrei ist. (...)

Lieber Peter,

ich möchte nur diesen einen Aspekt aufgreifen. Zoomen ist kein Vorteil, sondern ein Behelf. Mit einem enormen optischen Aufwand wird durch Zoomen gewährleistet, dass Du "irjenswie" ein passendes Bild bekommst. Wäre dagegen die Kamera-Brennweite passend, wäre dieser irrwitzige Aufwand (den man bei der Coolpix bei jedem Start neu betreiben muss) gar nicht nötig. Zooms an Mikroskop-Kameras sind keine gute Lösung. So.


Nö, lieber Thomas

das stimmt so ja nun nicht! Die Parameter der Coolpix 990 müssen immer nun dann neu eingestellt werden, wenn sie komplett von der Stromversorgung getrennt wird. Wer sie mit Netzkabel betreibt, muss beim einschalten gar nichts neu einstellen. Die leichte (!) Zoomstufe die ein vignettefreies Bild ermöglicht, wird übrigens durch einen Knopfdruck von 2 sec Länge erreicht. Wo ist da ein "irrwitziger" Aufwand?

Freut mich trotzdem, daß Du eine für Dich bessere Lösung gefunden hast!

Viele Mikrogrüße

Bernhard
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: TPL in Dezember 08, 2016, 18:20:00 NACHMITTAGS
Lieber Bernhard,

ich habe mich blöd ausgedrückt. Mit dem irrwitzigen Aufwand meinte ich nämlich zweierlei:
1. den optischen Aufwand für ein Objektiv variabler Brennweite (Zoom) das für die Nutzung am Mikroskop keinen Vorteil bietet und
2. das neue Anwählen und Kontrollieren der gewünschten Brennweite nach jedem Start, bei dem die Kamera nicht am Netzgerät hängt.

Du führst (korrekterweise) an, dass 2. bei Nutzung am Netzkabel nicht nötig ist, aber mit einem Netzkabel ist für mich der Vorteil der "Coolpix-Lösung" hin. Ich hasse Strippen auf dem Tisch und wenn es Peter sogar darum geht, dass die Kamera leicht von einem Mikroskop zum nächsten gewechselt werden kann, dann ist das noch ein weiterer Ansatz für Kritik (nicht so sehr meiner). Außerdem finde ich solche Dinge wie eine "leichte (!) Zoomstufe" im Sinne der Reproduzierbarkeit und insbesondere für Messungen total kontraproduktiv.

Aber sei beruhigt: auch ich fand die "Coolpix-Lösung" so überzeugend, dass ich mir deshalb die 4500 gekauft hatte. Leider hat sie den Sturz meines Sohnes von einem Olivenbaum schlechter weggesteckt als dieser; sondern war danach mechanisch hinüber. Als das 2007 passierte, war die große Zeit der "Coolpix-Lösung" schon vorüber und ich habe lieber auf eine Lösung mit weniger Kompromissen gehofft... und nach gerade mal sechs Jahren ja auch gefunden ;).

Ein (bisher nicht angeführter) Vorteil bei den Fujifilm-Modellen X-100S und X-100T (und sicher auch bei der X-100F) ist der völlige Verzicht auf Strippen. Weder zur Stromversorgung (der Akku hält Stunden) noch für die Kamerasteuerung und Bildübertragung (per WLAN zum Smartphone oder Tablett) brauche ich irgendwelches Strippen-Gedöns am Mikroskop (mein Reise-Mikroskop braucht übrigens auch keinen Netzadapter). Das finde ich sehr angenehm.

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 08, 2016, 19:46:42 NACHMITTAGS
Habe ich das richtig gelesen:
Zitat
Fujifilm-Modell X-100S
gebraucht ab EUR 900,00

Dann kann ich nur Oettinger zitieren mit - angeblich - : I think I spider!
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: TPL in Dezember 08, 2016, 20:23:14 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in Dezember 08, 2016, 19:46:42 NACHMITTAGSHabe ich das richtig gelesen:
Zitat
Fujifilm-Modell X-100S
gebraucht ab EUR 900,00

Dann kann ich nur Oettinger zitieren mit - angeblich - : I think I spider!

Hallo Klaus,

keine Ahnung, wo man das liest, aber der Preis ist nicht sehr realistisch. Selbst die X-100T (also die Nachfolgerin der X-100S) geht üblicherweise für etwa 100–200 € weniger weg (bei eBay verkaufte X-100T (http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_nkw=Fujifilm+X-100T&_in_kw=1&_ex_kw=&_sacat=0&LH_Sold=1&_udlo=&_udhi=&_samilow=&_samihi=&_sadis=10&_fpos=&LH_SALE_CURRENCY=0&_sop=12&_dmd=1&_ipg=50&LH_Complete=1)).

Davon abgesehen: die Kamera ist in vielerlei Hinsicht auf dem qualitativen Niveau der (deutlich teureren) Kameras aus Wetzlar. Das ist kein Bollen Plastik mit einer Menübedienung, die sich ein Praktikant ausgedacht hat, sondern ein richtiger Fotoapparat.

