Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Daniel Steiner in Dezember 13, 2009, 21:02:27 NACHMITTAGS

Titel: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Daniel Steiner in Dezember 13, 2009, 21:02:27 NACHMITTAGS
Guten Abend in die Runde,

angeregt durch den kürzlichen Tischmikrotom-Thread (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4037.0) habe ich heute mein vor einiger Zeit selbst gebautes, bisher aber kaum verwendetes Tischmikrotom hervorgeholt, ein paar Kleinigkeiten verbessert und einen Klingenhalter dazu gebaut. Ich möchte das hier kurz vorstellen:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/25914_44421454.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/25914_52808390.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/25914_27567318.jpg)

Es besteht aus einer runden, feingeschliffenen und durchbohrten Glasplatte, einer zweckentfremdeter Mikrometerschraube, einer Marmorplatte als Sockel und ein paar gedrehten Messingteilen. Der Klingenhalter ist ebenfalls aus Messing aus der Schrottkiste:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/25914_32569778.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/25914_56353884.jpg)

Sieht doch edel aus, nicht? Kostenpunkt: 0.00 Schweizer Franken = 0.00 €...

Es stellt sich als nächstes die Frage: Tümpelst du noch, oder schnippelst du schon? Ich bin nun an den ersten Schneidversuchen mit dem Apparat. Kritisch ist erstens die Befestigung des Schnittgutes in der Hülse, und zweitens der Anstellwinkel der Klinge. Zu beidem experimentiere ich noch, ich hoffe, ich kann bald die ersten Schnittbilder zeigen.
Ein Kuriosum zum Schluss: Nachmessung ergab, dass eine volle Umdrehung der Mikrometerschraube einen Vorschub von 0.9 mm, und nicht 1 mm, zur Folge hat, ein Teilstrich ist also 9 Mikrometer.
Vielleicht kommt nun doch allmählich die Lust auf die Botanik!

Mit dünn geschnittenen Mikrogrüssen,
Daniel
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Ragin in Dezember 13, 2009, 22:36:18 NACHMITTAGS
Hallo Daniel
Sieht wirklich gut aus, was Du da gebaut hast. Sieht so aus, als ob Du der Rasierklinge einen einseitigen Schliff verpasst hast was natürlich vorteilhaft währe. Ich kann es schlecht erkennen. Das muss ich mal testen, ob mir das gelingt, die V-förmige Schneide einer Rasierklinge umzuschleifen. Oder gibt es die fertig zu kaufen? Tapeziermesser sind wohl so geschliffen nur eben viel dicker
Gruß
Rainer
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: rekuwi in Dezember 13, 2009, 22:58:36 NACHMITTAGS
Lieber Daniel,

gut sieht es aus, aber es sollte auch gut schneiden. Der optimale Winkel soll 14° betragen - so habe ich es jedenfalls irgendwo gelesen. Mir ist nur nicht klar wie Du mit dem dicken Messingstab der die Klinge hält  durch das Schneidgut hindurchkommen willst.  ???

Liebe Grüße
Regi
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Nomarski in Dezember 14, 2009, 00:03:15 VORMITTAG
Hallo,

ZitatMir ist nur nicht klar wie Du mit dem dicken Messingstab der die Klinge hält  durch das Schneidgut hindurchkommen willst. 
Das ist mir auch schon aufgefallen. Also muß zwischen den Klemschrauben noch etwas ausgesägt werden.
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: reblaus in Dezember 14, 2009, 00:40:01 VORMITTAG
Hallo -
also, wenn ich gewusst hätte, dass heute Nacht noch ein Wettbewerb von Selfmade-Tischmikrotomen ausbricht, hätte ich meines natürlich mit Sidol geputzt! Auf Klemme habe ich verzichtet, sondern ein 10 mm Cu-Rohr eingebaut, mit dessen Rest dann ein Halter aus einer Möhre ausgestochen wird, der nach Spaltung und Einlage des Objekts genau die richtige Klemmkraft entwickelt. Das Gewicht der Cu-Platten ersetzt eine Schraubklemme vollwertig.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/25969_37477056.jpg)

Gruß
Rolf
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Daniel Steiner in Dezember 14, 2009, 11:23:25 VORMITTAG
Hallo und danke an Alle für die Rückmeldungen!

