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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Peter G. in Oktober 23, 2019, 17:44:57 NACHMITTAGS

Titel: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 23, 2019, 17:44:57 NACHMITTAGS
(Jörg - Fahrenheit - 26.20.2019): Im folgenden Thread sind die beiden Threads von Carsten zu seinen Tests mit der Asim III Färbung zur Johannisbeere und Camelie enthalten. ich habe die Threads zusammen geführt, damit das Thema nicht auffasert.


Hallo,

ich möchte heute das Ergebnis erster Versuche mit Wacker ASim III vorstellen und um Eure Einschätzung bitten.
Geschnitten wurde ein Spross vom Roten Hartriegel. Der Spross lag etwa 4 Monate in AFE und wurde vor drei Tagen geschnitten, die Schnitte in 70% Ethanol 3 Stunden aufbewahrt und dann eingefärbt.

Der Schnitt ist mir für dieses harte Holz recht gut gelungen, wie ich meine, wenn auch etwas dick geraten. Versuche, dünner zu schneiden, scheiterten, weil es am Rand zur Rinde hin unschöne konzentrische Risse gab.

Gefärbt habe ich, wie in der Färbevorschrift von Klaus Herrmann zu dieser neuen Variante beschrieben. Vor dem Färbeprozess wurde aus AFE in die Alkoholreihe überführt. Gefärbt wurde leicht mit Wasser verdünnt im Blockschälchen etwa 1 Stunde und dann mit Aqua dest. ausgewaschen.
Bei der kurzen Differenzierung mit Ethanol 96% und auch bei der anschließenden Entwässerung in Isopropanol 99,9% wurden rote Farbschleier ausgezogen. Dasselbe passierte auch nach Verzicht auf die Differenzierung mit Ethanol.
Und so machen mir die Schnitte einen recht blassen Eindruck, was das Rot angeht.

Das Bild zeigt eine Aufnahme mit einem Planapo 4/0,16. Zum Einstellen ins Forum wurde ein Ausschnitt stark komprimiert. Ansonsten ist es gänzlich unbearbeitet und gibt farblich einen der visuellen Beobachtung entsprechenden Eindruck wieder.

Was habe ich falsch gemacht, was könnte ich verbessern?

Als druff!!!

Viele Grüße
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Oktober 23, 2019, 17:54:31 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
warum hast Du so lange gefärbt?
Nach Anweisung von Klaus sollte man nur 15 Min färben.
Aber der Schnitt ist Dir, wie ich meine, sehr gut gelungen! Auch bei mir habe ich zu lange in Ethanol das Rot entfärbt.
Ich bin auch noch am Üben.
Daß man jetzt nur einen Farbstoff hat, finde ich sehr erleichternd.
Gruß Peter
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 23, 2019, 18:03:24 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

Ich habe so lange gefärbt, weil die Farbstofflösung verdünnt war. Und ich denke, wenn ich nur 15 min gefärbt hätte, wäre gar kein Rot mehr drin. Aber da kann ich mich auch irren.

Die Differenzierung ("Entfärbung" in Ethanol) dauerte ca. 10 Sekunden incl. abpipettieren.

Vielleicht liegt´s auch an dem auswaschen mit H2O, auch da gab es schon rötliche Farbwolken.

Gruß,
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: liftboy in Oktober 23, 2019, 18:38:21 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ich weiß nicht, was Du hast? Das ist ein hervorragender Schnitt und die Färbung (das ist mir schon auf dem Dörnberg aufgefallen) erinnert an das gute alte Dujardin.
Mir gefällts.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 23, 2019, 19:18:03 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Dein Lob zum Schnitt, aber was meinst Du mit Dujardin? Den Weinbrand oder ist das eine gute alte Farbstofflösung?

Ich habe mir den Beitrag von Klaus Herrmann nochmal angeschaut, und da sieht man Bilder mit richtig knalligem Rot und auch tatsächlich eins mit hellbräunlicher Farbe, und das ausgerechnet bei verholzten Zonen, wo man eigentlich eine rote Einfärbung erwarten könnte.

Und wenn ich mir den Beitrag von Hans-Jürgen Koch anschaue (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34102.0), was da für ein Feuerwerk im Roten Hartriegel abgeht...

Ich muss wohl noch viel mehr Erfahrung sammeln, welches Gewebe wie reagiert.

Viele Grüße,
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 23, 2019, 19:45:23 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
also dein Schnitt ist tadellos! Der Hartriegel hat seinen Namen zu Recht, schon deshalb alle Achtung. Die Färbubng ist auch sehr schön, allerdings fehlt mir das Rot im doch überwiegenden Holzteil.

Ich bin gerade etwas im Druck wegen eines großen Projekts, aber ich werde mir die Charge nochmal vornehmen um zu klären ob ich das Ergebnis verifizieren kann. Wenn ja, dann muss ich nachbessern..

Es haben ja noch einige andere aus der selben Charge Proben erhalten, da bitte ich um Rückmeldung wie die Färbeergebnisse aussehen.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: liftboy in Oktober 23, 2019, 21:19:24 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

komisch, bei mir ist die Lösung rot/rosè-stichig. Ich hab dann mit Astrablau ein bischen nachkorrigiert.
Die Färbung reagiert schon empfindlich auf Alkohol; unterschiedlich ob Ethyl oder Isoprop.
Mein W3Asim II ist auch in der Flasche wesentlich bräunlicher (ist auch schon älter, färbt aber noch gut!)

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in Oktober 23, 2019, 21:22:45 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
der Schnitt ist klasse geworden - ich würde keinen Gewinn in weniger Schnittdicke erwarten.
Ethanol und in Maßen auch Isopropanol sind hygroskopisch - kann es sein, dass da schon mehr Wasser drin war?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 23, 2019, 21:35:38 NACHMITTAGS
Hallo ihr Helferlein :)

ich habe im Isopropanol auch schon nach Wasser geschaut.
Das Ethanol ist eh nur 96%ig, da wird schon Wasser drin sein, das 99,9%ige Isopropanol hab ich getestet mit KMnO4, da gibt es nach gutem Schütteln eine zarte Violettfärbung. Das sollte eigentlich noch in Ordnung sein. Oder?

Grüße,
Peter G.

Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in Oktober 23, 2019, 21:54:23 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
das Isopropanol klingt gut. Beim 96%igen Ethanol ist ja normalerweise der Rest kein Wasser. Vielleicht ist da inzwischen ein ordentlicher Wasseranteil dazugekommen. Ich kenne das vom Schelllack als Diatomeen-Haftgrund: Nach ein paar Jahres im geschlossenen Tintenfass trocknet das nicht mehr glatt, sondern matt auf.
Das Verschwinden des Rots kann ja auch andere Ursachen haben, aber diese wäre leicht auszuschließen.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Oktober 23, 2019, 22:13:38 NACHMITTAGS
@Klaus

Ich habe erst einen Schnitt angefertigt, 6 Min. bei 50°C, enttäuschendes rot.

Ich werde das morgen nochmal versuchen und ein Bild einstellen.

Carsten
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 24, 2019, 08:12:06 VORMITTAG
Hallo zusammen,

ich werde am Wochenende die Charge untersuchen ich habe eine Vermutung wo der Fehler liegt. Wie dem auch sei, wenn ich den Fehler gefunden habe bekommen selbstverständlich alle kostenlosen Ersatz mit einwandfreier Färbelösung.

Große Konzerne müssen manchmal millionenschwere Rückrufaktionen machen, hier ist der Schaden überschaubar, da geht es erst mal um meinen guten Ruf.

Noch was Gutes: im Gegensatz zu den Konzernen ist die Suche nach dem Verantwortlichen deutlich einfacher! ;)
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in Oktober 24, 2019, 08:13:07 VORMITTAG
Lieber Peter,

nur ganz kurz, da hier schon viele ollegen geantwortet haben. :)
Der Schnitt ist klasse, bei der Färbung scheint das Rot zu fehlen.

