Mikro-Forum

Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Alex H. in Oktober 05, 2019, 14:36:38 NACHMITTAGS

Titel: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 05, 2019, 14:36:38 NACHMITTAGS
Hallo miteinander,

ich möchte euch hier in diesem Thread das eine oder andere Mikrofoto zeigen. Ich freue mich über jede Reaktion auf die gezeigten Bilder, auf Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge. Meine Bilder dienen lediglich der Dokumentation bzw. als Grundlage für Diskussionen und dem Austausch mit anderen botanisch (nicht nur mikroskopisch) interessierten Menschen über das auf den Fotos Abgebildete. Natürlich ist das für mich kein Grund die Qualität und Gefälligkeit meiner Bilder nicht stetig zu verbessern.
Hierzu brauche ich aber das Feedback von Mikroskopikern, die meine Fotos bitte auf der Grundlage der oben angeführten Kriterien beurteilen.

Ich danke euch!

Mein erstes hier gezeigte Foto zeigt Pollen von Linaria vulgaris. Das Objekt ist ein Dauerpräparat, welches ich vor gut einer Woche hergestellt hatte. Ich habe die Pollen auf den OT aufgebracht, mit reinem Isopropanol beträufelt, und nach dem Abdampfen des Alkohols mit Euparal eingedeckt. Ich nehme an das Euparal ist noch nicht vollständig ausgehärtet.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/257427_55909147.jpg)

Das Foto entstand im Durchlicht bei schiefer Beleuchtung mit eine 90-Cent-LED-Tipp-Leuchte aus dem Baumarkt, deshalb wohl auch die farbigen Reflexe auf dem Bild. Das Foto ist bis auf leichtes Nachschärfen nicht bearbeitet worden.

Grüße
Alex

Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in Oktober 05, 2019, 14:53:54 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
danke fürs Herzeigen! ;D
Ich finde die Idee gut, den Zweck Deiner Fotos zu beschreiben, denn der ist ja von Mikrofotograf zu Mikrofotograf sehr unterschiedlich.
Das Foto finde ich gut, nicht nur für diesen Zweck. Ich als Nichtlateiner hätte mich noch über den deutschen Namen der Pflanze gefreut.
Bei Pollen zählen für die Bestimmung feinste Details - hast Du da schon alle Register gezogen, die Deine Ausrüstung bereithält?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: RainerTeubner in Oktober 05, 2019, 15:00:48 NACHMITTAGS
Hallo Alex,

den unruhigen Hitergrund des Photos kannst Du einfach und schnell mit picolay (http://www.picolay.de/) korrigieren, indem Du ein leeres Hintergrundbild vom eigentlichen Photo abziehst.
Dein gutes Photo wird dann noch besser.

Viele Grüße

Rainer
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Herbert Dietrich in Oktober 05, 2019, 15:03:57 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

das ist das Leinkraut oder auch Frauenflachs genannt, eine wunderschöne Wildpflanze die meist an Weg- oder Straßenrändern blüht.
Auch noch jetzt um diese Zeit.

Hallo Alex,

ich finde das Foto perfekt, vielleicht versuchst Du noch andere Eindeckmittel, wie z.B. Speiseöl, Immersionsöl oder Glycerin.
Es kann sein, dass da auch noch verschieden Einzelheiten sichtbar werden.

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Lupus in Oktober 05, 2019, 15:10:09 NACHMITTAGS
Hallo,

ich denke dass man bei der schiefen Beleuchtung etwas optimieren kann. Der stärkste Effekt gibt nicht automatisch das beste und richtige Bild.

Hubert
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 05, 2019, 22:01:28 NACHMITTAGS
Hallo miteinander,

vielen Dank für eure Reaktionen!

@Bob,

die Anführung des deutschen Namen wär' noch ganz gut, da gebe ich dir recht. So muss man nicht irgendwo nachschlagen um zu erfahren worum es überhaupt geht. Auch als "Lateiner" oder Amateur-Botaniker hat man sicher nicht alle Pflanzen im Kopf.
Das Bild entstand am LOMO Biolam, mit dem Smartphone (*arrrgh*) durch das Okular (*hüstel*) geknipst. Naja, wenigstens nicht frei Hand, sondern mit einem Handy-Adapter. Fotos die ich mit einer adaptierten Canon 1100D gemacht habe waren aber nicht besser. Ich werde da aber noch ein paar Versuche durchführen, auch wenn mir das schwere Kameragehäuse samt Objektiv mehr weh tut als dem Binokularaufsatz meines Biolam.
Am ehesten sehe ich daher Optimierungsmöglichkeiten bei der Beleuchtung, und so möchte ich demnächst auch noch Versuche mit verschiedenen Beleuchtungen durchführen.

