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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: anne in Februar 15, 2021, 20:02:03 NACHMITTAGS

Titel: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Februar 15, 2021, 20:02:03 NACHMITTAGS
Hallo Auflösungsfans,
ich habe derzeit ein Einbettharz zum Test mit einem sagenhaften Brechungsindex von 1,7412!!!
Es ist noch nicht veröffentlicht, daher darf ich derzeit weder zur Quelle noch zum Namen etwas sagen.
Nur soviel, es löst sich im anwenderfreundlichen Aceton, es ist unglaublich einfach zu verarbeiten und es wird sicherlich bald für jeden verfügbar sein.
Ich bin begeistert und zeige Euch daher kurz meine ersten schnellen Bilder mit dem Einbettharz aus einem Legepräparat.
Für alle Diatomisten, es ist ein helles Licht am Ende des Tunnels!

100er DIC, Triceratium favus
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/295707_49972132.jpg)

Kittonia elaborata 100er DIC
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/295707_47096010.jpg)

Stictodiscus californicus 40er DIC und 100er DIC

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/295707_21210914.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/295707_56680499.jpg)

lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: bernd552 in Februar 15, 2021, 20:08:59 NACHMITTAGS
Mensch Anne,

du bist aber innovativ und immer vorne auf der Neuigkeitswelle!

Wenn du so weiter machst, tausche ich mein REM gegen dein Kow How und ein Photonenmikroskop ;)

LG
Bernd

p.s. für eine andere Anwendung wäre dieses Teufelszeug auch für mich interessant
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Peter Reil in Februar 15, 2021, 20:31:10 NACHMITTAGS
Hallo anne,

sieht super aus - meine Neugierde ist entfacht!  :D

Freundliche Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Jürgen Boschert in Februar 15, 2021, 20:37:59 NACHMITTAGS
Liebe Anne,

traumhaft !

Ich freue mich für Dich (und uns). Du wirst uns sicher -sobald möglich- berichten, wie Du daran gekommen bist, ja und, wo man das Supermedium bekommen kann.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Februar 15, 2021, 20:56:16 NACHMITTAGS
Hallo,
so ein Zufall, habe gerade mit Ralf N. telefoniert und unter anderem über Brechungsindizes und Eindeckmittel gesprochen.

Das werde ich mir merken.

Carsten
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: deBult in Februar 15, 2021, 21:21:15 NACHMITTAGS
This is progress ... in "art" !

Best, Maarten
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bob in Februar 15, 2021, 21:28:50 NACHMITTAGS
Hallo Anne,
das ist ja eine interessante Nachricht! Die Fotos sind auf jeden Fall klasse - aber tolle Fotos bekommst Du bestimmt schon mit Brechungsindex 1,6 hin.
Kannst/darfst Du schon etwas sagen zur Benetzungsfreudigkeit, Kompatibilität zu Legemethoden und zum Potential für Langzeitstabilität?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bernd Miggel in Februar 15, 2021, 22:02:33 NACHMITTAGS
Liebe Anne,

das ist doch wohl kein vorgezogener Aprilscherz? ;)
Die Sache interessiert mich brennend!

Herzlichen Gruß
Bernd
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: bernd552 in Februar 15, 2021, 22:35:33 NACHMITTAGS
Dijodmethan?

LG
Bernd
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Februar 15, 2021, 22:46:42 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
das rege Interesse freut mich!
Ich bin aber tatsächlich nur die Person, die die Eignung für Diatomeenpräparate getestet hat.
Ich kann nichts zur genauen Zusammensetzung sagen.
Bob: es ist in der Anwendung wie andere Harze für Diatomeen, man kann Luft mit dem Lösemittel Aceton austreiben oder mit höher verdünntem Harz. Da das Aceton einen Siedepunkt von 59Grad Celsius hat, trocknet es recht schnell und gut. Ich habe noch nie so schnell Streupräparate gemacht.
Es verträgt sich mit den gängigen Legetechniken, der Klebegrund muss beständig gegen Aceton sein.
Vom Hersteller habe ich die Info, dass die Langzeitstabilität kein Problem sein dürfte, für mich war die Zeit zu kurz, hierzu Aussagen zu machen.
Bernd: wenn hier jemand innovativ ist, dann bist das wohl Du! Aber Du kennst mich ja, an irgendetwas brüte ich zumeist rum.
Es ist schön, dass soviel Feedback dazu kommt!
lg
Anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: RainerTeubner in Februar 16, 2021, 09:11:39 VORMITTAG
Hallo Anne,

ich bin auch sehr gespannt, welche Chemie sich hinter dem neuen, hochbrechenden Diatomeen-Einschlußmittel verbirgt.

Wann wird denn das Geheimnis gelüftet werden und ab wann ist es erhältlich?

Viele Grüße

Rainer
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bob in Februar 16, 2021, 09:22:01 VORMITTAG
Hallo Anne,
eine Frage habe ich noch zur Verarbeitung: Bei Pleurax verdampft man (ich) ja das Eindeckmittel und bringt Deckglas und Objektträger zusammen, wenn das Pleurax frei von Lösungsmittel aber weich ist. Das sollte für empfindliche Diatomeen günstig sein, weil es nachträglich nur noch minimal zu Schrumpfung durch Abkühlung kommt, nicht aber zu Schrumpfung durch Verdunstung. Wie sieht das beim neuen Eindeckmittel aus?

Pleurax finde ich schon ganz gut, aber die hohe Verarbeitungstemperatur stört ein Bisschen und das Ergebnis des Herstellungprozesses ist wohl auch nicht ganz einheitlich.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in Februar 16, 2021, 09:57:09 VORMITTAG
Hallo Anne,
Wie immer von Dir,
Super Diatomeen-Bilder! Und stets interessante Neuigkeiten!
Danke dafür!
Du schreibst:
ich habe derzeit ein Einbettharz zum Test mit einem sagenhaften Brechungsindex von 1,7412!
Einige Fragen stellen sich mir hierzu: Auf welchen  Wellenlängenbereich bezieht sich der gemessene Brechungsindex? Wie ist die Durchlässigkeit in Abhängigkeit von der Wellenlänge?
Auf der HP von Peter-H findet man eine ausführliche Abhandlung über unterschiedliche Eindeckmittel /Einbettharze und deren Brechungsindex. Danach hat Pleurax bisher den höchsten Brechungsindex (von 1,74! ), ist aber für kurzwelliges Licht praktisch nicht einsetzbar. Daher meine Fragen.
Hier der Link,
http://www.mikroskopie-ph.de/
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in Februar 16, 2021, 10:15:25 VORMITTAG
Hallo Anne,

es freut mich zu lesen, dass es Neuigkeiten gibt. Es wird doch nicht das gelbe Medium in gebleichter Version sein  ;D ;D ;D
Weiter viel Erfolg ! Wie sieht eine Amphipleura p. aus ?  ::)

LG
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Februar 16, 2021, 10:34:28 VORMITTAG
Hallo zusammen,
aus rechtlichen Gründen darf ich derzeit leider keine weiteren Auskünfte dazu geben, daher bitte ich um Geduld.
Nur so viel, es wird in den nächsten Wochen verfügbar sein!

Hallo Bob, es ist in der Verabeitung ähnlich wie Pleurax, braucht aber nicht diese hohen Temperaturen, ich konnte kein Schrumpfen beobachten.

lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in Februar 16, 2021, 10:39:44 VORMITTAG
Next progress will be embedding in diamond  ;D

Looking forward to the revelation of the new redmount!

Best wishes, René
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: martin_hu in Februar 16, 2021, 11:51:48 VORMITTAG
Hallo

konnte das Medium schon testen,
die Streifen von AP sind schon visuell schwach sichtbar, hier ein Bild ohne schiefe Beleuchtung
mit einem breitbandigen Grünfilter.

Gruss Martin

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/295762_63208015.jpg)
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in Februar 16, 2021, 14:30:46 NACHMITTAGS
Hallo Martin,
Unglaublich! Das ist das beste Bild einer A.p., aufgenommen im sichtbaren Licht und ohne schiefe Beleuchtung! Nicht nur die Streifen sind klar sichtbar sondern sogar die Poren in den Streifen! Offensichtlich ein fantastisches ,,Medium"!
Danke fürs Zeigen,
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: martin_hu in Februar 16, 2021, 14:47:29 NACHMITTAGS
Hallo Carlos

danke für die Rückmeldung, das ist ein sehr! gutes Medium,
hier noch der zweite Test einer Pleurosigma angulatum.
Die Eignung im UV müsste ich noch testen, aber im Grünen
ist es ja schon sehr gut! Die drei Schichten der Stege bei der Pa sind
schon eindeutig sichtbar.

Viele Grüsse

Martin

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/295779_32001227.jpg)
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: grovea in Februar 16, 2021, 15:28:20 NACHMITTAGS


        Neugierig bin ich schon und vermute es könnte sich um solch ein "Harz" handeln.   :o

        (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/295781_19575591.jpg)

        Eventuell erhältlich als MR-174 beim Optiker deines Vertrauens.  ;)

       @peter-h:  Schwefel ist auch dabei.  ;D

       Grüße
       Ralf.N
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Februar 16, 2021, 15:38:46 NACHMITTAGS
Hallo Ralf,
ich muss also nur meine Billiglesehilfe +2D in etwas Aceton auflösen und fertig?😎
Carsten
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: mikropit in Februar 16, 2021, 16:00:50 NACHMITTAGS
Hallo Anne, ich bin sehr gespannt

vG Peter - mikropit

Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: sushidelic in Februar 16, 2021, 16:24:57 NACHMITTAGS
Oh Mann, das macht einen wieder ganz wuschig...
Bin gespannt!

LG Michael
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: grovea in Februar 16, 2021, 20:26:40 NACHMITTAGS
Hallo Carsten,
wenn die "Gläser" von MITSUI CHEMICALS, INC. stammen und aus  MR 174 sind, wahrscheinlich klappt es. ;)
Gruß Ralf N.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: jochen53 in Februar 17, 2021, 09:48:07 VORMITTAG
Hallo,

hier eine Dissertation zu dem Thema: https://d-nb.info/1109790198/34

Gruß, Jochen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Februar 17, 2021, 11:11:40 VORMITTAG
Hallo zusammen,
mit den "high index" Gläsern hatte ich mich auch schon vor Jahren beschäftigt, da gibt es viele Patente dazu.
Die Problematik liegt ja nicht darin, dass es Medien mit solchen Brechungsindizes nicht gibt, wie man in der Doktorarbeit gut erkennen kann, sogar eine recht breite Palette.
Die eigentliche Problematik liegt darin, dass es eine Firma braucht, die die Herstellung eines solchen Einbettharzes für einen doch recht überschaubaren Kundenkreis zu einem vernünftigen Preis anbieten kann.
Und zu dem noch in einer Form abgeben zu können, die der aktuellen Gesetzeslage entspricht und nicht irgendwelche Chemikalien enthält, die den Vertrieb einschränken.
Damit durchbricht man natürlich die "Geheimniskrämermentalität" der Diatomisten, aber ich freue mich, RI 1,7412 für alle, das ist doch toll!

lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: RainerTeubner in Februar 17, 2021, 12:01:03 NACHMITTAGS
Hallo Anne,

Du sprichst in Deinem letzten Beitrag die "Geheimniskrämerei der Diatomisten" an, eine Sitte, die mich als Amateur schon arg stört. Aber glücklicherweise ist die chemische Natur des hochbrechenden Einschlußharzes in groben Zügen geklärt.

"Warum sollte der Chemiker die Arbeit seines Geistes nicht substantiell verwerthen, wie es der Schriftsteller oder der Künstler thut? Ueber den einzuschlagenden Weg kann man allerdings verschiedener Ansicht sein. Wenn aber ein Chemiker sich entschließt, die Natur seiner Entdeckung geheimzuhalten, während er den Gegenstand derselben auf den Markt bringt, so daß ihn Jeder kaufen kann, so darf er sich schließlich nicht wundern, wenn das Geheimnis von ephemerer Dauer ist. Die Zeit der Arcanisten ist vorüber. Wer in dem letzten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts seinen Fachgenossen ein chemisches Räthsel aufgeben will, der muß sich auch schon darauf gefaßt machen, daß dieses Räthsel früher oder später gerathen wird."

Das sagt August Wilhelm Hofmann 1877.

Viele Grüße

Rainer
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in Februar 17, 2021, 15:26:25 NACHMITTAGS
Liebe Diatomisten,

an eine "Geheimniskrämerei der Diatomisten"  glaube ich nicht. Ist es nicht eine Vorsicht in heutiger Zeit? Wer in einer Apotheke nach KMnO4 , H2O2 , NKO3 oder ähnlichen Chemikalien fragt wird doch gleich in eine bestimmte Ecke gestellt. Harmlose und gründliche Reinigung von Diatomeen habe ich immer nur mit den "harten" Mitteln hinbekommen. Ich habe schon vor Jahren mir verkiffen solche Rezepte zu veröffentlichen. Geheimnis ? Nein ! Es besteht leider eine gewisse Gefahr, dass unerwünschter Besuch ins Haus steht. Manch einer lächelt über diese Einstellung, aber lieber belächelt als ....
Es werden heute Strassenzüge abgesperrt wenn in einer alten Flasche mit Chemikalien aus der SW-Fotografie noch wenige mL gefunden werden. Ist so geschehen !!!

Ich würde also das Wort Geheimniskrämerei nicht verwenden, sondern eher Vorsicht.

Ein weiterer Punkt ist das Einschlußmedium. Es macht wirklich Hoffnung, wenn Anne durch ihr Engagement ein verfügbares Medium in Aussicht stellt. Die schönen alten Substanzen sind nur noch über Freundschaften zu bekommen. Wieder eine Geheimniskrämerei, aber wie will ich 100 mL Caedax gerecht verteilen und anbieten? Vermutlich mache ich mich sogar strafbar, da Caedax giftig und krebserregend ist.

Ich bin der Meinung, dass es bei den Diatomisten keine Geheimniskrämerei ist, sondern nur Vorsicht und Zurückhaltung. Göke hatte u.a. in einem Artikel beschrieben wie man Foraminiferen mit Flußsäure transparent macht. In einem Satz hat er zur Vorsicht aufgerufen.
Würde ein solcher Beitrag heute noch mit einer Anleitung dazu gedruckt?

Geheimniskrämerei - NEIN - die Zeiten haben sich verändert und was vor 50 Jahren noch für Lacherfolge gut war wird heute mit einer Straftat geahndet.

Also freuen wir uns auf ein neues Medium, was verfügbar, handhabbar, bezahlbar und mit weiteren guten Eigenschaften versehen ist. Zudem ohne Geheiminskrämerei !

Einen schönen Aschermittwoch
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Februar 17, 2021, 15:56:44 NACHMITTAGS
Lieber Peter,
na so ein bißchen was ist da schon dran. Nicht umsonst wird gesagt, dass das Rezept des Klebegrundes von Klaus Kemp in einem Tresor verwahrt wird bis zu seinem Tod und Stefano Barone (diatomshop.com) würde niemals das Rezept seines selbst entwickelten Einschlußmittels preisgeben, geschweige denn einen Milliliter davon verkaufen.
Gut hier handelt es sich um 2 gewerbliche Verkäufer, das könnte ein Unterschied sein. Aber es gibt sicherlich noch mehr Beispiele.

Göke hat hier mit seinen Leitfäden fantastische Arbeit geleistet, die für jeden Anfänger Gold wert sind.

lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Februar 17, 2021, 16:18:58 NACHMITTAGS
Ein Gruß an die Experten,
irgend wo habe ich gelesen, daß das Einbettmittel   den gleichen Brechungsindex haben sollte wie das Glas des Objektivs . Wozu benötigt man  also hochbrechendes Eindeckmittel? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Gruß Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bob in Februar 17, 2021, 17:43:20 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Diatomeen und Radiolarien sind gereinigt glasklar. Die Sichbarkeit kommt durch den Brechungsindex-Unterschied erst zustande. Die hier gezeigte Amphipleura pellucida ist zudem ganz fein gebaut, so dass es mit dem Lichtmikroskop schon sehr schwierig ist, die Porenstruktur sichtbar zu machen. So gut wie Martin oben habe ich das zum Beispiel gar nicht hinbekommen. Da kommt dann der Brechungsindex des Eindeckmediums zum Tragen. Von Heurck hat die A.p. vor über 100 Jahren mal toll aufgelöst und fotografiert, sein Eindeckmittel aus der Giftküche hatte einen Brechungsindex von über 2.