Ich denke, wir haben alle noch wenig Erfahrung mit dem Rhodamin B - insbesondere hinsichtlich der Farbnuancen bei lignifizierten Zellen und der Differenzierung.
Kannst Du bitte einmal einen Ausschnitt des Holzteils mit dem 40x Objektiv posten? Ich möchte sehen, ob die Mittellamellen zwischen den Holzzellen rot geblieben sind.
Damit lässt sich dann weiter überlegen, wie man das Rot erhalten kann.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 24, 2019, 10:28:19 VORMITTAG
Lieber Jörg,

voilà, gerne doch. Das Bild zeigt die älteren Holzzellen. Es ist nicht bearbeitet, aber stark komprimiert. Hoffentlich ist es brauchbar.
Die Mittellamellen sind kaum zu sehen.

Viele Grüße
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in Oktober 24, 2019, 10:32:52 VORMITTAG
Lieber Peter,

das passt: die Mittellamellen treten nicht rot hervor, daher vermute ich hier eine zu starke Differenzierung.

Spüle beimm nächsten Mal nach dem Färben 2 bis 3 Mal kurz mit Aqua dest. und gehe dann direkt ins Isopropanol: 3 * Zugeben und sofort wieder absaugen, dann 2 * 1 Minute und 2 * 5 Minuten, danach kann eingedeckt werden.

Bitte zeig uns dann hier das Ergebnis dieser Schritte und wir sehen weiter.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 24, 2019, 10:42:16 VORMITTAG
Hallo Jörg.

Mach ich,
und vielen Dank an alle für die Hilfsbereitschaft.

Grüße
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: liftboy in Oktober 24, 2019, 15:42:59 NACHMITTAGS
Hallo erstmal,

nun hat es mich doch angestachelt; also flugs einen Schnitt gemacht und mit W3AsimIII gefärbt.
1. Bild die Präparate (ich bitte die Qualität zu entschuldigen, die wandern nun in den Müll)
2. Bild der Farbstoff solo; Einbettung in Euparal, im Isoprop sind keine Farbschleier mehr abgegangen.
3. Bild wie Bild 2 nur nochmal länger mit Astrablau nachgefärbt (wohl doch zu lange)
Das Ganze bedarf, wie mir scheint, noch der Übung bezüglich der Färbungszeiten. Warum dann im Euparal wieder Farbe abgeht ist mir unerklärlich,

Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 24, 2019, 18:12:38 NACHMITTAGS
Hallo ihr wackeren Färber  ;)

ich hab auf Jörgs Beitrag hin (#14) die Waschzeiten mit H2O nach dem Färben drastisch gekürzt und dann direkt ins Iso.
Das Wasser wäscht Rot aus und auch im Iso geht anfangs noch Rot ab.

Der Effekt: Es bleibt mehr Farbstoff im Schnitt, die Holzzellen erscheinen jetzt dunkelbraun statt hellbraun, dafür kann man in den Rändern kaum noch was erkennen, so viel Farbe sitzt dort fest.
Was man dort erkennen kann, sind tatsächlich einzelne rote Zellen, warum auch immer.
Ach ja, die Schnittdicke ist gleich geblieben, (40µm).

Auf ein Bild mit dem 40er verzichte ich mal, weil auch hier die Holzzellenmemranen so gut wie nicht erkennbar sind.

Ich, als Anfänger in der Färberei, maße mir nicht an, den Farbstoff an sich zu kritisieren. So ist mein Bericht auch nicht aufzufassen! Ich weiß schlichtweg nicht, woran es liegt.

Viele herzliche Grüße an alle in diesem Faden!
Peter G.

Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 24, 2019, 18:49:48 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

Heute schrieb mir ein schweizer Kollege:

ZitatGefärbt habe ich 15 Minuten, zwei mal mit Leitungswasser ausgewaschen und dann auch nur zwei mal mit Isopropanol uralt differenziert und entwässert. Den Ethanolschritt habe ich nach den ersten Versuchen weggelassen, weil ich gesehen habe, dass mit Isopropanol auch noch einiges an roter oder eher gelber Farbe weg geht. Das Vorgehen ist vielleicht ein wenig husch husch und dadurch die Präparate weniger lange haltbar, aber jetzt sehen sie schön aus und gefallen mir.

Dieses Ergebnis sieht dann doch schon so aus, wie meinne Ergebnisse, als ich dachte, dass die Rezeptur jetzt so weit ist, dass man ans Abfüllen gehen kann.

Was meint ihr?

Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: liftboy in Oktober 24, 2019, 18:52:04 NACHMITTAGS
Genau!
so soll das aussehen.
Übrigends hab ich die gleiche Erfahrung gemacht, dass sich der Farbstoff im Außenrand stärker ablagert.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 24, 2019, 19:28:31 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

auf den irritierten Hinweis: "Farn sieht aber anders aus!" die Antwort: ja natürlich, aber der Rainfarn ist ein Korbblütler (Asteraceae): https://de.wikipedia.org/wiki/Rainfarn
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 24, 2019, 19:42:05 NACHMITTAGS
Ja, so wünsche ich mir das auch  :)

Ich werde experimentieren müssen.
Gehe ich recht in der Annahme, dass, wie sonst auch, auch bei dieser Färbung die drei Ethanolstufen und das Spülen mit H20 der eigentlichen Färbung vorgeschaltet werden?

Viele Grüße
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 24, 2019, 20:00:59 NACHMITTAGS
a
Zitatuch bei dieser Färbung die drei Ethanolstufen und das Spülen mit H20 der eigentlichen Färbung vorgeschaltet werden?

Das kann man machen bei sehr empfindlichem Gewebe ist aber nicht zwingend erforderlich.

Noch eine Anmerkung zu dem gewünschten knalligen Rot: es sieht so aus, als ob lignifiziertes Gewebe bei diese Färbung eher in Richtung orange-braun geht.

Das habe ich beim Taschentuchbaum schon gezeigt. Was nun so knallig rot wird müssten mal die Botaniker sagen. Ein Beispiel: der Dattelkern.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: reblaus in Oktober 24, 2019, 21:35:13 NACHMITTAGS
Lieber Klaus -

vom Nebenfachchemiker: Bei der Dattel haben wir Reservezellulose ..

Hübsche Bildchen!

Rolf
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in Oktober 25, 2019, 07:14:13 VORMITTAG
Lieber Peter,

das schaut schon ganz gut aus. Ich glaub enicht, dass der Rand schwarz erscheint, weil da noch zu viel rote Farbe sitzt - ggf. ist der Schnitt da etwas dicker. Ich mache das daran fest, dass auch am Rand die Parenchymzellen grün gefärbt sind.
In einem nächsten Schritt kannst Du es mit sanften Differenzieren versuchen: lass die gefärbten Schnitte nach dem Ausspülen überflüssiger Färbelösung mehrere Stunden (bis zu 24 ... - je nach ergebnis) in Aqua dest., das Du gelegentlich wechselst.
Ausdifferenziert sind die Schnitte, wenn das abgesaugte Wasser in der Pipette keinen Rosa-Stich mehr zeigt. 

Lieber Klaus,

Du hast wohl recht, echte "Holz"zellen bekommen mit Rhodamin B eine eher orange bis bräunliche Färbung. Die Sklerenchymkappen beim Rainfarn und anderen krautigen Pflanzen sind in der Regel kräftig rot gefärbt. Bei Überdifferenzierung sind nur die Mittellamellen kräftig rot, der sklerenchymatische Teil der Zellwände geht dann auch ins orange - wobei man das auch bewusst so halten kann, um eben die Mittellamellen darzustellen - was auch mit Acridinrot geht.

Lieber Rolf,

die Reservecellulose liegt m.E. in den blauen Außenbereichen des gezeigten Schnittes. Innen liegt wieder ein rotes Sklerenchym. Welche Komponente(n) der Zellwand da so gut das Rot hält, kann ich aber auch nicht sagen.

Leider habe ich zur Zeit wegen eines Auftrags keine Gelegenheit eigene Experimente mit Klaus neuer "Mischung" zu machen - die Flasche steht noch verschlossen im Regal. Ich werde das aber schnellstmöglich nachholen.

