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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: zypern in Oktober 21, 2009, 18:08:35 NACHMITTAGS

Titel: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: zypern in Oktober 21, 2009, 18:08:35 NACHMITTAGS
Hallo Allerseits,

wir (Baustoffinstitut) sind gerade dabei, uns ein eigenes Labor für Dünnschliffe aufzubauen, nachdem wir diese bis jetzt immer von einem Präparator bezogen haben.
Die Dünnschliffe, die hergestellt werden sollen, sind hauptsächlich aus Beton. Unser bevorzugtes Format ist bis jetzt 6x10cm, was sehr groß ist, aber bei unseren Proben auch sehr hilfreich. Die einzige Firma, die uns für solche Dünnschliffe Geräte liefern kann, ist die Firma Logitech. Jetzt hat ein Kollege von mir auf einer Mikroskopie Tagung eine Firma aus Dänemark aufgetan, die auch eine Dünnschliffmaschine anbietet (allerdings nur für Formate von max. 4x8cm). Die Firma heißt Pelcon.
Gibt es jemanden, der mit Produkten dieser Firma Erfahrungen gesammelt hat?

Für eventuelle Infos wäre ich sehr dankbar....

Viele Grüße von Uwe

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Georg Abele in Oktober 25, 2009, 05:17:55 VORMITTAG
Guten Morgen!

Da mir die Anfertigung von Dünnschliffen entweder zu mühselig oder zu teuer erschien, habe ich selbst ein Verfahren zur schnellen und exakten Herstellung von Dünnschliffen entwickelt und patentiert. Erprobt und bewährt ist dieses für das Gießener Format. Theoretisch sind jedoch alle Formate möglich. Wie dünn soll es denn sein? Beim Gießener Format kommen wir an einem Vormittag mit einer Handvoll Proben gut unter 10µ, eben und gleichmäßig.

Grüße aus Aalen
Georg Abele
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Siggi O. in Oktober 25, 2009, 08:11:46 VORMITTAG
Zitat von: Georg Abele in Oktober 25, 2009, 05:17:55 VORMITTAG

Da mir die Anfertigung von Dünnschliffen entweder zu mühselig oder zu teuer erschien, habe ich selbst ein Verfahren zur schnellen und exakten Herstellung von Dünnschliffen entwickelt und patentiert. Erprobt und bewährt ist dieses für das Gießener Format. Theoretisch sind jedoch alle Formate möglich. Wie dünn soll es denn sein? Beim Gießener Format kommen wir an einem Vormittag mit einer Handvoll Proben gut unter 10µ, eben und gleichmäßig.


Hallo Herr Abele,

jetzt haben Sie mich aber neugierig gemacht!
Können Sie uns bitte nähere Informationen über das Verfahren verraten.

Viele Grüße
Siggi
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: wilfried48 in Oktober 25, 2009, 11:28:45 VORMITTAG
Zitat von: Georg Abele in Oktober 25, 2009, 05:17:55 VORMITTAG
Da mir die Anfertigung von Dünnschliffen entweder zu mühselig oder zu teuer erschien, habe ich selbst ein Verfahren zur schnellen und exakten Herstellung von Dünnschliffen entwickelt und patentiert. .....

Hallo,

ich bin auch neugierig.

Handelt es dich bei dem Verfahren um etwas was nicht mühlselig abe trotzdem für den Hobbyisten erschwinglich ist ?

Ich dachte bisher immer, dass sich so wenige hier im Forum mit Dünnschliffen beschäftigen liegt eben daran, dass es entweder mühselig
oder finanziell unerschwinglich ist.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Georg Abele in Oktober 25, 2009, 11:35:01 VORMITTAG
Hallo

Ich bin gerade dabei an einem "Prospektle", auf deutsch "Flyer", zu arbeiten. Sobald es fertig ist, nämlich in Kürze, melde ich mich. Jedenfalls ist die Sache auch für Hobbyisten durchaus erschwinglich. Die genauen Preise stehen noch nicht fest, die ersten habe ich nächste Woche kalkuliert.

Viele Grüße

Georg Abele
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Siggi O. in Oktober 25, 2009, 11:48:21 VORMITTAG
Hallo Herr Abele,

Sie verstehen es einen Spannungsbogen aufzubauen, die Neugier steigt.
Wie wäre es mit einer Vorführung beim Treffen in Wuppertal ;D

Viele Grüße
Siggi
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Robert Götz in Oktober 25, 2009, 12:14:18 NACHMITTAGS

ZitatWie wäre es mit einer Vorführung beim Treffen in Wuppertal

Aber bitte nicht nur dort. Ich wäre auch sehr daran interessiert.
Im Enke steht eine Anleitung, mit Schleifpulver verschiedener Körnung auf einer Glasplatte zu schleifen, aber das scheint mir eher
eine Beschäftigung für das Rentenalter zu sein. Oder für sehr weiche Steine. Bei mir wurde die Probe auch nach Tagen nicht dünner.
Eine für Hobbyanwender erschwingliche Maschine, deren Geräuschentwicklung für eine Etagenwohnung geeignet ist, und deren
Staubproduktion mit dem Staubsauger zu bewältigen ist, wäre ideal.

Gruß und schönen Sonntag
Robert Götz
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Siggi O. in Oktober 25, 2009, 12:42:07 NACHMITTAGS
Zitat von: Robert Götz in Oktober 25, 2009, 12:14:18 NACHMITTAGS

Im Enke steht eine Anleitung, mit Schleifpulver verschiedener Körnung auf einer Glasplatte zu schleifen, aber das scheint mir eher
eine Beschäftigung für das Rentenalter zu sein. Oder für sehr weiche Steine. Bei mir wurde die Probe auch nach Tagen nicht dünner.


Hallo Herr Götz,

das Thema Dünnschliffe wurde schon mehrmals bei den Mikroskopieabenden in Wuppertal vorgestellt.
Hier wurden Nussschalen, Obstkerne, Zähne und Steine per Hand geschliffen.
Zugegeben, es dauert schon eine Weile, außerdem muss man auf seine Fingerkuppen aufpassen,
aber ich war erstaunt wie schnell man Fortschritte erkennen kann.
Geschliffen wurde mit Siliciumcarbit in den Körnungen 220 und 500 mit Wasser vermischt.
Als Unterlage wurde eine Glasplatte verwendet.
Aber vielleicht gehören blutige Fingerkuppen und müde Arme, dank der Erfindung von Herrn Abele, ja
bald der Vergangenheit an.

Viele Grüße
Siggi
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Oktober 25, 2009, 13:53:46 NACHMITTAGS
Hallo Georg

Donnerwetter, auf DAS Patent bin ich aber auch sehr gespannt!!!


An Robert und andere Hobbyschleifer folgende Anmerkung:

Robert, welche Körnungen hast Du denn benutzt? Ich hab es lange mit SiCarb 240, 500 und 1000 probiert. Das geht schon, ist aber etwas fummelig und hat die Tendenz zur Sauerei  ;). Zunächst ist es äusserst wichtig, für jede Körnung eine eigene Glasplatte zu nehmen UND den Schliff vor JEDEM Übergang zur feineren Körnung peinlichst zu säubern!!  Ein einziges verbliebenes (auch im Zement oder Kanadabalsam!!) Korn wird in der feineren Schleifung, wenn der Schliff immer dünner wird, diesen unweigerlich zerstören. Und auch mit allen Vorsichtsmassnahmen bleibt das Problem in der empfindlichen Endphase, dass man die Fortschritte des Schliffes durch die Schleifpulvermatsche nicht gut sieht. Es muss ständig gespült und kontrolliert werden und bei der Kontrolle auf dem PolMik muss man mit noch anhaftenden Schleifkörnern sehr aufpassen dass der Drehtisch nicht zerkratzt wird. Obwohl es das traditionelle Verfahren ist (für Amateure zumindest), ist es eben doch etwas nervig und risikobehaftet. Ich habe daher mit Dankbarkeit vor einiger Zeit in ener kleinen englischen Broschüre (" The preparation and mounting of thin sections... von Derek D. Underhill) folgenden fabelhaften Tipp gelesen und schleife inzwischen nur noch so:

es gibt z.B. in der Töpferszene ein Material mit dem Namen Diagrit. Das sind im wesentlichen Diamantkörner verschiedenster Grösse (= Körnung), die in ein Textilgewebe integriert sind. Diese gibt es in allen möglichen Formen, hier am günstigsen (auch preislich) sind selbstklebende Streifen, wie sie z.B. von folgender Firma angeboten werden:

http://v1.vitrumsignum.com/products.php?pageNum_products=0&totalRows_products=6&catid=7&subid=21




Ich habe die gezeigten vier bestellt. Die Anwendung sieht nun so aus , dass ich die Streifen auf kleine zufällig passende Metallblöcke (aus dem Türgriffe-Bereich bei Ikea!) geklebt habe. So ein "Schleifblock" kommt nun in eine flache Schüssel mit Wasser und geschliffen wird mit wenig Druck unter Wasser! Das hat den Riesenvorteil, dass man den Schleiffortschritt immer sieht, da ja das abgeschliffene Matrial sofort ins Wasser gespült wird. Auch hier sollte das Wasser  vor jedem Wechsel der Körnung gewechselt und die Schüssel gereinigt werden, aber die Gefahr der Beschädigung des Schliffes durch Schleifmaterial (Körner) ist hier naturgemäss viel geringer.

Hier ein paar Bilder


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21788_20525495.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21788_51232067.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21788_23741667.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21788_61742061.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21788_26929336.jpg)


Bleibt noch zu erwähnen, dass der Schliff bei Beginn des Vorgangs mit Diagrit schon ziemlich dünn sein sollte,1- 2mm höchstens! Wie komme ich mit einfachen Mitteln dahin? Folgendermassen:

1. abschneiden eines Blockes aus einem Stein mittels eines simplen Motorfliesenschneiders mit Diamantsägescheibe.

