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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Bayer in Juni 28, 2018, 15:56:55 NACHMITTAGS

Titel: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juni 28, 2018, 15:56:55 NACHMITTAGS
Liebe Dünnschlifffreunde,

als nächstes ist ein Olivine-Gabbro dran.
Als erstes in der Übersicht im 0,63x Zoom beim Stemi 508doc.
Aufnahmedaten wie https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31793.30, nur hier habe ich mir erlaubt etwas an der Kontrastschraube zu drehen.
Hoffe das stört nicht zu sehr.

Vielen Dank an Rob Gill (Geosec) fürs Anfertigen.

Viel Spaß mit den Bildern!
Christian

P.S.: Bitte fleissig kommentieren
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Florian D. in Juni 28, 2018, 16:23:38 NACHMITTAGS
Ja, ich würde die Körner mit den bunten Interferenzfarben als Olivin ansprechen. Die sind auch von charakteristischen Sprüngen durchzogen entlang derer sich der Olivin langsam umwandelt. Dazwischen Plagioklasleisten.
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juni 28, 2018, 19:03:05 NACHMITTAGS
Hier kommen noch weitere Aufnahmen.

Präparation des Dünnschliffes durch Robert Gill http://www.geosecslides.co.uk

Bildnachbearbeitungsparameter mit ViewNX-i

- 4.696 K
- PictureControl: Neutral
- D-Lighting 10/100
- Lichterzeichnung 100/100
- Schattenzeichnung 10/100
- Scharfzeichnung 10/10
- Kontrast 20/100

Nochmals 0,63x Zoom
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juni 28, 2018, 19:03:50 NACHMITTAGS
Jetzt 1x Zoom
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juni 28, 2018, 19:04:33 NACHMITTAGS
2x Zoom
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juni 28, 2018, 19:05:08 NACHMITTAGS
4x Zoom
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juni 28, 2018, 19:06:07 NACHMITTAGS
5x Zoom beim Stemi 508doc - bringt nicht mehr soviel - lasse ich in Zukunft weg
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juni 28, 2018, 19:10:33 NACHMITTAGS
Für ein Stereomikroskop keine schlechte Bildqualität.
Stacking ist ein wenig schwierig, da das Stemi in der Standardausführung nur einen Grobtrieb hat.
Werde das als späteres Projekt mal versuchen.

Hat jemand Erfahrung mit Stacking & Stemi?
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Rawfoto in Juli 04, 2018, 06:23:57 VORMITTAG
Guten Morgen

Ja, die letzten beiden Vergrößerungen zeigen schon deutliche Abstriche. Bei den anderen hast Du eine wirklich gute Bilddatenqualit.

Für mich sind die Farben eine Spur zu ,,bunt", damit wird es schwierig die Farben mit der Farbtabelle zu vergleichen.

Stacken mit dem STEMI, ja, wenn du die Achslage des StrahlengAngs korrigieren kannst geht das mit entsprechenden APO Objektiven wirklich gut.

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Linuxpenguin in Juli 04, 2018, 07:40:45 VORMITTAG
Zitat von: Bayer in Juni 28, 2018, 19:10:33 NACHMITTAGS
Für ein Stereomikroskop keine schlechte Bildqualität.
Stacking ist ein wenig schwierig, da das Stemi in der Standardausführung nur einen Grobtrieb hat.
Werde das als späteres Projekt mal versuchen.

Hat jemand Erfahrung mit Stacking & Stemi?

Hi,
Ja die Erfahrung habe ich.
Hatte ursprünglich das Stemi 508doc.
War auch für Stacking angedacht.
Ich hab's bleiben lassen.
Der 5,5 Grad Versatz des Greeniugh macht dir das zur Hölle ....
Gruß
Sven
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juli 04, 2018, 08:03:54 VORMITTAG
Lieber Gerhard,
lieber Sven,

Danke für Eure Kommentare.

@Gerhard: Wie aufwändig ist denn die Korrektur des geneigten Strahlengangs beim Greenough Stereomikroskop? Wie hast Du das denn gelöst?

@Sven: Du bist auf den Linearschlitten umgestiegen? 100nm Schrittweite ist ja schon ein Wort. Selbstbau?

@Gerhard & Sven: Es gäbe ja auch Stereomikroskope nach dem Abbe Prinzip. Sind die besser als die Lösung mit dem Linearschlitten?

Beste Grüße
Christian
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Linuxpenguin in Juli 04, 2018, 09:09:07 VORMITTAG
Zitat von: Bayer in Juli 04, 2018, 08:03:54 VORMITTAG
Lieber Gerhard,
lieber Sven,

Danke für Eure Kommentare.

@Gerhard: Wie aufwändig ist denn die Korrektur des geneigten Strahlengangs beim Greenough Stereomikroskop? Wie hast Du das denn gelöst?

@Sven: Du bist auf den Linearschlitten umgestiegen? 100nm Schrittweite ist ja schon ein Wort. Selbstbau?

@Gerhard & Sven: Es gäbe ja auch Stereomikroskope nach dem Abbe Prinzip. Sind die besser als die Lösung mit dem Linearschlitten?

