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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: D.Mon in November 21, 2020, 22:56:19 NACHMITTAGS

Titel: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: D.Mon in November 21, 2020, 22:56:19 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich trage mich mit dem Gedanken, mit ein Stemi anzuschaffen.
Einsatzzweck wären zunächst das Herauspipetieren von Tümpelproben und Auflichtmikroskopie von "größeren" Objekten (z. B. Blüten, tote Insekten usw.), aber ich denke, mit der Zeit wird das Interesse in alle möglichen Richtungen wandern.
Jedenfalls denke ich, dass Auflicht und Durchlicht nicht schlecht und - soweit sinnvoll - eine möglichst großer Bereich an Vergrößerungen wünschenswert wären.
Wenn es nicht den Rahmen sprengt, würde ich sehr gerne auch eine Kamera (DSLR, Systemkamera) adaptieren und zwar so, dass ich gleichzeitig beobachten und fotografieren kann.

Nach einiger Recherche bin ich auf das  Lomo MBS-10 gestoßen, das wenn ich es richtig recherchiert habe, so ab ca. 150 Euro in einem guten Zustand gebraucht erhältlich ist. Wenn die Standardokulare (6x, 8x, 14x) dabei sind, würde man auf unterschiedlichste Vergrößerung im Bereich von ca. 4x bis 100x kommen.
Irgendwo habe ich gelesen, dass das 6x im Randbereich nicht so toll sein soll, woanders, dass die hohen Vergrößerungen eher bescheidene Qualität haben.
Allgemein wird das MBS-10 aber als sehr gut, robust und vergleichsweise preiswert bezeichnet ;).

Es gibt auch einen Fotoadapter FM10 mit M42-Anschluss, der aber häufig Farbstiche (meist grün) aufweisen soll.
Beispielfotos habe ich kaum gefunden, Gebrauchtangebote auch nicht wirklich.
Lobeshymnen auf die Bildqualität werden nicht gerade gesungen, eher so in Richtung "geht schon".

Die Gebrauchtpreise sind sehr unterschiedlich.
Tendenziell habe ich den Eindruck, dass man für eine vollständige Ausstattung inkl. Durchlichttisch eher mit 250 Euro +/- rechnen muss, wenn man auf Rückgaberecht, aussagekräftige Fotos und guten bis sehr guten Zustand achtet. Fotoadapter ist da noch nicht mit dabei.

Meine Fragen wären:
- Was kann man von dem MBS-10 erwarten und was nicht?
- Was sind aktuell vernünftige Preise für vollständige Grundausstattung mit DL-Tisch?
- Wie sind die Chancen separat einen Fotoadapter zu bekommen? Mit welchen Kosten muss und mit welcher Qualität darf man rechnen?

Vorschläge zu Alternativen zu meinem - zugegeben nur grob umrissenen - Einsatzzweck sind ebenfalls willkommen.
Mein Budget liegt bei (grob) 150 bis 300 Euro +/-.

