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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Florian D. in Mai 22, 2020, 23:22:25 NACHMITTAGS

Titel: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 22, 2020, 23:22:25 NACHMITTAGS
Liebe  Forumianer,

Heute habe ich einen Berek Kondensor mit eine aplanatischen Linse mit Apertur 1.4 bekommen, die natürlich mit Öl immergiert werden muss, genauso wie das 100/ 1.3 Objektiv. Ich betrachte jetzt mit der Bertrand Linse das Bild in der hinteren Brennebene (Konoskopisches Bild eines Topases) trotz Immersion, sehe ich nicht mehr, als mit dem 63/0.85 Trockenobjektiv. Ich kann aber mehr sehen, wenn ich die Leuchtfeldblende dezentriere. Ich muss hierbei nicht erwáhnen, dass selbstverständlich sowohl die Leuchtfeld, als auch die Aperturblende voll geöffnet sind.
Mache ich hier irgendwas falsch?

Viele Grüsse
Florian

Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 23, 2020, 12:04:01 NACHMITTAGS
Hallo Florian ,
kann es sein , dass die Okular-Feld-Blende die Sicht begrenzt?

Vergleiche doch mal beim Einblick ohne Okular und ohne Hilfslinse.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 23, 2020, 12:18:53 NACHMITTAGS
Das Photo ist durch den Phototubus!
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Jürgen Boschert in Mai 23, 2020, 12:35:33 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ist das nicht derselbe Effekt, den man bei orthoskopischer Betrachtung bei schiefer Beleuchtung ausnutzt? Im konoskopischen (kleiner Witz am Rande: die Autokorrektur wollte, dass ich hier koloskopisch schreibe) Strahlengang "mutiert" doch die Leuchtfeldblende quasi zur Aperturblende, oder ?

Gruß !

JB
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 23, 2020, 12:52:06 NACHMITTAGS
...und der Tubus hat auch kein Linsensystem oder ein Projektiv?

Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 23, 2020, 16:40:39 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

ich habe jetzt nochmal direkt durch den Tubus geguckt, sowohl mit blossem Auge als auch mit Phako-Einstellfernrohr. Das Problem liegt nicht auf der Okularseite.
Ich denke eher, es ist ein Problem der Austrittspupille der oberen Kondensorlinse unterhalb der Klapplinse.

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 23, 2020, 17:03:13 NACHMITTAGS
Hallo Florian ,
hat nicht direkt mit dem Thema zu tun , aber wie dick ist denn diese Topas -Scheibe ?
Ich sehe 5-6 Ordnungen , das sollten so 0,35mm entsprechen und es ist natürlich ein Basal-Schnitt ꓕc, oder?
Wenn Bild 1 mit der Apertur 0,85 ( n~ 1.6  für Topas) gemacht wurde, überblickst Du ca. 54 ° und es handelt sich wohl um einen Hxdroxyl  -Topas 2V ~ 44° und einer Dispersion r>v?

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 23, 2020, 19:20:46 NACHMITTAGS
Lieber Jürgen,

ich hatte diesen Topas in 2018 mal näher angesehen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31574.0

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 24, 2020, 15:36:53 NACHMITTAGS
Hallo Florian,
den Beitrag habe ich wohl damals übersehen.
Wie sieht es aus mit der Störbehebung?
Hast Du das Problem gefunden/ behoben?
Gruß
Jürgen

Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 24, 2020, 16:28:12 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

ja, gerade eben habe ich die Lösung gefunden und Du hast mich auch auf die richtige Spur gebracht.
Das Präparat ist zu dick, dadurch verkleinert sich die Apertur des Objektivs, weil das Objektiv  vom Brennpunkt des Kondensors zuweit wegliegt und Randstrahlen nicht mehr ins Objektiv gelangen.
Wenn man also, wie ich es vorhabe, konoskopische Bilder von dicken Schliffen machen möchte, muss man evtl. mit dünneren Objektträgern arbeiten.

Auch Jürgen Borschert hat da mit der Schiefen Beleuchtung richtig gelegen.


Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 24, 2020, 17:56:25 NACHMITTAGS
Hallo Florian ,
man müsste dann zur Bestimmung der Mallard´sche Konstante , die ja nur für das Beobachtungssystem des betreffenden Mikroskops eine Konstante ist , die Objektträger Dicke berücksichtigen, oder man bezieht den Brechungsindex des Träger-Glases in die Berechnung des maximalen Gesichtsfeld mit ein.
z.B :nA=0,85 2Vmax 54° ( nTopas 1,6 Kondensor-Brennpunkt in der Kristallplatte)

und dann
nA=1,3  2V max 69° ( nTopas 1,6 ) /1,5 (n Glas Kondensor-Brennpunkt im Glasträger ) = 46° oder anders gesagt , die effektive Apertur beträgt nur 0,7.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 25, 2020, 13:25:47 NACHMITTAGS
.....
wenn es sich um nicht zu bröseliges Material handelt, so könnte man doch dünne Scheiben +- 1 mm auf dem Glass-Träger anfertigen und eventuell umbetten. Wenn ich es  richtig sehe , ist Canada-Balsam so ein Kitt, der sich wieder lösen lässt. Bei einigen Materialien, bei entsprechender Dicke, könnte man vielleicht sogar ohne Glass-Träger auskommen. Dann müsste aber am Mikroskop-Tisch der Durchbruch auf den Durchmesser der Klapplinse reduziert werden.
Eigentlich müsste dieser Umstand doch schon früher aufgefallen sein. Sollten da nicht Korrektur-Linsen für den Kondensor existieren, speziell für die Betrachtung dicker Schnitte?

Gruß
Jürgen

Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 25, 2020, 13:57:22 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

klar, das ist Alles möglich. Jetzt, wo ich weiss, woran es lag, ist es deutlich einfacher, auf Abhilfe zu sinnen.
Ich glaube allerdings nicht, dass spezielle Kondensorlinsen standardmässig für die Betrachtung dicker Schliffe hergestellt wurden,
wenngleich ich nicht ausschliessen möchte, dass einige Sammler hier im Forum gleich triumphierend ihre diesbezüglichen Schätze präsentieren.

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 25, 2020, 15:59:12 NACHMITTAGS
Hallo Florian ,
Olaf hatte es sogar schon mal in einem Beitrag:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=35974.msg263144#msg263144
,,In Leiss (1899): Die optischen Instrumente der Fa. Fuess etc. findet man folgende Beschreibung:"

Ganz unten;

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/275802_47096010.jpg) (https://www.pic-upload.de)

und

"Die Anforderungen an das Probenmaterial sind auch ganz beträchtlich. Aus geometrischen Gründen darf das Präparat nicht allzu dick sein. Eine vollständige Ausleuchtung der Apertur erreichte ich gerade noch mit einer Präparatedicke von maximal 2 mm. Im weiter unten beschrieben Fall, bei dem die optimale Kristalldicke bereits in diesem Bereich liegt, benutzte ich statt eines Objektträgers ein Deckglas als Unterlage. Auch lateral muss der Kristall einen sauberen Bereich aufweisen, dessen Größe idealerweise mindestens derjenigen der Frontlinse entspricht, und das ist bei dem Leitz-Objektiv mit der Apertur 1,0 immerhin ein Durchmesser von 7 mm.
"
Gruß
Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 27, 2020, 10:46:21 VORMITTAG
Hallo Florian,
könnte es sein, dass hier die Total-Reflektion an der Grenzschicht Glasträger-Objekt ursächlich für die Begrenzung der Apertur ist?
Für den speziellen Fall der Herstellung von dicken Präparaten, könnte man durch Verwendung von
Kitt mit höherem Brechungsindex etwas korrigieren oder vielleicht sogar die volle Beleuchtungs-Apertur ausnutzen?
Gruß
Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 27, 2020, 11:01:30 VORMITTAG
Hallo Jürgen,

das glaube ich nicht, denn durch Verschieben der Kondensorlinse kann man ja die volle Apertur ausnutzen.
Bei einer Begrenzung durch Totalreflexion wäre das nicht der Fall.

