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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: raimcomputi in Juni 28, 2021, 18:15:57 NACHMITTAGS

Titel: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 28, 2021, 18:15:57 NACHMITTAGS
Ich bin ganz neu hier. In diesem Thread (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41484.0) habe ich mich vorgestellt.

Ich hätte ein paar Fragen in Bezug auf mein Mikroskop, Bresser Science TFM301 (http://www.amazon.de/Bresser-trinokulares-Vergr%C3%B6%C3%9Ferung-K%C3%B6hlerscher-LED-Beleuchtung/dp/B01KVE6Z3A).

Ich möchte gern dieses Mikroskop aufrüsten für Dunkelfeld und ev. später auch für Phase Contrast. Der Orginal Kondensor ist austauschbar. Allerdings hat dieser Kondensor einen Schwalbenschwanz, womit er im Mikroskop an der Kondensorhalterung befestigt wird. Und nach meiner Recherche erschwert das einen Austausch etwas, weil die Auswahl an Kondensoren mit dieser Befestigungsmethode nicht so weit verbreitet ist.

Ich muss kurz erwähnen, das ich Dunkelfeld aktuell mit einer Schwarzscheibe realisiert habe. Es funktioniert auch, allerdings bin ich mit der Qualität nicht so zufrieden. Jetzt gibt es für dieses Mikroskop direkt von Bresser (http://www.bresser.de/Mikroskopie/Zubehoer/Kondensoren/BRESSER-Dunkelfeld-Kondensor-trocken-Infinity-TFM.html), oder günstiger auch von Amscope, einen Dunkelfeldkondensor. Der verfügt aber auch nur über eine Schwarzscheibe. Von daher gehe ich davon aus, das es sich nicht lohnt, sich diesen Kondensor zu kaufen, wenn man damit nicht eine bessere Qualität bekommt, als mit meiner Selbstbaulösung. Sehe ich das denn richtig, das diese einfachen Dunkelfeldkondensoren eigentlich nicht viel Sinn machen, oder irre ich mich hier?

Da ich wie gesagt einen Kondensor mit Schwalbenschwanz brauche, bin ich über diesen Kondensor (http://teleskop-austria.com/CDF_CDF-Cardioid-LED-darkfield-condenser-for-div) gestolpert. Rein mechanisch könnte der passen. Aber ich frage mich, ob es Sinn macht, soviel Geld auszugeben, oder ob es auch noch andere Möglichkeiten gibt.

Insgesamt finde ich es sowieso nicht optimal, wenn man, um von Hellfeld auf Dunkelfeld zu wechseln, jedes mal den Kondensor wechseln muss. Deshalb wäre mir am liebsten ein Turret Kondensor. Damit würde ich mir auch die Option offenhalten, später mein Mikroskop auf Phase Contrast aufzurüsten. Meine Frage: Haltet ihr diese Überlegung für sinnvoll. Die Vorteile wären halt, das man nie mehr den Kondensor tauschen muss, weil man ja alles von Hellfeld über Dunkelfeld bis zu Phasecontrast direkt an Bord hätte. Und selbst schiefe Beleuchtung wäre damit möglich.

Mein Problem ist nur, das ich bisher nichts passendes gefunden habe. Das einzige wäre dieser Kondensor von Motic (http://www.optik-pro.de/phasenkontrast/motic-drehbarer-phasenkontrast-kondensor-5-fach-hell-dunkelfeld-ph1-ph2-ph3-/p,45351). Da habe ich, wenn ich mich recht entsinne schon mal Bilder gesehen, wo man erkennen konnte, das der einen Schwalbenschwanz hat. Nur, günstig ist der auch nicht gerade. Und die direkte Lösung von Bresser (http://www.bresser.de/Mikroskopie/BRESSER-Phasenkontrastsatz-fuer-das-Science-Infinity-Mikroskop.html?listtype=search&searchparam=phase%20contrast) ist preislich gesehen einfach jenseits von Gut und Böse, zumal ich die Objektive auch im  Moment nicht bräuchte und mir diese lieber nach und nach einzeln kaufen würde.

Ein weitere Alternative wäre so etwas (http://www.optik-pro.de/kondensoren/euromex-standard-abbe-kondensor-is-9102-1-25-na-mit-slot-f-dunkelfeld-und-phasenkontrast-slider/p,53396). Das könnte mechanisch auch passen. Und mit den entsprechenden Schiebern könnte man ja auch Dunkelfeld und Phase Contrast realisieren.

Wie auch immer. Mir raucht gerade der Kopf. Und ich wäre sehr froh, wenn ich etwas Erleuchtung bekommen könnte. Ich bin natürlich auch offen, für Alternativen, die ich bisher nicht in Betracht gezogen habe.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juni 28, 2021, 18:51:30 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

von den von Dir angeführten Mikroskopen kenne ich keines, was ich nun schreibe kann absoluter Quatsch sein, oder auch nicht.
Hast Du schon mal versucht die Lichtmaschine eines Mercedes in einen BMW einzubauen? Die wird kaum passen.
Es wäre meines Erachtens reiner Zufall, wenn die DF-Kondensoren unterschiedlicher Marken kompatibel wären.
Nur mal so meine ungläubige Meinung.

Übrigens Dunkelfeld-Kondensoren verlangen bei hochaperturigen Objektiven wie 100/1,25 Oil eine Abblendung auf Apertur 0,8,
entweder durch eine Irisblende im Objektiv oder durch einen Einhänge-Blende.

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Aljoscha in Juni 28, 2021, 19:15:52 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

für dein Mikroskop gibt es von Bresser diese Komplettlösung:
https://www.bresser.de/Mikroskopie/Zubehoer/BRESSER-Phasenkontrastsatz-fuer-Science.html?listtype=search&searchparam=phasenkontrast

Damit hast Du 4 Objektive und den Kondensor für Phasenkontrast. Sogar ein Einstellfernrohr ist mit dabei.

Mit der 100er Phasenblende solltest Du bei den beiden schwächeren Objektiven ein Dunkelfeld bekommen.

Übrigens gibt es von Bresser vollwertige Kardioid-Dunkelfeldkondensoren, die kosten halt auch wieder.

Die Wurstelei mit den Schiebern, ist irgendwie nicht so der Bringer, wenn man öfters mal das Objektiv wechseln will. Diese Konstruktion geht davon aus, dass nur ein PH-Objektiv am Mikroskop ist, meist das 40er.

Du siehst: Wenn man mehr will als Hellfeld, ist das Bresser plötzlich gar nicht mehr so preiswert. Da kommt man in Regionen, für die es gebrauchte high-end Mikroskope gibt.

Viele Grüße

Alexander
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 28, 2021, 19:32:40 NACHMITTAGS
Hallo Herbert,
Danke schon mal für die Antwort. Das mit den hochaperaturigen Objektiven ist mir schon bekannt. Deshalb fliegt auch das 100er Objektiv erst mal raus. ich habe mir schon 20ger und ein 60ger bestellt. Damit sollte Dunkelfeld ja möglich sein.

Ich denke, der Vergleich mit der Lichtmaschine hinkt etwas. So ein Kondensor muss halt mechanisch reinpassen. Dazu muss halt die Länge und der Durchmesser passen. Was ich allerdings nicht weiß, ob es da auch von der Optik Unterschiede gibt.

Im Grunde ist es ja so, das man in jedem Onlineshop ein Rückgaberecht hat. Von daher könnte ich jetzt natürlich einfach mehreres ausprobieren. Aber erst mal abwarten. Vieleicht kommen ja noch ein paar Tips.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 28, 2021, 19:35:13 NACHMITTAGS
Hallo Aljoscha,
Leider ist die von dir vorgeschlagene Lösung für mein Mikroskop nicht passend. Die Kombination die für mein Modell die richtige wäre, kostet 1050 Euro. Und das ist mir zuviel Geld. Trotzdem danke für den Tip.

Kardioid Kondensoren habe ich bei Bresser nicht gefunden. Vieleicht hättest du einen Link für mich.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juni 28, 2021, 19:41:25 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

bei der Lichtmaschine habe ich eher an die optische Kompatibilität gedacht.
Aber probieren geht übers studieren :)

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 28, 2021, 19:49:32 NACHMITTAGS
Ja, Herbert. Das ist halt die Frage. Kann es denn sein, das man sich einen Kondensor kauft, der mechanisch passt, das es trotzdem optisch nicht funktioniert? So ein Mikroskop ist doch grundsätzlich immer gleich aufgebaut. Die Tubuslänge in meinem Fall beträgt 160mm. Dazu habe ich die passenden Objektive, die sich ja problemlos auch herstellerübergreifend austauschen lassen. Das habe ich ja schon probiert. Inwiefern könnte es denn da sein, das es bei einem Kondensor eines anderen Herstellers Probleme gibt?

Entschuldige die vieleicht dummen Fragen. Aber ich möchte halt dazulernen.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juni 28, 2021, 19:51:36 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

der von Dir verlinkte Phasenkontrastkondensor dürfte nicht passen, der ist für unendlich-Systeme. Dein Mikroskop ist aber ein endlich-System.

Hubert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 28, 2021, 20:09:40 NACHMITTAGS
ZitatHallo Raimund,

der von Dir verlinkte Phasenkontrastkondensor dürfte nicht passen, der ist für unendlich-Systeme. Dein Mikroskop ist aber ein endlich-System.

Hubert
Danke für den Hinweis. Aber das betrifft doch nur die Objektive. Oder gilt das auch für den Kondensor als solches.

Ich würde das Paket für über 1000 Euro sowieso nicht kaufen. Aber die Frage stellt sich natürlich grundsätzlich: ist ein Kondensor für Unendlich Optiken optisch anders aufgebaut, wie einer für Endlich Optiken?

Ich merke schon ich muss noch viel lernen.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Aljoscha in Juni 28, 2021, 20:39:15 NACHMITTAGS
Zitat von: raimcomputi in Juni 28, 2021, 20:09:40 NACHMITTAGS
ZitatHallo Raimund,

der von Dir verlinkte Phasenkontrastkondensor dürfte nicht passen, der ist für unendlich-Systeme. Dein Mikroskop ist aber ein endlich-System.

Hubert
Danke für den Hinweis. Aber das betrifft doch nur die Objektive. Oder gilt das auch für den Kondensor als solches.

Ich würde das Paket für über 1000 Euro sowieso nicht kaufen. Aber die Frage stellt sich natürlich grundsätzlich: ist ein Kondensor für Unendlich Optiken optisch anders aufgebaut, wie einer für Endlich Optiken?

Ich merke schon ich muss noch viel lernen.

Hallo Raimund,

das von mir verlinkte Set ist das richtige für dein Mikroskop.

Viele Grüße

Alexander
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juni 28, 2021, 20:41:59 NACHMITTAGS
ZitatAber das betrifft doch nur die Objektive. Oder gilt das auch für den Kondensor als solches.
Kondensoren müssen auf das Stativ abgestimmt sein (unabhängig ob unendlich oder endlich), und die Halterung muss natürlich passen. Z.B. ist der Abstand Leuchtfeldblende - Objekt wichtig. Die chinesischen Modelle sind nicht genormt, das dürften unterschiedliche örtliche Hersteller sein, und die Bresser-Modelle scheinen in geringen Zeitabständen zu wechseln. Wenn man sich das Modell TFM-301 ansieht und mit dem etwas teureren TRM-301 vergleicht sieht man dass alle Teile anders aussehen. Außerdem wird bei Bresser für das erste Modell kaum Zubehör angegeben, die jeweils angegebenen Dunkelfeldkondensoren sind auch unterschiedlich und offensichtlich nicht kompatibel.

Hubert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juni 28, 2021, 20:44:44 NACHMITTAGS
Zitathttps://www.bresser.de/Mikroskopie/Zubehoer/BRESSER-Phasenkontrastsatz-fuer-Science.html?listtype=search&searchparam=phasenkontrast
Das wird als Zubehör für das TRM 301 angegeben.

Hubert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Aljoscha in Juni 28, 2021, 20:52:21 NACHMITTAGS
Zitat von: Lupus in Juni 28, 2021, 20:44:44 NACHMITTAGS
Zitathttps://www.bresser.de/Mikroskopie/Zubehoer/BRESSER-Phasenkontrastsatz-fuer-Science.html?listtype=search&searchparam=phasenkontrast
Das wird als Zubehör für das TRM 301 angegeben.

Hubert

Stimmt! Ich habe mal wieder nicht genau genug auf die Modellbezeichnung geachtet.  :-[
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 28, 2021, 22:13:37 NACHMITTAGS
ZitatWenn man sich das Modell TFM-301 ansieht und mit dem etwas teureren TRM-301 vergleicht sieht man dass alle Teile anders aussehen.
Das TFM 301 ist halt der Nachfolger vom TRM 301. Auf meine gezielte Nachfrage beim Bresser Support, ob sie mir das TFM-301, oder eher das TRM-301 empfehlen, wurde mir konkret zum TFM-301 geraten. Warum sollten die mir das günstigere Modell empfehlen? Da gibt es ja nur drei Möglichkeiten. Entweder das sind schlechte Geschäftsleute. Oder, die haben keine Ahnung. Oder sie haben recht mit ihrer Empfehlung. Was davon jetzt stimmt, weiß ich natürlich nicht.

Rein mechanisch ist das TFM-301 baugleich mit dem Science Infinity. Letzteres hat halt bessere Objektive. Aber Condensor, Beleuchtung usw. sind gleich. Von daher passt das meiste an Zubehör, was für das Science Infinity angeboten wird, auch für das TFM-301.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter Reil in Juni 29, 2021, 00:08:51 VORMITTAG

ZitatAuf meine gezielte Nachfrage beim Bresser Support, ob sie mir das TFM-301, oder eher das TRM-301 empfehlen, wurde mir konkret zum TFM-301 geraten. Warum sollten die mir das günstigere Modell empfehlen? Da gibt es ja nur drei Möglichkeiten. Entweder das sind schlechte Geschäftsleute. Oder, die haben keine Ahnung. Oder sie haben recht mit ihrer Empfehlung.

Hallo "raimcomputi" (oder besser Raimund),

ich wüsste genau, welche der drei Möglichkeiten ich für sehr wahrscheinlich halte. Und das hat jetzt gar nichts mit der "Marke" zu tun.  ;D

Du hast dich für ein bestimmtes Modell einer bestimmten "Marke" entschieden. Für einen weiteren Ausbau stellst du nun fest, dass es Probleme gibt. Egal welches Zubehör du von Bresser möchtest, es wird teuer werden.
Wenn ich einen VW Polo "aufmotzen" will mit deutlich mehr PS wird das auch teuer.

Ich rate dir, einfach mal nach einer mikroskopischen Vereinigung in deiner Nähe zu suchen und Kontakt aufzunehmen. Die Mikroskopiker sind normalerweise sehr umgänglich und aufgeschlossen. Dort kannst du auch vor Ort Mikroskope anderer Marken ausprobieren und testen. Ich bin sicher, da wird dir geholfen.

Freundliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 01:07:35 VORMITTAG
ZitatDu hast dich für ein bestimmtes Modell einer bestimmten "Marke" entschieden. Für einen weiteren Ausbau stellst du nun fest, dass es Probleme gibt. Egal welches Zubehör du von Bresser möchtest, es wird teuer werden.
Wenn ich einen VW Polo "aufmotzen" will mit deutlich mehr PS wird das auch teuer.
Ich finde es ehrlich gesagt sehr schade, das es hier offenbar genau so ist, wie in allen Foren. Ich bin in Modellbauforen aktiv, in Keyboarderforen, in Computerforen, und jetzt hier. Wenn man, um mal beim Auto zu bleiben, nicht mindestens eine Mercedes S-Klasse fährt, dann wird man nicht ernst genommen.