Allen herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Hans-Jürgen Koch in Oktober 25, 2019, 09:50:49 VORMITTAG
Hallo Peter,

der ,,Rote Hartriegel" lässt sich schwer schneiden.
Deine Querschnitte sind gelungen.
Beim Xylem fehlt die rote Farbe.
Ich benutze die drei Farbstoffe einzeln, als keine Simultan-Färbung.
Klaus wird das Problem sicher lösen können.

Gruß
Hans-Jürgen
Titel: Wacker ASim III substratabhängig?
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Oktober 25, 2019, 12:41:17 NACHMITTAGS
Hallo,

nachdem vor ein paar Tagen ein Schnitt eines Essigbaumes sehr enttäuschende Rotfärbungen ergab,
habe ich gerade testweise eine Johannisbeere geschnitten.

Für beide Bilder git:

Das Ästchen wurde frisch geschnitten. Fixierung der Scheiben 30 min. in Carnoy. 2 x Ausspülen in 50% Ethanol plus 2 x Ausspülen in Wasser.
Färbung in unverdünnter Lösung, 15 Min. bei 60° C.

Bild 1 : 10 sec. in Wasser gespült, 10 sec. in 50% Ethanol gespült. 2 x Isopropanol und entwässern.

Bild 2 : 10 min. in Wasser gespült (rote Farbwölchen gingen dabei NICHT sichtbar ab), 1 Min. differenziert in 50% Ethanol (hierbei gingen sichtbar rote Wölkchen ab). 2 x Isopropanol und entwässern.

Eingedeckt wurde in Euparal. Die Bilder sind Stitche aus je zwei ungestackten Einzelfotos.

Grüße

Carsten
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in Oktober 25, 2019, 21:23:39 NACHMITTAGS
Hallo
Inspiriert von den Beiträgen zur Färbung mit Wacker ASim III habe ich auch mal versucht erstmalig einen Pflanzenschnitt von einem Efeuseitentrieb aus unserem Garten anzufertigen und zu färben.
Geschnitten mit Handmikrotom und einem Klingenhalter mit Klinge  von Bob, der übrigens sehr gut geht.
Auf Grund meiner noch Ungeübtheit ist der Schnitt noch nicht so besonders gelungen.
Aller Anfang ist halt schwer. Habe mir lange überlegt, ob ich die Ergebnisse überhaupt hier einstelle.
Nun hab ich's trotzdem getan.
Gefärbt habe ich genau nach Anleitung von Klaus in seiner PDF-Datei.
Allerdings habe ich nach den 15min mit Wacker ASim III kurz mit dest.Wasser gespühlt und dann noch 30 Sek. mit Astrablau.
Und danach wie angegeben ganz kurz Ethanol und dann 3Stufig mit Isop.
Schaut es euch halt mal an.
Fremdgegangen bin ich mit der Schnippelei nur aus Neugierde. Man kann ja auch nicht immer nur Wurst essen.
Ich bleibe natürlich bei den Diatomeen.
Schönes Wochenende wünscht Siegfried aus HT
Titel: Camelie mit Wacker III
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Oktober 25, 2019, 21:55:15 NACHMITTAGS
Hallo,

noch ein Test (kein botanischer Anspruch) zur Beurteilung der Farbtöne.

Geschnitten habe ich einen Camelienstengel (frisch) mit dem Handmikrotom und Leica-Klingen. Geschnitten wurden knappe 30 µm bzw. drei Teilstriche auf der Spindel.
Fixierung 30 Minuten in Carnoy. Gespült in 50% Ethanol und dann Wasser. Hier habe ich die Wackerlösung 1:1 mit Wasser verdünnt. Gefärbt wurde 30 Minuten bei 60°C.
Die Schnitte wurden 2 Minuten in Wasser gespült, dann ca. 15 Sekunden in 50% Ethanol differenziert und dann direkt in Isopropanol überführt. Eingedeckt wurde mit Euparal.

Zum Schluss noch ein Fluoreszenz-Bild, Anregung mit 430 nm, Jena Filterwürfel 450-3/0.

Also, mir gefällt es, rot ist rot. Ich  bin so mit Klausens Lösung zufrieden.

Ich muss morgen mal ein Versuch mit echtem Holz machen.

Schöne Grüße

Carsten
Titel: Re: Camelie mit Wacker III
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Oktober 25, 2019, 21:55:40 NACHMITTAGS
Und der Rest...
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in Oktober 25, 2019, 22:28:53 NACHMITTAGS
Hallo Siegfried,
das sind doch ganz erstaunliche Ergebnisse, wenn man bedenkt, dass Du Dich dem Thema gerade erst zuwendest!
Wenn so der Einstieg schon klappt, macht es auch Spaß weiterzumachen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, dass man mit so übersichtlichen Mitteln auf Anhieb solche tollen Ergebnisse hinbekommen kann. Besonderer Dank gebührt da aus meiner Sicht den Entwicklern der differenzierenden Färbungen, die den Aufbau des Stengels so anschaulich machen.
Als nächsten Schritt könntest Du versuchen, die Schnitte genau so gleichmäßig und sauber, aber etwas dünner hinzubekommen. Der entscheidende Punkt ist dabei das erste Eindringen der Klinge. Da streichele ich immer eher am Stengel entlang, bis ich erkenne, das die Klinge drin ist.
Und auch wichtig: Eine Scheibe ist Resultat von zwei sauberen Schnitten, dem der abschneidet und dem davor.
Mir fällt das Schneiden wesentlich leichter mit einem am Tisch befestigten Zylindermikrotom. Dazu habe ich hier mal ein Brettchen gezeigt, das man sich leicht zurechtsägen kann.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 25, 2019, 22:50:31 NACHMITTAGS
Hallo Sigi,

das sieht doch gut aus. Mit Efeu, von dem wir zu viel im Garten haben, war ich nie glücklich. Oft löst sich die Rinde und Xylem kommt eher undeutlich. So gesehen eine besondere leistung.

# Carsten: danke, für das Lob. Ich denke wirklich, dass man noch viele unterschiedliche Pflanzen färben muss um einen Überblick zu erhalten was man mit der ASim III alles machen kann.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Oktober 25, 2019, 22:53:46 NACHMITTAGS
@Klaus

Bitte, gerne. Geht doch (manchmal  ;D)

Carsten
Titel: Re: Camelie mit Wacker III
Beitrag von: Fahrenheit in Oktober 26, 2019, 08:21:30 VORMITTAG
Lieber Carsten,

die Färbung passt! Und die Schnitte sind auch schön geworden.

Das Rhodamin B ist allerdings stärker von der Probe abhängig als das Acridinrot, vielleicht auch einfach, weil es bei gegebenem  Protokoll unter bestimmten Verhältnissen (Dichte der Zellwände, Dicke des Schnitts, Milieu nach Fixierung abhängig von den Pflanzenimnhaltsstoffen etc.) langsamer aufzieht und so orange - braun bleibt ...

Herzliche Grüße
Jörg

p.s.
Anbei der Artikel zur Entwicklung der Färbung auf dem Dörnberg - mit Fotos unterschiedlicher Proben:
http://mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanische_mikrotechnik/296.html

p.p.s.
Ich führe die drei bisher existierenden Stränge mal zusammen, dann können wir die Ergebnisse der neuen Färbungen zentral sammeln und diskutieren. Es wäre schade, wenn das Thema auffächert.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: liftboy in Oktober 26, 2019, 16:41:30 NACHMITTAGS
Quot erat demonstrandum.

Ich hab mal für Spaß mein Wacker fotografiert:
links im Bild Wacker II(schon etwas älter), mitte Wacker III (neu), rechts Testmischung Dörnberg.
man sieht deutlich die Farbunterschiede, wobei das Wacker III in der Mitte erst genauso rot war, wie das rechte, das übrigends auch schon etwas nachgedunkelt ist (zuerst wars "schweinepöterrosa). Das Wacker III hatte ich versehentlich auf meinem Arbeitstisch in der Sonne stehen lassen; warscheinlich daher so dunkel.

