Guten Abend in die Runde...
ich bin an einen recht verharzten Zeiss-Wechselkondensor (4890721) geraten.
Und ehe ich mit Kraft die einzelnen "Elemente" angehe bzw. vor dem Aufschrauben des Kondensors,
möchte ich doch zuerst die Funktion der einzelnen "Hebelchen" wissen.
(X ist klar, bei dem Rest bin ich unsicher)
Für die versierten Zeissianer hier ist es sicher ein "Klacks" mir zu helfen.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/207253_52434070.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/207253_61012415.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/207253_42866877.jpg)
Im voraus herzlichen Dank
Richard
Hallo Richard,
No 1 und 2 dienen zum Zentrieren der Ringblende,der Ring 3 dient zum Öffenen/Schliessen der Apperturblende,No.4 ist der Hebel zum Öffnen/Schliessen der Apperturblende.
Vorsicht beim Demontieren:unter der Nr 1 befindet sich eine kleine Rastkugel mit Feder,die geht leicht verloren !
Schau mal nach hier oder in at Forum gibt es eine Zerlegeanleitung.
Gruß
Klaus
Hallo Klaus...
herzlichen Dank für die schnelle Erklärung !
Kleine Nachfrage:
Müsste sich zum Öffnen und Schließen der Irisblende (Aperturblende)
der halbrunde Knopf 3 gegen die Drehscheibe X drehen lassen ??
(was er nicht tut und die halbgeschlossene Irisblende auch keine Funktion zeigt)
Außerdem verschwindet der winzige Stift 4 wenn die Irisblende in den Strahlengang gedreht wird
unter der Halterung und kann dann ja nicht erreicht werden ..
zudem hat er nur einen winzigen Schlitz (für Schraubendreher ??)
Ich vermute, die Irisblende ist "festgefressen" ... , -(
Grüße
Richard
Hallo Richard -
der halbrunde Knopf 3 dreht den gesamten blanken Ring auf dem Außenumfang und dieser nimmt dann den Zapfen 4 mit, der wiederum den Stellring der Blende dreht. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist schon der Ring am Umfang festgebacken - und vielleicht ist es Dein Glück, dass du damit nicht an dem Zapfen herumhebeln konntest, denn wahrscheinlich sind der Blendenring und die Lamellen ebenfalls festgebacken.
Den blanken Außenring musst Du auf jeden Fall entfernen (dazu die Deckel oben und unten nach Entfernen der dicken Schlitzschrauben im Zentrum abheben) aber möglicherweise kommst Du um das völlige Zerlegen der Irisblende herum, wenn Du sie geduldig mit Kriechöl einweichst, geduldig und vorsichtig versuchst die Lamellen zu bewegen, dann das Kriechöl abtupfst und das ganze wiederholst. Eigentlich ist das nicht korrekt, den man müsste die 12 Lamellen entfernen, separat behandeln und völlig trocken wieder einbauen, aber das möchte ich Dir zunächst nicht empfehlen, wenn Du nicht vorher schon mal an einer größeren Irisblende mit weniger Lamellen geübt und den Mechanismus durchblickt hast!
Such Dir aber auf jeden Fall vorher gemäß Klausens Rat die Zerlegeanleitung bevor du was machst, denn die Mechanik der Zentrierknöpfe mit ihren Exzenterscheiben etc. fällt bei der Angelegenheit ebenfalls auseinander.
Viele Grüße
Rolf
Hallo Rolf,
und danke für die mir einleuchtende Erklärung.
Ich hatte mir auch schon selbiges gedacht.
Hoffentlich finde ich die Anleitung zum Zerlegen des Kondensors.
Grüße
Richard
Hallo Richard,
keine Bange, schraube vorerst nur mal die Schlitzschraube des oberen Deckels ab, dann bekommst Du schon mal einen Überblick und bekommst
wenn Du Glück hast, alles gängig. Mit der Irisblende würde ich so verfahren, wie es Rolf empfohlen hat. Ausgebaut ist die leicht, aber der Zusammenbau kostet Dich Nerven!!!