Ob es Probleme beim Ausbau gibt, weiß ich doch noch gar nicht. Das kann ich ja erst beurteilen, wenn ich es ausprobiert habe. Einen Dunkelfeldkondensor gibt es ja. Und ein Phasenkontrastset auch. Das ist alles nicht günstig, klar. Aber wenn ich mir jetzt ein Olympus, ein Zeiss oder ein Leica gebraucht gekauft hätte, dann würde eine Erweiterung auf Dunkelfeld/Phasenkontrast auch ordentlich Geld kosten. Du tust ja gerade so, als wenn man das Zubehör bei den Markengeräten umsonst bekommt. Ich habe viele Stunden mit Suchen, Lesen und Recherchieren zugebracht. Und ich habe eben genau das festgestellt, das es nämlich als Einsteiger unheimlich kompliziert ist, bei den Gebrauchten Teilen durchzublicken. Und das der Markt für Zubehör derart kompliziert und unübersichtlich ist, das man als Neuling keine Chance hat, da vernünftig etwas auf die Reihe zu bekommen. Genau das war einer der Gründe, warum ich ein Neugerät von einem Händler gekauft habe. Da habe ich zumindest mal zehn Jahre Garantie.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: mlippert in Juni 29, 2021, 02:02:48 VORMITTAG
Mit dem Motic Ding bist Du evtl. gar nicht so weit von einer funktionierenden Lösung weg. Die ganze Diskussion darüber, welches Mikroskop man hat, ist mir ohnehin suspekt. Die höchste optische Auflösung wurde für normale Durchlichtmikroskope vor der Jahrhundertwende erreicht und seitdem gar nicht mehr angeboten (für Diatomeen). Gerade wenn man etwas gebrauchtes kaufen will, was optisch mit den neuen Chinamikroskopen der gehobenen Klasse mithalten will, kommt man sicher initial etwas günstiger weg, aber dann wird es schnell beim schwerlich beschaffbaren Zubehör eng. Im Prinzip kann man gebraucht nur die späteren Leitz Mikroskope mit 160er Tubus oder die Standard Zeiss Mikroskope empfehlen, wenn man nicht genau weiß, was man tut.
Was kostet denn ein gebrauchtes Leica HC Objektiv? Da kosten dann drei Objektive schnell so viel wie ein gebrauchtes Mikroskop!
Was das Dunkelfeld angeht, würde ich bei der Scheibe bleiben und die so optimieren, dass das Bild am besten ist. Was anderes ist im Revolverkondensor auch nicht drin. Ansonsten musst Du halt einen richtigen Dunkelfeldkondensor mit Öl etc. kaufen. Kostet halt! Hat niemand gesagt, dass es billig wird. Alternativ die anderen Dinger bestellen und bei Nichtgefallen halt zurückschicken.
Apropos Phako: grenzenlos überschätzt. Solange man es nicht hat, will man es, und danach wird's kaum mehr genommen. Vielleicht zum Tümpeln ab und an. Dann schau Dir lieber mal verschiedene Schräglichverfahren an, exzentrischer Halbmond etc. Das macht (mir) deutlich mehr Spaß. Phako habe ich nur auf Arbeit bei einfachen inversen Mikroskopen genutzt um zu schauen ob die Zellkultur wächst (geht auch mit Schräglicht) oder für meine Frau für die Urinanalyse in ihrer Praxis. Aber selbst da nimmt sie es nicht mehr, sondern färbt mit Sedistain.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter Reil in Juni 29, 2021, 06:11:56 VORMITTAG
Hallo Raimund,

da hast du mich falsch verstanden.  Zubehör, egal von welcher Marke, für ein Neugerät ist immer teuer.

Bei deiner Wahl eines Bresser ist Hilfe schwierig, weil hier kaum jemand so ein Mikroskop besitzt und deshalb keine konkrete Hilfe bieten kann. Das ist das Problem.

Man braucht gewiss keine "S-Klasse" um hier im Forum ernst genommen zuwerden. Es kommt nicht aufs Gerät an, sondern auf den, der dahinter sitzt.

Freundliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Werner in Juni 29, 2021, 09:19:57 VORMITTAG
So ist das halt im Leben - Das Zubehör ist teurer als das Grundgerät.

Ein Segler sagte mir mal: Frauen sind wie Segelboote, die Takelage ist teurer als der Rumpf.

Ich hatte vor Jahrzenten eine Drehbank mit Fräsmaschine gekauft, etwa 1500 DM.
Allein für die ganzen Fräser habe ich mehr als 4000 DM ausgegeben. Das Nachschleifen kostet jedesmal etwa 20 €.
Eine gute Universalschleifmaschine ist nicht unter 1500 € zu bekommen.

Bei der Recherche über Mikroskope hast Du leider den hiesigen Mikromarkt übersehen. Da gibt/gab es zeitweise komplette Mikroskope mit Wunschausrüstung und Rückgaberecht sowie Funktionsgarantie.

Gruß - Werner
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Thomas Böder in Juni 29, 2021, 10:37:26 VORMITTAG
Zitat von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 01:07:35 VORMITTAG
Ich habe viele Stunden mit Suchen, Lesen und Recherchieren zugebracht. Und ich habe eben genau das festgestellt, das es nämlich als Einsteiger unheimlich kompliziert ist, bei den Gebrauchten Teilen durchzublicken. Und das der Markt für Zubehör derart kompliziert und unübersichtlich ist, das man als Neuling keine Chance hat, da vernünftig etwas auf die Reihe zu bekommen. Genau das war einer der Gründe, warum ich ein Neugerät von einem Händler gekauft habe. Da habe ich zumindest mal zehn Jahre Garantie.

Wäre es dann nicht cleverer gewesen, erstmal hier zu fragen?

Ich habe mich primär auf Leitz eingeschossen.
Wenn ich Teile für meine alten Mikroskope brauche, Kondensoren, Tische, Objektive etc. frage ich erstmal hier im Forum.
Und bis jetzt habe ich IMMER jemanden gefunden, der mir die Teile verkaufen konnte.
Böse Überraschungen gab es nie und die Preise sind fair.
Dagegen kann es bei Ebay schon mal schiefgehen.

Wahrscheinlich ist es besser für dich ein gebrauchtes Mikroskop zu kaufen und das dann nach und nach aufzurüsten.
Zum Beispiel ein Ortholux.
Dafür gibt es massig Zubehör zu sehr moderaten Preisen.
Und es gibt viele Anbieter hier im Forum.
Das Gleiche gilt natürlich auch für Zeiss.

Grüße, Thomas.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 13:21:19 NACHMITTAGS
Ich habe ja hier im Forum sämtliche Beiträge zum Thema Kaufberatung gelesen, bevor ich mir etwas gekauft habe. Und dabei wurde halt immer nur empfohlen, man sollte sich etwas Gebrauchtes kaufen. Dann habe ich angefangen überall nach diesen gebrauchten Mikroskopen zu suchen. Und je länger ich gesucht habe, um so verrückter bin ich geworden, weil dieser Markt so dermaßen unübersichtlich ist. Und für etwas vernünftiges Gebrauchtes zahlt man auch ordentlich Geld. Vom Zubehör, wie Objektive, Okulare ec. mal ganz abgesehen. Da wird einem ja schwindlig, wenn man die Preise sieht.

Deshalb habe ich für mich irgendwann den Entschluss gefasst, etwas neues zu kaufen. Und diese Entscheidung steht auch. Ich brauche also zunächst mal keine Kaufberatung. Ich werde das gekaufte Mikroskop ganz sicher jetzt nicht gegen irgend etwas Gebrauchtes eintauschen.

Eine Kaufberatung war ja aber auch nicht der Grund, warum ich dieses Thema eröffnet habe. Ich hatte halt gedacht, das ich irgendwelche Tips in Bezug auf meine Frage bekommen könnte. Es sieht halt nicht so aus, als wenn das möglich wäre, weil eben der Mikroskopmarkt so ein Flickenteppich ist und offenbar jeder sein eigenes Süppchen kocht. Es scheint halt so zu sein, das man nur ausprobieren kann. Man hat ja heutzutage in jedem Onlineshop ein Rückgaberecht.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: wilfried48 in Juni 29, 2021, 14:25:00 NACHMITTAGS
Zitat von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 13:21:19 NACHMITTAGS
.... Ich werde das gekaufte Mikroskop ganz sicher jetzt nicht gegen irgend etwas Gebrauchtes eintauschen...

.... Es scheint halt so zu sein, das man nur ausprobieren kann. Man hat ja heutzutage in jedem Onlineshop ein Rückgaberecht.

Hallo,
jedenfalls scheinst du ja mit deiner Methode bisher nicht sehr erfolgreich gewesen zu sein.
Und jetzt erwartest du, dass es in diesem forum jede Menge Experten gibt die mit deiner Methode Erfolg hatten und dich dahingehend beraten können ?
Es wird schon seinen Grund haben, warum es diese Experten offenbar nicht gibt, sondern entweder zu einem guten gebrauchten Markenfabrikat oder einem entsprechend teureren Neugerät geraten wird.

viele Grüße
Wilfried
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juni 29, 2021, 14:34:20 NACHMITTAGS
Hallo,

seltsame Diskussion....böses Forum!  ;)

Es gibt Foristen, die melden sich völlig unbeleckt an. Die lassen sich hier beraten und kaufen d a n n ein Mikroskop so, wie es zu ihren Bedürfnissen passt. Oft bekommen sie sogar ein genau auf sie zugecshnittenes gutes Gebaruchtgerät aus dem Kreise der Mikroskopikerkollegen angeboten.

Es den anderen zum Vorwurf zu machen, dass sie kein Bresser haben und sich damit nicht auskennen, ist schon recht kurios. Aber vielleicht mag man sich ja auch nicht eingestehen, dass man letztlich doch (wieder) etwas Suboptimales für viel Geld gekauft hat.  ;)

Jeddenfalls finde ich diese Formulierung

ZitatIch finde es ehrlich gesagt sehr schade, das es hier offenbar genau so ist, wie in allen Foren. Ich bin in Modellbauforen aktiv, in Keyboarderforen, in Computerforen, und jetzt hier. Wenn man, um mal beim Auto zu bleiben, nicht mindestens eine Mercedes S-Klasse fährt, dann wird man nicht ernst genommen.

unfair und ärgerlich!

Hier fahren sicher nur die wenigsten S-Klasse, aber haben dennoch ein Auto so, wie sie es benötigen. Und die meisten Mikroskopiker sind für weniger, als Du ausgegeben hast, an ein gutes und problemlos ausbaubares Mikroskop gekommen und nicht in einer (ggf. teuren) Sackgasse gelandet.

Schon bei der Schilderung in Deinem Vorstellungsthertad habe ich mich gewundert, dass Du nicht irgendwann erkannt hast, dass man sich bessser von erfahrenen Praktikern beraten lässt als von irgendwelchen Verkäufern.

Sorry für meinen vielleicht etwas als barsch empfundenen Ton, aber die "Vorwürfe" gegenüber dem Forum sind einfach hanebüchen.

Ich weiß auch nicht, wieso es so schwer zu verstehen und akzeptieren ist, dass man nicht einen beliebigen Fremd-Revolverkondensor mal eben an ein Bresser schrauben kann?

Hezrliche Grüße
Peter


Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juni 29, 2021, 14:53:03 NACHMITTAGS
Hallo,

jetzt beruhigt euch mal wieder. Die Frage in Beitrag #1 war konkret und nicht unsachlich gestellt! Und es gab u.a. von mir eine Teilantwort, dass es nicht ohne weiteres möglich ist, Fremdkondensoren problemlos anzubauen. Dass manche Antworten - die oft nicht auf die Frage eingehen - hier im Forum gewöhnungsbedürftig sind und nur bei längerer Sozialisation normal erscheinen, kann man dem Fragesteller nicht vorwerfen.

Hubert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 14:57:57 NACHMITTAGS
Ich weiß nicht, wo ich dem Forum Vorwürfe gemacht habe. Meine Anmerkung oder von mir aus auch Kritik richtete sich gegen einen bestimmten Beitrag. Und das Beispiel mit den Autos kam nicht von mir. Ich habe nur darauf reagiert.

Aber gut. Ich habe ja schon inzwischen gemerkt, das es einigen hier schwer fällt andere Meinungen zu akzeptieren. Auch das ist keine Besonderheit dieses Forums. Man findet es halt leider überall.

Ich habe versucht klarzumachen, wieso ich mir kein gebrauchtes Mikroskop gekauft habe. Jeder hat das gute Recht, das nicht zu akzeptieren, oder zu hinterfragen. Damit kann ich schon leben. Es wäre halt schön, wenn es auch möglich wäre, zu akzeptieren, wenn jemand einen anderen Weg gehen will.

Aber hier jetzt den Eindruck zu vermitteln, als wenn hier in diesem Forum die einzig wahren Experten sitzen und andere, wie zB. Kundendienstmitarbeiter grundsätzlich Dummköpfe sind, empfinde ich auch als etwas hanebüchen. Sicher mag es das geben. Aber so zu verallgemeinern, halte ich für falsch.

Und wo habe ich geschrieben, das ich nicht verstanden habe, das man einen Kondensor nicht beliebig austauschen kann. Die Aussage habe ich schon kapiert. Nur konnte mir bisher keiner erklären, wieso das nicht geht. Wieso kann man Objektive und Okulare austauschen, einen Kondensor aber nicht? Das konnte mir bisher keiner plausibel erklären. Stattdessen wird hier mehr und mehr voller Schadenfreude der Zeigefinger gehoben und mir versucht zu erklären, das ich Schrott gekauft habe und selbst Schuld bin, weil ich kein 30 Jahre altes Mikroskop wollte.

Im Grunde genommen könnte dieser Thread jetzt auch geschlossen werden. Denn es gibt eigentlich nichts mehr zu schreiben. Die Aussagen waren ja klar. Das Bresser ist überteuerter Schrott. Das ist nicht erweiterbar. Damit muss man leben. Niemand hier kennt sich damit aus. Von daher ist konkrete Hilfestellung auch nicht zu erwarten.

Und bevor es eskaliert, möchte ich mich bei allen entschuldigen, die sich ev. auf die Füße getreten fühlen. Das ist bzw. war niemals meine Absicht. Ich bin halt nur etwas enttäuscht, das es hier genau so abläuft, wie in allen Fachforen. Ist halt schade, aber anscheinend nicht zu ändern.

Und ganz zum Schluss: Es ist schön, das es, so wie überall, auch hier sehr viele nette Menschen gibt. Vielen Dank, Hubert, das du hier den Dampf rausnimmst.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juni 29, 2021, 15:12:05 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatNur konnte mir bisher keiner erklären, wieso das nicht geht. Wieso kann man Objektive und Okulare austauschen, einen Kondensor aber nicht? Das konnte mir bisher keiner plausibel erklären.
ich hatte bereits geschrieben dass die Halterung des Kondensors passen muss, und diese ist nicht genormt. Und dass die geometrischen Abstände zwischen Leuchtfeldblende und Objekt ebenfalls passen müssen, die können zwischen den Mikroskopen auch unterschiedlich sein. Übrigens lassen sich auch nicht Objektive und Okulare beliebig austauschen. Das beginnt mit der unterschiedlichen Abgleich- und Tubuslänge, verschiedene Systeme (endlich-unendlich), und selbst die Okulare passen wegen unterschiedlicher Kompensation der Restfehler nicht ideal zueinander- ganz zu schweigen davon dass es Okulare mit 30 mm und 23 mm Durchmesser gibt. Es gibt seltsamerweise Bresser-Mikroskope mit 30 mm Okularen, aber nur 20 mm Gesichtsfeld.  ;)

Hubert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Aljoscha in Juni 29, 2021, 15:15:47 NACHMITTAGS
Zitat von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 14:57:57 NACHMITTAGS

Und wo habe ich geschrieben, das ich nicht verstanden habe, das man einen Kondensor nicht beliebig austauschen kann. Die Aussage habe ich schon kapiert. Nur konnte mir bisher keiner erklären, wieso das nicht geht. Wieso kann man Objektive und Okulare austauschen, einen Kondensor aber nicht? Das konnte mir bisher keiner plausibel erklären.

Die Komponenten müssen zusammenpassen. Austauschen kann man, aber eben nur mit passenden Teilen. Darauf bezog sich der Lichtmaschinen-Vergleich. Auch Objektive und Okulare kann man nicht beliebig kombinieren. Die müssen zum Stativ und auch zueinander passen. Die Objektive eines Bresser TRM301 können zum Beispiel an deinem Gerät nicht verwendet werden. Für dein Mikroskop gibt es doch sowohl einen Dunkelfeldkondensor als auch einen Universalkondensor mit Phasenblenden und auch die passenden Objektive, deren Phasenringe zu diesen Phasenblenden passen. Wo ist also das Problem, außer, dass dir die Preise zu hoch sind? Billiger wird es nicht. Der Motic-Kondensor kostet ca. 450 Euro und dann hast Du noch keine Objektive und kein Einstellfernrohr. Mach dich mal schlau, was Phasenkontrast-Objektive bei Motic so kosten.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 16:21:14 NACHMITTAGS
Natürlich ist mir klar, das man keine Endlich Objektive an ein Unendlich Stativ schrauben kann, oder umgekehrt. Klar ist mir doch auch, das es Okulare mit 23,2mm Aufnahme gibt und welche mit 30mm Aufnahme. Ich hatte doch schon mehrfach geschrieben, das ich inzwischen viele Stunden damit zugebracht habe, mir vieles anzulesen. Und das der Kondensor mechanisch passen muss, ist mir auch klar. Ich hatte eigentlich gedacht, das das soweit rübergekommen wäre. Also solche grundsätzlichen Dinge sind mir schon bekannt.

Aber ich kann doch sehr wohl Objektive, sofern sie dem gleichen optischen System entsprechen, also entweder endlich oder unendlich, austauschen. Ich habe das jedenfalls schon gemacht. Ich hatte ein günstiges 60ger Objektiv aus China. Und das hat wunderbar funktioniert. Auch andere Okulare hatte ich schon drauf. Und auch das war kein Problem. Ich will ja gar nicht bestreiten, das es am Besten ist, wenn man alles vom selben Hersteller verwendet. Aber das man gar keine fremden Komponenten verwenden kann, das ist doch einfach auch nicht richtig.

