Liebe Pflanzenfreunde,
der Sieben Söhne des Himmels-Strauch gehört zur Familie der Geißblattgewächse. Der Strauch ist in den Gebirgen Zentralchinas beheimatet. Heute kommt er an seinem natürlichen Standort sehr selten vor und steht aus diesem Grund auf der "roten Liste" Chinas für seltene und bedrohte Pflanzen.
Heptacodium miconioides, auch Sieben-Glocken oder Sieben-Söhne-Strauch genannt, ist die einzige Art der Gattung Heptacodium aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Die Art wächst strauchförmig und kommt nur in wenigen chinesischen Provinzen natürlich vor.
Bild 01 blühender Strauch, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_36038289.jpg)
Urheber: Sciencia58
Alfred Rehder hat die Art und die Gattung 1916 erstbeschrieben.
Die Herkunft des von ihm gewählten Gattungsnamens ist ungeklärt.Alfred Rehder (1863 – 1949) war ein deutsch-US-amerikanischer Botaniker mit Schwerpunkt auf Dendrologie (Gehölzkunde). Rehder war der wohl bedeutendste Dendrologe seiner Zeit.
Der seltsame Name "Sieben Söhne des Himmels-Strauch" Heptacodium miconioides geht auf die kleinen, etwa einen Zentimeter großen Fruchtblätter zurück, die jeweils zu siebt beieinanderstehen (griechisch hepta = sieben, codium = Mohnkopf).
Bild 02 Blätter und Blüten, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_55909147.jpg)
Urheber: Denis.prévôt
Bild 03 Insektennahrung im Herbst, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_33420276.jpg)
Urheber: VoDeTan2 Dericks-Tan
Für Bienen und Hummeln ist der Strauch eine gute Nahrungsquelle.
Heptacodium miconioides, der Sieben Söhne des Himmels-Strauch ist ein Neuankömmling in unseren Gärten. Erst 1980 wurde die Pflanze im botanischen Garten von Hangzhou in der Provinz Zehijang in China für die europäischen Gärten entdeckt.
SystematikOrdnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Gattung: Heptacodium
Art: Heptacodium miconioides
Wissenschaftlicher Name der Gattung: Heptacodium Rehder
Wissenschaftlicher Name der Art: Heptacodium miconioides, syn. Heptacodium. jasminoides
Trivialname: Sieben Söhne des Himmels Blume oder Sieben-Glocken - Strauch
Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch ist ein halb-immergrüner Strauch der breit und aufrecht wächst. Er wird bis zu 7 Meter hoch.
Bild 04 Habitus, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_32347029.jpg)
Dieses Werk ist gemeinfrei.
Die Pflanze ist absolut winterhart und robust und gedeiht in allen normalen Gartenböden. Am schönsten sind Standorte wo die Pflanze auffallen kann, denn sie entwickelt einen sehr ansprechenden und dichten Wuchs.
Bild 05 Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_22687807.jpg)
Quelle: Van den Berk, Baumschulen
Ein sehr gutes Erkennungsmerkmal dieses Strauches ist die gelbbraun bis braune, sich abblätternde Rinde, die ihn auch im Winter unverwechselbar macht.
Bild 06 einzelnes Blatt, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_2863675.jpg)
Urheber: Ptelea
Das Blatt besitzt drei von der Basis ausgehende deutlich sichtbare Hauptnerven, von denen schwächer sichtbare Seitennerve abgehen. Im äußeren und oberen Bereich des Strauches falten sich die Blätter bei wärmeren Temperaturen kahnartig zusammen.
An der Form der Blüten und ihrem wunderbaren Duft kann man die Verwandtschaft zu den Geißblattgewächsen erkennen.
Die Blätter stehen gegenständig und haben einen etwa 10 Millimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist einfach, 8 bis 15 Zentimeter lang und 5 bis 9 Zentimeter breit, ledrig, länglich eiförmig, geschwänzt zugespitzt und mit herzförmiger Basis und ganzrandigem oder weit und seicht gebuchtetem Blattrand. Die Ränder sind meist nach oben gebogen, womit die Spreite kahnförmig wird. Die Blattoberseite ist matt dunkelgrün, die Unterseite heller und etwas an den Blattadern behaart. Neben der Mittelrippe befindet sich je ein schwächerer, parallel verlaufender Seitennerv. Die Herbstfärbung des Laubs ist purpurbraun.
Bild 07 Blütenstand, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_25773083.jpg)
Urheber: Sten in der Wikipedia auf Dänisch
Die Blüten sind meist in Gruppen von sechs in rispenartigen, 5 bis 15 Zentimeter langen und 5 bis 9 Zentimeter breiten Blütenständen angeordnet, die an diesjährigen Langtrieben gebildet werden. Die Teilblütenstände sind langstielig und mehrfach dreiteilig. Die Einzelblüten sind weiß, zwittrig, stark duftend und fünfzählig. Der Blütenkelch ist klein, purpurrot und bleibend. Er vergrößert sich bis zur Fruchtreife von 2 bis 2,5 Millimeter auf 7 bis 10 Millimeter. Die fünf Kronblätter sind schmal länglich und haben weiße Staubblätter.
Die Blüten erscheinen einzeln ab Juni, kommen aber dann in großer Zahl im August und dauern bis Oktober an. Diese späte Blütezeit macht den Strauch besonders für die Bienen attraktiv, da um diese Jahreszeit die europäischen Laubgehölze nicht mehr blühen.
Bild 08, Fruchtstand, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_30631159.jpg)
Urheber: VoDeTan2 Dericks-Tan
Als Früchte werden einsamige, 1 Zentimeter lange, länglich-walzenförmige Nüsse gebildet. Diese sind zu Beginn von den rosafarbenen bis purpurne Kelchblätter umgeben. Die Samen erreichen eine Länge von 5 bis 6 Millimeter.
Spross, Querschnitt
30 Mikrometer
Sieben ungefärbte Schnitte.
Bild 09 Übersicht, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_7244975.jpg)
Bild 10 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_65204782.jpg)
Bild 11 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_49972132.jpg)
Bild 12 Autofluoreszenz, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_47096010.jpg)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 13 Autofluoreszenz, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_21210914.jpg)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
Bild 14 Autofluoreszenz, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_56680499.jpg)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
Bild 15 Autofluoreszenz, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_40362448.jpg)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
Wacker 3 A - Färbung (
Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridiorot 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest.
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) 15 Sekunden
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest.
7. Nachfärbung Astrablau 90 Sekunden
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %
10. Einschluss in Euparal
Fotos: Nikon D5000
Bild 16 Übersicht, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_27717712.jpg)
Ein sehr gutes Erkennungsmerkmal dieses Strauches ist die gelbbraun bis braune, sich abblätternde Rinde, die ihn auch im Winter unverwechselbar macht.
Bild 17 Detailaufnahme mit Beschriftung, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_48132822.jpg)
MP = Markparenchym, PXY = primäres Xylem, ST = Strahl, XY = Xylem, PH = Phloem, K = Kambium, T = Trachee, SK = Sklerenchxmring, P = mehrschichtiges Periderm, RP = Rindenparenchym
Bild 18 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_30542218.jpg)
Bild 19 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_6444509.jpg)
Bild 20 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_58000584.jpg)
Bild 21 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_52243212.jpg)
Bild 22 Übersicht, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_426867.jpg)
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 23 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_3841804.jpg)
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 24 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_34576242.jpg)
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 25 Dunkelfeld, Heptacodium miconioides
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/289300_42750725.jpg)
Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia
Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 331.
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).
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