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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: JB in Juli 06, 2017, 00:49:18 VORMITTAG

Titel: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in Juli 06, 2017, 00:49:18 VORMITTAG
Hallo Forum,

Bei Ebay gibt es eine Reihe von kleinen LED-Lampen, die von einem USB-Anschluss aus betrieben werden koennen.

Ich wuerde gern wissen, ob sich auch LEDs wie die Cree XM-L2 U2 https://www.led-tech.de/en/High-Power-LEDs-Cree/CREE-XM-Serie/CREE-XM-L2-U2-on-Copper-PCB-LT-2078_120_170.html direkt (ohne weitere Bauteile) mit dem Strom aus einem USB-Anschluss betreiben lassen wuerden.

USB 2.0:

5,0 V DC
0,5 A max.

Das macht zusammen max. 2,5 W. Das waere OK fuer die LED.

Allerdings steht fuer die LED im Datenblatt "V max.: 3,5 V".  Ist das fuer mich von Bedeutung? Wird die LED bei einer Spannung von 5 V beschaedigt?

Und eine weitere Frage: Flackert eine LED mit dem Strom aus einem Computer-UBS-Port?

Beste Gruesse,

Jon


Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: the_playstation in Juli 06, 2017, 01:15:58 VORMITTAG
Hallo Jon.

Wenn die USB-Quelle entsprechend Strom liefern kann, macht es puff und deine LED ist kaputt.
USB-Ausgänge sind meist abgesichert, so daß da oft nichts passieren kann. Man sollte IMMER einen Vorwiederstand benutzen, um den Strom zu begrenzen. Was die USB Buchse im Realfall wirklioch liefert steht in den Sternen bzw im Datenblatt des ICs, der als USB Treiber verwendet wurde oder vom Netzteil bzw der Elektronik, wo die 5V abgezwackt wurden. ;) Je nach USB Netzteil, Lapptop oder PC-Motherboard ist das sehr variabel.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in Juli 06, 2017, 01:37:30 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

Danke fuer die Rueckmeldung! Nach allem was ich darueber lesen konnte ist die Stromstaerke an einem normalen USB 2.0 (also nicht an Batterie-lade USBs) auf 500 mA begrenzt. Zum Schutz der angeschlossenen Geraete.

Um die Stromstaerke sorge ich micht nicht. Eher um die Spannung. Wenn allerdings die Spannung unbedingt von 5 V auf 3.9 V erringert werden MUSS, dann komme ich hiermit https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109111.htm auf einen Vorwiderstand von 2 Ohm. Ist das so richtig?

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: Jens Jö in Juli 06, 2017, 09:36:16 VORMITTAG
Hallo Jon,

"V max.: 3,5 V" bedeutet, dass an der Diode max. 3,5V abfallen, wenn man sie mit einem Strom speist (also z.B. über einen Vorwiderstand).

Bei LEDs interessiert nur der Strom, der durch sie fliesst. Wie Du das machst, also Stromquelle, oder Vorwiderstand, oder per Innenwiderstand zusammenbrechende Spannungsquelle ist völlig wurscht.
Du kannst sie also bedenkenlos an ein Batterieladegerät mit 20V anschliessen, wenn dessen Strom auf 500mA begrenzt ist. Der Rest der Spannung fällt dann eben innerhalb des Ladegerätes ab, und an der Diode steht das o.g. Vmax von z.B. 3,5V.

Also: wenn Dein USB Ausgang sicher nicht mehr als 500mA abgibt, kannst Du die LED direkt anschliessen.
Das ist natürlich nicht die feine englische Art. Ich schreibe das nur, damit Du verstehst, was rein technisch abläuft. Mach mal Deinen 2 Ohm Vorwiderstand dran, und gut ists . . .

Gruß
Alfred
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: Bob in Juli 06, 2017, 09:59:50 VORMITTAG
Hallo Jon,

ein üblicher USB-Verbraucher braucht genau 5V um zu funktionieren. Es würde also nichts bringen, bei Erreichen des Stromlimits von 500mA die Spannung abzusenken, wie es für die LED passend wäre. Die meisten USB Ports werden erst deutlich mehr als 500 mA liefern (Zum Hochfahren von externen Festplatte z.B.) und dann evtl. ganz abschalten. Viele Ports liefern heute auch auf Dauer mehr als 500 mA. Was genau passiert hängt aber ganz individuell vom Gerät ab. Generell würde ich Dir davon abraten, die Computer-Ports als Stromquelle einzusetzen. Wenn etwas schiefgeht, kannst Du möglicherweise den ganzen Computer abschreiben. Besser wäre eines von diesen typischen Handy-Netzteilen mit USB-Buchse oder eine Powerbank für mobilen Einsatz. Dein Vorwiderstand muss die nötige Belastbarkeit haben: 0,5A x 1,5V Spannungsabfall = 0,75 W. Ein kleiner Widerstand wird da schon ganz schön warm. Also besser einen 5W-Widerstand mit kleinem Kühlkörper nehmen, dann bleibt das Ding harmlos kühl.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in Juli 06, 2017, 10:02:21 VORMITTAG
Hallo Jon -

