Liebe Mikroskopiker,
als technisch unversierter und ungeduldiger Mensch wollte ich mal schnell die Objektführung (x/y) an meinem Karl Zanger Mikroskop abmontieren. Leider habe ich die federnde Halterung ebenfalls abgeschraubt, was überhaupt nicht nötig gewesen wäre. Also wollte ich das ganze wieder anbringen und dabei ist mir nicht nur die Schraube abgebrochen, sondern steckt jetzt schön fest im Gewinde drin. Bilder von meinem grandiosen Malheur habe ich angehängt.
Hat jemand eine Idee, ob das behoben werden kann? Kann man ein entsprechendes Ersatzteil kaufen?
Ich hoffe, dass mir irgendjemand helfen kann.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Simon
Hallo Simon,
da wirst Du wohl die abgebrochene Schraube ganz vorsichtig mit einem sehr feinem Bohrer herausbohren müssen, aber so dass Du das Gewinde, in dem sie steckt, nicht beschädigst. Den Rest der Schraube (Kopf plus Gewindrest solltest Du möglichst genau vermessen (lassen), um eine passende besorgen zu können. Ich denke, dass das nix Besonderes ist, sondern ein metrisches Gewinde, aber genau weiß man das erst nach dem Ausmessen. Ich mache soetwas unter einem Stereomikroskop mit Okularmikrometer. Hier ein Beispiel.
Grüße
Gerd
mache einmal ein foto von der rückseite.
ich schätze dass es ein einfaches durchgangsloch ist.
dann kannst du die schraube von hinten mit möglichst geringer drehzahl "herausbohren".
sobald der bohrer beißt dreht er dir den stummel von selber heraus.
Zitatals technisch unversierter und ungeduldiger Mensch wollte ich mal schnell ...
(Simons eigene Einschätzung!)
Nach eigener leidvoller Erfahrung habe ich es mir bei
ausnahmslos allen alten Schrauben zur Gewohnheit gemacht, diese mindestens einen Tag mit WD40 / Caramba / Kriechöl zu tränken. Das minimiert zumindest das Risiko des Abreißens deutlich.
Für das Ausbohren solch kleiner Schrauben nimmt man am besten einen Zentrierbohrer und macht´s dann wie von Smashit vorgeschlagen.
Alternativ kann man auch versuchen, den Rest mit einer Präpariernadel oder einem 0,25 x 1,0 Schlitzschraubendreher heraus zu pfriemeln. Vorher mit Xylol beträufeln.
Ansonsten würde ich dort mal anrufen: https://trosa-gmbh.com/ , vielleicht machen die ´ne Schraube locker.
Viel Glück!
Hallo,
Mit viel Mühe konnte ich das festsitzende goldene Doppelgewinde von der Metallplatte entfernen. Leider sieht es jetzt ziemlich unschön aus, da es recht weich ist (war vorher schon leicht abgenutzt) Ich hab leider nicht das nötige Werkzeug und auch nicht die Fähigkeiten, um etwas auszubohren, sofern das jetzt überhaupt noch möglich ist. Aber vielen Dank Gerd für deine Ausführungen.
Den Tipp mit dem WD40 merke ich mir. Danke Hugo!
Weiß zufällig jemand, wie man das goldene Teil nennt? Es hat eine dicke und eine etwas dünnere Öffnung.
Lieben Dank und einen schönen Abend,
Simon
Zur besseren Übersicht habe ich gerade nochmal ein Bild gemacht.die etwas dickere Schraube kommt in die eine, die dünner in die andere Öffnung
ich fürchte dem messingteil hast du damit den rest gegeben...
... mehr als einem Hilfesuchenden professionelle Hilfe anzubieten kann man eigentlich nicht. Wenn jemand, der von sich selbst die Meinung hat:
Zitattechnisch unversierter und ungeduldiger Mensch
es dann unrettbar vermurkst, kann man nur sagen:
selbst schuld.
Gruß,
Olaf
Guten Morgen,
das habe ich in der Tat selbst in den Sand gesetzt. Ich danke euch allen für eure Mühe und wünsche noch einen schönen Tag.
liebe Grüße ,
Simon
unrettbar ist es nicht.
aber jetzt muss jemand mit drehbank und passenden gewindebohrern ran.
Du liebes Lottchen! Warst Du da mit ´ner Rohrzange dran?
DAS meinte ich mit
Zitatversuchen, den Rest mit einer Präpariernadel oder einem 0,25 x 1,0 Schlitzschraubendreher heraus zu pfriemeln
nicht!
Hallo Simon,
Zitat... mehr als einem Hilfesuchenden professionelle Hilfe anzubieten kann man eigentlich nicht. Wenn jemand, der von sich selbst die Meinung hat:
Dieses leicht versteckte freundliche Angebot solltest du annehmen. Olaf ist sicher nicht der Einzige, der es kann aber er kann es mit Sicherheit perfekt richten.
Hallo,
ich habe versucht, das Messingteil zu entfernen, um von der Rückseite mit etwas spitzem die Schraube zu entfernen. Leider saß die Schraube extrem fest und ich musste das Messingteil mit der Zange fixieren, welche ich zuvor mit Stoff ausgekeleidet hatte. Aber wie gesagt, das ging schief.
Zitat von: Klaus Herrmann in Februar 24, 2020, 09:50:38 VORMITTAG
Dieses leicht versteckte freundliche Angebot solltest du annehmen. Olaf ist sicher nicht der Einzige, der es kann aber er kann es mit Sicherheit perfekt richten.
Ich glaube mit professioneller Hilfe waren die ausführlichen Vorschläge und Ideen gemeint, oder übersehe ich etwas?
Danke und liebe Grüße,
Simon
Hallo Hugo!
Zum Lösen einer Verschraubung kein WD40 verwenden!! Die flüchtigen Stoffe verdunsten sehr schnell, der Rest wirkt wie Kleber. WD40 verwende ich in meiner Werkstatt zum Konserieren von Megtalloberflächen gegen Rost.
Das beste ist immer noch "Molikote"
Gruß vom Inaschenör Peter
... schaust Du eigentlich auch manchmal in den Ordner PN, heißt "meine Mitteilungen" in der oberen Befehlsleiste. Auch da findet man zuweilen Angebote ;D
Lieber Simon,
ich muss mich bei Dir entschuldigen! Ich hatte Dir in der letzten Woche eine PN mit meinem Hilfsangebot und der Adresse geschickt, aber die taucht nun eigenartigerweise nicht unter meinen versendeten PN's auf. Wahrscheinlich habe ich Mist gebaut, da ich das von meinem Smartphone aus verschickt habe, und damit bin ich alles andere als virtuos.
Wenn du magst schick' mir den ganzen Plunder - ich tue was ich kann.
Herzliche Grüße, Olaf
Hallo Peter,
ZitatDas beste ist immer noch "Molikote"
Du weißt aber schon, dass da Molybdändisulfit drin ist! das ist auch nicht das Beste (haben wir früher beim Motorradschrauben verwendet, sind dann da aber flott von abgekommen und sind auf Kupferpaste umgestiegen).
Grüße
Wolfgang
Ganz ehrlich: ich hab von WD40, Caramba, Ballistol, Rostlöser aus dem Fachgeschäft bis hin zu Noname-Kriechöl aus'm ALDI alles durch. Meist hat das geholfen, was grad da war... Hilft das Zeugs alleine nicht, wird erwärmt, bei Mikroskopteilen mit Heizung oder Föhn, bei größeren Gerätschaften mit dem Gasbrenner