Viele Grüße
Thomas
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: MikroTux in Dezember 08, 2016, 20:42:05 NACHMITTAGS
Man kann sich auch die Klasse der 1/1.7-Zoll Kompaktkameras ansehen. Da gibt es einige Modelle mit einem Gewinde um den Objektivtubus herum, direkt an das Kameragehäuse.  Damit läßt sich über ein Rohr eine stabile verbinung zum Okular herstellten, und Kameras sind  noch recht leicht. Z.b. Olympus xz-1/xz-2, Panasonic lx 3..7 (gibt es auch ein Leica pendant).
Allerdings ist diese Kameratype jetzt auch vom Neumarkt-Verschwunden, da durch größere 1-Zoll Sensortypen ersetzt um mehr Megapixel-Abstand zu den Handycams zu haben.
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 08, 2016, 20:46:05 NACHMITTAGS
Zitatkeine Ahnung, wo man das liest,

hier:

https://www.amazon.de/Fujifilm-X100S-Digitalkamera-Megapixel-Full-HD/dp/B00AX12ZL8
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Dezember 09, 2016, 12:13:25 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in Dezember 08, 2016, 20:46:05 NACHMITTAGS
Zitatkeine Ahnung, wo man das liest,

hier:

https://www.amazon.de/Fujifilm-X100S-Digitalkamera-Megapixel-Full-HD/dp/B00AX12ZL8

...und in dem ebay Link von Thomas sieht es eigentlich auch nicht nach 100-200€ aus. Aber der Preis spielt für Peter möglicherweise keine Rolle.

Dennoch, Thomas, würde mich Deine konkrete Adaptionslösung interessieren!

LG Bernhard

Edit: sorry, Thomas sagte ja " 100-200€ WENIGER" -hatte ich überlesen!!
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Klaus Henkel in Dezember 09, 2016, 13:26:28 NACHMITTAGS
Ja, bei 200 € weniger, bleiben als Preis ja nur noch 1.000 Euro. Das wäre eine echte Gelegenheit ...
Grüße!
KH
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: TPL in Dezember 09, 2016, 18:15:40 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Henkel in Dezember 09, 2016, 13:26:28 NACHMITTAGSJa, bei 200 € weniger, bleiben als Preis ja nur noch 1.000 Euro. Das wäre eine echte Gelegenheit (...)

Hallo Herr Henkel,

Die von Klaus Herrmann zitierten 900€ minus der von mir genannten 100 bis 200 € weniger ergeben...? Vielleicht stehe ja schon wieder _ich_ auf der Leitung, aber gar so viel über den Preis laufende Negativ-Propaganda hat die X-100T, deren Ebay-Gebraucht-VERKAUFSpreis überwiegend zwischen 700- und 800 € liegt, doch nicht verdient, oder?

Wenn man es halbwegs wohlwollend und halbwegs (!) clever anstellt, kann man mit dem gleichen Muster auch die Ebay-Gebraucht-VERKAUFSpreise des von KH (West) genannten Vorläufer-Modells X-100S finden (http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_nkw=Fujifilm+X-100S&_in_kw=1&_ex_kw=&_sacat=0&LH_Sold=1&_udlo=&_udhi=&_samilow=&_samihi=&_sadis=10&_fpos=&LH_SALE_CURRENCY=0&_sop=12&_dmd=1&_ipg=50&LH_Complete=1). Da liegt man, mit etwas Glück, schon unter 500€, also der Hälfte des absurden Preises, den einem die Amazonas-Firma ausspuckt (welches Interesse haben die daran, Neuware-Käufer auf realistische Gebrauchtpreise aufmerksam zu machen?).

Übrigens liegen knapp 500 € in der Größenordnung dessen, was ich in der Zeit des Modellauslaufs für eine Coolpix 4500 bezahlen musste. Für eine X-100 (also ohne "S" oder "T") liegt man bei 300 bis 350€. Man kann etwas anhand selbst erdachter (oder schlecht recherchierter) Preisevorstellungen auch kaputt diskutieren. Kenne ich schon...

Liebe Klausens (Ost und West): was ist denn bitte Ihr/Euer Beitrag zum Thema "Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung"? Wirklich nur Granteln? Das wäre doch schade...

Viele Grüße
Thomas (TPL)
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 09, 2016, 19:10:24 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

im Preis einer Fuji X-100 ist auch ein hochwertiges Objektiv enthalten. Bei einer Systemkamera müsste man das noch dazu kaufen, und die Preise für eine Festbrennweite mit günstig gelegener Eintrittspupille liegen eher im mittleren, als im niedrigen Bereich. Das relativiert den Preisunterschied z.B. zu einer gebrauchten Canone deutlich.

Thomas, bieten die verschiedenen Modelle der X-100 eigentlich eine erschütterungsfreie Auslösung? Oder besser gesagt, eine Auslösung mit Erschütterung nach der Bilderfassung?

Das fest angebaute Objektiv ist für normale Fotoanwendungen natürlich Geschmackssache.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: TPL in Dezember 09, 2016, 19:52:10 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

die X-100-Modelle haben allesamt einen Zentralverschluss. Das ist keine korrekte Antwort auf alle Deine Fragen, aber zumindest noch eines scheint sicher: das künftige Modell (X-100F) hat wohl auch diesen "rolling electronic shutter", über den man sich zwar den Mund zerreissen kann, der aber bei unbewegten Motiven ein Segen ist. Für bewegliche Motive dagegen ist er höchstsens künstlerisch einzusetzen ;).