ich habe schon des öfteren kleine USB-Ladegeräte (500 oder 1000 mA max.) als Stromversorgung für Mikroskopier-LEDs (meist Cree XM-L) verwendet - allerdings immer mit Vorwiderstand. Meist war eher das Problem, dass die LED für den normalen Durchlichtbetrieb mit einigen 100 mA zu hell war und dann doch eine Regelmöglichkeit (zusätzlicher 4 Watt Drahtpotentiometer) vorgesehen werden musste.
Bei der Nutzung des USB-Steckers am Computer käme es darauf an, nach welchem Prinzip dessen Strombegrenzung funktioniert, d.h. ob sie für Dauerbelastung gedacht ist.  Aber selbst wenn diese wirklich schnell genug herunterregelt und nicht einfach abschaltet wären 500 mA vielleicht zu hell.
Widerstände kosten nur ein paar Cent. Klemme für den Anfang einfach mal einen 3 Ohm Widerstand in die Zuleitung. Der nimmt bei 500 mA dann 1,5 V von den 5 V weg. Genau voraussagen lässt sich das nicht, weil die Kennlinien der LEDs ziemlich variieren können. Aber mit 3 Ohm bist du bei einer XM-L  erst mal auf der sicheren Seite und kannst den Strom einfach mit einem Multimeter messen, wenn du die Spannung am Widerstand misst und dessen nötigen Wert empirisch festlegen. Für den vorgesehenen Anwendungszweck wäre das völlig ausreichend.
Aber Achtung: Am Widerstand wird dann etwa 1,5 W Leistung verbraten, er muss entsprechend dick sein und wird auch heiß - also den Ort in der Leitung mit Bedacht wählen  ;D

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in Juli 07, 2017, 11:32:28 VORMITTAG
Hallo,

Vielen Dank fuer die Hinweise. Ich werde das mit dem Computer-USB dann doch lassen, wenn ein Restrisiko besteht, dass der Computer leidet. Schade, denn ich haette gern auf die Kaesten mit den Widerstaenden und Reglern verzichtet. Ein einfaches USB-Kabel haette Platz gespart. Nachdem ich schon zwei Regelkaesten gebaut habe, habe ich bemerkt, dass ich nie herunterreguliere und immer bei voller Leistung arbeite.

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: the_playstation in Juli 08, 2017, 01:40:29 VORMITTAG
Wie gesagt. Das hängt sehr von der USB-Buchse, Gerät ab. Ich würde mich nicht darauf verlassen, was irgendwo steht! Ich würde auch nie einen USB Anschluß z.B. von einem Lapptop benutzen. Da kann der Lapptop-USB-Treiber kaputt gehen oder Er gibt mehr als 500mA raus. Ich springe auch nicht von einer 500 Meter Klippe, weil da ein Schild steht "Die Klippe ist 2 Meter tief". ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: Peter V. in Juli 08, 2017, 11:34:54 VORMITTAG
Hallo,

ohne ein echter Elektrotechnik- oder Computerexperte zu sein, wäre ich insgesamt sehr vorsichtig, alles Mögliche, das heutzutage einen USB-Stecker hat, auch an einen Computer anzuschließen. Insbesodnere, wenn es sich nicht um echtes "Computer-Zubehör" handelt, sondern irgendwelche Geräte oder Gimmicks, die den USB-Anschluß schlicht als Spannungsquelle mißbrauchen. Und da diese Teile meist nicht gerade die hochwertigsten Ferrnost-Produkte sind, erst recht nicht. Ein Computer ist ein Computer und kein Netzgerät-Ersatz für Schnickschnack wie Kaffetassen-Wärmer, Mini-venitilatoren, Lichtorgeln und was es da nicht alles gibt.  Finde ich... rein gefühlsmäßig, ohne es exakt elektrotechnisch begründen zu können.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: the_playstation in Juli 09, 2017, 22:46:18 NACHMITTAGS
So ist es Peter.

Was dann passiert ist eher zufällig und nicht vorhersehbar. Weil die Angaben Schall und Rauch sind. Da kann immer etwas kaputt gehen.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: Klaus Wagner in Juli 12, 2017, 10:34:52 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in Juli 08, 2017, 11:34:54 VORMITTAG
ohne ein echter Elektrotechnik- oder Computerexperte zu sein, wäre ich insgesamt sehr vorsichtig, alles Mögliche, das heutzutage einen USB-Stecker hat, auch an einen Computer anzuschließen. Insbesodnere, wenn es sich nicht um echtes "Computer-Zubehör" handelt, sondern irgendwelche Geräte oder Gimmicks, die den USB-Anschluß schlicht als Spannungsquelle mißbrauchen.

Es gibt da noch was anderes zu bedenken: Ich würde niemals so ein Spielzeug an meinen PC anschließen, weil nicht auszuschließen ist, dass ein zusätzliches Speicherchen den PC mit Schadsoftware versorgt.

Gruß
Klaus
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: the_playstation in Juli 17, 2017, 07:20:36 VORMITTAG
Na bei einer LED hält sich das Risiko der Schadsoftwareeinspielung ja in Grenzen.
Wenn man weis, was in der LED-Elektronik verbaut wurde und sichergestellt ist, daß der Strom unter keinen Umständen der LED und dem USB Gerät schadet, ist das kein Problem. Aber anzunehmen, daß die USB Buchse den Strom begrenzt, die Arbeit macht, und daher für die LED und das USB Gerät alles in Butter ist, ist ein grober Fehlglaube.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in Juli 17, 2017, 09:44:56 VORMITTAG
Also, wenn es z.B. um die Minimierung einer Reiseausrüstung geht, hätte ich keinerlei Bedenken eine LED mit einem Vorwiderstand von etwa 100 Ohm an den USB-Port eines Laptops anzuschließen - falls dieser eh mitgeführt werden soll. Erfahrungsgemäß reichen die etwa 50 mA, die sich dann einstellen, für schnelle Durchlichtuntersuchungen völlig aus und man ist auf der sicheren Seite.
Wenn ich eine kleine Harddisk ohne Netzteil am Port betreibe, zieht diese sicher weit mehr Strom.