Grüße
Wolfgang

Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 27, 2019, 17:51:16 NACHMITTAGS
Der nächste Versuch

mit einem frischen Schnitt vom Roten Hartriegel sieht es schon ganz gut aus, wie ich finde.

So, dann will ich nicht länger nerven  ;)

Viele Grüße
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in Oktober 27, 2019, 18:21:11 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
mit solchen tollen Schnitten und Färbeergebnissen kannst Du gerne öfter nerven!
Der ist ja wirklich ganz wunderbar gelungen - magst Du beschreiben, wie Du den Schnitt anfertigst?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 27, 2019, 20:24:40 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

ich sag mal so: Sowohl beim Schneiden, als auch beim Färben und auch beim Einbetten mache ich noch zu viele Fehler.

Das Schneiden:
Ich schneide mit einem Jung Hn 40, das ich günstig ersteigern konnte und einem langen Klingenhalter für die Leica- Klingen von Klaus Herrmann. Mit dem Zylindermikrotom und der handgeführten Klinge kam ich überhaupt nicht zurecht, aber beim Schlittenmikrotom kann man noch genug Einstellfehler machen und ich bin gerade dabei, zu lernen, welche Einstellungen für welches Material geeignet sind. Und weil ich so ungeduldig bin (für Geduld habe ich keine Zeit mehr ;D) und gleich zwei Parameter auf einmal ändere -obwohl ich weiß, dass man das nicht tun sollte- kommt prompt der Rückschlag.
Aber diese letzten Schnitte von heute sind eigentlich recht gut geworden.

Die Färbung:
Ich habe heute probiert, die Färbung 1:1 verdünnt bei 60 °C zu machen. Das Material (frischer Spross, heute morgen "geerntet") hat die Farbe recht gut angenommen und auch gehalten. Und rot war auch!
Dann kam die nächste Pleite: Alle Schnitte haben sich am Übergangebereich Xylem-Kambium-Phloem ringförmig senkrecht nach oben geklappt, sodass die Schnitte allesamt aussahen, wie eine Tortenbodenform aus dem Backofen (flacher Boden, hochstehender Rand). Das Bild davon habe ich verschämt verschwiegen und die Schnitte entsorgt.

Der Einschluss:
Eigentlich gute Schnitte mit ansprechenden Färbungen von gestern habe ich ca 5 Stunden bei 50°C mit Beschwerungen auf die Heizplatte gelegt und gestern abend vor lauter Ungeduld (s.o.) betrachtet und für gut befunden. Heute hatten sie allesamt Wellen am Rand.

Ja, so verbringe ich zur Zeit Stunde um Stunde indem ich "lerne", um es mal euphemistisch auszudrücken. Ärgern tut es mich nicht, ich mache ja Fortschritte...

Dann viele Grüße
Peter G.

Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in Oktober 27, 2019, 21:10:17 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
bei meinen Omas wäre Dein letzer Schnitt als Tischdecke gelandet! Gerade diese Struktur sieht auch in der dünnen Schnittdicke richtig gut aus, als hätte man eher ein Designobjekt als ein botanisches Untersuchungsobjekt schaffen wollen.
Wenn die Schnitte unkooperativ sind, kann das auch an der Jahreszeit liegen. Bei uns (Hamburg) hatten wir schon ersten Frost und die Pflanzen schwanken gerade zwischen zweitem Frühlig und Winteranbruch.
Als Amateur hat man ja auch den Vorteil, sich seine Tätigkeitsgebiete rauspicken zu können: Man zeigt den Ausschnitt, der gut gelungen ist und schneidet Pflanzen, die sich wenig wehren. Das muss man bei den Bildern hier im Forum auch immer im Auge behalten: Der Aussschuss wird nicht gezeigt und das Foto zeigt die beste Stelle vom Präparat. So mache ich das jedenfalls immer.... :-[

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 27, 2019, 22:14:27 NACHMITTAGS
Ja klar, Bob,

ich habe den Ausschnitt deshalb gezeigt, weil Jörg (Fahrenheit) zur Diagnose die Mittellamellen zwischen den Holzzellen sehen wollte. Jetzt kann man sie schön rot sehen im Gegensatz zur ersten Färbung. Ich denke, der Farbstoff ist in Ordnung wenn man´s richtig macht.
Die unter dem Deckglas gequetschten Randzellen waren auch nicht wirklich fotogen. Ich denke, das lag wirklich an der Färbung unter Wärmeeinwirkung. Der Rindenring der Schnitte ist vollkommen geschlossen und sehr stabil. Vielleicht hat er sich ja ein wenig zusammengezogen, und weil er nach innen nicht konnte, ist er nach oben ausgewichen. Bei Kaltfärbung ist das nicht passiert.

Aber im Innenbereich sind´s schon schöne Häkeldeckchen geworden. Mir gefällt sowas  :)

Gruß
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 28, 2019, 10:07:39 VORMITTAG
Hallo zusammen ich habe hier noch ein Beispiel aus dem französischen Forum "Naturaliste" Dominique ist dort ein sehr aktiver Teilnehmer. Er hat neulich von mir unter anderem auch ASim III bekommen. Der Schnitt ist vielleicht etwas dick, aber die Färbung geht schon in die Richtung, wie sie sein sollte

http://forum.mikroscopia.com/topic/17967-renou%C3%A9e-du-japon-et-de-boh%C3%AAme/

Zitat---Coupe  du  pétiole de la  feuille :  (Coloration Aslim III ).
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in Oktober 28, 2019, 14:06:00 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

danke Dir, das ist es, was ich sehen wollte. So muss das sein.
Wenn ich mich richtig erinnere, hast Du ausser der Verdünnung nichts am Färbeprotokoll geändert?

Ja, ja, das Einrollen des Phloems ... Die Phloemzellen schrumpfen bei Flüssigkeitsverlust schneller als die verholzten Zellen des Xylems, es besteht also - mit wachsendem Durchmesser -  immer die Gefahr, dass Du Schüsselchen bekommst, wenn Du verholzte Sprosses schneidest.
Manchmal hilft es, den Schnitt mit einem Pinsel und leichtem Druck abzustützen, während das Mikrotommesser darunter hindurch läuft. Ein Patentrezept kenne ich nicht, eventuell lohnt es sich, beim Fixieren mit AFE den Essigsäureanteil etwas zu erhöhen, ich habe es aber noch nicht selbst probiert ...

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 28, 2019, 15:04:48 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

wie Du siehst, bin ich jetzt durchaus zufrieden mit der Färbung. Übung macht den Kleister... ;D

Hallo Jörg.

Ich habe gegenüber dem Protokoll von Klaus die Farblösung verdünnt und beim Färben auf 60°C erwärmt.

Vielen Dank für die Erklärung zur Schüsselchenbildung. Ich werde schauen, ob ich das noch hinbekomme. Jetzt mache ich mal eine Weile Pause mit der Schnippelei, zumal ich noch viele Schnitte aus der letzten Session habe, mit denen ich Färben üben kann. Die Schnitte, die ich z. Zt. in Ethanol aufbewahre, sehen "ungeschüsselt" aus, irgendwann in der weiteren Verarbeitung, wahrscheinlich in der Färbephase, bekommen sie diese Macken. Ich beobachte die Verarbeitung zur Zeit unter dem Stereomikroskop, da ist alles unauffällig, nach Farbstoffzugabe kann ich allerdings nichts mehr sehen, weil der Durchblick fehlt. Ich komm da schon noch dahinter. Ich werde auch einmal die Schnittdicke variieren. Ich habe das Schüsseln eigentlich auf die Erwärmung geschoben, nachdem ich heute wieder ohne Wärme gefärbt habe, traten die Schüsseln dennoch auf.
Die Form der Schüsseln darf man sich jetzt nicht so vorstellen, dass es Schüsseln mit rundem Boden sind, sondern sie haben einen ebenen Boden und mit scharf nach oben gekantetem Rand ringsum.

