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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Flagellate in November 10, 2020, 14:32:36 NACHMITTAGS

Titel: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 10, 2020, 14:32:36 NACHMITTAGS
Guten Tag zusamme!
Es gibt ja von dem Satzkondensor (445245), welcher für das Axioskop/-vert System gedacht ist irgendwie 100 Varianten (gefühlt).
Es fängt damit an, dass es zwei Varianten bezüglich der Arbeitshöhe (38 bzw. 41 mm) gibt.
Allerdings unterscheiden sich auch die Katalognummern, wenn man Axioskop und Axiovert vergleicht. Beim Axiovert ist die Rede von 451758. Beim Axioskop 445245. Außerdem scheint es noch ältere Satzkondensoren zu geben, die noch älter sind, wenn ich das richtig sehe.
Wenn der Kondensor angeboten wird, dann in der Regel mit der Katalognummer der Frontlinse (NA 0,63 oder 1,4), was es schwierig macht den passenden Kondensor zu finden.
Ich habe zwei Konkrete Frage:

1. Kann ich die Kondensoren optisch irgendwie unterscheiden?

Ich habe auf jeden Fall mindestens zwei optische Varianten gefunden:
Thilo Immel - http://www.atroplan.com/images/IMG_17712_18373.JPG
Ebay - https://www.ebay.de/itm/Zeiss-Mikroskop-Microscope-POL-Kondensor-achr-apl-1-4-mit-Iris-/264639593368?hash=item3d9dbfbb98%3Ag%3Aj-sAAOSwawpXwAKO&nma=true&si=XLGR%252F0tGgO45WxRTiR%252B8mOYYBm0%253D&orig_cvip=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

2. Es ist ja nicht neu, dass Verkäufer hin und wieder nicht genau wissen, was sie da verkaufen. Daher die Frage, kann ich anhand von Bildern erkennen ob ein DIC-Prisma eingebaut ist?

Bei dem Ebay Angebot sieht man auf dem 4. Bild die Optik durch die Ringschwalbe. Im unteren rechten Bereich sieht man einen kleinen Stift hinter der Hilfslinse. Sehe ich das richtig, dass dieser für die Positionierung der Prismen genutzt wird? Entsprechend wäre meine Schlussfolgerung, dass kein Prisma eingebaut ist.

Für Hinweise und am besten Fotos für die Orientierung wäre ich sehr dankbar!

Grüße,
Tobias
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: reblaus in November 10, 2020, 16:08:16 NACHMITTAGS
Hallo Tobias -

bei den Satzkondensoren handelt sich immer um solche mit Arbeitshöhe 38 mm aus der Endlichzeit, die man eine kurze Zeit für das Axioskop (50) eingesetzt hat, bis man auf 41 mm umgestellt hat. Diese sog. Satzkondensoren sind dabei einfach mit einigen Zwischenringen anzupassen.
Beim Axiovert ist das mit der Arbeitshöhe wegen der anderen Stellung des Kondensors und den nötigen Zwischentuben ohnehin unkritisch, ich habe derzeit sogar einen moderneren Baukasten-Kondensor vom Axioplan mit Ph 1,2,3 daran in Betrieb.
Oft hat man bei Anpassungen an Axios den Kondensoren einfach eine neue Nummer gegeben. Auch bei den Dunkelfeldkondensoren hat man das so gemacht.
Es gibt ähnliche Einfachkondensoren aus älterer Zeit, die aber nicht spannungsarm (für den DIK-POL) sind und unten auch keine Fassung besitzen in die man ein DIK-Prisma einklinken kann.

Die von Dir zitierten Anbote von Immel und Klante enthalten selbstverständlich kein DIK-Prisma - das hätte man keinesfall vergessen anzugeben, zumal solche Prismen einzeln zwischen 50 und 200 € gehandelt werden. Außerdem haben fast alle älteren DIK-Prismen ohnehin eine schillernde Delamination, die man auf entsprechenden Fotos kaum übersehen könnte - und die übrigens den DIK erstaunlicherweise kaum beeinträchtigt, wohl weil sie nicht im Bild-Strahlengang sitzt.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: othum in November 10, 2020, 17:41:14 NACHMITTAGS
Hallo Rolf, Tobias,

Zitat von: reblaus in November 10, 2020, 16:08:16 NACHMITTAGS
Hallo Tobias -

bei den Satzkondensoren handelt sich immer um solche mit Arbeitshöhe 38 mm aus der Endlichzeit, die man eine kurze Zeit für das Axioskop (50) eingesetzt hat, bis man auf 41 mm umgestellt hat. Diese sog. Satzkondensoren sind dabei einfach mit einigen Zwischenringen anzupassen.

wobei ich glaube (habe die Infos gerade nicht zur hand), dass es laut Katalog (bzw TH) tatsächlich einen Satzkondensor für die 41mm gab, den ich aber noch nie irgendwo angeboten gesehen habe. Ich benutze auch einen 38mm-Satzkondensor am "modernen" Axiovert S100 (aus der 41mm Zeit) und habe einfach einen O-Ring unter die Aufschraublinse gepackt, der darunter liegende Teil ist ja eh Optik-frei.
Im Gegensatz dazu bin ich mit den komplizierteren 38mm Ph-Kondensoren nicht glücklich geworden, die lassen sich bei mir nicht richtig köhlern, so dass ich da bei einem angebotenen 41-mm Kondensor zugegriffen hatte.

Beste Grüße, Oliver
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 10, 2020, 19:05:31 NACHMITTAGS
Es sind doch immer die gleichen, die mir antworten  ::)
Danke euch!

