Liebe Foristen,
es ist mir klar, dass es sehr schwer bis unmöglich ist, Bakterien anhand von Bildern und/oder Videos zu bestimmen. Aber vielleicht habe ich ja doch Glück, wenigstens in die Nähe einer Gattung zu kommen, wenn die bestimmten Bedingungen zu den Bildern bekannt sind. Es handelt sich um Bakterien, die einen See in der Nähe von Schwerin etwa zweimal im Jahr ziemlich rot färben. Es sind aber keine Cyanobakterien. In diesem Jahr tauchten sie bereits im Januar auf und sind bis heute vorhanden.
Hier nun die Bilder und das Video:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/268996_2863675.jpg)
Phasenkontrast, Objektiv 40x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/268996_25773083.jpg)
DIC, Objektiv 40x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/268996_30631159.jpg)
DIC, Objektiv 63x
https://youtu.be/u9WVoQWcQbE (https://youtu.be/u9WVoQWcQbE)
Die Färbung ist so, dass eine frisch entnommene Probe eine leichte Rosafärbung im Becherglas ergibt. Im See selbst sieht es je nach Helligkeit aber doch ziemlich kräftig rot aus. Lässt man die Probe ein paar Tage stehen, setzen sich die Bakterien deutlich konzentriert am Boden ab.
Es wäre toll, wenn jemand von Euch einen Tipp hätte.
Hallo Bernd,
das Video lässt sich leider nicht öffnen, es erscheint bei mir die Meldung "Video nicht verfügbar / Dieses Video ist privat."
Viele Grüße
Jochen
Hallo Jochen,
kannst Du es bitte nochmals probieren? Ich hoffe, dass ich es jetzt richtig eingestellt habe.
Vielen Dank Bernd, jetzt funktioniert das Video.
Viele Grüße
Jochen
Hallo,
es ist reine Spekulation von mir und ich tue mich sehr schwer, die Größe der Strukturen auf den Fotos abzuschätzen. Aber wäre es u. U. möglich, dass es sich um Haematococcus pluvialis handelt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Blutregenalge
Gerne widersprechen, da kenne ich mich wirklich nicht gut aus :-)
Viele Grüße,
Sarah
Hallo -
der H. p. würde sich gegen diese Bakterien wie ein Blauwal gegenüber Heringen ausnehmen ...
Gruß
Rolf
Zitat von: reblaus in Mai 24, 2020, 21:30:02 NACHMITTAGS
der H. p. würde sich gegen diese Bakterien wie ein Blauwal gegenüber Heringen ausnehmen ...
O. K., danke für den Hinweis :-)
Viele Grüße,
Sarah
Hallo Bernd,
woraus ist zu schließen, daß es keine Cyanobakterien sind ? Man kann anhand der Autofluoreszenz prüfen, ob Chlorphyll vorhanden ist.
Welcher See ist es denn genau. Ein Vorkommen im Freiwasser eines großen tiefen Sees könnte eher für Cyanobakterien sprechen, es sind solche Fälle dokumentiert ((Tiefer See, MV 1999 u.2000, Schwarz 2006). 2019, gab es auch eine Massenvermehrung rosa-farbener Cyanobakterien im Berzdorfer See.
Es konnen abe auch S-Bakterien aus sauerstoffarmen Schichten ins Freiwasser geraten.
Viele Grüße
pschmidt
Hallo Bernd,
Deine Bilder erinnern mich an die Schwefelpurpurbakterien im Alatsee bei Füssen.
Dort sind die Bakterien in einer Schicht in - wenn ich mich richtig erinnere - ca. 20m Tiefe permanent vorhanden.
Viele Grüße
Gerd
hallöchen,
https://youtu.be/u9WVoQWcQbE ist eigentlich nur "brown´sche molekularbewegung mit etwas gesamt-fliess-bewegung.
aber der bayrische mikroskopie-film danach (zwoa buam am teich mit zwoa glasl) ist ganz nett:
https://www.youtube.com/watch?v=StcW6zB-8bA
(schad nur, dass es dann hochdeutsch weitergeht).
übrigens, in einem youtube-video hab´ ich einen brunnen in italien, dessen wasser sich gelegentlich rot färbt, gesehen.
es war ein sehr ausführlicher bericht.
ciao,
güntherdorn
Ich denke auch, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um Schwefelpurpurbakterien handelt. Lothar Kalbe: "Das Leben im Wassertropfen (https://www.eurobuch.com/buch/nr/848b10621805f9f5960600d048ac675d.html?author=Kalbe%20Lothar&doAbeDe=1&doAchtungBuecher=1&doAgapea=1&doAlibrisUK=1&doAmazon=1&doAmazonUk=1&doApress=1&doAudible=1&doAudiobooks=1&doAverdo=1&doAwesome=1&doBetterworld=1&doBiblioUK=1&doBlackwell=1&doBn=1&doBookdepository=1&doBooklooker=1&doBruna=1&doBuchfreund=1&doBuecherDe=1&doCalendars=1&doCampusRitter=1&doCasaDelLibro=1&doDodaxAt=1&doDodaxCh=1&doDodaxDe=1&doEBay=1&doEBayDE=1&doEBooknl=1&doEbooks=1&doEbookscom=1&doEci=1&doFnac=1&doFoyles=1&doGoogle=1&doHive=1&doHoepli=1&doHugendubel=1&doIbs=1&doImosver=1&doIndigo=1&doJokers=1&doKobo=1&doLaFeltrinelli=1&doLehmanns=1&doLibriEB=1&doLivrenpoche=1&doLuisterboeken=1&doMedimops=1&doMomoxshop=1&doMondadori=1&doMorawa=1&doMusicnotes=1&doNotenbuch=1&doOrellfuessli=1&doPalgrave=1&doPriceminister=1&doProlibri=1&doProxis=1&doRebuy=1&doScholastic=1&doSpringer=1&doStudibuch=1&doStudystore=1&doThaliaDe=1&doVJBooks=1&doVoordeelboekenonline=1&doWaterstones=1&doWeltbildDe=1&doWordery=1&doZVAB=1&fromDateDays=7&mediatypeSelect=0&noBids=0&noReprint=0&pageLen=20&sCountry=DE&search_submit=suchen&title=Wassertropfen&updatePresets=1&updateProState=1)" bildet so ein verseuchtes Gewässer ab. Sonst käme vieleicht noch ein durch Eisenbakterien verockertes Gewässer in Frage. Aber das müsste man eigentlich (u.a. an der "ölig" schillernden Kahmhaut => Interferenz an dünnen Schichten) schon im Gelände erkennen.
Hallo zusammen,
und Entschuldigung für diese sehr späte Reaktion zu Euren hilfreichen Beiträgen. Inzwischen ist der see wieder frei von diesen Bakterien (wie fast immer zu dieser Jahreszeit). Inzwischen weiß ich, dass der See ausschließlich durch Grundwasserquellen gespeist wird, deren Wasser ja fast immer wenig bis gar keinen Sauerstoff enthält. Deshalb denke ich, dass die Schwefelbakterien am wahrscheinlichsten sind.
Herzlichen Dank für Eure Tipps und Hinweise!