Aljoscha, du schreibst jetzt zum wiederholten Male, das es irgendwelche Sachen von Bresser geben würde, die ich aber nirgends finden kann. Wo bitte gibt es für das Bresser TFM-301 einen Universalkondensor mit Phasenblenden und den passenden Objektiven. Es nützt relativ wenig, Dinge einfach zu behaupten. Wenn du so etwas wirklich gefunden hast, wäre ein Link sehr hilfreich. Nichts für ungut. Ist wirklich nicht böse gemeint.

Einen einfachen Dunkelfeldkondensor gibt es. Nur macht der eben keinen Sinn. Da ich denke, das der keine anderen, bzw. besseren Ergebnisse liefert, wie eine Schwarzscheibe im Filterhalter. Für richtiges Dunkelfeld braucht man eben einen Cardioid Kondensor. Und der kostet halt überall ordentlich Geld. Da ist der, den ich gefunden habe und der zumindest mechanisch passen sollte mit 339 Euro, vergleichsweise preiswert.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juni 29, 2021, 16:42:53 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

natürlich kannst Du Objektive und Okulare wahllos mischen, Bilder bekommst Du da immer und wenn Du damit zufrieden bist ist das auch ok.
Sobald Du aber Zeiss West Plan-Objektive oder gar Plan-Apochromaten verwendest solltest Du auch Zeiss West Kpl-Okulare verwenden.
Denn diese Objektive sind so gerechnet, dass die Restfehler erst durch die entsprechenden Okulare beseitigt werden.

Meines Wissens ist das bei Leitz ähnlich mit den Periplan-Okularen

Bei den Optiken chinesischer Fertigung mag das anders sein. Vermutlich gibt es da auch Qualitätsunterschiede, aber die haben dann vermutlich auch ihren Preis.
Auch Zeiss läßt Optiken in China fertigen. Da wird  nicht alles an Zeiss gehen, vermutlich in hochwertige und entsprechend teure Mikroskope.

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 17:51:23 NACHMITTAGS
ZitatSobald Du aber Zeiss West Plan-Objektive oder gar Plan-Apochromaten verwendest solltest Du auch Zeiss West Kpl-Okulare verwenden.
In die Verlegenheit werde ich wohl nicht kommen. Das ganze ist ja nur ein Hobby. Und es ist nicht mein einziges. Und deshalb muss das natürlich auch kostenmäßig in einem gewissen Rahmen bleiben.

Du bekommst halt beim Chinesen einfache Achromaten bereits für um die 10 Euro. Und Plan-Objektive, je nach Vergrößerung auch schon für unter 30 Euro. Natürlich ist es logisch, das die Qualität solcher Objektive nicht mit Markenobjektiven bekannter Markenhersteller mithalten kann. Ich kann jedenfalls nur sagen, das die Qualität gemessen an den aufgerufenen Preisen erstaunlich gut ist. Ich hatte auch schon zwei Okulare 10x/20 für knapp 20 Euro das Paar im Einsatz. Und auch dort habe ich mehr Qualität bekommen, als ich erwartet habe.

Das Problem beim Chinesen ist eben, wenn man mal ein Problem hat und etwas umtauschen will. Bei kleineren Sachen, wie ein paar Objektiven oder Okularen ist das unkompliziert. Da bekommt man in der Regel einfach sein Geld zurück und kann die Teile behalten. Von daher habe ich da auch kein Problem, dort was zu kaufen. Bei größeren Geschichten, wie einem ganzen Mikroskop, oder auch einem Kondensor im dreistelligen Bereich, würde ich aber davon Abstand nehmen.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juni 29, 2021, 18:12:17 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

ZitatStattdessen wird hier mehr und mehr voller Schadenfreude der Zeigefinger gehoben

ich weiß nicht, wo Du hier Schadenfreude entdeckt hast. Dafür ist dieses Forum nun wirklich  nicht bekannt. Ich würde es eher "Unverständnis" nennen. Wenn Du mit Deinem Bresser glücklich wirst, ist doch alles ok. Du solltest allerdings akzeptieren, dass es erfahrene Mikroskopiker gibt, die zumindest nicht nachvollziehen können, wieso sich jemand dreimal "verkauft" und dann beim vierten Kauf immer noch nicht erfahrene Kollegen/innen um Rat und Hilfe beim Kauf bittet.

Es ist - auch eine Wiederholung - keinesfalls so, dass immer nur zur S-Klasse oder Zeiss/Leitz geraten wird. Selbst ich habe schon häufiger bei bestimmten Anforderungen z.B. zu Motic geraten. Und absoluten Anfängern empfehlen wir sogar oft eines der von Liftboy überholten Lomos für schlappe 50 EUR für die ersten Schritte!

Zitat
Es wäre halt schön, wenn es auch möglich wäre, zu akzeptieren, wenn jemand einen anderen Weg gehen will.

Ich kann natürlich "akzeptieren" ( im Sinne von "hinnehmen", diese Wortbedeutung muss man hier neuerdings auch immer noch explizit erwähnen), wenn jemand andere Wege geht. Verstehen kann ich es allerdings nicht, wenn man für 799 EUR (das ist zumindest der Preis, den ich gefunden habe) ein Mikroskop kauft, das nur einen 4-fach Revolver besitzt und anscheinend laut Webauftritt von Bresser keinerlei(!) Ausbaumöglichkeit bietet.

Wieso man Dir explizit dazu geraten hat, weiß ich nicht. Da sehe ich wiederum nur zwei Möglichkeiten: Entweder war die Beratung  schlecht (die drei potenziellen Ursachen hast Du ja selbst angeführt) oder Du hast Deine Anforderungen nicht dezidiert genug formuliert.
Um es zu widerholen: Wenn Du mit dem Mikroskop so zufrieden wärst, wäre ja auch alles ok. Aber Deine Frage jetzt zeigt doch gerade, dass dieses Mikroskop eben n i c h t Deine Ansprüche befriedigt (z.B. nach einem Kardioid-Kondensor oder Universalkondensor).

Wie gesagt: Nicht Schadenfreude, sondern Unverständnis.

ZitatAber hier jetzt den Eindruck zu vermitteln, als wenn hier in diesem Forum die einzig wahren Experten sitzen

Doch. Genau so ist es! Ich will gar nicht einmal mich dazu zählen, aber hier ist eine mikroskopische Kompetenz versammelt wie sonst wohl kaum irgendwo. Musst Du natürlich nicht glauben.

Zitatund andere, wie zB. Kundendienstmitarbeiter grundsätzlich Dummköpfe sind,

sicher nicht grundsätzlich! Aber zum Teil haben sie tatsächlich wenig Ahnung von Mikrokopie/Mikroskoptechnik und zudem sind sie schlicht Verkäufer ihres Unternehmens. Oder glaubst Du, ein Mitarbeiter eines Unternehmens X würde Dir von einem Mikroskop der Firma X abraten?

Übriegns schriebst Du etwas von "10 Jahre Garantie" - ich kann auf der Websiete von Bresser nur 5 Jahre Garantie finden. Fakt ist aber, das ein gut gewartetes Markenmikroskop (z.B. ein Ortholux, Orthoplan), das vielleicht 30 oder 40 Jahre alt ist, jedes neue Bresser noch um Jahre überleben wird. Ich habe noch k e i n Orhtoplan gesehen, das nicht reparabel gewesen wäre. Chinamikroskope mit defektem Trieb kannst Du in der Regel direkt zum Elektornikschrott bringen.  Für mich wäre gute Funktion über eine lange Zeit eher ein Argument f ü r einen Gebaruchtkauf eines hochwertigen Labormikroskop als der Neukauf eines aktuellen Chinamikroskops. Aber ich erwarte nicht, dass Du mir das glaubst.

Aber viele Wege führen bekanntlich nach Rom....

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 18:43:20 NACHMITTAGS
Also zunächst mal: Für 799 Euro hätte ich das Mikroskop nicht gekauft. Ich habe 625 Euro bezahlt.

Auf der Webseite von Bresser steht direkt auf der Artikelseite, das es 10 Jahre Garantie gibt.

Und drittens habe ich doch überhaupt nicht geschrieben, das ich mit dem Mikroskop nicht zufrieden bin. Das Gerät ist super schwer und stabil. Die Objektive empfinde ich als für meine Ansprüche sehr gut. Die Beleuchtung ist leistungsstark. Es gibt eine Leuchtfeldblende. Ich kann direkt meine Kamera anschließen, ohne extra Geld für Adapter auszugeben usw.

Und was den Kundendienst betrifft: Natürlich war ich nicht so naiv und habe gefragt, ob ein Mikroskop von Bresser empfehlenswert ist. Ich habe zwei Modelle genannt und gefragt, welches in Bezug auf Dunkelfeldmikroskopie von der Beleuchtung her besser geeignet ist. Und da wurde mir von den zwei Mikroskopen eben das genannt, welches ich gekauft habe. Und es hat sich auch als richtig herausgestellt. Die Beleuchtung ist absolut für Dunkelfeld geeignet und hat sogar noch Reserven. Das zweite Mikroskop hätte nur eine 20 Watt Halogenbeleuchtung gehabt, was ganz bestimmt wieder zu wenig gewesen wäre. Nur danach habe ich beim Kundendienst gefragt.

Und es geht hier nicht darum, ob ich dir glaube. Wer bin ich, das ich dir nicht glaube. Ich kenne dich doch gar nicht.

Ich habe schon direkt, bevor ich das, das erste Mikroskop gekauft habe, hier im Forum gelesen. Und genau das hat mich halt dazu gebracht, mir kein gebrauchtes Markenmikroskop zu kaufen. Das muss ja keiner verstehen. Aber es ist halt meine persönliche Entscheidung.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: spectator in Juni 29, 2021, 19:28:11 NACHMITTAGS
Hallo,

um einmal zu der ursprünglichen Frage zurückzukehren:
Wie bzw. womit kann man an dem vorhandenen Mikroskop eine wirklich brauchbare Dunkelfeldbeleuchtung realisieren?
Wie Raimund feststellte, sind die Ergebnisse mit einer Zentralblende für ihn (subjektiv) nicht ausreichend.
Und damit fallen alle Linsenkondensoren einschließlich der Phasenkontrast-Kondensoren weg, egal ob sie nun von den Händlern oder Herstellern als Dunkelfeldkondensoren bezeichnet werden.
Also bleiben nur die Spiegelkondensoren übrig, meist Kardioidkondensoren. Und hier war die klare Frage: Was ist zu beachten, damit ein solcher Kondensor an das besagte Mikroskop passt?
Optisch passt ein Kardioidkondensor an jedes Durchlichtmikroskop, egal welche Objektive und Okulare verbaut sind.
Spiegelkondensoren sind frei von Linsenfehlern, sie sind achromatisch und aplanatisch. Da sie sich vor dem Objekt befinden, ist es auch gleichgültig, ob es sich um endlich oder unendlich-Objektive handelt. Auch die Leuchtfeldblende und der  Kollektor sind gleichgültig, wichtig ist nur, daß die Beleuchtung mit einem parallelen Lichtbündel erfolgt, wie es bei diesem Mikroskop möglich ist. Die Leuchtfeldblende ist bei Dunkelfeld ohnehin obsolet, sie würde nur die äußere Apertur des beleuchtenden Strahlenbündels einengen.
Mechanisch sieht die Sache freilich anders aus. Hier muß der Kondensor nicht nur zentrisch unter dem Objektiv sitzen, es muß auch gewährleistet sein, daß er sich so weit anheben läßt, daß der "Leuchtkreis" über dem Kondensor sich zu einem "Leuchtpunkt" im Objekt, also auf dem Objektträger, fokussieren läßt.
Falls es also vom Hersteller/Vertreiber des Mikroskops keinen erschwinglichen Kardioidkondensor gibt, muß beim Anpassen eines Fremdkondensors darauf geachtet werden, daß
- der Kondensor mechanisch an die vorhandene Kondensorführung, ggf. mittels Adapter angepasst wird,
- sich der Kondensor in dieser Halterung zur optischen Objektivachse zentrieren läßt,
- sich der Kondensor ausreichen hoch (bis fast unter den Objektträger) anheben läßt.
Ist dies gegeben, ist im Prinzip jeder Kardioidkondensor jedes Herstellers geeignet. Ich würde sogar dazu tendieren, einen aus ebay zu kaufen - an einem Kardioiden ist nichts dran, was man kaputt machen könnte.

Ich hoffe,daß diese (etwas langatmig gewordene) Ausführung doch etwas zu Klärung der ursprünglichen Fragestellung beitragen konnte.

Viele Grüße
Helmut
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juni 29, 2021, 19:48:04 NACHMITTAGS
Hallo,

klar - prinzipiell kann vieles an Fremdmikroskope adaptieren. Zum Beispiel einen Zeiss Jamin-Lebedeff an ein Orthoplan (noch vergleichsweise einfach) oder sogar ein Vanox (das grenzt schon an hohe Kunst). Das setzt aber eine ordentlich ausgestattete Werkstatt voraus (oder jemanden, der das kann und auch bereit ist, es zu machen). Solche Adaptionen können unter Umständen mechanisch sehr komplex sein und und erfodern manchmal ach Modofikationen am Mikroskop selbst.

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 20:25:16 NACHMITTAGS
Hallo Helmut,
Vielen Dank für deinen Beitrag. Endlich etwas, was wirklich konkret in Bezug auf meine Frage weiterhilft. Endlich ist mir klar, das ein einfacher Dunkelfeldkondensor mit Schwarzscheibe rausgeschmissenes Geld ist. Und mir ist jetzt klar, das ich mich ausschließlich auf einen Cardiod Kondensor konzentrieren muss, der mechanisch in meine Kondensoraufnahme passt. Ich habe diesen (https://lacerta-optics.com/CDF#m) Kondensor gefunden. Ich denke, das ich damit einen Versuch machen werde. Zurückgeben geht ja immer. Und den Preis finde ich im Rahmen. Parallel werde ich auch mal nach etwas gebrauchtem schauen. Aber wenn es dann nicht passt, dann ist halt normalerweise nichts mit Umtauschen.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter Reil in Juni 29, 2021, 21:12:18 NACHMITTAGS
Zitat von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 18:43:20 NACHMITTAGS

Und was den Kundendienst betrifft: Natürlich war ich nicht so naiv und habe gefragt, ob ein Mikroskop von Bresser empfehlenswert ist. Ich habe zwei Modelle genannt und gefragt, welches in Bezug auf Dunkelfeldmikroskopie von der Beleuchtung her besser geeignet ist. Und da wurde mir von den zwei Mikroskopen eben das genannt, welches ich gekauft habe. Und es hat sich auch als richtig herausgestellt. Die Beleuchtung ist absolut für Dunkelfeld geeignet und hat sogar noch Reserven. Das zweite Mikroskop hätte nur eine 20 Watt Halogenbeleuchtung gehabt, was ganz bestimmt wieder zu wenig gewesen wäre. Nur danach habe ich beim Kundendienst gefragt.

Hallo Raimund,

sei mir nicht böse, aber die Auskunft, dass das LED-Mikroskop von der Beleuchtung her besser für Dunkelfeld geeignet ist, ist kompletter Unsinn.
Deine Ansicht, das andere Mikroskop "hätte nur eine 20 Watt Halogenbeleuchtung gehabt" gehört in die gleiche Kategorie.
Es impliziert, dass LED heller oder besser(?)  sei als Halogen. Das stimmt so ganz sicher nicht. Es kommt ganz auf den Einsatzzweck an.
Und wenn du sagst, deine Entscheidung für dein gewähltes Mikroskop hat sich als richtig herausgestellt, dann bin ich etwas sprachlos. Hast du tatsächlich beide Mikroskope im Vergleich selbst getestet, um das beurteilen zu können?

Dass du jetzt diesen Dunkelfeldkondensor mit eigener Beleuchtung (ist die im Mikroskop verbaute doch nicht mehr ausreichend?) ins Auge fasst, zeigt mir, dass dir doch einige mikroskopische Grundlagen fehlen. Wie du das Teil adaptieren willst, das allein wäre schon einen neuen Faden wert. Vielleicht zeigst du uns dann ja Fotos davon, wie du das umgesetzt hast.

Allerdings für den Verwendungszweck der dort beworbenen "Lebendblut Analyse im Dunkelfeld" spielt das alles keine Rolle. Du wirst da jede Menge interessante Dinge sehen können, die Lösungen für Diagnosen in diesem Bereich darstellen können.

Ich will dir dein Bresser keinesfalls schlecht reden. Die Objektive sind z. B. Kopien(!) der einfachen OLYMPUS Objektive. Bei Bresser heißen die dann plötzlich "semiplan". Und wenn du mit deinem Mikroskop zufrieden bist, dann ist doch alles in Ordnung.