Gruß

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: the_playstation in Juli 17, 2017, 22:44:56 NACHMITTAGS
Absolut Rolf. Mit Vorwiederstand gar kein Problem.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: vvbasti in August 02, 2017, 23:30:24 NACHMITTAGS
Für den sauberen Betrieb kann ich die günstigen Labor netzgeräte empfehlen. Hier kann alles nötige sauber abgebildet werden. Die Netzgeräte sind mit etwa 2A Ausgangsleistung bereits ab 50,- zu haben.
Verwendet man Highpower LED's kommt man damit immer aus.
Mit passendem Treiber ist sogar das dimmen denkbar.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in August 03, 2017, 10:30:23 VORMITTAG
Hallo -

Einem kleinen Labornetzgerät (das auf meinen Rat hin erworben wurde :(), sind schon 2 LEDs zum Opfer gefallen:

Die elektronische Strombegrenzung braucht nämlich eine gewisse Zeit, bevor sie einsetzt. Wenn man nun z.B 1000 mA voreingestellt hat und (im Vertrauen auf die Begrenzung) die voreingestellte Spannung nicht beachtet und sie zu hoch ist, kann das bei einer kurzzeitigen Unterbrechung des Ausgangsstroms (z.B. beim Wechseln der LED durch Ziehen und Einstöpseln der LED-Stecker) in einem letalen Stromstoß resultieren.

In der Anleitung dieser Netzteile steht zwar immer, dass man zumindest den Ausgang abschalten soll um den Verbraucher zu wechseln, aber selbst wenn man diesen Rat im Eifer des Gefechtes nicht vergisst - ein Wackelkontakt im Ausgang kann das Gleiche bewirken und ist bei diesen mickrigen Koax-Steckerchen nicht selten.

Seither rate ich weniger erfahrenen LED-Aspiranten immer nur noch zu Kleinnetzteilen, die speziell für die entsprechende LED konzipiert sind, oder so primitiv (5V Netzteil mit 3 Ohm-Widerstand), dass der Strom garantiert im sicheren Bereic bleibt.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: limno in August 03, 2017, 14:50:14 NACHMITTAGS
Hallo Basti,
ich kann Dir auch nur raten Rolfs Empfehlung zu folgen:
Mir ist es genauso ergangen!
Viele Mikrogrüße von
Heinrich
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: Mikroman in August 04, 2017, 13:48:11 NACHMITTAGS
Ich betreibe meine sämtlichen LEDS mit zwei Netzteilen von Manson: dem Labornetzgerät HCS-3202 (1-36 V/0-10 A) und dem Schaltnetzgerät NRP-2050 (1-20 V/0-5 A). Mit dem ersten kann ich auch ein 100W-Halogenlampenhaus ansteuern. Wenn ich bei diesem den Power-Schalter auf "On" stelle, braucht es ca. 5 Sekunden bis die volle, vorher eingestellte Leistung zur Verfügung steht. Bei dem zweiten, preisgünstigeren Netzteil gibt es einen kleinen schwarzen Schalter, der nach dem Einschalten gedrückt werden muss, um die voreingestellten Werte "scharf" zu schalten. Gerade für Anfänger ist dies gut geeignet, um möglichen LED-Verschrottungen vorzubeugen. Also ich habe noch keine LED so verloren

Gruß
Peter 
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: Vorticella in August 04, 2017, 23:05:16 NACHMITTAGS
Mir erschließt sich noch nicht ganz der Sinn der Übung. LED´s kann man mit jeglichem Gleichstromnetzgerät zum Leuchten bringen. Ideal ist irgendein 12 V Netzgerät. Ich benutze eines von einem alten Barttrimmer (so ein Art Rasierer für meine Halbglatze). Dann kauft man sich in der Bucht (ebay) zwei Potentiometer (linear, nicht logarithmisch!!!) mit 1k und mit 100 Ohm. Reihenschaltung beim LED und den beiden Potis, Potis auf max. Ohm – Zahl einstellen und ab in die Steckdose. Dann den 1k Poti so lange drehen, bis die LED zündet. Dann mit dem 100er schön hell machen. Evtl. ein Ampere-Messgerät anfangs zwischenschalten, um die max. Stromstärke nicht zu überschreiten. Das funktioniert auch am USB-Port. Die Potis kosten einen Euro das Stück und mein Bart-rasier-Netzteil war umsonst. Für die Reise kann man nun die gewünschte Helligkeit bei der LED einstellen, den Widerstand der beiden Potis in Reihe messen und einen Widerstand (für 10 Cent bei ebay) kaufen. Dann braucht man die Potentiometer nicht mitnehmen.
Dieser Weg ist für mich der Beste, da die Umrechnerei mit dem Ohmschen Gesetz bisher die meisten LED´s geschrottet hat.
Grüße aus der Vulkaneifel
Jan
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in August 04, 2017, 23:42:29 NACHMITTAGS
Hallo Jan -

es gibt 99 Möglichkeiten eine LED mit einem alten Steckernetzgerät aus der Grabbelkiste und einigen Widerständen oder Potis zu versorgen und 33 Möglichkeiten davon wurden im Forum in den letzten 11 Jahren schon präsentiert.
Hier besteht aber ein Kommunikationsproblem zwischen Bastlern und den meisten Mikroskopikern. Für letztere ist es selbst mit guten Schulkenntnissen aus der Physik bei fehlender Grabbelkiste und ohne Lötkolben bzw. -kenntnisse schwierig, das praktisch nachzuvollziehen. Zumal - wie du korrekt bemerkst - das Ohmsche Gesetz für LEDs nicht gilt  ;D . Deshalb waren auch alle präsentierten Lösungen lediglich für bastelnde Kollegen interessant und haben den wirklich Bedürftigen nicht geholfen!