ZitatDas fest angebaute Objektiv ist für normale Fotoanwendungen natürlich Geschmackssache.
Genau. Manche lieben es. Ich zum Beispiel...*

Herzliche Grüße
Thomas

* ich gebe aber gerne zu, dass ich mir für den Wunsch nach anderen Brennweiten (12, 18, 35, 50, 60, 105, 200mm) mit weiteren Kameras von dieser Firma beholfen habe, die einen Anschluss für wechselbare Objektive bieten (X-Pro1, X-T10).
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Carlos in Dezember 09, 2016, 20:37:22 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
Ich verfolge den ,,Faden" mit großer Aufmerksamkeit. Allerdings habe ich doch große Schwierigkeiten, zu verstehen, welche Bedeutung die ,,Eintritts-/Austrittspupille" hat.
Zitat... eine Festbrennweite mit günstig gelegener Eintrittspupille ...
Betrifft das das Okular, die "Austrittspupille" kann ich (halbwegs) experimentell bestimmen, oder ist die ,,Eintrittspupille" des Objektivs, ein Begriff der auch häufig genannt wird, mit dem ich aber wenig anfangen kann (wie messen/bestimmen?)? Vor allem:
Wie sollen diese aufeinander abgestimmt werden? Gibt es da eine klare Regel der klassischen, geometrischen Optik?
Ich gebe zu, bei meiner Adaption einer Okular-Kamera mit einem Plössl-Okular als auf unendlich eingestellten Objekt habe ich den m.E. optimalen Abstand durch ,,pröbeln" eingestellt. Eine klare, mathematische Formel zur Berechnung des richtigen Abstands wäre mir lieber.
Gruß Carlos
Nachtrag: In einem Plössl-Okular-Okular sind vier Linsen in zwei gleichen "Linsen-Gruppen" spiegelsymetrisch" kombiniert. Das durch das "Kompensationsokular" korrigierte Zwischen-Bild des Mikroskop-Objektivs wird so, lediglich auf die "Chip-Größe" angepasst, unverändert auf dem "Chip" abgebildet. (So jedenfalls mein Verständnis von der "Adaptionslösung")
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Lupus in Dezember 09, 2016, 21:00:53 NACHMITTAGS
Hallo Carlos,

die Abstimmregel ist ganz einfach: Okularaustritts- und Objektiveintrittspupille sollen zusammenfallen. Bei einem Plösslokular als "Hilfsobjektiv" ist das nie ein Problem weil die Eintrittspupille immer vor dem Plössl liegt. Bei einem Kameraobjektiv liegt sie innen, die richtige Lage kann man ebenfalls durch experimentieren zusammen mit dem Okular ermitteln, oder durch Messung der Blendenlage im Objektiv.
Bei großen Blendendurchmessern gibt es allerdings einigen Spielraum für die richtige Position.

Hubert
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 09, 2016, 21:01:05 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

ein Zentralverschluss braucht aus meiner Sicht keine weiteren elektronischen Tricks mehr, um weitgehend erschütterungsfrei fotografieren zu können. Da gibt es nur eine schwache Drehschwingung um die optische Achse. Meine Pentax Q hat auch (winzige) Zentralverschlüsse in den interessanteren Wechselobjektiven.
Mit meiner NEX 5 konnte ich erstklassige normale Fotos machen, aber am Mikroskop hat die Schwingung vom Verschluss das Bild stark beeinträchtigt. Das kam schon ziemlich unerwartet für mich in Anbetracht des stabilen Aufbaus.

@Carlos: Bei vielen Objektiven liegt die Eintrittspupille tiefer im Objektiv, als die Austrittspupille vor dem Okular. Man merkt dann gleich, dass das nicht klappt. Gut stehen die Chancen bei eher flach bauenden Festbrennweiten.

Ich finde dieses Thema wirklich interessant, weil so eine Kamera zum Reinstecken bzw. Draufsetzen gerade für Gelegenheits-Mikrofotografie prima ist.

Der Trend der Zeit sieht meines Wissens so aus: Die Kamera-Hersteller haben dramatisch Umsatzeinbußen, auch bei besseren Kameras. Dafür gibt es zunehmend aufwändigere Smartphone-Kameras (mit günstig liegender Eintrittspupille :)).
Von daher liegt die Lösung von CMB-Matthias voll im Trend. Ich selbst bin nicht so Smartphone-begeistert, dass ich mir ein teures Modell kaufen würde. Und die billigen haben eher mäßige Kameras. Abfallen tun gute Smartphone-Kameras hauptsächlich bei wenig Licht (Kein Problem beim Mikroskop dank LED) und in der Dynamik des Sensors. Es bleibt also im HiFi-Bereich immer ein Einsatzgebiet für gute Kameras. Viel Entwicklungsarbeit wird für die verbleibenden Stückzahlen wohl nicht mehr geleistet werden. Nur gut, dass die heutigen Kameras bereits so gut sind.


viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: TPL in Dezember 09, 2016, 21:21:26 NACHMITTAGS
Zitat von: Carlos in Dezember 09, 2016, 20:37:22 NACHMITTAGS(...) Eine klare, mathematische Formel zur Berechnung des richtigen Abstands wäre mir lieber. (...)

Hallo Carlos,

mir nicht! Ich finde es fantastisch, eine Kamera auf das Mikroskop zu setzen, einen Ring zur mechanischen Anpassung um wenige Zehntel Millimeter zu drehen und dann mit der Beobachtung und auch mal ein paar Fotos sofort loszulegen. Mehr als das empfinde ich als Belastung. Ist so. Ich bin ein Exot – schon klar! Aber warum sollte ich mir denn bitte meine visuellen Vorlieben anderweitig aufnötigen lassen? Lieber ein Jahr später als mit dem falschen Kamera- oder Betriebssystem ;D. Sinngemäß gilt das auch für mechanische Adaptionen: es kann gar nicht so eilig sein, dass ich hier zeige, was ich seit meiner Ausreise gar nicht mehr nutzen kann: hey, ein nicht-komensierendes Okular werdet Ihr doch auch ohne Bild an eine Gegenlichtblende kleben können (ich konnte es auch!). Also los...