@Rainer,

vielen Dank für den Link, ich werde das Programm sicher mal ausprobieren!

@Herbert,

die Idee mit dem Speiseöl finde ich sehr interessant. Ich hohle mir kommende Woche nochmal etwas Pollen und werde deinen Tipp umsetzen.

@Hubert,

findest du den Effekt auf meinem Foto bereits zu stark?

Grüße
Alex
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in Oktober 05, 2019, 22:41:47 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
Du bist da ja in hohen Auflösungsbereichen unterwegs, da ist der Bildinhalt gar nicht so umfangreich, dass er mehr als eine gute Handykamera unterstützen würde. Die Dynamik der Handykamera mag vielleicht durch eine richtige Kamera übertroffen werden, aber das geht schon ziemlich gut, wenn man das Handy sachkundig einsetzt.
Was ich eigentlich meinte war, ob Du schon mit einem 90er oder 100er Ölimmersionsobjektiv und geölten Kondensor gearbeitet hast, um alles auszunutzen, was verfügbar ist.
Ach ja: Und Licht ordentlich aufdrehen und Erschütterungen vermeiden.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 05, 2019, 23:07:54 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

das Foto entstand mit dem 40er Objektiv. Ich habe zwar ein 90er Ölimmersionsobjektiv. Damit habe ich aber noch keine Fotos gemacht, nur eben mal ausprobiert. Auch den Kondensor habe ich bisher nur trocken eingesetzt.
Danke für den Tipp mit dem Immersionsöl.

Grüße
Alex
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: plaenerdd in Oktober 06, 2019, 14:34:23 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
Zitat von: Alex H.Das Foto entstand im Durchlicht bei schiefer Beleuchtung mit eine 90-Cent-LED-Tipp-Leuchte aus dem Baumarkt, deshalb wohl auch die farbigen Reflexe auf dem Bild. Das Foto ist bis auf leichtes Nachschärfen nicht bearbeitet worden.
Kannst Du noch was dazu sagen, wie Du die schiefe Beleuchtung realisiert hast? Ist da eventuell noch eine Mattscheibe im Spiel gewesen. Einen solchen farbig gekörnten Hintergrung erhalte ich z.B. auch, wenn sich eine Mattscheibe zu nah an einer Blendenebenen befindet, so dass ihre Körnung mit abgebildet wird. Da hilft dann meist, wenn man den Kondensor noch mal ganz leicht in der Höhe verstellt.
Auch was für einen Kondensor Du benutzt hast, wäre hier interessant. Es gibt ja Kondensoren, bei denen man die Aperturblende seitlich verschieben kann, um schiefe Beleuchtung zu realisieren. Bei einem Kondensor mit schwenkbarer Großfeldlinse unter der Aperturblende, wie sie die meisten Biolämmer besitzen, kann man ja durch halbes Einschwenken dieser Linse bzw. ihrer Fassung, eine Seite des Strahlenganges ausblenden und verschiedene Stufen von Übergangsbeleuchtungen erzeugen. Oder hast Du mit einer Blende gearbeitet, die in den Filterhalter gelegt wurde, z.B. einer sogenannten "Kreutz-Blende (https://de.wikipedia.org/wiki/Kreutzblende)"
LG Gerd
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 07, 2019, 15:38:55 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

für die "schiefe Beleuchtung" hab ich ganz einfach die unter dem Kondensor liegende LED-TIP-Leuchte etwas zur Seite verschoben. Die farbige Körnung wird schwächer wenn ich den Kondensor nach oben verstelle. Also je höher der Kondensor und je heller das Bild, desto schwächer die farbigen Schlieren, und je tiefer der Kondensor oder je schiefer die Beleuchtung desto stärker werden sie.
Mein Biolam verfügt über den KOH-3 Kondensor mit Klapplinse http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/KOH-3.pdf

Ich habe heute Versuche gemacht, bei denen ich die LED-TIP-Leuchte durch einen Umlenkspiegel ersetzt habe, und durch eine Milchglasscheibe mit einer Jansjö über den Spiegel das Objekt beleuchtete. Durch feines justieren der Jansjö und Schwenken des Spiegels konnte ich ebenfalls verschiedene Effekte erzielen. Die Farbschlieren sind - zumindest was ich bisher erkennen konnte - weg.

Ich werde hierzu noch ein Bild einstellen.

Die Kreutz-Blende finde ich sehr interessant, ich werde auch in diese Richtung ein paar Versuche anstellen. Danke für den Hinweis!