Der Einwand zum Klingenhalter, liebe Regi, stimmt natürlich; momentan lässt sich damit nur so tief schneiden, wie die Klinge vorsteht. Ich werde den Träger noch etwas ausfräsen, dann geht er tiefer, und die Deckkappe muss ich anfasen.
Die Klinge ist beidseitig angeschrägt, so wie sie aus dem Paket kommt, deshalb muss sie stärker angestellt werden.
Sidol ist bei uns (im nichteuropäischen Teil Europas) unter dem Namen Sigolin erhältlich. Der Glanz meiner Teile kommt aber von der Polierscheibe, mal sehen, wie lange der hält.

Ich würde mich freuen, weitere "Bastelmikrotome" hier zu sehen - ich bin sicher, es harren noch weitere, ganz geniale Lösungen der Veröffentlichung!


Strahlende Grüsse,
Daniel
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 14, 2009, 14:39:11 NACHMITTAGS
Hallo Bastler-Schnibbler,

da kann ich auch noch einen Beitrag leisten. dieses geniale Teil mit dem man sogar "Schrägmesser"-Schnitte machen kann, und die Klinge zum sicheren Transport einfahren kann gebe ich sogar ab, weil ich den HSK-Klingenhalter noch besser finde ;)

7.- Euro portofrei! (Ins Ausland 8.-)

Nachbau: von mir aus gerne! :D


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26001_30320705.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26001_22254482.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26001_61927638.jpg)
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Daniel Steiner in Dezember 14, 2009, 21:51:46 NACHMITTAGS
Hallo ihr Tüftler,

selbstgebaut macht Spass! Hier ist die zweite Inkarnation meines Klingenhalters. Eigentlich ein kleiner Hobel: Die Schneide kann genau auf die Höhe der Gleitfläche eingestellt und festgeklemmt werden. Vielleicht muss ich die Kante des "Spanbrechers" noch etwas abflachen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26039_13055096.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26039_50608417.jpg)

Demnächst herrschen Ferien, dann werden wir sehen, ob es auch funktioniert.

Grüsse scheibchenweise (für Jede und Jeden eines) von
Daniel


Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Sascha in Dezember 14, 2009, 22:03:18 NACHMITTAGS
Ehrlich bewundernde Grüße an alle Bastelwütigen.

Gruß Sascha

p.s. aber Zeit zum mikroskopieren bleibt noch?  :-\
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Nomarski in Dezember 14, 2009, 22:05:35 NACHMITTAGS
Hallo,

sieht vielversprechend aus! Aber wozu die Bohrungen mit der 90°-Senkung?
Kommen da etwa noch Griffe dran?

Gruß
Bernd
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: reblaus in Dezember 14, 2009, 22:08:00 NACHMITTAGS
@Sascha:

Der Weg ist das Ziel !
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Daniel Steiner in Dezember 14, 2009, 22:12:52 NACHMITTAGS
Zitat von: Nomarski in Dezember 14, 2009, 22:05:35 NACHMITTAGS
Hallo,

sieht vielversprechend aus! Aber wozu die Bohrungen mit der 90°-Senkung?
Kommen da etwa noch Griffe dran?

Gruß
Bernd

Nein, erstens waren da schon Löcher im Rohling (ich erinnere: Schrott!) - und zweitens waren die willkommen, um das Stück zum Fräsen auf einen abgeschrägten Hartholzklotz (echt Thurgauer Nussbaum) aufzuspannen. Aber ich gebe zu, sie sehen irgendwie bedeutungsvoll aus!  ;D

Gruss, Daniel
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 14, 2009, 22:14:04 NACHMITTAGS
Hallo Daniel,

damit lassen sich aber dann nur kleine Durchmesser schneiden! Das Pfiffige am SHK-Klingenhalter ist die große Aussparung im Gleitschuh!

