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Bibliothek => Mikro-Know-How => Technik => Thema gestartet von: Segu in November 15, 2009, 20:56:39 NACHMITTAGS

Titel: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: Segu in November 15, 2009, 20:56:39 NACHMITTAGS
Guten Abend zusammen

Beim Lesen von "Mikrobiologisches Praktikum" wird bei mehreren Versuchen darauf verwiesen, das man nach dem Öffnen des Anaerobentopfs zwangsläufig eine sensorische Prüfung erfolgen soll.

Was ist damit gemeint?

Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: Fahrenheit in November 15, 2009, 21:02:30 NACHMITTAGS
Guten Abend,

ohne die näheren Umstände zu kennen: riech mal dran.
;D

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: Segu in November 16, 2009, 13:02:56 NACHMITTAGS
 ??? Das kommt bestimmt gut, wenn einen Satz weiter unten steht, Vorsicht (H2S!)

Mindestens jedoch wird anstelle von O2 -> CO2 drin sein, was auch nicht empfehlenswert ist.

Ich denke, da muss was anderes damit gemeint sein!  ;)
Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: Fahrenheit in November 16, 2009, 13:36:01 NACHMITTAGS
Lieber Michael,

sorry für die flapsige Antwort, aber sensorische Prüfung bedeutet prüfen mit den eigenen Sinnen.

Schmecken und Hören fallen schon mal weg. Sehen, ok. Aber durch (natürlich vorsichtiges) Riechen bekommst Du schon mit, ob sich alles wie gewünscht entwickelt hat.

Niemand hat behauptet, dass es gut riechen wird, aber die zu erwartenden Gase haben ja so ihren charakteristischen 'Duft'.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: liftboy in November 18, 2009, 17:10:43 NACHMITTAGS
Hallo in die Runde,
wie hat der Chemiker das gelernt??.... wer einmal an einer Flasche mit Salmiakgeist gerochen hat, weiss wovon ich rede!!
Also: Topf öffnen und den Geruch mit der Hand zufächeln.
Gruß
Wolfgang
Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: Fahrenheit in November 18, 2009, 18:03:02 NACHMITTAGS
Guten Abend Wolfgang,

das hatte ich bei Michael vorausgesetzt. Aber Du hast natürlich recht, ich hätte mit Blick auf ggf. nicht bewanderte Mitleser deutlicher werden sollen.

Danke für Deinen Hinweis!
Jörg
Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: Segu in November 19, 2009, 20:00:05 NACHMITTAGS
ZitatHallo in die Runde,
wie hat der Chemiker das gelernt??.... wer einmal an einer Flasche mit Salmiakgeist gerochen hat, weiss wovon ich rede!!
Also: Topf öffnen und den Geruch mit der Hand zufächeln.
Gruß
Wolfgang

Na ja, Essigsäure war es bei mir in der Grundschule und der Chemielehrer der Dre**sa** hat sich am Boden gekugelt vor lachen!

Dann wäre meine Frage somit geklärt. Dachte, das das Wort "sensorisch" hier anderst verwendet wird.
Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: isoplexis in Januar 05, 2010, 18:55:03 NACHMITTAGS
Ich habe daheim schon öfters mal mit Anaerobiern experimentiert.

Als Topf benutze ich alte Einweckgläser, diese wurden mit einer Mischung aus Natriumsulfit und einer Spatelspitze Cobalt(II)-chlorid gefüllt und leicht angefeuchtet.

Ein Papierstreifen mit Methylenblaulösung zeigt dann die Abwesenheit von Sauerstoff an.

Das ganze kann man vorher mit Stickstoff aus der Flasche spülen, damit es nicht solange dauert.
Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: Jürgen Boschert in Januar 05, 2010, 19:30:18 NACHMITTAGS
Hallo,

die Sensorik reizende Anaerobier kann man auch ganz einfach züchten und zwar Buttersäurebakterien praktisch in Reinkultur:
Eine nicht zu sauber abgewaschene rohe Kartoffel mehrfach mit einer Gabel durchspießen. Anschließend in ein Einweckglas legen, mit Wasser überschichten und Deckel auflegen. Wenn die Kartoffel schwimmt - so nach ca. 1-2 Wochen - kann man sie entnehmen und mit aufgesetzter Nasenklemme  ;D aufschneiden. Das zerfließliche Innere besteht fast ausschließlich aus Buttersäurebakterien.  Aber vielleicht war das ja schon bekannt.

Gruß !

JB
Titel: Re: Anaerobentopf öffnen
Beitrag von: Klaus Herrmann in Januar 05, 2010, 21:59:50 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

diesen "Versuch" habe ich heute mit einer vergessenen Kiwi gemacht. Die Epidermis war noch total intakt, aber innen war sie schon sehr weich. Beim Aufschneiden wäre die Nasenklemme gut gewesen. So intensiv nach Buttersäure haben nur Milas Ginkgo-Früchte gestunken.

Wobei ich mir nicht im Klaren war, ob das auf Buttersäuregärung zurück zu führen ist. Nur der Gestank war eindeutig.