Gruß
Peter

PS: Warum ich das schreibe? Weil ich vor vielen Jahren als Erstmikroskop eine absolute Krücke zu einem scheinbar günstigen Preis gekauft hatte, das Ding noch mit teurem Zubehör ausstattete und mich fühlte, als hätte ich "das Supermikroskop".
Erst als ich bei einem Mikroskopikertreffen meine Präparate mal mit anderen Mikroskopen angesehen habe, hatte ich einen echten Vergleich. Das, was ich mit meinem Mikroskop erahnen musste, war bei anderen Mikroskopen problemlos zu sehen....
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: plaenerdd in Juni 29, 2021, 21:23:16 NACHMITTAGS
Hallo Reimund,
ich würde mich freuen, wenn Du uns berichtest, ob der Versuch geklappt hat.
Und ich möchte Dir raten, dir eine mikroskopische Vereinigung zu suchen, bei der Du live-Beratung auch an Deinem Gerät bekommen kannst. Der Teufel steckt oft im Detail. Vielleicht sind Deine "Dunkelscheiben" an den Linsenkondensoren nur nicht richtig optimiert. Es gibt für jede Objektiv-Apertur einen optimalen Durchmesser und generell ein optimale Position (möglichst nahe der Aperturblende). Den optimalen Durchmesser der Zentralblende ermittel man am besten durch Ausmessen:
Das Objekt scharf einstellen und die Beleuchtung köhlern. Dann das Okular aus den Tubus nehmen und die Aperturblende (die am Kondensor) so weit zuziehen und wieder offenen, das sie das Bildfeld gerade so wieder verläßt, also nicht mehr einengt. Kondensor ausbauen und die Öffnung der unveränderten Aperturblende mit einem geigneten Meßmittel (Zirkel, Meßschieber) ausmessen. Die Zentralblende darf noch einen Millimeter größer werden, aber nicht viel mehr. Voraussetzung ist, dass der Filterhalter in der Nähe der Aperturblende liegt. Das muss man aber für jedes Objektiv machen und erhält jedes Mal einen anderen Durchmesser. Und: Ganz wichtig (häufiger Anfängerfehler) wenn Du die Zentralblende drin hast, muss die Apertutblende ganz auf gemacht werden. Nicht so die Leuchtfeldblende! Die ist keinesfalls obsolet bei Dunkelfeld, wie ein Vorredner geschrieben hatte. Die sollte im geköhlerten Zustand bleiben.
Hast DU eigentlich schon die Mikrofibel (https://www.mikroskopie-forum.de/pdf/mikrofibel.pdf) von Klaus Henkel gefunden? Ab Seite 53 gibt es ein kapitel über Fremdoptiken am Mikroskop und die Fallstricke, die es zu beachten gild.
Ich wünsche Dir vile Freude mit dem Leben im Wassertropfen, bei dem die Probenschaffung und Aufbreitung am Ende viel wichtiger ist, als Hell- oder Dunkelfeld. Auch das wird von dem, der es noch nicht selbst probiert hat oft überschätzt. Das Hellfled bleibt beim Tümpeln das A und O. Im DF sind Details oft überstrahlt. Es wurde vor der Erfindung des Phasenkontrastes vor allem zur Sichtbarmachung kleinster Partikel (Bakterien) benutzt, aber feine Details und höchste Auflösung bietet das gut gekölerte Hellfeld in Kombination mit Schieflicht oder DIK aber das ist ein ganz anderes Thema in einer ganz anderen Preisklasse. Das braucht man alles nicht wirklich, um an der Mikroskopie Freude haben zu können.
Aufmunternde Grüße
Gerd
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juni 29, 2021, 21:46:29 NACHMITTAGS
ZitatIch muss kurz erwähnen, das ich Dunkelfeld aktuell mit einer Schwarzscheibe realisiert habe. Es funktioniert auch, allerdings bin ich mit der Qualität nicht sozufrieden.
Inwiefern nicht zufrieden? Die Frage ist ob die Dunkelfeldblende richtig realisiert wurde. Bis 40/0.65 geht das noch sehr gut:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30059.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30059.0) 
Und warum der Bresser DF-Kondensor daher automatisch schlecht sein soll erschließt sich mir nicht.

Hubert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 21:54:11 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Nein, ich habe nicht beide Mikroskope ausprobiert. Aber die Beleuchtung bei meinem gekauften Mikroskop ist ausreichend hell. Deshalb war meine Entscheidung richtig. Denn dieser Punkt war eben sehr wichtig für mich, weil mich das Dunkelfeld unheimlich fasziniert.

Und nein, ich habe diesen von mir verlinkten Cardiod Condensor nicht wegen der Beleuchtung ins Auge gefasst, sondern deshalb, weil er so aussieht, als könnte er mechanisch passen. Und weil er dafür, das er eine eigene Beleuchtung hat, relativ preiswert ist. Und weil ich noch keinen anderen gefunden habe, der so aussieht, als könnte er passen. Und es geht mir auch nicht um Lebendblutanalyse. Ich bin kein Heilpraktiker, sondern interssierter Laie. Mich faszieniert halt einfach das Leben im Wassertropfen, speziell im Dunkelfeld. Das ist doch nicht verwerflich, oder?

Ob die Objektive nun Kopien von Olympus sind, weiß ich nicht, spielt aber auch für mich keine Rolle. Ich empfinde die Abbildungsqualität als nicht schlecht. In meinen Okularen mit einem Sehfeld von 20mm ist das Bild jedenfalls etwa zu 90% scharf. Lediglich ganz am äußersten Bildrand fällt es etwas ab. Chromatische Abberationen sind vorhanden, aber wirklich minimal. Kann man ja mit einem Objektmikrometer gut beurteilen.

Hallo Gerd,
Das mit den Schwarzscheiben mag sicher sein. Da ließe sich vermutlich schon noch ein wenig optimieren. ich habe hier solche Scheiben mit einem Bladestop zwischen 5 und 25 mm. Ich habe probiert und wie ich glaube, einen ganz guten Kompromiss gefunden. Die Scheiben habe ich unmittelbar unter der Apperaturblende positioniert. Die Aperaturblende ist natürlich ganz geöffnet. Geköhlert ist das Mikroskop auch. Beim 10er und beim 20ger Objektiv ist das Dunkelfeld schon richtig OK. Beim 40ger bin ich nicht zufrieden. Nicht, weil das Licht zu dunkel ist, sondern weil die Farben ziemlich ins Gelbe abdriften. Bei den kleineren Objektiven strahlen die Objekte im Wassertropfen einfach nur schön hell. Mache ich die Scheibe kleiner, dann ist der Hintergrund nicht mehr schwarz. Mache ich sie größer, dann ist das Bild insgesamt zu dunkel.

Auf jeden Fall vielen Dank für deine Erklärungen. Ich werde das noch einmal alles durchgehen. Und ja, du hast recht, Das Hellfeld ist das wichtigste. Und ohne gute Proben ist es sowieso alles nichts. Aber mich fasziniert halt einfach auch die Technik. Ich wußte ja bis vor ein paar Wochen gar nicht, was mit einem Mikroskop alles möglich ist. Bisher dachte ich doch nur, das man eben kleine Sachen vergrößern kann, um sie anzuschauen. Aber da gibt es ja soviel mehr. Und das finde ich halt spannend.

Danke auch für den Hinweis mit der Mikrofibel. Ja, die kenne ich auch schon, habe aber noch längst nicht alles gelesen. Das wird aber nach und nach passieren.

Und natürlich werde ich berichten, ob und wen ja, wie ich mit einem Dunkelfeldkondensor klar gekommen bin.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 22:01:00 NACHMITTAGS
ZitatInwiefern nicht zufrieden? Die Frage ist ob die Dunkelfeldblende richtig realisiert wurde. Bis 40/0.65 geht das noch sehr gut:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30059.0
Und warum der Bresser DF-Kondensor daher automatisch schlecht sein soll erschließt sich mir nicht.

Hubert
Mit dem 10er und dem 20ger Objektiv ist das Bild mit der Scheibe sehr gut. Mit dem 40ger Objektiv bin ich nicht zufrieden. Siehe auch meinen Beitrag darüber.

Ich will nicht sagen, das der Bresser Dunkelfeldkondensor schlecht ist. Ich frage mich nur, ob es sich lohnt, das Geld auszugeben. Denn das wäre ja nur dann der Fall, wenn es wirklich eine Verbesserung gegenüber der Schwarzscheibe wäre. Ich weiß sowieso nicht, wie das bei diesen Kondensoren gehen soll. Die haben ja nur eine Scheibe mit einem bestimmten Durchmesser verbaut. Und trotzdem soll das aber vom 10er bis zum 40ger Objektiv funktionieren. Klar, man könnte es ja einfach mal austesten.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 22:07:04 NACHMITTAGS
In dem oben verlinkten Forumsbeitrag wird auch von einem Forenmitglied erwähnt, das er Dunkelfeld mit einem Polarisationsfilter auf der Leuchtfeldblende realisiert hat. Geht das wirklich? Falls ja, wäre das ja auch eine sehr einfache und preiswerte Lösung. Polarisation interssiert mich nämlich sowieso auch.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Aljoscha in Juni 29, 2021, 23:16:04 NACHMITTAGS
Zitat von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 16:21:14 NACHMITTAGS

Aljoscha, du schreibst jetzt zum wiederholten Male, das es irgendwelche Sachen von Bresser geben würde, die ich aber nirgends finden kann. Wo bitte gibt es für das Bresser TFM-301 einen Universalkondensor mit Phasenblenden und den passenden Objektiven. Es nützt relativ wenig, Dinge einfach zu behaupten. Wenn du so etwas wirklich gefunden hast, wäre ein Link sehr hilfreich. Nichts für ungut. Ist wirklich nicht böse gemeint.


Bresser bietet zwei Phasenkontrast-Sets an. Eines für endlich-Systeme und eines für unendlich-Systeme. Eines der beiden sollte passen. Wenn nicht, würde ich die Qualität der Verkaufsberatung für das Mikroskop ernsthaft hinterfragen.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 01:35:59 VORMITTAG
Es steht doch eindeutig in der jeweiligen Artikelbeschreibung, für welche Mikroskope das jeweilige Set passt. Für das TFM 301 ist keines der beiden passend. Das eine passt nicht, weil es für Unendlich Systeme geeignet ist. Und das andere passt mechanisch nicht.

Es ist halt wirklich wenig hilfreich von dir, wenn du andauernd Sachen behauptest, ohne richtig die Beschreibung gelesen zu haben.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: mlippert in Juni 30, 2021, 02:12:57 VORMITTAG
Dass das mit der Ringblende beim 40er nicht funktioniert halte ich für sehr komisch. Ich habe hier ein 40er mit NA 0.75, da geht das Dunkelfeld hervorragend mit Scheibe! Cardioid sollte man eigentlich erst ab dem 100er wirklich brauchen. Lohnt sich das dann wirklich? Gibt's da so viele Objekte?
Hast Du Dir mal die FAQ zu dem Kondensor mit LED durchgelesen, den Du oben verlinkt hast? Insbesondere bzgl. Abblenden?
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: jochen53 in Juni 30, 2021, 10:18:16 VORMITTAG
Hallo Raimund,

einen Aspekt zur praktischen Verwendung eines Dunkelfeld-Kondensors möchte ich Dir noch nahe bringen:
Bei einem Revolver-Kondensor, der Phasenkontrast- und Dunkelfeld-Zentralblenden bietet, kannst Du relativ schnell zwischen verschiedenen Kontrastierungsverfahren hin- und herschalten. Bei einer Zentralblende, die in einen Schlitz am Kondensor eingeschoben oder die mit dem Filterhalter unter dem Kondensor ein- und ausgeschwenkt wird, geht das auch sehr schnell.
Wenn Du aber einen Dunkelfeld-Kondensor, egal ob Trocken- oder Immersions-Dunkelfeldkondensor hast, mußt Du bei jedem Wechsel des Kontrastierungsverfahrens den Kondensor wechseln. Das ist nicht bei jedem Mikroskop mit einem Handgriff zu bewerkstelligen (z.B. bei Zeiss Geräten). Außerdem ist danach neben einer Reinigung von Kondensor und Präparat vom Öl fast immer eine neue Justierung erforderlich.
Da wäre eine alternative Arbeitsweise ein zweites Stativ, an dem der DF-Kondensor ständig montiert bleibt. Es gibt Untersuchungstechniken, wo ausschließlich mit hohen Vergrößerungen (z.B. 100x Öl) im Dunkelfeld gearbeitet wird, aber darauf möchte ich hier nicht näher eingehen, manche hier werden wissen, warum.
Ich habe auch mal mit dem Gedanken gespielt, mir so einen Trocken-DF-Kondensor zu kaufen und habe mich genau aus diesen Gründen dagegen entschieden.
Ich habe einen Zeiss Revolver-Kondensor und kann damit mit Hilfe der Phasenblenden mit Hellfeld-Objektiven ein ganz befriedigendes Dunkelfeld erreichen, aber nicht mit allen, daneben hat er noch eine DF-Zentralblende.
Zu einem alten Leitz Mikroskop hab ich mal einen Immersions-Kardioid-DF-Kondensor für 5 oder10 DM erstanden, der Verkäufer wußte gar nicht, was das war. Er braucht jede Menge Licht (dank Stephan Hiller kein Problem mehr) und liefert damit zwar ein Super Dunkelfeld, aber der Wechsel und die Ölpanscherei sind eben umständlich.

Viele Grüße, Jochen.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: kmueho in Juni 30, 2021, 10:18:35 VORMITTAG
Hallo Raimund,

ZitatIn dem oben verlinkten Forumsbeitrag wird auch von einem Forenmitglied erwähnt, das er Dunkelfeld mit einem Polarisationsfilter auf der Leuchtfeldblende realisiert hat. Geht das wirklich? Falls ja, wäre das ja auch eine sehr einfache und preiswerte Lösung. Polarisation interssiert mich nämlich sowieso auch.

Ja, das geht - und zwar noch etwas besser mit normalen Hellfeldkondensoren. Wenn dich Das Dunkelfeld begeistert, solltest du auch Kreuzpolarisation ausprobieren. Das wird aber nichts mit einem Kondensor, bei dem die Beleuchtung eingebaut ist. Da kannst du keine(n Pol-)Filter zwischen Leuchtfeld und Kondensor setzen.

Viele Grüße,
Kai
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juni 30, 2021, 11:23:35 VORMITTAG
Hallo Raimund,

ich habe mir den Anfang Deines Beitrages nochmals angesehen, da schreibst Du zum Dunkelfeld mit Schwarzscheibe:

"Es funktioniert auch, allerdings bin ich mit der Qualität nicht so zufrieden"

Was soll ich darunter verstehen unter "nicht so zufrieden"
Wie bist Du da genau vorgegangen, wie ist der Durchmesser der Scheibe, wo hast Du sie platziert, welche Beleuchtung, Blendeneinstellung?
Hast Du mal den Kondensor immergiert, z.B. mit Aqua dest.? Was willst Du mit Dunkelfeld beobachten.

Dunkelfeld mit zwei Pol-Filtern ist eine feine Sache, mann kann von Hellfeld stufenlos auf Dunkelfeld umschalten und kann mit entsprechenden
klaren Folien auch Farbeffekte erzielen.

Wie schon meine Vorredner erwähnten ist die Domäne des Dunkelfeldkondensors die hohe Vergrößerung und da immergiert.

Dunkelfeld mit einer Zentralblende sollte bis zur Objektiv-Apertur 0,65 mit jedem guten Hellfeldkondensor zu realisieren sein.
Mit Apertur 0,75 wird es schon grenzwertig. Aber solche Objektive hast Du vermutlich nicht.

Sollte ich bereits erfolgt Antworten auf meine Fragen übersehen haben, so vergiss einfach meinen Beitrag.

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: wilfried48 in Juni 30, 2021, 12:04:54 NACHMITTAGS
Hallo,

"Dunkelfeld" mit zwei gekreuzten Polfiltern ist kein Dunkelfeld sondern Polarisationsmikroskopie im Hellfeld und setzt ausserdem doppelbrechende Objekte voraus auch wenn der Hintergrund wegen der gekreuzten Polarisatoren dunkel bleibt.
Und Wasserorganismen sind in der Regel nicht doppelbrechend wenn man nicht gerade Kristallite die in manchen Wasserorganismen durchaus eingebaut sind nachweisen will. Da kann Pol Mikroskopie dann durchaus auch eine sinnvolle Ergänzung sein.

Im richtigen Dunkelfeld wird das Licht vom Kondensor so geführt, dass es ohne Objekt am Objektiv vorbeigeht und nur durch die Anwesenheit des Objekts in das Objektiv gestreut wird. Und ich denke, dass Raimund die echte Dunkelfeldmikroskopie meint,
wenn er einen Dunkelfeldkondensor für sein Mikroskop sucht.