Den Begriff der Eintrittspupille, wie auch andere grundlegende Begriffe der geometrischen Optik werde ich hier nicht definieren (können!), weil mir dazu die lexikalisch-fachliche Kompetenz, aber insbesondere auch die Lust fehlt. Als vermeintlicher Physiker hätte ich ja schon mal können, aber als vermeintlich mathemathisch interessiertem Mikroskopiker erwarte ich es natürlich auch von Dir. Bitte selber gugeln!

Ich mag Lösungen, die auch ohne Rechnerei funktionieren (obwohl ich es sehr schätze, die mathematischen Grundlagen dokumentiert zu wissen ;).

Fujifilm zahlt mir keine Prämien. Ich kenne die gar nicht, außer, dass ich meine Kamera dort (in Krefeld) mal registriert und (eine Andere!) reparieren lassen habe. Was ich hier tue ist eine sehr private Empfehlung, die ich wirklich ernst meine. Sie gilt vor allem für Fotografen! Die X-100-Modelle sind eigentlich zu schade, nur an einem Mikroskop genutzt zu werden. Sie sind Kameras zum Bildermachen, wenn die Handy-Qualität mal nicht reicht (klingt provokativ, aber seht Euch die Bilder an).

Viele Grüße, Thomas
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in Dezember 09, 2016, 21:25:57 NACHMITTAGS
Zitat von: Carlos in Dezember 09, 2016, 20:37:22 NACHMITTAGS
......, die "Austrittspupille" kann ich (halbwegs) experimentell bestimmen, oder ist die ,,Eintrittspupille" des Objektivs, ein Begriff der auch häufig genannt wird, mit dem ich aber wenig anfangen kann (wie messen/bestimmen?)? Vor allem:
Wie sollen diese aufeinander abgestimmt werden? ...

Hallo Carlos,

schon etwas älter, aber hier ist alles anhand eines praktischen Beispiels beschrieben: http://www.juelich-bonn.com/jForum/read.php?11,205038

Als Beispiel wurde eine seinerzeit (2009) aktuelle Coolpix genommen.


Lieber Thomas,

Zitat von: TPL in Dezember 09, 2016, 18:15:40 NACHMITTAGS... Liebe Klausens (Ost und West): was ist denn bitte Ihr/Euer Beitrag zum Thema "Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung"? ...

Die Frage ist leicht zu beantworten. Klaus (Ost) als Autor der Mikrofibel hat darin alles Wissenswertes zur Adaption für die Mikrofotografie beschrieben. Klaus (West) kann immer noch den Zwischenring 52 auf 28 mm liefern, der für eine ordentliche Adaption benötigt wird.

Viele Grüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: TPL in Dezember 09, 2016, 22:07:20 NACHMITTAGS
Zitat von: Rolf-Dieter Müller in Dezember 09, 2016, 21:25:57 NACHMITTAGS(...) Die Frage ist leicht zu beantworten. Klaus (Ost) als Autor der Mikrofibel hat darin alles Wissenswertes zur Adaption für die Mikrofotografie beschrieben. Klaus (West) kann immer noch den Zwischenring 52 auf 28 mm liefern, der für eine ordentliche Adaption benötigt wird. (...)

...herzerwämend, lieber Rolf-Dieter,
nur habe ich von dieser Sorte konstruktiven Beiträgen nichts (nichts!) von deren Autoren gelesen.

Und zum "Zwischenring 52 auf 28 mm"? Ist da noch ein Bedarf (ich habe einen für beinahe lau über ;))?

Macht doch bitte gerne, was Ihr wollt und was Ihr mit Euren Lieblings-Ausrüstungen mögt. Wer keine spezifisch dynamische Aufgabe am Mikroskop lösen muss, ist mit einer kompakten Kamera mit eingebautem Objektiv (gerne auch die Leica Q für gefühlte 4500 €) bestens bedient. Meine Empfehlung kostet allerdings nur ein Neuntel davon (Klausens, bitte ein bisschen rechnen, bevor wieder Mondpreise gepostet werden)

Herr Henkel, Sie sind dran...
Schönen Start in's Wochenenende
Thomas (TPL)
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Klaus Henkel in Dezember 10, 2016, 01:09:40 VORMITTAG
Zitat von: TPL in Dezember 09, 2016, 22:07:20 NACHMITTAGS
Zitat von: Rolf-Dieter Müller in Dezember 09, 2016, 21:25:57 NACHMITTAGS(...) Die Frage ist leicht zu beantworten. Klaus (Ost) als Autor der Mikrofibel hat darin alles Wissenswertes zur Adaption für die Mikrofotografie beschrieben. Klaus (West) kann immer noch den Zwischenring 52 auf 28 mm liefern, der für eine ordentliche Adaption benötigt wird. (...)

Herr Henkel, Sie sind dran...

Hatte bisher zu wenig Zeit. Es reichte nur für wenig qualifizierten Unfug.
Aber ich werde ausführlich antworten! Bestimmt! In Kürze. Es wird Sie überraschen.

