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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Florian D. in Januar 03, 2021, 18:15:29 NACHMITTAGS

Titel: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 03, 2021, 18:15:29 NACHMITTAGS
Glückauf Forum!

Am 1. Januar haben wir mit einem Freund eine schöne Neujahrsexkursion in die Schwäbische Alb unternommen. Von Wandern um den Hohenbohl bis Schlittenfahren war alles geboten.
1. Station: Am Hang des Hohenbohls bei Owen, mitten in schönen Streuobstwiesen (und, im Gegensatz zur Kuppe des Hohenbohls, noch nicht im Naturschutzgebiet), liegt der ehemalige Basaltbruch Götzenbrühl,
https://www.lgrb-bw.de/geotourismus/gto/details.html?vid=10064
Der Basalt ist ein Melilit-Nephelinbasalt, mit viel Augit, wenig Olivin und etwas Biotit.  Reichlich vorhanden ist von dem Nephelin Melilit, an dem ich besonders interessiert war. Im x-Pol sind die bläulichen Leisten leicht zu erkennen. In der Vergrösserung sieht man auch eine oft zu beobachtende Zentralnaht. Die kleinen, hochbrechenden, leicht bräunlichen, transparenten Oktaeder würde ich als Perowskit ansprechen, ein steter Begleiter des Melilits. Nephelin bildet nur wenig xenomorphe Zwickelfüllung, vielleicht auf dem letzten Bild am kopfende des zentralen Melilitkristalls.

Jetzt muss ich erst mal weiter Schleifen!

Viele Grüsse
Florian


PS: Sehr schön ist hierzu der alte Artikel von Eugen Gaiser: https://www.zobodat.at/pdf/Jh-Ver--vaterl-Naturkunde-Wuerttemberg_61_0041-0081.pdf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: deBult in Januar 03, 2021, 18:32:46 NACHMITTAGS
Florian,

To be quite honest I do not understand 1 word of your detailed explanation.
(I do need an introduction course)

The result is nice to look at though: keep them coming please.

Best, Maarten
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 03, 2021, 18:40:14 NACHMITTAGS
Lieber Florian,

natürlich kann ich mich bei der Ferndiagnose irren,  aber die zonar gebauten Leisten mit den anomalen blauen Interferenzfarben sind für mich die Melilithe und nicht der Nephelin.

Kannst Du einen Kopfschnitt finden und prüfen, ob der hexagonal oder tetragonal ist?

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 03, 2021, 19:01:30 NACHMITTAGS
Natürlich Olaf,

ich hatte mich verschrieben und das inzwischen korrigiert. Tut mir leid.

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: liftboy in Januar 03, 2021, 19:50:20 NACHMITTAGS
Hello Marten,

ZitatI do not understand 1 word

same Problem :-)  its nice to look at the Stones, but only Olaf understand, what it means.

Best Regards
Wolfgang
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Rawfoto in Januar 03, 2021, 22:37:31 NACHMITTAGS
Guten Abend Alle

Das ist wieder ein sehr spannender Beitrag und der ist ja auch noch nicht zu Ende :) Danke dafür ...

Wenn ich die Frage von Olaf richtig verstanden habe ist die Antwort aus meiner leichenhaften Sicht hexagonal. Zumindest bin ich nach zwei Stunden (mit Nachlesen in einigen Büchern und dem Internet zu diesem Ergebnis gekommen.

Warum, in der XPL Aufnahme glaube ich dies erkennen zu können. Es gibt eine Stelle wo ich eine optimale Lage aus der Kopfsicht orte. Wenn ich die Höhe und die Breite in jeweils 10 gleiche Teile unterteile ergeben sich die ungefähren Koordinaten  7 (von Links ausgehend) 6 (von Oben ausgehend).

Bin ich da am Holzweg oder habe ich es richtig verstanden?

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 03, 2021, 23:02:55 NACHMITTAGS
Lieber Gerhard,

"leichenhaft" finde ich schön   ;D  ;D

Die Frage wirst Du aber nie aus den Bildern, auch nach noch größerer Zeit-Investition, lösen können. Da muss man konoskopisch nachsehen, ob man auch wirklich einen Kopfschnitt erwischt hat. Wenn man dann noch eine Morphologie erkennen kann, ist die Unterscheidung zwischen hexagonal (Nephelin) und tetragonal (Melilith) möglich. Auch andere Kriterien sind, zumindest zusätzlich, zielführend, z.B.Relief und Chagrin. In diesem Fall gibt es noch eine sehr typische Eigenschaft, den Zonarbau beim Melilith, der auf wechselnden Chemismus zurückzuführen ist.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Rawfoto in Januar 03, 2021, 23:54:47 NACHMITTAGS
Hallo Olaf

Man würde also die von mir verdächtigte Stelle der konoskopischen Überprüfung unterziehen und so durch die Achsenlage prüfen ob die Vermutung in die richtige Richtung geht?

Und dann geht es weiter, bzw. die Untersuchung geht erst richtig los ...

Ein sehr komplexes Thema, ist nicht leicht da weiter zu kommen - daher großes Danke für deine Rückmeldungen👍

Liebe Grüße

Gerhard

Ps: würdest Du nicht auch zuerst versuchen zu selektieren wo du konoskopisch weitermachst - verstanden das ich da noch keine Aussage treffen kann ... oder würdest du die Schnitt/Schlifflage verändern (für mich sieht die Lage ja mehrheitlich seitlich orientiert aus)?
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 04, 2021, 10:00:27 VORMITTAG
Hallo zusammen,
ich habe in Erinnerung, dass beim Treffen in Würzburg 2020, im Vortrag von Florian ein Melilith im Kopfschnitt
(Vortrag Folie 24 Foto Klaus Hermann) gezeigt wurde. Besonderheit: der normalerweise gleichmäßig dunkle Kopfschnitt zeigt Zonierung,
eine chemisch verursachte Verschiebung der Doppelbrechung und ist ( fast) völlig quadratisch.
In den bisher gezeigten Dünnschliffen von Florian hier in diesem Beitrag konnte ich bei dieser Vergrößerung noch keinen Kopfschnitt ausmachen.