Viele Grüße

Rolf

PS. Wenn man eine Cree XM-L aus einem 12 V-Steckernetzgerät mit 1000 mA versorgen möchte, kommt man nicht mit Potis für 1.- das Stück aus - es müssen ungefähr 8 W Verlustleistung vernichtet werden!

Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: Vorticella in August 05, 2017, 08:27:16 VORMITTAG
Hallo Rolf,
danke für den Tipp. Mit etwas nachdenken – ja, 8W sind wohl richtig. Ich besitze zum Glück auch ein Netzteil mit Spannungsregelung und Leistungsbegrenzung. Aber an mein Bart-Schere-Trafo bekomme ich die LED wohl so einfach nicht ran. Hast du eine günstige Lösung, welche die Stromstärke evtl. sogar regulieren lässt, um die Helligkeit anzupassen? Oder kann man LED´s nur durch gepulste Ströme gut und sicher dimmen?
Grüße aus der Vulkaneifel
Jan
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in August 05, 2017, 11:15:23 VORMITTAG
Hallo -

durch die Erweiterung der Diskussion auf Labornetzgeräte war der thread schon weit vom eigentlichen Thema abgewichen - es dreht sich schließlich um die Nutzung der 5 V aus USB-Anschlüssen - siehe die Anfangsbeiträge!

Wenn man aber andere (Stecker)netzgeräte mit höheren Spannung herumliegen hat, wird die Strombegrenzung über Regelwiderstände unwirtschaftlich, falls man diese als Kleinmengen erst kaufen und Porto zahlen muss. Vom Genäuse mal ganz zu schweigen! Ich zitiere mich:

"... wenn man bedenkt, dass das abgebildete Teil (hier mit 3M DualLock Klettbändern ans Axioskop geklipst) incl. Gehäuse für 23.- erhältlich ist! Freilich ist noch ein Steckernetzgerät erforderlich und man muss noch etwas basteln (Bedienknöpfe, Steckanschlüsse, wenn man die Lüsterklemmen nicht mag). Dafür spendet das Gerät zwischen 3 und 30 Volt und bis zu 5 A, hat Strom- und Spannungsregelung und sogar eine sehr nützliche Anzeige für E-/Ausgangsspannung, -strom, -leistung. Zuletzt habe ich damit eine 12V-LED bei 2400 mA im Kürbis bei Dauerbetrieb getestet und eine Luminus SST-50 läuft problemlos mit 5 A. Möchte nicht wissen, was die Einzelteile dazu beim Conrad et al. kosten würden!
Joachim (JS) hat das ja mal zu einer Edelausführung getunt und gründlich beim Fotoeinsatz getestet - Streifen gibt es erst ab 1/1000 sec."

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/219048_17654054.jpg)

Ergänzung: Das Interessante ist, dass der Stepdown-Regler fast verlustfrei arbeitet, d.h. man kann aus einem Steckernetzgerät  von 12 V/ 1000 mA eine LED mit 2500 mA versorgen!
Nichtbastler können die Anschlüsse mit den eingebauten Lüsterklemmen bewältigen und ein Schraubenzieherchen für die Regeltrimmer benutzen. Edelbastler kaufen die Platine für unter 20.- nackt und versehen sie selbst mit Gehäuse, Steckanschlüssen und Drehknöpfen.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in August 05, 2017, 12:36:41 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

Wurde diese Version schon mal vorgestellt? Sieht gut aus! Haettest Du den Link dazu?

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in August 05, 2017, 14:36:34 NACHMITTAGS
Hallo Jon -

schau mal hier:

http://www.ebay.de/itm/Spannungsregler-einstellbar-KSQ-36V-5A-LED-Anzeige-fur-Spannung-Strom-Leistung-/191681576741?hash=item2ca11cbf25:g:qAwAAOSwDNdV6G2Q

auf das Teil habe ich früher schon öfter hingewiesen. Es gibt bei dem Anbieter auch billigere und einfachere.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in August 05, 2017, 15:36:23 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

Vielen Dank! Das Bauteil mit Kasten war wohl dieses hier http://www.ebay.de/itm/201484714106

Wie hast Du bitte den Regler dort eingebaut? Regelt der den Ausgangsstrom?

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in August 05, 2017, 18:56:34 NACHMITTAGS
Hallo -

genau - das Gehäuse wird als Bausatz aus Plexiglas (lasergeschnitten, mit Schutzfolie!) geliefert. Manchmal muss man ein wenig nacharbeiten, aber wenn man weiß was solche Kleingehäuse aus PVC kosten lohnt sich der Mehrpreis absolut.

Spannung und Strom lassen sich mit den 15-Gang-Trimmern einstellen - fast wie bei einem Labornetzgerät. Da der Spannungs- und Strombereich doch recht groß ist, muss man da u.U. ziemlich kurbeln. Ich habe meistens den Maximalstrom mit dem Schraubenzieher voreingestellt und regle dann den Strom, d.h. die Helligkeit (entgegen der Lehrmeinung) indem ich die Spannung mit einem kleinen Knopf verstelle, dessen Achse als Schraubenzieher geformt ist und der im Deckel des Gehäuses kunstvoll  ;D fixiert ist. Dann kann ich nämlich mit einer halben Drehung den Nutzbereich (i.d. Regel bei mir ca 30-1500 mA) überstreichen, an der LED resultieren entsprechend deren Kennlinie und Typ ca. 2,5 - 3,7 V.
Bei den meisten meiner Geräte habe ich Buchsen für Ein- und Ausgang drangepfriemelt, es würden aber auch Kabelschwänze an den Lüsterklemmen genügen.