2. Stück auf einer Seite mit SiCarb 80 und dann mit Diagrit 75 ganz plan schleifen und mit Kanadabalsam auf OT kleben.

3. mit einfachem Dremel plus Diamantscheibe die Oberfäche soweit abtragen, dass etwa 3-4mm übrigbleiben. Den Dremel klemme ich dazu in ein Laborstativ, um freihändig arbeiten zu können. Das ganze mache ich immer auf dem Fensterbrett bei geöffnetem Fenster um keine Staublunge zu bekommen  ;)

4. Auch hier wird mit 80er Sicarb weiter runtergeschliffen, sorgfältig gereinigt (mit Zahnbürste) und dann geht es auf das Diagrit.


Das Verfahren ist wesentlich einfacher und sauberer, aber natürlich auch nicht unfehlbar und man muss üben!!  Über die Haltbarkeit des Diagrits kann ich noch nichts sagen, bis jetzt hat es seinen Griff durch Abnutzung noch nicht verloren. Der Nachkauf ist ja nicht SO teuer und SiCarb ist schliesslich auch nicht umsonst. Übrigens hab ich mal irgendwo gelesen, dass man die Reste des SiCarb Pulvers nicht unbedarft ins Klo schütten sollte, da dieses mit der Zeit zusetzen könnte. Das Problem hat man mit Diagrit auch nicht.


Vielleicht ist es eine Anregng für den einen oder anderen. Ich persönlich bleibe aber auch gespannt auf Georgs Lösung!!!


Viele geschliffene Grüsse

Bernhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Robert Götz in Oktober 25, 2009, 15:32:26 NACHMITTAGS

Hallo Bernhard,

vielen Dank für den Tipp. Das werde ich mal ausprobieren.
Ich hatte mit Körnung 120 angefangen. Aber ich hatte eher das Gefühl, die Glasplatte abzuschleifen, als den Stein.

Gruß
Robert

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Oktober 25, 2009, 19:14:49 NACHMITTAGS
Zitat von: Robert Götz in Oktober 25, 2009, 15:32:26 NACHMITTAGS


Ich hatte mit Körnung 120 angefangen. Aber ich hatte eher das Gefühl, die Glasplatte abzuschleifen, als den Stein.



Das Gefühl hat bestimmt getäuscht, es sei denn Du hattest da einen Diamanten auf dem O.T. ;D

Das macht halt einen Mordslärm (so ein richtig liebliches Geräusch  ;)) und es dauert auch eine Weile, aber mit 120er sollte man nach 15-20 Min. schon einen Effekt sehen.


Gruss Bernhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: TPL in Oktober 25, 2009, 20:35:47 NACHMITTAGS
Liebe Dünnschleifer,
ich habe ja schon eine Menge Dünnschliffe hergestellt und dabei auch lahme Arme bekommen, aber wie schleift man sich den die Fingerkuppen wund oder sogar blutig?
Sollte es damit zusammen hängen, dass beim Bewegen der eingebetteten und/oder formatierten Klötzchen über die Glasplatte (oder den rotierenden Schleifteller) diese seitlich festgehalten werden, so läuft beim Schleifen etwas falsch:
Normalerweise reicht es und ist auch für die Ebenheit der Schliff-Fläche günstiger, wenn man nur leicht von oben auf die Probe drückt. Reicht das nicht aus, weil sonst die Probe sich nicht bewegen lässt oder vom rotierenden Schleifteller weggerissen wird, so wird entweder zu stark aufgedrückt, oder die Schlämme aus Wasser und Schleifmittel ist zu "dick", oder der Schleifteller läuft zu schnell.
Oder habe ich etwas überlesen?

PS: Dünnschliff-Herstellung ist wirklich ein langwieriges Geschäft mit anfangs enttäuschend geringer Erfolgsrate. Aber verletzen kann man sich dabei eigentlich nicht. Sonst wäre mir das - mit meinem Geschick - sicher schon passiert :-X
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Peter V. in Oktober 25, 2009, 23:13:56 NACHMITTAGS
Hallo liebe Stein-, Kern- und Zahnschleifer,

jetzt die "Hammerfrage":
Könnt Ihr mal kurz erklären, wie man sich das überhaupt vorzustellen hat? Falls jemand einen link weiß, reicht das natürlich auch. Da ich leider an den Wuppertaler Mikroskopieabenden nicht teilnehmen kann, habe ich noch nie gesehen, wie so etwas geht.
Ich habe also keinerlei Vorstellung, wie man überhaupt von einem Stein zu einem Schliff kommt. Wird da zunächst eine Scheibe "abgesägt" und aufgeklebt??? ( wenn ja, womit? )  Und dann der Objektträger mit dem Präparat nach unten über dem Schleifmedium hin- und herbewegt?

Entschuldigt die dumme Frage, aber ich habe wirklich keine Vorstellung....

....äh, hoffentlich steht jetzt dazu nichts in der Mikrofibel, sonst gibt es wieder Saures. Schaue direkt dort erst einmal nach.

Feinkörnige Grüße
Peter

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 25, 2009, 23:29:49 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

Zitat....äh, hoffentlich steht jetzt dazu nichts in der Mikrofibel, sonst gibt es wieder Saures. Schaue direkt dort erst einmal nach.

ich bin sicher, dass Klaus Henkel viel Wichtiges und Grundlegendes in der MF geschrieben hat, aber ein "Schleifer" war er nie!

Also wird die Gefahr, dass Dir die MF  bei dem Thema um die Ohren gehauen wird gering sein!

Ich habe mal eine "Lehrserie" wie entsteht ein Dünnschliff   vorbereitet. Ich müsste die einzelnen Steps nur noch ordentlich fotografieren.

Mach ich vielleicht mal; wo wir jetzt die neuen Rubriken haben durchaus sinnvoll.
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Klaus Henkel in Oktober 26, 2009, 00:17:33 VORMITTAG
Zitat von: Klaus Herrmann in Oktober 25, 2009, 23:29:49 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

Zitat....äh, hoffentlich steht jetzt dazu nichts in der Mikrofibel, sonst gibt es wieder Saures. Schaue direkt dort erst einmal nach.

ich bin sicher, dass Klaus Henkel viel Wichtiges und Grundlegendes in der MF geschrieben hat, aber ein "Schleifer" war er nie!

Wohl wahr, Klaus!
In Inzigkofen habe ich mal ein Pflichtpräparat gemacht, gut gelungen! Sonst aber habe ich mich statt der Steine selbst dünne gemacht und am Waldrand auf dem Wohldenberg nach Rostpilzen gesucht, wenn Schleifen angesagt war.

Gruß
KH
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Oktober 26, 2009, 00:30:45 VORMITTAG
Zitat von: Peter Voigt in Oktober 25, 2009, 23:13:56 NACHMITTAGS

Ich habe also keinerlei Vorstellung, wie man überhaupt von einem Stein zu einem Schliff kommt. Wird da zunächst eine Scheibe "abgesägt" und aufgeklebt??? ( wenn ja, womit? )  Und dann der Objektträger mit dem Präparat nach unten über dem Schleifmedium hin- und herbewegt?





Hallo Peter

äh, hab ich das oben nicht gross und breit beschrieben?? Ich kann es gerne noch breiter machen  ;)

Ach und wie Thomas (wiedermal) so treffend schreibt: wenn man dabei blutige Fingerkuppen bekäme, wär ich der erste der dieselbigen davon ließe!!

Alles halb so wild. Ob der Schliff bis zum guten Schluss optimal gelingt, ist eine andere Frage, da muss man üben, üben (ich kann das Wort schon nicht mehr hören  ;))


Tschüss

Bernhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Oktober 26, 2009, 00:42:15 VORMITTAG
aber ich ahne schon, dem Herrn Musikus glaubt mal wieder keiner.

also so machen es die Profis

http://almandine.geol.wwu.edu/~dave/other/thinsections/


und so die Amis (Amateure)

http://earth2geologists.net/Microscopes/documents/How_to_make_rock_thin_sections.pdf


Bis denne

Wir können ja mal mit Erik zusammen eine Runde schleifen, wenn Du magst.


So jetzt aber wirklich in die Falle


Bernhard


P.S. ach äh, wieso stellt die Forensoftware eigentlich nicht auf Winterzeit um??
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Siggi O. in Oktober 26, 2009, 06:11:19 VORMITTAG
Wieso blutige Fingerkuppen, ich bin mittlerweile schon am Knochen angekommen.

Nein, im Ernst, blutig war vielleicht ein wenig übertrieben, aber wenn man es falsch macht und nicht aufpasst, kann das sehr unangenehm sein, denn während man schleift merkt man erst gar nichts, sondern erst wenn es zu spät ist.

Wir haben die Stücke mit UHU-Hart auf einen Objektkleber geklebt.
Auf der Rückseite des OT wurde ein Stück doppelseitiges Klebeband aufgeklebt, damit dieser besser mit den Fingerspitzen in kreisenden Bewegungen geführt werden kann.
Der Druck sollte so stark sein, dass der OT über das Schleifmittel gleitet/rollt.

Viele Grüße
Siggi
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: wilfried48 in Oktober 26, 2009, 11:35:54 VORMITTAG
Zitat von: Bernhard Lebeda in Oktober 26, 2009, 00:42:15 VORMITTAG
aber ich ahne schon, dem Herrn Musikus glaubt mal wieder keiner.

Hallo Bernhard,

nein im Gegenteil  ich mag deine schlauen "Billig-Baumarkt" Lösungen und bei dieser Problematik
glaube ich sogar blind, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass der Musikus seine Geigenfinger fahrlässig aufs
Spiel setzt.
Könntest du bitte deine Dünnschlifftechnik auch mit Fotodokumentation der Zwischenprodukte in Mikrorezepte
darstellen ?
Klaus hat das zwar auch schon angekündigt, aber ich vermute bei ihm wird es eher eine perfektere kostenintensivere Lösung sein.