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: olaf.med in Mai 27, 2020, 11:03:58 VORMITTAG
Lieber Jürgen,

das sollte eigentlich kein Problem bereiten,  denn das gängige Immersinsöl hat ja einen Brechungsindex von 1,515 und der Kitt ist sicher nicht niedriger lichbrechend.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 27, 2020, 11:30:25 VORMITTAG
.......Im Kasten oben ( Leiss ) steht , dass die Klapplinse aus Flint-Glas mit sehr hohem Brechungsindex besteht.
Dies Glas kann einen Index von n=1,7 bis n=2 haben, der des Glasträgers, Immersion-Öl und Klebers nur ca. 1,515.
Aber das erklärt nicht den Einwand von Florian.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: olaf.med in Mai 27, 2020, 11:44:09 VORMITTAG
Lieber Jürgen, 

die Optik, die Florian benutzt, ist ja die stinknormale Immersionsoptik von Leitz, und die ist definitiv für das Standard-Immersionsöl mit n=1,515 konzipiert.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 27, 2020, 11:54:41 VORMITTAG


Zitat von: Florian D. in Mai 22, 2020, 23:22:25 NACHMITTAGS
Liebe  Forumianer,

Heute habe ich einen Berek Kondensor mit eine aplanatischen Linse mit Apertur 1.4 bekommen....


Danke Olaf,

da habe ich wohl was hineininterpretiert!

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 27, 2020, 16:23:23 NACHMITTAGS
Hallo Zusammen,
Entschuldigung , wenn ich noch mal nachhake.
Ich habe mal mit einem Muskowit 2V 30°-50° Spalt Plättchen einen Versuch gemacht.
Beobachtungssystem 50x nA 0.8 trocken ,
Beleuchtung monochrom 486nm Kondensor mit Einklapp- Linse nA 1.4 immergiert:
a.)   Mit Rizinus-Öl          n~1,48
b.)   Mit Zedern-Öl          n~1,52
Beobachtet und gemessen habe ich die konkave Seite der Interferenz Figur in maximaler Diagonal Stellung von einem Bogen zum anderen. Mit einer Okular-Messchraube habe ich den Abstand in nichtgeeichten Teilstrichen bestimmt.
Ergebnis:
Für a ) n~1,48  589-217=372 Teilstriche
Für b ) n~1,52  605-197=408 Teilstriche

Ist dann Immergieren Kondensor-Seitig Sinnvoll, bezogen auf die Ausnutzung der Apertur?

Gruß
Jürgen

Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 27, 2020, 17:31:22 NACHMITTAGS
...oder zur Vermeidung von Totalreflexion , sollte der Brechungsindex der Immergierungs-Flüssigkeit nur geringfügig über der Apertur der Kondensor Frontlinse liegen.


Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: olaf.med in Mai 27, 2020, 18:04:05 NACHMITTAGS
Lieber Jürgen,

ich denke, dass man Kondensor-seitig ja nur immergieren müsste (sollte?), wenn es um Aperturen über 1,0 geht.

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 29, 2020, 17:20:33 NACHMITTAGS
Nach nunmehr 2 schlaflosen Nächten , möchte ich die von Florian eingangs gestellte Frage nochmal angehen:

Zitat von: Florian D. in Mai 22, 2020, 23:22:25 NACHMITTAGS
Liebe  Forumianer,

..... Ich betrachte jetzt mit der Bertrand Linse das Bild in der hinteren Brennebene (Konoskopisches Bild eines Topases) trotz Immersion, sehe ich nicht mehr, als mit dem 63/0.85 Trockenobjektiv......
Mache ich hier irgendwas falsch?

Viele Grüsse
Florian

Lieber Florian , lieber Olaf ,

Um es vorweg zu nehmen ; ich habe keine Ahnung.
Macht aber nichts , denn im Rinne Bereck 1953 Tabelle 2 steht es so geschrieben .
Trockensystem 63/0,85 konoskopischer Winkel 116°
Öl Immersion 100/1.3    konoskopischer Winkel 118°.
Also gerade mal 2° mehr. Im Text gibt es auch keine näheren Erläuterungen.
Lediglich im Zusammenhang der besseren Ausleuchtung der Bildebene, führt die Immersion zu besserer Auflösung,
hauptsächlich im orthoskopischen Strahlengang. Immersion wird aber auch für den konoskopischen Strahlengang empfohlen.


