Liebe Pflanzenfreunde,
die Sibirische Fiederspiere stammt aus dem nördlichen und nord-östlichen Asien vom Ural über Sibirien, die Mongolei und den Norden Chinas bis Japan.
Ursprüngliche Heimat der Ebereschen-Fiederspiere ist der Norden Sibiriens – daher ist sie auch unter dem Namen Sibirische Spiere bekannt.
Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Fiederspiere unter verschiedenen Namen nach Europa eingeführt.
Im Jahr 1843 brachte der Botaniker Philipp Franz von Siebold diesen Strauch in die Niederlande.
In weiten Teilen Kanadas und der nord-östlichen USA ist Sorbaria sorbifolia eingebürgert. In Deutschland ist sie im Umfeld von Siedlungen in den mitteldeutschen Wärmegebieten, im Tiefland von der Westfälischen Bucht bis Hamburg, Berlin und Brandenburg eingebürgert.
Bild 01 Sorbaria sorbifolia
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_48132822.jpg)
Foto: H.-J_Koch
Von den eigentlichen Spieren unterscheidet sich diese Fiederspiere aber eindeutig durch die Form der Laubblätter. Diese Blätter sind unpaarig gefiedert (d.h. neben paarweise angeordneten Fiederblättchen mit einem weiteren unpaaren Blättchen an der Spitze des Blattes) mit ihren deutlichen gesägten Teilblättchen.
Die Sibirische Fiederspiere wächst als aufrechter Strauch, der Wuchshöhen von bis zu 3 Metern erreicht. Er besitzt aufrechte oder aufsteigende Zweige. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert und bis zu 25 Zentimeter lang. Die Blattspreite ist unpaarig gefiedert mit 9 bis 25 Fiederblättchen. Die lanzettlichen Fiederblättchen haben eine Länge von 5 bis 10 Zentimetern, ein lang zugespitztes oberes Ende und einen doppelt gesägten Rand. Die kahlen oder nahezu kahlen Fiederblättchen besitzen 20 Paar Seitennerven.
Bild 02 Habitus, Sorbaria sorbifolia
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_30542218.jpg)
Urheber: Wouter Hagens
Die zwittrigen Blüten stehen in einem 10 bis 35 Zentimeter langen sowie bis zu 15 Zentimeter breiten Blütenstand zusammen. Die Blütenkronblätter sind bis zu 4 Millimeter lang. Jede Blüte enthält 20 bis 45 bis zu 8 Millimeter lange Staubblätter. Die Griffel sind endständig am Fruchtblatt angewachsen.
An den aufrechten Fruchtstielen stehen bis 5,5 Millimeter lange, kurz behaarte Früchte. Die Griffelreste sind zurückgekrümmt und bis zu 3,5 Millimeter lang.
Der Strauch wird meist 1,5 - 2 Meter hoch und breit und ist Ausläufer bildend.
Seine weiße Blütenpracht schenkt er uns im Juni - Juli mit bis zu 20 cm langen aufrechten Rispen.
Bild 03 Blüten, Sorbaria sorbifolia
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_6444509.jpg)
Urheber: Wouter Hagens
Systematik:Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Gattung: Fiederspieren (Sorbaria)
Art: Sibirische Fiederspiere
Wissenschaftlicher Name: Sorbaria sorbifolia
Volkstümliche Bezeichnung: Gewöhnliche Fiederspiere, Ebereschenblättrige-Fiederspiere oder meist Ebereschen-Fiederspiere
Englischer Name: Siberian feather spars
Früher wurde dieser Strauch zur Gattung Spiraea der Spiersträucher zugeordnet.
Spiraea = lat. Name für Spierstrauch
Bild 04 Sorbaria sorbifolia
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_58000584.jpg)
Zeichnung: K.F. Knappe
Bild 05 Schnittstellen, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_52243212.jpg)
Foto: H.-J_Koch
Geschnitten habe ich einen zweijährigen Spross (1) und einen jungen Spross aus diesem Jahr (2).