Nachträglich noch an Alle einen guten Start ins neue Jahr
LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 04, 2021, 11:32:00 VORMITTAG
Ich hatte eigentlich überlegt, zum "Schwäbischen Vulkan" eine kleine Enführung zu posten, allerdings ist der Artikel bei Wikipedia deutlich fundierter und umfassender, als Alles was ich dazu schreiben könnte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bischer_Vulkan
Darüber hinaus finde ich interessant, dass es in vielen Gegenden Europas im Tertiär zu ähnlichen vulkanischen Ereignissen gekommen ist: Im Egergraben, im Rheingraben und in dessen Verlängerung bis nach Spanien, wo ich in den letzten Urlauben die Vulkanfelder von Olot bei Figueras, bei Hostalric, bis zu dem Vulkanfeld von Calatrava (Castilla la Mancha bei Ciudad Real) studieren konnte. Auffallend ist bei all diesen vulkanischen Ereignissen, dass anscheinend ein sehr basisches Magma (das also wenig Silizium enthält, siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Siliciums%C3%A4ttigung
) gefördert wurde, so dass die Basalte oft statt Feldspat sog. "Foide" oder Feldspatvertreter enthalten, einer Mineralgruppe, mit der ich bis dahin wenig anfangen konnte. Z. B. am Kaiserstuhl wurden ja teilweise sogar Karbonatite statt Silikaten gefördert.
Der Vulkanismus steht im Zusammenhang mit einem Grabenbruch, der sich von der Nordsee bis nach Afrika erstreckt und dort sogar mit dem Ostafrikanischen Grabenbruch in Zusammenhang steht. Oft bilden sich in der Anfangsphase eines Grabenbruchs sogenannte Tripelpunkte, von denen 3 Grabenbrüche ihren Ausgang nehmen. Einer davon wird dann jedoch im weiteren Verlauf inaktiv und schliesst sich wieder.
Um zu den Foiden zurückzukommen: Stark vereinfacht treten in Vulkaniten statt der Feldspäte Albit (Natriumfeldspat), Orthoklas (Kaliumfeldspat) und Anorthit (Calciumfeldspat) die Minerale Nephelin, Leucit (beides Gerüstsilikate) und Melilit (der als Inselsilikat nicht zu den Foiden gezählt wird) auf.
Leucit hatte ich in den Basalten von Calatrava hier bereits vorgestellt
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=32190.0
Nephelin vom klassischen Fundpunkt Katzenbuckel hat Erik W.
sehr schön gezeigt
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=32967.0
Von daher war ich jetzt besonders an Melilit interessiert, der allerdings hier auch schon gezeigt wurde, z. B. von Holger Adelmann
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10214.0
Gestern habe ich noch einen Schliff von Basalt aus Grabenstetten und einen von Dottingen fertiggestellt und hoffe diese bald zeigen zu können.

@hugojun : Von dem Melilit habe ich noch keine Kopfschnitte gefunden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich sie erkennen würde. Werde aber weiter die Augen offen halten.

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 04, 2021, 12:12:27 NACHMITTAGS
Lieber Gerhard, lieber Jürgen,

das petrographische Arbeiten am Polarisationsmikroskop erfordert einiges an Kenntnissen und Erfahrung - etwas was die Studenten in mehreren Kursen im Studium erlernen (sollten ;D). Ein geübter Petrograph erkennt mindestens 2-3 Dutzend Minerale spontan, die wohlbekannten Eigenschaften dieser Phasen dienen ihm dann sozusagen als Skelett gegen das er die Eigenschaften der zu bestimmenden Minerale abschätzen kann.

Die Bestimmung der Eigenschaften folgt dabei einer festen Logik, deren Wesen als Flussdiagramm unten angehängt ist. Sie beruht auf dem Auffinden (und Erkennen!!!) spezieller Schnittlagen, die dann die Bestimmung der unbekannten Daten auch relativ zu der kristallographischen Orientierung ermöglicht.

Zwei Schnittlagen sind mindestens erforderlich:

Bei einer statistischen Verteilung der Raumlagen der Kristalle im Schliff sind diese beiden Sonderschnittlagen natürlich selten und nur mit Erfahrung schnell zu finden, die allgemeinen Schnittlagen sind viel häufiger. Manchmal sind die Kristalle zudem noch im Schliff eingeregelt (z.B. Fluidalgefüge), was das Auffinden der Sonderschnittlagen je nach Orientierung des Dünnschliffs weiter verkompliziert.

In unserem Beispiel würde man also von dem Mineral mit der anomal blauen zonierten Interferenzfarbe den Kopfschnitt mit der geringsten Interferenzfarbe suchen - im Idealfall bleibt der schwarz beim Drehen des Tisch - würde ein Achsenbild machen (was in diesem Fall bei der geringen Doppelbrechung ziemlich mies wäre) und feststellen, dass es einachsig ist. Nun weis man, dass es sich um einen Schnitt senkrecht zur kristallographischen c-Achse des Kristalls handelt und es bleibt als Symmetrie nur noch tetragonal und hexagonal/trigonal übrig. Mit Glück könnte man dann evtl. eine idiomorphe Begrenzung sehen, oder ein Spaltbarkeit, oder auch Zonarbau bzw. zonar eingelagerte Einschlüsse. Deren symmetrische Verteilung lässt dann die Unterscheidung tetragonal - hexagonal/trigonal zu.

Dass es sich bei den Kristallen von Florian nicht um Nephelin handeln kann sieht der geübte Mikroskopiker auf den ersten Blick, da sie ein hohes Relief haben, der Brechungsindex liegt also erheblich über dem der Immersion (Florian hat das ja auch bemerkt und sich in seinem Beitrag nur verschrieben). Nephelin jedoch hat einen sehr niedrigen Brechungsindex und demzufolge ein sehr geringes Relief.

Bei weiteren Fragen bitte fragen :) ;D :) ;D !

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 04, 2021, 12:52:26 NACHMITTAGS
Hallo Olaf ,
Kopfschnitte mit Zonar Bau würden wohl kaum eine gutes Achsenbild liefern, oder ?,
aber durch den Zonar Bau selber könnte sich die konoskopische Bertachtung erübrigen und die Kristallstruktur verraten und bei Drehung
unter +pol viermalige Auslöschung zeigen.
Zonar-isotrope behalten die Farbabstufungen auch bei Drehung unter +pol  bei (ohne Auslöschung) . Ihre Querschnitte könnten sechs
oder achteckig sein und eventuell hexagonales System (sechseckig) vortäuschen.
LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 04, 2021, 13:34:39 NACHMITTAGS
Lieber Jürgen,

zonar gebaute Kopfschnitte können auch gute Achsenbilder liefern (bei Melilithen aber eher nicht so gute wegen der geringen Doppelbrechung und dem Wechsel im optischen Charakter :-\).