Anbei ein nicht so dolles Foto von Diatomeen-Material in Luft.

Viele Grüße,

Bob

Bob
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: plaenerdd in Februar 17, 2021, 23:28:34 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Zitatirgend wo habe ich gelesen, daß das Einbettmittel   den gleichen Brechungsindex haben sollte wie das Glas des Objektivs . Wozu benötigt man  also hochbrechendes Eindeckmittel? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Ja, hast Du! Dann käme ja nur Immersionsöl als Eindeckmittel in Frage.
Mit der Wahl des Brechungsindex kann ich steuern, was ich zu sehn bekomme. Möchte ich z.B. die feinen Schuppen auf der Außenseite eines Haares sehen, brauche ich einen großen Unterschied des Brechungsindex des Einschlußmittels zum Haar. Will ich aber in das Haar hinein sehen, um das "Mark" anzusehen, sollte der Bechungsindex sehr ähmlich dem des Haares sein, so dass die Oberfläche praktisch verschwindet.
Den gleichen Brechungsindex des Objektives sollte das Immersionsöl haben, wenn ich Immersionsobjektive verwende.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Februar 18, 2021, 10:56:57 VORMITTAG
Hallo Bob und Gerd,
vielen Dank , jetzt sterbe ich nicht dumm.
Da ich nur Pflanzenschnitte verarbeite, bin ich mit EUPARAL gut bedient.
Gruß Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: MikroMicha in Februar 18, 2021, 18:12:43 NACHMITTAGS
Liebes Forum,

im Zusammenhang mit diesem Thread möchte ich noch einmal ein anderes Thema aufgreifen, bei dem viel diskutiert wurde:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39853.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39853.0)

Hier ging es um die Frage, ob eine Kondensorimmersion für hochaufgelöste Beobachtungen etwas bringt, oder nicht. Wenn man zwischen den Zeilen liest, teilen viele die Meinung, dass eine Kondersorimmersion nichts bringt bzw. der Aufwand in keinem Verhältnis zum Auflösungsgewinn steht. Aber wieso werden dann hochaperturige Immersionskondensoren mit N. A. 1,4 gebaut? Es wurde dann auch die "harte Nuss" für Auflösungsversuche der Diatomee Amphipleura pellucida ins Spiel gebracht.

Dieser aktuelle Beitrag zu einem hochbrechenden Einschlussmedium bietet vielleicht den Anreiz für diejenigen, die einen hochaperturigen Immersionskondensor besitzen, hier wirklich mal Bilder einzustellen, die den Unterschied in Punkto Bildauflösungsgewinn einmal mit und ohne Kondensorimmerion zeigen.

Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Heiko in Februar 18, 2021, 22:45:36 NACHMITTAGS
Liebe Einbettmittel-Experten,

angestiftet durch die Erörterungen oben, habe ich einem meiner Haare ein Bad in der Schwefelschmelze gegönnt. Das Foto entstand natürlich nach dem Erstarren:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/296003_32001227.jpg) (https://abload.de/image.php?img=haarschwefelschmelzeazk5w.jpg)

Der Brechungsindex des Schwefels wird mit 2,00 angegeben. Entweder dadurch, oder weil das Haar nach dem Temperaturschock ,,kooperiert", erscheint die Oberflächenstruktur doch recht plastisch.

Viele Grüße,
Heiko
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Fraenzel in Februar 18, 2021, 23:24:32 NACHMITTAGS
Hallo Heiko,
könntesr du uns Angaben über die verwendete Optik/und oder einen Maßstab liefern.
Mikrogrüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in Februar 18, 2021, 23:28:19 NACHMITTAGS
Tag Micha,

An oil condenser used without oil will add spherical abberation to the system, and I'm not entirely sure what influence that has on the image quality. So what you are asking is that someone would show image of the same thingy with two different systems, one dry 0.9 and an oil 1.4 system. The condenser prisms are different between them. There are few people around with two systems lingering around. Also, working at that kind of apertures gets tricky very quickly, and before you know it, the day is over without images you're really satisfied with ;-)

Anyway, I can show you a couple of my latest images, quick and dirty, as I see no point in spending too much of my time on this topic. You can spend a lot of time fiddling around with these systems, there are always some variables that influence the imaging negatively, in the case here the layer of mountant on top of my specimen which adds spherical abberation for which I cannot compensate properly here.

Anyway: subject: scales of Mallomonas teilingii, whole cells embedded in Pleurax.  System: Olympus DICT-HR for oil 1.4. Images straight from the camera, no enhancements. First image without, second image with oiled condenser. Last image however with aperture slightly closed: at full aperture of 1.4 the system gives so much glare as to make the image useless. Might be due to the mountant layer on top of the specimen(?).

Last two images show another specimen, first one brightfield with the iris closed (probably around NA 0.8, took no note of it) and the corresponding DICTHR (oiled) image. Brightfield really isn't doing too bad ;-).
Remember (as a humbling thought), the Victoreans showed it all before.

Best wishes, René

ps, I do always use this condense immersed, but with water. This is possibly the last time oiling it, it really isn't worth the hassle.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in Februar 18, 2021, 23:37:00 NACHMITTAGS
For an oversight image: this thingy.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Heiko in Februar 19, 2021, 09:55:02 VORMITTAG
Hallo Peter,

mit dem 63er und ziemlich nachvergrößert.

Gruß, Heiko
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Fraenzel in Februar 19, 2021, 12:10:03 NACHMITTAGS
Danke Heiko,
Gruß Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: jcs in Februar 20, 2021, 08:56:01 VORMITTAG
Zitat von: Rene in Februar 18, 2021, 23:37:00 NACHMITTAGS
For an oversight image: this thingy.
Hallo Rene,

sehr schöne REM-Aufnahme! Was Plastizität und Detailauflösung angeht, ist das REM dem Lichtmikroskop halt immer noch weit voraus. Wie hast Du die filligrane Probe präpariert, ohne dass die Schuppen oder die feingliedrigen Fühler verlorengehen?

Jürgen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Georg Abele in Februar 20, 2021, 21:16:03 NACHMITTAGS
Eigentlich hatte ich vor das neue Einschlussmittel am Sonntag vorzustellen. Ich habe heute das Patent angemeldet. Da ich keine Signaturkarte besitze, ging das leider nur in Papierform per Post und nicht online. Ich muss daher nochmals warten bis ich die Eingangsbestätigung habe. Sonst hält mir das Patentamt meine eigene Veröffentlichung als Stand der Technik vor und verweigert die Erteilung des Patents. Ich bitte also noch um ein paar Tage Geduld.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in Februar 21, 2021, 03:20:02 VORMITTAG
Ah, looking forward to the introduction  :) 
My replies got a bit off topic, will take the discussion elsewhere.

Best wishes, René
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: unkenheini in Februar 21, 2021, 09:36:45 VORMITTAG
Moin Herr Abele,
Die paar Tage Geduld werde ich noch aufbringen. :D Es wäre echt super wenn es auch mir als Privatperson möglich ist das Einbettmittel zu erwerben.
Vielen Dank für die investierte Zeit,um ein Einbettmittel zu schaffen,das eventuell problemlos in Deutschland zu bekommen ist!Auch vielen Dank an Anne und Martin für die Tests und die tollen Fotos.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: RainerTeubner in Februar 28, 2021, 17:17:33 NACHMITTAGS
Hallo,

Anne Gleich war so freundlich, mir ein Diatomeen-Präparat mit dem neuen, hochbrechenden Einschlußmittel zu schicken. Anbei ein erstes Ergebnis:

Viele Grüße

Rainer
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Kurt in Februar 28, 2021, 20:46:04 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

natürlich glaube ich dir, dass du uns hier ein Bild zeigst, welches mittels Mikroskop entstanden ist.
Du verwendest ein Super-Objektiv, eine tolle Kamera und ein ebenfalls tolles Mikroskop und machst dann mit der Bildbearbeitung alles zu einer mittelmäßigen Tuschezeichnung, die nichts aber gar nichts mit einem realistischen mikroskopischen Bild mehr zu tun hat...., warum?
Ich verstehe, dass du uns die feinen Strukturen dieser Alge und die Vorteile des hochbrechenden Einschlußmediums zeigen möchtest, aber warum mit so einem Bild?

Viele Grüße
Kurt
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Februar 28, 2021, 21:52:41 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,
danke, dass Du meiner Bitte nachgekommen bist und das Bild hier zeigst.
Die Feinstrukturen der Amphipleura p. aufzulösen bedarf außer einem hochbrechenden Einbettharz auch noch eine perfekte Beleuchtung und Ausrichtung.
Ich freue mich, dass Dir dies gelungen ist - ohne monochromatische Beleuchtung, ohne Dunkelfeld, nur mit Hellfeld. Das halte ich für beachtlich.
lg
Anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: RainerTeubner in März 01, 2021, 09:10:42 VORMITTAG
Hallo Kurt,

wenn ich mir Deine Macro-Aufnahmen anschaue, kann ich gut verstehen, daß Du mit meinem Diatomeen-Photo ziemlich unzufrieden bist.
Mein Ziel war es allerdings nicht, ein schönes Diatomeenbild zu liefern, sondern zu zeigen, daß sich die Diatomee Amphipleura pellucida mit dem neuen, hochbrechenden Einschlußmittel gut auflösen läßt. Das ist mir doch gelungen, auch wenn da nur eine mittelmäßige Tuschzeichnung herausgekommen ist.

Viele Grüße

Rainer
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 01, 2021, 09:49:14 VORMITTAG
Hallo Kurt,
ZitatDu verwendest ein Super-Objektiv, eine tolle Kamera und ein ebenfalls tolles Mikroskop und machst dann mit der Bildbearbeitung alles zu einer mittelmäßigen Tuschezeichnung, die nichts aber gar nichts mit einem realistischen mikroskopischen Bild mehr zu tun hat...., warum?
Wie kommst Du denn darauf?
Rainer:
ZitatAnne Gleich war so freundlich, mir ein Diatomeen-Präparat mit dem neuen, hochbrechenden Einschlußmittel zu schicken. Anbei ein erstes Ergebnis:
Natürlich ist da noch Luft nach oben! Offensichtlich war er froh, erstmals die Streifenfeinstruktur der AP ohne auflösungsverstärkende ,,schiefe Beleuchtung" und andere Tricks im Hellfeld zu sehen. (siehe Annes Beitrag.) Deshalb ja ,,Anbei ein erstes  Ergebnis"
Ein m. E. deutlich besseres Bild wurde ja bereits von Martin hier eingestellt. Auch ohne ,,schiefe Beleuchtung" , allerdings mit einem polarisierendem Breitbandgrünfilter und einem Kondensor mit A = 1,33! (Wer hat das schon, ich nicht.)
Hallo Rainer,
Glückwunsch zu Deinem Erfolg! Bin gespannt auf weitere Ergebnisse!
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 01, 2021, 12:36:53 NACHMITTAGS
Liebe Diatomisten,

natürlich sind wir froh, wenn es demnächst ein geeignetes hochbrechendes Medium für feine Diatomeen gibt. Wie bekannt kann man auch mit der Trickkiste UV-LED, schiefe Beleuchtung und Objektive mit NA = 1,4 und ebenso einem Kondensor sogar mit dem alten Caedax die Poren der A.p. sichtbar machen. Aber natürlich ist mit einem geeigneten Medium die Sache einfacher.

Sollte dieses neue Medium auch noch eine Transparenz im UV @365nm haben, so wäre ein weiterer Gewinn zu verzeichnen, denn der Brechwert ist keine Konstante.

Vor über 10 Jahren habe ich ZRAX untersucht und gemessen. Der Glücksfall, dass mit abnehmender Wellenlänge der Brechwert steigt ! Diese Funktion ist bei allen Gläser bekannt.

Warten wir also noch etwas und haben dann die Möglichkeit traumhafte Bilder der A.p. zu zeigen.

Schöne Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: martin_hu in März 01, 2021, 13:19:58 NACHMITTAGS
Hallo Peter

Der Brechungsindex bei Speedax steigt gegen die kürzeren Wellenlängen ähnlich an wie bei Zrax und erreicht bei 400nm annähernd 1.8, inwieweit es bei 365nm noch brauchbar durchlässig ist, habe ich zurzeit meine Zweifel, vielleicht erleben wir diesbezüglich eine Überraschung.
Ap wird aber trotzdem ein Knackpunkt bleiben.

Gruss Martin
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Alfons Renz in März 01, 2021, 15:02:47 NACHMITTAGS
Hallo,

Ein ganz schneller Vergleich: Das neue Einbettmittel im direkten Vergleich zu Euparal auf einem Maus-Pad, beleuchtet mit einer UV-Taschenlampe (ca. 395 nm):

Euparal hat eine leichte grüne Eigenfluoreszenz, absorbiert aber nicht, während Speedax sehr stark absorbiert, aber nicht fluoresziert.

Herzliche Grüße,

Alfons
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Kurt in März 01, 2021, 18:03:00 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

ja, es ist dir gelungen zu zeigen, dass das neue Einschlußmittel sehr gut ist.

Ich habe 2004 mit meinem CZJ Nf-Mikroskop, einem APO 90/1,30 (33 mm, aus den 50er Jahren) und einer Canon A80 auch Fotos der Amphipleura p. von einer Testplatte gemacht. Den 1,4er Kondensor hatte ich mit Wasser immergiert und schiefe Beleuchtung am Pankraten eingestellt. Das Einschlußmittel für die Diatomeen auf der Testplatte hat ein n=1,60...1,65. Die Canon A80 hat die Bilder mit 1/20 sec belichtet und die Bilddatei hatte eine Größe von 1,5 MB!

Ich zeige hier erst das unbearbeitete Bild und dann das etwas nachbearbeitete Bild.
Es wäre interessant, wie die A.p. unter gleichen Bedingungen von Einstellungen des Mikroskopes und der Camera bei  n=1,6 und bei n=1,74 aussieht, vielleicht kannst du uns da auch noch ein Foto machen - würde mich freuen.

Hier nun meine 2 Bilder:

Viele Grüße
Kurt

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/296751_2863675.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/296751_25773083.jpg)






Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rawfoto in März 01, 2021, 18:36:11 NACHMITTAGS
Hallo Kurt

Spannend, aber du hast noch zwei Probleme:

Ein Hotspot in der Fotoadaption
Ein Belichtungsproblem von ca. 2 Lichtwerten

Das zweite ist leicht zu beheben, manuelle Belichtungskorrektur um 2 volle Stufen. Wenn du z.B. 1/30 Sekunde hast musst du mit 1/8 Sekunde belichten. Der Belichtungsmesser geht von 18% Lichtreflexion aus, da du im Durchlicht viel mehr Licht zur Kamera schickt arbeitet dieser falsch. Wenn man die Tonwerte nach der Aufnahme hochzieht ist das meist mit einem Verlust verbunden.

Beim Hotspot hast du eine interne Reflexion die meist in der Fotoadaption entstehen, ich gehe davon aus das du sie im Okular nicht siehst. Oft hilft ein Formatrahmen und das Schwärzen der Innenseite (schwarz ist nicht Schwarz, bei einigen Farben kann man Schwarzmacher beimischen. Rillen sind auch Ei Utes Hilsmittel gegen Hotspots. Die Ursache ist oft nicht leicht zu beheben.

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Peter Reil in März 01, 2021, 19:23:29 NACHMITTAGS
Hallo,

bei mir klappt es nicht, die Diatomee im Hellfeld aufzulösen.