Grüße
Alex


Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 07, 2019, 16:31:40 NACHMITTAGS
Hallo miteinander,

wie angekündigt nochmal ein paar Bilder. Die Beleuchtung erfolgte durch den Umlenkspiegel und einer durch eine Milchglasplatte gedämpfte Jansjö.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/257561_55909147.jpg)


Folgende drei Bilder unterscheiden sich nur durch die verschiedenen Höheneinstellungen des Kondensors mit eingeschwenkter Linse.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/257561_33420276.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/257561_32347029.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/257561_22687807.jpg)

Handelt es sich bei den Schatten die bei der Absenkung des Kondensors zunehmend sichtbar werden um Staub und Verschmutzungen an irgendwelchen Glasflächen?

Grüße
Alex
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in Oktober 07, 2019, 17:09:36 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
Dein Mikroskop ist eigentlich so ausgelegt, dass in ca. 25cm Entfernung eine Lampe mit Kollektorlinse und Leuchtfeldblende steht, und ein paralleles Strahlenbündel in Richtung Spiegel und Kondensor schickt. Den Rand der Leuchtfeldblende sieht man dann scharf, wenn der Kondensor in der Richtigen Höhe steht. Diese Stellung ist in jedem Fall ganz dicht unter dem Objektträger. Eine gute Methode, um Beleuchtungsveränderungen zu prüfen, ist es, ein Okular herauszuziehen und in den Tubus zu plieren: Man kann da so einigermaßen (Mit Phasenteleskop sehr gut) die Hinterlinse des Objektivs sehen. Bei geöffneter Aperturblende sollte sie weitgehend ausgeleuchtet sein. Platziert man z.B. eine einzelne LED ohne Streuscheibe auf dem Fuß Deines Biolams, wird die Hinterlinse nicht voll ausgeleuchtet werden. Mit Jansjö und Streuscheibe müsste das passen, das Licht ist aber recht diffus, also eher weich, aber nicht so schärfe-förderlich.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Lupus in Oktober 07, 2019, 17:25:14 NACHMITTAGS
 Hallo Bob,

warum soll diffuses Licht nicht "schärfe-förderlich" sein?

Hubert
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in Oktober 07, 2019, 17:40:38 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,
das ist so mein Eindruck, auch aus der Fotovergrößerei. Grund wird sein, dass das Licht aus unterschiedlichsten Richtungen auf Kondensor und Objekt fällt und so auch die Abstrahlung beeinflusst.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 07, 2019, 17:48:40 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

ja, diese Beleuchtungseinrichtungen sind mir aus dem Internet bekannt, Erfahrung damit habe ich aber keine, da sie nicht Bestandteil meiner Ausrüstung sind. Ich empfinde die Bilder bei denen der Kondensor in der richtigen Stellung steht - also wie du schreibst knapp unter dem OT - schöner und gefälliger, auch wenn vielleicht nicht so viele Details zu erkennen sind, als wenn der Kondensor weiter abgesenkt wird. Ich habe schon mal gelernt, dass die Einstellung bei der man die meisten Details erkennt und die vielleicht bei der Untersuchung teilweise sinnvoll sein mag, für das Foto nicht so vorteilhaft ist, wenn man neben dokumentarische auch ästhetische Ansprüche zumindest halbwegs erfüllen will.

Anbei noch zwei Bilder die heute eher nebenbei entstanden sind, die ich euch - weil es gerade passt - aber trotzdem zeigen möchte. Auch diese Fotos entstanden mit obigem Beleuchtungsaufbau, also Spiegel, Milchglasscheibe und Jansjö. Bei beiden Bildern handelt es sich nicht um Schnitte, sondern um ganze Pflanzenteile, ungefärbt in Euparal eingedeckt. Aufgrund der Dicke der Objekte mögen die Bilder ohne Stapel vielleicht nicht so toll sein, aber die Präparate mit dem Auge betrachtet finde ich morphologisch sehr Interessant, wenn man sich mit der Schärfenebene durch die verschiedenen Gewebeschichten bewegt. Hier wär vielleicht ein Video eine Idee...

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/257567_30631159.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/257567_7244975.jpg)

Grüße
Alex




Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: plaenerdd in Oktober 07, 2019, 18:52:57 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
nochmal zum Kondensor: Die Klapplinse unter dem Kondensor klappt man nur ein, um das große Bildfeld gering vergrößernder Objektive auszuleuchten (, z.B. beim 3,5er Planobjektiv). Schon beim 8er oder 10er gehört die eigentlich ausgeklappt.
Desweiteren bemüht man sich, die Beleuchtungsapertur (den Winkel des Strehlenkegels mit dem durch das Objekt geleuchtet wird) möglichst nah der Apertur des Objektives anzupassen. Das geht bei höher vergrößernden Objektive, wie dem 40 er nur, wenn die Frontlinse des Kondensors nahe dem Objektträger ist. Wenn Du den Kondensor herunterfährst, ist das, als ob Du die Aperturblende zuziehen würdest. Der Kontrast wird gesteigert, aber das Auflösungsvermögen verringert (sieht man sehr deutlich an Deinem letzten Pollenbild).
Für eine gute schiefe Beleuchtung gild das auch. Deshalb ist die Verwendung einer Blende, die nur einen seitlichen Teil des Lichtkegels, des ansonsten ordentlich eingestellten Kondensors zum Objekt schickt so ziemlich das Optimum. Dazu muss die Aperturblende aber relativ weit offen sein, sonst nimmt die diesen Strahl ja wieder weg. Dann wirds duster.