Im übrigen stelle ich fest, dass Raimund nach inzwischen viermaliger Fehlberatung durch einen Online-Mikroskophändler offensichtlich immer noch kein ihn zufriedenstellendes Mikroskop gefunden hat.
Da macht doch dann ein online Kauf dieses Dunkelfeldkondensors durchaus Sinn. Wenn er nicht passt kann er ihn doch auch wieder zurückgeben.
Warum muss man darüber hier so viele Ratschläge geben, die alle auf Vermutungen basieren, wenn man es so einfach austesten kann ?

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juni 30, 2021, 12:30:51 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,

Einspruch Euer Ehren!

Polfilter auf der Leuchtfeldblende und Polfilter im Kondensor oder dessen Filterfach, das ist Dunkelfeld.
Doppelbrechende Objekte müssten dann zwischen Leuchtfeld/Pol und Kondensor/Pol sein.

Herzliche Grüße

Herbert

Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 12:49:58 NACHMITTAGS
Also erst einmal freut es mich sehr, das meine Frage eine so lebhafte Diskussion ausgelöst hat. Ich konnte dabei inzwischen für mich auch viel neue Erkenntnisse gewinnen. Und inzwischen wurde schon wieder so viel geschrieben, das ich gar nicht weiß, wo ich zuerst anfangen soll.

Noch einmal grundsätzlich: Mit meinem Mikroskop bin ich zufrieden. Sicher gibt es immer bessere Lösungen. Aber da ich ja gerade erst angefangen habe, habe ich keine direkten Vergleiche mit anderen Mikroskopen, auch von Markenherstellern. Aber von den Mikroskopen, die ich bisher selbst ausprobiert habe, ist mein Bresser mit Abstand das Beste.

Und ich suche halt nach einer Möglichkeit, an meinem Mikroskop Dunkelfeldmikroskopie in erster Linie mal von Wasserorganismen zu machen. Und das mache ich im Moment mit einer Filterscheibe mit einem Bladestop von 18mm. Diesen Wert habe ich durch Ausprobieren ermittelt. Ich habe einen ganzen Haufen solcher Scheiben von 5mm-25mm. Und diese mit 18mm erschien mir als der beste Kompromiss. Beim 10er und beim 20ger Objektiv funktioniert es sehr gut. Beim 40ger nicht so. Es liegt nicht an fehlender Helligkeit, denn die muss ich sogar zurücknehmen, um einen schwarzen Hintergrund zu bekommen. Das Problem ist, das es beim 40ger Objektiv zu starken Farbverschiebungen hin ins gelbe kommt. Das heißt, alle angestrahlten Objekte leucht nicht einfach nur, sondern sie leuchten zwar, aber eben alles in gelb.

Kurze Erklärung, wie ich vorgegangen bin. Als erstes habe ich am Mikroskop die köhlersche Beleuchtung eingestellt. Als erstes habe ich dazu ein Präperat mit dem 10er Objektiv scharf gestellt. Dann habe ich den Kondensor in der Höhe so eingestellt, das bei ganz geschlossener Leuchtfeldblende und dem 10er Objektiv ein scharf abgegrenzter leuchtender Ring im Okular zu sehen ist. Diesen habe ich jetzt über die Kondensorverstellung in die Bildmitte gebracht. Und jetzt habe ich die Leuchtfeldblende soweit geöffnet, das der leuchtende Ring gerade so aus dem Sehfeld verschwindet. Wenn ich etwas vergessen habe, dann wäre ich für einen Hinweis dankbar.

Die Schwarzscheibe habe ich so am Kondensor angebracht, das sie genau zentriert ist und sich unmittelbar unterhalb der Aperturblende befindet. Der Abstand zur Blende ist also so gering, das die Blende gerade eben nicht berührt wird.

Für das Dunkelfeld mit eingelegter Scheibe habe ich jetzt den Kondensor ganz nach oben gestellt, die Aperturblende ganz geöffnet und auch die Leuchtfeldblende ganz geöffnet. Die Bleuchtung habe ich voll aufgedreht. Mit diesen Einstellungen bin ich mit dem 10er und auch dem 20ger Objektiv zufrieden. Mit dem 40ger hingegen nicht so, siehe weiter oben.

Ich habe versucht, mit der Kondensorhöhe, einem leichten Schließen sowohl von Leuchtfeldblende, als auch von Aperturblende zu spielen. Das Ergebnis verändert sich jedesmal. Wenn ich zum Beispiel die Leuchtfeldblende zu weit schließe, verändern sich die Farben noch mehr in Richtung gelb. Insgesamt habe ich es bisher jedenfalls nicht geschafft, mit allen drei Objektiven ein zufriedenstellendes Dunkelfeld hinzubekommen.

Was den Kauf eines Dunkelfeldkondensors betrifft, so ist es eben immer ein Kompromiss, egal zu welcher Lösung man greift. Nimmt man einen normalen Dunkelfeldkondensor, so muss man den jedesmal aus und einbauen, bzw. mit dem normalen Hellfeldkondensor tauschen, wenn man von Hellfeld auf Dunkelfeld wechseln will. Das ist eigentlich nicht so klasse. Denn nach jedem Wechsel müßte ich beide Kondensoren immer wieder neu zentrieren. Bei einem normalen Hellfeldkondensor mit Schwarzscheibe, oder auch mit Schiebern entfällt ja das Wechseln. Aber dafür muss man halt bei der Bildqualität Abstriche machen. Und größere Objektive wie das 40ger/0,65 lassen sich mit dieser Lösung gar nicht fürs Dunkelfeld verwenden. Von daher ist wahrscheinlich wirklich noch das beste, wenn man einen Revolverkondensor verbaut. Man hat ja zwar da die selben Einschränkungen in der Bildqualität, wie mit einem normalen Kondensor mit Schwarzscheibe, oder Schiebern. Aber man ist eben im Gegenzug auch gerüstet, wenn man das Mikroskop später mal mit Phasenkontrastobjektiven aufrüsten will. Und schiefe Beleuchtung sollte ja auch möglich sein.

Ich bin gestern über dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=ph7v3-BiXLc&t=654s) gestolpert. Sowas finde ich richtig klasse. Aber mir ist schon bewußt, das man für so etwas erstens sehr viel Übung und Erfahrung und wahrscheinlich auch eine ganz andere Ausrüstung haben muss. Aber toll ist sowas schon.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juni 30, 2021, 13:14:52 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

so wie Du das beschrieben hast ist das genau richtig.
Das Problem mit der gelblichen Verfärbung beim 40/0,65 kenne ich auch. Das kann am Kondensor liegen oder an der nicht ganz exakten Zentrierung der
DF-Scheibe. Entferne doch mal ein Okular und kontrolliere, ob an irgend einer Stelle Helligkeit oder gar Licht zu sehen ist. Dann solltest Du die DF-Scheibe
entsprechend korrigieren. Wenn nicht, dann kann es am Kondensor liegen, dass der Streulicht produziert.  Hast Du LED-Beleuchtung? die kann hier Abhilfe
schaffen, unterschiedliche Wellenlänge.  Notfalls musst Du damit vorerst leben.

Hast Du Dich schon mal über Rheinfeld-Beleuchtung informiert? Das ist einen farbige Abart von Dunkelfeld. Oder mache Versuche mit Polfilter-Folie.
18mm wäre da auch genau richtig, vielleicht verschwindet da der Gelbeffekt.
Du kannst auf den etwas abgesenkten Kondensor ein, zwei Tropfen Aqua dest. geben und dann den Kondensor hochfahren. Der Kondensor bildet dann mit dem Objektträger eine optische Einheit. Das könnte Abhilfe schaffen.   Versuch macht kluch!

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: wilfried48 in Juni 30, 2021, 13:21:34 NACHMITTAGS
Zitat von: Herbert Dietrich in Juni 30, 2021, 12:30:51 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,


...Polfilter auf der Leuchtfeldblende und Polfilter im Kondensor oder dessen Filterfach, das ist Dunkelfeld...

Ach so, jetzt verstehe ich, du meinst eine Polfilter auf der Leuchtfeldblende und eine entsprechend kleineren als Zentralblende im Kondensor, aber dann verstehe ich den Vorteil gegenüber einer echten Zentralblende im Kondensor nicht, ausser , dass du Hell- und Dunkelfeld mischen kannst, oder für bestimmte Farbspielereien.
Aber für echtes Dunkelfeld hat ja das dann dafür den Nachteil, dass du ja im unteren Polfilter zusätzlich Licht verlierst.
Und Raimund ist ja schon mit seiner Zentralblendenlösung unglücklich und denkt an einen speziellen lichtstärkeren Spiegelkondensor.

viele Grüße
Wilfried
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juni 30, 2021, 13:52:12 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

ZitatBei einem normalen Hellfeldkondensor mit Schwarzscheibe, oder auch mit Schiebern entfällt ja das Wechseln. Aber dafür muss man halt bei der Bildqualität Abstriche machen. Und größere Objektive wie das 40ger/0,65 lassen sich mit dieser Lösung gar nicht fürs Dunkelfeld verwenden. Von daher ist wahrscheinlich wirklich noch das beste, wenn man einen Revolverkondensor verbaut. Man hat ja zwar da die selben Einschränkungen in der Bildqualität, wie mit einem normalen Kondensor mit Schwarzscheibe, oder Schiebern.
das stimmt bezüglich der Bildqualität nicht. Du hast Dir das von mir verlinkte Beispiel nicht angesehen, da wurde ein sehr gutes Dunkelfeld für ein Objektiv 40/0.65 mit Hilfe einer schwarzen Blende im Phasenkontrastkondensor demonstriert. Wenn es mit einem Hellfeldkondensor bis zu dieser NA nicht klappt, dann ist einfach die optische Qualität des Kondensors nicht gut genug und/oder die Blende an der falschen Stelle.

Hubert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 13:56:09 NACHMITTAGS
Hallo Herbert,
Vielen Dank für deine nützlichen Hinweise. Das mit der nicht hunderprozentigen Zentrierung der Scheibe könnte natürlich ein Punkt sein. Das werde ich prüfen. Ich habe LED-Beleuchtung, die sehr weißes Licht produziert. Daran sollte es eigentlich nicht liegen. Das der Kondensor Streulicht erzeugt ist auch sehr gut möglich. Aber den Kondensor immergieren, da hätte ich Bedenken. Ich habe gerade erst gestern in der Mikrofibel gelesen, das man einen Trockenkondensor auf keinen Fall immergieren darf, weil der sonst Schaden nimmt.

Rheinbergbeleuchtung habe ich auch schon mal gehört. Finde ich auch sehr faszinierend. Und mit Polfilterfolie will ich sowieso auch mal experimentieren. Das ist preiswert. Da kann man ja nicht viel falsch machen.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 14:00:11 NACHMITTAGS
Zitatdas stimmt bezüglich der Bildqualität nicht. Du hast Dir das von mir verlinkte Beispiel nicht angesehen, da wurde ein sehr gutes Dunkelfeld für ein Objektiv 40/0.65 mit Hilfe einer schwarzen Blende im Phasenkontrastkondensor demonstriert. Wenn es mit einem Hellfeldkondensor bis zu dieser NA nicht klappt, dann ist einfach die optische Qualität des Kondensors nicht gut genug und/oder die Blende an der falschen Stelle.

Hubert
Doch, ich habe mir das Beispiel schon angesehen und mich gefragt, wie man das so hinbekommt. Über die Qualität meines Kondensors kann ich halt aktuell mangels Vergleich nichts sagen. Aber das das nun kein High End Kondensor ist, das ist mir schon klar.

Die Blende habe ich so gut das möglich ist, zentriert und so eingebaut, das sie sich unmittelbar unter den Lamellen der Aperturblende befindet. Das sollte doch eigentlich richtig sein.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juni 30, 2021, 14:16:26 NACHMITTAGS
ZitatDoch, ich habe mir das Beispiel schon angesehen und mich gefragt, wie man das so hinbekommt.
weil das eben ein guter Kondensor mit der richtigen Blendenlage ist. Darum ist das pauschale Argument, man braucht einen Kardioid-Kondensor falsch, jedenfalls für Objektive mit geringerer bis mittlerer NA.
ZitatDie Blende habe ich so gut das möglich ist, zentriert und so eingebaut, das sie sich unmittelbar unter den Lamellen der Aperturblende befindet. Das sollte doch eigentlich richtig sein.
Wenn bei diesem Kondensor die Aperturblende eventuell nicht an optimaler Position ist, dann wäre es nicht richtig. Und die Färbung spricht für Abbildungsfehler des Kondensors, was bei einem einfachen Kondensor kein Wunder ist.

Huber
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: wilfried48 in Juni 30, 2021, 15:47:28 NACHMITTAGS
Zitat von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 13:56:09 NACHMITTAGS
.... Aber den Kondensor immergieren, da hätte ich Bedenken. Ich habe gerade erst gestern in der Mikrofibel gelesen, das man einen Trockenkondensor auf keinen Fall immergieren darf, weil der sonst Schaden nimmt.....

Hallo Raimund,

laut der Beschreibung von Bresser hat dein Mikroskop einen Abbe Kondensor mit der numerischen Apertur von 1,25. Er muss also für Immersion geeignet sein um diese Apertur zur erreichen. Es reicht schon Wasser als Immersionsmittel, dann hast du nicht dieses Ölgeschmiere.
Mit der Immersion könntest du dir eine etwas grössere Zentralblende leisten und das ganze wäre justagemässig beim 40er Objektiv nicht so auf Kante gestrickt.
Die Leuchtfeld- und Aperturblende müssen natürlich immer ganz geöffnet sein. Gerade am Rand der Leuchtfeldblende entstehen durch den nicht achromatischen einfachen Kondensor immer Farbränder die sich im Dunkelfeldbild bemerkbar machen.

Das von dir oben verlinkte youtube video ist nach der Grösse der Wasserorganismen zu urteilen erher mit einem 10er, maxmal miot einem 20er aber keinesfalls mit einem 40er Objektiv gemacht.

viele Grüsse
Wilfried

Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 17:04:38 NACHMITTAGS
Zitatweil das eben ein guter Kondensor mit der richtigen Blendenlage ist. Darum ist das pauschale Argument, man braucht einen Kardioid-Kondensor falsch, jedenfalls für Objektive mit geringerer bis mittlerer NA.
Ich will nicht pauschalieren. Dazu kenne ich mich noch viel zu wenig aus. Kardioid-Kondensoren sind ja nicht billig. Und wenn es eine andere, bzw. günstigere Möglichkeit gibt, so ein tolles Dunkelfeld hinzukriegen, wie in deinem Beispiel, dann umso besser.

Genau deshalb habe ich ja auch dieses Thema eröffnet, um mir Tips und Anregungen zu holen. Und ich konnte ja auch schon sehr viel mitnehmen. Offenbar ist es halt schon so, das mein derzeitiger Kondensor kein High End Teil ist. Im Hellfeld sieht alles prima aus. Aber offenbar bringt halt das Dunkelfeld alle Schwächen gnadenlos zum Vorschein. Das enttäuscht mich jetzt nicht, denn ein richtig guter Kondensor kostet halt auch sein Geld. Und das in einem Einsteigermikroskop jetzt nicht die hochwertigsten Teile verbaut sind, ist mir schon auch klar. Und deshalb suche ich halt nach einer anderen Lösung.

Kann man denn irgendwie von außen erkennen, ob ein Kondensor hochwertig ist, oder nicht? Oder hilft da einfach nur Ausprobieren?
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: rhamvossen in Juni 30, 2021, 17:53:19 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

Was der Gelbeffekt betrifft, vielleicht hat der Kondensor nicht der richtige Höhe. 

Hier ist noch eine Möglichkeit beschrieben auf einfache Weise ein gutes Dunkelfeld zu bekommen:

https://mikroskopiedernatur.de/ein-preiswerter-universeller-kondensor

Da wirden schwarze Aufkleber am beide Seiten der Hinterlinse einer Hellfeldkondensor drauf geklebt. Wenn das für dich funktionieren wurde könnstest du einen zweite preiswerter Hellfeldkondensor kaufen. Wenn du willst köntest du mir der Hellfeldkondensor schicken, dann werde ich einen 'Dunkelfeldkondensor' daraus basteln. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: mlippert in Juni 30, 2021, 17:54:31 NACHMITTAGS
Wäre es denn möglich, dass Du mal mit dem Handy ein paar Fotos durchs Okular machst, dass wir hier überhaupt wissen, worüber wir eigentlich diskutieren?
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: wilfried48 in Juni 30, 2021, 17:59:26 NACHMITTAGS
Zitat von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 17:04:38 NACHMITTAGS
...

Kann man denn irgendwie von außen erkennen, ob ein Kondensor hochwertig ist, oder nicht? Oder hilft da einfach nur Ausprobieren?
...

wenn er nur als Abbe Kondensor bezeichnet ist, so ist es ein einfacher unkorrigierter Kondensor.