Also laut TH gibt es mindestens eine 41 mm Variante. Dieser hat die gleichen "Basis"-Nummer, wird aber erweitert: 445245-9902.
Selbstverständlich habe ich bereits im Forum gestöbert und offensichtilch ist hier mindestens einer im Besitz des Kondensors.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10634.msg76661#msg76661

Ich hätte jetzt Timm natürlich direkt anschreiben können, bin aber davon ausgegangen, dass es hier wohl auch andere Leute gibt.
Mir geht es tatsächlich darum, dass ich nach dem Kondensor ausschau halten will. Sollte ich es irgendwann leid sein, würde ich vermutlich den nächst besten nehmen und die 3 mm korrigieren.

Da die beiden Kondensoren, die ich eingangs verlinkt habe optisch definitiv etwas verschieden sind (Stellring der Iris), hatte/habe ich die Hoffenung, dass der von Klante angebotene Kondensor eben dieser sei. Bei den Kondensor von Immel hatten wir bereits an anderer gestellt gesprochen (bin mir gerade nicht sicher ob das in dem Axiovert Topic war oder per PN mit Oliver).

Natürlich gehe ich davon aus, dass beide Händler wissen was sie tun. Allerdings trifft das nicht immer auf alle zu. Ein gutes Beispiel ist mein neuer 0.55 LD Kondensor. Hier hatte ich lediglich spekuliert, dass Prismen installiert sind. Naja, hat nicht ganz geklappt, weil nur eins drin war (aber genau das, welches ich unbedingt haben wollte). Natürlich wurde dies nicht erwähnt und der Preis war vermutlich entsprechend (auf jeden Fall deutlich unter meiner Schmerzgrenze für die Ausstattung). Daher geht es mir auch hier eher darum anhand der Bilder zu erkennen ob eins drin ist.

Es ist alles immer etwas Glückssache, aber man kanns ja mal probieren  ;)

Grüße,
Tobias
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: reblaus in November 10, 2020, 19:20:41 NACHMITTAGS
Hallo Tobias -

schreib doch nochmals, was Du genau mit welchem Mikroskop machen möchtest - vielleicht kann man dann substantielleres Ratschläge geben.
Geht es um DIK, Tümpeln, maximale Auflösung? Welche Objektive hast Du in Betrieb usw.
Satzkondensoren hatte ich schon diverse im letzten Jahrzehnt und ich finde das Preis-Leistungsverhältnis ist nicht so besonders, sodass man bald einen anderen möchte, wenn man nicht nur ein bestimmtes, spezialisiertes Forschungsprojekt hat!
Viele Grüße
Rolf
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: HCLange in November 10, 2020, 20:38:04 NACHMITTAGS
Hallo Tobias,

die 38 mm Kondensoren kann man u.U. einfach in 41 mm Typen umwandeln, indem man eine 3 mm dicke Aluplatte zwischen Ringschwalbe und Auflage setzt - das hat Zeiss stellenweise genau so gemacht.
Falls an dieser Lösung Interesse besteht, kann ich dir evt. dazu verhelfen. Dann bitte Kontaktaufnahme mit PM.
Der Kondensor von Immel erlaubt die Montage von einem DIK-Prisma. Diese Version war von Zeiss für den Einsatz an Invertoskopen vorgesehen. Unter der Toplinse nA=1,4 ist noch ein Linsensatz nA=0,32 - der Abstand zwischen beiden darf nicht verändert werden !

Herzliche Grüße
Christoph
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: A. Büschlen in November 10, 2020, 21:09:22 NACHMITTAGS
Hallo Tobias,

bei mir steht ein Zeiss Satzkondensor 46 52 67 mit der Frontlinse 46 52 58 achr. apl. 1,4 und der 0,32 Linse. Aber ohne montiertem DIK Prisma. Er wird am Phomi III benutzt.

Kann ich behilflich sein?

Gruss Arnold
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 11, 2020, 10:52:53 VORMITTAG
Zitat von: A. Büschlen in November 10, 2020, 21:09:22 NACHMITTAGS
Hallo Tobias,

bei mir steht ein Zeiss Satzkondensor 46 52 67 mit der Frontlinse 46 52 58 achr. apl. 1,4 und der 0,32 Linse. Aber ohne montiertem DIK Prisma. Er wird am Phomi III benutzt.

Kann ich behilflich sein?

Gruss Arnold
Was mich interessiert ist ein optischer Vergleich von möglichst vielen Satzkondensoren damit ich im besten Fall anhand von Bildern erkennen kann ob es der richtig Kondensor ist. Ein paar Fotos würden mir sehr helfen. Was mich auch interessieren würde, ist die Höhe der 1.4er Linse, also quasi wie hoch das Gewinde ist. Ich will den Kondensor mehrer mm in Wasser immergieren. Daher würde ich gerne wissen wie tief ich die 1.4er Linse immergieren kann bevor Wasser in den Spalt des Gewindes laufen kann.
Danke!

Zitat von: HCLange in November 10, 2020, 20:38:04 NACHMITTAGS
Hallo Tobias,

die 38 mm Kondensoren kann man u.U. einfach in 41 mm Typen umwandeln, indem man eine 3 mm dicke Aluplatte zwischen Ringschwalbe und Auflage setzt - das hat Zeiss stellenweise genau so gemacht.
Falls an dieser Lösung Interesse besteht, kann ich dir evt. dazu verhelfen. Dann bitte Kontaktaufnahme mit PM.
Der Kondensor von Immel erlaubt die Montage von einem DIK-Prisma. Diese Version war von Zeiss für den Einsatz an Invertoskopen vorgesehen. Unter der Toplinse nA=1,4 ist noch ein Linsensatz nA=0,32 - der Abstand zwischen beiden darf nicht verändert werden !