3 Bilder von ungefärbten Schnitten. Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
Bild 06, Übersicht, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_426867.jpg)
Bild 07 Vergrößerung, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_3841804.jpg)
Bild 08 Primärfluoreszenz, Auflicht Beleuchtung, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_34576242.jpg)
Periderm
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Wacker 3 A - Färbung (
Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridiorot 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest.
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 15 Sekunden !!!
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest.
7. Nachfärbung Astrablau 2 Minute
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %
10. Einschluss in Euparal
Fotos: Nikon D5000
Bild 09 Übersicht, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_42750725.jpg)
Bild 10 Vergrößerung mit Beschriftung, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_49212206.jpg)
MP = Markparenchym, XY = Xylem, J = Jahresringgrenze, ST = Strahl, T = Trichom, PH = Phloem, SK = Sklerenchym – Ring, RP = Rindenparenchym
Holzteil (Xylem): Für die Wasserleitung verantwortlich. Das Xylem besteht aus langen Gefäßen mit Verdickungen zur Stabilisierung (Tüpfelgefäße, Schraubengefäße, Ringgefäße, Netzgefäße).
Bastteil (Phloem): Für die Leitung der Fotosyntheseprodukte zuständig. Das phloem besteht aus langen Siebröhren, die miteinander über Siebplatten in Verbindung stehen.
Bild 11, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_40256670.jpg)
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 12, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_26765710.jpg)
Teil 2
Junger Spross, Querschnitt, 25 µm
Wacker 3 A - Färbung (
Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
Bild 13, Übersicht, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_39564799.jpg)
Bild 14 Vergrößerung, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_20538874.jpg)
Bild 15 Vergrößerung, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_50632145.jpg)
Bild 16, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_53036123.jpg)
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 17 Gegenüberstellung, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_7563067.jpg)
Neben dem Längenwachstum ist für Pflanzen auch das Dickenwachstum von entscheidender Bedeutung. Zum einen bietet ein großer Sprossachsenumfang größere Stabilität, zum anderen kann so eine erhöhte Transportkapazität ermöglicht werden.
Nach meiner Meinung handelt es sich hier um ein sekundäres Dickenwachstum.
Die Sklerenchym – Inseln des jungen Sprosses fügen sich im Alter zu einem Ring zusammen.
Um eine drastische Verstärkung zu erreichen, behalten einige Zellen ihre Teilungsfähigkeit bei. Aus ihnen besteht das Kambium. Dieses sekundäre Bildungsgewebe bildet das Leitgewebe aus und sorgt für die massive Verstärkung der Sprossachse durch Holzbildung und Durchmesserzuwachs. Es trennt das Xylem vom Phloem und somit das Holz vom Bast.
Die Voraussetzung für sekundäres Dickenwachstum ist ein geschlossener Kambiumring. Die vom Kambium gebildeten Zellen werden sowohl nach innen als auch nach außen abgegeben. Dabei kommt es vor allem zu einer Vermehrung des Leitgewebes.
Anhand der Größe der gebildeten Xylemzellen kann man das Alter der Pflanzen erkennen, denn sie bilden die charakteristischen Jahresringe.
Sollte meine Meinung falsch sein, bitte ich um Korrektur.
Teil 3
Spross, Längsschnitt, 30 µm
Wacker 3 A - Färbung (
Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
Bild 18 Mikrotomschnitt, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_958745.jpg)
Bild 19 Längsschnitte in der Petrischale, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_8628710.jpg)
Zwei ungefärbte Schnitte,
Bild 20 Übersicht, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_10549531.jpg)
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Bild 21 Vergrößerung, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_27836922.jpg)
Wacker 3 A - Färbung (
Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
Bild 22 Übersicht, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_49205706.jpg)
Bild 23 Vergrößerung, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_40198173.jpg)
Bild 24 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_26239245.jpg)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 25 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275312_34826618.jpg)
Vergrößerung des Xylems. Gefäße (Tracheen) besitzen schrauben-, ring- oder netzförmige Verdickungsleisten in ihren Zellwänden.
Quellen und weiterführende Informationen:Wikipedia
Hermann von Gutenberg ,,Lehrbuch der allgemeinen Botanik", 1956
Peter A. Schmidt ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quellen. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Doch zunächst einmal wünsche ich viel Freude beim Lesen.
Hans-Jürgen