Bei den hochwertigen Kondensoren steht meist die Korrektur wie z.B. achromatisch oder aplanatisch dabei und ist meist auch draufgraviert (achr. apl.).

Gruß
Wilfried

Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 18:20:47 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,
Ich habe den Kondensor ganz nach oben gefahren. Wenn ich ihn weiter runterfahre, dann verschlechtert sich das Bild dahingehend, das es viel zu dunkel wird. Also um ausreichend Licht zu haben, muss ich den Kondensor ganz nach oben stellen.

Einen zweiten Kondensor habe ich aktuell nicht. Da müßte ich erst noch einmal stöbern, wo ich einen passenden her bekäme. Aber ansonsten ist dein Tip nicht schlecht und ich komme vieleicht auf dein Angebot zurück.

Hallo mlippert, deinen richtigen Namen kenne ich leider nicht,
Ein Handy besitze ich nicht. Von daher ist das mit dem durchs Okular fotografieren relativ schwierig. Ich könnte höchstens versuchen, ein paar Bilder mit meiner Mikroskopkamera zu machen, wenn das etwas hilft. Ich habe allerdings auch noch nicht rausgefunden, wie man hier Bilder hochläd. Aber das kriege ich raus.

Hallo Wilfried,
Vielen Dank für deine Erklärung in Bezug auf den Kondensor. Schon wieder etwas dazu gelernt.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: rhamvossen in Juni 30, 2021, 21:01:39 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

Noch etwas über dein Mikroskop: das sieht doch ganz ordentlich aus. Ich finde es sogar Estätisch sehr gelungen. Ich verstehe überigens das Jemand neu kaufen will, und das ein kleines Budget zu ein "Markenloses" Gerät führt. Das muss aber nichts sagen über deren optische Qualität. Ich hatte vor kurzem noch einem Vergleich gemacht zwischen einen Markenlosen 40er Achromaten und die silbernere Zeiss 40er Achromaten. Den Namenlosen Achromaten lieferte ein besseres Bild als die 4 silbernere Zeiss Exemplaren die ich getestet habe. Es war genau zu gut wie den späteren schwarzen Zeiss 40er Achromaten. Und auch nicht alle Markengeräte sind gut ausbaubar. Das geliebte Zeiss KF2 zum Beispiel. Ich bin davon überzeugt das du bald ein gutes Dunkelfeld bekommen wirst mit dein Gerät. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juni 30, 2021, 21:28:00 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich werde auf jeden Fall nicht lockerlassen, bis ich etwas passendes gefunden habe.

Ich glaube auf jeden Fall, das ein anderer Kondensor her muss für Dunkelfeld. Ich habe vorhin noch einmal alles durchprobiert. Ich habe die schwarze Scheibe genau zentriert. Wenn ich durch den Tubus geschaut habe bei ausgebautem Okular, dann war die schwarze Scheibe exakt in der Mitte vom Sehfeld.

Ich habe mit der Kondensorhöhe gespielt, die Leuchtfeldblende verstellt und auch mit der Aperturblende gespielt. Aber das Ergebnis überzeugt mich nicht. Wie gesagt mit dem 10er Objektiv geht es schon. Wenn es mit dem 40ger auch so wäre, dann wäre ich zufrieden. Aber trotzdem habe ich, auch mit dem 10er Objektiv überall im Bild helle Flecken. Das scheint also irgendwie Streulicht zu sein. Und dadurch ist halt auch der Hintergrund nicht wirklich schwarz. Beim 40ger Objektiv ist das noch heftiger. Und die Farben sind eben verfälscht. Das liegt sicher am Kondensor. Es muss also ein anderer her, zumindest zum Testen. Ich bleibe am Ball. Ich habe auch schon mal wegen einem gebrauchten Kondensor geschaut, bin aber bisher noch nicht fündig geworden.

Wenn alle Stricke reißen, werde ich zunächst mal testweise den Dunkelfeldkondensor probieren, den Bresser speziell für mein Mikroskop anbietet. Zurückschicken geht ja immer. Und der Kardioidkondensor, den ich hier schon mal verlinkt habe, den habe ich auch noch nicht abgeschrieben. Der macht eigentlich wirklich keinen schlechten Eindruck.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Jürgen Boschert in Juni 30, 2021, 23:15:14 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

Dunkelfeld ist ein seeeehr kritisches Verfahren was jedwede Verunreinigungen (Kondensor, Objektträger, Deckgläser, ...) anbelangt. Man muss da sehr sauber arbeiten, jedes Stäubchen leuchtet markant im Bild auf, viele kleinere Verunreinigungen führen zu einem "flauen", aufgehellten DF. Das ist umso kritischer, je stärker die Objektivvergrößerung ist. Deine Schilderungen deuten m.E. in diese Richtung.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 01, 2021, 01:17:24 VORMITTAG
Danke auch für diese Tips. Aber ich nehme eigentlich immer einen neuen Objektträger und auch ein neues Deckglas. Wenn ich die Teile im Licht betrachte, dann sind die eigentlich sauber. Gut, auf der Kondensorlinse kann natürlich schon mal ein Staubkörnchen sein. Aber ich habe mir so einen Blasebalg gekauft, womit ich alle Linsen regelmäßig abblase und mit Linsenpapier abwische. Aber ich werde nochmal verstärkt darauf achten.

Ich werde am Wochenende einmal mit meiner Mikroskopkamera ein paar Bilder machen und die hier hochladen. Auch auf die Gefahr hin, mich zu blamieren. Vielleicht können die Profis unter euch mir dann noch ein paar Tips geben.

Ich habe vorhin nochmal im Netz gesucht. Mich würde wirklich so ein Revolverkondensor reizen. Da findet man ja auch jede Menge. Aber ich brauche ja an der Unterseite einen Schwalbenschwanz. Und nie gibt es Bilder, wo man die Unterseite sehen kann. Deshalb komme ich bisher nicht weiter.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 01, 2021, 08:22:40 VORMITTAG
Hallo,

ZitatIch habe vorhin nochmal im Netz gesucht. Mich würde wirklich so ein Revolverkondensor reizen. Da findet man ja auch jede Menge. Aber ich brauche ja an der Unterseite einen Schwalbenschwanz. Und nie gibt es Bilder, wo man die Unterseite sehen kann. Deshalb komme ich bisher nicht weiter.

Wow! Schon 66 Beiträge! Ich habe schon lange keinen Thread mehr gesehen, bei dem sich so im Kreis gedreht wurde. Ich bin mal gepannt, wie oft ich noch "Schwalbenschwanz" in den nächsten 100 Beiträgen lesen werde.  ;)

Raimund, glaubst Du eigentlich ernsthaft, dass Du "im Netz" irgendwo einen x-beliebigen Revolverkondensor findest, der zufällig von allen mechanischen Dimensionen und optischen Eigenschaften an Dein Bresser passt? Ich halte das für fast unmöglich. Ich schreibe bewusst "fast", denn in letzten Zeit gibt es immer wieder Diskutanten, die auf jede Aussage noch "eins draufzusetzen" haben, nach dem Motto "Aaaber...."  ;)
Dabei wissen wir noch nicht einmal genau, wie Deine Kondensoraufnahme aussieht!  Natürlich wird man mit mechanischem Aufwand (und ich rede jetzt zunächst nur von der reinen Mechanik!) vielleicht einen Fremd-Revolverkondensor an die Kondensoraufnahme anpassen können, aber dann müssen auch Bauhöhe und Geomoetrie so beschaffen sein, dass er wirklich unter Deinen Tisch passt, zentrisch sitzt usw. Eine schöne Herausforderung für die Bastler unter den Mikroskopikern mit Werkstatt und Drehbank.

Durch die Diskussion hier kann man sicher einiges lernen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass es Dich praktisch näher ans Ziel führt. Mir kommt es ein wenig vor wie bei Ikea: Diskutierst Du noch oder mikroskopierst Du schon?

Du hast Dich nun auf Dein Bresser eingeschossen und magst keine Krittik mehr an Deiner Kaufentscheidung lesen, das habe ich verstanden. Dennoch schreibe ich es , ob es Dir gefällt oder nicht, und zwar ohne jedwede Schadenfreude, sondern rein aus Unverständnis: Mit jedem anderen gängigen Mikroskop (Zeiss Standard, Leitz Orhtolux, Orthoplan und und und..) wärst Du jetzt schon am Ziel, hättest massig Angebote für einen schönen voll bestückten Revolverkondensor (bei Zeiss manchmal um 100 EUR!) oder einen schönen hochwertigen Kardioidkondesor, den man sowohl bei Zeiss als auch Leitz für unter 100 EUR bekommt.
Allein die Überlegung, irgendeinen Lacerta-Plastikkondensor mit eingebauter LED für fast 400 ER zu kaufen, statt an einem gängigen Mikroskop einen hochwertigen Dunkelfeldkondensor für um 100 EUR zu erwerben, ist mir unverständlich. Aber ich muss ja auch nmicht alles verstehen  ;)

Jedem anderen Mikroskopiker würde ich empfehlen: Sieh zu, dass Du das Bresser irgendwie wieder verkaufen kannst und kauf Dir ein einigermassen gängiges und ausbaubares Mikroskop, bei dem man nicht schon vor großen Hürden steht, wenn man banales Dunkelfeld möchte. Aber das ist hier wohl sinnlos.

Wenn natürlich der Weg das Ziel ist... ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juli 01, 2021, 08:24:42 VORMITTAG
Hallo Raimund,

wenn Du schon mit dem 10er und 20er Objektiv ein miserables Dunkelfeld erhältst???
Bleiben die "Flecken"  an der selben Stelle, wenn Du Objektträger und Deckglas bewegst?
Du schreibst: Aber ich nehme eigentlich immer einen neuen Objektträger und auch ein neues Deckglas.
Da habe ich schon meine blauen Wunder erlebt. Im Hellfeld makellos und im DF reif für den Müll.

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juli 01, 2021, 08:35:20 VORMITTAG
Hallo Wilfried,

der Vorteil der Lösung mit den Pol-Filtern besteht in dem raschen und unkomplizierten Wechsel von Hellfeld zu Dunkelfeld und umgekehrt.

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter Reil in Juli 01, 2021, 08:39:25 VORMITTAG
Hallo,

ohne irgendwie erhellende Bilder wird das hier nichts werden.

Gruß
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: anne in Juli 01, 2021, 08:41:15 VORMITTAG
Hallo,
ich bin auch überrascht über den laaaaangen im Kreis drehenden thread zu einem Thema welches über die Suchfunktion doch auch schon beantwortet werden kann.
z.B. hier:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30059.0
lg
anne
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Lupus in Juli 01, 2021, 09:45:42 VORMITTAG
Hallo Anne,

den Link gab es bereits in Beitrag #37.

@alle:
Was ist so schlimm, zu diskutieren. Ich erinnere mich an die Antwort in ähnlichen Fällen, man müsse ja nicht mitlesen wenn das Thema nicht gefällt. Manchmal ist die Lernkurve halt sehr flach.  ;)

Hubert
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: rhamvossen in Juli 01, 2021, 13:42:12 NACHMITTAGS
Hallo,

Ich stimme Hubert völlig zu. Was ist das Problem? Jemand hat ein neues Mikroskop gekauft, das hat er schon. Was hat es für Sinn zu sagen das er besser ein gebrauchtes Gerät kaufen soll? Und natürlich gibt es Fremdkondensoren die passen, man muss nur ein bischen suchen and manchmal etwas basteln. Das machen wir doch auch die ganze Zeit mit unsere gebrauchte Markengeräte? Wir basteln und adaptieren. Ich wette, hätte er sich ein Zeiss KF2 gekauft, wurde hier niemand sagen das es ein "Felhkauf" war.  Dann würde ihnen auch bastellösungen angeboten um das Dunkelfeld zu realisieren.
Ich wurde das Bresser gerne mal ausprobieren. Vorschlag an Raimund: du schickst mir das Mikroskop, werde es testen, Dunkelfeld realisieren und ausführlich berichten. Der Versand (leider teuer nach und von Holland) teilen wir. Vielleicht habe ich auch nog einen passenden Kardioid Dunkelfeldkondensor rumliegen der du für 40 EUR bekommen kannst. Was sagst du dazu? Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 01, 2021, 14:23:51 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatIch wette, hätte er sich ein Zeiss KF2 gekauft, wurde hier niemand sagen das es ein "Felhkauf" war.

Doch! Weil es für seine Anwendung das falsche Mikroskop wäre und er schlecht beraten worden wäre, wenn man ihm bei seinen Anforderungen dazu geraten hätte.

ZitatWas ist das Problem?

Um das Problem dreht es sich seit über 70 Beiträgen  ;)

Aber wenn Du ihm einen Kondensor anpasst, ist ja alles super! Und mit den Versandkosten nach Holland und 40 EUR für einen Kondensor käme Raimund sicher besser weg als bei weiteren Versuchen, irgendwo "im Netz" etwas Passendes aufzutreiben.

Ansonsten bin ich immer noch der Meinung (und wir wollen ja alle unsere gegenteiligen Meinungen akzeptieren, wie hier bereits zu Anfang im Thread erwähnt wurde), dass das Bresser eine Sackgasse ist. Das wäre zum Beispiel auch ein ZEISS Standard 20, an das keine normalen Kondensoren adaptiert werden können und das ich in einem solchen Fall genau so für einen Fehlkauf halten würde, obgleich es ein "Markengerät" ist.

Herzliche Grüße
Peter



Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 01, 2021, 17:28:54 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Juli 01, 2021, 08:22:40 VORMITTAG
Hallo,
Wow! Schon 66 Beiträge! Ich habe schon lange keinen Thread mehr gesehen, bei dem sich so im Kreis gedreht wurde. Ich bin mal gepannt, wie oft ich noch "Schwalbenschwanz" in den nächsten 100 Beiträgen lesen werde.  ;)

Raimund, glaubst Du eigentlich ernsthaft, dass Du "im Netz" irgendwo einen x-beliebigen Revolverkondensor findest, der zufällig von allen mechanischen Dimensionen und optischen Eigenschaften an Dein Bresser passt? Ich halte das für fast unmöglich. Ich schreibe bewusst "fast", denn in letzten Zeit gibt es immer wieder Diskutanten, die auf jede Aussage noch "eins draufzusetzen" haben, nach dem Motto "Aaaber...."  ;)
Dabei wissen wir noch nicht einmal genau, wie Deine Kondensoraufnahme aussieht!  Natürlich wird man mit mechanischem Aufwand (und ich rede jetzt zunächst nur von der reinen Mechanik!) vielleicht einen Fremd-Revolverkondensor an die Kondensoraufnahme anpassen können, aber dann müssen auch Bauhöhe und Geomoetrie so beschaffen sein, dass er wirklich unter Deinen Tisch passt, zentrisch sitzt usw. Eine schöne Herausforderung für die Bastler unter den Mikroskopikern mit Werkstatt und Drehbank.

Durch die Diskussion hier kann man sicher einiges lernen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass es Dich praktisch näher ans Ziel führt. Mir kommt es ein wenig vor wie bei Ikea: Diskutierst Du noch oder mikroskopierst Du schon?

Du hast Dich nun auf Dein Bresser eingeschossen und magst keine Krittik mehr an Deiner Kaufentscheidung lesen, das habe ich verstanden. Dennoch schreibe ich es , ob es Dir gefällt oder nicht, und zwar ohne jedwede Schadenfreude, sondern rein aus Unverständnis: Mit jedem anderen gängigen Mikroskop (Zeiss Standard, Leitz Orhtolux, Orthoplan und und und..) wärst Du jetzt schon am Ziel, hättest massig Angebote für einen schönen voll bestückten Revolverkondensor (bei Zeiss manchmal um 100 EUR!) oder einen schönen hochwertigen Kardioidkondesor, den man sowohl bei Zeiss als auch Leitz für unter 100 EUR bekommt.
Allein die Überlegung, irgendeinen Lacerta-Plastikkondensor mit eingebauter LED für fast 400 ER zu kaufen, statt an einem gängigen Mikroskop einen hochwertigen Dunkelfeldkondensor für um 100 EUR zu erwerben, ist mir unverständlich. Aber ich muss ja auch nmicht alles verstehen  ;)

Jedem anderen Mikroskopiker würde ich empfehlen: Sieh zu, dass Du das Bresser irgendwie wieder verkaufen kannst und kauf Dir ein einigermassen gängiges und ausbaubares Mikroskop, bei dem man nicht schon vor großen Hürden steht, wenn man banales Dunkelfeld möchte. Aber das ist hier wohl sinnlos.

Wenn natürlich der Weg das Ziel ist... ;)

Herzliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
Ich habe ein paar Bilder meiner Kondensoraufnahme und des Kondensors gemacht. Außerdem habe ich den Kondensor ausgemessen und schreibe die Maße einmal in diesen Post rein.