Wichtig ist - mit dem Teil kann ich meine sämtlichen alten Laptop- und Stecker-Netzteile zwischen 8 und 30 Volt problemlos verwerten!

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in August 18, 2017, 22:17:25 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

Ich habe jetzt einen der Regler gekauft und aufgebaut. Ich habe noch ein paar Fragen.

Das neue Model hat fuer die beiden Regler oben keine Plastikstifte mehr, sondern zwei kleine Schrauben (siehe unten). Hast Du einen Vorschlag wie man an die Schrauben elegant einen Regelknopf anbringen kann, so wie an Deinem Geraet?

Fuer den Eingangsstrom hat das Geraet "Schraubklemmanschlüsse." Kann man daraus eine etwas praktischere Steckverbindung machen?

Welches Netzteil verwendest Du fuer die Versorgung der SST-50?

Beste Gruesse,

Jon

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/219541_30544512.jpg) (http://abload.de/image.php?img=dsc_1111copyt3bhz.jpg)

Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in August 18, 2017, 23:41:11 NACHMITTAGS
Hallo Jon,

das Teil hatte nie Plastikstifte an den Trimmern! Knöpfe oder Stifte (wie auf dem Foto in meinem obigen Beitrag) um die Bedienung zu erleichtern habe ich immer selbst hingepfriemelt und das sah denn auch jedes Mal etwas anders aus.
Hier mal mein erstes Modell:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/219543_44365459.jpg)
In diesem Fall hatte ich Stückchen von einer 6 mm Achse (z.B. Potentiometer) abgesägt, in diese unten eine kleine Vertiefung eingebohrt und mit einem winzigen Tröpfchen UHU-Plus auf die dünne Schlitzachse des Trimmers geklebt. Vorher mussten natürlich die Löcher im Gehäusedeckel entsprechend aufgebohrt werden. Der Deckel muss nach Lockern der Gehäuseschrauben so aufgesetzt werden, dass die Löcher genau über den Trimmerschrauben stehen. Notfalls müssen die Löcher an den Ecken etwas aufgebohrt werden.
Diese kleinflächige Klebung ist natürlich nicht sehr stabil. Wenn aber die Bohrung nicht zu groß ist und der Knopf später so auf den Achsstummel aufgesetzt wird, dass er auf dem Deckel leicht aufliegt, reicht das für die zartfingerige Bedienung durch einen Mikroskopiker aus.
Vor dem Aufsetzen des Achsstummels mit dem Klebertröpfchen wickle ich einige Windungen Nähfaden als Dichtung um die dünnen Trimmerachse, damit diese nicht versehentlich festgeklebt wird. Der Faden wird dann abgezogen, solange der Kleber noch etwas weich ist und nimmt ggf. ausgetretenen Klebstoff mit.
Meine letzten Modelle haben allerdings nur noch den Knopf für die Spannungseinstellung, denn wenn man die Helligkeit über den Strom regelt (wie es die Lehrmeinung fordert), muss man ziemlich heftig kurbeln. Deshalb stelle ich (je nach verwendeter LED) den Maximalstrom mit dem Schraubenzieherchen ein und regle die Helligkeit am Spannungsknopf, dann kann ich mit einer halben Drehung den benötigten Strombereich abfahren. In der Praxis wechselt man ja die LED doch eher selten und auch dann muss man einen voreinstellten Maximalstrom von z.B. 1000 mA in der Regel nicht ändern.

Das Anbringen von Buchsen an den Klemmen ist ebenfalls eine pfriemelige Angelegenheit, wenn man sie (wie auf meinem Foto) in der Seitenwand befestigen will. Am einfachsten ist es, wenn man kurze Kabelschwänze mit entsprechender Buchsen anklemmt, oder feste Buchsen außen draufsetzt und die Anschlüsse zu den Klemmen ins Gehäuse führt.


Viele Grüße

Rolf

P.S. Ich verwende übrigens Anschlussbuchsen mit 2,1 mm Zentralstift für den Eingang und mit 2,5 mm für den Ausgang. Dann kann man nicht versehentlich das Steckernetzgerät am Ausgang einstöpseln.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in August 19, 2017, 13:59:56 NACHMITTAGS
Nachtrag:

Als Netzteil verwende ich sowohl kleine Steckernetzgeräte als auch ausrangierte Laptop-Netzteile. Deren Ausgangsspannung sollte etwa 3 V über der gewünschten Versorgungsspannung für die LED liegen. Also für die üblichen einfachen LEDs ab 8 V. Die Netzteile dürfen bis zu 35 V haben!
Mit einem Steckernetzteil 12 V/1 A kann man dann z.B. eine Cree XM-L mit bis zu 3 A versorgen (dann liegen an der LED etwa 3,7 V an), denn der Stepdown-Wandler arbeitet fast verlustfrei.

Gruß

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in August 19, 2017, 16:42:05 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

Erst einmal vielen Dank fuer die Infos. Ich werde mich an die Arbeit machen!

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in August 24, 2017, 11:46:04 VORMITTAG
Hallo Rolf,

Ist es bei diesem Hersteller ueblich, dass die Löcher im Gehäusedeckel nicht gut ueber den Schrauben liegen? Ich habe jetzt zwei aufgebaut aber der Abgleich ist schlecht (siehe Photo auf der letzten Seite).