# Bernd:
ZitatAber wozu die Bohrungen mit der 90°-Senkung?

ich bin ja als Nicht-Maschinenbauer unbedarft, aber sind das nicht 45°? 90° wäre doch eine glatte Bohrung?
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Nomarski in Dezember 14, 2009, 22:30:32 NACHMITTAGS
Hallo Daniel,

wenn die 90°-Senkungen von unten wären, könnte man per Senkschrauben zwei Griffe zum festhalten anbringen. ;)

@Klaus:
Als Nicht-Maschinenbauer ist dein Einwand durchaus berechtigt. 45° sind es bis zur Mittelachse. Aber man nimmt bei den doppelten Winkel, weil rotationssymmetrisch. ;)

Gruß
Bernd
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 14, 2009, 22:48:25 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

war mir sicher, dass Du eine plausible Antwort haben wirst ;)

ZitatAber man nimmt bei den doppelten Winkel, weil rotationssymmetrisch.

kann ich gelten lassen!  :-[


# Daniel und die Löcher könnte man doch gut verwenden um den berühmten Griff zum Wegschmeißen dran zu schrauben!  ;D
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Daniel Steiner in Dezember 14, 2009, 22:50:51 NACHMITTAGS
Zitat von: Nomarski in Dezember 14, 2009, 22:30:32 NACHMITTAGS
Hallo Daniel,

wenn die 90°-Senkungen von unten wären, könnte man per Senkschrauben zwei Griffe zum festhalten anbringen. ;)


Hallo Bernd,

Griffe braucht es hier nicht unbedingt; das entstehende Kippmoment wäre kontraproduktiv, meine ich. Das Ding lässt sich ganz gut mit den Fingerspitzen fassen. Ich brauch die Löcher aber, wahlweise das linke oder rechte, das muss ich noch austesten - um den Halter an den Nagel zu hängen, wenns mich doch eher wieder zu den Rhizopoda hinzieht...

@ Klaus: hast wohl recht - das wird dann Inkarnation Nr. 3, solange Messingvorrat reicht...

Nabend,
Daniel

Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Daniel Steiner in Dezember 14, 2009, 22:54:07 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in Dezember 14, 2009, 22:48:25 NACHMITTAGS

# Daniel und die Löcher könnte man doch gut verwenden um den berühmten Griff zum Wegschmeißen dran zu schrauben!  ;D

In Deckung, jetzt wirds gefährlich - vorher aber Klinge entfernen, gell Klaus!


Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 14, 2009, 22:57:50 NACHMITTAGS
Kein Problem Daniel:

ZitatIn Deckung, jetzt wirds gefährlich - vorher aber Klinge entfernen, gell Klaus!

bei der geringen Schnitt-Tiefe ;D :D ;D
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Ragin in Dezember 15, 2009, 01:03:28 VORMITTAG
Also ich bräuchte so was um trockene Tomatensamen schneiden zu können. Die sind klein und hart und hüpfen so gerne >:(
Hat da wer was konstruiert? Vielleicht stehen bald noch kleinere Samen an, wer weis..
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Sascha in Dezember 15, 2009, 03:09:07 VORMITTAG
Zitat von: Ragin in Dezember 15, 2009, 01:03:28 VORMITTAG
Also ich bräuchte so was um trockene Tomatensamen schneiden zu können. Die sind klein und hart und hüpfen so gerne >:(
Hat da wer was konstruiert? Vielleicht stehen bald noch kleinere Samen an, wer weis..

Jepp, der Herr "Paraffin"(so oder so ähnlich war sein Name) hat da mal was "konstruiert". Dann klappt das auch mit Johannes Evangelista Purkinjes Erfindung oder mit Hermann Welckers Weiterentwicklung.  8)

Gruß aus Berlin
Sascha Buchczik
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 15, 2009, 08:37:10 VORMITTAG
Hallo Sascha,

da komm ich mir fast so vor, wie in Olivers "sauschwerem" Rätsel. Der Herr hieß doch Affinis und sein Vorname war Parum 8)

Was Sascha als erfahrener Präparator meint, lieber Rainer ist: ohne Einbettung kann man solche Winzlinge nicht sauber schneiden.

Ich hab das mal an Früchten von Doldenblütlern gemacht durch Einbettung in Histowachs: Waren etwas kürzer als ein Kümmel.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26087_46251090.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26087_924285.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26087_41592856.jpg)
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Sascha in Dezember 15, 2009, 11:01:35 VORMITTAG
Zitat von: Klaus Herrmann in Dezember 15, 2009, 08:37:10 VORMITTAG
...
Der Herr hieß doch Affinis und sein Vorname war Parum 8)
...