Hier einmal die Maße meines Kondensors:

Die Gesamthöhe beträgt 62mm. Der untere Durchmesser, wo sich die Scala befindet beträgt 60mm, die beiden abgeflachten Seiten haben eine Breite von 53mm. Die drei Durchmesser, wo sich im Inneren die Linsen befinden betragen von unten nach oben 42mm, 37mm und 33mm. Der Schwalbenschwanz hat eine Höhe von 8mm und sein Durchmesser an der größten Stelle beträgt 43mm.

Natürlich darf man meine Entscheidung, dieses spezielle Mikroskop zu kaufen, kritisieren. Man muß diese Entscheidung auch nicht gut oder richtig finden. Schließlich ist es zum Glück immer noch so, das jeder das Recht hat, seine eigene Meinung zu sagen. Aber man sollte halt die Meinung eines anderen trotzdem versuchen irgendwie zu akzeptieren. Und das ist ja hier auch der Fall, also alles gut.

Und ich sags auch ganz ehrlich: Selbst wenn ich doch noch zu der Erkenntnis kommen würde, das mein Kauf ein Fehlkauf war, würde ich das Mikroskop jetzt trotzdem behalten. Allerdings sehe ich es für mich nach wie vor nicht als einen Fehlkauf an. Ich habe jedesmal großen Spass, wenn ich mich an mein Mikroskop setze. Und das ist für mich erst mal das Wichtigste. Alles andere wird sich finden.

Was den Lacerta Kondensor betrifft, der kostet 339 Euro und schon mal nicht fast 400 Euro. 339 Euro sind zwar immer noch viel Geld. Aber zu 400 Euro fehlt schon noch ein gutes Stück. Aber das nur mal so am Rand.

Ansonsten kann ich es nur immer wiederholen. Ich bin sehr begeistert, über die Atmosphäre und Hilfsbereitschaft hier in diesem Forum, auch wenn ich ganz am Anfang etwas entäuscht war. Und ich freue mich wirklich über jeden Tip und jeden Hinweis. Es ist toll zu erleben, das es hier so viele Leute gibt, die ihre Zeit opfern, um anderen, in dem Fall halt mir, unter die Arme zu greifen.

In diesem Sinne: Vielen Dank für jeden Beitrag. Und wie irgend jemand hier schon geschrieben hatte: Wem das zu viel ist, der braucht es ja nicht zu lesen, oder sich zu beteiligen. Ich persönlich meine halt, das ein Forum vom Austausch lebt. Und je mehr los ist, umso besser.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter G. in Juli 01, 2021, 18:44:10 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

ist das tatsächlich Fett an der Kondensorführung? :o

Gruß,
Peter G.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 01, 2021, 19:16:00 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter G. in Juli 01, 2021, 18:44:10 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

ist das tatsächlich Fett an der Kondensorführung? :o

Gruß,
Peter G.
Ich habe mal gerade geschaut. Nein, Fett ist das nicht. Es läßt sich abwischen, ist aber nicht fettig. Keine Ahnung, was das sein soll.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 04, 2021, 04:34:55 VORMITTAG
Ich wollte noch einmal kurz Rückmeldung zum Stand der Dinge geben. Nachdem ich noch einmal darüber geschlafen habe, habe ich mich jetzt doch entschlossen, das Mikroskop zurück zu geben. Ich weiß nur noch nicht, ob das noch geht, weil ich nicht sicher bin, ob die Widerrufsfrist schon abgelaufen ist. Sollte es aber noch möglich sein, dann geht das Mikroskop zurück.

Und dann werde ich das Experiment Mikroskop erstmal beenden. Offenbar war ich zu naiv und habe geglaubt, man könnte mit einem begrenzten Budget, von um die 600 Euro mal mit dem Hobby beginnen. Aber leider muss ich mir eingestehen, das das so nicht möglich ist. Ich möchte nach wie vor kein Gebrauchtes Gerät. Und neu ist es in diesem Preisrahmen anscheinend nicht möglich, ohne zuviele Kompromisse machen zu müssen. Und dazu bin ich nicht bereit. Dann lass ich es noch eher ganz sein. Denn ich weiß, das es mir so den Spass verdirbt. Und das ist mir die Sache nicht wert.

Ich bedanke mich noch einmal bei allen für die vielen Tipps.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Werner in Juli 04, 2021, 09:03:39 VORMITTAG
Deine Entscheidung ist natürlich Deine Sache.
Aber ich möchte noch was anmerken:

Eine generelle Aversion gegen gut funktionierende Gebrauchtgeräte werde ich nie begreifen. Das Mikroskop ist doch nur das WERKZEUG für das Mikroskopieren, wenn Letzteres das eigentliche Ziel ist.
Da bin ich doch froh, wenn ich ein kaufmännisch abgeschriebenes, also für Kaufleute völlig wertloses Gerät zu einem angenehmen Preis erhalten kann. In einem alten Präzisionsgerät steckt so immens viel Ingenieursarbeit und Erfahrung, daß es seinerzeit mehr als ein Jahresgehalt eines Normalbürgers gekostet hat. Und dieses Werkzeug funktioniert heute immer noch. Schlechte Konstruktionen verschwanden schnell und unbemerkt wieder von der Bildfläche.
An der Physik hat sich nichts geändert, nur am Design. Auch ohne moderne mehrfachvergütete Optikbeschichtung kann man gut mikroskopieren. Die alten Forscher hatten lediglich scheinbar primitive Messingmikroskope zur Verfügung und damit doch bahnbrechende Erkenntnisse veröffentlicht. Leeuwenhoek hatte sogar nur eine einzelne Linse statt eines durchgerechneten Objektivs.

Wenn es um ein Mikroskop als Statussymbol geht, ist das der falsche Ansatz, weil das zu wenige Leute mitbekommen. Da muß man auf Autos ausweichen...

Ähnliches gilt meiner Meinung nach für die Photographie.
Gute, preisgekrönte Bilder wurden auch mit einer einfachen Boxkamera gemacht - einfacher Achromat mit Lochblenden. Wenn es um die Wirkung des Objektes im Foto geht, funktioniert das auch damit.
Für gute "spezialisierte" Fotos ist das spezialisierte Objektiv nötig (Weitwinkel - Tele), der Kamerabody ist belanglos.
Ein guter Fotograf kann mit einer beliebigen Kameramarke mit beliebigem Objektiv gute Bilder veröffentlichen, weil er eben den richtigen Blick für das Objekt hat, da ist die Technik absolut egal.
Bei einem Bild, das wirklich gefällt, sind die Angaben über Kameramarke, Objektiv, Blende, Belichtungszeit und sonstiger Sermon völlig überflüssig und nur fürs/vom Marketing erwünscht.

Das mußte ich mal loswerden - Schönen Sonntag noch - Werner

Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Thomas Böder in Juli 04, 2021, 09:13:48 VORMITTAG
Gut geschrieben Werner!
Auf den Punkt.

...

Meine Mikroskope sind auch uralt.
Funktionieren aber exzellent und sind haptisch ein Traum.
Wenn ich die Teile, die ich als Gebrauchtgeräte besitze und benutze, als Neugeräte
hätte kaufen müssen, wäre ich wohl locker 100.000€ losgeworden.

Grüße, Thomas.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 04, 2021, 10:48:39 VORMITTAG
Hallo,

ZitatEine generelle Aversion gegen gut funktionierende Gebrauchtgeräte werde ich nie begreifen.

Ich auch nicht. Aber ich begreife auch nicht, wieso Menschen an Erdstrahlen, Heilsteine, Enderlein oder Götter glauben. Und alles müssen wir ja auch nicht begreifen, sondern es manchmal nur verwundert hinnehmen.

Wenn sich Raimund nicht schon enttäuscht und verärgert komplett aus aus unserem Forum zurückgezogen hat, erklärt er uns vielleicht noch, warum er sich gegen etwas richtig Gutes, aber Gebrauchtes sträubt und dann lieber ganz auf den Einstieg in das Hobby verzichtet. Manchmal sind es ja einfach irrationale Faktoren, manche Leute mögen einfach keine Dinge, die schon andere benutzt haben. In Asien gibt es meines Wissens für Gebrauchtfahrzeuge eine Art "refurbishment kits", dabei werden quasi alle Teile, mit denen Insassen in Berührung kommen ausgetauscht, weil dort manche Menschen nicht an Bedienelemente fassen mögen, die von anderen benutzt wurde. Wenn es solche Gründe sind, muss man das einfach akzeptieren.

ZitatOffenbar war ich zu naiv und habe geglaubt, man könnte mit einem begrenzten Budget, von um die 600 Euro mal mit dem Hobby beginnen.

Mann kan sogar mit deutlich(!) weniger Geld dieses schöne Hobby mit einer hervorragenden Ausstattung beginnen - aber nicht mit Neugeräten.

Aber letztlich muss es jeder selbst wissen und entscheiden, wir können nur raten (auch wenn nicht jeder Rat willkommen ist bzw. auf fruchtbaren Boden stößt)  und sogar - wie Rolf Vossen - tatkräftige Hilfe anbieten.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 04, 2021, 12:51:25 NACHMITTAGS
Also ich möchte hier schon noch ein paar Zeilen schreiben. Denn ich werde mich jetzt nicht deshalb aus dem Forum zurückziehen, nur weil ich mir eingestehen muss, das ich mir das ganze zu einfach vorgestellt habe. Denn das Thema Mikroskopie interessiert mich ja trotzdem, auch wenn es mir vieleicht nicht möglich ist, das Hobby auszuüben.

Und ich bin nicht verärgert, enttäuscht hingegen schon, das gebe ich zu. Es ist ja so, das ich bis vor ca. 3 Monaten mit dem Thema Mikroskopie absolut nichts am Hut hatte. Ich habe auch kein neues Hobby gesucht, denn eigentlich habe ich genug davon. Aber es gab halt einen Schlüsselmoment, der mich angefixt hat. Und das hat dazu geführt, mich mit dem Thema zu befassen. Und wenn ich mal für irgend etwas Blut geleckt habe, dann klemme ich mich da auch dahinter. Und ich weiß nicht, wieviele Stunden ich in den letzten Wochen damit zugebracht habe, zu lesen und zu recherchieren. Irgendwann bin ich dann auch auf dieses Forum gestoßen. Und so kam halt dann eins zum anderen.

Enttäuscht bin ich, weil ich im Moment den Eindruck habe, unzählige Stunden einfach mit etwas verschwendet zu haben, was am Ende null Ertrag hervor gebracht hat.

Ich weiß, das viele hier nicht verstehen, warum ich mich so gegen ein gebrauchtes Mikroskop sträube. Dazu muss ich folgendes sagen: Ich habe absolut kein Problem mit gebrauchten Sachen. Die meisten meiner in meinem Leben bisher gefahrenen Autos waren gebraucht. Ich habe noch nicht einmal ein Problem, gebrauchte Klamotten zu tragen. Warum auch, wenn sie ordentlich sauber und gewaschen und noch in Ordnung sind. Aber es gibt hier einen Unterschied: Weder Autos noch Klamotten sind für mich ein Hobby, geschweige denn ein Statussymbol, sondern das sind einfach Gebrauchsgegenstände. Wenn man sich ein gebrauchtes Auto kauft, dann muss man in der Regel immer Kompromisse machen. Da findet man ein Modell, was einem von Farbe und Form gefällt. Aber es nützt ja nichts, wenn man dafür auf Klimaanlage, Radio und Servolenkung verzichten muss. In dem Fall würde ich immer das äußerliche erst mal hinten anstellen und den inneren Werten den Vorrang geben.

Anders sieht das aber für mich bei meinen Hobbys aus. Da ist es mir einfach auch wichtig, das die Sachen nicht einfach nur gut funktionieren, sondern sie müssen mir auch gefallen. Denn ein Hobby ist etwas, was ich betreiben kann, oder eben auch nicht. Und wenn ich da zuviele Kompromisse machen muss, wenn ich zB. zuviel Geld ausgeben muss, um das Hobby so zu betreiben, wie ich mir das vorstelle, dann lasse ich es lieber ganz sein.

Und genau so ist es eben jetzt für mich auch mit der Mikroskopie. Für mich ist das Mikroskop eben nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern es muss, zuerst natürlich gut funktionieren, mir aber darüber hinaus auch gefallen. Das muss niemand verstehen, ist aber nun mal so. Und mir gefallen eben die modernen Mikroskope von der Bauform her. Mein Bresser, oder auch die Motic-Mikroskope, oder auch die Primostars von Zeiss, sind sich ja rein äußerlich recht ähnlich. Und das gefällt mir nun einmal.

Die alten Mikroskope von Zeiss, Leitz, Nikon oder Olympus sind eben alt und sehen auch dementsprechend aus. Zumindest die, die ich bisher gesehen habe. Es spricht mich einfach nicht an.

Und dann muss ich immer wieder hören, das man für relativ wenig Geld ein gut ausgestattetes gebrauchtes Mikroskop bekommen kann. Nur habe ich bisher so etwas nicht gefunden. Alles was ich bisher gesehen habe, war entweder herunter gekommen, oder für mich viel zu teuer.

Wo gibt es ein gebrauchtes Mikroskop für 600-700 Euro, das nicht völlig herunter gekommen ist, aber die für mich persönlich wichtigen Dinge ohne noch großartige Zusatzkosten kann. Wichtig ist mir halt, das ich meine C-Mount Kamera ohne große zusätzliche Kosten an das Mikroskop anschließen kann. Es muss also zwingend ein Fototubus vorhanden sein. Ich möchte für Dunkelfeld, Phasenkontrast, Schiefe Beleuchtung ec. gerüstet sein, am liebsten in Form eines Revolverkondensors. Ich möchte möglichst eine LED-Beleuchtung, die stark genug ist, für diese lichtschluckenden Kontrastverfahren. Ich möchte einen 5-fach Revolver mit 4er, 10er, 20ger, 40ger und 60ger Objektiv. Und das Mikroskop muss mich auch optisch noch, zumindest einigermaßen ansprechen.

Das sind also schon ziemlich konkrete Anforderungen und Wünsche. Und so etwas finde ich eben nicht.

Und wenn man bei Neugeräten sucht, wie ich das bisher getan habe, dann lassen die sich entweder gar nicht erweitern, wie mein Bresser, oder die Aufrüstung kostet einen Haufen Geld, wie bei Motic zum Beispiel, wo man alleine für einen C-Mount Adapter bald 200 Euro hinblättern muss und für einen Phasenkontrastkondensor über 400 Euro.

Und all diese Punkte zusammen genommen haben mich eben bisher ziemlich enttäuscht und auch dessillusioniert. Denn eigentlich wollte ich, so wie ich das bisher bei allen meinen Hobbys getan habe, in die Mikroskopie erst mal reinschnuppern. Denn bei mir kann es auch passieren, das ich merke, das es doch nicht auf Dauer das Richtige ist. Und bei meinen anderen Hobbys war das eben auch immer möglich, das man erst mal nicht gleich Unsummen ausgeben musste, und trotzdem das Hobby erst mal ausprobieren konnte, ohne zu große Kompromisse machen zu müssen. Aber bei der Mikroskopie, so ist zumindest mein Eindruck, ist das so nicht möglich. Entweder man hält die Investition in Grenzen, ärgert sich dann aber dauernd darüber, was alles nicht geht, oder man muss gleich richtig Geld ausgeben.

Ich möchte hier auch keinen falschen Eindruck erwecken. Es gibt halt einige Dinge, die muss das Mikroskop für mich mitbringen, siehe oben. Aber es müssen nicht unbedingt gleich hochwertige Planachromaten oder noch besser verbaut sein. Ich hatte bisher einfache Achromaten, oder jetzt am Bresser die Semiplanobjektive. Die haben mich vollkommen zufrieden gestellt. Auch die mechanische Qualität der Mikroskope, die ich bisher in den Fingern hatte, war mir, bis auf eine Ausnahme (Euromex) gut genug. Es ist ja schön, wenn ein Mikroskop auch nach 50 Jahren noch einwandfrei funktioniert. Aber so lange lebe ich gar nicht mehr, oder habe mir bis dorthin sowieso schon längst nochmal was anderes gekauft. Auch das wäre also für mich nicht unbedingt ein Kaufargument. Aber es müssen eben gewisse Funktionen vorhanden sein, weil ich mich einfach kenne und weiß, das ich mich ständig frage was wäre wenn. Ich dachte zB. am Anfang Köhlersche Beleuchtung ist nicht so wichtig. Aber als ich sie dann nicht hatte, habe ich mich dauernd gefragt, ob das Bild jetzt nicht doch besser wäre, wenn ich sie hätte. Am Anfang dachte ich Dunkelfeld oder Phasenkontrast brauche ich erst mal nicht, bis ich bei Youtube die ersten Videos gesehen habe. Dann dachte ich, eine einfache Dunkelfeldblende reicht mir erst mal, bis ich Dunkelfeldbilder gesehen habe, die mit einer ordentlichen Ausrüstung gemacht worden. Und diese Liste könnte ich endlos fortsetzen.