Eine gute Möglichkeit, die einzelnen Schärfeebenen fotografisch zu dukumentieren und wieder zu geben sind animierte GIF-Dateien. Diese kann fast jedes bessere Bildbearbeitungsprogramm, das mit Ebenen arbeitet, erzeugen (Ich nutze dazu GIMP oder PICOLAY). Eine GIF-Datei kann in jedem Browser wiedergegeben werden. Auch für Zeitrafferabläufe sind sie gut geeignet und nehmen dabei viel weniger Speicherplatz ein wie ein Filmchen. Hier ein Beispiel: Teilung einer Micrasterias (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26855.msg201738#msg201738) (auf das kleine Vorschaubild klicken).
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in Oktober 07, 2019, 21:02:45 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
es gibt in der Mikroskopie immer die Gratwanderung Auflösung<>Kontrast. Das Auge kann aufgelöste Details ja erst wahrnemen, wenn sie mit einem bestimmten Mindestkontrast gezeigt werden. Der flüchtige Betrachter braucht mehr Kontrast als der erfahrene Mikroskopiker, der weiß, wonach er sucht.
Am besten man stellt das Bild erstmal für beste Auflösung ein, erhöht denn wenn nötig den Kontrast etwas, und guckt sich in das Bild rein. Deine Bilder sind schon wirklich gut, es geht da nur noch um die Optimierung im Detail.
Dein Ölimmerionsobjektiv würde Dir mit Bordmitteln eine Verdoppelung der Auflösung erlauben - probiere das ruhig mal aus.
Pollen sind ja sehr räumlich, da bietet sich Stacking an. Ich benutze PICOLAY, das funktioniert gut, man muss sich nur erstmal etwas einarbeiten.

Viele Grüße,

Bob 
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 08, 2019, 16:05:50 NACHMITTAGS
Hallo miteinander!

Zwischendurch mal vielen Dank für die rege Beteiligung! Ich werde all eure Tipps und Ratschläge durcharbeiten, und hier demnächst hoffentlich wieder meine Fortschritte auf dem Gebiet der Mikrofotografie posten können.

@ADi,

hauptsächlich arbeite ich mit meinem 20er Objektiv, welches ich mir extra zu meinem Biolam-Konvolut angeschafft habe. Da ich mich aber auch für die Fortpflanzungsanatomie der Kryptogamen, für Sporen, Flechten sowie für Pollen interessiere, wird ab und an auch mein 90er Öl zum Einsatz kommen. Die Vergrößerung liegt hierbei um 1000x.
Natürlich möchte ich alles nutzen was meine Ausrüstung her gibt, und so möchte ich früher oder später - wenn es denn geht - Versuche im Auflicht durchführen.

@Gerd,

die Klapplinse habe ich bisher immer im Strahlengang eingeschwenkt gelassen, danke für die Info wie's richtig gemacht wird! Ich werde mich auch mal der Sache mit der Kreutz-Blende annehmen. Kann ich die einfach aus schwarzem Karton anfertigen und in den Filterhalter legen?
Die Idee mit der GIF-Datei klingt sehr interessant. Das ist dann was für später, wenn ich mein Biolam voll im Griff hab'.  :)

@Bob,

als Anfänger neigt man wohl etwas dazu den Kontrast zu hoch einzustellen. Bereits jetzt nach wenigen Tagen finde ich mein Bild im Einstiegsposting als zu kontrastreich. Anfänglich war ich recht zufrieden damit.
Mein bressergelabeltes Biolam hat für die Feinfokusierung das große Tellerrad im Fuß. Ich komm' sehr gut damit zurecht, hab aber gelesen dass sich diese Ausführung für's Stackimg nicht so eignen soll. Stimmt das, bzw. brauche ich fürs Stacking weitere Hardwear. Ich strebe ja keine Bilder an wie sie von den Fotokünstlern ab und zu hier im Forum gepostet werden, aber ein dezentes Stacking wäre schon interessant, oder eine Alternative, wie eben die von Gerd angesprochene GIF-Datei.