Ja, auch verzerrte tetragonale Kristalle können sechsseitige Kopfschnitte liefern, aber dann stimmen die Winkel zwischen den Flächen nicht mehr.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 04, 2021, 15:27:37 NACHMITTAGS
2. Station Grabenstetten

Bei Grabenstetten ist ein Basaltgang (der einzige bekannte auf der schwäbischen Alb, der nicht mit Basalttuff einhergeht) von der Strasse nach Bad Urach angeschnitten.
Der Gang ist leicht mithilfe der geologischen Karte vom geologischen Landesamt zu finden, allerdin https://maps.lgrb-bw.de/, allerdings ist dort das Geotop falsch eingezeichnet.
Das eingezeichnete Geotop ist vielmehr die Falkensteiner Höhle, deren Besuch sich ebenfalls lohnt.
Erwähnt sei auch, dass bei Grabenstetten auch eines der grössten keltischen Oppida lag
https://de.wikipedia.org/wiki/Heidengraben
, dessen Wälle von einem schönen Wanderweg erschlossen werden. In Grabenstetten gibt es auch ein Museum dazu.
Der Aufschluss selbst ist leider eingewachsen und mit Erde verschüttet, aus der ich nur einige kleine Brocken herauskramen konnte.
Im Dünnschliff sind viele idiomorphe Olivine zu sehen, die das Abschätzen der Dicke sehr erleichtern.
Zahlreiche kleine Melilitleisten fallen ebenfalls sofort ins Auge. Sie zeigen die typische Mittelnaht und keilförmige Spaltbarkeiten senkrecht dazu.
In dem zitierten Artikel von Geiser wird als Besonderheit das vorkommen von Nosean genannt. Ich fürchte aber,  dass sich dieser in meinen Stücken nicht erhalten hat und zu Zeolithen umgewandelt wurde. Interessant ist auch das sechseckige Mineral innerhalb einer solchen Umwandlungszone. Es ist wohl einachsig (2V sehr klein) hoch Licht- und doppelbrechend. Was das wohl sein mag?

Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Rawfoto in Januar 04, 2021, 15:33:06 NACHMITTAGS
Hallo Olaf

Danke - ich habe zwar mehrere Berufsausbildungen abgeschlossen, aber leider nie die Gelegenheit gehabt eine Vorlesung zu diesem Thema ...  ??? trotzdem fasziniert mich das Thema :-)

Ich kenne zwar das Ergebnis, welches bei deinen beiden Arbeitsschritten rauskommen soll (glaube ich zumindest) ==> Einachsig Negativ und ich könnte glaube ich auch die dazu passenden Fotos anfertigen, aber, die Unsicherheit beginnt in den beiden Überschriften :-\

Ich habe mehrere Interpretationen und bin mir da mehr als unsicher ob ich in die richtige Richtung denke oder wo ich abbiege ...

Meine Interpretation 1 von höherer / niedrigster Interferenz Farbe ==> wir sprechen von der Levy Farbtafel, Links liegt nieder, nach Rechts 2., 3. und 4. Ordnung - also höher. Welche Farbe ich erreiche hängt a von der Schliffdicke und b vom zu betrachtenden Mineral ab - bei Melilith kommen wir durch das Blau nicht in die erste Ordnung - wird sind am Beginn der 2. Ordnung

Da bin ich also bei der Vergleichsmessung "niedrigste" Interferenzfarbe (optimale Dicke des Schliffs vorausgesetzt)

Meine Interpretation 2 höherer Interferenzfarbe ==> mit Lambda 1/4 oder 1 oder sonstigen Kompensatoren kann ich eine Verschiebung nach rechts (in Richtung der höheren Ordnungen durchführen), z.B. mit dem Lambda 1 und eine Ordnung oder alternativ, ich brauche einen dickeren Schliff (was aber glaube ich nicht gemeint ist) - Da bin ich aber im XPL und nicht in der Konoskopie (also ist etwas an meinen Gedanken faul)

Interpretation 3 ==> ich bin total am Holzweg bei der Deutung der Überschriften?!?

Im Müler und Raith: Methoden der Dünnschliffmikroskopie sehe ich in der Abbildung 18 (Kristallsymmetrie und Indikatrix-Modell ==> wie hexagonal aussieht und was ich bei anisotrop einachsig negativ zu erwarten habe.

Im  Rösler: Lehrbuch der Mineralogie finde ich auf der Seite 497 Melilith - habe also die Beschreibung

Ich komme mir vor wie in einem Kartenspiel wo 95% der Karten abgedeckt sind und ein paar wenige aufgedeckt sind  ;)

In meinem Weltbild - was sehe ich denn da eigentlich - gibt es ja noch einige Schritte die deinen 2 Angefügten Schritten voraus gehen (Korngröße, Strichfarbe, Härte, Spaltbarkeit, Durchsichtigkeit und viele mehr) - aber in diesem Fall wurden diese ja schon im Vorfeld gemacht ...

Ich habe ja einmal von Beate ein paar deiner für die Konoskopie optimierten Präparate von dir zum Geburtstag bekommen - ein paar Fotos unterschiedlicher Achsenbilder habe ich also schon erleben dürfen und im Forum waren ja auch immer wieder einmal welche zu sehen - das ist aber die spitze vom Eisberg und damit meine ich nicht den Teil über Wasser, nein wirklich nur die Spitze ...

Danke für deine Geduld, liebe Grüße

Gerhard

Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 04, 2021, 16:00:33 NACHMITTAGS
Hallo Florian ,
vom Chagrin schaut es aus wie das links und links-oben liegende Mineral  ( lin pol)und ich tippe mal auf Olivin.
Zur konoskopischen Aufnahme, möchte ich gern wissen, mit welcher Apertur du da unterwegs warst.
Bei kleinem 2V würde ich auf hohen Fayalit im Olivin tippen. Kannst Du noch ein konoskopisches Bild
mit dem Kompensator 1Lambda machen und Angaben zur Lage der Isogyren zum Kopfschnitt?
Nach den Farbringen im konoskopischen Bild , könnte der Schliff aber noch etwas zu dick sein?

LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 04, 2021, 17:16:48 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

du hast sicher recht. Der Olivin ist optisch negativ. Damit schätze ich den Fayalitgehalt auf etwa 20 %.
Der Melilit von Grabenstetten zeigt ja keine extrem anomalen Interferenzfarben. Es gibt sowohl Kristalle mit positiver wie negativer Hauptzone. Damit scheinen Akermanit und Gehlenit getrennt auskristallisiert zu sein. (Erstes Bild Grabenstetten, mit lambda Plättchen).
Bei dem Melilit vom Götzenbrühl liegt die Sache anders: Das Innere der Kristalle ist praktisch isotrop, wohingegen die äusseren Bereiche optisch negativ sind. Damit wird der Rand zunehmend Gehlenitreicher. (Zweites Bild Götzenbrühl, mit lambda Plättchen).
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 04, 2021, 17:48:09 NACHMITTAGS
3. Eisenrüttel bei Münsingen-Dottingen