Wuerdest Du bei dem Plexiglas empfehlen ein Loch zu bohren oder mit einer Rundfeile zu vergroessern?

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in August 24, 2017, 14:51:37 NACHMITTAGS
Hallo Jon -

bei diesen Bausätzen sind öfter mal Nacharbeiten erforderlich. Bei mir lagen die Probleme immer woanders - einmal musste ich auch Gewinde nachschneiden oder Kanten nachfeilen um gut zusammenstecken zu können. Damit muss man bei solch preiswerten Items halt rechnen.

Manchmal kann man den Deckel gegen die Platine noch um den nötigen halben mm verschieben, wenn man die 4 Deckel- und die 4 Bodenschrauben lockert, am Gehäuse drückt und dann wieder festzieht.   
Für die Justage würde ich mit der Nadelfeile die Löcher in die richtige Richtung um einen halben mm vergrößern. Das reicht um ein Verstellschraubenzieherchen gut ansetzen zu können. Später willst Du ja sicher - zumindest am Volt-Regler - einen Knopf haben. Hier meine Endversion, bei der ich ein Stückchen 4 mm Potiachse unten mit einer etwa 1 mm tiefen Bohrung D= 2,5 versehen und mit UHU-Plus aufgeklebt habe. Die Bohrung wg. nicht vorhandenem passenden Bohrer (2,2 mm) leider etwas zu groß. Wohlweislich hatte ich ein sehr kleines Klebstofftröpfchen verwendet und eine gute Zwischendichtung aus einigen Windungen Garn um eventuelles Eindringen des Klebstoffs sicher zu verhindert. Der Geräteknopf für 4 mm Achsen kann anfangs als Montagehilfe und Klebestütze verwendet werden. Später liegt er dicht auf dem Deckel an, sodass er dort eine gewisse Stütze gegen Abmurksen hat. Ein leichtes Eiern ist bei dieser Amateurmethode nicht zu vermeiden, deshalb braucht die Deckelbohrung entspechendes Spiel. Da die Klebung relativ flach ist, kann man bei Pannen die Achse auch wieder ohne zuviel Gewalt von der Klebung abknicken. Für Nacharbeitungen muss man Knopf und Deckel abnehmen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/219753_35287174.jpg)

Viele Grüße

Rolf

Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in Oktober 19, 2017, 19:16:28 NACHMITTAGS
Zitat von: reblaus in August 18, 2017, 23:41:11 NACHMITTAGS
Meine letzten Modelle haben allerdings nur noch den Knopf für die Spannungseinstellung, denn wenn man die Helligkeit über den Strom regelt (wie es die Lehrmeinung fordert), muss man ziemlich heftig kurbeln. Deshalb stelle ich (je nach verwendeter LED) den Maximalstrom mit dem Schraubenzieherchen ein und regle die Helligkeit am Spannungsknopf, dann kann ich mit einer halben Drehung den benötigten Strombereich abfahren. In der Praxis wechselt man ja die LED doch eher selten und auch dann muss man einen voreinstellten Maximalstrom von z.B. 1000 mA in der Regel nicht ändern.

Hallo Rolf,

Wie stellt man denn bei diesem Modell den Maximalstrom ein?

a) Dreht man den Stromregler auf 0, schliesst die LED an und regelt dann auf 1000 mA?

b) Kann man den Maximalstrom einstellen wenn kein Verbraucher angeschlossen ist?

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: noa in Oktober 19, 2017, 21:32:06 NACHMITTAGS
1. Labornetzteil (Transformatornetzteil) zum Einstellen verwenden oder sich davon überzeugen das man sich nicht fritiert wenn der Buck Converter durchbrennt und dabei das Netzteil mitnimmt.
2. Nur ein Multimeter im DC Voltmodus zwischen + und -, sprich den Ausgang des Buck Converters klemmen (es hat im Voltmodus einen enorm hohen Eigenwiderstand, es wird kaum Strom fließen.)
3. Am Buckconverter die Spannung regeln bis sie der Spannung aus dem Datenblatt der LED entsprcht, wohl um die 3 V.
4. Multimeter trennen
5. Multimeter in den Strommodus stellen (Blick ins Handbuch, falls man sich nicht sicher ist.)
6. Wieder zwischen + und - klemmen, der Buck Converter ist nun über das Multimeter kurzgeschlossen und wird den maximal möglichen Strom fließen lassen. Jetzt kann am Poti für den Strom selbiger auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Die Aktion sollte zügig ablaufen, um den Buck Converter nicht zu überhitzen.

Es tritt eventuell ein kleines Verständnisproblem auf: Wenn Du die Spannung bereits auf den zulässigen Wert eingestellt hast, wird durch die LED auch nur ein zulässiger Strom fließen. Vielleicht ist es ratsam die LED nicht nicht direkt an ihre Lastgrenze zu fahren (zwischen sau hell und aus ist hierbei kein großer Spielraum), jedes Datenblatt hat eigentlich ein Spannung/Strom oder Spannung / Flux Diagramm. Wenn die LED z.B. 3,14V zulässt kann man getrost auch bei z.B 2,8V abregeln. Um den Strom braucht man sich dann keine Gedanken mehr machen und kann ihn allein als Helligkeitsregler verwenden.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in Oktober 20, 2017, 01:58:55 VORMITTAG
Hallo -