Grüße
Alex
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in Oktober 08, 2019, 16:26:48 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
Stacking wird in einem weiten Rahmen betreiben. Maximal wirst Du so viel Tiefe überdecken wollen, wie Dein Objekt dick ist - bei Pollen also wenig. Willst Du dagegen eine Hummel von vorne bin hinten scharf haben, brauchst Du ein Mikroskop-Stativ, dessen Feintrieb einen so langen Weg lückenlos abdeckt. Das Biolam basiert ja auf dem Zeiss Jena LG, einer bahnbrechenden, 1934 vorgestellten Entwicklung. Da ist, wie auch bei vielen viel teureren Mikroskopen, Feintrieb und Grobtrieb getrennt, und der Feintrieb hat nur einen Weg von z.B. 2mm. Bei den Sachen, die Du beschreibst, wird Dich das nie einschränken. Und der Scheiben-Feintrieb ist weitgehend unkaputtbar - eine Sorge weniger.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: plaenerdd in Oktober 08, 2019, 20:21:34 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
der Nachteil des Feintrieb "Scheibe" gegenüber dem "Urwerk" liegt eigentlich nur darin, dass er keine echte Skala zum Ablesen hat, was von Vorteil ist, wenn man in immer gleichen Abständen ein Foto machen möchte. Du müsstest Dir irgendetwas überlegen, wie Du die Rillen im Feintrieb kennzeichnest und am Fuß einen Anlesepunkt definieren/markieren. Dann sollte das auch bei der "Scheibe" möglich sein die Abstände aus zu zählen. Ich denke sogar, dass der Verfahrweg des Feintrieb "Scheibe" größer als 2mm ist, aber das ist mehr ein Gefühl als ein Wissen.

Für die Herstellung von Filtern aller Art eignen sich Münzkapseln (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14697) als Träger sehr gut. Für unsere Biolämmerherde in der Schule habe ich Polfilter und Dunkelfeldblenden daraus gebaut. Bei den Kapseln wird aber meist nur der Innendurchmesser angegeben. Diese mit 26mm Innendurchmesser (https://www.amazon.de/St%C3%BCck-Original-LINDNER-M%C3%BCnzkapseln-passend/dp/B0797ZH45F/ref=pd_cp_229_1/258-0756038-5986948?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B0797ZH45F&pd_rd_r=2c0c38b2-8663-49f4-b417-00fc001cc5bd&pd_rd_w=dw0KR&pd_rd_wg=8as8r&pf_rd_p=d5913aa9-ce95-4069-aa43-851c1d60ce49&pf_rd_r=FHDJH31YR483SH7QAHJ1&psc=1&refRID=FHDJH31YR483SH7QAHJ1) sollten passen. Sie eignen sich auch gut als Mini-Petrischalen und Mikroaquarien sowie zum Aufbewahren von trockenen Proben. Ich habe mittelgroße Mikrofossilen darin gelagert wie Fischzähne und Foraminiferen. Für die ganz kleinen Sachen sind sie nicht geeignet, wegen der Neigung sich auf zu laden und die Sachen dann entweder gleich wieder weg springen zu lassen oder nicht wieder freiwillig her zu geben.
Für die Blende zur Schiefen Beleuchtung reicht auch erst einmal eine Pappscheibe. Mache mehrere Versuchen! Hier findest Du ein paar Anregungen. (https://www.ebay.de/itm/28x-Dunkelfeldblende-Schragbeleleuchtung-31-7-mm-Mikroskop-Dunkelfeld-32mm-Set/323523667421?hash=item4b538365dd:g:eUsAAOSwQIFb1tua)
LG Gerd
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in Oktober 09, 2019, 09:28:52 VORMITTAG
Hallo Alex,
ich findes es übrigens interessant, dass mit Dir mal jemand Bilder zeigt, die er mit dem oft belächelten Lomo Biolam gemacht hat. Auch wenn dieses Mikroskop vom Konzept her über 80 Jahre alt ist und nicht in allen Punkten modernisiert werden kann, gibt es trotzdem nichts Wesentliches daran zu bemängeln und man kann damit einwandfrei arbeiten.
Es gab dazu von Lomo auch eine richtige Auflicht-Einrichtung zur Untersuchung ebener, undurchsichtiger Präparate im Hellfeld/Dunkelfeld/Polarisationskontrast-Auflicht. Vielleicht kann Liftboy-Wolfgang sowas mal zeigen (Wenn seine Bilder denn sichtbar werden ;D).