Herzliche Grüße
Christoph
Besten Dank für das Angebot. Sollte ich hier Hilfe brauchen, wende ich mich gerne an dich. Da der Kondensor eher eine zukünftige Anschaffung ist brennt es nicht. Am liebsten hätte ich den Kondensor direkt mit Prisma, damit ich nicht ewig danach suchen muss...

Zitat von: reblaus in November 10, 2020, 19:20:41 NACHMITTAGS
Hallo Tobias -

schreib doch nochmals, was Du genau mit welchem Mikroskop machen möchtest - vielleicht kann man dann substantielleres Ratschläge geben.
Geht es um DIK, Tümpeln, maximale Auflösung? Welche Objektive hast Du in Betrieb usw.
Satzkondensoren hatte ich schon diverse im letzten Jahrzehnt und ich finde das Preis-Leistungsverhältnis ist nicht so besonders, sodass man bald einen anderen möchte, wenn man nicht nur ein bestimmtes, spezialisiertes Forschungsprojekt hat!
Viele Grüße
Rolf


Ach ja, welches Mikroskop? Wir reden hier vom Axiovert 405 M entspricht Axiovert 10/35

"Tümpeln" mit LD Kondensor (0.3 und 0.55) primär in Ph maximal mit 63er --> eigentliches Ziel ist die Kultivierung. Hier müssen wir überhaupt nicht drüber diskutieren, da es eine 1:1 Adaption aus meinem täglichen Brot ist und die Anschaffungen bereits quasi abgeschlossen sind.

Bestimmung/Dokumentation/Beobachtung von Kulturen (< 10 µm) mit dem absoluten Maximum was die Lichtmikroskopie bieten kann (natürlich alles im Rahmen der Möglichkeiten). Hier kann ich nicht 1:1 adaptieren, da ich beruflich ein AxioObserver nutze und es kein äquivalenten Kondensor für die alte Axiovert-Serien gibt (am ehesten gibt es einen äquivalten vom Axioplan; passt aber nicht ohne mechanische Adaption an den Kondensoradapter vom Axiovert).

Ich war anfangs von dem Satzkondensor auch nicht so überzeugt, weil ich eigentlich auch Ph mit 100er haben wollte. Das geht jetzt mit dem neuen 0.55 LD. Geht natürlich noch besser, aber für den Anfang reicht es (ich bin mir relativ sicher, dass ich mir irgendwann den 0.9 NA Ph Kondensor zu legen werde). Das DIC Prisma in dem Kondensor ist in erster Linie ein cooler Bonus und erlaubt mir deutlich früher als erwartet weiter in Richtung DIC zu gehen und mit dem Kondensor allgemein kann ich auch bereits jetzt auf 100er gehen.
Mir ist dann aber irgendwann eingefallen, dass der Satzkondensor die einzige Möglichkeit ist meinen ganz ursprünglichen Plan zu realisieren (abgesehen von einer potentiellen Axioplan Adaption):
100er DIC in einer Petrischale mit Deckglasboden und in die Kultur immergiertem Kondensor (hier entfällt dann eine Grenzschicht durch Glas).
Arbeiten möchte ich zunächst mit Neofluar. Langfristig wäre Apo mein Traum, aber Geduld und finanzielle Mittel sind hier angesagt.

Ich wüsste nicht, dass es andere passende Kondensoren mit DIC Option gibt, welche ich aufgrund der Bauweise (klein und völlständig Immersionsfährige Linse - mehrere mm - spätestens wenn dass Gewinde abgedichtet ist) optimal nutzen könnte.

Da DIC verhältnismäßig teuer ist und ich mit 10er-40er Vergrößerung nicht viel erreichen kann. Ist dies völlig sekundär. Da reicht mir Ph.
Unter Neofluar fange ich auf keinen Fall an wenns um 100er geht.
Mir fehlt tatsächlich nicht mehr so viel. Nach Priorität geordnet: 100er Neofluar Ph; entsprechender DIC Schieber; 1.4 Kondensor mit Prisma
Ja, DIC mit Ph Objektiv ist nicht optimal, aber es geht und ist für den Anfang ein guter Kompromiss zwischen DIC und Ph.
Die Anschaffungsproblematik der Komponente ist genau umgekehrt.

Vielen Danke euch allen!
Tobias
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: A. Büschlen in November 11, 2020, 11:08:40 VORMITTAG
Hallo Tobias,

9,ungrad mm! Bedenke, Flüssigkeiten können kriechen.

Gruss Arnold
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 11, 2020, 11:30:25 VORMITTAG
Zitat von: A. Büschlen in November 11, 2020, 11:08:40 VORMITTAG
Hallo Tobias,

9,ungrad mm! Bedenke, Flüssigkeiten können kriechen.

Gruss Arnold

Hallo Arnold,
Das klingt schon gut. Die Petrischalen sind ca. 15 mm hoch inkl. Boden. Die Wassersäule sollte ca. 5-10 mm hoch sein. Bezüglich des Abdichtens müsste ich mal gucken, wie ich es umsetze. Da gibt es mehrer Ideen. Hauch dünnen Silikon "O-Ring" gießen um den Übergang abzudichten oder einen Silikonring mit entsprechender Höhe um die gesamte Linse legen ggf. mit Vaseline einschmieren um die Rillen dicht zu bekommen. Das geht schon irgendwie muss ich nur mal rumprobieren.
Ist die Linse aus Metall oder Plastik gefertigt? 

Danke!
Tobias
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: A. Büschlen in November 11, 2020, 13:18:33 NACHMITTAGS
Hallo Tobias,

du schreibst:
ZitatIst die Linse aus Metall oder Plastik gefertigt?
Meinst du die Linsenfassung? Soweit ich das beurteilen kann, ist am ganzen Kondensor "nur"! Metall und Glas verbaut.