Ich habe das zwar beruflich vor Jahren auch schon mal selbst gemacht, aber mit Präzisions- Trenn- und Schleifmaschinen, die das Budget des Hobbyisten deutlich überschreiten.

Allerdings hatten wir damals noch keine Schleifautomaten. Ich kann mir ehrlich gesagt auch noch gar nicht vorstellen, wie ein Schleifautomat ohne Zwischenkontrolle das auf den im Eingangsbeitrag erwähnten Massen gleichmässig anstellt.

Und wirklich gespannt bin ich auf die Lösung von Herrn Abele, die an einem Vormittag eine Handvoll Proben im Giessener Format schleift und sogar noch in das Budget des Hobbyisten (wäre nach meiner Einschätzung der Preis eines guten Hobbymikroskops) passt. Da würde mir schon genügen wenn sie in das Budget unseres Institut passt. ;D

viele Grüsse

Wilfried
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 26, 2009, 15:47:06 NACHMITTAGS
Hallo Bernhard,

danke für den Link: Das erspart mir die Fotoarbeit!

Zitatalso so machen es die Profis

so ähnlich hätte meine Darstellung auch ausgesehen. Mal abgesehen vom ungewöhnlich lockeren Umgang mit Unfallverütungsvorschriften: das glaube ich letzte Bild unten links zeigt das Sägen einer Steinprobe mit der Diamantsäge. Das könnte zu kürzeren Fingern führen!

Übrigens "Blutige Finger beim Schleifen": Das ist mir passiert, als ich auf der Maschine mit 600er Papier kleine Scheiben von in Kunststoff eingebetteten Seeigelstacheln vorgeschliffen habe. Bei dem Kunststoff ist man schnell durch  und durch das kalte Wasser habe ich nicht gemerkt, dass ich meine Fingerkuppen beschliffen habe. Ich wunderte mich nur über den rostroten Streifen im Wasser auf dem Schleifteller und da hats dann auch schon weh getan. Ich bin jetzt sehr dünnhäutig  an Zeige- und Mittelfinger meiner rechten Hand! :'(
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Oktober 27, 2009, 13:28:49 NACHMITTAGS

Zitat
Könntest du bitte deine Dünnschlifftechnik auch mit Fotodokumentation der Zwischenprodukte in Mikrorezepte
darstellen ?


Hallo Wilfried

kann ich gerne tun, wird aber etwas dauern!

Zitat
Und wirklich gespannt bin ich auf die Lösung von Herrn Abele, die an einem Vormittag eine Handvoll Proben im Giessener Format schleift und sogar noch in das Budget des Hobbyisten (wäre nach meiner Einschätzung der Preis eines guten Hobbymikroskops) passt. Da würde mir schon genügen wenn sie in das Budget unseres Institut passt. ;D

Das würde mir aber ganz und gar nicht genügen, es sei denn das Budget Deines Institutes würde sich mit meinem decken  ;D 
Ich bleibe eigentlich etwas skeptisch, es gibt ja auch Leute, die ohne mit der Wimper zu zucken > 700€ für einen Fotoadapter hinblättern!!  Budget für den Hobbyisten ist ein sehr dehnbarer Begriff.

Übrigens, falls wir die 1000€ Marke zu erwarten haben, das gibt es schon:

http://www.hamag-maschinenbau.de/shop/scripts/item2.asp?sessionid=2009.10.27.13.22.21@89P48P158P222&category=9&userid=&warengruppe=Lapida-Maschinen


War mir bisher auch zu teuer, ich muss nicht jeden vomittag 10 Schliffe fertig kriegen. Aber die Ursprungsfrage zielte ja eher in den professionellen Bereich.


Viele Grüsse


Bernhard

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Oktober 27, 2009, 13:36:07 NACHMITTAGS
Übrigens hatte ich auch mal hier angefragt, was das niedliche Teilchen kostet:

http://hillquist.com/ThinMachine.htm


Gestern kam die Antwort:

http://www.hillquist.com/pricelist.pdf


Tja, das muss halt mal drin sein  ;)


Bernhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Georg Abele in Oktober 27, 2009, 14:32:52 NACHMITTAGS

Hallo liebe Dünnschleifer!

Ich wollte mich eigentlich zu diesem Thema vorläufig nicht mehr äußern; Jedenfalls bis meine Geräte vollständig und marktreif, also komplett erprobt sind. Außerdem möchte ich nicht dieses private Forum zur Vermarktung meiner Erfindungen missbrauchen. Aber wenn ich solche Geräte und Preise sehe, kann ich einfach nicht still bleiben. Ich bin dabei und in den letzten Zügen, eine wirklich und sicher funktionierende Gesamtlösung für gute und schnelle Dünnschliffe auf den Markt zu bringen. In der Grundausstattung noch erschwinglich, so mancher Satz Winterräder ist teurer. In der Profiausstattung noch im Preisrahmen eines Kleinstunternehmens. Ich bitte jedoch noch um ein wenig Geduld. Ich will und kann nicht riskieren, daß durch kleine Kinderkrankheiten der Ruf meiner Geräte von vorne herein ruiniert wird.

Unter G.Abele@t-online.de können Informationen angefordert werden, welche, so bald sie fertig sind (noch im November) abgeschickt werden.

Grüße

Georg Abele
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Peter V. in Oktober 27, 2009, 22:52:00 NACHMITTAGS
Zitat von: Bernhard Lebeda in Oktober 27, 2009, 13:36:07 NACHMITTAGS
Übrigens hatte ich auch mal hier angefragt, was das niedliche Teilchen kostet:

http://hillquist.com/ThinMachine.htm


Gestern kam die Antwort:

http://www.hillquist.com/pricelist.pdf


Tja, das muss halt mal drin sein  ;)


Bernhard

Ui - das nenn' ich mal einen Preis! Mit Abwrackprämie bekommt man dafür ja schon einen fabrikneuen Kleinwagen...
( Ich sehe es doch richtig, dass das letztlich nur eine Diamant-Trennscheibe und eine Diamant-Schleifescheibe sind? )

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: derda in Oktober 27, 2009, 23:18:33 NACHMITTAGS
Hallo Bernhard,

ich habe auch schon mal nach einem schönen "Kombigerät" geschaut und bin auf die Struers Discoplan-TS gestossen. Seit dem spare ich darauf ;-) => 16.000 Euro soll dieses Kleinod kosten.
Bei Ebay gab es auch mal eine gebraucht, die aber sehr schnell vergriffen war.

Es gibt auch eine kleine Trennmaschine von Scan-Dia (Mini-Cut 40), die aber preislich ebenfalls viel zu hoch liegt.

Viele Grüße

Erik
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Peter V. in Oktober 27, 2009, 23:27:24 NACHMITTAGS
Lieber Schleifer,

bitte entschuldigt mein Instistieren als in dieser Materie völlig Ahnungsloser, aber wenn ich das recht sehe, sind die Schleifmaschinen doch nicht anderes als eben eine Schleifmaschine, bei der mit einer einfachen Mechanik ( Halterung ) der OT mit dem aufgeklebten Stein gegen die Fläche der Scheibe gedrückt wird. Übersehe ich jetzt Wesentliches, wenn ich der Ansicht bin, das sich eine solches "Schleifsystem" aus Baumarktteilen und mit Hife einer Metallwerkstatt auch für deutlich unter 1000 EUR selbst bauen lassen sollte?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 28, 2009, 00:04:11 VORMITTAG
Hallo Peter,

ist bei Deiner groben Abschätzung das Diamantsägeblatt, der Vakuumhalter und die Diamantläpp-Scheibe schon eingerechnet?

Oder hast Du erst den Fließenschneider aus dem Baumarkt dabei?

Wenn Du einen funktionierenden Prototypen fertig hast und der unter 1000.- kostet, dann solltest Du ihn hier vorstellen, auf den bin ich so gespannt, wie auf Georg Abeles Wundermaschine.

Bedingung ist: damit lassen sich planparallele Dünnschliffe mit 20-30 µm herstellen! Und nicht nur aus Kalkstein, sondern auch aus Flint!
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Peter V. in Oktober 28, 2009, 08:05:50 VORMITTAG
Lieber Klaus,

Zitatals in dieser Materie völlig Ahnungsloser

..wie ich schon schrieb ;-)

Dass da so viel Technik hintersteckt, wusste ich nicht. Deshalb ja meine Frage.....

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: wilfried48 in Oktober 28, 2009, 12:38:04 NACHMITTAGS
Hallo,

die Professionellen Geräte wie z.B. Struers Disco Plan TS in der 15000 Euro Klasse ( das haben wir im Institut) können ja auch noch keinen vollständigen Dünnschliff mit 20 bis 30 µm Dicke und schon gar nicht die 10 µm von Herrn Abele. Und automatisch sind sie auch noch nicht. Solche Geräte haben mal gerade eine Vorschubpräzision
und Stabilität von 10 µm und man kann von Hand an einem halben Tag vielleicht eine handvoll Proben planparallel
auf 100 µm schleifen.
Aber dann gehts ja erst richtig los, dann muss man die Proben noch in einem speziellen Probenhalter in einer etwa
auch noch mal so teuren Poliermaschine mit einer feinen Körnung unter ständiger Nachkontrolle auf die 20 bis 30 µm herunterschleifen und polieren und das nimmt die meiste Zeit in Anspruch  und so manche Probe geht dabei wieder verloren.