Angehängt habe ich einen Schnappschuss von Radiolarien-Material. In einer Petrischale auf ein Stück Schubkarrenschlauch-Gummi gelegt und einfach mit (6,3:1???) Durchlichtobjektiv einen Stack aufgenommen. Beleuchtung mit Schreibtischlampe von der Seite. Ich brauchte ein schnelles Foto für ein MIKRO-Hamburg-Thema....

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 09, 2019, 15:31:29 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

auch mit dem Biolam scheint ja so einiges möglich zu sein.
Danke für das Bild!

Grüße
Alex
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in Oktober 10, 2019, 18:07:30 NACHMITTAGS
Hallo,

ich bin momentan beruflich etwas eingespannt, ein wenig Zeit für's Mikrofotografieren habe ich aber heute doch gefunden.

Mein heutiges Bild zeigt wieder Pollen des Gewöhnlichen Leinkrauts (Linaria vulgaris), da ich diesen Thread mit diesem Objekt begonnen habe, und man so wohl am ehesten Vergleiche anstellen kann.

Beim Objekt handelt es sich wieder um ein in Euparal eingedecktes Dauerpräparat. Die Beleuchtung erfolgte wieder mit einer Jansjö, die ich mit einer Milchglasplatte gedämpft hatte, sowie einem Mikroskopspiegel. Obwohl ich das 40er Objektiv verwendet habe, musste ich bei dieser Beleuchtung die Klapplupe im Strahlengang belassen, da das Licht ansonsten so diffus war dass alles überstrahlt wurde und man nichts mehr erkennen konnte. Der Kondensor befindet sich knapp unterhalb des OT, die Irisblende ist voll geöffnet, eine Kreuzblende habe ich noch weggelassen. Das Bild entstand also ohne schiefe Beleuchtung. Das Bild ist bis auf die Wahl des Ausschnittes, der Entfernung ein paar diffuser Flecken auf dem Hintergrund und dem Einfügen der Beschriftung nicht bearbeitet.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/257769_32347029.jpg)


Eure Tipps und Ratschläge konnte ich leider aus zeitlichen Gründen noch nicht alle ausprobieren bzw. umsetzten, werde das aber in den nächsten Tagen machen und weiter berichten.

Grüße
Alex

Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in Oktober 10, 2019, 18:26:02 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
der Kondensor erwartet eigentlich ein paralleles Strahlenbündel von etwa 30mm Durchmesser in ca. 25cm Entfernung. Deine Lichtquelle ist größer und dichter dran. Vielleicht platzierst Du den Lampenkopf mal in 25cm Abstand und spiegelst ihn direkt ein. Wenn das nicht gut ist, stellst Du die Mattscheibe direkt davor, so dass darauf eine helle Teilfläche enteht.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: plaenerdd in Oktober 10, 2019, 18:35:56 NACHMITTAGS
Hallo Axel,
das irritiert mich jetzt aber ein wenig:
Zitat von: Axel H.Obwohl ich das 40er Objektiv verwendet habe, musste ich bei dieser Beleuchtung die Klapplupe im Strahlengang belassen, da das Licht ansonsten so diffus war dass alles überstrahlt wurde und man nichts mehr erkennen konnte.
Hast Du mal an der Aperturblende gespielt? Bei komplett offener Blende ist das Bild natürlich sehr kontrastarm.
Ich habe auch schon viel mit solchen Mattfolien gearbeitet. Die Folie muss nicht sehr weit weg sein, aber Du solltest die Lampe etwas weiter von der Mattscheibe weg plazieren, als auf dem Foto mit dem Defusor und der Jansjö, um so gleichmäßiger wird er das Bild ausleuchten.

Die kleine Lichtquelle ohne Defusor ein zu spiegeln gibt ein grausames Bild. Da kannst Du auch gleich den Kondensor ganz runter fahren und die Aperturblende ganz zuziehen.
LG Gerd
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in November 02, 2019, 22:53:37 NACHMITTAGS
Hallo,

hier mal ein von der Beschriftung abgesehen unbearbeitetes Bild von Sporen des Holzkohlepilzes Daldinia concentrica. Das Foto entstand wie alle hier bisher gezeigten Bilder mit dem Smartphone durch das K7x-Okular auf meinem Biolam. Die Beleuchtung erfolgte mit einer Jansjö, einer Milchglasplatte als Diffusor und dem Mikroskopspiegel. Das Objekiv ist ein A 90x1,25 Öl.
Kann mir jemand sagen warum die Sporen auf dem Foto eine Doppelkontur haben? Ist die Aufnahme verwackelt, liegts am Maiskeimöl als Immersionsölersatz, an Qualität der Smartphonekamera, der Qualität der optischen Bauteile meines Biolam, oder sind die physikalischen Grenzen ganz einfach ausgeschöpft?

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259198_10923418.jpg)

Für Dokumentationszwecke finde ich das Bild ja halbwegs in Ordnung, aber wenn ich's besser machen kann...