Viele Grüße,
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in Oktober 28, 2019, 15:19:41 NACHMITTAGS
ZitatDie Form der Schüsseln darf man sich jetzt nicht so vorstellen, dass es Schüsseln mit rundem Boden sind, sondern sie haben einen ebenen Boden und mit scharf nach oben gekantetem Rand ringsum.

Beim Entrecote mach ich immer Entlastungsschnitte in den Fettrand, vielleich wäre das hier auch eine Lösung ;D
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in Oktober 28, 2019, 17:10:08 NACHMITTAGS
Lieber Klaus,

ja, das hilft auch hier - ein wenig. meist muss man damit leben, dass es im Bereich des Cambiums Einfaltungen gibt und es bleibt nur, auf eine "gute" Stelle zu hoffen.

Immerhin tut aber die Färbung nun scheinbar, was sie soll.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in Oktober 30, 2019, 18:52:56 NACHMITTAGS
Hallo
Noch ein Versuch.
Diesmal habe ich von einer Roten Johannisbeere (Ribes rubrum) in unserem Garten einen Schnitt von einem Seitentrieb gemacht.
Der Schnitt ist mir zwar auch nicht besonders gelungen, aber beim Färben habe ich festgestellt(diesmal genau nach der Anleitung von Klaus), daß je nach Pflanze, ich meine zB. im Vergleich zum Efeu,  die Farben anders kommen.
Anbei 2 Foto's, (keine Schichtaufnahmen)
  Gruß von Siegfried
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in Oktober 31, 2019, 09:27:37 VORMITTAG
Hallo,

mein halbwegs gelungener Färbungsversuch, den ich in #35 gezeigt hatte, war offensichtlich ein Zufallsergebnis. In vielen weiteren Versuchen mit dem Hartriegel konnte ich dieses Ergebnis nicht mehr reproduzieren. Ich habe mehr oder weniger verdünnt, konzentriert gefärbt, mehr oder weniger erhitzt, kalt gefärbt, die Färbezeiten verändert, differenziert oder darauf verzichtet... Bereits beim Spülen mit Wasser direkt nach der Färbung wurde viel Rot ausgezogen und im Verlauf der Weiterbehandlung verblasste es einfach.
Der Wechsel auf andere Sträucher (Kamelie, Rose, Weinrebe) erbrachte ebenfalls keine befriedigende Färbung. Alle zeigten ein eher gelblichbraunes Xylem, sehr ähnlich wie bei Siegfrieds Färbung (Rote Johannisbeere).

Viele Grüße
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in Oktober 31, 2019, 18:18:54 NACHMITTAGS
Hallo Siegfried,
der Schnitt sieht prima aus. Die Risse würde ich auf die Jahreszeit schieben, das gibt Dir ein halbes Jahr zum Üben. ;D
Das Periderm ganz außen würde vielleicht mit etwas weniger Farbe mehr Struktur erkennen lassen, das ist immer so ein Gratwanderung.

In Deinem ersten Bild durchdringt ganz unten etwas (grün gefärbtes) das Xylem - was mag das denn sein?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 01, 2019, 18:09:54 NACHMITTAGS
Hallo Bob
Erst mal Danke für deine Hinweise.
Auch wenn meine Schnitte noch nicht zu meiner vollen Zufriedenheit gelingen, mit deinem Messerhalter und Gegenstück läßt sichs prima arbeiten.
Ach ja, mein Handmikrotom hatte schon eine Befestigungseinrichtung für Tischmontage dabei.
Trotz der Jahreszeitlichen Zustände des Rohmaterials versuche ich weiter und auch beim Färben sind ja noch Abänderungen möglich.
Den grüne Einschluß beim 1. Foto, das muß ich ehrlich zugeben, ist noch eine Unsauberkeit vom Schneiden.
Ein anderer Schnitt war da sauberer, aber nicht dünn genug.
Da mir aber das Gezeigte besser zusagte, habe ich die Verunreinigung schlichtweg ignoriert.
Da muß ich noch genauer arbeiten.
  Grüße von Siegfried aus dem frostigen Hasenthal      -- letzte 2 Nächte bis minus 8Grad.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in November 02, 2019, 08:49:05 VORMITTAG
Hallo Siegfried,
ich hatte mich gefragt, ob der grüne Streifen eine Struktur im Schnitt aufzeigen würde, oder eine ehemalige Verletzung des Triebs.
Das Bild war es auf jeden Fall wert, gezeigt zu werden, daraus entsteht ja auch eine Motivation für sich selbst, es Schritt für Schritt noch besser zu machen.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in November 10, 2019, 09:04:47 VORMITTAG
Liebe Pflanzenfreunde,

auch wenn der Thread schon fast tot ist: leider habe ich erst die Tage Zeit gefunden, anhand des Efeublattstiels (Hedera helix) ein paar Färbeversuche zu unternehmen. Hier möchte ich nun die W-Asim III Färbung von Klaus (die Chemie stammt aus dem gleiche Ansatz, der hier verwendet wurde) und die Variante von Rolf-Dieter zeigen, die in zwei Stufen gefärbt wird.
Vor den jeweiligen Aufnahmen findet Ihr das von mir verwendete Rezept.
Um es gleich vorweg zu nehmen: beide Varianten funktionieren bei mir einwandfrei (Klaus muss meines Erachtens also nicht neu kochen), unterscheiden sich aber in den Farbtönen ein wenig, was letztendlich Geschmackssache ist und keiner Wertung bedarf.
Sinn und Zweck der botanischen Färbungen ist es ja, die anatomischen Strukturen deutlich sichtbar zu machen und diese Vorgabe erfüllen alle mir zurzeit zugänglichen Mehrfachfärbungen und mit etwas Erfahrung auch der frische, ungefärbte Schnitt. Ebenfalls müssen wir beachten, dass unsere Proben nicht alle gleich sind. Die Pflanzen besitzen unterschiedliche Organe mit jeweils unterschiedlichen Zellen und Zellwandstrukturen und auch eine sehr unterschiedliche Physiologie, sodass auch die jeweiligen sekundären Pflanzenstoffe beim konkreten Ergebnis einer Färbung mitwirken. Von physikalischen Parametern wie Schnittdicke und Abweichungen im Rezept wie Fixierdauer, Alter der Probe etc. gar nicht zu reden.
Ein Vergleich der Färbungen macht also per se nur am gleichen Objekt Sinn. Nicht zu vergessen: auch die Aufbereitung der Bilder hat Einfluss auf das Endergebnis.
Zu guter Letzt ist da noch das Rhodamin B, mit dem wir nun langsam Erfahrungen sammeln. Es scheint bei stark lignifizierten Zellen (richtiges "Holz") tatsächlich nicht so prägnant zu färben, wie das Acridinrot. Sicher mit einer der Gründe, warum Robin sich seinerzeit für letzteres entschieden hat.
Zum Dezemberupdate gibt es dann auf der Webseite des MKB einen großen Färbungsvergleich. :)

Den Blattstiel vom Efeu (Hedera helix) habe ich frisch auf dem Tempelchen mit Leica 818 Klingen im SHK Halter geschnitten (ca. 50 µm) und für 3 Stunden in AFE fixiert und dann zwei mal mit Ethanol 70% gespült.
Leider ist der Blattstiel ein wenig zu dick, sodass die Übersichtsaufnahmen etwas beschnitten sind.


Beginnen wir mit der W-Asim III Färbung von Klaus, einer echten Simultanfärbung, die m.E. sehr einfach zu handhaben ist.