KH

ZitatSchönen Start in's Wochenenende

dito!
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Klaus Henkel in Dezember 11, 2016, 17:02:07 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Henkel in Dezember 10, 2016, 01:09:40 VORMITTAG
Zitat von: TPL in Dezember 09, 2016, 22:07:20 NACHMITTAGS
Zitat von: Rolf-Dieter Müller in Dezember 09, 2016, 21:25:57 NACHMITTAGS(...) Die Frage ist leicht zu beantworten. Klaus (Ost) als Autor der Mikrofibel hat darin alles Wissenswertes zur Adaption für die Mikrofotografie beschrieben. Klaus (West) kann immer noch den Zwischenring 52 auf 28 mm liefern, der für eine ordentliche Adaption benötigt wird. (...)

Herr Henkel, Sie sind dran...

Als ich im Jahr 2002 die Mikrofibel durch das Kapitel 4.4.2.3 Abstimmung von Mikroskop und Kamera erweiterte, ahnte ich nicht, daß es auf lange Jahre das letzte Mal sein sollte, daß ich mich mit der "Abstimmung" beschäftigte. Die Dinge waren ja doch ein für alle Mal geklärt. Man fotografierte mit einer Olympus OM 2 oder OM 4Ti, nahm einen Metz-Blitz, baute das Bitzrohr aus und in eine Blitzzunge hinein, die man in den Schlitz eines Zeiss'schen Doppelkollektors steckte. Wer keinen hatte, bekam Rat und Tat bei Jürgen S. in Hagen. Wer es anders machte oder machen wollte, z.B. mit einer Canolta o. ä., erntete in der Regel ein maliziöses Lächeln der Erfahrenen.
Sogar mit der Blitzsynchronzeit von 1/60 sec des Gummituch-Schlitzverschlusses konnten sich die Plankton-Liebhaber arrangieren. Die Wiederaufladezeiten der verwendeten Blitzgeräte lagen bei 1/5 sec, die kürzesten Blitzleuchtzeiten am Mikroskop zwischen 1/10.000 und 1/40.000 sec.

Die meisten waren mit dieser ingeniösen Ausrüstung so zufrieden, daß manche von ihnen den rechtzeitigen Umstieg auf die Digitalfotografie versäumten und deshalb noch immer auf Kisten voller inzwischen unverkäuflicher Olympus-Ausrüstung sitzen - so wie ich. 2008 wagte ich ich mich ins Digitale und kaufte ein D-SLR-Gehäuse der Pentax iST-DS. Im Jahr darauf stürzte ich auf Helgoland vom roten Felsen und mußte die Pentax unbenutzt in den Schrank legen. Das war meine letzte "mikrofotografische" Tätigkeit, bis heute. Abgesehen davon, daß ich vor etlichen Jahren mehrere tausend Mikro-Farbdias in die Tonne entsorgt habe.

Die Entwicklung der digitalen Kamerawelt lief seidem an mir vorbei, so daß ich ich praktisch mikrofotografisch wieder einmal zum Anfänger geworden bin. Deshalb suche ich - wie Peter V., BOB, R.-D. Müller und TPL nach einer einfachen Hardware-Lösung für meine Standards. Für die Anpassung ans Mik habe ich wohl alles, was man so braucht. Problematisch scheint aber ein guter TTL-Blitz zu sein, den ich mit einem Doppelkollektor oder ein Spiegelgehäuse in den Strahlengang bekomme, damit die Rädertiere und die Stephanosphaera scharf werden.

Mein Freund J. aus Hagen und auch PeterV. haben schon Rat gegeben. Fasziniert haben mich auch neuerdings die Lösungen, die BOB mit der Pentax Q7 und TPL mit der Fujifilm X100... ins Spiel gebracht haben. Aber der TTL-Blitz ...!?! Die Fujifilm-Kameras schätze ich wegen der metallenen, stabilen und präzisen Bauweise sehr. Seit gut zwei Jahren mache ich doch meine Personen-, Feld- und Wiesenaufnahmen mit einer Fuji X20, die mir sehr sympathisch ist, weil ich zehn Jahre mit der Leica M4 fotografiert habe, von der Fuji nach Auslaufen der Leitz-Patente die externen Bedienelemente auf gelungene Weise übernommen hat. Gegen eine zusätzliche X100... hätte ich gar nichts. Auch nichts gegen eine moderat-kurze Festbrennweite. Und schon gar nichts gegen einen Zentralverschluß! Aber der TTL-Blitz ...!?!

Jetzt will ich überlegen, wie weit ich bei Bewegungsabläufen komme mit den enorm hellen Dioden-Beleuchtungen von Dr.Hiller, mit denen ich meine Standard 16 und Standard Universal illuminiere. Ob da auch ohne Blitz etwas geht bei den Planktonten?

Weiter bin ich mit meinen Überlegungen noch nicht gekommen.

KH
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: ManK in Dezember 11, 2016, 17:20:50 NACHMITTAGS
 ;D ich hör die Worte doch mir fehlt der Sinn ;D
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 11, 2016, 19:25:05 NACHMITTAGS
Hallo Herr Henkel,

ich habe mit dem Aufkommen der Digitalfotografie den Eindruck gewonnen, dass viele Probleme der Belichtungsmessung der Vergangenheit angehören. Besonders die Blitz-Belichtungsmessung war zu Analog-Zeiten ja anspruchsvoll und und nur mit bestem Equipment gut in den Griff zu bekommen. Heute kann man, statt mit einem Belichtungsmesser herumzufuchteln, einfach ein Bild machen, und sich das Histogramm ansehen. Aus meiner Sicht ist TTL-Belichtungsmessung deshalb nicht mehr zwingend erforderlich. Kleine Abweichungen der Belichtung von Bild zu Bild kann man nachträglich korrigieren, am besten, wenn man die Bilder im Raw-Format aufgenommen hat. TTL-Belichtungsmessung können die meisten Kameras mit den zugehörigen Systemblitzen, aber der Aufwand ist aus meiner Sicht verzichtbar.