EDIT: Auch hier handelt es sich um ein in Euparal eingedecktes Dauerpräparat-

Grüße
Alex

Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in November 02, 2019, 23:19:33 NACHMITTAGS
Hallo Alex,

für mich sieht das schon ziemlich gut aus, die Sporen sind ja nur 10µ groß, da kann man an Strukturauflösung gar nicht mehr so viel erwarten.
Die Doppelkontouren sehe ich, eher links-rechts als oben unten. So richtig nach grobem Aufnahmefehler sehen die für mich nicht aus. Ist das ein Spiegel, der auf der vorderen oder hinteren Seite verspiegel ist?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: cabo in November 02, 2019, 23:44:05 NACHMITTAGS
Hallo Alex

Alle deine Bilder, ob gewollt oder nicht, sind schief beleuchtet. Ich denke dass auch die "Doppelkonturen" deines letzten Bildes von einer schiefen optischen Achse herrühren.

Deine Konstruktion mit diffundierter Jansjö setzt dir halt gewisse Grenzen.............  die man aber sicher ausreizen kann.

Gruß

Christian
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in November 03, 2019, 19:20:20 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

du hast Recht, die Sporen sind schon sehr klein. Der Spiegel ist beidseitig verspiegelt. Eine Seite ist plan, die andere konkav.

Hallo Christian,

bei den Pollen war die schiefe Beleuchtung gewollt, bei den anderen Aufnahmen nicht.

Die Doppelkonturen sind mit dem Auge durch die Okulare betrachtet nicht sichtbar oder fallen zumindest nicht so ins Gewicht wie sie dann auf dem Foto abgebildet werden.

Grüße
Alex
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Bob in November 03, 2019, 20:07:13 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
worauf ich hinaus wollte: Ein normaler (Schmink-)Spiegel besteht aus Glas, das auf der Rückseite versilbert ist. Da hat man also zwei reflektierende Ebenen, was sich hauptsächlich bemerkbar macht, wenn man schräg hineinblickt. Das könnte eine Doppelkontur hervorrufen.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: konsonant in November 04, 2019, 11:57:22 VORMITTAG
hallo ,
ich vermute bei den Doppelkonturen eher eine transparente Gallerthülle um die Sporen , die es aber nicht bei jedem Körnchen bis in die Fokusebene geschafft hat .

Einen Oberflächenspiegel findet man in der Spiegelreflexkamera , sehr empfindliche Oberfläche , ist aber meist nicht erforderlich . Auch in einem 90°Grad Umlenkprisma hätte man keine Doppelreflektion , und an einer schwarzen Glasscheibe reflektiert auch nur die Oberfläche , oder Chrom .
Das Biolam ist ein praktisches Mikroskop , es hat über 5cm Fokustriebstrecke , da kriegt man alles drunter und an Objektiven dran und reicht für etwas Stacken sicher aus , es ist nur ein bisschen wackelig . 
gruß konsonant
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in April 26, 2020, 16:03:12 NACHMITTAGS
Hallo miteinander,

ich möchte euch mein neuestes Foto zeigen.

Es zeigt Pollen, die ich vor ein paar Tagen von der Oberfläche einer auf unserer Terrasse stehenden Couch genommen habe. Ich habe die Pollen mit Speiseöl eingedeckt und mit einem Lackrand versehen. Entstanden ist das Bild wieder mit dem Smartphone, welches ich auf mein bressergelabeltes Lomo Biolam adaptierte. Als Objektiv wählte ich ein 40x 0,65 (Lomo oder Bresser?) und als Okular ein Periplan 10x/18 Brille von Leitz Wetzlar. Als Beleuchtung verwendete ich eine LED Fahrradleuchte, deren Licht ich mittels Mikroskopspiegel durch das Präparat lenkte.

Das Bild besteht aus 6 Einzelbildern, die ich mittels picolay gestackt habe. Ich habe bisher immer Abstand davon genommen, da ich mir nicht gedacht habe, dass stacking auch mittels Smartphonefotos funktioniert.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/272913_32001227.jpg)

Für Dokumentationszwecke doch recht brauchbar, oder?

Nochmals vielen Dank an alle die mir bisher mit Tipps und Ratschlägen zur Seite gestanden haben!

Grüße
Alex

EDIT: Satzbau und Tippfehler korrigiert 
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: plaenerdd in April 26, 2020, 16:51:03 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
das sieht doch schon ganz brauchbar aus. Wie hast Du den Maßstab ermittelt? Über die Pixelzahl?
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in April 26, 2020, 17:23:32 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

ich hab' den Pollen rechts unten mit dem Messokular nachgemessen. Dieser hat einen Durchmesser von gut 75µm. Dann habe ich - ganz unprofessionell - den Pollen auf dem Foto am Computerbildschirm abgemessen (70 mm), und dann umgerechnet wie lange der Messbalken sein muss damit ich ihn mit 20µm anschreiben kann.