Nach der Erfahrung mit einer Maschine die das alles vollautomatisch kann wird im Eingangsbeitrag gefragt. Eine solche Maschine braucht eine Vorschubpräzision und Stabilität von 1 bis 2 µm und das auch an sehr harten Materialien.
Eine solche Komplettlösung für den professionellen Bereich dürfte im Moment eher bei ca. 50 000 .- Euro angesiedelt sein. Die Entwicklungkosten solcher Sachen sind hoch und sie haben ja auch keine so hohe Auflage, wie eine einfache Plattentrennmaschine aus dem Baumarkt.

Ich bin daher auf die Lösung von Herrn Abele sehr gespannt, aber trotzdem zuversichtlich, weil er als Maschinenbauer mit eigenem Betrieb und Hobbymikroskopiker sicher weiss wovon er spricht
"..In der Profiausstattung noch im Preisrahmen eines Kleinstunternehmens.."

Trotzdem würde immer noch interessieren wie weit man mit der Lösung von Bernhard und entsprechend schonendem Umgang mit den Fingern von Hand kommen kann.

viele Grüsse

Wilfried


Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 30, 2009, 18:22:50 NACHMITTAGS
Hallo Schleifer,

ZitatTrotzdem würde immer noch interessieren wie weit man mit der Lösung von Bernhard und entsprechend schonendem Umgang mit den Fingern von Hand kommen kann.

Am mineralogischen Institut der Uni Hannover haben wir eine solche Maschine gesehen. Der Schleifteller hatte gut 1m Durchmesser.

Die Objektträger wurden erst beidseitig geschliffen, damit sie wirklich planparallel sind und einheitlich dick. Die lieferbaren Tolerenzen haben nicht ausgereicht.
Darauf wurden die vorgetrimmten Gesteinsklötze aufgeklebt auf 1mm dünngesägt und in die Maschine eingelegt. In einem Lauf wurden glaube ich 50 Stück gleichzeitig fertiggeschliffen. Polieren ist übrigens nicht nötig, man hört mit 800er Körnung auf. Durch das Eindecken mit Kunstharz und Deckglas werden die feinen Unebenheiten optisch unsichtbar.

Anders ist es bei Erzanschliffen, die werden poliert - sind aber keine Dünnschliffe.

Mit diesem Riesentrum macht man Serien-Dünnschliffe am laufenden Band. Ich habe selber einen aus so einer Serie. ca 20 µm dick und absolut planparallel!

Ob das eine Sonderanfertigung ist kann ich nicht sagen!

Der Fragende kann sich ja mal an das Institut wenden!

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Robert Götz in November 01, 2009, 10:44:12 VORMITTAG

All das erklärt, warum fertige Dünnschliffe so selten angeboten werden, und wenn, dann zu astronomischen Preisen,
wie z.B. hier

http://www.krantz-online.de/de/online_shop/14.html

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: TPL in November 01, 2009, 13:45:59 NACHMITTAGS
Hallo Herr Götz,
Dünnschliffe werden in der Bucht gar nicht so selten von englischen Händlern angeboten (Suchworte: rock slide oder thin section). Die haben dann zwar meist das "englische Format" (1x3 Zoll), aber das tut der Qualität keinen Abbruch. Ich habe mich dort auch schon einmal eingedeckt. Die Ausführung kann sehr unterschiedlich sein und manchmal fehlt jede Angabe zur Herkunft, aber dafür sind auch die Preise oft lächerlich niedrig.
Die Preise der Dünnschliff-Sammlungen bei Krantz sind zwar eine heftige Belastung für ein Liebhaber-Budget, aber ich würde sie nicht astronomisch nennen: Man bezahlt bei Präparatoren für die Anfertigung eigener Proben genauso viel (rund 20€ pro Schliff oder mehr).
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: TPL in November 15, 2009, 23:54:37 NACHMITTAGS
Zitat von: wilfried48 in Oktober 28, 2009, 12:38:04 NACHMITTAGSIch bin daher auf die Lösung von Herrn Abele sehr gespannt, aber trotzdem zuversichtlich, weil er als Maschinenbauer mit eigenem Betrieb und Hobbymikroskopiker sicher weiss wovon er spricht
"..In der Profiausstattung noch im Preisrahmen eines Kleinstunternehmens.."

Hallo Wilfried,
ich habe ein gutes Wochenende lang mit Georg Abeles Geräten Dünnschliffe (Sandsteine aus "meiner" Bohrung, diverse mesozoische Kalksteine, verschiedene sedimentäre Eisenerze, aber auch Knochen und Zähne) gemacht und es war eine für mich überraschende Erfahrung, dass es mit dieser Gerätekombination möglich ist, ganz weit unterhalb der üblichen Laborpreis- und Flächenbedarfsklasse Dünnschliffe (im normal dimensionierten Badezimmer!) absolut sicher auf ein vorher gewähltes Maß zu bringen. Die Mittel dazu sind so simpel wie clever - nämlich rein mechanisch!

Zur Schliff-Dicken-Kontrolle muss man deshalb auch kein Mikroskop mehr "opfern" (das ja auf Dauer Schleifmittel und/oder Schleifgut in die Mechanik bekommt) und alle paar Minuten den Schleifvorgang unterbrechen, Alles peinlich genau Abwaschen und kristall-optisch kontrollieren, sondern es reicht völlig, den nach wenigen Minuten (!) auf 30µm oder dünner herunter geschliffenen Dünnschliff einmal ordentlich abzuwaschen.

Ich war schon ziemlich "platt", wie genial man diese Aufgabe (mit der ich bisher viele, viele, viele Stunden verbracht habe) abkürzen und kontrollierbar machen kann!
Ich glaube, da tut sich 'was!
Schönen Gruß, Thomas
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Eckhard in November 16, 2009, 09:52:06 VORMITTAG
Hallo Thomas,

das sind ja grossartige Neuigkeiten. Dünnschliffe mit einer bezahlbaren Maschine in kurzer Zeit herstellen zu können wäre ein Traum!

Erwartungsvolle Grüsse
Eckhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: derda in November 16, 2009, 12:34:22 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

nach der Ankündigung hätte ich erwartet, daß nicht mehr viel kommt. Man hat ja schließlich schon einige Aufmacher gelesen und auf die Endergebnisse gewartet....

Nun aber bin ich wirklich neugierig geworden. Vielleicht gibt es ja bald eine Vorstellung der Wundermaschine.

Viele Grüße

Erik

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: wilfried48 in November 16, 2009, 12:46:14 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

jetzt bin natürlich gespannt wie ein Flitzebogen  ;D

d.h. du als Fachmann konntest das System schon testen und hast es für gut befunden. Wann kann man denn Ergebnisse sehen ?

Ich hoffe das System kommt nicht erst dann auf den Markt, wenn ich das letzte Geld vor der Rente ins Sammeln unnützer Objektive verschleudert habe  ;D

Gruss

Wilfried
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in November 16, 2009, 13:14:06 NACHMITTAGS
Zitat von: wilfried48 in November 16, 2009, 12:46:14 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

jetzt bin natürlich gespannt wie ein Flitzebogen  ;D



... na und ich erst!!  Ist ja fast wie warten aufs Christkind ;)


Bernhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: TPL in November 16, 2009, 14:52:51 NACHMITTAGS
Hallo Dünnschliff-Freunde,
ja, das Gerätesystem ist wirklich gut und die Dünnschliffe bekommen die gewünschte Dicke in sehr kurzer Zeit, u.a. deswegen, weil die vielen Unterbrechungen zur optischen Überprüfung wegfallen. Da außerdem die Referenzfläche für die Dickenmessung nicht - wie sonst häufig - die Objektträger-Rückseite ist, sondern dessen Vorderseite (also da, wo die Probe aufgeklebt ist), muss nicht - wie für andere Dünnschliff-Maschinen erst der Objektträger planparallel geschliffen werden. Das ist so genial, dass ich mich geärgert habe, warum ich da nicht drauf gekommen bin ;)
Ich hoffe auch, dass die Geräte bald "in Serie" gehen und Georg Abele war ganz guter Dinge, dass das Christkind schon damit unterwegs sein wird...
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Jürgen Boschert in November 16, 2009, 18:00:18 NACHMITTAGS
Hallo,

also ich wäre auch in höchstem Maße daran interessiert. Es wird hier ja wohl ein Posting des fertigen Produktes geben ?

Gruß !

JB
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Michael W. in November 16, 2009, 18:10:32 NACHMITTAGS
Hallo!

Zwar bin ich (noch) kein Dünnschleifer, aber diese "revolutionäre" Technologie hat natürlich auch mein Interesse geweckt. Und sie scheint ja wirklich revolutionär zu sein. Schneller, einfacher und dann auch noch viel billiger! So was gibt es nicht alle Tage. Wenn der richtige Zeitpunkt da ist, hoffe ich ebenfalls auf eine ausführliche Präsentation im Forum.

"Geschliffene" Grüße  ;D
Michael
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Georg Abele in November 16, 2009, 18:15:11 NACHMITTAGS
Guten Abend an alle!

Ich freue mich natürlich sehr darüber, das mein Dünnschliff-Verfahren solch ein Aufsehen erregt. Wollte ich dies verhehlen, müsste ich lügen. Ich bin gerade dabei die letzten Teile zur Serienreife zu entwickeln. D.h. ich überarbeite das Ganze im Hinblick auf Haltbarkeit, Bedienkomfort, Servicefreundlichkeit und Reduzierung der Herstellungskosten. Damit z.B. nicht alles eingeschickt werden muss, falls mal ein Teil kaputt geht. Erst dann kann ich die Preise endgültig kalkulieren. Ich werde so bald als möglich ein, wenn auch provisorisches, Prospekt mit Preisliste entwerfen und einen Link darauf posten.