Hier mein Rezept:
  - Stufenweises Überführen der Schnitte aus Ethanol 70% in Aqua dest.
  - Färben mit W-Asim III (unverdünnte Originallösung von Klaus) für 15 Minuten mit einmaligem leichten Erwärmen bis kurz vor den Siedepunkt
  - Gründliches Spülen in Aqua dest.
  - Sanftes Differenzieren in Aqua dest. für ca. 1 Stunden (mehrfacher Wasserwechsel ...)
  - Entwässern in Isopropanol rein (3* im schnellen Wechsel, 2 * 1 Minute, 2 * 5 Minuten)
  - Eindecken in Euparal

Und hier die Ergebnisse:

Bild 1: Übersicht mit dem 5x NPlan
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259797_26534308.jpg)

Bild 2: Ein Detail (Leitbündel) mit dem 20x PlanApo
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259797_37482183.jpg)

Bild 3: Ein Nebenleitbündel im Blattstiel mit umgebenden Gewebe, aufgenommen mit dem 40x Plan Apo PH2 im Hellfeld
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259797_1795329.jpg)

Bild 4: Wie wird die Cuticula angefärbt? - aufgenommen mit dem 40x Plan Apo PH2 im Hellfeld
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259797_16157963.jpg)


Und nun die W-Asim III Variante von Rolf-Dieter in zwei Schritten sukzedan gefärbt

Hier mein Rezept:
  - Stufenweises Überführen der Schnitte aus Ethanol 70% in Aqua dest.
  - Färben mit Rhodamin B für ca. 20 Minuten
  - Gründliches Spülen mit Aqua dest.
  - Färben mit Alcianblau/Acriflavin für ca. 15 Minuten
  - Gründliches Spülen mit Aqua dest.
  - gemäß Vorschrift keine Differenzierung, es gehen keine Farbwolken ab
  - Entwässern in Isopropanol rein (3* im schnellen Wechsel, 2 * 1 Minute, 2 * 5 Minuten)
  - Eindecken in Euparal

Und die zugehörigen Aufnahmen:

Bild 5: Übersicht mit dem 5x NPlan
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259797_11203942.jpg)

Bild 6: Ein Detail (Leitbündel) mit dem 20x PlanApo
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259797_33726620.jpg)

Bild 7: Ein Nebenleitbündel im Blattstiel mit umgebenden Gewebe, aufgenommen mit dem 40x Plan Apo PH2 im Hellfeld
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259797_35104124.jpg)

Bild 8: Wie wird die Cuticula angefärbt? - aufgenommen mit dem 40x Plan Apo PH2 im Hellfeld
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259797_47501665.jpg)


Kurz zur Technik:
- Leica DMLS Stativ mit DMLB Ergo-Trinotubus,
- NPlan 5x
- Plan Apo 20x
- HCX PlanApo 40X PH2 im Hellfeld
- Kamera Panasonic GX7 am DMLB Trino ("Ofenrohr")
- Kamerasteuerung per Funk-Fernauslöser

Bildverarbeitung
- Alle Aufnahmen sind gestackt (Zerene Stacker)
- Manuelle Normalisierung (Einstellung des Schwarz- und Weißpunkts mit XNView)
  Hier war es nicht immer möglich, die selben Parameter zu verwenden, da die Bilder unterschiedlich hell sind.
- Optimierung mit Neat Image V8.3.1. 64 bit
- Putzen der Randflächen (sofern vorhanden) mit Photoshop Elements (Farbwert 245:245:245)
- Verkleinern der Bilder auf 1024er Auflösung mit XNView

Ich hoffe, der Beitrag kommt nicht zu spät und hilft dem einen oder anderen bei der Optimierung der eigenen Rezepte. Und natürlich freue auch ich mich immer über Anregung und Kritik.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 10, 2019, 10:24:07 VORMITTAG
Hallo Jörg
Ein hervorragender, für mich äußerst lehrreicher Beitrag.
Da ich mich auch schon an Hedera helix versucht hatte, werde ich mich jetzt an deinen Abläufen orientieren.
Nochmals Danke für die Veröffentlichung deiner Erfahrungen.
Schönen Sonntag wünscht Siegfried aus Thüringen
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 10, 2019, 10:47:35 VORMITTAG
Lieber Jörg,
herzlichen Dank für diesen sorgfältig ausgearbeiteten Vergleich der Simultanfärbung zur Sukzedanfärbung. Eigentlich erstaunlich, dass die Rottöne so deutlich unterschiedlich herauskommen, aber wie du sagst: die gewünschte Farbkontrastierung ist in beiden Fällen gegeben. Es bleibt also nur dem Geschmack überlassen, was man lieber hat.

Die Simultanfärbung ist natürlich einfacher und schneller, aber wenn man es mehr fuchsinrot statt orange haben möchte geht es wohl nicht simultan.

Aber wer gerne die Einzelkomponenten haben möchte bekommt diese natürlich auch von mir, das ist kein Problem, weil ich die Farbansätze natürlich getrennt herstelle und erst die Lösungen mische.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 10, 2019, 11:50:55 VORMITTAG
Hallo in die Runde der Färbespezialisten,
Klaus: nach Deiner Anweisung soll nach dem Färben und Spülen 10 Sek. mit Ethanol 100% das Rot verringert  werden. Das  geht bei mir nicht! das  Rot wird nach 2 - 3  Sek.mit Ethanol völlig gelöscht.
Meine sicherlich viel zu  dicken (gemessen mit der Mikrometerschraube ca.  0,1mm)  Schnitte sind nach dem Färben fast undurchsichtig. Wenn ich dann mit Ethanol und HCl differrenziere werden die Schnitte heller, aber das Rot ist weg.
Ich schneide kleine Zweige D=3-4 mm der Buche mit meinem Kosmos Tischmikrotom, unter Zu-Hile-Nahme der Vorrichtung von Bob zum "Gegenhalten" .
Jörg hat das Differenzieren mit Ethanol weggelassen.
Das nur 5 Min-Färben war auch nicht "dat jelbe von´s Ei"
Jetzt werde ich die zweite Methode von Jörg  probieren.
Bilder zeige ich erst, wenn  es einigermaßen akzeptabel ist.
Gruß Peter
 
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 10, 2019, 19:01:43 NACHMITTAGS
Hallo KLaus,
ich bitte um Aclianblau/Acriflavin

gemäß Vorschlag von Jöeg
- Färben mit Aclianblau/Acriflavin für ca. 15 Minuten

Gruß Peter
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 10, 2019, 22:27:01 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

mal abgesehen vom Tippfehler bei Jörg, den du übernommen hast (richtig ist Alcianblau) was willst du tatsächlich? Wenn ich dich richtig verstehe fehlt dir doch das Rot?
Und wenn ich Gemische herstellen soll, dann sollte ich eine Rezeptur haben.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in November 11, 2019, 08:39:35 VORMITTAG
Liebe Pflanzenfreunde,

danke Euch, es freut mich, dass ich etwas helfen konnte.

Der Schreibfehler ist korrigiert, es heißt nun Alcianblau, wie es sein muss.
Zu den Konzentrationen der Lösungen wird sich Rolf-Dieter vielleicht noch melden.
ansonsten wird man auch hier fündig:
http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanische_mikrotechnik/296.html

Lieber Peter,
bitte bedenke, dass die Anwendung des zweiten Rezepts für die Sukzedanfärbung bei anderen Proben durchaus anders ausfallen kann und wird.
Hier möchte ich empfehlen, zunächst das Probleme mit der Schnittdicke in den Griff zu bekommen (meine Schnitte mit 50 µm sind an sich schon sehr dick, viele Kollegen schneiden deutlich dünner) und dann statt mit Ethanol + HCL zu Differenzieren einfach Wasser zu verwenden und dieses länger einwirken zu lassen (sanfte Differenzierung).
Damit lässt sich der Farbauszug deutlich besser steuern. 
Das Differenzieren mit Salzsäurealkohol kenne ich ausschließlich im Zusammenhang mit einer Safranin-Vorfärbung bei der Müller SAC Färbung. Salzsäurealkohol ist mir persönlich viel zu heftig. Für mich ist es, als wollte ich eine Reisszwecke mit dem Vorschlaghammer einschlagen ... ;)

Allen herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 11, 2019, 11:42:03 VORMITTAG
Hallo Klaus und Jörg
vielen Dank  für Eue Hilfe.
Aclianblau/Acriflavin habe ich noch.
Es liegt offensichtlich an zu dicken Schnitten (Brotscheiben).
Bei weichen Stengeln vom Blumen sind die Schnitte dünn genug.
Bei hölzernen Stengeln klappt es trotz neuer Klinge  nicht so gut.
Ich erinnere mich, daß ein Kollege eine Methode zeigte, wie man Holz "weichkochen" kann.
Ich werde also weiter üben.
Also demnächst Fotos
Gruß Peter
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 11, 2019, 11:47:48 VORMITTAG
Nch was,
Klaus, Du hast geschrieben:
"Aber wer gerne die Einzelkomponenten haben möchte,  bekommt diese natürlich auch von mir, das ist kein Problem, weil ich die Farbansätze natürlich getrennt herstelle und erst die Lösungen mische."
Schicke mir  doch bitte die Einzelkomponenten mit einem Rezept dazu.
Vielen Dnak im Voraus
Peter
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 11, 2019, 11:59:03 VORMITTAG
Hallo Peter,

die Einzelkomponenten Rhodamin B, Acriflavin und Alcianblau kannst du gerne haben. Bei der Färbevorschrift hältst du dich am Besten an die von Hans-Jürgen Koch, die er immer sehr sorgfältig in seinen vorbildlichen Beiträgen angibt.