Bei der ganzen Aktion verwende die von Klaus Herrmann empfohlene "Angstwanne" . Mit ist die kleine Kugel bei meiner ersten Zerlegung weggehüpft. Nachdem ich im Internet
so kleine Stahlkugeln geordert hatte, glänzte mich das Kügelchen freudig auf der PC Tastatur an.
Viel Glück bei Deiner Arbeit.
Herzliche Grüße
Herbert
Guten Morgen Herbert,
und danke für deine Mut-Mail ; .))
Ich werde vor dem operativen Eingriff einen starken Kaffee trinken,
für gutes Licht sorgen und natürlich auch die "Klaus´sche Angstwanne" nicht vergessen.
Irgendwie macht es mir ja auch immer wieder Spaß,
mich an diese alten feinmechanischen Kunstwerke von Zeiss bzw. Leitz heran-und hineinzutüfteln.
Herzliche Grüße
Richard
Hallo Richard -
hier mal ein Link zum krönenden Abschluss Deiner Tätigkeit. Das vorausgehende Grobzerlegen des Kondensors ist zwar nicht erläutert, aber das ist sozusagen selbst erklärend ;D
https://mikroskopie-forum.at/index.php/Thread/1030-Reparatur-an-Mikroskopen-Die-Irisblende-im-PH-Kondensor-Zeiss-Standard/
Viele Grüße
Rolf
Hallo Rolf...
die "Step-by-Step"-Dokumentation hilft mir vermutlich sehr...vielen Dank dafür!!
Dennoch eine kleine Nachfrage...
Der Hinweis:
"Die Hebelschraube für den Lamellen-Steuering kann nun herausgeschraubt werden."
bezieht sich doch vermutlich auf die kleine Madenschraube, in meinem Foto die Nr. 4 ?!?!
Liege ich da richtig mit meiner Vermutung??
Danke nochmals..ich werde später berichten
Richard
richtig Richard,
das ist die Schraube Nr. 4, aber als klein würde ich die nicht bezeichnen, die kann man ja gut in die Hand nehmen.
Nomarski bezeichnet sie als Hebelschraube für den Lamellen-Steuerring, die meinst Du doch?
Anregung, vielleicht baust Du gleich so DF-Blenden ein, wie Bernd (Nomarski) das tat.
Herzliche Grüße
Herbert
Anmerkung:
Madenschrauben haben keinen Kopf, sondern können wie ein Made ganz im Gewindeloch verschwinden - und dort auch festrosten und beim Versuch sie rauszuschrauben am Schlitz zerbröseln. Das kann hier nicht passieren.
Hallo Richard,
kleine Anmerkung:Dein Kondensor ist nicht wie bei Nomarski beschrieben der 0,9er sondern der 1,4er das kann es sein dass Due die Deckplatte nach Entfernen der Schraube in der Mitte nicht abbekommst weil sie unter dem Träger der Kondensorlinse klemmt.
In diesem Fall musst Du den verstifteten Träger von der Seite her abnehmen so bleibt die Zentrierung unverändert.
Zum Reinigen kannst Du auch versuchen die Irisblende in Benzin oder Universalverdünnung zu Baden ggf leicht erwärmen,wenn Du Glück hast ersparst Du Dir die Fummelei mit den Blendenlamellen.
Vorsicht die PH Blenden sind lösungsmittelempfindlich !
Viel Spass
Klaus
Hallo,
mir hat seinerzeit die Reperaturanleitung von Klaus Herrmann sehr geholfen (vielen Dank an dieser Stelle!):
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14463.0
viele Grüße
Jochen
Hallo Jochen,
Danke fürs erfolgreiche Suchen!