Danke und herzliche Grüße
Martin
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: plaenerdd in November 22, 2020, 12:19:26 NACHMITTAGS
Hallo Martin,
ich arbeite seit Anfang der 90er mit einem MBS-10, das ich seinerzeit neu gekauft habe. Seit dem habe ich auch schon einige gebrauchte überarbeitet und auch mit dem Fototubus Erfahrungen gemacht.
Du hast es eigentlich schon sehr gut dargelegt, was man erwarten kann. Generell sind die höhen Vergrößerungen jenseits von 40x eher nicht so toll, aber da wird es auch bei vielen anderen Modell schwierig, vor allem wegend der abnehmenden Tiefenschärfe. Da machen nur noch flache Objekte Freude, bei denen es weniger auf den 3-D-Effekt ankommt.
Auch die Preisvorstellungen für ein vollständiges Gerät sind realistisch. Unter "vollständig" verstehe ich außer dem Grundgerät das Vorhandensein des Durchlichttisches und von 3 Okularpaaren und einem Meßokular (8x), wohingegen ich auf die Originalbeleuchtung und auch auf die Handauflagen durchaus verzichten kann.
Für einen ordentlichen Fototubus muss man nochmal um 150,-€ rechnen. Dieser muss in jedem Fall noch ordentlich an das jeweilige Grundgerät angepasst werden, damit man auch das fotografiert, was man durch die Okulare sieht. Ich habe immer einen Grünstich gehabt, den ich aber mit einem manuellen Weißabgleich ganz gut in den Griff bekommen habe. Für Dokumentationen durchaus brauchbar, aber wirklich tolle Fotos sind schwierig, Staking sowieso, aber das ist ja ein allgemeines Problem aller Stereomikroskope, bei denen schräg durch die Frontlinse fotografiert wird. Ich habe dabei eine Canon D700, auf deren Chip das Bild ohne (Foto-)Okular direkt abgebildet wird.
Ich persönlich nutze fast nur die 8er Okulare. Die 14er haben einen "Schlüssllochcharakter" Keine persönlichen Erfahrungen habe ich mit den Vorsatzlinsen, die die n.A. und somit auch die Auflösung noch einmal beeinflussen.
Was ich am MBS-10 sehr schätzen gelernt habe ist die lange Stativstange, die einen großen Verstellweg und somit auch die Beobachtung recht dicker Objekte erlaubt. Das ist für mich als Fossiliensammler sehr wichtig. Das Gerät ist da in einem sehr rustikalen Einsatz, wo Gesteinssplitter und Sand durch die Gegend fliegen. Meine Frontlinse habe ich aber auch schon seit einiger Zeit mit einem Polfilter ausgestattet. Der Schutz der Frontlinse ist dabei ein Nebeneffekt, der mir mit der ZEit wichtiger geworden ist, als die Anwendung des Polfilters in seiner eigentlichen Funktion.
Da das Gerät sehr weit verbreitet ist, gibt es auch einiges an Zubehör, wie z.B. eineTischeinlage zur Aufnahme einer Frankezelle (http://www.richter-fossilien-reisen.de/) (siehe unter Werkzeug/Mikrozubehör), über die man dann eine Ausleseschale für Mikrofossilien stellen kann.
Die Optik kann nicht mithalten mit einem Technival von Zeiss-Jena (hat standadmäßig Planobjektive) oder mit einem Wild-Herrbrugg, aber die Qualität ist für die meisten Anwendungen ausreichend und bietet so ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: liftboy in November 22, 2020, 14:16:01 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

als MBS Nutzer mus ich auch meinen Senf dazutun :-)
Im Grunde hat Gerd Recht!
Das MBS ist Preis/Leistungsmäßig unschlagbar; leicht selbst zu reparieren und auch leicht an die Bedürfnisse anzupassen.
Bei den angehängten Bildern ist das erste mit einem MBS-10 Kopf, einer schwarzen Arbeitsplatte, Auflicht als Lichtleiter und Ringlicht und Durchlicht als Hell und Dunkelfeld (LED) ausgestattet, Genutzt wird es haupsächlich für die Bearbeitung und Reinigung technischer Teile (z.B. meiner Hörgeräte, etc.). Das Ganze bei Vergrößerungsstufe 0,6 wobei ich bei beiden Geräten WF 10 Brillenokulare (vom Chinesen und völlig ausreichend) verwende.
Das zweite Bild zeigt die Austattung mit einem OGME-P3 Kopf, dessen kleinste Stufe 0,5 hat. Ist mit Fototubus, Okularkamera, Lichtleiter und Ringlicht für Auflicht und einem Schiebetisch (ex Zeiss/J) ausgestattet. Damit erledige ich die täglichen Präparierarbeiten.
Am ersten Gerät nutze ich nur die 0,6 Stufe, welche ein ausgezeichnetes Bild bietet; am zweiten 0,5, 1 und max.2.
Alles darüber ist wegen fehlender Tiefenschärfe Unfug! Ich weiß echt nicht, warum die Russen für das Gerät eine Vorsatzlinse 2x liefern; ich hab meine weggegeben, das war nix. Funktioniert warscheinlich nur für Waferbetrachtung und ähnliches.
Wenn Du Dich dafür entscheiden solltest, hätte ich noch eines abzugeben. Allerdings nur Abholung! Wenn ich das mit der Post schicke, passt hinterher kein einziges Prisma mehr!!