Viele Grüße aus Aalen

Georg Abele
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Heimicos in November 22, 2009, 22:27:02 NACHMITTAGS
Hallo Gerätefreunde,
falls es interessiert, kann ich einiges zu meinen Erfahrungen mit der Lapida von der Fa. Hamag sagen. Ich benutze sie seit einigen Jahren und habe noch keine Probleme gehabt. Sie kostet um 1000€ und liegt damit im Amateurbereich.
Die Maschine ist relativ klein 18x18x27cm (BxHXL). Auf der linken Seite ist das Sägeblatt, auf der rechten Seite wird gesschliffen.
Der Objektträger (Gießener Format) mit dem aufgeklebten Stein wird in einen Kunststoffblock gespannt und mit einem Schwenkarm an dem Sägeblatt vorbeigeführt. Die Arretierung des Objektträgers ist absolut sicher.
Ich säge in der Regel mit einem 0.5mm breiten Sägeblatt den Stein 1-2 mm über dem Glas ab. Man kann natürlich dünner sägen, aber es kann vorkommen, dass das Sägeblatt ewas ausgelenkt wird und dann der Stein teilweise abhanden kommt.
Auf der rechten Seite kann die Lapida mit den unterschiedlichsten Scheiben zum Schleifen oder Polieren bestückt werden. Der Stein ist wie beim Sägen in den Kunststoffblock gespannt und wird mit einem Schwenkarm über die Schleifscheibe geführt. Mit einer grobkörnigen Scheibe sind sehr schnell einige mm vom Stein abgetragen. Mit einer Stellschraube kann man vorgeben wieviel Material über dem Glas stehenbleben soll.
Ab etwa 100-200µ schleife ich manuell weiter, zunächst mit etwas gröberem Korn (200-400) und ab etwa 100µ mit Körnung 800 bis auf Normdicke.
Am Schluß mache ich sehr oft eine Sichtkontrolle, ob Quarze und Feldspäte die richtigen Interferenzfarben zeigen. Sind nur Minerale mit hoher Doppelbrechung im Schliff, muß gemessen werden.
Ein Freund von mir schleift mit der Lapida nur maschinell bis auf 30µ. Dazu muß jedoch der Schleifkopf sehr genau justiert und jeder Objektträger präpariert werden.
Im Durchschnitt stelle ich mit der Lapida rund 200 Dünnschliffe pro Jahr her. Und da die Auswertung eines Schliffes mehr Zeit als die Herstellung in Anspruch nimmt, kann ich mit diesem Aufkommen gut leben.
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in November 23, 2009, 13:15:53 NACHMITTAGS
Hallo

vielen Dank für diesen Erfahrungsbericht. Er bestätigt meinen Verdacht, dass die Investition von 1000€ für mich keine zwingenden Gründe hat. Bis 200µm komme ich in kürzester Zeit mit Geräten, die insgesamt deutlich unter 100€ liegen! Und ab da bis zur Normdicke wird es ja erst frickelig. Ich erhoffe mir von Georgs Lösung einen deutlichen Fortschritt. Und Thomas' Erfahrungsbericht gibt ja auch zu grössten Hoffnungen Anlass!


Viele geschliffene Grüsse


Bernhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Siggi O. in November 23, 2009, 17:24:32 NACHMITTAGS
Zitat von: Bernhard Lebeda in November 23, 2009, 13:15:53 NACHMITTAGS

Ich erhoffe mir von Georgs Lösung einen deutlichen Fortschritt. Und Thomas' Erfahrungsbericht gibt ja auch zu grössten Hoffnungen Anlass!


Hallo Bernhard und Dünnschlifffreunde,

Herr Abele wird auch zu dem Treffen nach Wuppertal kommen.
Dort können wir  die Geräte dann in Aktion sehen.
Werde auch noch in den Mikroterminen darauf hinweisen

Viele Grüße
Siggi
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Udo Maerz in November 23, 2009, 20:21:48 NACHMITTAGS
....noch ein Grund mehr für mich, nach Wuppertal zu kommen !!!

Udo Maerz
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Georg Abele in Dezember 24, 2009, 23:00:17 NACHMITTAGS
Fröhliche Weihnachten!

Es ist so weit.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/26851_48144484.jpg)

Gerade noch pünktlich zu Weihnachten habe ich mir das erste Seriengerät der Dünnschliffmaschine in Profi-Ausführung geschenkt. Den ganzen Heiligen Abend habe ich (meine Frau möge mir verzeihen) an der Internetseite gearbeitet. Die Hauptarbeit daran hat jedoch unsere argentinische Freundin Monica Guimaraes (ihr Ehemann möge ihr verzeihen) geleistet. Sie ist noch nicht verlinkt, also nur über genau diesen link zu erreichen:

http://www.mba-abele.de/Duennschliff/index.html

Morgen möchten wir dieses ändern... Dann geht es auch über www.  duennschliff.com

Die Fertigstellung der Maschine hat länger gedauert als ich dachte. Das Prinzip war klar, es machte mir jedoch erhebliche Probleme, ein Verfahren zu erfinden um die komplexen Schleifscheiben prozesssicher und wirtschaftlich herzustellen. Die Gleitflächen müssen sehr, sehr hart und verschleißfest sein. Und einen möglichst kleinen Reibungskoeffizienten aufweisen. Der Schleifring jedoch eine möglichst hohe Abtragsleistung bewirken ohne bald stumpf zu werden. Beide sind also logischerweise aus völlig unterschiedlichen Materialien, müssen also zusammengesetzt werden und können nicht aus einem einzigen Stück gefertigt sein. Andererseits müssen sie so genau bündig sein, als seien sie aus einem Guß. Und dieser Zustand darf sich auch über die gesamte Lebensdauer der Scheibe nicht ändern.

Die Internetseite ist noch lange nicht fertig, sie wird jetzt ständig nachgeführt. Die Preise sind noch nicht endgültig kalkuliert und entschieden, kommen jedoch jetzt sehr schnell, spätestens zwischen den Jahren. Als nächstes wird wohl die auch für den weniger betuchten Anwender gedachte Standard-Schleifmaschine fertig.  Auch eine noch billigere Lösung mit der Möglichkeit von Hand auf einer Diamantschleiffläche zu arbeiten, ist in Erprobung.

Ich wünsche Frohe Weihnachten,
viele Grüße aus Aalen

Georg Abele



Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Eckhard in Dezember 25, 2009, 13:34:09 NACHMITTAGS
Hallo Herr Abele,

dies sieht ja klasse aus. Ich habe die neue Webseite schon ausführlich studiert und denke, hier entsteht etwas sehr Spannendes.

Ich bin auf weitere Details gespannt. Wie wohl Holz, Nüsse etc. im Dünnschliff ansehen?

Herzliche Grüsse
Eckhard Völcker



Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: wilfried48 in Dezember 25, 2009, 18:05:44 NACHMITTAGS
Zitat von: Bernhard Lebeda in November 16, 2009, 13:14:06 NACHMITTAGS
Zitat von: wilfried48 in November 16, 2009, 12:46:14 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

jetzt bin natürlich gespannt wie ein Flitzebogen  ;D



... na und ich erst!!  Ist ja fast wie warten aufs Christkind ;)


Bernhard

Lieber Herr Abele,

ich wusste ja, dass ein "Mittelständler" weiss wovon er spricht und nun haben wir Mikroskopiker diese schöne Weihnachtsbescherung.
Ich habe ihre Internetseite aufmerksam studiert und bin von dem Konzept und der Umsetzung überzeugt,
sodass ich gern doppelter Kunde bei ihnen würde.
Zunächst privat und je nachdem wie "Idiotensicher" sich das System benimmt würde ich gerne auch noch eins für unser Institut beschaffen.
Dort würden wir es gerne zum Dünnschleifen von Querschnitten an Zellgewebe/Hartmaterial -
Grenzflächen einsetzen, die man mit dem Mikrotom nicht mehr schneiden kann.

Teilen sie mir bitte mit, wann das nächste System lieferbar ist und was es kostet, gerne auch per PN oder an meine Institutsmail nisch@nmi.de.

viele Grüsse

Wilfried
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Holger in Dezember 25, 2009, 19:00:54 NACHMITTAGS
Hallo Herr Abele,

"faszinierend", wie einer der bekanntesten Außerirdischen sagen würde. ;) Vor allem, dass es tatsächlich gelungen ist, eine solche Schleifmaschine auf "Heimwerkerformat" zu bringen, hätte ich nach meinen (unvollständigen) Erfahrungen mit anderen Systemen nicht gedacht. Auf jeden Fall möchte ich sagen, dass hier noch jemand ist, der neugierig auf die Vervollständigung der Information auf der Website (und - wenn die Kosten sich als nicht zu hoch erweisen sollten ;) - auch auf den Termin der Lieferbarkeit) wartet. So eine Maschine könnte ich mir als "Zweitgerät" gut vorstellen.

Mit freundlichen Grüßen,
Holger
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Georg Abele in Januar 12, 2010, 20:02:34 NACHMITTAGS
Liebe Mineralogen und andere Dünnschleifer!

Ich habe es endlich geschafft, Preise für die sofort bzw. in Kürze lieferbaren Artikel zu kalkulieren und auf unserer Seite zu veröffentlichen:

www.duennschliff.com

Eine sinnvolle Mindestkonfiguration wäre bereits: Dünnschliffmaus und Einstellstation. Damit kann schon auf einer Glasscheibe gearbeitet werden. In Kürze biete ich dann auch ein Spezialschleifbrett an, im Prinzip wie die Diamantschleifscheiben zu den Maschinen, jedoch nicht rund sondern lang. Die Dünnschliffmaus wird zum schleifen manuell linear über die Diamantschleiffläche bewegt. Ist natürlich lange nicht so komfortabel wie mit einer motorisierten Maschine, dafür billiger.

Der Artikelbestand wird ständig erweitert, ein paar Ideen habe ich schon noch...

Demnächst auch Verbrauchsmaterial, z.B. Schleifpapier bis Körnung 5000.