nur zur Ergänzung: Das hier von mir diskutierte Gerät hat ja sein eigenes Multimeter! Aber weil man die Einstellung der Trimmer am Anfang nicht feststellen kann, könnte man zur Sicherheit wie von noa vorgeschlagen als erstes die Ausgangsspannung mit einem Multimeter auf 3,0 V einstellen, dann ist man bei allen mikroskoptauglichen LEDs im sicheren Bereich. Danach kann man die LED anschließen. Auch wenn die Strombegrenzung am Trimmpoti viel zu hoch voreingestellt war macht es nichts, denn bei einer auf 3,0 V begrenzten Spannung fließt durch die LED weit weniger Strom als maximal zulässig ist. Wenn nichts leuchtet (Achtung Polarität?) war die Strombegrenzung vielleicht zu niedrig, also mal den Strombegrenzungstrimmer vorsichtig hochdrehen. Vorher die Digitalanzeige auf Stromanzeige umschalten (rechtes schwarzes Knöpfchen an der Vorderseite des Kästchens! Danach kann man abwechselnd am Spannungstrimmer und am Stromtrimmer vorsichtig hochstellen bis man den gewünschten Maximalwert erreicht hat. Dann den Stromtrimmer so belassen und die Helligkeit am Spannungstrimmer reduzieren. Auch wenn das Anfangs schwer verständlich ist - nach kurzem, vorsichtigem Spielen an den Trimmern unter Beobachtung der Digitalanzeige und der LED-Helligkeit hat man den Trick bald heraus.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in Oktober 20, 2017, 02:13:43 VORMITTAG
Hallo Noa und Rolf,

Danke fuer die Rueckmeldungen.

Ich habe ein 12V 1A Netzteil und eine Cree XM-L2 LED (max. 3000mA) aber kein Multimeter.

Sollte ich also die beiden Trimmer auf Null stellen und dann langsam hoch gehen? Wie Du sagtest, die Stellung laesst sich von aussen nicht sehen; der Mechanismus sieht innen so aus: http://hyperground.de/dropbox/ident-a-trim/ident_a_bourns_5.jpg

Wie ist das bei Potentiometern? Gegen den Uhrzeigersinn drehen um auf Null zu kommen?

Mit freundlichen Gruessen,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: noa in Oktober 20, 2017, 07:13:08 VORMITTAG
Hallo JB,
ich muss mich leider nochmal einmischen. Wie Du auf den deinen Bildern sehen kannst, ist der Trimmer universal einsetzbar. Je nachdem welche Stellung der Greifer hat liegen unterschiedliche Widerstandswerte zwischen den beiden äußeren und mittleren Beinchen. Eine Seite wird niedrig die andere Seite gleichzeitig hoch. Solange die Schaltung nicht vorliegt, wird man nicht sagen können welche Drehrichtung welchen Zweck hat.

Warnung vor einer Stolperfalle! Im untersten Bereich verhält sich nicht jeder China-Buck Converter gleich und vorallem nicht immer wie erwartet! Die Schaltung ist minimalistisch aufgebaut und fängt keine Grenzbedingungen ab.

Ich möchte dich deshalb, zu deiner eignen Sicherheit, bitten dir ein einfaches Multimeter zuzulegen. Es muss kein Fluke sein, die 20€ Baumarktdinger sind für Anfänger mehr als ausreichend.

Für meine beiden Lomos bastle ich derzeit ebenfalls LED Netzteile aus diesen Buck Converter und muss unterstreichen: Auch wenn die Dinger so aussehen, es sind keine Plug&Play Module. Alle meine Bucks sind vom Händler mit extrem übertriebenen Angaben versehen, haben teilweise die falschen Induktoren und fehlende Kondensatoren. Die kommende Woche über werde ich das auch in meinem Biolam-I Thread dokumentieren.

Ich gehe bei meinen Bucks so vor wie ich bereits beschrieben habe: Labornetzteil: 12V Strom zu meiner Sicherheit zuerst auf 50mA begrenzt. Dann mit einem einfachen Multimeter am Ausgang des Bucks erstmal einen Überblick verschaffen und die Spannung einregeln. Läuft zumindest das stabil gehe ich mit erhöhter Strombegrenzung am Labornetzteil zum Strom über. Solltest Du kein Labornetzteil haben: eine 9V Blockbatterie erfüllt den gleichen Zweck, die Eingangsspannung nimmt keinen Einfluss auf die Ausgangsspannung des Bucks, sofern die Schaltung wie gewollt arbeitet.
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in Oktober 20, 2017, 10:18:34 VORMITTAG
Hallo Jon -

nachdem bei mir bereits seit längerem 2 dieser Teile mit wechselnden Steckernetzgeräten an meinen Axios in Betrieb sind und ich weitere 4 für gute Bekannte mit Buchsen und Knöpfen gebrauchsfähig gemacht habe halte ich die Bedenken und Vorsichtsmaßnahmen von noa doch für etwas übetrieben.
Neuere Steckernetzgeräte sind kurzschlussicher und schalten bei Überlastung einfach ab statt sich in Rauch aufzulösen oder sie fangen an zu pulsieren (Test ob Kurzschluss noch besteht).
Die Drehrichtung der Potis an dem fraglichen Regler ist genau so, wie sie der naive Mitteleuropäer erwarten: Linksrum gehts nach Null, rechtsrum zum Maximum.
Lege das Kästchen vor dich, die Anzeige muss unten sein, die Trimmer oben. Die Klemme für die Eingangsspannung ist dann links (Pluspol IN+ oben).
Schließ das Netzgerät an den Eingangsklemmen an, es kann nichts passieren (verpolungssicher). Dann spiele an der Digitalanzeige. Falls sie nicht leuchtet obwohl die Eingangsspannung korrekt gepolt ist: linkes Knöpfchen Digitalanzeige ein/aus.
Spiel dann eine Weile herum, bis du das System (rechtes Knöpfchen: Wechsel der Anzeigemodi) intus hast. Die Modi wechseln nach jedem Knopfdruck so:
1 automatischer Wechsel (macht nervös, schnell weiterschalten),
2 Eingangsspannung (die Spannung deines Netzgeräts sollte angezeigt werden),
3 Ausgangsspannung,
4 Ausgangsstrom,
5 Ausgangsleistung,
6 wieder auf 1 im Kreis herum  ...