Grüße
Wolfgang
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/288362_62468121.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/288362_25342185.jpg)
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Alex H. in November 22, 2020, 17:26:25 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

auch ich verwende ein MBS-10 und bin bisher im Rahmen meiner Anwendung damit sehr zufrieden. Dieses Gerät kommt bei mir in der Pflanzenmorphologie, aber auch für die Herstellung von Präparaten für mein Durchlichtmikroskop zum Einsatz.
Ich habe es damals gebraucht hier im Forum erworben, mit drei Okularpaaren, einem Messokular und dem Durchlichttisch. Ich verwende allerdings fast ausschließlich die 8x Okulare bei einer Schaltwalzenstellung von 0,6, 1 oder 2. Den Durchlichttisch verwende ich so gut wie nie. Statt dessen benutze ich einen "Kugeltisch" aus dem 3D-Drucker. Die unhandliche originale Leuchte habe ich verschenkt, und sie durch eine hochwertige Ringleuchte ersetzt. Bei Bedarf kommen noch ein oder zwei Jansjö dazu, eine davon mit einer Lupe modifiziert um den Lichtstrahl zu bündeln.
Fotos mach ich - wenn überhaupt - mit dem Smartphone durch eines der Okulare. Derzeit experimentiere ich mit der Adaption eines Geradetubus anstelle des Binotubus, um die Qualität der Bilder zu verbessern.
Wenn du - wie ich - nicht das komplette "Standard-Set" benötigst, macht es vielleicht Sinn, ein abgespecktes Konvolut zu kaufen. Für den kompletten Satz sind +/- 250 Euro (ohne Fototubus!) sicher realistisch.

Mein Fazit: für Leute die für eine Stereolupe nicht mehr ausgeben können oder wollen, die mit den 8x Okularen und hauptsächlich mit den Schaltwalzenstellungen 0,6, 1 und 2 (also bei 4,8-facher bis 16-facher Vergrößerung) arbeiten und mit ein paar dem persönlichen Anwendungsbereich angepassten Erweiterungen ein solides, gut brauchbares Stereomikroskop.

Grüße
Alex


Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: D.Mon in November 22, 2020, 21:27:26 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

Danke für Eure Beiträge.

Der Wunsch gärt ja schon etwas länger, ich habe aber auch keine besondere Eile.
Eigentlich brauche ich das Stemi als Ergänzung meines DL-Mikroskops für (undurchsichtige oder zu große) Dinge, die man damit nicht vernünftig anschauen kann und zur Vorbereitung von Präparaten. Dabei stelle sich, wie bei jeder Anschaffung, die Frage, wie viel man investieren möchte.
Zahlt man zu viel, verliert man unnötig etwas Geld. Zahlt man zu wenig, verliert man Lebensfreude.

In der Bucht gibt es derzeit ein Angebot ohne 6er Okulare, dafür aber mit Fototubus für 329 Euro.
Das erschein mir jetzt nicht gerade als Schnäppchen, aber auch nicht so völlig maßlos überteuert, wie die holländischen Geräte gleicher Bauart, die zwischen knapp 500 und knapp 650 Euro - meist ohne DL Tisch - angeboten werden.
Der Verkäufer hat zwar gute Bewertungen, gibt aber kein Rückgaberecht und die Beschreibung ist etwas widersprüchlich.
Die Bilder sind nur bedingt aussagekräftig und der Versand (aus Österreich) ist auch relativ teuer.
Zu einem Kauf konnte ich mich da nicht entschließen.

@Alex,
Ich habe irgendwo gelesen, dass man die Qualität der Fotos auch dadurch etwas verbessern kann, dass man den Objektträger um 7,5° (=15/2) in Richtung des Fototubus neigt.
Damit stehen die Strahlengänge des einen Tubus und des Fototubus senkrecht und der des anderen und 15° zur Objektebene und nicht wie üblich unter jeweils +/- 7,5° von der senkrechten abweichend. Vielleicht möchtest Du das mal probieren. Lässt sich ja sehr einfach umsetzen.