Am Präparat von anne liegt es nicht.  :)
Am Equipment sollte es auch nicht liegen (Olympus BH2, 100er SPlanApo, Kondensor 1,4, geköhlert, mit und ohne Immersion).

Also liegt es wohl an mir.  :-[

Mit DIC kann ich die Streifen erahnen, im Foto mit Tricks ein wenig sichtbar machen.
So auch im Dunkelfeld.

Freundliche, leicht frustige Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rawfoto in März 01, 2021, 19:37:09 NACHMITTAGS
Hallo Peter

Hast du denn das Spektrum des Licht eingeschränkt?
Schaust du auf ein Bild oder durch das Okular?
Wenn du durch die DSLR schaust, hat die einen Tiefpassfilter - sprich Weichzeichner, der kostet Auflösung ...

Es muss also nicht an dir liegen ;)

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Georg Abele in März 01, 2021, 20:38:00 NACHMITTAGS
Guten Abend!
Nachdem mein neues Einschlussmittel am Stammtisch der Tübinger Mikroskopischen Gesellschaft vorgestellt wurde, wurde ich gebeten es hier ebenfalls vorzustellen. Der Patentantrag ist eingereicht und ich habe die Bestätigung vom Patentamt in Händen. Eigentlich wollte ich warten bis ich einen endgültigen Preis kalkuliert habe, mir fehlen noch Daten dazu. Im besonderen für eine bestimmte Komponente, für das Sicherheitsdatenblatt und für die Überarbeitung bzw. Neuerstellung meiner Homepage in diesem Zusammenhang.

Ich werde den Preis also nachreichen müssen. Das Einschlussmittel wird es voraussichtlich in zwei Ausführungen geben:

Speedax 1,74 AC (AC für Aceton)
Einschlussmittel für mikroskopische Proben aus hochbrechendem Dithiourethanharz, gelöst in Aceton.
Gebinde: 20g in Braunglasflasche mit Spatelverschluss, also einem Verschluss mit einem kleinen Spatel zum verlustarmen entnehmen und aufbringen.

Speedax 1,74 Air (Air für Lufttransportfähig)
Einschlussmittel für mikroskopische Proben aus hochbrechendem Dithiourethanharz, Exportversion ohne Aceton. Dieses Speedax ist, da kein brennbares Aceton vorhanden ist, für den Lufttransport geeignet, also kein Gefahrgut. Der Anwender kann es entweder selbst nach Anleitung mit Aceton auffüllen oder, durch erwärmen, z.B. in einem Wasserbad oder im Trockenschrank, pur verwenden.
Gebinde: 20g in Braunglasflasche mit Weithals.

Eigenschaften des reinen, ungelösten Speedax 1,74:

Brechungsindex ne23 = 1,7412
Abbe-Zahl ve = 18,3
Farbe: Gelblich, transparent
Geruch: Kalt nahezu geruchlos, erwärmt auf 80°C ein leichter Organoschwefelgeruch.
Thermoplastisch, Erweichung ab ca. 40°C, flüssig ab ca. 80°C
Amorph, etwas kaltfließend
Ohne Kristallisationsneigung
Alterungsstabil
Nicht reaktiv
Lichtecht
Säurefrei

Frei von: Arsen, Selen, Antimon, Quecksilber-Verbindungen, Halogenverbindungen, PCB, Phenole, Naphthole, Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und freiem Schwefel.
Löslich in Aceton, Alkoholen (Ethanol, n/iso-Propanol)
Schwer löslich in Aromaten (Toluol, Xylol)
Unlöslich in Wasser, Petrolether, Cyclohexan

Brechwerttabelle, gemessen mit einem Abbe-Refraktometer mit BS6-Spezialprisma und Spektrallampen:

ng   (435,8 nm) = 1,885
nF'  (480,0 nm) = 1,7635
n     (508,5 nm) = 1,7522
ne   (546,1 nm) = 1,7412
n     (578,0 nm) = 1,7337
nD   (589,3 nm) = 1,7318
nC'  (643,8 nm) = 1,7230
Abbe-Zahl ve = 18,3

Zum Vergleich: ZRAX erreicht den Brechungsindex 1,74 erst bei etwa 400 nm.

Die Absoptionskante liegt bei ca. 400 nm bei einer Schichtdicke von 20 µm.

Speedax 1,74 ist, bedingt durch die Zusammensetzung, von zuverlässig konstanter Qualität. Jede einzelne Charge wird per IR auf Rest-Isothiozyanat kontrolliert.
Speedax 1,74 unterliegt keiner Verkaufsbeschränkung für Privatpersonen weil es gesundheitlich unbedenklich, nicht umweltschädlich und ungiftig ist.

Ich hoffe der Wissenschaft und den Mikroskopikern hiermit ein gutes Einschlussmittel an die Hand zu geben..

Nicht geeignet ist es für UV-Mikroskopie, Fluoreszenz-Mikroskopie, als Parfüm und fliegen kann es auch nicht.

Erhältlich ist es exklusiv bei mir, also:

mba Abele GmbH
Nägeleshofstr. 80
73434 Aalen

E-Mail: thin-section@t-online.de



Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: deBult in März 01, 2021, 20:49:56 NACHMITTAGS
Gratuliere!

And thank you for the effort as - to my understanding - this medium is easy to use and non toxic.

Best, Maarten
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: sushidelic in März 01, 2021, 20:53:06 NACHMITTAGS
Guten Abend,

jetzt konnte ich endlich mal ran an die Amphi in Speedax. Dank gilt Herrn Abele für die Entwicklung, das ist echt etwas Besonderes und Anne für die Bereitstellung des Testpräparates!

Ich hab im Hellfeld Struktur erahnen können, das hat mich aber gar nicht so interessiert, ich bin dann direkt mit monochromer Kamera und 450nm Licht und verschiedenen Beleuchtungsvarianten auf die Gute losgegangen. Es war so viel einfacher, die Struktur aufzulösen, als ich es bei anderen Präparaten in Erinnerung hatte, und vielleicht ist jetzt auch mal gut mit mir und meiner speziellen Diatomeenfreundin, ich glaube kaum, dass ich da noch viel mehr rausbekomme.

Anbei sechs Bilder mit Speedax @450nm, RI ~1.84, immer die Totale verkleinert und ein 1:1 Ausschnitt. Immer mit dem Olympus PlapoN 60x/1.42, 450nm Licht, 2x Optovar, Kamera ASI183mm Pro (2.4µm Pixelgröße, im 1:1 entspricht ein Pixel also 20nm).

1. Hellfeldkondensor, 1.4 Toplinse immergiert, gekreuzte Polfilter
2. Hellfeldkondensor, 1.4 Toplinse immergiert, DIC HR
3. Öl-Dunkelfeldkondensor immergiert, also COL, gekreuzte Polfilter

Viel Spass mit meinen Tuschezeichnungen, und viel Spass beim Einbetten!
LG Michael
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Siegfried in März 01, 2021, 21:08:22 NACHMITTAGS
Hallo
Ich habe ja dankenswerterweise auch ein Streupräparat von Anne mit dem neuen Einschlußmittel bekommen.
Habe mit meiner einfachen Ausrüstung auch einen Versuch im Hellfeld gemacht.
Zeiss Standard
Zeiss Neofluar 100/1.30 Oel
Kondensorlinse NA. 1,4
Die Feinstrukturen der Amphipleura pellucida wurden auf jeden Fall auch aufgelöst.
Werde mir das neue Eindeckmittel auch bestellen.
Anbei 2 Fotos.
Foto 2 ist ein Ausschnitt.
  Gruß von Siegfried
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Peter Reil in März 02, 2021, 08:48:32 VORMITTAG
Hallo,

im reinen Hellfeld ist es mir nicht gelungen, die Struktur der Kieselalge sichtbar zu machen.
Zwei dezente Hinweise (danke Anne!) führten sogleich zu diesem Ergebnis.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/296788_33420276.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a-diatomee31tjpp.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/296788_32347029.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a-diatom199kya.jpg)

Es lag also an mir.  ::)

Ach so, ich vergaß: Bilder nicht nachgeschärft.  Kondensor immergiert oder nicht, machte keinen für mich sichtbaren Unterschied.

Freundliche Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Siegfried in März 02, 2021, 09:08:51 VORMITTAG
Hallo Anne, hallo Peter
Ich habe zwar kein Olympus, mich würden aber die dezenten Hinweise auch interessieren.
Auch verwendetes Objektiv.
Und meine Amphipleura pellucida kommt mir auch viel, ich sage mal (schmäler) vor?

   Gruß von Siegfried

Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 02, 2021, 10:46:39 VORMITTAG
Hallo Siegfried,
die Hinweise sind auch bei Michaels absolut unfassbaren Bildern zu lesen, er hat seine Bilder mit gekreuzten Polfiltern gemacht.
Dann hängt es eigenlich nur noch davon ab, ein Exemplar zu finden welches die Poren schön präsentiert aufgrund der Lage im Präparat.

Michael:
Ich knie nieder, ich bin fassungslos, ich finde keine Worte,was soll ich sonst noch sagen?
Das sind die weltbesten, absolut einmaligsten Bilder von A.p. die ich je gesehen habe.
(Dabei hast Du so ein liebloses Schnellpräparat erhalten...)

lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Siegfried in März 02, 2021, 14:04:05 NACHMITTAGS
Danke Anne
Werd ich heute Abend ausprobieren.
Jetzt erst noch das herrliche Wetter nutzen und meine Biosalatpflanzen
in's Gewächshaus setzen.
Die Bilder von Michael sind, wie du schon sagst, unfassbar schön.
Einzigartig.
          Gruß von Siegfried
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: sushidelic in März 02, 2021, 14:42:26 NACHMITTAGS
Danke für die Blumen!

Da hat jetzt das Speedax wirklich geholfen, "pellucida" heisst ja nicht umsonst "durchsichtig", und das Erkennen / Auflösen der Poren scheitert meistens eher am Kontrast als an der Größe. Bei dieser Session habe ich nichts anderes gemacht als alles zu Köhlern, Polarisatoren rein und eine Diatomee aussuchen, die richtig lag (die Rotation gegenüber den Polarizern ist entscheidend, ob man nur die Striae oder auch die Alveolen sieht - hoffentlich habe ich jetzt keine Fachbegriffe durcheinandergebracht), Blaufilter rein, Kamera an und los. Der Kontrast war deutlich besser, als bei all meinen anderen Amphipleura-Präparaten.

Eine Sache war noch ganz amüsant - es handelt sich hier um Stacks, deren Einzelbilder in wenigen Nanometern Abstand aufgenommen wurden. Das wäre mit dem Feintrieb nicht zu machen gewesen, deswegen habe ich mich einer designbedingten Eigenart des Mikroskops bedient: Beim Einschalten der 100W-Halogen ist das Stativ noch kalt, wird aber dann sukzessive von der Lampe erwärmt und dehnt sich dabei aus, bis es "Betriebstemperatur" hat. In diesem Zeitraum habe ich einfach vor dem Starten der Kamerasequenz auf meine unterste Ebene fokussiert, und dann nach ca. 3 min Reihenaufnahmen war mein "Thermostacking" ganz oben auf der Kieselalge angekommen. Sobald das Mikroskop Betriebstemperatur hat, ist der Spass vorbei.

LG Michael
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Kurt in März 02, 2021, 17:12:25 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

bei Michaels Bilder lege ich ebenfalls einen großen Blumenstrauß dazu und bei den Bildern von Peter R. kann ich nur sagen: ja, 100% alles richtig gemacht, genau das möchte ich an einem unbearbeiteten Bild bei so einem Test sehen - also auch viele Blumen für Peter!!

Grüße
Kurt
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 02, 2021, 17:19:21 NACHMITTAGS
Hallo Michael,

wirklich ein tolles Ergebnis was Du vollbracht hast. Eine Frage dazu noch. Was ist die physikalische Erklärung für die Polfilterausrichtung? Der Einfluß ist also ähnlich einer schiefen Beleuchtung ? Und müssen die beiden Polfilter gekreuzt sein ?

Weiter viel Erfolg !
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: sushidelic in März 02, 2021, 17:28:11 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

exakt sagen, warum es so ist, kann ich auch nicht. Meine laienhafte Erklärung ist, dass die Polarisationsrichtung parallel zu den Striae wohl diese bevorzugt, quer dazu diese abmindert und die Poren hervorholt. Ich suche dann immer ein Exemplar, das im Okular eher "grisselig" wirkt, wenn man klar die Striae erkennen kann und sie mit dem Auge subjektiv kontrastreicher ist, kann man die Poren meist nicht erkennen. Auch ist es manchmal hilfreich, nicht 100%ige Auslöschung bei den Polfiltern einzustellen, sondern marginal daneben, in eine Richtung wird's dann besser, in die andere schlechter. Aber ich spreche hier von vielleicht 2-5° Drehung.
Ob man ein wirklich gutes Karomuster sieht, kann ich bei 1200x am Okular (60x Objektiv, 2x Optovar, 10x Okulare) trotz recht guter Augen gar nicht sagen, dass sehe ich dann nur hochvergrößert auf dem Bildschirm. Und wenn mal der 450nm Blaufilter drin ist, sieht man eh nix mehr ;).

LG Michael
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 02, 2021, 18:46:04 NACHMITTAGS
Hallo,
Mit dem neuen Eindeckharz kann man tatsächlich mit sichtbarem Licht die ,,Querstreifen" einer  A.p. erstaunlich klar erkennen. Das liegt sicher an den außergewöhnlich guten Eigenschaften und dem hohen Brechungsindex des neuen Eindeckharzes.
Bei den Bildern von Martin H. und Michael S. sind zudem auch die Poren der einzelnen Streifen klar erkennbar! Das ist unglaublich! Das kann nicht allein am Eindeckharz liegen.
Ohne auflösungs- verstärkende Maßnahmen, z.B. schiefe Beleuchtung oder mit kurzwelligerem UV-Licht sollte das nicht möglich sein. (Hierüber gibt es hier im Forum mehrere Beiträge.) Hier ein link zum Thema (Hp.  von Peter-H). Darin findet man auch einiges zum Abstand der Poren!
http://www.mikroskopie-ph.de/index-Amphipleura.html
Hallo Martin H. und Michael S.,
Von allen bisher gezeigten Bildern der mit dem neuen Medium eingedeckten A.p. zeigen nur eure Bilder auch die Poren der Streifen klar und deutlich aufgelöst! Wenn man die exakte Vergrößerung der gezeigten Bilder kennen würde, z.B. Bildbreite in µm oder einen ins Bild eingebundenen Maßstab-Balken, könnte man leicht den Porenabstand ausmessen. Habt ihr diesen Abstand mal bestimmt?
Denkbar ist natürlich, dass Ihr zufällig eine Ap. ,,erwischt" habt, die größeren Porenabstand als üblich hat.
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: sushidelic in März 02, 2021, 19:04:10 NACHMITTAGS
Ich hab da mal was vorbereitet...

@Carlos - Michael L. wäre korrekt, falls Du mich in Deinem Beitrag gemeint haben solltest ;). Wobei Michael Sushidelic auch ganz cool wäre, aber das ist nur mein Alter Ego im Netz, war mal der Titel eines Ambient - Elektronik - Albums vom Künstler "Sushi Club" auf dem Label Electrolux, in das ich vernarrt war.

EDIT: Muss nochmal nachmessen! Kommt gleich!

So, nachgemessen:
Porenmitte zu Porenmitte ~240nm
Striae zu Striae ~320nm

Also ein recht großes Exemplar, Länge der Diatomee insgesamt 115µm.

Ist aber nur "berechnet", ich hatte nie ein Objektmikrometer unter dem Objektiv. Ich projeziere direkt auf den Sensor, mit 60x Objektiv und 2x Optovar. Bei 2.4µm Pixeln ergibt das 2.4/120 = 0.02µm pro Pixel, also 50 Pixel sind ein µm. Soviel die Theorie, ob das in der Praxis alles so stimmt, kann ich nicht sicher sagen.