Der letzte Punkt der Exkursion war Dottingen. In der Nähe, am Eisenrüttel, wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts Basalt für den Eisenbahngleisbau (... auf d'r schwäbsche Eisenbahn ...) abgebaut, es gibt sogar eine Infotafel dazu. Die Gegend war ein traumhaftes Wintermärchen. Es gibt sogar 2 Skilifte, die momentan allerdings nicht in Betrieb sind. Schlittenfahren konnte man trotzdem.
Nach Gaiser ist der Eisenrüttel der einzige reine Nephelinbasalt des Uracher Vulkangebiets.
Der Nephelin bildet sehr kleine hypidiomorphe Kriställchen der Grundmasse (auf Bild 3 und 4 kann man den hexagonalen Umriss erahnen). Ansonsten fallen die grossen, oft verzwillingten Augite mit ausgeprägtem Zonarbau sofort ins Auge.
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 04, 2021, 17:58:11 NACHMITTAGS
Zitat von: Rawfoto in Januar 04, 2021, 15:33:06 NACHMITTAGS
Meine Interpretation 1 von höherer / niedrigster Interferenz Farbe ==> wir sprechen von der Levy Farbtafel, Links liegt nieder, nach Rechts 2., 3. und 4. Ordnung - also höher. Welche Farbe ich erreiche hängt a von der Schliffdicke und b vom zu betrachtenden Mineral ab - bei Melilith kommen wir durch das Blau nicht in die erste Ordnung - wird sind am Beginn der 2. Ordnung


Hallo Gerhard,

Der Melilith ist hier trügerisch. Er hat nämlich eine sehr niedrige Doppelbrechung, diese ändert sich aber mit der Wellenlänge. Man spricht von anomaler Dispersion und diese kann nicht mit der Michel-Levy Farbtafel verglichen werden.

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 04, 2021, 19:09:40 NACHMITTAGS
Lieber Gerhard,

es ist nicht ganz einfach im Fernkurs diese z.T. komplexen Zusammenhänge zu erklären, aber wir können ja versuchen, uns langsam heranzutasten.

Was die Höhe der Interferenzfarben anbetrifft hast Du völlig recht - von links nach rechts in der Interferenzfarbtafel spricht man von aufsteigender Farbfolge beginnend von Schwarz, über Grau, Gelb bis Rot erster Ordnung und dann weiter durch die anschließenden Ordnungen.

Eigentlich ist die Interferenzfarbtafel nur die graphische Darstellung einer linearen Gleichung a = b x c (hier: Gangunterschied = Dicke x Doppelbrechung).

Der Dünnschliff hat überall die gleiche Dicke, idealerweise 30 µm, wir bewegen uns also in dieser Tafel auf der Linie parallel zur x-Achse an der 30 µm steht. Jedes doppelbrechende  Mineral hat nun eine charkteristische Doppelbrechung, wählen wir für diese Diskussion einmal den Diopsid aus mit einer Doppelbrechung von 0,03. Diese Doppelbrechung ist graphisch im Diagramm als Zentralstrahl dargestellt. Für die Schliffdicke von 30 µm liegt der Schnittpunkt der Linie für 30 µm mit diesem Strahl beim Gelb 3. Ordnung (ca. 1500 µm Gangunterschied).

Nun kommt's: Je nach Orientierung der Diopsid-Kristalle im Schliff können alle Farben zwischen schwarz und gelb 3. Ordnung auftreten - Schnitte senkrecht zu einer optischen Achse sind schwarz, Schnitte parallel zur Achsenebene zeigen das Gelb 3. Ordnung. Alle anderen Schnittlagen liegen zwischen diesen Werten, aber niemals kann einer eine höhere Farben zeigen. Die Kunst ist nun, die beiden Extremschnitte zu finden, den schwarzen für das Achsenbild und den mit dem Gelb 3. Ordnung für die Bestimmung der Doppelbrechung.

Florian hat schon darauf hingewiesen: der Melilith hat keine normalen Interferenzfarben, sondern dieses Blau ist anomal und nicht in der Interferenzfarbtafel zu finden. Eigentlich entspricht es einem mittleren Grau erster Ordnung. Die Doppelbrechung liegt also bei etwa 0,005.

Die Kompensatoren benötigen wir nur für Sonderzwecke, wie die Bestimmung des optischen Charakters und des Charakters der Längserstreckung - Stoff der nächsten Unterrichtsstunde   ;D ?

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 04, 2021, 19:22:00 NACHMITTAGS
Lieber Florian,

bei Deinem pseudohexagonalen Achsenbild mit der sehr schönen Interferenzfigur bin ich am Rätseln. Dieses Mineral muss Interferenzfarben von Weiß höherer Ordnung zeigen, und so etwas kenne ich bei normaler Schliffdicke fast nur von Carbonaten und Titanit. Einen Längsschnitt mit Weiß höherer Ordnung dieser Phase sehe ich rechts unten im Bild.

Jürgen hat ganz richtig darauf hingewiesen, dass das Chagrin dem des Olivins entspricht (wenn das Mineral mit der blauen Interferenzfarbe tatsächlich Olivin ist). Der Achsenwinkel ist mir aber viel, viel zu klein für einen Olivin.

Ich glaube, nun brauchst Du doch ein Mikro-Bohrgerät und ein Röntgengerät mit eine Gandolfi-Kamera für die Phasenanalyse. Du kannst ja bei Maite schon einmal zaghaft nachfühlen, ob sie Dir die Hälfte des Badezimmers als zusätzliches Labor abtritt  ;D ;D ;D ;D.

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Rawfoto in Januar 04, 2021, 19:55:05 NACHMITTAGS
Guten Abend :)

Zuerst, danke, an Alle :)

@Olaf:

Diopsid liegt bei 0,031, verstanden
Trifft sich mit der 0,035mm Linie, verstanden
Gangunterschied liegt bei 1550, verstanden

Auf Gelb 3. Ordnung komme ich auch

Das finden im Schnitt ist nicht leicht - da brauche ich Übung, aber das habe ich auch verstanden

Wenn ich ein bestimmtes Material für den Dünnschliff habe komme ich sogar noch einen Schritt weiter, ein/zweiachsig, positiv / negativ und die entsprechenden Daten aus der Fachliteratur .

Die nächste Unterrichtseinheit geht bitte einen Schritt zurück, bei der Auswahl der Schnittachse aus dem Bohrkern. Ich konkretisiere das nach der Badewanne ...

Danke & bis gleich

Gerhard
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 04, 2021, 20:02:31 NACHMITTAGS
Zitat von: olaf.med in Januar 04, 2021, 19:22:00 NACHMITTAGS

Jürgen hat ganz richtig darauf hingewiesen, dass das Chagrin dem des Olivins entspricht (wenn das Mineral mit der blauen Interferenzfarbe tatsächlich Olivin ist). Der Achsenwinkel ist mir aber viel, viel zu klein für einen Olivin.