Beste Grüße
Christian

Hi Christian
Ein gutes Abbe ist natürlich flexibel in Punkto Vergrößerung.
Da hättest du die 5,5 Grad Versatz nicht.
Sollte dann aber reintrieb haben.
Für mich geht nichts über Linearmotor.
Meiner ist kein Selbstbau.
Forenmitglied Adalbert (Adi) hat einen gut umsetzen können mit brauchbarer Steuerung.
Weiteres gern per PM oder ggf auch mal telefonieren.
Glück auf! aus dem sonnigen OBerhausen
Sven
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: olaf.med in Juli 04, 2018, 10:18:35 VORMITTAG
Hallo Christian,

ich verstehe immer noch nicht warum man bei den planen Dünnschliffen überhaupt Stacken muss. Deine Randunschärfen sind durch die Optik bedingt und da ändert auch das Stacken nichts. Für die alten Leitz-Greenoughs gibt es übrigens ein Schwalbenschwanz-Zwischenstück, das den ganzen Aufbau so neigt, dass einer der Strahengänge senkrecht ist.

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Linuxpenguin in Juli 04, 2018, 10:38:52 VORMITTAG
@Olaf:
Du hast schon Recht: ein Stacken ist bei Schliffen von nur 25um nicht unbedingt erforderlich.
Hier aber die Kernschärfe zu erwischen ist nicht einfach.
Stapel von ca 10-20 Aufnahmen über die gesamte Schichtdicke machen durchaus Sinn (um anschließend zu selektieren) oder um anschliessend zu verrechnen.
Ich selbst Kämpfe da auch noch.
Schärfe ist relativ - das weiß ich.
Glück auf! aus Oberhausen
Sven
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juli 04, 2018, 13:39:13 NACHMITTAGS
Hallo Olaf,

durch die Optik bedingt?

Wenn das

a) die geringere Schärfentiefe bei höherer Vergrößerung ist, müsste stacken doch einen Zugewinn bringen (davon ging ich bisher aus). Zusätzlich ist die Dicke des Dünnschliffes vielleicht nicht überall exakt gleich bzw. ist die Kleberschicht vielleicht auch nicht an allen Stellen exakt gleich, so dass die Oberfläche des Dünnschliffes ggf. "etwas schief" auf dem Objektträger liegt.

b) auf die Qualität meiner Linsen bezogen ist, "steige ich Zeiss aufs Dach" - denn dort wird gerade mit der hohen Bildqualität bis an die Ränder geworben.

Den Falll b) werde ich am Wochenende gleich mal mit Millimeterpapier testen.

Danke für den Tipp mit dem Schwalbenschwanzzwischenstück.
Das scheint mir die einfachste Lösung zu sein. Mal schauen, was Zeiss dazu sagt.

Beste Grüße
Christian
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juli 04, 2018, 13:55:56 NACHMITTAGS
Bzgl. der Schärfentiefe (DoF) beim Stemi 508doc erhält man aus der Formel Lambda/NA, abhängig vom Zoomfaktor, in Mikrometern:

0,63x ca. 29 (hier liegt fast der gesamte Dünnschliff in der Schärfentiefe)
1x      ca. 18 (hier noch etwas weniger als 2/3)
2x      ca. 11 (hier noch 1/3)
4x      ca.  8
5x      ca.  8

Ich weiss, dass sind theoretische Werte.

Das wäre aber ein Ansatz der Erklärung für den Fall a), dass bei Zoom 0,63x und 1x ein stacking eigentlich nicht erforderlich sein sollte.
Ab einem Zoomfaktor von 2x aber schon.

Zusätzlich tritt ab einem Zoomfaktor von 2x durch die von mir verwendete Kombination aus Objektiv, NVF und Kamerasensor ein oversampling > 200% auf (100% = Optimum, also 2x oversampling).
Das wäre dann ja eine leere Vergrößerung von 2x.
Bei den Zoomfaktoren 4x und 5x liegt das oversampling beim Faktor 3x und 4x.

Mache ich da einen Denkfehler?
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Rawfoto in Juli 04, 2018, 20:38:03 NACHMITTAGS
Guten Abend

Was Olav meint musste ich vor ein paar Jahren auch erst verstehen, ich gebe es einmal mit meinen eigenen Worten/Erfahrungen wieder.

Wenn ein Dünnschliff gestackt wird kommt es zu einer unnatürlichen Verdichtung an Details, wir können ja durchschauen und beim Stacken kommen so in der Tiefe liegende Details an die Oberfläche. Das wiederum entspricht in keinster Weise dem was wir eigentlich sehen wollen - die Tiefenwirkung geht ja verloren und auch die Räumlichkeit die wir am STEMI sehen ist nicht fotografierbar da durch einen der beiden Strahlengänge fotografiert wird.

Das bedeutet nicht das Stacken generell schlecht ist, aber wir müssen uns genau überlegen wo es Sinn macht bzw. was für Auswirkungen wir damit produzieren.

Gerade beim Dünnschliff geht es ja um eine Übersicht und damit eine kleine Vergrößerung um die Zusammensetzung zu sehen.