LG Michael

Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Peter Reil in März 02, 2021, 19:49:23 NACHMITTAGS
Hallo,

danke für die Blumen!

Meine Aufnahmen waren mit normalem Halogenlicht und gekreuzten Polfiltern. Ich gebe zu, man muss ein wenig suchen, bis man eine Diatomee findet, die geschickt liegt.

Das geht aber noch besser.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/296856_21210914.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a-diatomswskjwr.jpg)

Benutzt habe ich Objektiv SPlanApo 100/1,4, Kondensor nicht immergiert, einen Blaufilter BG12, das Bild im Photoshop in Schwarzweiß gewandelt und geschärft.
Bei normaler Durchsicht durch die Okulare sehe ich nur "blauen Matsch".

Jetzt wird es Zeit, dass ich damit aufhöre.

Liebe Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Michael L. in März 02, 2021, 20:59:20 NACHMITTAGS
@sushidelic Michael L bin ich 😀
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 02, 2021, 22:20:01 NACHMITTAGS
Hallo Michael,
ZitatSo, nachgemessen:
Porenmitte zu Porenmitte ~240nm
Striae zu Striae ~320nm
Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. 
Um die Poren und Striae von der gemessenen Größe aufzulösen, braucht man eine ,,wirksame" Apertur  von 1,15 bzw. 0,85. Mit einer Objektiv-Apertur von 1,4 reicht dazu auch ein Trockenkondensor mit A = 0,9.
Offensichtlich muss man erst einmal die ,,richtige Ap."  mit  großem Poren-Abstand  und richtiger  –Größe im Präparat suchen. Mit UV-Licht kann man dagegen deutlich geringere Poren-Größe und  -Abstände auflösen. (Gemessene Abstände, die ich bisher kannte, liegen bei  <  = 0,20µm.)
Hallo Peter (R.),
Gratuliere zu Deinem super Bild der Ap.!  Alle Poren  der Ap. sind klar erkennbar! Das neue Eindeckharz macht offensichtlich Details erkennbar, an denen man mit den bisherigen Eindeckmitteln oft scheitert. Mir ist jetzt auch klar, warum Du das auch mit einem Trocken-Kondensor erreicht hast.
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 02, 2021, 22:52:40 NACHMITTAGS
Liebe Spezialisten der hochbrechenden Medien,

wer nicht warten will bis das neue Medium verfügbar ist, der kann auch schon seine Versuche ohne Öl  starten. Immerhin sind die ersten Streifen gut sichtbar. Mit einem Olympus SPlan Apo 40/0,95 und einem Kondensor (ohne Öl) NA 1,4 mit einer Blende + LED-Leuchte und BG12 Filter, ist diese Aufnahme entstanden. Kamera : eine ältere DMK72 monochrom im Zwischenbild.
Präparat mit Material aus Bad Nenndorf, Kratersee, in üblicher  Reinigung mit heißen Säuren und Einschluß in ZRAX. A.p. ist immer lohnend !

Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 03, 2021, 16:57:46 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
ich hoffe ich trage nicht Eulen nach Athen, möchte aber die Anmerkung eines Freundes hier einfügen:

One small point - a lot of people are talking of how the mountant improves "resolution". It doesn't. Only N.A. of objective and condenser plus wavelength affect that. The high RI increases contrast and makes the apparent depth of the specimen smaller giving an apparent greater DoF through the eyepiece (or camera). In short, high RI  makes (small) low-contrast features more visible, not more resolved.
lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Lupus in März 03, 2021, 17:42:50 NACHMITTAGS
Hallo anne,

das Problem ist dass Auflösung und Kontrast unvermeidbar miteinander verknüpft sind. Im physikalischen Sinn wird die (potenzielle) Auflösung des Objektives natürlich nicht durch das Eindeckmittel verändert. Aber die Gesamtauflösung des Systems wird erhöht, wenn der Kontrast kontrastschwacher Objektstrukturen durch andere Mittel erhöht wird und diese erstmalig erkennbar werden. Insofern ist auch die Objektivauflösung kein exakter mathematischer Wert sondern von der Definition des erforderlichen Bildkontrastes abhängig, und dadurch auch immer eine Funktion der Bildauflösung (Bildpixel bzw. Bildrauschen).

Hubert
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 03, 2021, 17:56:09 NACHMITTAGS
Es freut mich das zu lesen !
Diese Erklärung kann ich nur dick unterstreichen. Dazu paßt mein älteres Bild der A.p. mit
Caedax R.I. = 1,56 eingedeckt. Objektiv Leitz Apo 90/1,4 Öl, Kondensor NA 1,4, schiefe Beleuchtung, UV-LED @365nm, monochrome Kamera mit  Pixel 2,2 x 2,2µm. Rauschreduzierung durch Bildaddition. Trotzdem freut mich ein höherer R.I. denn er macht das Leben leichter.

Schöne Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 03, 2021, 18:51:54 NACHMITTAGS
Lieber Peter,
Deine Bilder der A.p. habe ich schon immer bewundert!!
Allerdings ist die Beleuchtung die Du verwendest für nahezu keinen Anwender umzusetzen, bzw. äußerst speziell. Dazu die monchrome Kamera, das entspricht nun mal nicht dem normalen Anwender zu denen ich mich auch zähle.
Daher ist es doch schön, dass wir nun ein Eindeckmittel haben, welches den Kontrast erhöht und somit viel mehr Anwendern mehr Einblicke in feine Strukturen ermöglicht ohne UV-Beleuchtung und mit normaler Kamera.
lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: hugojun in März 03, 2021, 18:52:07 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
ich möchte die Wirkung des Brechungsindex des Einbettungsmittels(n₀) mal mit den Erfahrungen der petrographischen Mikroskopie beschreiben,
Hier spielt ganz wesentlich zur Erkennung eines Minerals das Chagrin eine Rolle. Je stärker der Brechungsindex der Einbettung von dem des Objekts ( n obj)
verschieden ist , je deutlicher das Chagrin . Das gilt in beide Richtungen.
n₀>> nobj oder n₀ << nobj  , in dem einen Fall ist das Chagrin positiv , im Anderen negativ.

Seite 8 Abb 4
https://www.agw.kit.edu/downloads/Studiengang/Kristalloptik%20-%20Mineralmikroskopie%20(Stosch,%2021MB).pdf

LG
Jürgen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Peter V. in März 03, 2021, 21:10:44 NACHMITTAGS
Hallo,

ich gebe zu, keinerlei Erfahrung mit der A.p.-Poristik zu haben  ;) Offenbar gelingen mit dem neuen Medium beeindruckende Aufnahmen, die zuvor nur mit vergleichsweise aufwändiger Technik (UV-Licht, monochrome Kamera) erreichbar waren.

Ich glaube natürlich all das bislang Geschriebene erfahrene Mikroskopiker gerne, aber was mir hier bislang ein wenig fehlt, ist eine Vergleichsaufnahme einer A.p. in dem neuen Medium und in einem "alten" Endeckmittel bei ansonsten identischer Technik. Offenbar ist aber die Lage der Diatomee von entscheidender Bedeutung und es gibt wohl "schönere" und weniger fotogene Exemplare(?);  dann dürfte so ein direkter Vergleich wohl schwieriger sein - oder?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Soki in März 03, 2021, 21:29:11 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

auch ich habe ein tolles Testpräparat von Anne erhalten - erstmal Danke dafür, liebe Anne:)
Ich habe es mir heute Abend im Hellfeld und DIC angesehen. Das Präparat sieht im Pluta DIC fantastisch aus.

Es ist der Hammer, was manche hier für Details rausholen können. Bei meiner A.p kann ich nur die Linienstruktur erkennen. Ich habe dafür COL verwendet und LED Licht. In den nächsten Tagen werde ich versuchen, mit gekreuzten Polfiltern etc. noch mehr rauszuholen.

Es kam ein nicht immergierter Zeiss Revolverkondensor mit NA 1.4 und ein Nikon CFN Fluor 100 1.3 zum Einsatz.

Grüße,
Simon
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 04, 2021, 10:23:24 VORMITTAG
Hallo Peter,

ja die Lage der Diatomeen ist sicher nicht zu vernachlässigen. Es gibt Exemplare wo es bei allen Versuchen nicht gelingt eine gute Darstellung zu bekommen und andere Exemplare zeigen prächtig die Struktur. Das Bild zeigt auch schön die beiden Oberflächen. Lang, lang ists her als ich mit Proben am MPI diese Aufnahmen machen konnte. Diese Bilder sind ohne Vorbereitung, also sputtern entstanden.

Viele Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bernd Miggel in März 04, 2021, 10:51:06 VORMITTAG
Hallo Peter-h,

zur "Rauschreduzierung durch Bildaddition": Wie ist die Technik dazu. Benötigst du eine spezielle Kamera?

L.G. - Bernd
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in März 04, 2021, 12:29:06 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,
es gibt sicherlich Kameras, die das können. Am einfachsten nimmst Du einfach ein Bild 20 mal exakt gleich auf und legst die 20 Aufnahmen mit einem geeigneten Programn so "aufeinander", dass die RGB Werte über alle Bilder gemittelt werden. So mittelt sich ein Teil des Bildrauschend weg.
Carsten
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 04, 2021, 14:27:39 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

für die Kameras von ImagingSource gibt es die Aufnahmesoftware IC Capture. Hier gibt es eine Einstellung dass bis zu 32 Bilder addiert und gemittelt werden.
Oder aus dem Bereich der Astronomie das Programm RegiStax (kostenlos) nehmen und so eine Anzahl X Bilder, welche vorher ganz normal aufgenommen worden sind laden und stacken lassen. Das Programm korrigiert sogar kleine Ortsveränderungen automatsch.
Es gibt eine ganze Reihe solcher Programme, aber man muß sich immer einarbeiten.

Noch ein Tipp:
Wird zur besseren Auflösung eine Aufnahme mit Blaufilter (also monochrom) und einer Farbkamera gemacht, so ist es immer besser nie das Farbbild in ein Graustufenbild zu wandeln, sondern das Farbbild in RGB Bilder aufzuspalten und dann nur den Blauauszug zu verwenden. Die beiden Rot- und Grünauszüge haben keine Information und tragen nur zur Bildverschlechterung bei.

Viele Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bernd Miggel in März 04, 2021, 14:32:36 NACHMITTAGS
Hallo Carsten und Peter,

das ist eine tolle Idee, lässt sich möglicherweise auch bei Bildern von Pilzsporen verwenden.

L.G. - Bernd
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 04, 2021, 17:15:27 NACHMITTAGS
Hallo Peter (V.)
Zitat... Ich glaube natürlich all das bislang Geschriebene erfahrene Mikroskopiker gerne, aber was mir hier bislang ein wenig fehlt, ist eine Vergleichsaufnahme einer A.p. in dem neuen Medium und in einem "alten" Endeckmittel bei ansonsten identischer Technik. ...
Genau das fehlt bisher!
Zitat... Offenbar ist aber die Lage der Diatomee von entscheidender Bedeutung und es gibt wohl "schönere" und weniger fotogene Exemplare(?); ...
Das stimmt m.E. nur bedingt. Immerhin kann man davon ausgehen, dass eine vergleichbare  Auswahl  auch bei anderen Eindeckmitteln wie Pleurax oder Zrax geprüft wurde und  nicht zum gleichen Erfolg geführt hat. (Für mich sieht es so aus, dass die Auswahl vor allem danach erfolgte, dass die Streifen und Poren der A. p. einen hinreichen größeren Abstand voneinander haben, um aufgelöst werden zu können.)
Das neue Eindeckmittel hat vermutlich die Eigenschaft, bei hinreichend hohem Brechungsindex, die Sichtbarkeit, anders als Pleurax und Zrax, bei bestimmten Eingriffen in den Strahlengang außergewöhnlich zu erhöhen. (So verstehe ich den Beitrag von Lupus und Peter (H.)  Welche, das ist die Frage!
Hallo Martin (H.), Peter  (R.) und Michael  (L.!),
Bisher ist es m.E. nur euch gelungen, das Streifenmuster und die Poren der A.p. in atemberaubender Qualität im Bild zu zeigen! Ihr habt dazu mehrere Eingriffe in den Strahlengang vorgenommen. Damit habt Ihr m. E. bereits alle Mittel in der Hand, um dem ,,Außergewöhnlichen" des neuen Eindeckmittels auf den Grund gehen zu können!
Was spricht eigentlich dagegen die, von euch erfolgreich eingesetzten  Eingriffe jeweils einzeln im Bild, und die Kombinationen Schritt +  Schritt in einzelnen Bildern zu zeigen? 
Das wären zwar viele Bilder, aber dann würde doch klar, welchen Einfluss der jeweilige Schritt auf die Bildqualität hat.
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: martin_hu in März 04, 2021, 18:51:06 NACHMITTAGS
Hallo Carlos und Auflösungsbegeisterte

Die A.p. aufzulösen ist mir mit Zrax auch ähnlich gelungen, das neue Einschlussmittel vereinfacht aber die
Prozedur, das zeigt sich auch daran, dass ich mit diesem nicht einmal blaues Licht und schiefe Beleuchtung bedienen musste.
Michael hat ja schon einiges erläutert und mit seinen wunderbaren Aufnahmen gezeigt, wo vermutlich etwa das ende der Möglichkeiten liegt.
Dazu noch einige Erläuterungen, der hohe Brechungsindex führt ja dazu, dass die NA im Medium sinkt, da sie gegen das Lot gebrochen wird,
gleichzeitig wird aber die Lichtgeschwindigkeit verlangsamt und die Wellenlänge ins UV verschoben. Korrigiert mich wenn ich falsch liege,
so habe ich es in Erinnerung. Das heisst die NA wird wieder kompensiert. Ich nehme an, dass diese Tatsache den Kontrast erhöht und ev. durch den spitzeren Winkel Streulicht reduziert. Und natürlich ist der Hauptgrund dür die steigerung des Kontrasts die Brechwertdifferenz zwischen Medium und Diatomee.
Eine kürzere Wellenlänge steigert die Auflösung proportional zur Wellenlänge und hilft solange genug Licht durch das Einschlussmittel kommt,
beim neuen vermutlich um 420nm bis 450nm
Für die Aufnahme braucht es zudem gekreuzte Polarisatoren, bzw. es erleichtert den Erfolg bei der Auflösung, die Richtung der Polarisatoren muss dabei der Richtung der Stege der A.p. entsprechen, sonst hilft es nicht, die Polrichtung kann auch geringfügig daneben liegen.
Schiefe Beleuchtung erhöht den Kontrast, dies wird im angehängten Link in Fig.9 erklährt bei der Linie 3 ist sichtbar, dass der Kontrast bei annähernd 5 Linien/um das Mehrfache von Hellfeld betragen kann, dies entspricht wie Hubert das schon erklärt hat dem erhöhen der NA bei Hellfeld und hat die gleiche Wirkung wenn auch nicht die gleiche Ursache.
Was auch Hilft ist eine gute Optik und natürlich ein geölter Kondenser , die auch den Kontrast und Auflösung gewährleistet.
Eine SW Kamera ist zudem von grossem Vorteil da sie bei gleicher Pixelgrösse die bessere Auflösung erzeugt als eine Farbkamera,
durch das bessere sigal to noise.
Die Abstände der Stege bei A.p. varieren nur in einem sehr schmalen Bereich, die Auswahl
dient dazu die Lage zu den Polarisatoren zu optimieren und die A.p. sollte auch möglichst nahe am Deckglas positioniert sein.

Das Vorgehen beim Versuch die A.p. aufzulösen kann mit den oben genannten Parametern beeiflust werden, es gibt aber kein absolutes Rezept, nur durch pröbeln kommt man zum Ziel, am besten im Livebild auf dem Bildschirm. Bei der Aufnahme hilft es auch die Bilder zu addieren, da dadurch das Rauschen sinkt. Man könnte jetzt sicher noch weitere Aspekte anfügen man hat ja nie ausgelernt, ach ja die Ausrichtung der Kamera kann auch einen Einfluss haben...viel Spass beim Pröbeln.