Arnold
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 11, 2020, 15:02:22 NACHMITTAGS
Zitat von: A. Büschlen in November 11, 2020, 13:18:33 NACHMITTAGS
Hallo Tobias,

du schrebst:
ZitatIst die Linse aus Metall oder Plastik gefertigt?
Meinst du die Linsenfassung? Soweit ich das beurteilen kann, ist am ganzen Kondensor "nur"! Metall und Glas verbaut.

Arnold
Ja genau, die meinte ich. Wenns tatsächlich quasi nur Metall ist, ist das super. Dann muss ich mir keine großen Sorgen machen, dass das Material groß leidet, wenn ich es beispielsweise mit Vaseline einschmiere.  ;D
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: A. Büschlen in November 11, 2020, 15:27:33 NACHMITTAGS
Hallo Tobias,

verstehe ich das richtig, du arbeitest mit einem inversen Mikroskop und tauchst mit dem Kondensor in die Kulturflüssigkeit?

Gruss Arnold
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: reblaus in November 11, 2020, 15:27:59 NACHMITTAGS
Hallo Tobias -

hier einschlägige Erfahrungen mit dem Axiovert 35, das ja Deinem Modell entspricht:

Lange Zeit habe ich mit dem 0,55-Kondensor DIK gemacht, war aber mit der Auflösung nicht zufrieden, da ich auch mit kleinen Küvetten tümple, die einen Deckglasboden besitzen, d.h. man kann Kleintierchen, die sich auf dem Boden "ausruhen" mit 1,4 Immersionsobjektiven untersuchen und da war halt die Gesamtapertur von weniger als 1,0 etwas mager.
Danach hatte ich lange Zeit einen 0,9 Axio-DIK-Kondensor 44 52 41, Arbeitshöhe 41 mm,  mit DIC-Prisma 44 52 74 (0,5-1,4) im Einsatz, der mit einem Verlängerungstubus 45 17 55 (105 mm, rechts im Foto) angepasst wird. Er enthält eine Irisblende, die als Leuchtfeldblende dient. Zusammen mit einem 1,4 Immersionsobjektiv resultiert aus der trockenen 0,9 Apertur immerhin eine Gesamtapertur von 1,15 - also eine merkliche Verbesserung.
Eine Zeitlang hatte ich auch einen 1,4 DIK-Kondensor 44 52 48 (Arbeitshöhe 38 mm) verwendet, allerdings die Frontlinse beim Tümpeln nie immergiert, da mir der Aufwand für meine Ansprüche zu groß war.

Mit forrtschreitendem Alter wurde mir nun das Austauschen von Objektiven, Schieberchen, RMS-M27-Adaptern usw. zu lästig und ich begnüge mich jetzt am Axiovert mit Ph. Dazu konnte ich einen zufällig vorhandenen Axioplan 09-Klappkondensor mittels eines 90 mm Adaptertubus problemlos anpassen (für das Axioskop 50 ist er viel zu groß). Am Axiovert ist er einwandfrei zu köhlern - es dient dann wieder die Irisblende im Spiegelkasten als Leuchtfeldblende (Foto).
Im übrigen lassen sich mit dem Adaptertubus 45 17 55 problemlos auch alle Zeiss-Kondensoren aus der Endlichzeit anpassen - die Arbeitshöhe ist ja praktisch belanglos.

Jedenfalls will ich mal mit der 1,4-Linse und Wasserimmersion auf diversen Kondensoren ein wenig spielen und melde mich dann wieder ...

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/287351_41962596.jpg)

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: othum in November 11, 2020, 15:57:12 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

Zitat von: reblaus in November 11, 2020, 15:27:59 NACHMITTAGS
Im übrigen lassen sich mit dem Adaptertubus 45 17 55 problemlos auch alle Zeiss-Kondensoren aus der Endlichzeit anpassen - die Arbeitshöhe ist ja praktisch belanglos.

Bei meinem etwas neueren Axiovert geht das übrigens leider nicht mehr. Mit dem Adaptertubus 45 17 55 komme ich nicht mehr weit genug runter, weder mit dem Satzkondensor (da ist es aber ja, wie oben geschrieben, kein Problem diesen zu verlängern) noch mit einem älteren 0.9-NA Kondensor (habe sowohl den einfachen Klappkondensor als auch den Ph-Kondensor versucht). Da lässt sich der Kondensor nicht weit genug senken. Darum habe ich dann bei einem 45 17 54 (0.9 Ph Kondensor mit 41mm Bauhöhe) zugegriffen.

Ich habe bislang übrigens auch keinen Unterschied in der Auflösung zwischen diesem und dem NA 1.4 Satzkondensor feststellen können (PlanApo 63x/1.4 mit Diatomeen Testplatte), so dass ich den 0.9er (451754) nun eigentlich immer drauf habe....

Beste Grüße, Oliver
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 12, 2020, 14:00:39 NACHMITTAGS
Zitat von: reblaus in November 11, 2020, 15:27:59 NACHMITTAGS

Lange Zeit habe ich mit dem 0,55-Kondensor DIK gemacht, war aber mit der Auflösung nicht zufrieden, da ich auch mit kleinen Küvetten tümple, die einen Deckglasboden besitzen, d.h. man kann Kleintierchen, die sich auf dem Boden "ausruhen" mit 1,4 Immersionsobjektiven untersuchen und da war halt die Gesamtapertur von weniger als 1,0 etwas mager.