Wer also genau ausrichtet (parallel zu Schliff-Oberfläche) und am POL Mikroskop mit dem 4x oder 10x fotografiert kommt ohne stacken zu besseren Ergebnissen - wie gesagt, ich habe das am Anfang auch nicht geglaubt aber dank Olav gelernt :-)

Liebe Grüße

Gerhard

PS: es gibt jede Menge Motive die durch stacken gewinnen ...

Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juli 04, 2018, 23:40:51 NACHMITTAGS
Danke, Gerhard,

da bin ich ja schon mal beruhigt, dass das am Motiv und nicht an der Optik liegt.
Ich habe mal gelesen, dass man dieses Problem umgehen kann, in dem man der stacking Software Bild für Bild sagt, wo die Übergänge sind und sich beim stacken auf "den oberen Teil" beschränkt und nicht durchfokussiert.
Das war aber in einem anderen Kontext - nicht bei Dünnschliffen.
Und das erscheint auch wirklich aufwändig.

@Olaf: Jetzt habe ich das auch verstanden ;-)

@Gerhard:
Wie richtest Du "genau parallel zur Schnittoberfläche" aus?
Mit einem Kugeltisch, der auch für Durchlicht geeignet ist?
Oder mit einem Schwanenhalsadapter wie Olaf das beschrieben hat?

Beste Grüße
Christian

Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Rawfoto in Juli 05, 2018, 05:02:32 VORMITTAG
Guten Morgen

Ich habe das Glück das zwei meiner Leitz Wild STEMIS vom Stativ her die Möglichkeit einer Photostellung bieten. Das sind in meinem Fall Stative vom Typ S. Damit liegt die optische Achse in der Photostellung 90 Grad zur Sensorebene und zum Objektträger.

Wenn ich jetzt auch noch exakt den Dünnschliff schleife (mit der Abele Schleifmaus geht das sehr gut wenn Mann die Füße am Einstellgerät auf die gleiche Höhe ausrichtet) habe ich auch die 90 Grad zum Deckglas.

Ich kontrolliere die Kernschärfenlage am Bildschirm des MACs bei 100%. Damit bin ich sehr exakt. Ich fotografiere Dünnschliffe eigentlich so gut wie immer direkt am POL-Mikroskop und nur zur Dokumentation von Arbeitsschritten am STEMI,

Dort wird das 4x oder 10x verwendet und ein Multiraw Panorama fotografiert um die benötigte Fläche aufs Bild zu bringen. Damit hat man automatisch genügend Bilddaten um große Ausstellungsprints von einem Quadratmeter und plus mit 300 Dpi zu drücken oder mit 400 Dpi ausbleichten zu lassen.

Liebe Grüße

Gerhard

Ps: den Hersteller deiner Dünnstliffe kenne ich ja auch, er schleift maschinell und damit passt die Oberfläche sehr gut, sie ist absolut parallel zum Objektträger
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juli 05, 2018, 08:46:23 VORMITTAG
Nochmals danke, Gerhard,

die Kernschärfenkontrolle führe auch ich am iMac über LiveView durch (nicht immer bei 100%, aber mit >= 50%) - das klappt ganz gut.
Ich nehme da CameraControlPro 2 von Nikon.

Gut zu wissen, dass meine Schliffe absolut parallel zum Objektträger sind.
Vielleicht muss ich mal meinen Stemi Tisch überprüfen.
Ich habe die Lab Stativ Version und vielleicht ist da eine kleine Unebenheit.

Bisher habe ich am Axioscope nur Objektive >= 20x.
Das 10x ist bestellt mit NA 0,45. Das hat halt eine geringe Schärfentiefe.
Freue mich trotzdem drauf und werde auch mal RAW-Panorama fotografieren.

Mit welcher Software verbindest Du dann die Kacheln zu einem Bild?

Darf ich Dich auch noch nach einer Empfehlung für ein professionelles Fotolabor für die Ausbelichtung bitten?
Mit wem arbeitest Du zusammen? (gerne per PM, wenn das hier im Forum nicht gehen sollte)

Beste Grüße
Christian
Titel: Re: Dünnschliff: Olivine-Gabbro-Scotland (Pol)
Beitrag von: Bayer in Juli 05, 2018, 08:59:24 VORMITTAG
Bzgl. "händischem" stacken durchscheinender Objekte (dort ein Netzwasserfloh) schrieb Michael (sushidelic):

"Ich musste hier nämlich heftigst die Möglichkeit von Zerene Stacker verwenden, die Tiefenebenen nach dem Stapel selektiv zu maskieren, viel zu viel aus dem Innenleben des Wasserflohs kam überall durch und machte das Bild nicht nur weniger ästhetisch, sondern auch irgendwie unverständlich. Also habe ich ewig Masken gemalt, um ausschliesslich den Blick auf die Aussenhaut zu fokussieren.
Das Ergebnis kam zwar dann etwa so raus, wie ich es mir vorgestellt habe, aber irgendwie fühlt sich ein unretouchierter Stack doch "sauberer" an. Da bin ich ja mächtig froh, dass man die Handarbeit anscheinend gar nicht so wahrnimmt."

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31780.0