Ich wusste, dass ich das schon beschrieben hatte habs aber nicht gefunden. Ja ich denke, das könnte helfen. Ich hab bei Photobucket aufgeräumt, deshalb fehlen die ersten beiden Bilder.
Lieber Klaus (Schloter), lieber Jochen ("Imperator..")...
auch Eure Hinweise bzw. der Link zur Bild-Doku von Klaus Herrmann...dem hier allgegenwärtigen "Mikro-Freak" , -))
werden mir vermutlich / hoffentlich sehr helfen zu vermeiden,
dass ich den ehrwürdigen Zeiss-Kondensor (ja, es ist der 1,4er) "s c h r o t t e"
Ich bin immer wieder überrascht wie erfreut,
wie kompetent und freundlich hier im Forum Hilfe angeboten wird,
auch bei für versierte MikroskopikerInnen vermutlich recht simpel erscheinenden Problemen.
Danke!
Richard
Hallo Richard -
wer dieses Problem als simpel bezeichnet, kann kein versierter Mikroskopiker sein ;)
Viel Erfolg
Rolf
Hallo Klaus,
ZitatDanke fürs erfolgreiche Suchen!
Ich wusste, dass ich das schon beschrieben hatte habs aber nicht gefunden
Keine Ursache, das war keine Hexerei, es gibt ja das Unterforum "Mikro-Know-How" => "Technik". Hier hat Peter eine schöne Zusammenstellung gemacht: "Sammlung besonders interessanter und hilfreicher Beiträge aus diesem Board". Und da hat Deine Anleitung Ihren berechtigten Eintrag gefunden :)
Da ich so gerne "querverlinke" ;) http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=17294.0
viele Grüße
Jochen
Guten Abend in die Runde...
nun hab ich dank Eurer Hilfe ohne größere Probleme den Kondensor grob-zerlegt
und da stoße ich doch auf ein für mich kleines Problem und bitte, ehe ich Mist baue, (wieder einmal) um Rat:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/207373_62118530.jpg)
Gehe ich richtig in der Vermutung, dass sich der äußere helle Stahlring (1) auf dem schwarzen Grundkörper (2)
bei Funktion drehen lassen sollte (und dadurch die Irisblende geöffnet bzw. geschlossen wird)
Und dass in meinem Fall, wo die beiden Teile vermutlich fest verbacken (verharzt) sind,
ich vorsichtig den hellen schmalen Stahlring (1) z.B. mittels Messerklinge (plus Erwärmen) vom schwarzen Grundkörper (2)
trennen kann ohne irgendeine Schraube (z.B. 3 ) vorher lösen zu müssen ?
Muss ich befürchten, dass mir dabei lose Teile entgegenspringen.. oder wartet normalerweise keine kritische Überraschung auf mich ?
Im voraus Danke für Hinweise!
Richard
Hallo Richard,
Ja, mit diesem Ring lässt sich die Iris bewegen. Gib mit einem Wattestäbchen Benzin ringsum in die Fuge, lass es einwirken, dann kannst du mit einer Klinge von unten den Ring lösen und nach oben anheben.
Arnold
Hallo Richard,
als nächstes solltest Du auch die Schraube in der Mitte der Bodenplatte entfernen und diese von dem Blendenträger trennen.Möglicherweise lässt sich so der Stellreing für die Irisblende abheben.
Achtung zwischen der Bodenplatte und der Blendenträgerplatte liegt die Rastkugel.
Die Irisblende liegt nun frei und Du kannst nach "Nomarski" weitermachen.
Mit viel Glück lässt sich die Irisblende vielleicht auch mit Benzin wieder gängig machen,dann solltest Du aber gründlich alle Fettreste wegspülen weil sic diese mit der Zeit wieder verfestigen und die Porzedur geht von vorne los.
Keine gewaltsamen Drehversuche an der Irisblende,Die Lamellen springen sonst raus und Du musst sie wieder rein fummeln.
Viel Glück
Klaus