Und Ethanol-Salzsäure ist wirklich ein Ratzeputz, ich habe das noch nie eingesetzt.

Nachtrag:Ich lese gerade: du hast ja Acriflavin und Alcianblau, dann brauchst du doch nur noch Rhodamin B.

Ich warte mal mit dem Verschicken, bis alles klar ist!
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in November 11, 2019, 12:12:43 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Bernd Miggel hat ein kürzlich veröffentlichtes Buch geschrieben, in dem er Methoden zur Herstellung von Holzschnitten beschreibt. Er hat das auch hier im Forum beschrieben, wenn ich recht erinnere.
Ich habe Holz schon ganz brauchbar mit einem speziell sorgfältig präparierten Hobel geschnitten.

Viele Grüße und weiter gutes Gelingen,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 11, 2019, 19:34:34 NACHMITTAGS
hier meine Versuche:
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 11, 2019, 19:42:09 NACHMITTAGS
tessttt-11
augentrost
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 11, 2019, 22:00:01 NACHMITTAGS
Lieber Peter, was brauchst du was bei mir nachkaufen, wo das was du schon hast gute Ergebnisse bringt.

Also freu dich, dass es geklappt hat und spar dein Geld für "Murevi"

Aber du kannst natürlich gerne eine Großbestellung machen, ich werde mich nicht weigern dich zu beliefern! ;)
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 12, 2019, 09:19:31 VORMITTAG
Grüß Dich Klaus,
das Programm "Picupload" funktionierte bei mir nicht.
In meiner Not hat mir Bob mit "teamviewer" geholfen und mir die Bilder direkt  in das Forum gestellt.
Er hat  eine Engelsgeduld mit mir als Grufi (fast 80).
Ich muß nur noch üben/lernen wie man die Bilder in das Format jpg umwandelt.
Die gezeigten Bilder sind mit dem "Vorschlaghammer" differenziert/geklorixst.
Aber wenn Du mit den Bildern  zufrieden bis, freue ich mich. Wie so oft im Leben, kommt es auf das Ergebnis an. 
Aber  bitte, laß mich nicht dumme sterben: Wer oder was ist  "Murevi"?
Mit stolz geschwellter mikroskopischer Brust grüßt  Dich
Peter
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 12, 2019, 10:44:36 VORMITTAG
Murevi

Das ist der köstliche Chasselas deines langjährigen Vermieters eures Feriendomizils im Engadin.
Ist schwizzerdütsch und heißt "Mauernwein" Hast du mir wenigstens mal erklärt - ich hoffe, du hast nicht gelogen. ;)
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 12, 2019, 10:53:29 VORMITTAG
Hallo Klaus!
Darauf bin ich nicht gekommen.
Unser Feriendomizil liegt im Berner Oberland und unser Wirt hat einen Wingert im oberen Rhonetal.
Den Wein nennt er "Steimürivi"= steiniger Mauerwein
Da  ich experimentierfreudig bin, häte ich gerne Rhodamin B
Gruß Peter
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 12, 2019, 11:17:36 VORMITTAG
Hallo Peter,

"Stei"- hatte ich vergessen, aber den schönen Wein nicht.

ZitatDa  ich experimentierfreudig bin, häte ich gerne Rhodamin B

Schon auf der Post!
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Wutsdorff Peter in November 12, 2019, 16:25:00 NACHMITTAGS
TestIII
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in November 13, 2019, 11:37:09 VORMITTAG
Hallo!

So, noch ein letztes:
Färbeversuch mit der "Balsampappel" (sagt der Förster). Frisch geschnitten verschmiert sie das Messer deutlich.
q.e.d.: weniger verholztes Gewebe bleibt eher rot als bierfarben.
Die Differenzierung der einzelnen Zellarten ist m.E. doch sehr gut bei diesem Farbgemisch, was ja der Zweck der Färbung ist.

Färbung: Wacker ASim III, kalt, 1:1 mit Aqua dest. verdünnt, 45 min. Vorsichtige Spülung mit Aqua dest., keine Differenzierung mit ETOH, 2x Iso max. 3 min, Euparal.

Viele Grüße,

Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 13, 2019, 12:42:25 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

na das sieht doch sehr gut aus und die Differenzierung der Rottöne ist besonders interessant. Wäre ja gut zu wissen, was die Botanikspezialisten als Interpretation dazu sagen. Schön auch die Lentizelle oben, die kräftig kontrastiert ist.

Das Verschmieren des Messers kommt sicher vom "Balsam". Das müsste nach längerer Lagerung in AFE besser werden. Frische Linde ist auch so ein Geschmiere.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Peter G. in November 13, 2019, 13:27:59 NACHMITTAGS
Ich bereue!
Ich bereue!
Ich bereue!

Ich habe noch kein richtiges System bei der Archivierung meiner Schnitte. Im Zuge der Übungen habe ich verschiedene Färbungen ausprobiert und in diesem Zuge hier die Färbungen verwechselt.
Ein Protokoll hatte ich zwar geschrieben, aber die Schnitte noch nicht beschriftet, da sie noch auf der Wärmeplatte lagen.
Ich stelle fest, dass ich an meiner Arbeitsweise einiges verbessern muss.

Ich stelle also richtig:
Es handelt sich um eine Färbung mit Wacker W 3A (2 Komponenten + Astrablau).

Mit zerknirschtem Gesicht...
Edit: ...und immer noch hochrotem Kopf - die richtige Färbung mit ASim III reiche ich natürlich nach. Ich habe sie gerade neu gemacht, damit ich nochmalige Verwechslungen ausschließen kann.

Peter G.

Edit II:
Hier die Färbung mit ASim III. Färbevorgang wie oben beschrieben (Echt jetzt  ;) )

Gruß,
Peter G.
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in November 15, 2019, 06:40:25 VORMITTAG
Lieber Peter,

anhand der von Dir gezeigten Fotos sehen beide Färbungen gut aus. Die echte, sukzedane W3A Färbung mit getrennten Färbegängen für Acridinrot, Acrflavin und Astrablau erzeugt auh bei mir immer noch das am feinsten differenzierte Ergebnis.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 16, 2019, 17:02:34 NACHMITTAGS
Liebe Forumsmitglieder
Zum wiederholten Male habe ich unseren Garten um ein Teilstück Efeu - Blattstengel erleichtert.
Die Schnitte sind auch diesmal nicht besonders gelungen.
Aber Übung ist da sicher hilfreich, wie auch bei meinen anderen Projekten  Diatomeen, Radiolarien usw.
Da es aber hier bei diesem Thema um die Farbgebung geht, habe ich mein diesmaliges Ergebnis hier eingestellt.
Vorgehensweise:
Schnitte 10min in AFE fixiert.
dann in die Färbeschale und die Farblösung Wacker ASimIII pur sehr gut durchgeschüttelt und auf die Schnitte getröpfelt,
Färbezeit 25min,
dann Farblösung abpipetiert und in der gleichen Schale mit AquaDest. 2x gespült.
beim 3.Spülen die Hälfte Wasser abpipettiert und Isopropanol zum gleichen Teil zugegeben 1min.
dann noch 2x mit Isopropanol pur entwässert. und mit Euparal eingedeckt.
Foto's wurden mit Zeiss Standard Originalbeleuchtung und Blaufilter auf Leuchtfeldblende gemacht.
1x mit 3,2er 1x mit 10er und ein Foto mit 20er Achromat.
Die Foto's sind unbearbeitet.
Ich bin mit der Rotfärbung voll zufrieden und sage nochmal Danke an Klaus für seine Farbmischung.
Schönen Sonntag noch
       Siegfried aus Thüringen

Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 16, 2019, 20:25:23 NACHMITTAGS
Nachtrag!
Die passende Aufnahme mit dem 3,2x Objektiv zu den beiden Vergrößerungen 10x und 20x in meinem vorherigen Beitrag ist jetzt hier.
Hatte ich vertauscht.
Entschuldigung.
    Gruß Siegfried
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in November 16, 2019, 20:32:39 NACHMITTAGS
Hallo Siegfried,
Du schneidest doch mit einem Schlittenmikrotom, wenn ich recht erinnere. Da kannst Du ja am Messer zwei Winkel einstellen - ist da vielleicht noch Optimierungspotential?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 16, 2019, 20:53:10 NACHMITTAGS
Hallo Bob
Mit solch einem Mikrotom.
Ich komme schon noch dahinter, um gute Schnitte zu machen.
Ich schaffe das.
Gruß Siegfried
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Bob in November 16, 2019, 21:34:00 NACHMITTAGS
Hallo Siegfried,
tschuldigung, dann hatte ich das durcheinander gebracht.
Beim Zylindermikrotom und Klingenhalter liegen die Optimierungsmöglichkeiten in der Schnittführung (wie stark ziehend) und in der Behandlung des Schneideobjekts (z.B. Anfeuchten von Objekt und Klinge mit 70% Ethanol).  Es kann aber durchaus sein, dass das Material schon gerissen aus der Fixierung kommt. Das ist ja auch letztendlich eine rabiate Behhandlung. Da der Riss rundum läuft, sieht das nicht nach etwas aus, was durch die Schnittführung hervorgerufen wurde. Die Färbung sieht für mich gut aus und die Schnittdicke auch.
Wie platzierst Du Dein Objekt in dem Zylindermikrotom? Meines hat eine Klemme, womit ich das Objekt in Karotte gebettet einklemme.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 16, 2019, 21:44:39 NACHMITTAGS
Hallo Bop
Erst mal Danke für den Hinweis mit dem Anfeuchten.
Ich nehme auch eine Karotte, welche ich genau auf Durchmesser des Loches ausstanze.
Sie sitzt wackelfrei im Mikrotom.
Die Möhre schneide ich oben genau Passend zum Klingenhalter und ich klemme auch ein.
Ich mache morgen mal eine Zeichnung.
Der Klingenhalter geht einwandfrei.
Ich vermute, ich habe noch nicht das Verhältnis zwischen Schneidedruck und Ziehgeschwindigkeit rausbekommen. Da komme ich schon noch dahinter.
Gruß von Siegfried



Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 16, 2019, 23:21:37 NACHMITTAGS
Lieber Siegfried,

such nicht die Schuld bei dir, Efeu hat mir auch Probleme gemacht mit Rissen. Die Schnitte sind doch ganz schön, und die Färbung auch. 10 Minuten fixieren deutet auf jugendliche Ungeduld hin. ;D aber das ist nicht das Problem. Such um Garten einfach mal ein anders Objekt!
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 17, 2019, 09:48:52 VORMITTAG
Lieber Klaus
Danke für deine Antwort.
Mit den Rissen bin ich erst mal beruhigt, weil es anscheinend mit Efeu nicht so einfach ist, zu Potte zu kommen.
Aber es muß ja doch gehen, wie die hier gezeigten Efeuschnitte von Jörg zeigen.
Vielleicht liest er das hier auch und gibt evtl. auch einen Tipp.
Auf alle Fälle finde ich die Färbeergebnisse mit deiner Mischung sehr gut und kann vor allem Frischlingen diese nur empfehlen.
Ich werde demnächst im Garten ein neues Opfer suchen und mir Es gefügig machen.
Und auch, was ich beim Färben festgestellt habe, die Farbmischung kurz vor Gebrauch kräftig schütteln.
Ich wünsche noch einen schönen Rest-Sonntag.
           Siegfried aus Thüringen
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: JoachimHLD in November 17, 2019, 12:35:38 NACHMITTAGS
Hallo Siegfried,

ich hatte auch Risse im Gewebe und habe verschiedene Ursachen festgestellt:

- bei der Probennahme oder beim Trimmen daheim  wird das Gewebe gequetscht weil es hart ist oder das Werkzeug stumpf.
- Manche Proben verziehen sich spätestens beim Entwässern zu Suppentellern, wie z.B mehrjähriger Trieb einer Mistel, und das Deckglas quetscht den Schnitt flach. Da hat mir lange Lagerung in  AFE + Glyzerin geholfen.

Schau mal die Schnittflächen der Proben unter dem Stereomikroskop an vor der Fixierung und vor dem Schneiden. Wenn Du ziehend schneidest stell sicher das der Schnitt auf der Klinge richtig schwimmt.

Viele Grüße
Joachim
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 17, 2019, 17:36:04 NACHMITTAGS
Hallo Joachim
Danke für deine Hinweise.
Bei meinen nächsten Schnitt-Versuchen werde ich auf die von dir genannten möglichen Fehlerquellen achten.
Fakt ist, es muß auch ohne Risse gehen, wie es hier einige Experten zeigen.
Das Glyzerin besorge ich mir.
  eine gute neue Woche wünscht
  Siegfried aus Thüringen
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in November 18, 2019, 10:44:51 VORMITTAG
Lieber Siegfried,

den Efeu-Blattstiel schneidest Du am besten frisch und fixierst anschließend die Schnitte für mindestens 20 Minuten im AFE. Stückfixierung härtet die Probe und kann bei sehr weichem material vorteile haben. Die üblichen 2 cm Stücke sollten mindestens 2 Tage im AFE liegen.
Den Aufwand sparst Du Dir beim Schneiden der frischen Probe, ausserdem kannst Du den letzten Schnitt gleichunters Mikroskop tun und die natürlichen Farben des Chlorophylls bewundern. Dabei hilft das Befeuchten mit nur 30% Ethanol, so bleibt das Chlorophyll länger erhalten.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 18, 2019, 18:39:21 NACHMITTAGS
Lieber Jörg
Vielen, vielen Dank für deine Hinweise.
Ich habe mich sehr gefreut.
Werde ich demnächst ausprobieren und am Ball bleiben.
Ich denke, viel liegt halt auch daran, welche Erfahrung man hat.
Und Erfahrung sammelt man am besten, wenn man es tut.
Ich melde mich wieder.
     Neblige Grüße von Siegfried aus HT

Ps: Die Seite der Bonner Mikroskopiker verfolge ich immer aktuell.
Habe auch schon viel dort mitnehmen können.
Und auch meinen Freund Eberhard Raap des Öfteren im Bild gesehen.

Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Fahrenheit in November 29, 2019, 14:47:46 NACHMITTAGS
Lieber Siegfried,

sehr gerne!
Hast Du bereits neu präparieren können? Die Ergebnisse würden mich interessieren.

Danke auch für Dein Lob zu unserer Webseite, das mich als Webmaster immer besonders freut.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Mein erster Versuch mit Wacker ASim III
Beitrag von: Siegfried in November 29, 2019, 17:41:56 NACHMITTAGS
Hallo Jörg
Leider hatte ich in den letzten Tagen einige andere Ereignisse mit zu organisieren.
Zb. ein Klassentreffen nach 60 Jahren Schuleinführung und einige andere erfreuliche Begebenheiten.
Heute war ich mit meiner Frau zum Wocheneinkauf und habe mir eine schöne Hilfs-Möhre gekauft.
Wenn ein Ergebnis vorliegt, melde ich mich.
Beste Grüße aus Hasenthal von Siegfried