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist heute die erschütterungsarme Bilderzeugung. Bereits der Verschlussschlag einer Kamera reicht, um deutlich sichtbare Unschärfen zu bringen. Deshalb rücken Kameras mit Bildaufnahme aus dem live-view ohne vorherige Verschlussaktivität (vor allem Canon Mittelklasse-DSLRs) und Zentralverschlusskameras in den Blickpunkt. Ihre alte Pentax bietet diese Eigenschaft z.b. nicht. Die hier diskutierten Kameras zum Reinstecken in den Okulartubus sind natürlich besonders attraktiv, wenn man mehrere Mikroskope hat, oder bei Mikrotreffen mit den Gruppenmikroskopen Fotos machen möchte.

LED-Blitz ist technisch möglich. Ich kenne mich selbst nicht allzu gut mit Elektronik aus, aber "The Playstation" - Jorrit hatte mal erwähnt, dass er sich das mal irgendwann vornehmen möchte.

Ihre Mikrofibel sehe ich übrigens nach wie vor als eine sehr bedeutende Arbeit, weil in einem umfassenden und jederzeit frei verfügbaren Dokument viele grundlegende Dinge fundiert und anschaulich (Im Rahmen des Möglichen) erklärt sind. Manche Foren-Diskussion wird so auf Basis eines gemeinsamen Grundverständnisses begonnen, auch wenn meist vergessen wird, dem Autor ein paar freundliche Gedanken oder Worte zu schicken. Von daher würde sich eine Ergänzung und Aktualisierung auf jeden Fall lohnen. ;)

Bob ist übrigens einfach mein Vorname, kein Akronym oder sowas.


Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Carlos in Dezember 11, 2016, 21:20:54 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
hallo Bob,
ZitatIhre Mikrofibel sehe ich übrigens nach wie vor als eine sehr bedeutende Arbeit, weil in einem umfassenden und jederzeit frei verfügbaren Dokument viele grundlegende Dinge fundiert und anschaulich (Im Rahmen des Möglichen) erklärt sind.... Von daher würde sich eine Ergänzung und Aktualisierung auf jeden Fall lohnen.
Dem kann ich nur anschließen.
Nun zum Thema:
Mir will nicht einleuchten, dass beim Fotografieren durch ein (Kompensations-)Okular für die Adaption einer Kamera mit größerem Chip als dem einer CMOS-Okular-Kamera ein ,,klassisches" Kamera-Objektiv benötigt wird und dieses noch besonders für diese Aufgabe geeignet sein soll (z.B. ,,Pan-Cake"-Objektive).
Zugegeben, derartige Kameraobjektive der jeweiligen Hersteller sind natürlich exakt passend, allerdings nur für den jeweiligen Kameratyp.
Die Adaption des Objektivs samt Kamera an das Okular muss aber speziell vorgenommen werden.
Bei meiner CMOS-Okularkamera arbeite ich mit Astro-Plössl-Okularen passender Brennweite (z.B. 12,5 mm) als Objektive. Das Prinzip war und ist nach wie vor für mich überzeugend. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Kann man nicht dieses Prinzip auf eine ,,Vollformat-Chip-Kamera" übertragen? Die optimale Brennweite des Objektivs sollte 40 mm betragen. Ein entsprechendes ,,echtes" Plössl-Okular gibt es für ca. 40€, dafür werde ich wohl kein ,,Pan-Cake-Objektiv" erhalten.
Im Unterschied zu meinen Plössl-Okularen scheint es auch nicht notwendig zu sein, für die Adaption in das ,,Plössl-Fleisch" Gewinde zu schneiden (nach dem Bild hat es bereits welche). Entsprechende Adapter dürfte es am Markt geben. 
Was spricht gegen eine solche Lösung? Habe ich da einen entscheidenden Denkfehler gemacht? 
Gruß Carlos 
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 11, 2016, 21:43:22 NACHMITTAGS
Hallo Carlos,