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/276112_19575591.jpg) (https://www.pic-upload.de)



Gruß
Jürgen
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Lupus in Mai 29, 2020, 19:09:46 NACHMITTAGS
Hallo,

was ist eigentlich das verbleibende Problem? Der konoskopische Winkel ist der maximale Winkel, den das Objektiv abdeckt, also durch die NA des Objektives bestimmt. Vorausgesetzt dass der Beleuchtungswinkel durch den Kondensor mindestens den gleichen Wert erreicht. Daher hat natürlich das Trockensystem NA 0.85 etwa den gleichen Winkel wie das Ölsystem NA 1.3 weil man die NA durch den Brechungsindex der Immersion teilen muss um auf den realen Winkel am Objektiv zu kommen.

Hubert
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: olaf.med in Mai 29, 2020, 19:20:36 NACHMITTAGS
... oder anders ausgedrückt: man sieht immer den "äußeren Winkel" 2E, aber beim Immersionsobjektiv entspricht dieser natürlich einem viel größeren "inneren Winkel" 2V als beim Trockenobjektiv. Der Zusammenhang ist hier (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=35974.msg263144#msg263144) in der Graphik dargestellt.

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 29, 2020, 23:22:11 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

nachdem Dich das Thema ja anscheinend fast noch weniger Ruhe finden lässt als mich und mir mein Sohn die Aperturblende des Kondensors wieder zusammengepuzzled hat, habe ich mich an ein paar Bildern versucht. Als Präparat diente ein Calcit senkrecht OA, der obwohl er dünn ist, Isochromaten hoher Ordnung deerkennen lässt.
Im ersten Bild mit dem 63/0.85 Objektiv und einem Kondensor NA=0.9. Hier ist die Apertur anscheinend durch das Objektiv begrenzt.
Im zweiten Bild mit dem 100/1.30 Ölobjektiv (immergiert, natürlich) und dem selben Kondensor.
Die Apertur ist hier durch den Kondensor begrenzt, man sieht die Schlitze, in denen die Nieten der Aperturblende gleiten.
Im dritten Bild mit Ölkondensor NA=1.4. Da ist deutlich mehr geboten.
Leider ist die Einstellung meiner Bertrand Linse etwas verharzt. Daher kann ich nicht ganz genau fokussieren, bzw. das verstellt sich wieder.
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 29, 2020, 23:29:58 NACHMITTAGS
Nun zur Bestimmung der NA. Hierzu findet man im Forum ja mehrere interessante Beiträge, z. B. hier:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9281.0
Ich habe ein Objektmikrometer mit 10 mu Linienabstand und einen Laser mit 432 nm Wellenlänge verwendet.
Zuerst das 63/0.85 Objektiv, dann das 100/1.30 Ölobjektiv.
Im ersten Fall sieht man ca 14-15 Ordnungen auf jeder Seite, im 2. Fall 26-27.
Daraus ergeben sich Aperturen von 0.8 und 1.36.


Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: Florian D. in Mai 29, 2020, 23:50:10 NACHMITTAGS
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Titel: Re: Problem mit immergierten Kondensor
Beitrag von: hugojun in Mai 30, 2020, 12:50:39 NACHMITTAGS
Hallo Florian ,
mit Bild 3 des Calcit-Scheibchens ist ja auch meine Welt wieder in Ordnung. Die Lösung des Eingangs gestellten Problems liegt also allem Anschein nach tatsächlich an den Dicken des Präparats und/oder Glasträgers.
Die Gittermethode zur Bestimmung der Apertur ist im Grunde die linearisierte Version des Achsenbildes im monochromatischen Licht. Das Problem am Achsenbild ist, dass die Ordnungen (im monochromen Licht schwarz Linien) zum Rand hin zusammenrücken, und das auszählen erschwert. Das Achsenbild ist ein Apertometer.
Aus deinen Angaben der NA Bestimmung mittels Gitter, entnehme ich für Dein Immersionssystem ein r ~ 1,13mm.
Dies entspricht ein 2E  der NA 1.36 des immergierten Objektives bei einer maximal Schichtdicke 0,83 mm für n=1.
Deine Beobachtung des Topases mit n~ 1.6 verringert sich die zulässige Schichtdicke auf 0,519mm. Durch auszählen der Rot I Ringe komme ich auf 8-9 Ordnungen  > ca Г ~ 8,5*551nm = 4684nm; Für Topas Δn~ 0,009 = d 520µm.Entspricht also ziemlich genau der Ermittelten erlaubten Schichtdicke.

Gruß
Jürgen