2V geht bei Olivinen aber doch bei ca 15% Fayalitgehalt durch 0? Das würde doch passen? Bei den Olivinen sehe ich sonst aber nirgendwo weiss höherer Ordnung.
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 04, 2021, 20:24:28 NACHMITTAGS
Nee, lieber Florian,  da ist der Olivin optisch neutral, hat also einen Achsenwinkel von 90° - das geaue Gegenteil von 0°.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 04, 2021, 20:39:46 NACHMITTAGS
Ja, natürlich, man verliert so schnell die Intuition, wenn man nicht dauernd damit arbeitet.
Ich habe die anderen Minerale mit weiss höherer Ordnung für sekundäre Auscheidungen von Calcit gehalten.
Im Kopfschnitt  würde man von Calcit doch auch ein Sechseck erhalten? Im Tröger steht, er hat anomales 2Vx bis 25 Grad. Auch optisch negativ würde passen.
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 04, 2021, 21:10:37 NACHMITTAGS
Lieber Florian, 

mit Calcit wäre ich ja auch sehr einverstanden. Der zeigt im Kopfschnitt den Brechungsindex no, der dem des Forsterits entspricht. Daher hat er in dieser Schnittlage auch das gleiche Chagrin. Der Längsschnitt zeigt dagegen ein niedrigeres Chagrin. Außerdem handelt es sich offenbar um eine Drusenfüllung im Basalt, also eine spätere Bildung. Das erklärt auch die idiomorphe Kornform.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Rawfoto in Januar 04, 2021, 21:50:18 NACHMITTAGS
Hallo Olaf und Alle

Die Konkretisierung der Fragestellung:

Ich habe einen Bohrkern, bzw. ein Mineral vor mir liegen und die Unsicherheit liegt in der Orientierung des Schnitts mit der Säge. Dieser Schnitt bildet ja die Basis für einen Dünn- bzw. Anschliff.

Bei Holz unterscheidet man zwischen Quer, Radial, Tangential und um einen Überblick zu bekommen muss ich bei Holz alle drei anfertigen und analysieren ...

Wenn wir jetzt zwei Beispiele aus der Mineralurgie heranziehen, das Ausgangsmineral dieser Serie (erster Beitrag) und Granit als zweites Beispiel.

Beide bestehen ja aus einer Vielzahl an Einzelkristallen die unterschiedliche Orientierung aufweisen - meine Schlussfolgerung, in beiden Fallen kann die ideale Schnittlage von außen nicht bestimmt werden, es gibt die unterschiedlichen Schnittlagen nicht (gilt nicht für alle Mineralien, aber für die beiden Beispiele - ist eher die Ausnahme). Ich mache einen Schnitt und vergleiche mit der Literatur oder anderen Schnitten welcher dem Erscheinungsgrad des jeweiligen Materials am Nächsten kommt.

Da gibt es Ausnahmen, z.B.: Verwachsungen können zur Speerei werden um Besonderheiten darstellen zu können - genau so eine Besonderheit wird ja gerade in den letzten Beiträgen besprochen.

Sehe ich das richtig oder bin ich falsch abgebogen?

Einige Granit-Bohrkern habe ich ja vor kurzem Gesägt und dabei unterschiedliche Schnittlagen versucht aber keine Auffälligkeiten festgestellt. Ich habe unterschiedliche Schnittrichtungen versucht - das Ergebnis hat aber eher zur Verunsicherung geführt ...

Wie war das bei der Entscheidung der Schnittlagen in dieser Serie, das würde mir weiterhelfen.

Für mich sind da Verwitterung und Brüche die einzige Entscheidungshilfe ...

Gespannte Grüße

Gerhard
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 04, 2021, 22:10:07 NACHMITTAGS
Zitat von: hugojun in Januar 04, 2021, 16:00:33 NACHMITTAGS
Hallo Florian ,
...
Nach den Farbringen im konoskopischen Bild , könnte der Schliff aber noch etwas zu dick sein?

LG
Jürgen

Das ist dann auch ein Hinweis auf die hohe Doppelbrechung des Calcit ?

Oder stammt das Achsenbild von einer Stelle neben dem Sechseck , z.B dem Korn , dass Olaf schon als Carbonat

angesprochen hat.

LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 04, 2021, 22:29:15 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,

Deine Frage kann man nicht allgemeingültig beantworten.  Es gibt Gesteine in denen die Mineralkörner richtungslos angeordnet sind - dazu gehören die meisten magmatischen Gesteine wie Granite, Gabbros und Basalte. Bei denen ist es völlig gleichgültig wie Du sie schneidest. Da sind die Kornlagen statistisch verteilt und Du findest immer geeignete Schnitte zur Bestimmung der Daten. Anders ist es bei den meisten Sedimenten und Metamorphiten. Da sind die Minerale, die Vorzugsrichtungen zeigen, wie z.B. nadelige oder tafelige Kristalle, oft eingeregelt. Da kann es dann wichtig sein die Schnittlage geeignet zu wählen, also parallel oder senkrecht zur Schichtung/Schieferung. Für quantitative Betrachtungen des Gefüges solcher Gesteine kann es sogar erforderlich werden,  Schliffe nach 3 senkrecht zueinander stehenden Richtungen anzufertigen, also parallel zu den Seiten eines Quaders.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 04, 2021, 23:14:43 NACHMITTAGS
Die Klinopyroxene in dem Basalt vom Eisenrüttel haben oft einen grünen, leicht pleochroitischen Kern. Nachdem das Gestein ja ausgesprochen Natriumbetont ist, würde ich vermuten, dass es sich um Ägirin handelt?
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Rawfoto in Januar 04, 2021, 23:15:00 NACHMITTAGS
Hallo Olaf

Danke, das bestätigt mein Vorgehen mit dem aktuellen Material und das es auch Fälle gibt wo man anders vorgehen muss. Bei den zweiten habe ich noch keine Erfahrung ...

Bleibe vorerst auch bei der ersten Gruppe ... aber gut zu wissen das ich da aufpassen muss ...

Ich muss mir überlegen was mein nächster Schritt ist, ich werde das aber in einem eigenen Beitrag machen & sage Danke an Alle das ich da wieder einiges lernen durfte, Spitze wie ihr mir mit solchen Beiträge eine Chance gebt ein paar weitere Karten aufzudecken ;)

Beobachte und lese gespannt weiter, liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 05, 2021, 11:07:09 VORMITTAG
Hallo ,
im Zussman habe ich noch eine Beschreibung eines Ca-reichen Apatits (hexagonal neg) gefunden,
dessen Doppelbrechung bis 0,013 gehen kann und 2V bis20°. Calcit ist ja zugegen.


@ Gerhard

wann und wo wollt ihr eure "Unterrichtsstunden" vorsetzen?

LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 05, 2021, 11:32:47 VORMITTAG
Hallo Jürgen,

0.013 wäre immer noch viel zu wenig, um die zahlreichen Isochromaten zu erklären. Trotz nur leicht geneigter Achse, zeigt der senkrecht durchtretende Strahl ja schon Farben 3. Ordnung. Zu Deiner Frage zur Apertur: Das Objektiv ist 63/0.85.