die vier Linsen eines Plössl-Okulars sollten eigentlich ausreichen, um ein gutes Bild möglich zu machen. Ich kann mir vorstellen, dass man es aber außerhalb seines Auslegungsbereiches betreibt, wenn man damit einen großen Chip beleuchtet, und so nicht mehr die bestmögliche Schärfe erhält. Es wurde ja auch schon belegt, dass gute Mikro-Objektive kleiner und mittlerer Vergrößerung die heutigen Kamera-Chips von der Auflösung her voll auslasten. Die Nachteile des Plössl-Okulars zeigen sich also vielleicht erst jenseits der Auflösung Deiner Kamera. Da kommt es dann natürlich auch darauf an, welche Auflösung die eigenen Präparate überhaupt benötigen. Nicht jeder Halbmillimeter-Schnitt mir dem Gurkenhobel braucht 36 Megapixel. Für ein perfektes DIN A3 Mikrofoto braucht es sehr viel mehr als nur eine optimale Fotolösung. Da kann man sich also auch leicht in einen Perfektionismus verrennen, der einen dann vom Mikroskopieren nur abhält.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Carlos in Dezember 11, 2016, 23:23:31 NACHMITTAGS
Hallo Bob,
M.W. kann man genau berechnen, welche Auflösung auf der Chip-Ebene überhaupt Sinn gibt. Die Infos des Zwischenbildes, und damit die Infos des Objektivs werden bestimmt von der Apertur des Objektivs (und der Größe der betrachteten Fläche des Objekts auf dem Objektträger). Mehr Infos kann das Objektiv nicht liefern. (Deshalb sind bei geringem Abbildungsmaßstab des Objektivs trotz geringer Apertur mehr Infos enthalten als bei einem Objektiv mit hohem Abbildungsmaßstab mit deutlich höherer Apertur.)
Ein übliches Mikroskop-Objektiv mit einem Abbildungsmaßstab von 1:100 und einer Apertur von 1,4 kann bei maximal möglicher Auflösung (geht nur mit Öl-immergiertem Kondensor und Objektiv) im Zwischenbild bei weitem nicht soviel Information ablegen, zu deren fotografische Aufnahme 36 Megapixel nötig sind. (Selbst, wenn man berüchsichtigt, dass mehr als ein Pixel benötigt werden, um die im Zwischenbild an einem Bild-Punkt abgelegte Info vollständig zu erfassen, sind 36 Megapixel für das Zwischenbild weit "oversampled". Das gilt auch für die üblichen Mikroskop-Objektive geringerem Abbildungsmaßstab, z.B. 3,5:1)
Gruß Carlos
Nachtrag: Das Auflösungsvermögen des Plössl-Okulars (als Kamera-Objektiv) ist sicher kein "Engpass".     
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Baldrian in Dezember 12, 2016, 14:50:49 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Henkel in Dezember 11, 2016, 17:02:07 NACHMITTAGS... Abgesehen davon, daß ich vor etlichen Jahren mehrere tausend Mikro-Farbdias in die Tonne entsorgt habe ...

Ernsthaft? Als Sammler von Fotonachlässen stimmt es mich traurig, dass mühsam erstellte Foto in der Mülltonne landen. Man sollte sie wenigstens vorher scannen.

Wenn noch jemand seine Dias entsorgen möchte (egal welches Thema) fragt mich bitte vorher, ob ich sie nicht nehmen möchte. Ich arbeite solche Bestände im Rahmen meiner Möglichkeiten auf. Einiges stelle ich ins Netz. Und NEIN, damit kann man kein Geld verdienen, das auch nur annähernd den Aufwand rechtfertigt.

Hier könnt ihr mal gucken, was u.a. den Weg in mein Archiv gefunden hat. Das hat aber nichts mit Mikroskopie zu tun:  http://www.medienarchiv.com/index-nachlass.htm    Unter anderem wäre auch der Nachlass von Helmut Münzner in der Müllverbrennung gelandet. Hier sind nur seine Italienfotos, und die noch nicht mal vollständig: http://www.medienarchiv.com/Europa/Italy-index.htm

Also werft eure alten Mikroskopfotos nicht einfach weg. Auch das alte Equipment kann man nochmal aufbauen, um ev. einen Bericht zu erstellen über die Art und Weise, wie man früher solche Bilder gemacht hat.
 

Tom
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: l'œil armé in Dezember 12, 2016, 15:25:55 NACHMITTAGS
Zitat von: Baldrian in Dezember 12, 2016, 14:50:49 NACHMITTAGS
...Ich arbeite solche Bestände im Rahmen meiner Möglichkeiten auf. Einiges stelle ich ins Netz. ...
Tom

Mein Kompliment - nein, mein großes Kompliment! Was davon letztlich wertvoll bleibt oder wird, wird sich oft erst im Laufe der Zeit zeigen. Sicher nicht jedes, aber doch manches Bild ist ein echtes Zeitdokument und damit wert, bewahrt zu werden. Viel Arbeit steckt darin ...

MfG Wolfgang
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: JB in Dezember 12, 2016, 16:06:17 NACHMITTAGS
Zitat von: Carlos in Dezember 11, 2016, 21:20:54 NACHMITTAGS
Mir will nicht einleuchten, dass beim Fotografieren durch ein (Kompensations-)Okular für die Adaption einer Kamera mit größerem Chip als dem einer CMOS-Okular-Kamera ein ,,klassisches" Kamera-Objektiv benötigt wird und dieses noch besonders für diese Aufgabe geeignet sein soll (z.B. ,,Pan-Cake"-Objektive).
Zugegeben, derartige Kameraobjektive der jeweiligen Hersteller sind natürlich exakt passend, allerdings nur für den jeweiligen Kameratyp.
Die Adaption des Objektivs samt Kamera an das Okular muss aber speziell vorgenommen werden.
Bei meiner CMOS-Okularkamera arbeite ich mit Astro-Plössl-Okularen passender Brennweite (z.B. 12,5 mm) als Objektive. Das Prinzip war und ist nach wie vor für mich überzeugend. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Kann man nicht dieses Prinzip auf eine ,,Vollformat-Chip-Kamera" übertragen? Die optimale Brennweite des Objektivs sollte 40 mm betragen. Ein entsprechendes ,,echtes" Plössl-Okular gibt es für ca. 40€, dafür werde ich wohl kein ,,Pan-Cake-Objektiv" erhalten.