Grüße
Alex
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: A. Büschlen in April 26, 2020, 20:46:04 NACHMITTAGS
Hallo Alex,

dein Bild zeigt, dass mit dem Smartphone am Mikroskop durchaus gute und brauchbare Bilder möglich sind.-

Ich habe eine Frage zum Speiseöl als Eindeckmedium: hast du dich dabei an einem Methodenbeschrieb orientiert? Wenn ja, kannst du dazu eine Quellenangabe machen?

Gruss Arnold
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: plaenerdd in April 26, 2020, 21:29:22 NACHMITTAGS
Hallo Alex,
Zitatich hab' den Pollen rechts unten mit dem Messokular nachgemessen. Dieser hat einen Durchmesser von gut 75µm. Dann habe ich - ganz unprofessionell - den Pollen auf dem Foto am Computerbildschirm abgemessen (70 mm), und dann umgerechnet wie lange der Messbalken sein muss damit ich ihn mit 20µm anschreiben kann.
Das finde ich keineswegs unprofessionell, wenn das Meßokular mit einem Objektmikrometer normiert wurde. Meistens macht man das ja, indem man ein Objektmikrometer fotografiert und sich an Hand dieses Fotos einen Meßbalken macht, den man dann in die Fotos einfügt, die unter den gleichen Bedingungen gemacht wurden (gleiches Objektiv, gleiches Okular, gleiche Kameraeinstellung). Beim Fotografieren mit dem Händy ist letzteres aber schon schwer. Dazu kommt noch die Fehlerquelle des Stakings, bei der der Abbildungsmaßstab sich verändern kann, beim Zusammenrechnen der Bilder, die aus verschiedenen Entfernungen zum Objekt gemacht wurden. Ich denke fast, dass Deine Methode in diesem Fall sogar weniger fehlerbehaftet ist, als die übliche über die Pixelzahl.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in April 26, 2020, 22:25:26 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

@Arnold,

ich habe mich an keinen Methodenbeschrieb orientiert, sondern den Tipp mit dem Speiseöl hier im Forum erhalten.
Beim Eindecken bin ich wie folgt vorgegangen: nach dem ich den OT sanft auf die Oberfläche der Couch auf unserer Terasse gedrückt und so einige Pollen aufgenommen habe, gab ich einen kleinen Tropfen Speiseöl auf dessen Mitte. Ich habe nur einen kleinen Tropfen aufgetragen, da ich vermeiden wollte dass Speiseöl unter dem Deckglas herausgedrückt wird, um nachher einen Lackrand auf den sauberen OT auftragen zu können. Das aufgelegte Deckglas habe ich mit einer Mutter beschwert und die Ecken des Deckglases mit Nagellack fixiert. Nach dem Eintrocknen des Nagellacks habe ich die Mutter entfernt und den Rand des Deckglases mit Nagellack rundherum versiegelt.

@Gerd,

ich habe mir mal eine Liste erstellt aus der hervor geht wie viele µm einem Teilstrich der Messskale meines Messokulars bei der Verwendung eines bestimmten Objektivs entsprechen. Zur Ermittlung verwendete ich einen Objektmikrometer.
Ein Beispiel: bei der Verwendung meines 40x Objektivs entsprechen 220µm am Objektmikrometer 80 Teilstriche im Okularmikrometer. Daher entspricht ein Teilstrich im Messokular 2,75µm am Objekt.
Der Nachteil meiner Methode besteht darin, dass ich die Größe eines abgebildeten Objekts kennen - also abmessen - muss um die richtige Länge des Messbalkens ermitteln zu können.

Grüße
Alex

Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: A. Büschlen in April 28, 2020, 11:09:43 VORMITTAG
Hallo Alex,

ob Speiseoel sich als Endeckmittel für Pollen eignet entzieht sich meiner Kenntnis. Als geeignetes Eindeckmittel wird in der Regel immer Glycerin-Gelatine erwähnt. Hier noch ein Link: https://www.klaus-henkel.de/pollen.pdf

Gruss Arnold
Titel: Re: Meine ersten herzeigbaren Mikrofotos
Beitrag von: Alex H. in April 29, 2020, 18:27:50 NACHMITTAGS
Hallo Arnold,

Pollen sollen in Speiseöl zumindest ein paar Jahre halten, wie ich auch hier aus dem Forum entnehmen konnte.
Vielen Dank für den Link!

Grüße
Alex