Wenn dir das klar ist:
1. Schalte auf Anzeige der Ausgangsspannung (rote LED rechts vom Display leuchtet) und regle diese mit dem Spannungstrimmer (der linke) vorsichtshalber auf nur 2,8 V, dann kannst du deine LED (vermutlich CREE XM-L) anschließen und es sollten etwa 500 mA fließen. Kann sein, dass man anfangs ziemlich kurbeln muss, bevor sich was tut, denn es handelt sich um 15-Gang-Trimmer
2. Schalte jetzt einen Knopfdruck weiter auf Stromanzeige und schau wie sich der Strom beim Drehen am Stromtrimmer (der rechte) verändert.   
a. Drehe dabei den Poti so lange nach links bis der Strom zurückgeht - jetzt setzt die Strombegrenzung ein. Wenn der Strom sofort zurückgeht war der Poti schon zu weit nach links gedreht, dann drehe wieder nach rechts, bis der Strom gerade nicht mehr weiter steigt (bei 2,8 V kann der LED nichts passieren) - dann ist er durch die Spannung begrenzt.
b. Wenn du einen höheren Maximalstrom einstellen möchtest (z.B. 1000 mA), musst du abwechselnd die Ausgangsspannung und dann die Strombegrenzung in kleinen Dosen weiter hochdrehen.

Wenn man beim Mikroskopieren jetzt die Helligkeit durch Einstellen der Ausgangsspannung regelt und die Strombegrenzung nicht verstellt, ist man auf der sicheren Seite.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: JB in Oktober 20, 2017, 19:45:36 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

SUPER! Hat genau so funktioniert. Vielen Dank fuer Deine Geduld.

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: Günter in Oktober 26, 2017, 09:04:05 VORMITTAG
Hallo Rolf,

als Mitleser dieser Anleitung möchte ich mich ebenfalls bei Dir bedanken für die verständlichen Erklärungen.
Schade eigentlich, dass diese Anleitung unter der Überschrift "USB-Port ..." nur schwer wiederzufinden ist.

Ich habe mir daraufhin auch so einen Strom-/Spannungsregler besorgt und zum Laufen bekommen.
Anbei noch ein paar Infos meinerseits, vielleicht interessiert dies zukünftige Bastler.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/222594_26756241.jpg)

Wer sich in China zu bestellen traut und entsprechend lange warten kann, bekommt das Teil mit Gehäuse aktuell für 8.- €.
(Meines ist von dort). ZB weltweit nach "DC-DC Spannungs wandler  Current LED Display" suchen.

Eine Hohlstecker-Einbaubuchse daran zu basteln habe ich mir bei den beengten Platzverhältnissen nicht zugetraut.
Sehr nett finde ich diese schraubbaren Hohlstecker-/buchsen. Damit kommen selbst Nichtbastler zurecht.
(Bei ebay nach "12V Stecker  Buchse 2.1x5.5mm" suchen.)
Als Kabelschwanz, den man auch noch kürzer machen könnte,  habe ich Draht (keine Litze) genommen, und damit eine steife Verbindung zum Gehäuse.

Grüße
Günter

Titel: Re: USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?
Beitrag von: reblaus in Oktober 26, 2017, 11:05:06 VORMITTAG
Hallo -


Ich gebe hier noa bei einigen einschlägigen Bedenken recht: Auf keinen Fall handelt es sich um ein plug and play - Teil für Unerfahrene! Wenn man die zur bequemen Bedienung notwendigen Montagearbeiten in Rechnung stellt, wäre es um einiges teurer als eines der zuverlässigen, professionellen Kästchen mit robuster Potentiometer-Einstellung und narrensicher limitiertem Ausgangsstrom, die von einigen Forumsmitgliedern angeboten werden. Natürlich ist in diesen kein Multimeter eingebaut...

Offensichtlich handelt es sich um eine Standardplatine, die von verschiedenen Lieferanten auch unterschiedlich bestückt wird:
Einer meiner Bekannten beschwerte sich über starke Rundfunkstörungen durch seinen Wandler. Ein Vergleich zeigte, dass dieser auf der Unterseite der Platine keine Chips aufgelötet hatte, was bei meinen immer der Fall war. Von oben betrachtet war weiter kein Unterschied zu sehen.
Ansonsten betrachte ich Herstellerangaben zu Grenzwerten bei solchen Billigteilen ohnehin mit Vorsicht - warum soll das anders sein als  bei Autoherstellern: In der Tat beziehen sich meine eigenen Erfahrungen nur auf die Teile, die ich von der im link eingangs angegebenen Firma stammen an der ich keine Umsatzbeteiligung habe  ;): Jedenfalls habe ich nie Probleme bei Dauerbetrieb mit Eingangsspannung 25 V und Ausgangsstrom 3 A (bei etwa 12 V) gehabt. 5 A werden "bei Zusatzkühlung" angegeben. Für diesen Einsatz habe ich allerdings reichlich Luftlöcher in das Gehäuse gebohrt.

Viele Grüße

Rolf