Hallo Carlos,

Wenn ich das richtig erfasst habe, dann passt ein 40 mm Ploessl rein mechanisch nicht in eine DSLR-Kamera hinein. Das Auflagemass der Kamera ist schlicht zu gross. Ein geeignetes Pancake (Pentax 40 mm) kostet etwa 50 Euro gebraucht. Ein 50 mm fuer Vollformat gibt es ab 20 Euro. Da die EOS-DSLR bis vor kurzem die einzigen Kameras waren, die vibrationsfrei ausgeloest werden konnten, und das Pentax 40 mm dort perfekt passt, war der Bedarf nach Eigenbauten vermutlich nicht so gross.

Bei den neuen spiegellosen Kameras koennte das vielleicht funktionieren, wenn keine Vignettierung auftritt; ich habe dazu noch keinen Tets gesehen.

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: MikroTux in Dezember 09, 2018, 15:17:02 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Henkel in Dezember 11, 2016, 17:02:07 NACHMITTAGS
Aber der TTL-Blitz ...!?!

Jetzt will ich überlegen, wie weit ich bei Bewegungsabläufen komme mit den enorm hellen Dioden-Beleuchtungen von Dr.Hiller, mit denen ich meine Standard 16 und Standard Universal illuminiere. Ob da auch ohne Blitz etwas geht bei den Planktonten?

Der TTL-Blitz der analog-Technik basiert darauf, daß das reflektierte Licht von dem Film gemessen wurde. Das funktionierte gut, da die Filmoberflächen alle recht gleichmäßig und diffus das Licht reflektierten (bis auf einer....).
Die Reflektionseigenschaften der digitalen Bildsensoren mit den Mikrolinsen und dem Filterstack davor sind  da wesentlich komplexer, daher rechne ich nicht damit, daß diese Technik digital in vergleichbar simpler weise wiederkommen wird. (Heute werden Vorblitze gemessen, und wahrscheinlich noch mit Entfernungsdaten vom AF verrechnet, was leider nicht so Mikroskop adaptierbar ist.)
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bernhard Gutwenger in Dezember 10, 2018, 17:54:22 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

Ich finde ein Smartphone-Adapter ist wirklich auch eine Überlegung wert.
In der Zeitschrift Mikroskopie 2/2018  (Vorsicht Druckfehler – auf dem Umschlag steht 1/2018)
ist ein Bericht über diesen Adapter:
http://www.unikop.de/

Ich habe folgenden Adapter und hab nur ein kleines Problem damit:
Manchmal flimmert das Bild, wenn ich die Helligkeit der Lampe oder die Kondensorblende etwas
verstelle, hört dass Flimmern auf. Auf dem Foto merkt  man qualitativ nichts davon.
Hat jemand eine Ahnung, woher das kommt ?

https://www.augenblicke-eingefangen.de/catalog/product_info.php?products_id=4027

Was mich noch interessieren würde: was haltet ihr von Tabletkameras wie z.B. dieser
hier:
https://at.vwr.com/store/product/17942678/tabletkamera-visicam-tc-210

Schönen Abend,
Bernhard G.




Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: MikroTux in Dezember 11, 2018, 02:46:55 VORMITTAG
Zitat von: Bernhard Gutwenger in Dezember 10, 2018, 17:54:22 NACHMITTAGS
Manchmal flimmert das Bild, wenn ich die Helligkeit der Lampe oder die Kondensorblende etwas
verstelle, hört dass Flimmern auf. Auf dem Foto merkt  man qualitativ nichts davon.
Hat jemand eine Ahnung, woher das kommt ?

Das kommt von der Helligkeitsregelung der Lampe, die mit Ansteuerfrequenz oszilliert.
Diese ist so hoch ausgwählt, daß es  dem unbewehrten Auge nicht auffällt.
Wenn sich diese mit der Scanfrequenz der Kamera allerdings überlagern, können sich
bei ungünstigen Frequenzverhältnisse diese zu wahrnehmbaren Schwebungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwebung) überlagern.
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Bob in Dezember 11, 2018, 07:17:33 VORMITTAG
Hallo Bernhard,

generell sind Tablet-Kameras eher schlechter, als Handy-Kameras, weil das Fotografieren beim Tablet eine geringere Bedeutung hat.

Bei so einer Sonderlösung, wie von VWR angeboten würde ich befürchten, dass sie zudem deutlich hinter dem aktuellen Stand der Entwicklung hinterherhinkt.

Für viele höherwertige Smartphones gibt es heute die Möglichkeit, ein Videosignal drahtlos zu übertragen. Das wäre dann wohl die bessere Methode.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zeitgemäßer Ersatz für die alte "Coolpix-Periplan"-Fotografielösung?
Beitrag von: Florian D. in Dezember 11, 2018, 10:58:51 VORMITTAG
Zitat von: Baldrian in Dezember 12, 2016, 14:50:49 NACHMITTAGS

Hier könnt ihr mal gucken, was u.a. den Weg in mein Archiv gefunden hat. Das hat aber nichts mit Mikroskopie zu tun:  http://www.medienarchiv.com/index-nachlass.htm    Unter anderem wäre auch der Nachlass von Helmut Münzner in der Müllverbrennung gelandet. Hier sind nur seine Italienfotos, und die noch nicht mal vollständig: http://www.medienarchiv.com/Europa/Italy-index.htm


Grosszügig angelegte Plätze! ... und noch Leute darauf, statt bis in den letzten Winkel mit Autos befahren oder beparkt.

Gruss,
Florian