Aus eben diesem Grund will ich auch keine LD Kondensoren nutzen. Die LD's benötige lediglich für Kultivierungsarbeiten in Kulturflaschen/Petrischalen usw. Da hier der 0.3er so semi schön ist, habe ich mir eben den 0.55er zugelegt. Mit dem 0.55er geht's bis 63x bei den LD Objektiven sehr gut. 100x ist jetzt auch eher eine Übergangslösung bis ich dann einen besseren Kondensor habe.

Zitat von: othum in November 11, 2020, 15:57:12 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

Zitat von: reblaus in November 11, 2020, 15:27:59 NACHMITTAGS
Im übrigen lassen sich mit dem Adaptertubus 45 17 55 problemlos auch alle Zeiss-Kondensoren aus der Endlichzeit anpassen - die Arbeitshöhe ist ja praktisch belanglos.

Bei meinem etwas neueren Axiovert geht das übrigens leider nicht mehr. Mit dem Adaptertubus 45 17 55 komme ich nicht mehr weit genug runter, weder mit dem Satzkondensor (da ist es aber ja, wie oben geschrieben, kein Problem diesen zu verlängern) noch mit einem älteren 0.9-NA Kondensor (habe sowohl den einfachen Klappkondensor als auch den Ph-Kondensor versucht). Da lässt sich der Kondensor nicht weit genug senken. Darum habe ich dann bei einem 45 17 54 (0.9 Ph Kondensor mit 41mm Bauhöhe) zugegriffen.

Ich habe bislang übrigens auch keinen Unterschied in der Auflösung zwischen diesem und dem NA 1.4 Satzkondensor feststellen können (PlanApo 63x/1.4 mit Diatomeen Testplatte), so dass ich den 0.9er (451754) nun eigentlich immer drauf habe....

Beste Grüße, Oliver

Scheinbar gibt es hier Unterschiede bei den Säulen. Das werde ich mal die Tage nach messen, also den minimalen Abstand zwischen Kondensorhalter und Tisch. Kann ich ohne Probleme bei meinem Mikroskop und einen Axiovert 100 messen. Würde mich mal interessieren ob da wirklich ein konkreter Unterschied ist. Bisher war mir nur aufgefallen, dass die Kondensorhalterung und der Spiegelkasten (beim Axiovert 100 seperate Komponente) sich unterscheiden.

Bei dem Vergleich 1.4 Satzkondensor mit 0.9er Kondensor (451754) kann ich mir tatsächlich gut vorstellen, dass es bei Objektträgern keinen großen Unterschied macht. Da ist die Schichtdicke ja recht gering. Was ich ja plane ist den Kondensor in die Kultur zu immergieren um eine Grenzfläche weniger zu haben. Also quasi das "Küvetten Tümpeln" von Rolf, allerdings ohne Glas zwischen Kondensor und Probe. Aus diesm Grund kann ich eben auch nicht einen 0.9er mit Klapplinse nutzen da ich vermutlich so tief immergieren muss, dass die komplette Klapplinse eingetaucht ist was wiederum den Strahlengang zwischen Kondensorlinse und Klapplinse stört.

Auf die Berichte von Rolf bezüglich Wasserimmersion des Kondensors, wie ich es hier beschreibe bin ich auf jeden Fall gespannt. Habe es am AxioObersver ehrlich gesagt nie verglichen ob ein merklicher Unterschied besteht.

Den Verlängerungstubus (451755) habe ich. Adaptionen anderer Kondensoren will ich natürlich nicht ausschließen. Wie am Ende meinen Plan umsetze ist mir relativ egal. Hauptsache ich hohle das beste aus dem Mikroskop raus (langfrist gesehen versteht sich).

Also bitte Rolf unbeding berichten  :)

Danke euch!

Tobias
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: reblaus in November 14, 2020, 22:25:38 NACHMITTAGS
Hallo -

kurzer Bericht:

Meine Versuche die 1,4-Kondensor-Frontlinse beim Inversmikroskop im Kulturwasser zu immergieren waren absolut frustrierend.
Als Kondensor setzte ich den sog. Pathologenkondensor ein. Das ist ein Vorläufer der oben diskutierten Satzkondensoren mit auswechselbarer Frontlinse, aber ohne Möglichkeit unten ein DIK-Prisma einzuschrauben
Kontrollversuche mit einem Deckglaspräparat (Diatomeen) ergaben bei doppelter Ölimmersion eine vollständige Pupillen-Ausleuchtung eines PlanNeofluar 100x/1,30.
Mit Wasser zwischen Objektträger und K-Frontlinse konnte nur noch eine Ausleuchtung erreicht werden, die nicht merklich über der mit einem normalen 0,9-Klappkondensor erzielten lag. Außerdem war kein Köhlern mehr möglich, nicht mal annähernd.
Ein Eintauchen der 1,40 K-Frontlinse ( ca 4 mm tief) in eine "Kultur" (altes Wasser aus Blumenvase) ergab kein besseres Ergebnis: Ausleuchtung nicht besser als mit 0,9 Luft.
Dazu kam, dass ein sinnvolles Arbeiten bei 100x Vergrößerung nicht mehr möglich war, denn der freie Arbeitsraum zwischen Frontlinse und Küvettenboden war einerseits so gering, dass bei der geringsten Bewegung Strömungen verursacht wurden, die das Zielobjekt verlagerten. Andererseits war die Wasserschicht aber auch wieder viel dicker wie bei den üblichen Versuchen zwischen Objektträger und K-Frontlinse mit Wasser zu immergieren, was die für OT+Öl berechnete Optik völlig durcheinander brachte.