Einen schönen Abend

Georg Abele
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: wilfried48 in Januar 13, 2010, 11:56:34 VORMITTAG
Zitat von: Georg Abele in Oktober 27, 2009, 14:32:52 NACHMITTAGS
....
Aber wenn ich solche Geräte und Preise sehe, kann ich einfach nicht still bleiben. Ich bin dabei und in den letzten Zügen, eine wirklich und sicher funktionierende Gesamtlösung für gute und schnelle Dünnschliffe auf den Markt zu bringen. In der Grundausstattung noch erschwinglich, so mancher Satz Winterräder ist teurer. In der Profiausstattung noch im Preisrahmen eines Kleinstunternehmens.
....

Hallo Georg,

jetzt ist es für den Hobbyisten natürlich schon ein wenig teuerer geworden.
Selbst wenn ich mal annehme, dass deine noch in der Entwicklung befindliche Handschleifscheibe mit Halterung etwa nur so viel kostet wie die runde Schleifscheibe muss ich mit 1500.- Euro rechnen und schleife dann immer noch von Hand. Maschinenunterstützt läge das Ganze für den Hobbyisten in der Grundausstattung dann schon bei über 3000.- Euro.
Der Einstieg in die Profiausstattung  mit etwas über 6000.- Euro ist da für Kleinunternehmer, Firmen und Institute schon interessanter.
Ich werde daher wohl zunächst umdisponieren müssen. Erst mal eine Einrichtung fürs Institut beschaffen und eventuell nachher noch eine etwas abgemagerte für privat.

Aber ingesamt ist es immer noch eine tolle Sache ! Und die auf deiner Internetseite gezeigten Applikationsbeispiele sprechen für sich.

viele Grüsse

Wilfried




Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: derda in Januar 13, 2010, 12:50:13 NACHMITTAGS
Hallo liebe Schleiffreunde,

meine Erwartungshaltung war zunächst sehr groß, hatte sich dann aber nach den ersten Bildern etwas gelegt und das aus folgendem Grund:

Ich schleife schon lange mit Diamantscheiben und weiss daher, mit welcher Lebenserwartung man in etwa rechnen kann. "Ein Diamant ist unvergänglich", trifft bei einer Schleifscheibe leider nicht zu und genau deshalb sind die speziell angefertigten hochpreisigen Schleifscheiben der Knackpunkt (Schwachstelle???) im System nach Abel.

Wenn ich irgend ein Schleifsystem bei Buehler oder Struers kaufe (auch da gibt es kombinierte Trenn- und Schleifsysteme), so habe ich unzählige Drittanbieter für Verbrauchsmaterialien und hier nur einen, nämlich Herrn Abel.

Fazit: Ich würde nicht so viel Geld für ein System ausgeben, mit dem ich mich für die Zukunft an nur einen Hersteller binde. Das nicht nur aus Preisgründen!!! Wer weiss schon, wie die Zukunft der Firma geregelt ist?

Die Schleifmaus gefällt mir trotzdem ausserordentlich gut.

Viele Grüße

Erik Weidling
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Georg Abele in Januar 13, 2010, 13:48:13 NACHMITTAGS
Guten Tag,

die Maschine ist selbstverständlich auch für Schleifscheiben anderer Hersteller geeignet. Nur kommen dann nicht die Vorteile der Dünnschliffmaus zum tragen.

Viele Grüße

Georg Abele
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Dieter Stoffels in Januar 13, 2010, 14:36:51 NACHMITTAGS
Hallo Herr Weidling,

ich  teste das Schleifsystem von Herrn Abele seit einem Zeitraum von etwa vier Monaten in meinem Labor. In die Prüfung sind die eigentliche Schleifmaschine, die Schleifmäuse, die Einstell- und die Polierstation mit einbezogen worden.

Bei der Schleifmaschine von Herrn Abele handelt es sich nicht um eine typische Schleifmaschine der Hersteller Struers oder Buehler, die zur Herstellung von Anschliffen eingesetzt werden, sondern um eine Maschine, die zur Herstellung von Dünnschliffen entwickelt wurde.

Als wesentliche Ziel meiner Untersuchung galt es zu prüfen, für welchen Verwendungszweck die Maschine geeignet ist. Hierbei wurden von mir Gesteine, Werk- und Baustoffe sowie biomineralisiertes Material verarbeitet (eine Auswahl dieser Proben können Sie unter der Rubrik ,,Beispiele" auf der Internetseite von Herrn Abele einsehen). Ich habe derzeit ca. 150 Proben verarbeitet. Bei der Masse der Proben handelt es sich um Gesteine und Baustoffproben (Beton, Ziegel, Gußsteine, usw.). Trotzt des Silkatanteiles und somit der hohen Härte dieser Materialien habe ich bisher noch keinen Verschleiß an den Diamantscheiben feststellen können. Dies liegt sicher auch daran, dass Scheiben unterschiedlicher Körnung nacheinander eingesetzt werden und so eine Anpassung an das Probenmaterial stattfinden kann.

Ihre Sorge, dass die Nachlieferung diamantbestückter Scheiben vom Bestand der Firma abhängen, teile ich mit Ihnen. Leider betrifft das nicht nur die Maschine von Herrn Abele, sondern alle Geräte, die nach einer Zeit von ca. 8 Jahren (oder weniger) aus dem support kommen. Der Kauf von (deutlich günstigeren) Ersatzscheiben bei Fremdanbietern ist sicher eher den Preisen der Originalscheiben der Markenherstellen geschuldet, als der Angst, die Scheiben wären nicht mehr beziehbar. Nach Auskunft von Herrn Abele sind auch Scheiben anderer Lieferanten auf seiner Maschine einsetzbar. Hierbei ist aber dann auch die von Ihnen geschätzte Schleifmaus nicht mehr einsetzbar. Sie können das Gerät dann nur so gebrauchen, wie Sie es von den von Ihnen genannten Firmen gewohnt sind.

Ich persönlich möchte dieses Schleifsystem weder privat noch beruflich mehr missen und bin froh, dass die mühselige und zeitaufwendige Schleiferei mit den Händen ein Ende gefunden hat.

Viele Grüße!

Dieter
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Detlef Kramer in Januar 13, 2010, 16:28:57 NACHMITTAGS
Hallo Erik,

Du schreibst:
Zitatch schleife schon lange mit Diamantscheiben und weiss daher, mit welcher Lebenserwartung man in etwa rechnen kann. "Ein Diamant ist unvergänglich", trifft bei einer Schleifscheibe leider nicht zu und genau deshalb sind die speziell angefertigten hochpreisigen Schleifscheiben der Knackpunkt (Schwachstelle???) im System nach Abel.

Nun verstehe ich von der Materie herzlich wenig. Aber vielleicht ist das auch ein Vorteil, denn so kann ich ganz "naiv" bzw. unvoreingenommen an die Sache heran gehen.

Ist es nicht so, dass die Schleifscheibe, dieses komplizierte Verbundteil, in Kombination mit der Maus, das eigentlich Kreative ist? Ich denke, wenn das System sich, als solches, durchsetzen sollte, wird es auch Drittanbieter geben, die diese Scheiben preiswerter anbieten werden - wenn sie denn überhaupt, in der Qualität, billiger hergestellt werden können. Aber dafür ist ja im Zweifelsfall die VR China zuständig.

Ich ziehe jedenfalls den Hut vor Herrn Abeles Ingenieur-Leistung und wünsche ihm viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: derda in Januar 13, 2010, 19:33:19 NACHMITTAGS
Hallo Detlef, Hallo Dieter,

Zuerst einmal möchte ich, da ich es in meinem vorangegangenen Posting vergessen hatte, die Gesamtumsetzung insgesamt schon als sehr innovativ bezeichnen.

Ich möchte auch nicht diese Schleifmaschine ins schlechte Licht rücken, denn dafür müsste ich mit ihr ausgiebig gewerkelt haben. Meine Bedenken gingen einzig und allein in die Richtung: "Verfügbarkeit von Verbrauchsmaterialien".

Zitat"... Ist es nicht so, dass die Schleifscheibe, dieses komplizierte Verbundteil, in Kombination mit der Maus, das eigentlich Kreative ist? Ich denke, wenn das System sich, als solches, durchsetzen sollte, wird es auch Drittanbieter geben, die diese Scheiben preiswerter anbieten werden - wenn sie denn überhaupt, in der Qualität, billiger hergestellt werden können. Aber dafür ist ja im Zweifelsfall die VR China zuständig. ..."

Ich denke, daß sich in deinem Satz ein Wiederspruch befindet. Wenn diese Scheibe das kreative Zentrum der Maschine darstellt, was zusammen mit der Schleifmaus ja wohl der Fall ist, dann wird kein vernünftig denkender Unternehmer so etwas zur "Freeware" erklären.

Viele Grüße

Erik


Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: wilfried48 in Januar 13, 2010, 20:45:22 NACHMITTAGS
Zitat von: Detlef Kramer in Januar 13, 2010, 16:28:57 NACHMITTAGS
Ist es nicht so, dass die Schleifscheibe, dieses komplizierte Verbundteil, in Kombination mit der Maus, das eigentlich Kreative ist? ....
Ich ziehe jedenfalls den Hut vor Herrn Abeles Ingenieur-Leistung und wünsche ihm viel Erfolg!

