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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Schrodt in Oktober 06, 2017, 10:01:53 VORMITTAG

Titel: NEPHELINITE
Beitrag von: Schrodt in Oktober 06, 2017, 10:01:53 VORMITTAG
Hallo Foristen,

von einem nephelinite-Dünnschliff zeige ich nahstehend mit Polarisationskontrast zwei schöne Motive in folgender Reihenfolge:
1 Linearpolarisator • 2 Linearpolarisatoren gekreuzt • 2 Linearpolarisatoren gekreuzt + Lambda.

Viel Spaß beim Anschauen.

Jürgen aus Hemer


Link zum Mineralienatlas Lexikon " nephelinite ":

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/RockData?lang=de&rock=nephelinite


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/221721_38600745.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/221721_59311937.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/221721_51791499.jpg)


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/221721_11404313.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/221721_64923656.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/221721_44624228.jpg)
Titel: Re: NEPHELIN
Beitrag von: olaf.med in Oktober 06, 2017, 11:06:20 VORMITTAG
Lieber Jürgen,

entschuldige bitte wenn ich wieder einmal interveniere. Was Du zeigst ist ganz sicher kein Nephelin, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit Klinopyroxen. Nephelin hätte sehr niedrige Interferenzfarben und nie Zwillinge. Möglicherweise hast Du einen Nephelinit, ein ultrabasisches Ergussbestein, bei dem sich aber der Nephelin häufig in der Grundmasse versteckt und nur schwer zu erkennen ist.

Richtigen Nephelin siehst Du hier (ftp://ftp.min.rub.de/pub/Medenbach/Mineraloptik/) in Teil 2, Klinopyroxen in Teil 4.

Warum sind Deine Bilder so grisselig? Ist das Überschärfung im Bildbearbeitungsprogramm oder zu niedrige Beleuchtungsapertur?

Herrzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: NEPHELIN
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 06, 2017, 11:13:01 VORMITTAG
ZitatWarum sind Deine Bilder so grisselig

Vielleicht auch ein Schliff mit zu grober Körnung?
Titel: Re: NEPHELINITE
Beitrag von: Schrodt in Oktober 06, 2017, 11:47:50 VORMITTAG
Lieber Olaf,

vielen Dank für deine ausführlichen korrigierenden Anmerkungen. Es war ein gekauftes Präparat, die richtige Bezeichnung ist " nephelinite ".
Ich habe nicht aufgepasst und die Aufnahmen falsch bezeichnet. Den Fehler habe ich inzwischen korrigiert.

Lieber Klaus,

da ich das Präparat normal geschärft habe, könnte das Grisselige auch mit an der Körnung  liegen , die Beleuchtungsapertur war allerdings auch etwas schwach !

Nochmals vielen Dank für eure Anmerkungen.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: NEPHELINITE
Beitrag von: Schrodt in Oktober 07, 2017, 10:31:16 VORMITTAG
Ergänzung: Wegen der Grissel habe ich zum Vergleich mit dem Bildprogramm " Fotos " nachstehende zwei Bilder optimiert .
                 Mehr ist leider nicht herauszuholen ! Aufnahme-Bedingungen wie bei OLIVIN-NORIT s. Link:
                 
                 https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29533.0


Herzliche Grüße
Jürgen aus Hemer


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/221764_25690090.jpg)


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/221764_15203380.jpg)
Titel: Re: NEPHELINITE
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 07, 2017, 12:31:40 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

sind die Proben denn eingedeckt (also mit Deckglas?) Das sollte zumindest den zu groben Schliff etwas kaschieren.
Titel: Re: NEPHELINITE
Beitrag von: Schrodt in Oktober 07, 2017, 12:41:00 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

der Dünnschliff ist eingedeckt. Es liegt wohl weitgehend an der groben Körnung !

Herzliche Grüße
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: NEPHELINITE
Beitrag von: Linuxpenguin in Oktober 07, 2017, 15:24:24 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,
Wir haben zwei gemeinsame Hobbys - nein drei:
Mikroskopie, Dünnschliffe und (Mikro)Fotografie.
Ich bewundere deine Aufnahmen jedes Mal.
Auch deine Beschreibungen - fantastisch.
Was ich mich aber wieder erneut frage: warum sind deine Bilder alle mit Tunnelblick?
Fertigst du deine Aufnahmen übers Okular?
Glück auf!
Sven
Ich selbst übe noch mit meiner Mikrofotografie bei Dünnschliffen (alle abgedeckt) aus professioneller Fertigung
Titel: Re: Nephelinit
Beitrag von: TPL in Oktober 07, 2017, 16:21:09 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

das deutsche Wort für ein Gestein mit viel Nephelin (Mineral) ist Nephelinit. Wie Olaf schon schrieb, zeigen wohl auch die letzten beiden Bilder keine Nephelin-Kristalle, sondern (Klino-) Pyroxene.

Zitat von: Linuxpenguin in Oktober 07, 2017, 15:24:24 NACHMITTAGS(...) Was ich mich aber wieder erneut frage: warum sind deine Bilder alle mit Tunnelblick?
Fertigst du deine Aufnahmen übers Okular? (...)

Hallo Sven,

ich finde die kreisrunde Darstellung mikroskopischer Bilder schön. Außerdem erinnern sie mich an ältere Lehrbücher, in denen kreisrunden Dünnschliff-Zeichnungen, teils überlappend, das Gefüge von Gesteinen veranschaulichten.

Glück auf, Thomas
Titel: Re: NEPHELINITE
Beitrag von: Schrodt in Oktober 07, 2017, 16:30:13 NACHMITTAGS
Hallo Sven,

ich fertige meine Aufnahmen nicht über ein Okular an, sondern habe mir für das Orthoplan und das MBS 10 zwei Adapter für die digitale
Kompaktkamera Canon PowerShot G11 gebaut, mit denen ich das gesamte kreisförmige Sehfeld abbilden kann. Daraus kann ich bei Bedarf
auch rechteckige Ausschnitte machen. Das volle Sehfeld zeigt natürlich das größte Bild !
Zur besseren Information hänge ich zwei Links über die Adapter an:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20353.0

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20429.0

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: NEPHELINITE
Beitrag von: Schrodt in Oktober 07, 2017, 17:00:24 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

schön, dass dir die kreisrunden Bilder gefallen.

Die großen Kristalle sind sicherlich Klinopyroxen. Wie Olaf schreibt könnte Nephelin hier in der feinkörnigen Grundmasse versteckt und nur schwer
zu erkennen sein. Es war ein englischer Dünnschliff, daher " nephelinite ".

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: NEPHELINITE
Beitrag von: Schrodt in Oktober 07, 2017, 17:20:29 NACHMITTAGS
Ergänzung:  Nachprüfung der Beleuchtung für das Objektiv PL APO 6.3 / 0.20 .

                  Leuchtfeldblende voll geöffnet • Kondensorblende voll geöffnet mit A 0.25 • Mattscheibe um diffuses Licht zu erzeugen - Verlängerungsfaktor ≈ 3 x •
                  Halogenlampe 12 V 100 W mit 11 V betrieben • ISO 100 • 1 LP : 1/50 ( 0,02 s ) + 1/ 80 ( 0,0125 s ) • 2 Lp gekreuzt : 0,6 s • 2 LP gekreuzt + Lambda : 0,6 s .
                 
                  Die Beleuchtung dürfte nach meiner Ansicht trotz erster Zweifel völlig ausreichend gewesen sein !

                  Vermutlich ist der Dünnschliff für die feinkörnige Grundmasse zu grob ausgeführt worden .

                  Herzliche Grüße
                  Jürgen aus Hemer