Mag sein, dass ich irgendwas falsch gemacht habe, aber vorläufig bleibe ich weiter bei meinem 0,9-Kondensor, beschränkte die Immersion auf das Objektiv und decke die Küvette (Schichtdicke ca 2 mm) auch oben mit einem Deckglas ab, obwohl ich natürlich sehe, dass Tobias bei seinen Kulturen was anderes vorschwebt.

Viele Grüße

Rolf

Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 16, 2020, 10:31:20 VORMITTAG
Zitat von: reblaus in November 14, 2020, 22:25:38 NACHMITTAGS
Hallo -

kurzer Bericht:

Meine Versuche die 1,4-Kondensor-Frontlinse beim Inversmikroskop im Kulturwasser zu immergieren waren absolut frustrierend.
Als Kondensor setzte ich den sog. Pathologenkondensor ein. Das ist ein Vorläufer der oben diskutierten Satzkondensoren mit auswechselbarer Frontlinse, aber ohne Möglichkeit unten ein DIK-Prisma einzuschrauben
Kontrollversuche mit einem Deckglaspräparat (Diatomeen) ergaben bei doppelter Ölimmersion eine vollständige Pupillen-Ausleuchtung eines PlanNeofluar 100x/1,30.
Mit Wasser zwischen Objektträger und K-Frontlinse konnte nur noch eine Ausleuchtung erreicht werden, die nicht merklich über der mit einem normalen 0,9-Klappkondensor erzielten lag. Außerdem war kein Köhlern mehr möglich, nicht mal annähernd.
Ein Eintauchen der 1,40 K-Frontlinse ( ca 4 mm tief) in eine "Kultur" (altes Wasser aus Blumenvase) ergab kein besseres Ergebnis: Ausleuchtung nicht besser als mit 0,9 Luft.
Dazu kam, dass ein sinnvolles Arbeiten bei 100x Vergrößerung nicht mehr möglich war, denn der freie Arbeitsraum zwischen Frontlinse und Küvettenboden war einerseits so gering, dass bei der geringsten Bewegung Strömungen verursacht wurden, die das Zielobjekt verlagerten. Andererseits war die Wasserschicht aber auch wieder viel dicker wie bei den üblichen Versuchen zwischen Objektträger und K-Frontlinse mit Wasser zu immergieren, was die für OT+Öl berechnete Optik völlig durcheinander brachte.

Mag sein, dass ich irgendwas falsch gemacht habe, aber vorläufig bleibe ich weiter bei meinem 0,9-Kondensor, beschränkte die Immersion auf das Objektiv und decke die Küvette (Schichtdicke ca 2 mm) auch oben mit einem Deckglas ab, obwohl ich natürlich sehe, dass Tobias bei seinen Kulturen was anderes vorschwebt.

Viele Grüße

Rolf



Hallo Rolf,
danke für deinen Bericht. Wie groß sind deine Küvetten bzw. war das Gefäß mit welchen du die "Kultur-Immersion" getestet hast? Ich arbeitet überlicherweise mit Petrischalen mit ca. 9 cm Durchmesser. Bezüglich deiner Strömung könnte es glatt sein, dass deine Küvetten zu klein sind. Wenn ich die Schalen bewege merkt man natürlich, dass sich eine gewisse Strömung entwickelt. Diese ist aber in der Regel so gering, dass Protisten höchstens etwas "hin und her wackeln".
Deine Aussage bezüglich dickerer Schicht im Vergleich mit Wasserimmersion bei Kondensor Linse + OT angeht verstehe ich nicht ganz. Rein theoretisch sollte dies keinen Unterschied machen. Hast du auf den Boden der Küvette geköhlert? Bei der Wassersäule kann es tatäschlich problematisch sein, weil du hier natürlich dann einen Bereich köhlerst der einen höheren Abstand zum Objektiv aufweist. Also Abstand zwischen Objekt und Kondensor bleibt gleich. Aber der Abstand zum Objektiv erhöht sich. Das beeinflusst die Optik extrem! Mir ist in dieser Hinsicht schon mehrfach aufgefallen, dass gerade das Köhler etwas Übung benötigt, weil die die Referenz des OTs fehlt. Hier kann man ja bereits vorab gut abschätzen ob der Kondensor so in etwa passend aufliegt. Ein weiteres Problem was mir mit der Zeit auffiel ist die Kulturmenge. Wenn zu wenig Kultur in der Schale ist gibts durch die Adhäsion/Oberflächenspannung vom Wasser am Kondensor sehr starke Reflexionen.

Ich habe da auch noch einen kleinen Zwischenbericht:
Die Abstände  zwischen Kondensorhalter (untere Kante) und Objekt-Tisch bei meinem Mikroskop im Verlgeich zu einem Axiovert S100 ergaben keinen wirklich Unterschied. In beiden Fällen ca. 143-145 mm. Der minimale Abstand beim S100 war sogar etwas geringer als beim 405M! Der Minimale Arbeitsabstand ist natürlich noch geringer, da ja überlichweise Objekt-Rahmen verwendet werden, wodruch das Präparat nicht direkt auf dem Tisch aufliegt. Vielleicht liegt hier das Problem von Oliver. Also, dass das Präparat tiefer liegt als bei Rolf.   