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 05, 2021, 12:33:37 NACHMITTAGS
Hallo Florian,
in dem Text von Eugen Gaiser kommen nur die schon in Betracht gezogenen Minerale vor.
Deshalb war der Apatit meine letzte Hoffnung. Welche Farben gehen in die 3.Ordnung, die des hellblauen Minerals links und links-oben vom Kopfschnitt oder die des Achsenbildes?
Im ersten Fall komme ich nur durch abzählen am Mineralrand bis auf hellblau 2. Ordnung und ich halte dies immer noch für das gleiche Mineral wie der Kopfschnitt.
Bei dem Achsenbild bin ich skeptisch, ob es tatsächlich von dem Kopfschnitt stammt. :-X
LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 05, 2021, 13:34:36 NACHMITTAGS
Lieber Jürgen,

es steht völlig außer Zweifel,  dass dieses Mineral in anderen Schnittlagen weiß höherer Ordung zeigen muss, wenn das Interferenzbild schon so viele Ordnungen hat. Für mich ist auch klar, dass es sekundär in einem offenen Drusenraum idiomorph wuchs und kein primärer Einsprengling ist. Ich würde wetten, dass es sich tatsächlich um Calcit oder evtl. sogar um Aragonit handelt, trotz (oder vielleicht sogar wegen😁) der frappanten Ähnlichkeit im Chagrin des Kopfschnitts mit Olivin. Aragonit wäre auch die zwanglose Erklärung für die Zweiachsigkeit.

Florian, kannst Du Dein Handstück einmal durchmustern ob Du weitere zugewachsen Drusenräume findest? Das was die verbliebenen Hohlräume um den ?Calcit, Aragonit? füllt sind evtl. Zeolithe.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 05, 2021, 14:16:09 NACHMITTAGS
Hallo Olaf ,

Aragonit würde auch die fehlende Spaltbarkeit ( verglichen mit Calcit ) erklären .
Hast Du Beispiele  (Fotos) , die das Chagrin von Aragonit in verschiedenen Schnittlagen zeigen ,
ist mir so auch noch nicht bewusst gewesen.

LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Rawfoto in Januar 05, 2021, 14:16:47 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen

Gleiche Rubrik, aber eigenen Thread.
Wann - ich gehe von dieser Woche aus - eher Wochenende ...

Warum so spät - ich habe ein paar gekaufte Dünnschliffe und ich habe mit der Fertigung von einigen neuen Dünnschliffen begonnen (gesägt, teilweise schon geklebt, aber noch nicht fertig geschliffen). Meine Struers 25cm Doppelschleifmaschine ist leider noch nicht fertig umgebaut - da kann ich dann die Schleifscheiben von Abele verwenden. Das wäre das bequemste - mit der Dünnschliff-Maus und dem Einstellgerät - welche ich seit Jahren habe und sehr schätze.

Ich muss einmal schauen wie weit ich komme (mit sonstigen Arbeiten),  wenn es die Zeit hergibt könnte ich ja auch einen Handschliff machen. Wenn ich das zeitlich nicht hinbekommen wird ein Kaufpräparat für die Weiterführung verwendet, ein eigenes wäre mir aber lieber ...

Liebe Grüße

Gerhard

PS:Zur Zeit bin ich mit dem Jahresabschluss beschäftigt und würde lieber mikroskopieren .-)

Liebe Grüße

Gerhard

Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 05, 2021, 14:47:03 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

Du musst auch bedenken, dass dies ein Gesteinsbrocken war, den ich aus der Erde geklaubt habe und das umgebende Gestein ist Kalk. Daher wundert es mich nicht, dass sich in den Drusen Kalk abgeschieden hat. Ich halte die sonstigen Drusenfüllungen  wie Olaf auch für Zeolithe.
Der Kristall könnte natürlich auch Aragonit sein, dann wäre es aber ein Drilling. Würde der noch so ein schönes Interferenzbild geben?

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 05, 2021, 15:36:53 NACHMITTAGS
Zum Schluss noch Bilder des Kontakts zwischen dem Plattenkalk und dem Basalt in Grabenstetten, vom Kalk zum Basalt hin.
Besonders interessant finde ich das letzte Bild, wo bräunliche Relikte von Olivin von Bändern aus hoch doppelbrechendem Material (vielleicht Calcit oder Aragonit?) umgeben sind.
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 05, 2021, 15:49:52 NACHMITTAGS
Um bei dem Kopfschnitt und dem Achsenbild zu bleiben ,
da würde ich allg. Carbonat vorziehen , wegen der doch hohen Doppelbrechung.
Denn alles was ich über Zeolithe finde , liegt die Doppelbrechung doch sehr niedrig.
Bei anderen , weiteren Einschlüssen ( Hohlraum Füllungen ) könnte dies wohl zutreffen.

LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 05, 2021, 17:42:30 NACHMITTAGS
Lieber Jürgen, lieber Florian,

Carbonate in Drusen von Basalten sind absolut nichts Ungewöhnliches, auch wenn keine Carbonatgesteine im unmittelbaren Kontakt anstehen - es ist eher die Regel, siehe "Melaphyr-Mandelstein". Die pseudohexagonale Morphologie ist auch nicht zwingend auf Drillingsbildung zurückzuführen, sondern oft als Kombination von {110} und {010} als Prismenflächen so ausgebildet, siehe das Bild der berühmten Aragonit-Einkristalle von Hořenec in Böhmen/Tschechien im Anhang.

Bei dem Kopfschnitt von Florian sieht man etwa in Richtung der spitzen Bisektrix, das heißt der wirksame Brechungsindex ist nahe an dem von ny, also etwa 1,68. Damit entspricht das Chagrin einem Wert, der beim Olivin in Mischkristallen zwischen Fo75 - Fo95 möglich ist.

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 05, 2021, 18:44:24 NACHMITTAGS
Hallo Olaf, hallo Florian,
vielen Dank,
das war wieder eine Vielzahl an neuen Erkenntnissen.
Diese ,,Richtungsabhängigkeit" des Chagrins ist für mich etwas völlig Neues.
Zumindest in meinen literarischen Fundus habe ich da noch nichts zu gelesen.
Wenn ich Dich (Olaf) nun richtig verstehe, ist das Chagrin nicht ein reeller Oberfläche Effekt, sondern eine Konsequenz der Höhe der Lichtbrechung
in Blickrichtung der Mikroskop Achse.
Dabei spielt das Einbettungsmedium mit seiner Lichtbrechung und die Oberflächengüte des Schliffs natürlich auch eine entscheidende Rolle.
Allgemein glaube ich, dass diesem Thema zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird(wurde).
LG
Jürgen

Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 05, 2021, 18:50:30 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

wenn Du einen Calcit mit der optischen Achse in der Drehtischebene im linear polarisierten Licht betrachtest, kannst Du sehen, wie sich das Chagrin verändert, je nachdem, ob die OA parallel oder senkrecht zur Polarisation steht.