Ja genau der war es, Parum Affinis, das hätte mir doch gleich einfallen müssen ... tztztz

Nein ernsthaft ohne Einbettung wird bei Tomatensamen nur mit sehr viel Glück ein überhaupt annähernd gutes Ergebnis erzielen zu sein.
Selbst eingebettete Samen neigen bei erfahrenden Schnipplern zu Schweißausbrüchen und Verzweifelungs-Anfällen. Die kleinen harten Samen neigen zum ausbrechen im Blockund zum permanentem reißen. Hier muss dann wirklich alles Stimmen, Paraffinhärte, Einstellwinkel, Einbettung und eine neue Klinge. Zumindest wenn die kleinen sehr hart sind mit weicheren Kandidaten könnte man allerdings es auch mit einer Möhre und dem Handmikrotom versuchen, obwohl ich gleich einbetten würde. Warum da alle soviel Panik haben ist mir nicht klar, der Aufwand ist bei botanischem Material wirklich in grenzen zu halten und auch ohne das "böse" Xylol zu machen.

Pa-raffinierte Grüße aus Berlin

Sascha Buchczik
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Ragin in Dezember 15, 2009, 13:34:19 NACHMITTAGS
Hallo und vielen Dank für die Empfehlung. Dann muss ich also mal nach Paraffin schauen.
Ich will mir mal PEG in der Apo besorgen. Mila meinte, es gäbe da verschiedene Konsistenzen.
Hab keine Ahnung welche ich da brauche, mal sehen, was hergeht
Ich wollte mal versuchen, so ein Flechtenpräparat herzustellen wie es kürzlich beschrieben wurde.
Ob man mit PEG auch Samen zum schneiden fixieren kann?
Herzliche Grüße
Rainer
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 15, 2009, 13:57:35 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

ZitatOb man mit PEG auch Samen zum schneiden fixieren kann?


"Histowachs"= PEG

man kann! So wie von mir ein paar Zeilen weiter oben mit Bildern belegt! ;) Mit "fixieren" meinst Du einbetten?
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Ragin in Dezember 15, 2009, 14:15:58 NACHMITTAGS
Hallo Klaus
Mit fixieren meinte ich eigentlich erstrangig mal, dass das Samenkorn irgendwie befestigt ist wenn ich es schneide. Zum weiteren Färben müssten die Scheibchen ja eh wieder gelöst werden. Frage mich nur, ob das PEG da wieder ab geht. Wird schon nicht zu tief in´s Gewebe eindringen denke ich mal.Zu dem müssten ja die Schnittflächen halbwegs sauber bleiben.
Mit frischen noch weichen Samen würde das sicher alles leichter von der Hand gehen oder man lässt sie etwas quellen. Was meinst Du denn dazu?
Was ist das eigentlich für ein Samen den Du da gezeigt hast? Doldenblütler gibt´s ja recht viele.
Gruß
Rainer
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Klaus Herrmann in Dezember 15, 2009, 15:00:12 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

früher hab ich alle, die mir zum googeln geraten habe für Spinner gehalten. ::)

http://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylenglykol

nachdem Du das gelesen hast, ist Dir klar, wie das Problem PEG vom Schnitt wegbekommen elegant gelöst werden kann! ;)

Eryngium campestre Feld-Mannstreu.

Ich habe auch erstrangig die Einbettung als (mechanische) Fixierung eingesetzt und nur zweitrangig, dass das Früchtchen besser fotografiert werden kann! ;)

Wenn die Tomatensamen aus einer frischen Tomate kommen wird man sie durch Einlegen in Wasser nicht viel weicher machen.
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: A. Büschlen in Dezember 15, 2009, 15:30:42 NACHMITTAGS
Hier ein anderes Beispiel:

Das Mikrotom ist ein japanisches Modell, die Tischhalterung wurde selber entworfen ebenso der Messerhalter.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26125_45129365.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26125_17555525.jpg)

Als Klingen werden Rasierklingen verwendet.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Daniel Steiner in Dezember 15, 2009, 17:26:17 NACHMITTAGS
Hallo Herr Büschlen,

ist das Alu oder Stahl? Sieht jedenfalls sehr sauber aus.