Gruss Martin

http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/indexmag.html?http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artapr09/rvw-contrast.html
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: d65 in März 04, 2021, 21:28:30 NACHMITTAGS
Zitat von: Georg Abele in März 01, 2021, 20:38:00 NACHMITTAGS
Nicht geeignet ist es für UV-Mikroskopie, Fluoreszenz-Mikroskopie,

Kann mir jemand erklären warum nicht für Fluoreszenz? Quencht es die Farbstoffe? Ist das eine Vermutung, oder ist tatsächlich gezeigt, dass es nicht geht? Möglicherweise nicht mit UV-Anregung, aber doch mit sichtbarem Licht?

Liebe Grüße
Steffen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Georg Abele in März 04, 2021, 22:38:52 NACHMITTAGS
In der Tat bezieht sich dieser Hinweis auf UV-Licht. Kurzwelliger als etwa 400 nm wird durch Speedax 1,74 gesperrt. Wir haben eine Transmissionskurve, welche dann auf der Webseite veröffentlicht wird.

Gruß, Georg Abele
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 04, 2021, 22:46:33 NACHMITTAGS
Nochmal eine Frage zu den Polarisatoren.

Leider kann ich mit meinem Oly BH-2 zwar den Polarisator drehen, aber nicht den Analysator. D.h. ich müßte also einen Drehtisch nehmen ? Ist denn der Einfluß so enorm ?
@Anne,
kann ich beim Vanox auch den Analysator drehen?

Schönen Abend
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: d65 in März 04, 2021, 22:55:17 NACHMITTAGS
Zitat von: Georg Abele in März 04, 2021, 22:38:52 NACHMITTAGS
In der Tat bezieht sich dieser Hinweis auf UV-Licht. Kurzwelliger als etwa 400 nm wird durch Speedax 1,74 gesperrt. Wir haben eine Transmissionskurve, welche dann auf der Webseite veröffentlicht wird.

Gruß, Georg Abele

Danke! dann könnte grüne und rote Fluoreszenz ja einen Versuch Wert sein. Zeichnet sich schon ab, wann Bestellstart/Lieferstart sein wird?
Liebe Grüße,
Steffen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: hugojun in März 04, 2021, 23:07:36 NACHMITTAGS
Zitat von: d65 in März 04, 2021, 22:55:17 NACHMITTAGS
Zitat von: Georg Abele in März 04, 2021, 22:38:52 NACHMITTAGS
In der Tat bezieht sich dieser Hinweis auf UV-Licht. Kurzwelliger als etwa 400 nm wird durch Speedax 1,74 gesperrt. Wir haben eine Transmissionskurve, welche dann auf der Webseite veröffentlicht wird.

Gruß, Georg Abele

Danke! dann könnte grüne und rote Fluoreszenz ja einen Versuch Wert sein. Zeichnet sich schon ab, wann Bestellstart/Lieferstart sein wird?
Liebe Grüße,
Steffen

Hallo d65 ,
die Frage ist doch die der Wellenlänge der Anregungslichtquelle,
die liegt doch meistens im UV-Bereich oder nicht?

LG
Jürgen

Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: d65 in März 04, 2021, 23:28:23 NACHMITTAGS
Zitat von: hugojun in März 04, 2021, 23:07:36 NACHMITTAGS
Hallo d65 ,
die Frage ist doch die der Wellenlänge der Anregungslichtquelle,
die liegt doch meistens im UV-Bereich oder nicht?

Nur für blaue Fluorochrome. Grüne Farbstoffe (Fluorescin und Derivate) werden meist im blauen Bereich angeregt (z.B. 470 nm), orangene im grünen Bereich, und so weiter.

Liebe Grüße
Steffen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Peter Reil in März 04, 2021, 23:32:10 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in März 04, 2021, 22:46:33 NACHMITTAGS
Nochmal eine Frage zu den Polarisatoren.

Leider kann ich mit meinem Oly BH-2 zwar den Polarisator drehen, aber nicht den Analysator. D.h. ich müßte also einen Drehtisch nehmen ? Ist denn der Einfluß so enorm ?

Schönen Abend
Peter

Hallo Peter,

klar kannst du den Analysator drehen - wenn du den ganzen Zwischentubus mitdrehst.  ;D

Wie groß der Einfluss ist, weiß ich nicht. Aber ich bin auch nicht Anne.

Liebe Grüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: hugojun in März 04, 2021, 23:42:13 NACHMITTAGS
Hallo Steffen,
ich vermute, es wird dann einmal vor und einmal hinter dem Objektträger gefiltert, um das störende UV zu entfernen,
denn energetisch ist man auf die Entladungslampen angewiesen?

LG
Jürgen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in März 05, 2021, 00:15:55 VORMITTAG
Zitat von: Peter Reil in März 04, 2021, 23:32:10 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in März 04, 2021, 22:46:33 NACHMITTAGS
Nochmal eine Frage zu den Polarisatoren.

Leider kann ich mit meinem Oly BH-2 zwar den Polarisator drehen, aber nicht den Analysator. D.h. ich müßte also einen Drehtisch nehmen ? Ist denn der Einfluß so enorm ?

Schönen Abend
Peter

Hallo Peter,

klar kannst du den Analysator drehen - wenn du den ganzen Zwischentubus mitdrehst.  ;D

Wie groß der Enfluss ist, weiß ich nicht. Aber ich bin auch nicht Anne.

Liebe Grüße
Peter

No, just a polarizer is enough: here the visibility of the striae/pores depending upon the polarization direction of the illumination. Polarizer was placed beneath the Heine condenser.
Also the direction of the valve between crossed polars is critical.

Best wishes, René

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/297017_63208015.jpg)
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: piu58 in März 05, 2021, 07:10:37 VORMITTAG
Liebe Mirkoskopiker, dieses Präparat von Anne ist das erste Diatomeen-Test-Präparat, was unter meinem Mikroskop lag. Ich habe zwar ein paar Diatomeen-Präparate, aber kein anderes mit derartig definierter und feiner Struktur. Ich habe durch die Auflösungsversuche einiges über die Beleuchtung an meinem Instrument  (Novex-B) gelernt.

Zunächst begann alles frustrierend. Ich begann ohne Öl. Gyrosigma balticum war kein Problem.
Ich hatte gelesen, dass man Pleurosigma angulatum mit dem 40er Objektiv auflösen kann. Ich habe nichts gesehen. Schließlich habe ich mein Mikroskop geölt und das 100er reingedreht. Damit war es freilich sofort und leicht sichtbar - ist ja auch die doppelte Apertur. Zeichnung liegt bei.

Dann habe ich mich mit Amphipleura pellucida abgequält. Eigentlich kein Erfolg. Bei sehr schiefer Beleuchtung glaubte ich, den Hauch einer Andeutung einer Querstreifung zu sehen. Das kann aber auch Einbildung gewesen sein.

Ich habe bestimmt drei Stunden experimentiert und hatte gefühlsmäßig meine Beleuchtung in Verdacht. Die Novex-B-Serie hat keine Köhler-Beleuchtung, sondern sog. Nelson-Beleuchtung. Da ich aber aus einem VW-Käfer einen Porsche machen wollte, hatte ich mir eine Leuchtfeldblende zugelegt, eine sog. "Köhler-Feldblende". Meinetwegen mag die Feldblende nach August Köhler sein, eine Köhlersche Beleuchtung wird das dadurch nicht. Das habe ich erst gestern richtig begriffen.
Wenn man das Bild der Feldblende mit dem Kondensor in die Objektebene legt, dann bewirkt hat Verkleinerung des Feldes eine Verringerung der (Beleuchtungs-)Apertur zufolge, zumindest beim 40er und 100er. Die Blende sitzt im Strahlengang also an der falschen Stelle und ist damit fast nutzlos. Ich habe dann begonnen, den Kondensor nach möglichst hellem und gleichmäßig ausgeleuchteten Feld einzustellen: Das ist nicht schwer.

Außerdem habe ich mit schiefer Beleuchtung experimentiert. Ich habe eine Phako-Einrichtung, und mit dem Zernike-Kondensor geht das ganz einfach. Ich habe erstmals konsequent in den Tubus ohne Okular geschaut, um zu sehen, in welchem Maß ich schief beleuchte. Die Zeichnung zeigt den Unterschied zwischen oben 1/3 eingedreht (also 2/3 hell) und 2/3 eingedreht (unten). Der Unterschied ist gewaltig.

Schließlich habe ich das Instrument entölt und statt des 100er ein zweites 40er ohne Phasenring eingeschraubt (CZJ Planachromat). Dann habe ich meine neu gelernten Beleuchtungsprinzipien eingestellt. Und plötzlich war es da: Das aufgelöste Bild der Pleurosigma angulatum. Ganz ganz fein, aber scharf. Das war ein faszinierender Moment. Das Bild war sehr subtil, ich habe es deshalb nicht gezeichnet. Vielleicht versuche ich mich noch mal dran. Danach habe ich mein 40er mit Phasenring eingedreht und siehe: Das Bild war gleichwertig. Ich musst nur lernen, das richtige Maß an schiefer Beleuchtung (1/3 eingedreht) zu benutzen und meine Seh-Erwartung zu schärfen.

Mit diesen Erkenntnissen werde ich mich noch mal an Amphipleura pellucida wagen. Nochmal alles mit Öl einzuklecksen, hatte ich gestern keine Lust mehr.

Insgesamt war es eine lehrreiche und am Ende auch erfüllende Beobachtung.

danke, Anne!

Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bob in März 05, 2021, 07:41:09 VORMITTAG
Hallo zusammen,
die Vorstellung des Eindeckmittels hat ja hier zu einem hochinteressanten Thread über die Methoden der Kontrast- und Auflösungsoptimierung im Grenzbereich geführt - sehr interessant!
Einige der Methoden sind ja geläufig, aber andere doch sehr speziell und weit entwickelt. Besonders interessant finde ich dabei die Erklärungen, warum diese Methoden funktionieren. Diese Zusammenstellung wird sicherlich immer wieder nützlich sein, wenn man sich mit dem Thema Sichtbarmachung im Grenzbereich befasst.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 05, 2021, 09:46:23 VORMITTAG
Hallo zusammen,

Peter, beim Vanox ist der Analysator um 45° drehbar bzw. besitzt einen Hebel der ihn um 45 ° dreht.

Uwe (Piu), dann hat das Präparat ja wirklich viel gebracht und zur Verbesserung allgemein beigetragen! Ich bin ein Fan Deiner Zeichnungen, danke dafür!

Alle: Ich habe nun 18 Präparate mit der Mischung Gyrosigma balticum, Pleurosigma angulatum und Amphipleura pellucida im neuen Eindeckharz verschickt, einige Empfänger davon haben hier schon eindrucksvoll gezeigt, wie sich der Kontrast verbessert hat, danke dafür! Für mich selbst muss ich erst noch ein Präparat machen.
lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Lupus in März 05, 2021, 10:10:45 VORMITTAG
Hallo,

noch eine ergänzende Bemerkung zum Thema Auflösung - Kontrast - Brechungsindex und Beleuchtungswellenlänge:

Die beugungstheoretische Auflösung ist bei geöffneter Aperturblende (NAKondensor = NAObjektiv am höchsten, auch wenn immer wieder behauptet wird, man könne diese durch schiefe Beleuchtung erhöhen. Die Auflösung bezieht sich auf Amplitudenobjekte mit maximalem Objektkontrast. Wir diskutieren aber oft - und hier nur - über nahezu reine Phasenobjekte mit keinem natürlichen Objektkontrast weil unser Beobachtungssystem Auge oder Kamera nur auf Intensitäten reagiert. Und um einen sichtbaren Helligkeitsunterschied zu erzeugen bedient man sich bekanntlich diverser Phasenkontrastverfahren. Maximale Ausnutzung der potentiellen Systemauflösung Objektiv - Sensor erreicht man nur bei max. Intensitätskontrast, also optimalem Phasenkontrastverfahren. Leider haben Phasenkontrastverfahren den Nachteil dass sie die theoretische Objektivauflösung durch ihre Eingriffe in den Strahlengang etwas verringern. Beim DIK z.B. wird die Auflösung durch die eingebaute Strahlaufspaltung beeinträchtigt. Und die schiefe Beleuchtung wirkt nur in einer Vorzugsrichtung kontraststeigernd, verfälscht also das Objekt.

Das normale Durchlicht-Hellfeld zeigt bei minimaler Phasenverschiebung durch das Objekt praktisch null Kontrast (außer bei Defokussierung). Der Trick ist dann bekanntlich die Reduzierung der Aperturblende weil die Beleuchtung dabei etwas kohärenter wird und durch Interferenz die Objektphasenstrukturen besser in Intensitätsänderungen umgesetzt werden. Aber mit zunehmenden Artefakten. Bei stärkeren Objektphasenänderungen wandelt aber die normale Hellfeldbeleuchtung ebenfalls Phasenunterschiede in Intensitätsänderungen um. Bei starken Phasenverschiebungen sind Phasenkontrastverfahren sogar nachteilig gegenüber der normalen Hellfeldbeleuchtung, weil die Intensitäten dann schnell Sättigung erreichen und Details verloren gegen.

Daher kann man die optimale Beobachtungstechnik für z.B. filigrane Wasserlebewesen und Zellen mit minimalen Brechungsindexänderungen bzw. Dicken nicht mit der für Diatomeenschalen vergleichen. Wenn man die Aufnahme von Peter H. mit Maßstabsbalken ansieht, erkennt man gut die absoluten Strukturdimensionen dieser Diatomee, der Stegabstand dürfte etwa bei 330 nm liegen, die zugehörige Dicke wohl etwas mehr wenn man sich Peters REM-Bild und die Rückseite der Diatomee ansieht. Wenn das diskutierte Eindeckmittel einen etwa um 0.3 höheren Brechungsindex hat als die Diatomee, dann ergibt sich aus dem Produkt geometrische Dicke mal Brechungsindexunterschied eine beachtliche Phasenverschiebung, bezogen auf die Beobachtungswellenlänge, vielleicht so im Bereich 60-70° bei 550 nm mittlerer Beleuchtungswellenlänge. Das ergibt bereits einen optimalen Kontrast bei normalem Hellfeld und wäre für manche Phasenkontrastverfahren schon fast zu viel.

Der Vorteil einer kürzeren Beleuchtungswellenlänge (z.B. LED mit 365 nm) ist ein doppelter: Einerseits nimmt die beugungstheoretische Auflösung des Objektives im Wellenlängenverhältnis zu. Andererseits vergrößert sich auch die Phasenverschiebung durch die optische Weglänge innerhalb der Objektstruktur relativ zur jetzt kürzeren Wellenlänge, und damit verstärkt sich im gleichen Maß der Bildkontrast. Das gilt speziell auch für die normale Hellfeldbeleuchtung.

Aber: Eine kurze Beleuchtungswellenlänge (blau) ist bei visueller Beobachtung kein Vorteil sondern ein deutlicher Nachteil hinsichtlich der Systemauflösung Mikroskop-Auge. Im zentralen Bereich des schärfsten Sehens, in dem das Auge eine Auflösung bis zu 1' erreicht, befinden sich keine blauen Zapfen. Die maximale Augenauflösung mit der größten Zapfendichte liegt im grünen Wellenlängenbereich.

Hubert
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: d65 in März 05, 2021, 13:29:07 NACHMITTAGS
Zitat von: hugojun in März 04, 2021, 23:42:13 NACHMITTAGS
ich vermute, es wird dann einmal vor und einmal hinter dem Objektträger gefiltert, um das störende UV zu entfernen,
denn energetisch ist man auf die Entladungslampen angewiesen?
Hallo Jürgen,

früher hat man hauptsächlich mit Entladungslampen gearbeitet (zB. Quecksilberdampflampen), aber die sind dank LEDs auf dem Rückzug. Für manche Anwendungen reicht auch eine Halogenlampe - allerdings dann bei vielfach längeren Belichtungszeiten. Und mit dem Auge sieht man nicht so viel.

