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Foren => Bestimmungshilfe => Thema gestartet von: güntherdorn in Dezember 06, 2019, 23:30:51 NACHMITTAGS

Titel: kernäquivalente oder artefakte (v. bakterien)?
Beitrag von: güntherdorn in Dezember 06, 2019, 23:30:51 NACHMITTAGS
hallo foristen und bakteriologen,

ich hab mal meinen kefir untersucht.
a) mit phasenkontrast (PH) nicht entfettet, und
b) mit iso-entfettet und methylenblau gefärbten bakterien im hellfeld (HF).

hab´ ich da bei b) kernäquivalente oder artefakte gesehen?

(die anderen teile dürften fette oder andere beständige stoffe sein).
für die unterschiede in der dicke, habe ich auch keine erklärung. quellung kann doch bei alkohol nicht sein.
angaben immer unter den bildern.

als ich mal andere bakterien ohne entfettung mit toluidin gefärbt hatte,
dachte ich auch an kernäquivalente.

ciao,
güntherdorn

Titel: Re: kernäquivalente oder artefakte ?
Beitrag von: Detlef Kramer in Dezember 07, 2019, 22:12:07 NACHMITTAGS
Ich bestätige Dir gerne, dass Du in beiden Fotos Teilungsstadien gefunden und überzeugend abgelichtet hast. Und, soweit es mit dem LM möglich ist, auch die "Kernäquivalente". Aber, um deren Struktur ganau erkennen zu können, bedarf es schon eines Transmissionselektronenmikroskops.

Herzliche Grüße
Detlef
Titel: Re: kernäquivalente oder artefakte ?
Beitrag von: güntherdorn in Dezember 08, 2019, 13:08:25 NACHMITTAGS
hallo detlef,
danke.

freut mich, dass ich in die richtige richtung geraten hatte.
ich dachte schon es wären schrumpfungs-artefakte des zell-inhalts.
wobei ich bei vielen fadenalgen das alkoholische schrumpfen nur der ganzen zelle kenne.
es wäre schon merkwürdig, wenn sich das cytoplasma von der hülle trennen würde.

ciao,
güntherdorn
Titel: Re: kernäquivalente oder artefakte (v. bakterien)?
Beitrag von: JB in Dezember 08, 2019, 18:07:30 NACHMITTAGS
hallo günther.

meine erste reaktion als ich das gesehen habe war dass es sich einfach nur um koagulierte proteinklumpen handelt. eine literaturtursuche hat mich dann aber belehrt dass man die kernaequivalente durchaus mit faerbungen sichbar machen kann. die ueblichen farbstoffe einschliesslich giemsa sind durchaus geeignet. es ist aber schwierig zu beurteilen wie stark die vorausgehende fixierung das ergebnis beeinflusst. deshalb sollte man mehrere methoden vergleichen und die ergebnisse kritisch analysieren. eine schoene zusammenfassung findet sich hier (kostenlos abrufbar):

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC372962/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3869393/

eine einfache und verlaessliche dna-faerbung ist fluoreszenz mit hoechst 33342 das man auch mit lebenden bakterien verwenden kann.

LG, J