Hallo,
dem kann ich mich nur anschliessen.
Das Profisystem ist, wenn es auch nur halbwegs so funktioniert, wie von Thomas und Dieter  berichtet auch vom Preis her echt attraktiv. Da bekomme ich z.B. bei Struers noch nicht mal eine halbe Maschine, bräuchte aber dort zwei Maschinen. Die Schleifscheiben sind dort eher teurer obwohl sie viel einfacher sind und sich daher schneller abnutzen. Der Struers Dünnschliffschleifhalter hat anstatt Vakuumansaugung nur einen adhäsiven Halter, ein übles Abstandsplättchen Einlegegefummel und seine Abstandshalter werden, obwohl sie aus Bornitrid sind, auf der Diamantscheibe ebenfalls abgetragen und verschleissen auch die Schleifscheibe.
Die zwei Zonen auf der Schleifscheibe, wo Diamantzone abrasiv wirkt und die Gleitzone (hohe Härte, kleiner Reibungskoeffizient) als Abstandhalter wirkt sind doch gerade der Trick der das komfortable Dünnschleifen erst ermöglicht.
Ein Problem habe ich nur mit dem Einstiegspreis für Hobbyisten 1500.- Euro fürs Handschleifen und über 3000.- Euro maschinell, sodass ich vermute dass die meisten Hobbyisten vermutlich nach wie vor mit einfachen selbstgebastelten Schleifhaltern auf Glasplatten schleifen werden.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Holger in Januar 13, 2010, 21:41:32 NACHMITTAGS
Zitat von: wilfried48 in Januar 13, 2010, 20:45:22 NACHMITTAGS
Ein Problem habe ich nur mit dem Einstiegspreis für Hobbyisten 1500.- Euro fürs Handschleifen und über 3000.- Euro maschinell, sodass ich vermute dass die meisten Hobbyisten vermutlich nach wie vor mit einfachen selbstgebastelten Schleifhaltern auf Glasplatten schleifen werden.

Hallo Wilfried,

dieses große Wort sprichst Du gelassen aus. Zumal man bedenken muss: So schön es ist, sich auf die Abstandhalter verlassen zu können und somit quasi "blind" schleifen zu können, ohne die Angst, dass sich die Probe unter den Fingern in Wohlgefallen auflöst, muss man doch - als Amateur - vergleichen, was man für diesen Preis an anderen Schleifsystemen bekommt, die vielleicht nicht ganz so komfortabel, aber dennoch zeitsparend sind. Und da ist für 1500,- Euro eben schon eine kombinierte Schneid- und Schleifeinheit zu bekommen, die einem nur noch den Feinschliff als manuelle Tätigkeit übrig läßt. In der Profiliga sieht die Sache dann sicher anders aus, aber da kann ich nicht richtig mitreden.

Gruß,
Holger
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Ragin in Januar 13, 2010, 22:37:49 NACHMITTAGS
Hallo zusammen
Da ich mich ja auch mit der Schleiferei auseinander setze will ich mal kurz meine Erfahrungen und Ergebnisse meiner Versuche schildern.
Ich habe mal in meinem Fundus gekramt und dabei meine Rodin Diamantfeilen entdeckt welche mir ganz gute Dienste leisten.
Hier mal schnell der Link zum Bösner wo ich diese erstanden habe:
http://www.boesner.com/boesner/servlet/frontend/articleDetail.html?command=display&btUid=bt_Article&iDf_id=c0a81ea:ad33f6:fe7b0eb3b3:-7ae2&TRK_MATR_CE_ID=c0a87361:-5a63d75f:113d890cb4e:-1a4e&TRK_PROJECT_ID=c0a87361:-5a63d75f:113d890cb4e:-148&2ndKeywordOID=7f001:-47182655:11957e3ca1e:-4412&1stKeywordOID=7f001:-47182655:11957e3ca1e:-45ab

Es gibt da auch Diamanthandrutscher welche ich für sehr effektiv halte. Leider habe ich diese noch nicht aber ich will sie gerne mal testen:
http://www.boesner.com/boesner/servlet/frontend/articleDetail.html?command=display&btUid=bt_Article&iDf_id=c0a81ea:36ef21:fe7768dc9e:-5707&TRK_MATR_CE_ID=c0a87361:-5a63d75f:113d890cb4e:-1a4e&TRK_PROJECT_ID=c0a87361:-5a63d75f:113d890cb4e:-148&2ndKeywordOID=7f001:-47182655:11957e3ca1e:-4412&1stKeywordOID=7f001:-47182655:11957e3ca1e:-45ab

Mit all zu grober Körnung habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht weil man da doch zu sehr aufdrücken muss um das grobe Korn in den Stein zu pressen. Dabei ist mir schon die Probe vom OT abgegangen.
Was recht gut funktioniert sind die Diamantschleifteller welche ich beim König, Steinmetzbedarf erstanden habe. Sie werden mit Klettverschluss auf einem Schleifteller aufgeklebt und haben die Körnungen 50, 100, 200, 400, 800, 1500, 3000
Bis zur 400er Körnung wird auch noch ganz gut was abgetragen. Es bedarf aber einem elektronisch regelbaren Einhandwinkelschleifer um eine halbwegs niedrige Drehzahl zu haben. Ich habe heute mal einige Proben welche ich aufgeklebt hatte ganz schnell mit der 50ger-Scheibe von 3 auf ca. 1mm runter geschliffen. Das dauerte pro Stück ca. eine knappe Minute. Ich habe mir dazu eine Halterung gebaut wo ich 2 Objektträger so auf einen Spiegel geklebt habe dass ein dritter dazwischen eingeschoben werden kann. So kann man auch mit den Schleiffeilen ganz prima arbeiten. Es geht auch ganz gut auf den Scheiben mit der Hand zu schleifen. Dauert eben länger.
Am Schluss schleife ich auf einem 1000er Silizium Karbidpapier noch mal fein nach. jetzt habe ich auch feinstes Diamantpulver bekommen womit ich auf einer Glasplatte nachpollieren kann. Es gibt im Steinmetzhandel auch ganz brauchbare Schleifpapierscheiben in verschiedenen Körnungen welche mit einer Klebeseite ausgestattet sind und sich ganz einfach auf Glasplatten kleben lassen oder eben auf Schleifteller für die Pollierflex. Die sind recht preiswert und funktionieren auch echt gut.
Hier noch ein Bild der Diamantschleifteller: sind leider auch nicht gerade billig gewesen, etwa 200€ der Satz aber sehr haltbar.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/29282_36620214.jpg)

Zum aufkitten der Proben habe ich einen neuen Kleber ausprobiert der sehr viel versprechend ist. Er ist klar, elastisch wie Silikon und recht blasenfrei zu verarbeiten. Was seine Lichtbrechung betrifft kann ich schwer sagen aber er ist Hitze und wasserbeständig. Der einzige Nachteil der mir auffiel war, dass es schlecht ist, wenn seitlich was hochsteht weil es sich schlecht abschleifen lässt. Muss gleich sorgfältig abgewischt werden. Das Produkt heißt Repair Extreme von Pattex.
Schöne Grüße
Rainer
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Januar 14, 2010, 13:11:40 NACHMITTAGS
Hallo Rainer

Danke für die Tipps!!

Die grossen Handrutscher von Bösner hab ich gleich mal bestellt.

Langfristig wollte ich immer mal sowas nachmachen wie dieser Gesteinskollege hier:

http://www.kristallin.de/politur3.htm#Anker1


Ganz umsonst ist es auch nicht, wäre aber wohl ein guter und gangbarer Kompromiss.

Für 3000 Ocken kauf ich mir dann doch lieber den Satz Winterreifen  ;D ;)


Viele geschliffene Grüsse

Bernhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Ragin in Januar 14, 2010, 14:38:38 NACHMITTAGS
Hallo Bernhard
Dir auch vielen Dank für den Link. Die Idee mit der Töpferscheibe ist wirklich gut. Die Dinger sind kräftig, robust, unempfindlich was Feuchtigkeit angeht und in ihrer Geschwindigkeit regelbar. Ich habe nur nicht ganz begriffen, wie da diese Schüssel drauf gebaut wurde.
Ich bin mal gespannt, wie Du mit den Schleifklötzen zurecht kommst. Ich bin heute schon wieder auf neue Probleme gestoßen.
Ein immer wieder auftretendes Phänomen ist der Bruch der Objektträger. Leider habe ich nur die normalen, welche ziemlich empfindlich sind.
Ich muss dringend mal dickere besorgen. Mit Kanadabalsam aufgeklebte Steine können problemlos abgelöst und neu aufgekittet werden wenn sie nicht auch zerbrechen. Mit meinem Pattexkleber den ich gerade teste geht da gar nix. Dann ist beim groben Trockenschliff noch ein Problem bei meinen Rotkalken aufgetreten. Der Stein ist durch die doch recht hohe Drehzahl der Flex so heiß geworden, dass verbliebenes Wasser, welches vom Schliff der Unterseite noch im Gestein war bis zur Klebefläche durchgedrungen ist und sich zwischen Stein und Kleber eingelagert hat. Naja, Der Eklogit und der Serpentinit haben die Prozedur gut überstanden und werden jetzt mal gefühlvoller von Hand weiter bearbeitet. Das ganze ist für mich spannend wie ein Krimi wenn der Stein mal transparent wird und sich die Frage stellt, bis zu welcher Dicke er sich noch abschleifen lässt. Dann macht es auch ziemlichen Spaß wenn er allmählich anfängt unter dem Pollicht farbig zu glänzen.
Es ist aber auch ein Bisschen Nervensache. Ich habe die Grenzen schon recht oft überschritten und dann ist von einer Sekunde zur nächsten ein Großteil der Probe dahin oder halt der Objektträger.
Na denn, bin mal gespannt wie es Dir so ergeht beim Schleifen.
Einen schönen Tag noch,
Gruß Rainer
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Ragin in Januar 14, 2010, 15:58:32 NACHMITTAGS
Hallo
Ich will mal schnell meine Ergebnisse mit dem gerade getesteten Pattex Repair Extreme-Kleber weiter geben.
Es hat sich gezeigt, dass der Klebstoff sich durch seine Silikonartige Beschaffenheit nicht so gut eignet wie ich
es erhofft hatte. Die Ränder der Steine bröseln schon recht früh ab beim Schleifen. Ich will jetzt mal Kanadabalsam
besorgen. Alles andere hat wenig Sinn gehabt und mich einiges an Nerven gekostet.