UV-Filter braucht man aber auch bei UV-Anregung eigentlich nur einen, nämlich den Sperrfilter im Filterblock. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Fluoreszenzmikroskopie#Aufbau_von_Fluoreszenzmikroskopen (https://de.wikipedia.org/wiki/Fluoreszenzmikroskopie#Aufbau_von_Fluoreszenzmikroskopen)

Zitat von: piu58 in März 05, 2021, 07:10:37 VORMITTAG
Das war ein faszinierender Moment.
und ist das nicht großartig  ;D

Steffen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: hugojun in März 05, 2021, 15:29:41 NACHMITTAGS
Hallo Steffen ,
vielen Dank. Mir war nicht bewusst, dass die anregende - und fluoreszierende Wellenlängen so dicht
beieinander liegen können. Da ist der Anspruch an die Bandbreite der Filter/LED´s schon ziemlich hoch.
Wie im Beispiel Wikipedia gezeigt: Anregung 490nm, Emission 520nm .
LG
Jürgen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 05, 2021, 17:34:36 NACHMITTAGS
Hello René

your explanation was just right for me. With the Heine condenser and a polarizer, I could see the difference in the 90 ° positions very well. Once only the strips and then the pores. Although my camera has pixels with 2.2 x 2.2 µm and otherwise behaves well, I have to consider getting a new, sensitive and faster monochrome camera. Thanks for this explanation and the pictures.

Greetings
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: piu58 in März 05, 2021, 17:45:58 NACHMITTAGS
Ich habe mich jetzt noch einmal mit Amphipleura abgemüht. Ungefähr 90 Minuten mit Kondensorstellung (wenig EInfluss), Aperturblene und schiefer Beleuchtung experimentiert. Ich konnte die Streifung nur blickweise und schemenhaft sehen. Es war sehr schwierig. Es galang bei ganz schwach zugezogener Aperturblende und 1/3 - 1/5 schiefer Beleuchtung.

Es wird gesagt, dass die 100er Objektive besonders stark vom Phasenring beeinflusst werden, also verschlechtert. Ich muss mir mal ein anderes 100er kaufen, um das herauszubekommen. Jenaer Optiken fliegen bestimmt noch viele rum. Ich hatte selbst mal welche, hab das aber weggeben.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Herbert Dietrich in März 05, 2021, 19:07:30 NACHMITTAGS
Hallo Uwe,

Du bist nicht allein! gestern konnte ich andeutungsweise die Streifen sehen Zeiss PlanApo 63/1,4, Optovar 2x, Okulare Kpl 12,5/20mm Brille, Kondensor trocken, Pluta DIC.
Heute gleiches Spiel, Kondensor mit Wasser immergiert - keine Chance. Vermutlich meine Tagesform - meine Augen sind halt schon 78 Jahre alt :)

Positiv: jetzt hab ich meine beiden 63er zum ersten mal getestet, dabei dachte ich eines sei Schrott, bis ich bemerkte, dass das einfach mehr Öl braucht???
Bei den PlanApo 40ern war es ebenso, zwei zeigten einwandfreies Bild, das dritte erst nachdem ich mit Öl zugefüttert habe. Man lernt nie aus!

Morgen mache ich weiter, oder auch nicht ???

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bob in März 05, 2021, 19:42:39 NACHMITTAGS
Zitat von: Herbert Dietrich in März 05, 2021, 19:07:30 NACHMITTAGSdas dritte erst nachdem ich mit Öl zugefüttert habe.

Hallo Herbert,
kann es sein, dass Du beim Einschwenken eine Luftblase reingezogen hast? Das könnte man wohl mit der Betrandlinse erkennen, ungleichmäßig ausgeleuchtet.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Herbert Dietrich in März 05, 2021, 19:53:46 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

das glaube ich nicht, es sind zwar zwei 63er PlanApos, aber nach meinem Dafürhalten mit unterschiedlichem Arbeitsabstandß.
Eines mit "Ruhestand-Arretierung", das andere, ältere ohne.
Ich werde das demnächst näher untersuchen.

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 05, 2021, 21:10:14 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
Anne hat mir freundlicher Weise auch ein Präparat mit dem ,,neuen Eindeckharz" zukommen lassen. Dafür meinen herzlichen Dank!
Bisher habe ich das Präparat nur mit ,,Trocken-Kondensor und –Objektiven" betrachtet. Ich bin begeistert!
Im Präparat sind neben vielen A.p. auch eine Vielzahl von anderen, interessanten Diatomeen enthalten. Viele dieser Diatomeen kenne ich von anderen, sehr guten Präparaten, die mit Pleurax oder Zrax eingedeckt wurden.
Eingedeckt im neuen Medium erscheinen mir die Diatomeen deutlich brillanter! Vor allem im Dunkelfeld (DF) scheint das neue Medium Pleurax und Zrax deutlich überlegen zu sein. (Mit dem  40-fach Objektiv  habe ich, anders als mit dem 25-fach Objektiv,  sonst leicht ,,flaue" Strukturen und ,,überstrahlte"  Ränder. Mit dem neuen Medium erscheinen die Diatomeen im DF ,,knackig-scharf", mit ,,sauberem" Rand, wie sonst nur bis zum 25-fach Objektiv!)
Hat sonst noch jemand diese Beobachtungen  gemacht?
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 05, 2021, 22:21:29 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,
Zu deinem Beitrag (A100)
Zitatnoch eine ergänzende Bemerkung zum Thema Auflösung - Kontrast - Brechungsindex und Beleuchtungswellenlänge:
Darin beschreibst  Du sehr gut nachvollziehbar den Zusammenhang von Auflösung - Kontrast - Brechungsindex und Beleuchtungswellenlänge.
Das gilt auch für Pleurax und Zrax und anderen Eindeckmitteln mit hohem Brechungsindex.
Mir wird dabei jedoch nicht klar, warum offensichtlich mit dem neuen Eindeckharz Bilder von einer A.p. in einer ,,Qualität" erzielbar sind, die bisher mit keinem anderen Eindeckmittel  erzielt wurde. (Trotz intensiver Suche im IN habe ich kein Einziges gefunden, das den hier gezeigten Bildern auch nur annähernd vergleichbar ist.)
Der (relativ geringfügig) höhere Brechungsindex gegenüber Pleurax und Zrax kann es allein m.E. nicht erklären.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Eindecken des Objekts mit dem neuen Medium zu einer Grenzschicht führt, die besondere, optische Eigenschaften hat.
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: piu58 in März 06, 2021, 07:28:27 VORMITTAG
Vielleicht haben sich auch Kameratechnik und Bildverarbeitung weiterentwickelt.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Lupus in März 06, 2021, 09:23:24 VORMITTAG
Hallo Carlos,

ich glaube an Unterschiede erst wenn die selbe Person die gleiche Diatomeenart unter gleichen Präparations- und Aufnahmebedingungen hier vergleichend vorstellt. Gerade bei Einbettmedien mit hohem Brechungsindex ist z.B. der minimale Deckglasabstand wichtig.

Hubert
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Siegfried in März 06, 2021, 10:02:40 VORMITTAG
Hallo
Ich habe mich nochmal an der Amphipleura pellucida versucht.
Zeiss Neofluar 100/1.3 Oel
Kondensor NA 1.4
gekreutzte Polfilter
Natürlich kein Vergleich mit den schon hier gezeigten Foto's
von Michael, Peter H. und den anderen Spezialisten.
Zeige mein Ergebnis aber trotzdem,
da es für meine Verhältnisse doch schon eine Steigerung ist.
  Gruß von Siegfried
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 06, 2021, 10:42:58 VORMITTAG
Hallo zusammen,

die ausgezeichneten Bilder von Michael sind nicht mit einer einfach/billig Ausrüstung entstanden. Ein Spitzenobjektiv mit NA 1,42, Beleuchtung mit geeigneter 450nm LED, eine moderne, gekühlte 12bit monochrome Kamera, usw. Das ist eine gute Voraussetzung für solche Ergebnisse. Und nicht zu vergessen dass man mit diesem equipment auch umgehen kann.

Nun stehe ich in der Warteschlange und halte meine Bad Nenndorf Restbestände der A.p. bereit für den Tag X.

Eine neue monochrome Kamera mit 14bit ist sicher die nächste Anschaffung.  :D
Schönen Tag
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 06, 2021, 17:43:53 NACHMITTAGS
Hallo Peter (H.),
Zitatdie ausgezeichneten Bilder von Michael sind nicht mit einer einfach/billig Ausrüstung entstanden. Ein Spitzenobjektiv mit NA 1,42, Beleuchtung mit geeigneter 450nm LED, eine moderne, gekühlte 12bit monochrome Kamera, usw. Das ist eine gute Voraussetzung für solche Ergebnisse. Und nicht zu vergessen dass man mit diesem equipment auch umgehen kann.
Das mag zwar zutreffend sein, dennoch stellt sich mir die Frage: 
Hat Michael das Bild durchs Okular im Sehfeld in der gezeigten Auflösung/Sichtbarkeit gesehen, oder auf dem Computer-Monitor nach Eingriffen mit entsprechender Software erhalten?
(Die gleiche Frage stellt sich natürlich auch bei den Bildern von Martin (H.) und Peter (R.))
Ich mikroskopiere hauptsächlich, indem ich Proben/Präparate am Mikroskop durchs Okular im Sehfeld betrachte (Mono. oder Bino.). Ein Bild mit einer Kamera nehme ich dann auf, wenn ich das Bild im Sehfeld dokumentieren möchte, z.B. wenn es sich lohnt.
Meist habe ich Schwierigkeiten, die Aufnahmebedingungen zu finden, die das ,,Gesehene" weitgehend korrekt wiedergeben (Kontrast, Schärfe, Helligkeit, Farbe etc.).  Das Bild ist fast immer schlechter als das ,,Gesehene". 
Natürlich kann man auch mikroskopieren, wenn man das Bild über eine Kamera auf einem Bildschirm erzeugt und die Qualität des Bildes durch Einstellen optimaler Parameter erzeugt. (Bei UV-Licht als ,,Lichtquelle" geht es wohl nicht anders.) Das scheint mir aber nicht der Regelfall zu sein.
Übrigens: Es gibt viele Forschungseinrichtungen, die über entsprechende  aufwendige und teure Ausrüstung verfügen und sie beherrschen. Bilder von der Feinstruktur einer A.p., wie hier gezeigt, habe ich bisher nicht gesehen!
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Soki in März 06, 2021, 17:47:23 NACHMITTAGS
Hallo an die Auflösungskünstler,

ich habe nun nochmals experimentiert und dieses mal auch Polfilter verwendet. Die Ergebnisse sind nun besser als zuvor, aber noch nicht ganz zufriedenstellend. Ich hoffe, dass ich mit einer Nikon Z50 (die kommt nächste Woche) und dem elektronischen Verschluss eine höhere Auflösung erreiche.

Verwendet wurde:

- COL mit gekreuzten Polfiltern
- 5100K LED
- Nikon D3400 bei 1.3sek Belichtungszeit (keine Speigelvorauslösung und nur mechanischer Verschluss) auf Tubus aufgelegt, kein Okular (Direktprojektion)
- Nikon CFN Fluor 100 0.8-1.3 160 / 0.17 (bei voller Apertur)
- PZO Kondensor NA 1.2, nicht immergiert

Bearbeitung mit Affinity Photo:

Weißabgleich
Kontrast +15
Schärfe +10

Bearbeitung mit irfan view:

Verkleinerung
Nachschärfung

Grüße,
Simon
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 06, 2021, 18:10:13 NACHMITTAGS
Hallo Carlos,

allein die Tatsache eine LED mit 450nm zu nehmen macht eine direkte Beobachtung am Ohular nahezu unmöglich. Die verwendete Kamera ASI183MM Pro mit 20 MPixel ist ein Leckerbissen und erlaubt bei voller Auflösung mit 19 B/s die Bilder am Monitor zu betrachten. Je nach Software sind zahlreiche Möglichkeiten für eine Bildverbesserung vorhanden.
Auch ich nehme zu 90% für Diatomeen eine monochrome Kamera mit PC-Verbindung und nutze dort alle Einstellparameter für eine Bildverbesserung incl. Rauschunterdrückung und Nachschärfung.

Soweit noch als Ergänzung.
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 06, 2021, 18:59:10 NACHMITTAGS
Hallo Peter (H.),
Danke für die Ergänzung.
Zitatallein die Tatsache eine LED mit 450nm zu nehmen macht eine direkte Beobachtung am Okular nahezu unmöglich.
Genau so habe ich Deinen Beitrag verstanden.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich im Beitrag (A 70) von Peter (R.) folgendes  überlesen habe:
ZitatBei normaler Durchsicht durch die Okulare sehe ich nur "blauen Matsch".
Das  wird mich dennoch nicht davon abhalten, mit meinem ,,uralt Equipment" (Leitz Ortholux mit Leitz Zubehör) mich auch an der A.p. zu versuchen.
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: sushidelic in März 06, 2021, 22:06:10 NACHMITTAGS
Bin gerade im Wochenende - Kindermodus... Deswegen leider nur kurz vom Mobiltelefon.
Ich sehe keine Chance, die Bilder, wie ich sie gezeigt habe, am Okular zu sehen. Es war zwar keine 450nm LED, sondern ein 450nm Interferenz Filter mit der 100w Halogen, aber das kommt auf dasselbe raus. Am Okular kann man mit gekreuzten Polfiltern noch Variationen von Tiefbau wahrnehmen, ohne Filter mit guten Augen die Struktur erahnen. Ich habe etwa vier Sekunden pro Bild belichtet, und dann gestacked, den Hintergrund gesäubert, die Gradationskurven angepasst und nachgeschärft. Also definitiv keine "Schnappschüsse".
Kameras mit entsprechender Bildbearbeitung sind in so extremen Bereichen dem Auge längst weit überlegen, das gilt in der Astronomie noch viel mehr.
Ich will damit nur sagen, bitte nicht denken, dass ich den gleichen Eindruck auch am Okular hatte. Die Bild sind "am Rechner" entstanden, deswegen aber nicht falsch.
LG Michael
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 08, 2021, 09:30:50 VORMITTAG
Hallo zusammen,
ich möchte noch aus meiner Perspektive (kein Anspruch auf Vollständigkeit) einige Anmerkungen machen, aus der Resonanz der letzten Tage.

Im Augenblick gibt es auf dem Markt nur Naphrax bei Brunel in England ( ca. 49€ pro 20ml und das Toluol muss man sich noch selbst besorgen) und bei Biologiebedarf Thorns 20ml für 49,50€ nur an Institute, die toluolfreie Version für Privatanwender wird nicht angezeigt.

Naphrax hat starke Neigung zur Kristallisation, wertvolle/schöne Präparate können dadurch sehr unschön werden.

Pleurax gab es eine zeitlang bei Michel Haak in Niederlanden, er hat aber seinen Shop geschlossen und macht im Augenblick nichts.
ZRAX gibt es nicht mehr, auch hier gab es ab und an Probleme mit kleinen Tröpfchen die sich bilden, vermutlich eine Phasentrennung.

Alle diese Einbettharze werden in recht undefinierten Prozessen hergestellt, bei denen keiner sagen kann wieviel Ausgangsprodukt, Zwischenprodukt und Endprodukt sich tatsächlich drin befinden. Dies führt dann auch zu nicht nachvollziebaren Phänomenen wir  Kristallen und Tröpfchen.

Nun haben die, die sich mehr für Diatomeen interessieren sicherlich alle Vorräte angelegt (ich auch), jeder hat noch etwas ZRAX, Pleurax, Caedex oder sogar Aroclor oder sonstige geheime Mischungen im Schränckchen und hütet es wie einen Schatz ;)

Aber was machen die, die neu anfangen wollen? Oder alle die, die eben nicht diesen Vorrat haben?
Müssen die sich damit begnügen ein Einbettmitel welches evtl. kristallisiert für viel Geld zu kaufen?
Oder warten bis sich jemand erbarmt und Pleurax kocht?