Viele Grüße,
Tobias
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: reblaus in November 16, 2020, 13:42:38 NACHMITTAGS
Hallo Tobias -

zur Klärung:

Zum spielerischen Tümpeln benütze ich in der Regel einen 42 mm Petrischalenhalter 47 17 34 aus eloxiertem Alu. Dieser ist 3 mm dick und ich verzichte auf die Petrischale, sondern habe unten mit 2K-Kleber ein 50 mm Deckglas (ca 0,2 mm) aufgeklebt. Dadurch wird dieses so stabil, dass es relativ rauhen Umgang beim Immergieren des Objektivs bzw. Putzen erlaubt. Je nach Bedarf lege  ich 0,3 - 3 mm dicke 40/28 mm Unterlagsringe aus Edelstahl oder Plastik auf diesen Boden. Nach Einfüllen des Untersuchungsmediums bis Ringhöhe wird dieser dann oben mit einem runden 40 mm Deckglas abgedeckt - oft unter Einschluss einer Luftblase um die Kultur länger am Leben zu halten. Dies erlaubt den normalen Einsatz eines 0,9-Kondensors mit trockener Klapplinse.

Mit dieser Vorrichtung habe ich denn auch versucht, die Wasserimmersion mit 1,4x Kondensor zu untersuchen. Das Kulturwasser stieg dabei um dessen Frontlinse herum kapillar höher als 3 mm.
            Da der korrekte Arbeitsabstand meiner Immersionsobjektive (PA bzw. PN 100x) ja nur  max. 0,09 bzw 0,20 mm unter dem Küvettenboden liegt, ist der Bereich, den man darüber scharf stellen kann doch sehr eingeschränkt. Bei Immersion mit diesen Objektive untersuche ich deshalb immer nur Objekte auf dem Küvettenboden oder in dessen Nähe - bei unkorrektem Abstand könnte man sich die Mühen zur Optimierung der Auflösung ja sparen.
          Beim Eintauchen war zu beachten, dass der Abstand der Kondensorlinse vom Objekt in Wasserimmersion um einiges geringer ist als mit Ölimmersion + 2 mm Objektträger. Zudem stimmte die gesamte Optik nicht mehr und deshalb musste man zum Köhlern weit näher an die Bildebene als vermutet. Dabei ist es mir oft passiert, dass ich meinen Küvettenboden zwischen den Frontlinsen des Objektivs und des Kondensors eingeklemmt habe.
         Jedenfalls war nach Scharfstellen des Leuchtfeldes die Objektivpupille nie richtig ausgeleuchtet (geschätzt 0,9) und dies konnte auch durch Verzicht auf Köhlern nicht verbessert werden.
         Man könnte nun zwar einwenden, dass ich einen alten Kondensor aus der Unendlichzeit verwendet hätte, der sich am Axioverttubus oft nicht Köhlern läßt. Tatsache ist aber, dass der Kontrollversuch (Diatomeenpräparat mit immergiertem PlanNeo 100x  und ölimmergierter Kondensorfrontlinse 1,40) zur Zufriedenheit funktioniert hat. Die beste Ausleuchtung wurde zwar nicht genau durch Scharfstellen des Leuchtfeldes erreicht, aber nur wenig daneben - wobei ich das Köhlern im Zeitalter von Fixköhler eh etwas entspannt betrachte  ;D

Nun spielst Du ja auch mit dem Gedanken, den Satzkondensor auf längere Sicht mit einem DIK-Prisma auszustatten. Dabei müsste man ebenfalls bedenken, dass dieses für die Ölimmersion des Kondensors berechnet ist, sodass es mit Wasser nicht so gut funktioniert.

Mit der Strömungsproblematik habe ich mich denn nicht weiter beschäftigt. Die normalen Wasserimmersionen von Zeiss-Objektiven sind ja ohnehin für den Gebrauch mit Deckglas gedacht und die cremefarbigen W-Objektive zum direkten Eintauchen sind vorne relativ spitz, jedenfalls in der Frontfläche wesentlich günstiger als die recht breite 1,40 Einschraublinse des Kondensors. Also für mich als alterndem Hobbytümpler ist das alles zu aufwendig und ich möchte einen Revolverkondensor verwenden können.

Viel Erfolg bei Deinem Streben!

Rolf




Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 17, 2020, 11:17:41 VORMITTAG
Zitat von: reblaus in November 16, 2020, 13:42:38 NACHMITTAGS
Hallo Tobias -

zur Klärung:

Zum spielerischen Tümpeln benütze ich in der Regel einen 42 mm Petrischalenhalter 47 17 34 aus eloxiertem Alu. Dieser ist 3 mm dick und ich verzichte auf die Petrischale, sondern habe unten mit 2K-Kleber ein 50 mm Deckglas (ca 0,2 mm) aufgeklebt. Dadurch wird dieses so stabil, dass es relativ rauhen Umgang beim Immergieren des Objektivs bzw. Putzen erlaubt. Je nach Bedarf lege  ich 0,3 - 3 mm dicke 40/28 mm Unterlagsringe aus Edelstahl oder Plastik auf diesen Boden. Nach Einfüllen des Untersuchungsmediums bis Ringhöhe wird dieser dann oben mit einem runden 40 mm Deckglas abgedeckt - oft unter Einschluss einer Luftblase um die Kultur länger am Leben zu halten. Dies erlaubt den normalen Einsatz eines 0,9-Kondensors mit trockener Klapplinse.


Ok, das ist ja im Prinzip die gleiche Umsetzung wie bei mir. An der Kammergröße sollte es vermutlich nicht liegen. Bezüglich endlich/unendlich Kondensor könnte es vielleicht tatsächlich ein Problem geben. Ich muss mal gucken worin die Kondensoren sich konkret unterscheiden. Grob ist es mir natürlich klar, habe ich mich damit aber noch nie wirklich befasst.

Zitat von: reblaus in November 16, 2020, 13:42:38 NACHMITTAGS

Nun spielst Du ja auch mit dem Gedanken, den Satzkondensor auf längere Sicht mit einem DIK-Prisma auszustatten. Dabei müsste man ebenfalls bedenken, dass dieses für die Ölimmersion des Kondensors berechnet ist, sodass es mit Wasser nicht so gut funktioniert.