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Rawfoto in Januar 05, 2021, 18:55:47 NACHMITTAGS
Guten Abend

Und wenn ich die Literatur richtig verstanden habe kommt beim Chargin auch noch die Wellenlänge / das Spektrum des verwendeten Lichts dazu, damit gibt es eine Abhängigkeit zur Beleuchtungsart (Halogen, Led, Blitzlicht, Monochromator usw.).

Liebe Grüße

Gerhard

PS: dieser Beitrag ist für mich spannender als das Fernsehen - danke dafür .-)
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 05, 2021, 19:13:30 NACHMITTAGS
Während ich noch geschrieben habe, hatte Florian schon geantwortet, wodurch sich die Inhalte überschneiden. Entschuldigung!

Lieber Jürgen,

das Chagrin dokumentiert lediglich den Unterschied zwischen dem Brechungsindex des Kristalls und der Immersion anhand der Oberflächenrauhigkeit durch den Schleifvorgang. Diese verschwindet bei Brechungsindexgleichheit und ist um so deutlicher zu sehen, je größer der Unterschied ist.

Chagrin ist nur bei schleifrauhen Flächen zu sehen und verschwindet bei polierten Flächen völlig, weshalb die Diagnose an polierten Schliffen deutlich erschwert wird (unser Präparator wollte mir früher immer eine Freude mit besonders hochqualitativen Schliffen mit Politur bereiten und es hat einige Zeit gedauert ihm klar zu machen, dass die zwar zum Fotografieren sehr schön sind, aber nicht zur Bestimmung taugen!).

Das hier vorliegende Beispiel ist sehr lehrreich. Zunächst spiegelt einem das identische Chagrin von Olivin und Aragonit (?) vor, dass es sich um das gleiche Mineral handelt. Hat man aber realisiert, dass die anderen optischen Eigenschaften nicht passen, kann diese Beobachtung nun diagnostisch verwertet werden.

In Abhängigkeit von der Schnittlage des Kristalls im Dünnschliff werden ja unterschiedliche Brechungsindizes wirksam, was man am besten verstehen kann, wenn man sich einmal mit der Indikatrix, einem räumlichen Modell der Brechungsindizes, beschäftigt. Der Schnitt durch dieses physikalische Modell parallel zur Schliffebene liefert als Schnittfigur jeweils eine Ellipse, deren Halbachsen die wirksamen Brechungsindizes repräsentieren. Für Minerale mit "normaler" Doppelbrechung hat das keine Relevanz für das Chagrin, aber für so extrem doppelbrechende Substanzen wie Calcit und Aragonit ist der Effekt gigantisch. Ein Aragonit in der Schnittlage von Florians Beispiel zeigt ein "Olivin-Chagrin" und keinen nennenswerten Unterschied bei der Drehung des Objekttischs. Hat man jedoch eine andere Schnittlage, z.B. mit der Achsenebene parallel zur Schliffebene orientiert, hat man in einer Stellung ein Olivin-Chagrin und nach einer Drehung um 90° ein Quarz-Chagrin!!!

Man kann diesen Effekt am Beispiel des Calcits sehr schön hier (https://homepage.ruhr-uni-bochum.de/olaf.medenbach/index.html) sehen, wenn man bei Downloads... 10. Mineraloptik den Teil 5, Folie 19 ansieht.

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: olaf.med in Januar 05, 2021, 19:18:45 NACHMITTAGS
Lieber Gerhard,

von einer Abhängigkeit des Chagrins von der Lichtquelle (LED, Halogen etc.) habe ich noch nie gehört, kann es mir auch nicht vorstellen. Sehr wohl ist aber das Chagrin von der Apertur des Lichtes abhängig. Hier gilt, je höher die Apertur, desto geringer das Chagrin!

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 05, 2021, 22:59:10 NACHMITTAGS
Hallo Olaf,
nochmals besten Dank.
Die Folien habe ich sicherlich schon oft aufgerufen und betrachtet, aber immer unter einem anderen Kontext und
jetzt ist dieser Punkt durch die Diskussion verfestigt. Das mit dem polierten Schliff und dem Einbettungsmittel hatten
wir ja schon mal an andere Stelle, deshalb ist es gut, dass wir hier jetzt diesen ,,Sonderfall" hatten.
LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 05, 2021, 23:32:00 NACHMITTAGS
Jetzt habe ich ein bisschen nach Literatur gestöbert und bin dabei auf die schöne Dissertation von Jale Tanyeri gestossen:
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/7209/1/Tanyeri_Jale.pdf
Ich fasse jetzt mal zusammen, was ich meine verstanden zu haben und bitte um Widerspruch wenn das nicht stimmt.
Diese Dissertation befasst sich zwar mit den Vulkaniten Hocheifel, der Heldburger Gangschar und der Fichtelgebirgszone, und damit nicht direkt mit den schwäbischen Vulkan, allerdings gehören alle zur mitteleuropäischen Riftzone, die sich vom Zentralmassiv bis in den Egergraben und nach Polen erstreckt. Sie ist das Resultat der Auffaltung der Alpen. Durch die Kollision der afrikanischen Platte mit der Eurasischen, wurden Schollen der letzteren nahe des Kollisionsbereiches gekippt. Dahinter, also in dem uns interessierenden Bereich,  wurde die Kruste dadurch ausgedünnt. Dies führte zu einer Druckentlastung im oberen Erdmantel.
Ähnlich wie Wasser spontan aufsiedet, wenn man den Deckel eines Dampfkochtopfs zu früh entfernt, verflüssigten sich Gesteine des Mantels aufgrund der Druckentlastung. Nachdem Schmelzen ein grösseres Volumen haben als Feststoffe (die Ausnahme Wasser bestätigt hier die Regel) wird nach dem Le Chatelierschem Prinzip eine Druckentlastung zu einer Volumenzunahme, hier durch Schmelzen, führen. Die Volumenänderungen beim Fest-Flüssig Übergang sind zwar viel kleiner als die beim Flüssig-Gasförmig Übergang, dafür sind die Drücke im Erdinnern auch viele Grössenordnungen höher.
Weil das so gebildete Magma weniger dicht ist, steigt es schnell auf und schweisst sich durch die ausgedünnte Kruste, die ja ohnehin schon Brüche aufweist.
Die Zusammensetzung des primär gebildeten Magmas hängt vom Aufschmelzungsgrad des Mantelgesteins ab: Bei gerinster Aufschmelzung (vielleicht >1 bis <4 %, bildet sich Olivinmelilithnephelinit (was für ein Wortungetüm!), wie wir ihn am Götzenbrühl und in Grabenstetten angetroffen haben. Bei etwas höheren Aufschmelzungsgraden von ca 4% bildet sich Olivinnephelinit, wie er am Eisenrüttel zutage tritt. Höhere Aufschmelzungsgrade führen dann zu zunehmend saueren (quarzreicheren) Basalten.
Der Aufschmelzungsgrad korreliert dabei  auch mit geringerer Tiefe.
Das zuerst schmelzende Mantelgestein ist Klinopyroxen CaMgSi2O6.
Die aufsteigenden Magmen verändern aber ihre Zusammensetzung, sie "differenzieren". Es kommt zu Austauschreaktionen mit Gestein, bei dem Magnesium durch Calcium oder durch Natrium und Eisen ersetzt wird.
Magnesiumsilikatschmelzen sind anscheinend auch etwas dichter als Eisensilikatschmelzen, so dass sich Eisen im Laufe der Zeit anreichert.
In der Dissertation wird dem mittels chemischer Analyse nachgegangen. Ich frage mich, ob man das nicht auch an der Zusammensetzung der Olivine festmachen kann, die wir aus dem Achswinkel abschätzen können?
In der Dissertation wird auch erwähnt, dass auch das auftreten von Aegirin ( NaFeSi2O6) auf höhere Differentiation hinweist. Die Augite vom Eisenrüttel enthalten ja anscheinend einen Aegirinkern. Ist das schon ein Hinweis auf grössere Differenzierung?







Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 06, 2021, 10:47:03 VORMITTAG
Zitat von: Florian D. in Januar 05, 2021, 23:32:00 NACHMITTAGS
...
Magnesiumsilikatschmelzen sind anscheinend auch etwas dichter als Eisensilikatschmelzen, so dass sich Eisen im Laufe der Zeit anreichert.
... Ich frage mich, ob man das nicht auch an der Zusammensetzung der Olivine festmachen kann, die wir aus dem Achswinkel abschätzen können?
Hallo Florian
Ich glaube Magnesium-Silikat Schmelzen sind nicht per sè  dichter als Eisen-Silikat-Schmelzen.
Siehe Forsterit – Fayalit Dichte-Tabelle. Nach der Bowenschen Reaktionsreihe
entwickelt sich auf der diskontinuierlichen Mineralseite nach dem Stadium der Orthopyroxene , die Clinopyroxene mit
anwachsendem Fe/Mg Verhältnis und unter Einbau von Ca. Dieser Umbau ist Temperatur bedingt und führt mit fallender
Temperatur zu einer Zunahme des Si:O Verhältnisses von 4:16 bei Olivin über 4:12 bei den Pyroxenen .
Die Umstrukturierung von Inselstruktur (Olivine) zu Kettenstruktur (Pyroxene ) geht mit einem Dichteverlust einher.
Die Mutter-Schmelze hat  dabei immer eine geringere Dichte als die ausgeschiedenen Kristalle , die sich am Boden
der Magmakammer als Kumulat absetzten.

http://www.cms.fu-berlin.de/geo/fb/e-learning/petrograph/magmatite/lesen/ma_magma/ma_magma_dichte_1/index.html

Die Verschiebung des Eisengehalts innerhalb der Olivine und Pyroxene kann natürlich
auf dem kristall-optische Weg über den optischen-Achsen-Winkel oder den Brechungsindex
oder über die Dichte bestimmt werden.
LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 06, 2021, 11:22:19 VORMITTAG
Hallo Jürgen,

Du hast sicher recht. Es ist wohl nicht die Mg reiche Schmelze, die dichter ist, sondern die sich Mg reicheren Kristalle.
Hier das Originalzitat aus der Diss:

"Durch Änderung der Reaktionsbedingungen beim Aufsteigen der Schmelze können sich,
entsprechend den P-T-Bedingungen und der chemischen Zusammensetzung der primären
Schmelze, Mg-reiche Phasen bilden. Diese Minerale sinken gravitativ ab"

Viele Grüsse
Florian
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 08, 2021, 23:01:28 NACHMITTAGS
Hier eine sehr interessante Präsentation zu Melilithiten und ihrer Entstehung:

https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fadam-staging.unibas.ch%2Fgoto_adam_file_569143_download.html&psig=AOvVaw02vatKk4KgA3bRSaMR3myV&ust=1610228852932000&source=images&cd=vfe&ved=0CAMQjB1qFwoTCIjktomoje4CFQAAAAAdAAAAABAT

oder besser gleich hier:
https://adam-staging.unibas.ch/goto_adam_fold_130368.html
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: hugojun in Januar 09, 2021, 16:16:36 NACHMITTAGS
Hallo Florian ,

sehr interessante Inhalte auf diesen Seiten
vielen Dank für den Link.

LG
Jürgen
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: bergarter in Januar 09, 2021, 17:52:28 NACHMITTAGS
sehr whow
Florian


mehr Diagramme kann man sich kaum wünschen, die Adams , wer das auch immer ist,  sind gut.

Vorallem - das - MEHRFARBIGE Diagramm  - für die fraktionierte Kristallisation bei den Karbonatiten ( Seite 14 bis 17 ) kannte ich bis jetzt nicht!


grüß Dich
Gerd
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: Florian D. in Januar 09, 2021, 18:04:59 NACHMITTAGS
Ja, wobei, in diesem Diagramm sollte doch eigentlich auch der Akermanit auftauchen?
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: bergarter in Januar 09, 2021, 18:59:29 NACHMITTAGS
falls Du mich meinst

- Ja, wobei, in diesem Diagramm sollte doch eigentlich auch der Akermanit auftauchen?

scheint a bissl kompliziert zu sein.
im Bowen -  Evolution of the igneous......
ist jedenfalls auch ein Ca0 - Mg0 - Si02 Diagramm wie die obigen
wo der Akermannit  fehlt ,  den er später - Seite 263 -als akermanite   6(2Ca0*Mg0*Si02)benennt, ich find das jedenfalls nicht darin,

obwohls ja scheinbar reingehört? rein von den Elementen ( Oxiden )  , natürlich.

grüß Dich
Gerd
Titel: Re: Der Schwäbische Vulkan
Beitrag von: derda in Januar 14, 2021, 21:00:05 NACHMITTAGS
Guten Abend,

heute konnte ich endlich die kleine Probe des Olivinmelithit vom Götzenbrühl, die mir Florian zugesendet hatte zu einem Dünnschliff verarbeiten. Herzlichsten Dank nochmal dafür.

Das Ergebnis möchte ich gerne noch hier anfügen. Die Bilder wurden mit dem Handy durch Okular geschossen (10x Achromat-Pol, Zeiss-Standard).

Viele Grüße,

Erik