Viel Grüße
Martin
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Peter V. in November 22, 2020, 22:04:58 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

brauchst Du wirklich einen Fototubus am Stemi? Sensatuonelle Fotos wirst Du damit doch nicht anfertigen und für die reine Dokumentation solte es doch eigentlich heutzutage auch ein Handy tun.
Ich habe zwar auch ein MBS-10, aber wozu mal einen ganzen Zoo an Okularen benötigt (diese Ausstattung kenne ich NUR beim MBS-10) hat sich mir noch nie erschlossen.
Ich habe ohnehin eine etwas andere Einstellung: Wenn ich mir nicht sicher wäre, würde ich einfach so ein Gerät kaufen, wenn es im üblichen Preisniveau liegt. Ich arbeit dann damit und wenn es mir nicht zusagt, wird es wieder verkauft. Gut - dann hat man (vielleicht) mal 20 EUR Verlust durch Ebay-Gebühren, etwas Verpackungsaufwand, vielleicht auch dadurch, dass man es doch zu einem etwas überhöhten Preis gekauft hat - aber man hat auch Erkenntnisse gewonnen.

Herzliche Grüße
Peter






Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: D.Mon in November 22, 2020, 23:49:52 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ja, all das habe ich mir auch schon gedacht, zumal der Verkäufer des MBS mit dem Fototubus - wenn auch nicht besonders viele - schon gute Bewertungen für Mikroskopverkäufe hat und ein absoluter Fehlkauf daher wohl eher unwahrscheinlich scheint.
Ich wollte aber auch nichts überstürzen und erstmal hier nach Meinungen fragen.
Das ist nie verkehrt.

Wiederverkauf mit einem (überschaubaren) Verlust, kann man auch wie eine Miete betrachten.
Eher hätte ich ein schlechtes Gefühl, etwas anzupreisen, mit dessen Qualität ich selbst nicht wirklich zufrieden war.

Viele Grüße
Martin

Randnotiz: Die Ebay Gebühren sind mittlerweile echt heftig.
Als ich mich da angemeldet habe, waren das - wenn ich mich richtig erinnere - 2 oder 3 Prozent.
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: liftboy in November 23, 2020, 11:38:06 VORMITTAG
Hallo Martin,

über den Wiederverkauf musst Du Dir keine Sorgen machen, ich nehms ja zurück :-)


Wolfgang

Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Peter V. in November 23, 2020, 11:49:29 VORMITTAG
Hallo Martin,

schlag bei Liftboy zu! Da machst Du nichts falsch. Ein besseres MBS-10 wirst Du niemals bekommen als von ihm - und das mit Rückgaberecht! Wolfgang ist "der" Lomo-Mann in deustchland schlechthin!
Die MBS-10 aus Ebay sind  gelegentlich nicht wirklich gut justiert und wenn Du es von Wolfang bekommst, kannst Du Dir sicher sein, dass es top ist!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Peter V. in November 23, 2020, 11:50:41 VORMITTAG
...und falls Du einen Fototubus benötigst, hätte ich auch noch einen (falls Wolfgang Dir keinen anbieten kann).

LG Peter
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Bob in November 23, 2020, 12:01:19 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in November 23, 2020, 11:49:29 VORMITTAGWolfgang ist "der" Lomo-Mann in deustchland schlechthin!

Hallo Peter,
und mit Lytkarino kennt sich der Lomo-Mann auch aus!  ;)

Generell sind nach meiner Erfahrung Stereomikroskope schwieriger in gutem Zustand zu bekommen als Durchlichtmikroskope. Da ist die Möglichkeit, direkt vom Fachmann zu kaufen, unbedingt Gold wert.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Peter V. in November 23, 2020, 21:05:47 NACHMITTAGS
Bob, Du alter...Besserwisser  ;D  Ja, das MBS-10 ist nicht von Lomo, sondern Lytkarino. Aber es wird immer im mikroskopischen Volksmund unter "Lomo" subsummiert.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: plaenerdd in November 23, 2020, 22:55:47 NACHMITTAGS
Hallo,
das wurde auch von LOMO vertrieben, wenn auch nicht gebaut ;D
LG Gerd
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: D.Mon in November 24, 2020, 00:42:05 VORMITTAG
Hallo zusammen,

Danke erstmal an alle für die fantastische Unterstützung, insbesondere an Wolfgang.
Das klingt alles sehr gut.
Nur die Abholung lässt sich nicht auf Anhieb lösen, ist aber sicher besser, als ein geschüttelt (nicht gerührtes) Stemi.
Ich hab zurzeit hohes Arbeitspensum und muss die Lösung erstmal aufschieben.