Danke für die Bilder und freundliche Grüsse,
Daniel Steiner
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: A. Büschlen in Dezember 15, 2009, 18:11:02 NACHMITTAGS
Guten Abend Herr Steiner,

die Halterung für das Mikrotom ist aus Alu. Der Messerhalter ist aus rostfreiem Stahl. Der Gezeigte stammt noch aus der ersten Serie. Jetzt wird die Oberfläche noch Sandgestrahlt.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen

Auch gerne per Du!
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Sascha in Dezember 15, 2009, 18:53:04 NACHMITTAGS
Zitat von: Ragin in Dezember 15, 2009, 13:34:19 NACHMITTAGS
Hallo und vielen Dank für die Empfehlung. Dann muss ich also mal nach Paraffin schauen.
Ich will mir mal PEG in der Apo besorgen. Mila meinte, es gäbe da verschiedene Konsistenzen.
Hab keine Ahnung welche ich da brauche, mal sehen, was hergeht
Ich wollte mal versuchen, so ein Flechtenpräparat herzustellen wie es kürzlich beschrieben wurde.
Ob man mit PEG auch Samen zum schneiden fixieren kann?
Herzliche Grüße
Rainer

wenn du die Tomatensamen frisch aus der Tomate hast würde ich sie
1. In AFE fixieren. (ein, zwei Tage)
2. Mit ca 50%Alkohol (Iso-A.dest.) spülen.
3. In aufsteigender ISO-Reihe bis zum 100% überführen
4. In 50/50 ISO-Paraffin in den Wärmeschrank bei 60°C
5. Dann immer mal wieder etwas Paraffin hinzugeben und den ISO etwas verdampfen lassen
6. 2 x Wechsel in 100% P.
7. Einbetten in Paraffin

Wenn man das einmal gemacht hat kommt es einem nicht mehr so kompliziert vor.
Genauso klappt das auch mit den Flechten. Auch bei Paraffin kann man mit der Härte tricksen.
Genauere Angaben (z.B.Zeit) mache ich gerne wenn jemand Interesse hat.

Gruß aus dem Pa-raffiniertem Berlin
Sascha Buchczik
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Ragin in Dezember 15, 2009, 20:17:04 NACHMITTAGS
Hallo Sascha
Mit den Präparaten das sehe ich schon was auf mich zu kommen. Vielen Dank für Deine Mühe. Ich hatte gestern das Problem dass ich einen getrockneten Tomatensamen aus meinem Fundus geschnitten habe um die daran sitzenden Haare mal besser erkennen zu können. Die Härchen wurden für mich auch erst erkennbar, als ich die gallertartige Masse die den Samen umgibt durch einen Gärprozess entfernt hatte. Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt nur mal einige Objektträger und Deckgläser sowie einige Rasierklingen, Stecknadeln und eine Glaspipette habe um die ersten Schritte zu gehen. Also mal nix Wärmeschrank und so. Mir fehlt leider auch noch der geeignete Platz wo ich mich ausbreiten kann. Ich dachte, ich besorge mal ein paar Färbemittel, Paraffin und PEG aber da geht´s schon wieder los, dass ich keinen Plan hatte, welches ich denn genau brauche. Paraffin gab es nur in eher flüssiger Form.
Naja, kommt Zeit kommt Rat.
Danke noch mal
Gruß
Rainer
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Sascha in Dezember 15, 2009, 23:34:41 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

das Problem mit dem Platz haben wohl alle, egal wie viel Platz vorhanden ist.  ;D
Für deine "Planlosigkeit" gibt es ja das Forum und für einen Wärmeschrank.... die E-Bucht.
Ein wenig Paraffin könnte ich dir zur Not schicken, bzw. es lässt sich im I-Net bestellen.
Du siehst alles lässt sich lösen.  :P :P :P

