Liebe Pflanzenfreunde,
von den forstlich angebauten Nadelwäldern sind mir die Lärchenwälder die liebsten.
Bild 01 Habitus der Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_33420276.jpg)
Urheber: Antony.sorrento in der Wikipedia auf Französisch
Dies muss wohl daran liegen, dass der Rhythmus der Jahreszeiten bei ihnen deutlich zum Ausdruck kommt als bei den Immergrünen.
Da die Lärchen ihre Nadeln abwerfen, kann sich unter ihnen eine reiche Boden Flora und Fauna entwickeln, die Jahr für Jahr ihren Beitrag zur Fruchtbarkeit des Waldes leistet.
Die abgefallenen Nadeln zersetzen sich nur langsam und tragen zur Bodenversauerung bei, weshalb Rasenflächen unter Lärchen in Parks oft große Lücken aufweisen.
Die Lärche ist eine der wuchsfreudigsten Bäume und ohne Zweifel die Art, die am Schnellsten stabiles und hartes Holz fast eichenähnlicher Güte produziert.
Die Gattung der Lärchen, Larix, umfasst 10 Arten, die in den kälteren Regionen der nördlichen Halbkugel beheimatet sind.
In Nordamerika gibt es drei große, voneinander abgetrennte Verbreitungsgebiete, in Asien umfasst das größte Areal fast ganz Sibirien; kleinere Verbreitungsgebiete sind im östlichen Himalaya, in Westchina und der Mandschurei, in Korea, Japan, auf den Kurilleninseln (zu Russland gehörig) und auf Sachalin (Insel in Russland) zu finde.
Larix decidua war 1620 aus den Alpen, wo sie neben der Rottanne der häufigste Nadelbaum ist, nach England gebracht. Der 4. Herzog von Athloll war von den Lärchen so begeistert, dass er nicht weniger als 17 Millionen pflanzte. Überall auf den Britischen Inseln folgte man seinem Beispiel, so dass die Lärche Mitte des 19.Jahrhunderts der meistgepflanzte Baum war. Als dann eine Blattlaus an den Lärchen Geschmack fand, waren die Folgen katastrophal.
Bild 02 Spross, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_32347029.jpg)
Foto: H.-J_Koch
Es gibt Lang- und Kurztriebe. Erstere haben einzelnstehende, spiralig angeordnete Nadeln, ihre Rinde ist gelb. Die Kurztriebe sind graubraun und haben gut erkennbare Jahresringe. An den Kurztrieben sind die Nadeln in Büscheln angeordnet (bis zu 40 Stück). Die Kurztriebe sterben nach wenigen Jahren ab und bleiben dann als trockene Höcker am Zweig.
Bild 03 Kurztrieb mit Nadelblätter, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_22687807.jpg)
Foto: H.-J_Koch
Im Frühjahr sprießen an den kahlen Lärchenzweigen rosettenartige Büschel hellgrüner Nadeln an Kurztrieben.
Lärchen können eine Höhe bis zu 60 Metern erreichen mit einem Stammdurchmesser bis 2,2 Meter. Die Rinde ist graubraun, anfangs glatt, später rissig und in größeren rosabraunen Platten aufgelöst.
Das langlebige Holz widersteht Pilzen, Chemikalien und Wasser. In den Alpen sind viele Häuser aus Lärchenholz gebaut.
Systematik:Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Laricoideae
Gattung: Europäische Lärche
Wissenschaftlicher Name: Larix decidua
Englische Bezeichnung: European larch
Der lat. Name ,,Larix" ist auf den deutschen Namen Lärche zurückzuführen. Möglicherweise beruht er auf der indogermanischen Bezeichnung ,,deru" = Baum (gallisch ,,darix").
Es gibt wohl auch einen Zusammenhang mit dem lat. Wort ,,lacrima" = Träne wegen tränenartiger Tropfen des Harzes, das schon von den Römern genutzt wurde (Venezianisches Terpentin).
Venetianisches Terpentin ist in früheren Jahrhunderten häufig als Harzkomponente in Firnissen verwendet worden.
Bild 04 Illustration, Europäische Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_2863675.jpg)
Quelle: Thomé - Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, Band 1, 2. Auflage, Flora von Deutschland, 1903; Aus: BioLib.de unter GFDL
Bildbeschreibung:
A und B - blühende und fruchtende Zweige
1 - männliche Blüte
2 - und 3 Staubblätter
4 - weiblicher Blütenzapfen
5 - desgleichen der Länge nach durchschnitten
6 - Fruchtschuppe von innen, mit den beiden Samenanlagen
7 - reife Fruchtschuppe von außen, nebst ihrer Deckschuppe
8 - reife Fruchtschuppe von innen, mit den beiden Samen
9 - Same nebst Flügel, der Länge nach durchschnitten
10 - ganze Samen.
Zum Teil vergrößert.
Bild 05 Schnittstelle, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_25773083.jpg)
Foto: H.-J_Koch
Die Rinde ist grau oder rötlich-grau bis rotbraun, feinrissig, schuppig bis, bei alten Bäumen, lief gefurcht und gerbstoffreich.
Bild 06 Pflanzenprobe im Probenhalter eingespannt.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_30631159.jpg)
4-jähriger Spross, Querschnitt, 25 µm
5 Fotos von ungefärbten Schnitten.
Bild 07 Detailaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_7244975.jpg)
Bild 08 Detailaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_65204782.jpg)
Bild 09 Übersicht, Primärfluoreszenz, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_49972132.jpg)
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm, LED Modul 455 nm
Bild 10 Detailaufnahme, Primärfluoreszenz, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_47096010.jpg)
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm, LED Modul 455 nm
Bild 11 Detailaufnahme, Primärfluoreszenz, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_21210914.jpg)
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm, LED Modul 455 nm
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
1. Probe liegt in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 15 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 4 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
10. Einschluss in Euparal.
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000.
Bild 12 Übersicht, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_56680499.jpg)
Bild 13 Übersicht, Negativaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_40362448.jpg)
Bild 14 Detailaufnahme mit Beschriftung, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_27717712.jpg)
PH = Phloem, RP = Rindenparenchym, XY = Xylem, ST = Strahl, JRG 1-4 = Jahresringgrenze 1 – 4 Jahre, MP = Markparenchym
Bild 15 Detailaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_48132822.jpg)
Bild 16 Detailaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_30542218.jpg)
Bild 17 Detailaufnahme, Xylem, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_6444509.jpg)
Bild 18 Detailaufnahme mi Beschriftung, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_58000584.jpg)
K = Kambium, PH = Phloem
Bild 19 Detailaufnahme, Dunkelfeld, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_52243212.jpg)
Bild 20 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_426867.jpg)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 21 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_3841804.jpg)
Bild 22 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_34576242.jpg)
Bild 23 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Europäischen Lärche Larix decidua
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/280124_42750725.jpg)
Link zur Dahurischen Lärche:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16281.0
Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia
Bachofer, Mayer ,,Der Kosmos Baumführer", ISBN: 978-3-440-14660-6
Hugh Johnson ,,Das große Buch der Bäume", ISBN: 3444 101538
Egon Schuhmacher ,,Wunderwelt der Bäume", ISBN: 3-570-1567-X
P. Schütt ,, Lexikon der Baum- und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
,,Das Kosmosbuch der Bäume", ISBN: 3-440-04898-5
,,Bäume", ISBN: 3-7742-1016-0
,,Das Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
,,Gehölzbiologie", ISBN: 978-3-494-01547-7
,,Kosmos-Baumführer", ISBN: 978-3-440-11741-5
,,Lexikon der Baum- und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
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Hans-Jürgen