Daher bin ich Georg Abele sehr dankbar!
Es gibt nun wieder ein Harz, welches mit tiefem Sachverstand entwickelt wurde und für alle verfügbar ist.
Es ist unreaktiv, ungiftig, lichtecht und hat diesen phänomenalen Brechungsindex der einen wunderschönen Kontrast ergibt und alle anderen Mittel wie ZRAX, Pleurax usw. meßbar übertrifft.
Zudem ist es noch bzgl. Temperaturen und verwendetem Lösemittel besonders für Amateure leicht anzuwenden, das ist doch klasse!

Es ist somit auch für die Zukunft möglich "Neueinsteiger" für dieses Thema zu gewinnen und mit einem zeitgemäßen Einschlußmittel zu arbeiten.

Natürlich kann man nun in den Krümeln suchen, ich habe nun sogar schon gehört, der Brechungsindex wäre zu hoch, aber wie sagt Georg Abele so schön, fliegen kann es halt auch nicht....

lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 08, 2021, 10:55:20 VORMITTAG
Liebe Anne,

Deinen Ausführungen ist kaum noch etwas beizufügen. Das angehängte Bild kann zur Abschreckung von Naphrax dienen. Bisher habe ich mit ZRAX keine wesentlichen Probleme gehabt. Freuen wir uns also auf das neue Medium.
Von Klaus Henkel gibt es noch eine Seite zu Einschlußharzen.
https://www.klaus-henkel.de/balsame.html

Das dabei genannte DePex ist nicht so schlecht wie der Ruf. Ich hatte es vor Jahren auch hergestellt. Es wird nur etwas Styopor in Xylol gelöst. Dieser Vorgang dauert sehr lang oder es wird unter Vakuum versucht die vielen kleinen Blasen auszutreiben. Die Präparate zeigen auch nach vielen Jahren keine Veränderung. Wegen der schlechteren Haftung an Glas ist ein Lackrand aber sinnvoll.

Schöne Grüße
Peter
Titel: Hochbrechendes Einbettmittel wird nicht mit UV funktionieren
Beitrag von: rlu in März 08, 2021, 11:24:10 VORMITTAG
Alfons hat auf Seite 4/Beitrag 7 gezeigt, dass das Mittel UV blockt.

Peter-h auf Seite 4/Beitrag 5:
Peter-h treibt die Auflösung mit UV-Licht was ja auch Sinn macht, wenn man das will und weiß was man tut(Augenschutz) und kein REM zu Hause hat.
"Wie bekannt kann man auch mit der Trickkiste UV-LED....."

Kann es sein, dass dann alle Objekte, sich einer noch genaueren Untersuchung entziehen, da eine Auflösungsverbesserung über UV nicht angewendet werden kann?

Grüße Rudolf
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: hugojun in März 08, 2021, 11:47:09 VORMITTAG
Hallo Rudolf ,

dieser Widerspruch ist mir auch schon aufgefallen , wollte aber nicht
den Finger in die Wunde legen , da ich vom Thema eigentlich keine Ahnung habe.

LG
Jürgen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: martin_hu in März 08, 2021, 12:48:53 NACHMITTAGS
Hallo

hier die nötigen Spektren, oben Tageslicht, unten Speedax.
Ab 420nm kann man gut arbeiten, der Durchlass ist ca. 45%,
besser noch ab 440nm, da gibt es genügend licht.
Meine Aufnahme im grünen Licht bei ca. 520nm war aber bereits
besser im Kontrast als Zrax im UV, es gibt also keine Bedenken!

Gruss

Martin

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/297302_42119052.jpg)
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 08, 2021, 12:49:31 NACHMITTAGS
Hallo Rupert,

auf Seite 4 schreibt Georg Abele:

Die Absoptionskante liegt bei ca. 400 nm bei einer Schichtdicke von 20 µm.

Nicht geeignet ist es für UV-Mikroskopie, Fluoreszenz-Mikroskopie, als Parfüm und fliegen kann es auch nicht.


ich denke damit ist Deine Frage beantwortet, sushidelic hat seine Aufnahmen der A. p.  bei 450nm gemacht.
lg
anne

Danke Martin!!! Hat sich gerade überschnitten.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Jürgen Boschert in März 08, 2021, 13:04:23 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

9 Seiten Diskussion und Vorstellung!
Wann und wo kann man das Einbettmittel erwerben ?
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Michael L. in März 08, 2021, 16:48:45 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

das dauert vermutlich noch einige Zeit, das nennt sich "Premarketing" :-)

Gruß,

Michael
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: piu58 in März 08, 2021, 21:35:45 NACHMITTAGS
> nennt sich "Premarketing" :-)

Nun seid mal nicht so ungerecht. Anne hat die gesamte Gemeinde hier mit Präparaten versorgt. Sicher soll das Einbettmittel auch verkauft werden, aber das ist ja gewiss in unser aller Interesse.
~
Es ist mir jetzt endlich gelungen, Amphipleura pellucida visuell aufzulösen, zumindest am Rand. Das war aber eine sichere, klare Sache und kein "Vermuten".
Ich habe mir ein CZJ HI 100/1,32 besorgt. Ich habe es mit meinem 100/1,25Ph verglichen, zunächst an Pleurosigma angulatum. Man merkt die größere Apertur durchaus, während ich den "Apo"-Vorsatz – also die Farbkorrektur – nicht gesehen habe.

Ich habe dann zunächst alle sichtbaren Einzelheiten gezeichnet, Bild 1. Durch die Vorversuche beim letzten Mal wusste ich, dass es günstig ist, die Aperturblende ganz leicht zu schließen und die schiefe Beleuchtung so einzudrehen, dass beim Blick durch den Okulartubus ein Drittel der Apertur beschattet ist. Ich habe die Apertur mit der Blende im Strahlengang  geschlossen und nicht am Objektiv (es hat eine Blende). Ich habe freilich auch mit größerer Schieflage experimentiert. Zunächst war ich erfolglos.

Das Geheimnis war die Fokuslage. Die gut sichtbare Raphe liegt eben nicht in derselben Schärfe-Ebene wie die Schle selbst. Das war mir zwar klar, ich musste dann aber doch recht weit von dieser Schärfe-Ebene weg. Dann sah ich die Schalenstruktur am Rand recht klar. Nur an einer Seite, wie gezeichnet (Bild 2).

Ich habe mich bemüht, den Anblick im Okular so genau wie möglich wiederzugeben, weil wir hier ja Fragen hatten, ob man das sehen kann und was man zu sehen kriegt. Und das ist ja bei mir nun wirklich kein High Tec, vomm 100er Okular einmal abgesehen.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in März 08, 2021, 23:28:42 NACHMITTAGS
Hi,
ich bin ja Jena Fan, ein
ZitatCZJ HI 100/3,2
hätte ich auch gerne, mein Bestand hört leider bei 1,4 auf.
Sorry  8)

Carsten
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: smashIt in März 09, 2021, 00:10:22 VORMITTAG
Zitat von: peter-h in März 08, 2021, 10:55:20 VORMITTAG
Das dabei genannte DePex ist nicht so schlecht wie der Ruf. Ich hatte es vor Jahren auch hergestellt. Es wird nur etwas Styopor in Xylol gelöst. Dieser Vorgang dauert sehr lang oder es wird unter Vakuum versucht die vielen kleinen Blasen auszutreiben.

da schließt du ja fast mit napalm ein :D

den schaum vom styropor könntest du aber durch auflösen von cd-hüllen vermeiden.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: piu58 in März 09, 2021, 07:18:07 VORMITTAG
> ein CZJ HI 100/3,2 hätte ich auch gerne, mein Bestand hört leider bei 1,4 auf.

Es ist ein 1,32. Ich habe es korrigiert.

Apertur 3, das wäre schon was 8). Allerdings müßte man dann in Titandioxid einbetten und damit imergieren. Aus der Schmelze also.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Soki in März 09, 2021, 08:13:34 VORMITTAG
Zitat von: piu58 in März 09, 2021, 07:18:07 VORMITTAG
> ein CZJ HI 100/3,2 hätte ich auch gerne, mein Bestand hört leider bei 1,4 auf.

Es ist ein 1,32. Ich habe es korrigiert.

Apertur 3, das wäre schon was 8). Allerdings müßte man dann in Titandioxid einbetten und damit imergieren. Aus der Schmelze also.

Hallo,

witzigerweise habe ich ein solches Präprat in meinem Bestand und mich immer gefragt, warum augerechnet TiO2 verwendet wurde.


Grüße,
Simon
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: piu58 in März 09, 2021, 09:52:20 VORMITTAG
Titandioxid hat den höchsten Brechungsindex, zumindest unter den gewöhnlichen Materialien. Er ist ca. 3.

Ich habe aber keine Ahnung, wie man dies auf einen Objektträger bekommt. Es löst sich nicht in Wasser, der Schmelzpunkt liegt bei fast 2000 Grad.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: olaf.med in März 09, 2021, 12:20:26 NACHMITTAGS
Das ist natürlich völliger Quatsch. Da ist niemals TiO2 (Rutil) als Einbettmedium vorhanden! Ich habe keine Ahnung wie es zu einer solchen Beschriftung kommen kann.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: jochen53 in März 09, 2021, 12:49:12 NACHMITTAGS
Hallo,

Chemiker haben manchmal blöde Ideen. TiO2 kennen wir vor allem als das beste Weißpigment, z.B. in der Wandfarbe oder in Papieren (leider auch in Fotopapieren, Uwe weiß, warum). Aber es gibt Titan-organische Verbindungen, z.B. Tetra-n-butyl-ortho-titanat, die mit OH-Gruppen, die überall an der Oberfläche von Silikaten, auch von Glas, befinden, unter Verknüpfung reagieren. Dabei wird n-Butanol abgespalten, das theoretische Endprodukt wäre TiO2.  Ähnliche Siliziumverbindungen werden z.B. als "Steinfestiger" verwendet, um bröseliges Mauerwerk und Gestein zu festigen.
Könnte man sich so eine chemisch reaktive Einbettung vorstellen? Der Brechungsindex könnte sich dann dem von TiO2 nähern.
Vielleicht hat schon mal jemand sowas komisches gehört, wenn nicht, war es bloß eine blöde Idee von mir.

Viele Grüße, Jochen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in März 09, 2021, 12:51:07 NACHMITTAGS
Spraycoating with TiO2? Additional coverslip mounting with canada balsem or whatever should not be the problem for imaging.

Interesting! Looking forward to some superior images from this slide ;-)

Best wishes, René
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: olaf.med in März 09, 2021, 14:08:31 NACHMITTAGS
Aber das würde doch rein garnichts bringen. Wichtig ist doch die direkte Immersion der Diatomee etc., und nicht eine evtl.  Beschichtung des Objektträgers oder des Deckglases.

Herzliche Grüße, Olaf
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: jochen53 in März 09, 2021, 15:00:38 NACHMITTAGS
Hallo Olaf,

ich hab zwar selbst nie mit diesem Titan-Zeug gearbeitet, vielleicht vernetzt es ja transparent.

Jochen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Soki in März 09, 2021, 15:59:27 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich habe mir ehrlich gesagt nie Gedanken darum gemacht, ob die Beschriftung korrekt ist. Ich wusste bis dato lediglich, dass man Quarzkristalle mit Titanium bedampfen kann und die Oberflächliche durch eine chemische Reaktion verändert wird. Diesen farbigen Metallschimmer kann man auf diesem Präparat erkennen.
Ich habe es durch Zufall bei eBay entdeckt und für wenig Geld ersteigert. Die Diatomeen sehen in diesem Medium sehr interessant aus, aber eher wenig detailliert, man kann kaum Strukturen ausmachen.
Bei Interesse kann ich gerne hier oder in einem separaten Thread Bilder im Hellfeld und DIC einstellen.

Grüße,
Simon
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in März 09, 2021, 21:33:47 NACHMITTAGS
Ja bitte, Simon. Wahrscheinlich ist die Metallschicht zu dünn, um genügend Kontrast zu erzeugen.

Hallo Olaf, Ich meinte Beschichtung der Diatomee und dann Einbettung.


Gruesse, René
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Soki in März 16, 2021, 12:04:23 NACHMITTAGS
Hallo Rene',

hier kannst du die Bilder finden: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40348.0

Aber wie gesagt: Die Detailarmut ist gut sichtbar, dennoch hübsche Diatomeen.


Ich habe es jetzt endlich auch geschafft, die Poren der Amphipleura pellucida aufzulösen. Ich habe zwei Polfilter vollstaendig gekreuzt und eine Zentralblende verwendet. Der Kondensor mit N.A. 1.4 wurde immergiert, es kam wieder mein Nikon CFN Fluor 100 bei 1.3 NA zum Einsatz. Desweiteren habe ich noch einer schönen Navicula (peregrina?) Pooren entlocken können.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 16, 2021, 17:01:51 NACHMITTAGS
Hallo Simon,
gratuliere, Du hast es sogar geschafft ohne die 45°  Orietierung der Diatomee.

lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Carlos in März 17, 2021, 08:41:46 VORMITTAG
Hallo Simon,
Faszinierende Bilder der A.p. zeigst Du hier. Gratuliere!
Mit Deinen Bildern müsste man der Porenabstand bestimmen können. Leider fehlt aber ein Maßstabbalken.
Kannst Du den noch einfügen oder selbst den Porenabstand bestimmen?
Gruß Carlos
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in März 17, 2021, 18:44:51 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

für alle, welche Zahlen lieben habe ich noch eine kleine Zusammenstellung. Im Jahr 2007 hatte ich durch einen Zufall Kontakt mit einem Wissenschaftler aus Kalifornien bekommen. Er hatte tolle REM-Aufnahmen bis 100 000x Vergrößerung und hat die Poren vermessen. Also schickte ich auch eine Probe A.pellucida zu ihm mit der Bitte ......
So bekam ich viele recht aufschlußreiche Bilder von ihm. Ich hoffe einen Wissensdurst damit zu stillen.

Nanogrüße
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 17, 2021, 18:54:44 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
ich möchte noch zum Eindeckharz mitteilen, dass es mit dem Klebegrund Shellack und Debes getestet wurde.
Weder mit dem Klebegrund Shellack noch mit dem Klebegrund Debes gibt es Probleme (bei richtiger Anwendung vorrasugesetzt), die Mikrofossilien bleiben beim Eindecken an der Stelle, wo sie festgeklebt wurden.
lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Herbert Dietrich in März 24, 2021, 07:58:29 VORMITTAG
Hallo Anne,

ab wann und wo gibt es das Eindeckmittel zu kaufen, oder habe ich da etwas überlesen?

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in März 24, 2021, 08:40:38 VORMITTAG
Hallo Herbert und alle weiteren Interessierten,
bitte nimm doch dazu direkt Kontakt mit Hr. Abele auf unter:

mba Abele GmbH
Nägeleshofstr. 80
73434 Aalen

E-Mail: thin-section@t-online.de

Er ist ja auch hier im Forum unter Georg Abele, besser aber man nutzt die von ihm angegebene Kontakadresse.

Ich denke es ist sehr bald erhältlich!
lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: d65 in April 05, 2021, 15:47:14 NACHMITTAGS
Hallo Diatomisten,

ich weiß, ich bin spät dran, aber ich wollte dann doch noch zeigen, was ich mit Annes Präparat, das sie mir freundlicherweise geschickt hat, bisher anfangen konnte. Ästhetisch kommen die Bilder nicht an das ran, was in diesem Thread schon gezeigt wurde, aber da es sich um eine andere Technik handelt als die bisher vorgestellten lohnt es sich vielleicht doch es vorzustellen.