Gruß
Rainer
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Januar 14, 2010, 17:18:00 NACHMITTAGS
Zitat von: Ragin in Januar 14, 2010, 14:38:38 NACHMITTAGS
Hallo Bernhard
Dir auch vielen Dank für den Link. Die Idee mit der Töpferscheibe ist wirklich gut. Die Dinger sind kräftig, robust, unempfindlich was Feuchtigkeit angeht und in ihrer Geschwindigkeit regelbar. Ich habe nur nicht ganz begriffen, wie da diese Schüssel drauf gebaut wurde.


wie meinst Du "drauf gebaut"?

Die sehen doch fix und fertig so aus!

http://www.hsl-gmbh.com/pages/produkte.htm


Zur Erwärmung beim schleifen: ich hab immer ein Kältespray daneben stehen. Wenn ich merke es wird zu heiß wird erst mal abgekühlt....pssssch.... ;)

Ciau

Bernhard
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Dieter Stoffels in Januar 14, 2010, 17:21:09 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

wenn Du eine dauerhafte, formstabile Verklebung erreichen möchtest, darfst Du keinen Kautschukkleber (wie Pattex) oder einen thermoplastischen Kleber einsetzen. Am geeignetsten sind sogenannten 2-Komponenten-Kleber auf Epoxidharzbasis. Diese besitzen eine geringe Schrumpfung, härten vernetzend aus und zeichnen sich durch eine hohe Chemikalienbeständigkeit (keine Quellung bei einem Lösungsmittelgebrauch wie Ethanol) aus.

Viele Grüße!

Dieter
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Holger in Januar 14, 2010, 17:50:15 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

und VORSICHT!!! Kanadabalsam ist thermoplastisch - wenn Du ohne Kühlung schleifst, fliegt Dir die Probe ganz schnell wieder vom Objektträger runter, weil der Balsam durch die beim Schleifen erzeugte Wärme weich wird. Auf einer konventionellen Flachteller-Schleifmaschine, die mit in Wasser angerührtem Schleifpulver beschickt wird, kann man aber ohne Probleme mit Kanadabalsam arbeiten.
IMHO ist es allerdings ohnehin empfehlenswert, mit gekühlten Schleifkörpern oder -mitteln zu arbeiten; manche Steine vertragen schnelles, lokales Aufheizen nicht allzu gut.

Gruß,
Holger
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Ragin in Januar 14, 2010, 18:27:38 NACHMITTAGS
Hallo Bernhard
Jetzt hab ich auch das mit der Töpferscheibe kapiert. Mit so einer Schüssel dran hab ich das noch nie bewusst wahrgenommen.
Im Grunde komme ich mit dem Schleifen freihändig ja ganz gut zurecht, dauert nur wenige Minuten bis das Präparat transparent ist und dann wird das mit so einer Maschine auch schwierig dass man nicht alles zur Gänze verschwinden lässt. Mit den geeigneten diamantbeschichteten Schleifplatten oder Feilen ist das alles recht schnell gemacht. Ich muss aber auch gestehen, dass meine geschnittenen Bohrkerne nur einen Durchmesser von ca. 16mm haben. Da ist nicht so viel Material ab zutragen. Aber wenn ich große Flächen zu bearbeiten hätte dann würde ich sicher die Krise kriegen.
@Dieter: Ich danke Dir für den Tipp. Das Thema mit den Epoxydharzen haben wir schon diskutiert gehabt. Ich habe da auch mal was ausprobiert aber es haben sich schon beim An mischen Blasen gebildet die nicht raus gingen. Die meisten Epoxykleber neigen zum Vergilben. Dann stinkt das Zeugs auch derart, dass ich es nicht in meiner Wohnung verarbeiten will mal ganz abgesehen von der Giftigkeit. Und als nächstes sind mir die Gebindegrößen welche da zu beziehen sind auch viel zu groß und dem entsprechend teuer. Ich schätze, dass ich mit einem Milliliter bestimmt an die 10 Proben aufkleben kann.
Da erscheint mit das Kanadabalsam als eine bessere Alternative besonders weil ich das wieder ablösen kann wenn mal ein Objektträger die Krätsche macht. Zu dem kann ich damit auch gleich eindecken und es für andere Präparate benutzen wenn mein Schleifwahn mal etwas abgeklungen ist ;D Ich müsste mich als Gärtner doch auch mal der Pflanzenwelt zuwenden und fleißig Schnitte üben und so was. Man nennt den Landschaftsgärtner in unseren Kreisen aber nicht um sonst Betongärtner. Ich habe in der Tat mehr mit Stein und Beton, u.a. auch mit Epoxydkunstharzen zu tun als mit Pflanzen.
@ Holger: Danke, dass Du mich drauf aufmerksam machst mit der Wärmeentwicklung beim Trockenschliff. Ich kann auch etwas vorsichtiger beigehen wenn ich die ersten Millimeter mit der Flex abschleife und Kühlpausen einlegen. Ich war heute mal wieder zu entschlossen ans Werk gegangen als wenn es Geschwindigkeitsrekorde zu brechen gäbe. Ich kann mir schon auch länger Zeit lassen als eine Minute pro Probe.


Gruß
Rainer
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: derda in Januar 14, 2010, 20:31:06 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

mir wird beim Lesen der Beschreibung deiner Präparationsmethode ganz schwindelig ;). Um etwas Masse abzutragen mag die Brutalomethode ganz brauchbar sein. Für die letzten Mikrometer empfehle ich dir aber doch eine Glasplatte mit Schleifpulver. Übrigens ist die auch ganz nützlich, wenn man die Erstfläche vor dem Aufkleben planen möchte. Man bekommt sonst schneller als man denkt Verrundungen an den Ecken der Proben, die dann später im Dünnschliff keilförmig auslaufen.

Viele Grüße

Erik

Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Eckhard F. H. in Januar 14, 2010, 21:04:06 NACHMITTAGS
@Erik W.
ZitatMan bekommt sonst schneller als man denkt Verrundungen an den Ecken der Proben, die dann später im Dünnschliff keilförmig auslaufen.

Fürwahr, das war überfällig mußte mal auf´s Tapet.
Dankbarer Gruß
Eckhard N.
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: Ragin in Januar 14, 2010, 22:02:24 NACHMITTAGS
Hallo zusammen
Also ganz so brutal gehe ich auch nicht vor. Ich habe die meisten meiner Schliffe eh von Hand gemacht.
Also nochmal der Ablauf ganz knapp: ich schneide die Scheiben mit der Steinschneidemaschine je nach Material ca 3 bis 5mm dick ab.
Dann schleife ich grob auf einem Schleifblock aus Sillicumkarbid der normalerweise zum Abrichten von Schleifsteinen gedacht ist.
Als nächstes habe ich 3 verschiedene diamantbeschichtete Metallschleifplatten aus Stahl mit 200, 300 und 400er Körnung wo ich ganz plan weiter schleifen kann. Die sind eigentlich ja zum Messer schleifen gedacht. Jetzt fehlt mir leider die passende feinere Diamantplatte. Ich gehe dann auf die beschriebenen Schleifteller über wo ich auch händisch schleifen kann oder auf 1000er Schleifpapier und dann habe ich noch ein super feines Diamantschleifpulver wo ich auf einer Spiegelfließe weiter polieren kann. Der Spiegel hat den Vorteil, dass ich Steinkrümelchen besser sehen kann wenn´s ist.
Nun klebe ich den Stein auf und wenn der fest ist mache ich die ganze Prozedur auf der Oberen Seite. Mit dem Winkelschleifer gehe ich bis höchstens 1 mm runter. Das geht eigentlich ganz hervorragend. Jetzt nehme ich gerne die Diamantschleiffeilen her. Ist mir lieber von oben her zu schleifen damit es auch gerade wird. Das geht mit der 400er gut bis der Stein anfängt transparent zu werden. Den restlichen Schliff habe ich dann wieder auf dem 1000er-Papier gemacht und zwischendurch halt immer wieder unter dem Stemi die fortschreitende Entwicklung des Fabenspieles geprüft und mit Auflicht auch ob noch Kratzer auf der Oberfläche zu sehen sind. Der Endschliff dauert so eben am längsten.
Probleme hatte ich hauptsächlich mit den verschiedenen Klebern. Der UV-Kleber war nicht wasserfest und der Sekundenkleber hat Blasen gebildet und ist mit auch mal beim grobschliff abgegangen wo ich zu heftig aufgedrückt habe. Naja, der Silikonartige war zu weich und hat sich an den Rändern unter dem Druck verformt was dazu führte, dass die Ränder abgebröselt sind. Nur beim Serpentinit konnte ich damit ein gutes Ergebnis erzielen weil der nicht so grobkristallin ist.
Ich hoffe mal, dass es jetzt besser verständlich rüber kam.
Schöne Grüße
Rainer
Titel: Re: Geräte für Dünnschliffmikroskopie
Beitrag von: derda in Januar 14, 2010, 22:17:52 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

so klingt das ganze schon etwas anders. Mit Schleifpapieren habe ich persönlich keine so guten Erfahrungen gemacht, weil gerade damit immer Verrundungen im Randbereich der Probe auftraten. Um das zu verringern, habe ich alles mögliche mit dem Papier versucht => selbst das Aufkleben mit Sprühkleber half nichts. Deshalb habe ich dem Schleifpapier im Feinschliffbereich den Rücken gekehrt.
Ansonsten nehme ich Diamantscheiben => 54µm fürs Grobe und 18µm fürs feine und die letzten µm trage ich mit einer Glasplatte und 800er SiC-Pulver ab.
Derzeit fehlt es mir leider etwas an Zeit, aber die kommt bald wieder und dann werde ich mal wieder etwas Schleifen.

Viele Grüße

Erik