Die Skepsis bezüglich Rückgabe bezog sich auf die Angebote in der Bucht.
Bei Wolfgang habe ich keine Zweifel, dass ich das Fernrohr nicht mehr hergeben will, wenn ich es erstmal in Händen halte  :).

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: liftboy in November 24, 2020, 14:30:05 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

ja und nein :-)  Lomo hat scheinbar den Vertrieb von Lytkarino oder sogar die ganze Firma übernommen. Das MBS gibt es immer noch, aber nur noch von Lomo und für ein Schweinegeld und das Ganze läuft über einen Ami:
ZitatLOMO America, Inc.
3130 Commercial Ave, Northbrook, IL 60062
Tel.: (847) 215-8800, Fax: (847) 215-9073
E-mail: info@lomoamerica.com

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: D.Mon in Februar 12, 2021, 07:28:57 VORMITTAG
Hallo nochmal.

nachdem ich hier einige Hilfe erhalten hatte, wollte ich auch noch eine kurze Rückmeldung geben.
Wolfgang hat mir letztlich ein MBS-10 günstigen Preis verkauft und ich habe es nun seit einigen Wochen in Benutzung.
Erwartungsgemäß war es sehr gut eingestellt und gepflegt.

Es erfüllt meine Erwartungen völlig.
Dass die Originalbeleuchtung nicht der größte Hit ist, war keine Überraschung, da es allgemein bekannt ist.
Zunächst hatte ich einige gut funktionierenden Provisorien, inzwischen habe ich zwei Leuchten aus einem gelb-blauen Möbelhaus daran, die einwandfrei für Auf- und Durchlicht funktionieren.
Das Bild ist klar und hell.
Bei starker bis sehr starker Vergrößerung lässt es etwas nach, aber auch das war ja vorher bekannt.
Ich verwende das Mikroskop täglich, u. a. für Probenvorbereitung, zum Lesen winziger Beschriftungen auf Elektronikbauteilen und für alle möglichen anderen Zwecke.
Es mag bessere Stemis geben, aber das Preis/Leistungs-Verhältnis dürfte unschlagbar sein.

Nochmal Danke an alle und insbesondere an Wolfgang
Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: plaenerdd in Februar 12, 2021, 09:32:48 VORMITTAG
Hallo Martin,
ich habe seit gestern dieses preiswete Ringlicht (https://www.amazon.de/Mikroskop-Einstellbare-Helligkeit-Beleuchtung-schattenfrei/dp/B07MVXPLTW/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=Mikroskop+Ringlicht&qid=1613118285&sr=8-5) am MBS-10 und bin voll zufreiden. Meine beiden Jansö, die bisher daneben standen, stehen jetzt griffbereit im Regal, wenn ich mal seitliches Licht mit mehr Schatten brauche, aber für die Präparation ist das schattenfreie Licht der Ringleuchte sehr gut und noch um einiges heller. Auch das Einstellen, das jedes Mal notwengi war, entfällt jetzt, aber der größte Vorteil ist, dass die Schwanenhälse nicht mehr im Weg sind, wenn ich mal an den Knöpfen drehen muss. Das ganze Set passt jetzt auch viel besser unter den Präparations-Staubschutz, der für die Erstellung von Dauerpräpataten ohne Staubfusseln wichtig ist, wenn man kein gefliestes Labor hat, sondern einen Wohnraum dazu nutzen muss.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: SNoK in Februar 12, 2021, 10:21:12 VORMITTAG
Lieber Martin,

noch eine kleine Anmerkung von mir zu einer Anwendungsweise. Ich habe zwei MBS-10 mit allem Drum und Dran. Eines mit Durchlichteinheit. Das benutze ich in letzter Zeit zum Auslesen von Organismen zum Mikroskopieren. Dazu habe ich mir eine Eppendorf-Pipette bei eBay besorgt, 25-100 Mikroliter. Das geht sehr gut, natürlich vor allem mit etwas größeren Organismen wie Spirostomum, Euplotes etc., aber durchaus auch mit kleineren Tierchen. Dafür nutze ich meist die 2x Vergrößerung, aber auch 4x. Als Beleuchtung reicht mir die einfache Einsteckleuchte, die zum MBS-10 gehört.

Grüße
Stephan
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: D.Mon in Februar 12, 2021, 17:57:07 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

danke für die Tipps.