Natürlich sind die Prismen nie für diesen Einsatz berechnet. Aber gehen wir mal davon aus, dass sich das Verhalten der Prismen bezüglich Wasser vs. Öl in den letzten 30 Jahren nicht verändert hat, sollte es kein Problem sein. Es funktioniert ja mit Prismen aus der aktuellen Serie. Also die Prismen müssten sich vermutlich sehr deutlich unterscheiden (, also nicht nur auf das neuere Optischesystem angepasst sein).

Zitat von: reblaus in November 16, 2020, 13:42:38 NACHMITTAGS

Mit der Strömungsproblematik habe ich mich denn nicht weiter beschäftigt. Die normalen Wasserimmersionen von Zeiss-Objektiven sind ja ohnehin für den Gebrauch mit Deckglas gedacht und die cremefarbigen W-Objektive zum direkten Eintauchen sind vorne relativ spitz, jedenfalls in der Frontfläche wesentlich günstiger als die recht breite 1,40 Einschraublinse des Kondensors. Also für mich als alterndem Hobbytümpler ist das alles zu aufwendig und ich möchte einen Revolverkondensor verwenden können.


Der Einsatz von W-Objektiven ist ja leider so ziemlich das einzige, was bei Invers nicht funktioniert ::) Ok, geht alles irgendwie (nur eine Frage des Aufwands), wäre aber ziemlich witzlos, weil ja eben das interessant meist in Bodennähe ist bzw. in der Wassersäule zu viel Bewegung ist um ordentlich zu mikroskopieren... Die W-Objektiven sind in meinen Augen eher der Versuch bei aufrechten Mikros irgendwie etwas vergleichbares zu Invers zu kreieren. Überzeugen konnten sie mich bisher noch nicht.

Kondensor mit Revolver ist für mich natürlich auch ein sehr wichtiger Punkt. Der Satzkondensor ist eben extrem speziell und sehr eingeschränkt. Das war ja auch der Grund, weshalb ich zunächst nicht überzeugt war. Ob ich es tatäschlich mit dem Satzkondensor probiere muss ich mal sehen. Am liebsten hätte ich immernoch eine Lösung mit einem Axioplan/phot Kondensor.
Sehe ich das richtig, dass du bei dem Bild von dir bei dem kürzeren Tubus einen solchen installiert hast?
Hat der Tubus eine Nr?
In dieser Hinsicht habe ich mich schon länger etwas gefragt. Vielleicht kannst du mir ja helfen, vielleicht ist es auch nur ein Denkfehler. Wenn ich jetzt mit der Leuchtfeldblende im Spiegelkasten einen Axio-Kondensor am 451755 Tubus köhler, dann müsste ja die Höhe des Kondensors anders sein, als wenn ich mit der Tubus Iris köhler. Ich weiß nicht wie ich das Problem konkret beschreiben soll. Der Abstand zwischen Tubus Iris und Kondensor ist fest, wärend er zwischen Spiegelkasten und Kondensor variabel ist. Die scharfe Abbildung der Iris hat ja was mit der Brennweiter zu tun. Wie kann es sein, dass ich mit beidem Varianten "korrekt" Köhlern kann. Die lage des Kondensors im Strahlengang muss ja verschieden sein. Oder sind tatsächlich beide scharf gestellt, wenn ich eine von beiden köhler? Ich kann das (noch) nicht testen...
Sorry, wenn die Frage jetzt etwas sehr speziell und theoretisch ist, aber so was wurmt mich  ::)

Liebe Grüße,
Tobias
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: reblaus in November 17, 2020, 17:18:17 NACHMITTAGS
Hallo Tobias -

Leider habe ich die Nummer des Axioplantubus nirgendwo im Zeiss Handbuch o.ä. gefunden, ich habe das Teil auf gut Glück in der Bucht ersteigert. Nachdem ich aus Neugier den Baukastenkondensor 44 53 26 mit der Ph-Scheibe 44 53 66 im Forum erworben und die fehlenden Blenden ersetzt hatte, wollte ich ihn halt auch mal wo einsetzen.

Während bei Nutzung des kleinen Axioskopkondensors (AH 41 mm) eine extra Leuchtfeldblende benötig wird, ist das beim 44 53 29 nicht nötig. Der Tubus ohne Iris ist 15 mm kürzer als der dünnere 45 17 55 mit Iris, dadurch kommt die obere Leuchtfeldblende wieder in die richtige Position und die größere Arbeitshöhe des Axioplan-Kondensors wird ausgeglichen.  So funktioniert in beiden Fällen das Köhlern, d.h. maximale Ausleuchtung der Objektivpupille bei scharfem Leuchtfeldrand.
Die Kondensoren werden ja gleichermaßen an den aufrechten Axios verwendet und deshalb muss die Leuchtfeldblende im kleinen Tubus von der Kondensorauflage genau so weit entfernt sein wie bei im aufrechten Mikroskop.

Wie im thread schon angedeutet, funktioniert deshalb das Köhlern mit älteren Kondensoren der Arbeitshöhe 38 mm bei den neueren Axios nicht präzise, und Basteln mit Korrekturlinsen etc. ist am 45 17 55 nicht so einfach ist wie beim aufrechten Mikroskop mit den Schwenkhaltern.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Zeiss Satzkondensor mit DIC Prisma
Beitrag von: Flagellate in November 18, 2020, 15:09:52 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,
das macht in der Tat alles sinn und klärt das Problem. Danke!

Wegen dem Tubus für den Axoplan Kondensor muss ich mal sehen. Könnte eine gute Alternative darstellen.

Grüße,
Tobias