Ich hab das Präparat im Institut unter ein konfokales Laserscanningmikrkoskop (clsm) gelegt und im Reflexionsmodus mit 488 nm aufgenommen. Normalerweise werden Konfokalmikroskope heute für Fluoreszenz eingesetzt, dass es auch anders geht ist vermutlich vielen Nutzern gar nicht bewusst. Bei Konfokalmikroskopie wird eine punktförmige Lichtquelle (fokussierter Laserstrahls) durch das Objektiv im Präparat abgebildet, bzw. das Präparat wird mit diesem verkleinerten Bild der punktförmigen Lichtquelle abgerastert. Wenn es beim Reflexionsmodus durch Brechungsindexunterschiede im Präparat (z.B. Übergang Diatomee zu Einbettungsmedium) zur Reflexion kommt wird das reflektierte Licht vom Objektiv wieder aufgenommen. Beim vorliegenden Fall werden unendlich-Objetive verwendet und im Raum zwischen Objektiv und Tubuslinse befindet sich ein 15/85 Spiegelteiler. Von der Beleuchtung wird dadurch nur 15 % zum Präparat gelenkt, aber 85 % des reflektierten Lichtes können sich weiter zum Detektor ausbreiten.

Hinter der Tubuslinse, in der Zwischenbildebene, befindet sich eine Lochblende (Pinhole). Licht vom Fokuspunkt kommt durch diese Lochblende relativ ungehindert durch. Wir haben aber ja tatsächlich keinen Beleuchtungspunkt, sondern einen Beleuchtungsstrahlkegel. Reflexion gibt es also auch über und unter der Fokusebene. Allerdings wird das Zwischenbild aus anderen Ebenen dann auch vor oder hinter der Lochblende fokussiert, so dass dieses unerwünschte Licht durch die Lochblende weitgehend blockiert wird, da es in dieser Ebene einen Kegel bildet.  Hinter der Lochblende kommt dann noch ein Helligkeitsdetektor, hier ein Photomultiplier-Tube. Das eigentliche Bild wird erst im Computer zusammengesetzt, aus den Helligkeitswerten, die während des Abrasterns des Präparats gemessen werden.

Wozu der ganze Aufwand? Hauptsächlich, weil eben die Signale aus "falschen" Fokusebenen stark unterdrückt werden und sich somit der Kontrast in der Fokusebene stark erhöht. (Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Konfokalmikroskop (https://de.wikipedia.org/wiki/Konfokalmikroskop)). Es gibt aber auch noch einen netten Nebeneffekt: Die Auflösung eines Mikroskops kann durch die Punktspreizfunktion (engl. point spread function, PSF) beschrieben werden, also wie sich Licht einer punktförmigen Lichtquelle im Bild verteilt. Im konfokalen Mikroskop haben wir nicht nur eine PSF, sondern zwei, nämlich jene, die den Beleuchtungspunkt im Präparat erzeugt und jene, die das Zwischenbild erzeugt. Da beide vom gleichen Objektiv erzeugt werden sind beide identisch. Aber die Gesamt-PSF entspricht dadurch einer quadrierten PSF, was bedeutet, dass die effektive Auflösung besser wird. Und zwar theoretisch bis zum Faktor Wurzel(2) (also 1,44) bei völlig geschlossener Lochblende. (genauere Erklärung bitte beim Physiker des Vertrauens anfordern...) Physik ist insofern lustig, als man auch sinnlose Dinge genau berechnen kann: Wenn die Lochblende völlig geschlossen ist kann man natürlich kein Bild erzeugen weil nichts zum Detektor gelangt. Normalerweise wird daher eine Lochblendengröße eingestellt, die einer "Airy unit" (AU) entspricht (Durchmesser des Beugungsscheibchens bis zum ersten Minimum).  Dann gibt es keine echte Auflösungsverbesserung, aber eben doch deutlich besseren Kontrast.

Lange Rede kurzer Sinn: Wenn man die Lochblende auf kleinere Werte einstellt, zum Beispiel auf 0,25 AU, dann kann man schon eine Auflösungsverbesserung erzielen - wenn man genug Licht aus dem Präparat bekommt. Was bei Reflexion (im Gegensatz zur Fluoreszenz) aber kein Problem darstellt.

Mit Annes Präparat wollte ich einfach mal ausprobieren, wie gut die Muster von Amphipleura pelucida zu erkennen sind. Das Mikroskop hat auch einen motorisierten z-Trieb, mit dem ich einen Bildstapel erzeugt habe. Die Bilder sind in der folgenden Montage untereinander montiert. Aufnahmeparameter: 63x1.4 Öl, Pinhole 0,25 AU, Einzel-Bildgröße 2048x200 Pixel = 105x10,2 µm, Ebenenabstand 0,138 µm. Voxelgröße 51x51x138 nm. Sehr langsame Aufnahme mit nur 10 Zeilen/s um möglichst rauschfrei zu arbeiten. Wellenlänge 488 nm. PMT-Voltage 415V. Aufnahmezeit ca 4,5 min. Die Intensität im Bild wurde linear angehoben, dies und auch die Montage in Fiji. Mehr gleich im nächsten Posting.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: d65 in April 05, 2021, 16:06:52 NACHMITTAGS
Das Bild oben ist im Forum verkleinert dargestellt, für die volle Größe bitte drauf klicken und in anderer Software öffnen.

Was man beim obigen Bild sofort sieht ist, dass auch Konfokalmikroskope keine artefaktfreien Bilder erzeugen. Hier besonders auffällig: die Wellenstruktur, die im Hintergrund gut zu sehen ist. Bei Fluoreszenz sieht man das nicht, ich nehme an, dass es eine Interferenzerscheinung des polarisierten Laserstrahls am Deckglas und/oder am Objekt ist.

Außerdem sieht man, dass die Reflexion in den mittleren Ebenen (7+8/15) deutlich stärker ist als am Rand des Bildstapels. Dummerweise sind das nicht unbedingt die interessantesten Ebenen. Im folgenden Bild ist daher die Ebene 2 alleine dargestellt. Da kann man die Einzelpunkte schon erahnen, aber die Interferenzstreifen stören doch ziemlich. Da die Streifen relativ gleichmäßig sind tauchen sie in der Fourier-Transformation im gleichen Bereich auf. Diesen habe ich für das letzte Bild gelöscht, anschließend eine inverse Fourier-Transformation durchgeführt. Auch wenn das Ergebnis noch nicht ideal ist gefällt es mir besser als das Ausgangsbild, da weniger Streifen auf der Schale liegen. Bildverarbeitung wiederum in Fiji.

Auch hier wird es für die Betrachtung der Details womöglich nötig sein, die Bilder herunter zu laden und vergrößert anzuschauen. Die Pixelgröße, die wir hier haben ist mit 51 nm so gewählt, dass sie die mögliche Auflösung darstellen kann. Moderne Monitore haben aber teilweise so kleine Pixel, dass das menschliche Auge den Bildinhalt möglicherweise nicht mehr voll auflösen kann. Dann bietet sich eine Vergrößerung von 200 oder 300 % an. Gleich noch eine Ausschnittsvergrößerung im nächsten Posting.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: d65 in April 05, 2021, 16:11:25 NACHMITTAGS
und zum Abschluss hier noch eine Ausschnittsvergrößerung aus dem vorherigen Bild, nahe des linken Randes. Hier wurde schlicht in IrfanView die Bildgröße vervierfacht. Natürlich wird die Auflösung dadurch nicht tatsächlich besser, je nach Hardware wirkt es aber für das menschliche Auge informationsreicher, da die Einzelheiten jetzt größer sind.

Liebe Grüße
Steffen
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in April 06, 2021, 21:12:41 NACHMITTAGS
Hallo Steffen,
vielen Dank für diesen Test!
Da hast Du ganz hart an der Grenze des Möglichen tolle Bilder erstellt.
lg
Anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test ENDLICH !!!
Beitrag von: Georg Abele in Juni 23, 2021, 18:24:32 NACHMITTAGS
Es ist endlich soweit. Das Patent ist angemeldet, der Name geschützt. Das hochbrechende Einschlussmittel ist offiziell auf dem Markt und erhältlich. Der Aufwand für alle Tests und Messungen war weit größer als von mir. blauäugig, vorhergesehen. Es waren dann mehrere Chemiker und Physiker involviert, welchen mein Dank gilt. Eine Mischmaschine zur Synthese musste extra gebaut werden. Entsprechende Messeinrichtungen wurden beschafft. Es stellte sich heraus, dass der ne 23 nicht, wie zuerst gedacht, 1,74, sondern sogar 1,7500 beträgt. Es gibt also ab sofort Speedax®1,75AC bei mir. Infos bitte anfordern unter thin-section@t-online.de. Und danke für die Geduld, der Zeitbedarf hat mich selbst überrascht. Ebenso gilt mein Dank den vielen Testern hier im Forum. Nicht zuletzt auch der lieben und stets hilfsbereiten Anne Gleich, welche mich erst auf die Idee gebracht hat zu diesem Produkt.
Das ist jedoch noch nicht das Ende. Mehr Einschlussmittel nach dem selben System, aber mit anderen Brechungsindizes, sind bereits in Entwicklung.
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Juni 23, 2021, 20:56:24 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

Da muss ich doch kurz auch noch was dazu schreiben ;).

Ich hatte Georg Abele vorher noch nicht gekannt, habe aber einen schwäbischen Erfinder und Tüftler par excellence kennenlernen dürfen.
Er war von Anfang an mit vollem Elan dabei, den Wunsch nach einem Einschlussmittel mit hohem Brechungsindex gelöst in einem für jeden käuflich zu erwerbendem Lösungsmittel, dem Aceton, umzusetzen.
Eine neue Generation von Einschlussmittel ist dadurch nun auf dem Markt.
Dank viel Motivation, viel Fachkenntnis und Ausdauer in der Umsetzung und Entwicklung gibt es nun auch für den Hobbyanwender hochwertige Einschlussmittel die einfach in der Anwendung sind.

lg
anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: unkenheini in Juni 23, 2021, 21:42:40 NACHMITTAGS
Moin Anne,
Könnten Sie mir bitte mitteilen unter welcher Rubrik ich das Einschlussmittel finde? Ich habe es bis jetzt noch nicht finden können.
Im Voraus vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen Jörg
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Juni 23, 2021, 21:49:20 NACHMITTAGS
Lieber Jörg,
Georg Abele kann unter thin-section@t-online direkt angeschrieben werden für weitere Informationen.
lg
Anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: unkenheini in Juni 24, 2021, 04:32:29 VORMITTAG
Moin,
Vielen Dank für die Information !
Mit freundlichen Grüßen Jörg
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Georg Abele in Juni 28, 2021, 20:52:50 NACHMITTAGS
Hallo an alle,

weil doch etwas Unsicherheit zu herrschen scheint:

Speedax ist noch nicht auf der Website, bitte bei Interesse einfach eine formlose E-Mail an:

thin-section@t-online.de

Ich sende dann den Flyer und ein Bestellformular.

Sollte die Kommunikation aus irgend einem Grunde auf diese Art nicht funktionieren, meine Telefonnummer ist:

07361 44099

Grüße

Georg Abele
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: jako_66 in Juli 14, 2021, 21:00:28 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

mit dem neuen Speedax habe ich erste Versuche gemacht. Die Verarbeitung ist einfach und gelingt schnell. Was mir aufgefallen ist:

- wenn das Fläschchen zur Hälfte geleert ist (Bob darf sich freuen), wird es schwieriger, einen Tropfen Speedax auf das Deckglas zu bringen: der erste Tropfen bleibt in der Flasche, der zweite fällt meist daneben und für einen dritten Tropfen ist nicht mehr genug Substanz auf dem Spatel. Mit Schmelzpunktröhrchen geht es etwas besser; hier scheint auch 1 kleiner Tropfen auszureichen für normale 18 mm Deckgläser

Welchen Tipp habt Ihr, damit die Diatomeen auf dem Deckglas festhaften und nicht beim Zerlaufen des Eindeckmittels absinken, wenn es auf dem Objektträger aufliegt?

Viele Grüße

Sven
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: anne in Juli 14, 2021, 21:50:31 NACHMITTAGS
Hallo Sven,
die Diatomeen haften sehr gut auf dem Deckglas wenn Sie aus reinem Wasser aufgetropft werden. Alkohol in der Suspension verringert die Haftung extrem.
Das mit den Tropfen wird Georg sicherlich gerne für die Zukunft berücksichtigen. Ich entnehme es mit einem Glasstab oder einer Pipette.
lg
Anne
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: jako_66 in Juli 14, 2021, 22:50:39 NACHMITTAGS
Hallo Anne,

Danke für den Tipp! Hatte Aceton genommen, mache ich nicht wieder...

Liebe Grüße

Sven
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Bob in Juli 15, 2021, 08:18:45 VORMITTAG
Hallo Sven,
ich versuche beim Präparieren immer so viel wie möglich über Kopf zu arbeiten, also Deckglas unten, dann hilft einem die Schwerkraft bestmöglich. Aceton ist ja schnellflüchtig, ich kann mir vorstellen, dass eine geringe Menge Speedax schnell zäh wird und die Diatomeen fixiert, und man dann den Objektträger mit einem zweiten Tropfen aufsetzen kann.
An unserem letzen Mikrotreffen vor Corona hatte ich ja mit Euch Diatomeenpräparate direkt aus gereinigtem Material ohne Suspendierung gemacht. Mit sehr gut gereinigtem Material und dem Pleurax-Geblubbere bekommt man so ja schöne Präparate in kürzester Zeit, es kann aber sein, dass sich das nicht auf Speedax übertragen lässt und man besser die Diatomeen aus Wasser heraus aufbringt, um eine gleichmäßige Streuung zu erhalten.
Carlos hat mir kleine Proben Speedax und Z-Rax geschickt und ich habe auch schon Test-Material im Blick: Die Hamburger Schlammproben enthalten sehr große Diatomeen bis über 300µm, die aber leicht zerbrechen bei der Verarbeitung und Pleurax-Geblubber gar nicht mögen.

Viele Grüße,

Bob (der sich schon freut!)
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in Juli 15, 2021, 10:42:10 VORMITTAG
Yes, the Speedax works very well, it spreads nicely after applying the coverslip.

Georg writes in his protocol that it is a necessity to ring the slides as immersion oil may attack the mountant. Does Speedax dissolve in immersion oil?

Thanks,
René
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Georg Abele in Juli 15, 2021, 11:37:16 VORMITTAG
Hi René, I'll figure it out as soon as I'm back home. I think  that yes, but I'm not really sure. Unfortunately I've a surgery today, not serious, but I'll have to stay a couple of days.
Regards! Georg
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: Rene in Juli 15, 2021, 12:07:21 NACHMITTAGS
Thanks Georg. Hope all goes well, best wishes,
René
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in Juli 17, 2021, 16:58:42 NACHMITTAGS
Liebe Diatomisten,

nun ist auch bei mir eine Probe Speedax angekommen ( danke Carlos ! ) und ich konnte einen ersten schnellen Versuch starten. Für höhere Vergrößerungen muß noch gewartet werden bis ich einen Lackring drehen kann. Aber der erste Eindruck ist recht positiv.
Daten :
LED mit 410 - 420 nm , Oly SPlan Apo 40/0,95 K , Kamera ASI 178MM , SharpCap 3.2 , leichte Nachbearbeitung und Reduzierung.
Ob noch weiter im UV die Transparenz ausreicht wird noch getestet.

Schönes Wochenende
Peter
Titel: Re: Hochbrechendes Einbettmittel im Test
Beitrag von: peter-h in Juli 26, 2021, 12:46:14 NACHMITTAGS
Liebe Diatomisten,

als kleinen Nachtrag und Ergänzung jetzt noch meine Messung zur Transparenz von Speedax. Es fällt etwas günstiger aus als von G. Abele gezeigt, da die Schichtdicke mit 15µm etwas geringer ist. Wozu auch dicke Schichten bei kleinen Diatomeen? Demnächst dann auch im meiner HP zu finden.

Gruß
Peter