Das gleiche (oder zumindest ein ähnliches) Ringlicht habe ich mir auch bestellt, aber das befindet sich derzeit vermutlich noch irgendwo auf dem Indik oder in irgendeinem Sammellager. Mit den Jansös komme ich aber auch gut klar. Eine leuchtet rechts von hinten in die Durchlichteinheit, die andere links von hinten oben. So komme ich auch gut an die Drehknöpfe.

Eine Eppendorf Pipette verwende ich auch und zwar die 50µl-Version, nachdem ich vier davon (in unterschiedlichen Größen) für unter 15 Euro in der Bucht schießen konnte. Die 50er kann man sehr gut verwenden und mit etwas Geschick auch kleinere Volumina ansaugen.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: güntherdorn in Februar 14, 2021, 12:25:25 NACHMITTAGS
also ich war einst heilfroh, wie ich es einem, der nur 4x-6x vergrösserung brauchte, verkaufen konnte.
ich fand es bei höheren vergrösserungen einfach miserabel.
ciao,
güntherdorn
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Mikroman in Februar 14, 2021, 15:39:43 NACHMITTAGS
Hallo Günther,

ich hatte zwei von der Sorte: ein farbenunreines Exemplar (Gelb-/Grünstich) und eines mit Trinotubus, mit dem sehr angenehm zu arbeiten war. Bei all diesen "Amateurgeräten" darf man nicht vergessen, dass hier generell Schluss ist bei Vergrößerungen zwischen 40 und 50fach; die oft mitgelieferten 2x Vorsatzlinsen sind meistens eine Zumutung - ebenfalls der Gebrauch von Okularen > 15x. Bei den MBS-10 Stativen scheint die Serienstreuung auch größer zu sein als bei den Japanern & Chinesen.

Gruß
Peter
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: liftboy in Februar 14, 2021, 20:22:41 NACHMITTAGS
Hallo Peter, 

Zitatdie Serienstreuung auch größer zu sein als bei den Japanern & Chinesen

wenn man bedenkt, dass die Linsen von alten Mütterchen aus Wodkaflaschenböden geschliffen werden .... :-))

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Mikroman in Februar 15, 2021, 12:12:07 NACHMITTAGS
Lieber Wolfgang,

geschliffen aus Gurkengläsern .... Zur Ehrenrettung von Lomo: in meinem Bestand befindet sich ein Lomo Biolam in Originalholzbox, der Binotubus ist in einem verschraubten Balsaholzkasten und die Okulare + Objektive ebenfalls in einem separaten Kästchen. Alles natürlich noch einmal in originales russisches Papier eingewickelt. Das Ganze also auf Neudeutsch "NOS". Ich habe dann mal alles zusammengebaut. Witzigerweise funktionierte alles so wie es sollte als wäre es gestern aus der Fabrik gekommen. 30 Jahre wird das Mikroskop ggf. auf dem kasten haben, oder?

Gruß
Peter
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: liftboy in Februar 15, 2021, 20:59:33 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

je oller je doller :-) in meinen Beständen finden sich Geräte "OVP"; da ist nix dran (ausser, dass sich da nichts mehr bewegt; altes Fett halt). Also gangbar machen und das wars! Soo schlecht ist die Russenoptik nun auch wieder nicht. Sie sind halt "toleranter". Deswegen sind die Zahnstangen für die Triebe immer unterlegt; mal mehr mal weniger. Die Zahnstangen, die ich habe fertigen lassen, haben an den Auflagen einfach genug Material zum abschleifen, bis es passt :-) Bei den Optiken genauso: muss man für die Parfokalität eben Ringe unterlegen.
Aber im Grunde gehen die Dinger nie kaputt; und wenn, kann man das selber reparieren.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: Mikroman in Februar 17, 2021, 10:20:10 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,

vielleicht habe ich es nicht klar genug formuliert: trotz NOS waren alle Triebe und Einstellungen ok :) :) :)

Gruß
Peter
Titel: Re: Was kann man von einem Lomo MBS-10 erwarten?
Beitrag von: liftboy in Februar 17, 2021, 12:38:56 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

Gratulierung! Da hst Du richtig Glück gehabt; viel Spaß damit.

Grüße
Wolfgang