Gruß Sascha
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Ragin in Dezember 16, 2009, 02:05:38 VORMITTAG
Hallo Sascha
Du hast schon recht, es wird sich finden. Hab gerade Deinen Link zur Homepage entdeckt und was sah ich da in der Galerie?
Ein putziges Bild von einem Tomatensamen in der Entwicklung. Auch da sind die Härchen zu sehen. Hab mich gefreut :)
http://www.berliner-mikroskopische-gesellschaft.de/html/mikrofotos.html
Schönen Tag noch
Rainer
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Sascha in Dezember 18, 2009, 07:46:57 VORMITTAG
Zitat von: Ragin in Dezember 16, 2009, 02:05:38 VORMITTAG
Hallo Sascha
Du hast schon recht, es wird sich finden. Hab gerade Deinen Link zur Homepage entdeckt und was sah ich da in der Galerie?
Ein putziges Bild von einem Tomatensamen in der Entwicklung. Auch da sind die Härchen zu sehen. Hab mich gefreut :)
http://www.berliner-mikroskopische-gesellschaft.de/html/mikrofotos.html
Schönen Tag noch
Rainer

Ohh man das Foto habe ich ja schon ganz vergessen... irgendwo fliegt hier auch noch das Original rum  :-[
Wie sagt man so schön das Genie beherrscht das Chaos. Wenn ich mal wieder ein Genie bin finde ich es bestimmt - Interesse?

Gruß Sascha
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Ragin in Dezember 18, 2009, 12:28:50 NACHMITTAGS
Hallo Sascha
Naja, ich fürchte dass es für Dein schönes Präparat hier auch die besten Voraussetzungen gäbe in meinem kreativen Chaos unter zu gehen.
Das bedarf hier noch einer gewissen Strukturierung was mein neues Hobby angeht. Vielleicht hast Du ein etwas größeres Bild davon parat wo man mehr erkennen kann das würde schon reichen. Wie hast Du die unreife Tomate denn geschnitten? hast Du sie eingefroren? Ich frage mich ob das geht ohne die Zellen dabei zu zerstören. Aber so halb angefroren müsste man schon recht dünne Schnitte hinbekommen in so weichem Gewebe.
Gruß
Rainer
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Sascha in Dezember 18, 2009, 12:47:03 NACHMITTAGS
Nee, nee Rainer - nix eingefroren!
Das ist von einem Paraffinblock runter geschnitten. Also richtig ordentlich präpariert und nicht auf die Schnelle mit Gefrier- oder Kryomikrotom. Allerdings ist der Block, wenn ich mich richtig erinnere nicht von mir gewesen, sondern von einem lieben berliner Mikroskopiekollegen.
Mit dem Suchen meinte ich auch nicht das Präparat, das finde ich sofort  ;D . Sondern ich meinte die digitale Aufnahme.

Grüße aus dem Chaos, Sascha
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Eckhard in Dezember 19, 2009, 15:50:25 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

versuch doch mal die Samen ein paar Tage in Aqua dest quellen zu lassen vor dem Schneiden.

Gruss
Eckhard
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Ragin in Dezember 19, 2009, 21:18:54 NACHMITTAGS
Hallo Eckhard
Ja klar, am besten währe es halt gewesen, als ich mit der Gärung fertig war vor dem Trocknen. Da hätte ich mir aber noch gar nicht träumen lassen, dass ich mal zum Mikroskopiker werde. Ich wollte neulich halt schnell ein paar Bilder machen und einstellen. Das war bei dem Tomatensaucen-thread. Manche Samen wie Leinsamen zum Beispiel quellen sicher recht heftig und ich weis nicht, ob man da noch viel erkennt. Vielleicht lasse ich mal verschiedene Samen keimen und schaue mir die einzelnen Entwicklingsstadien an.
schönen Abend noch
Rainer
Titel: Re: Tischmikrotom - selbstgebaut
Beitrag von: Daniel Steiner in Dezember 24, 2009, 16:39:56 NACHMITTAGS
Liebes Forum,
dies ist die dritte und vorläufig letzte Inkarnation meines Klingenhalters und die bis anhin beste:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26828_30623090.jpg)

Die Rasierklinge wird nun mit 20 Grad gehalten.

Den Beweis, dass man mit meiner Vorrichtung schneiden kann, habe ich noch nicht erbracht - bitte schön, heute musste ein Gänseblümchen-Stiel herhalten:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26828_35861793.jpg)

Die Epidermis ist leider etwas abgerissen; vermutlich war die Klinge schon nicht mehr frisch genug.
Nun heisst es üben, üben - ich weiss nun, wie gut die Schnitte sind, die hier sonst so gezeigt werden...

Allen ein frohes Weihnachtsfest wünscht
Daniel