Wer sich die Mühe gemacht hat, meinen Roman bis hierhin zu lesen, der hat meinen Respekt und bei dem bedanke ich mich. Der wird aber auch gemerkt haben, das ich irgenwie ein hoffnungsloser Fall bin. Und ich kann sogar jeden verstehen, der so denkt. Aber so bin ich nun einmal. Und ich denke, das jeder irgendwo seine Macken hat.

Das soll es jetzt erst mal von mir gewesen sein. Und ich würde mich sehr freuen, wenn halbwegs rüber gekommen ist, wie ich ticke und das ich nicht einfach nur ein komischer Vogel oder Spinner bin, der in einer Traumwelt lebt.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 04, 2021, 13:18:24 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

alles gelesen, alles verstanden, alles aus Deiner Sicht auch nachvollziehbar. Dann ist es leider tatsächlich so, dass Deine Wünsche zu Deinem Budget nicht realisierbar sind - nicht einmal ansatzweise, aber das hast Du ja bemerkt.

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Aljoscha in Juli 04, 2021, 13:35:56 NACHMITTAGS
Zitat von: raimcomputi in Juli 04, 2021, 12:51:25 NACHMITTAGS

Und genau so ist es eben jetzt für mich auch mit der Mikroskopie. Für mich ist das Mikroskop eben nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern es muss, zuerst natürlich gut funktionieren, mir aber darüber hinaus auch gefallen. Das muss niemand verstehen, ist aber nun mal so. Und mir gefallen eben die modernen Mikroskope von der Bauform her. Mein Bresser, oder auch die Motic-Mikroskope, oder auch die Primostars von Zeiss, sind sich ja rein äußerlich recht ähnlich. Und das gefällt mir nun einmal.

Die alten Mikroskope von Zeiss, Leitz, Nikon oder Olympus sind eben alt und sehen auch dementsprechend aus. Zumindest die, die ich bisher gesehen habe. Es spricht mich einfach nicht an.

Und dann muss ich immer wieder hören, das man für relativ wenig Geld ein gut ausgestattetes gebrauchtes Mikroskop bekommen kann. Nur habe ich bisher so etwas nicht gefunden. Alles was ich bisher gesehen habe, war entweder herunter gekommen, oder für mich viel zu teuer.

Wo gibt es ein gebrauchtes Mikroskop für 600-700 Euro, das nicht völlig herunter gekommen ist, aber die für mich persönlich wichtigen Dinge ohne noch großartige Zusatzkosten kann. Wichtig ist mir halt, das ich meine C-Mount Kamera ohne große zusätzliche Kosten an das Mikroskop anschließen kann. Es muss also zwingend ein Fototubus vorhanden sein. Ich möchte für Dunkelfeld, Phasenkontrast, Schiefe Beleuchtung ec. gerüstet sein, am liebsten in Form eines Revolverkondensors. Ich möchte möglichst eine LED-Beleuchtung, die stark genug ist, für diese lichtschluckenden Kontrastverfahren. Ich möchte einen 5-fach Revolver mit 4er, 10er, 20ger, 40ger und 60ger Objektiv. Und das Mikroskop muss mich auch optisch noch, zumindest einigermaßen ansprechen.

Das sind also schon ziemlich konkrete Anforderungen und Wünsche. Und so etwas finde ich eben nicht.


Hallo,

Es gibt schon das eine oder andere Mitglied in diesem Forum, das dir etwas anbieten könnte. Fragen kostet nichts.  ;)

Bei deinem Mikroskop-Kauf hast Du einfach etwas Pech gehabt und dich für ein Modell entschieden, das man kaum ausbauen kann. In ähnlicher Preislage gibt es von Bresser zum Beispiel das TRM-302 und das lässt sich relativ preiswert aufrüsten. Vielleicht kommt man dir ja entgegen und tauscht dein Mikroskop gegen ein anderes Modell um.

Wegen der Beleuchtung würde ich mich nicht verrückt machen. Mein Leitz Dialux hat noch die originale Beleuchtung von 1971. Die arbeitet mit einer 15W-Glühbirne (noch nicht einmal Halogen) und das reicht locker für Phasenkontrast und Dunkelfeld, selbst mit dem 100er-Objektiv. An die Grenzen kommt diese Beleuchtung erst, wenn man sehr kurze Verschlusszeiten beim Fotografieren braucht. Irgendwann lasse ich das auch auf LED umrüsten aber vorher sind mir andere Sachen wichtiger.

Viele Grüße

Alexander
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 04, 2021, 14:21:37 NACHMITTAGS
ZitatIn ähnlicher Preislage gibt es von Bresser zum Beispiel das TRM-301 und das lässt sich relativ preiswert aufrüsten.
Naja, ich weiß nicht. Der Revolverkondensor mit den vier Objektiven kostet auch über 600 Euro. Und das Mikroskop selbst ist auch schon mal fast 200 Euro teurer. Das ist mir ehrlich gesagt zuviel Geld.

Genauso halte ich auch Motic für viel zu teuer. Das kleinste Modell kostet schon über 1000 Euro, hat dabei auch noch nicht mal eine Leuchtfeldblende für die Köhlersche Beleuchtung. Und Zubehör ist dann erst mal richtig teuer.

Ich warte jetzt erst mal ab, ob ich das Bresser noch zurückgeben kann. Falls ja, dann mache ich das. Und falls nicht, dann muss ich es sowieso behalten. Denn verkaufen macht schon einmal überhaupt keinen Sinn, aus finanzieller Hinsicht.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 04, 2021, 14:34:56 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

ZitatGenauso halte ich auch Motic für viel zu teuer.

Es ist D i r zu teuer, meinst Du vermutlich. Ansonsten müsstest Du mal erläutern, wieso Du es generell für "viel zu teuer" hältest.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 04, 2021, 15:02:31 NACHMITTAGS
ZitatEs ist D i r zu teuer, meinst Du vermutlich. Ansonsten müsstest Du mal erläutern, wieso Du es generell für "viel zu teuer" hältest.
So wie ich das inzwischen mitbekommen habe, sind die Motics doch auch nur Chinamikroskope, genauso wie die Primostars von Zeiss. Und wenn ich das eben vergleiche mit dem Swift 380B für 260 Euro, was ich auch hatte, dann finde ich eben den Preisunterschied absolut nicht gerechtfertigt.

Klar, das Swift konnte man überhaupt nicht erweitern. Aber die mechanische Qualität und auch die Optik war für diesen Preis hervorragend.

Es mag sein, das die Qualität bei Motic oder bei den Primostars noch besser ist. Ja, die Objektive bei Motic sind besser. Und ja, die Motics lassen sich, wenn auch für viel Geld, erweitern. Aber dafür kostet auch schon das kleinste Motic, das BA210  ca. vier mal so viel, wie das Swift. Und das finde ich halt, dafür das es auch nur aus China kommt, deutlich zu teuer.

Ev. übersehe ich ja Dinge und die Preise bei Motic sind gerechtfertigt. Aber mein Eindruck ist eben ein anderer. Natürlich lasse ich mich gern eines besseren belehren.

Hier im Forum wird ja aktuell ein Motic BA210 angeboten. Das will aber ja offenbar auch keiner haben. Warum wohl?
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 04, 2021, 15:14:10 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

bitte sei mir nicht böse, aber ich denke, dass Du dafür, dass Du eher über wenig Erfahrung verfügst, eine erstaunlich klare Meinung zu bestimmten Dingen hast. Ich habe im - im Gegensetz zu Dir - schon zahlreiche Mikroskope in meinen Händen gehabt, diverse Motics, aber auch Geräte der Klasse "Swift".  Hast Du schon ein Motic bei Dir gehabt?

ZitatHier im Forum wird ja aktuell ein gebrauchtes Motic BA210 angeboten. Das will aber ja offenbar auch keiner haben. Warum wohl?

..weil es nur einen Binotubus hat und keine(!) Objektive!  ;) (Wenn wir das gleiche Angebot meinen).

Ich habe vor wenigen Wochen ein Motic BA310 an Rolf Vossen (rhamvossen) verkauft und er hat sich hernach per PN begeistert über die optische und mechanische Qualität geäußert, die er so nicht erwartet hatte.
Du kannst doch nicht alles, was "aus China kommt", über einen Kamm scheren! Da solltest Du schon eine etwas differenziertere Betrachtungsweise wählen.

ZitatEs mag sein, das die Qualität bei Motic oder bei den Primostars noch besser ist. Ja, die Objektive bei Motic sind besser. Und ja, die Motics lassen sich, wenn auch für viel Geld, erweitern.

Ja - und dadurch erklärt sich eben auch ein anderer Preis! Und was heißt immer "viel Geld"? "Viel Geld" ist relativ. Rainer, es war noch nie so leicht möglich, für so "wenig" Geld an ein qualitativ hochwertiges Mikroskop zu kommen wie heute, was sogar für Neugeräte gilt.

Es ist doch nun einmal ganz einfach: What you get is what you pay!

Herzliche Grfüße
Peter






Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 04, 2021, 15:18:03 NACHMITTAGS
Deshalb habe ich ja auch extra geschrieben, das ich mich gern eines besseren belehren lasse. Und nein, ich hatte noch kein Motic in den Händen. Denn neu ist mir das halt zu teuer. Und gebraucht gibt es kaum welche.

ZitatUnd was heißt immer "viel Geld"? "Viel Geld" ist relativ.
Das mag schon sein. Dann muss ich es eben anders formulieren: Für mich sind über 1000 Euro viel Geld, für ein Hobby.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Siegfried in Juli 04, 2021, 21:29:21 NACHMITTAGS
Hallo Raimcomputi
Du schreibst
" Offenbar war ich zu naiv und habe geglaubt, man könnte mit einem begrenzten Budget, von um die 600 Euro mal mit dem Hobby beginnen. Aber leider muss ich mir eingestehen, das das so nicht möglich ist."
Da ich ja auch erst seit zwei drei Jahren diesem mich begeisternden Hobby Mikroskopie nachgehe,
hier meine Meinung .
Es ist nicht immer das Streben nach  besseren Mikroskopen und Zubehör, Kontrastverfahren usw.
was das Hobby ausmacht, schon kleine Dinge, angefangen von selbst hergestellten einfachen Präparaten wie Zwiebelhaut,
Fliegenflügel, Algen untem Mikroskop,
kann einen glücklich machen.
Dazu braucht man kein teures Mikroskop, und entdeckt auch die Mikrowelt.
Ich kenne einen Bekannten, der mikroskopiert schon Jahre mir seinem Zeiss Standard für 200€ erstanden und entdeckt immer wieder neues.
Ich verfalle auch oft in Wunschdenken, freue mich aber auch heute noch über eine neue Alge aus dem Gartenteich wenn ich durchs Okular schaue.
Mein Rat, bleib dran an diesem schönen Hobby.
    Gruß von Siegfried
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: kmueho in Juli 05, 2021, 00:30:11 VORMITTAG
Hallo Rainer,

jetzt muss ich doch auch nochmal meine 2Cent einwerfen.

Du schriebst:
ZitatDenn eigentlich wollte ich, so wie ich das bisher bei allen meinen Hobbys getan habe, in die Mikroskopie erst mal reinschnuppern. Denn bei mir kann es auch passieren, das ich merke, das es doch nicht auf Dauer das Richtige ist.

Das ist das Argument für ein gebrauchtes Markengerät. Die verlieren nicht mehr an Wert - im Gegensatz zu jedwedem Neugerät. Falls es nämlich nicht das Richtige ist, kannst du es verlustfrei wieder verkaufen. Das Gleiche gilt, auch wenn es das Richtige ist. Falls du Interesse an einer Ausstattung entwickelst, die das erste Gerät nicht hergibt (und sich auch nicht dahingehend aufrüsten lässt), dann verkaufst du es und besorgst dir eben ein anderes Gerät.

Zum "mal Reinschnuppern" reichen die 600€ locker aus. Du brauchst nicht von Anfang an DIC oder Phasenkontrast. Ich habe 5000€ in meine beiden Mikroskope gesteckt und die können das beide nicht. Und ich vermisse das auch gar nicht. Trotz des vielen Geldes, das ich ausgegeben habe, "durfte" ich noch viel basteln. LED-Beleuchtung, Kamera-Adaption, Fremdkondensoren anpassen, Spiel in beiden Kreuztischen beseitigen.... Und bei jeder Bastelei habe ich einiges gelernt, was mir bei einem Neugerät verborgen geblieben wäre. "Neugerät" und "Hobby" schließen sich in der Mikroskopie quasi aus. Ein Neugerät braucht man eher, wenn man damit professionell arbeitet und so wenig wie möglich Zeit aufwenden möchte.

Mein Rat: Kaufe nichts Neues und auch keine Gebrauchtgeräte auf eBay oder bei (den meisten) Händlern. Die Preise sind dort zu hoch. Hier gibt es den Mikromarkt und hier werden (fast immer) realistische Preise verlangt. Halt solche, zu denen du auch wieder verkaufen könntest. Und dann mikroskopierst du erstmal. Ich habe vor drei Monaten mit einem einzigen Objektiv angefangen (10x) und es war phantastisch, was damit zusehen war.

Was das Erscheinungsbild des Mikroskops angeht, finde ich viele ältere Mikroskope sogar schöner, als die neuen - bzw. als diejenigen, die ich habe. Aber vielleicht kannst du ja über deinen Schatten springen und es nicht so wichtig finden, wie das Mikroskop aussieht. Viel wichtiger ist was, was man durch das Mikroskop sieht ;)

Anbei ein Foto eines 125 Jahre alten Mikroskops. Ist das nicht wunderschön?

Viele Grüße,
Kai

PS.: Das alte Leitz ist nicht eines meiner "beiden" Mikroskope. Wenn ich das mitzählte, wären es drei :)
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 05, 2021, 17:52:47 NACHMITTAGS
Ich wollte nur noch einmal zum Abschluss kurz Rückmeldung geben.

Ich habe jetzt von dem Händler, von dem ich das Bresser gekauft habe, grünes Licht für eine Rückabwicklung bekommen. Ich werde also das Mikroskop zurückschicken und dann keine weiteren Experimente mehr machen.

Ich werde weiterhin interessiert hier im Forum mitlesen und mir auch weiterhin tolle Videos anschauen. Aber das Hobby Mikroskopie werde ich, zumindest auf absehbare Zeit, auf Eis legen.

Es hat sich einfach herausgestellt, das sowohl gebraucht, als auch neu nichts zu bekommen ist, was meine Wünsche erfüllt und dabei trotzdem in meinem preislichen Rahmen bleibt. Das muss ich halt einfach akzeptieren.

Mir geht es halt nicht nur darum, was man alles durch ein Mikroskop sehen kann, sondern für mich ist einfach die Technik und all die Möglichkeiten, genau so wichtig und interesant.

Phasenkontrast brauche ich in der Tat jetzt nicht, aber es muss zumindest die Möglichkeit bestehen, das nachzurüsten. Aber vernünftiges Dunkelfeld, eine ordentliche Kameraadaption und mehr wie nur ein Objektiv muss es schon sein. Und da das eben preislich für mich aktuell nicht realisierbar ist, muss ich hier eben erst mal einen Schlusstrich ziehen.

Nochmals vielen Dank für alle, die hier mitgeschrieben und mir gute Ratschläge gegeben haben.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: mikropit in Juli 05, 2021, 21:50:34 NACHMITTAGS
Hallo Raincomputi!
Jetzt auch von mir noch ein Beitrag. Ich hatte zuerst ein altes BHB (mit Gewinn verkauft) von Olympus und habe dann ein BH2  gekauft, wieder von Olympus. (Mit dem Bus nach München gefahren und getestet)
Ich kann alles ausser DIC einschliesslich Fluoreszenz und das für gesamt ca. 1000.-€ Was ist da das Geheimnis? Geduld. Über 3 Jahre habe ich nach einem Kardiod Kondensor gesucht (der war notwendig bei einem 40 / 0,95 und bei höherer Vergrösserung). Ergebnisse alle prima ohne Einschränkung. Okulare habe ich noch aus China dazugekauft (sehr zufrieden)
Allerdings habe ich den Umbau auf LED für Durchlicht und Fluoreszenz selbst gebastelt. Gefallen tut mir das Mikro auch noch dazu. (mit Trinokular)
Mein Wild Stereo habe ich auf dem Flohmarkt gekauft und mein inverses Olympus tatsächlich über Ebay. Aber alles innerhalb von 12 Jahren.
Gute gebrauchte sind halt auch noch nach 40 Jahren ganz hervorragend.
Ich würde es an deiner Stelle doch nochmals probieren. Mikroskopie ist so ungewöhnlich vielfältig und das alles mit minimalem Probenaufwand. Dann dazu noch einige "Kollegen" oder das Forum, wenn man Fragen hat.
Viel Glück Peter - mikropit
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 25, 2021, 01:03:16 VORMITTAG
Ich habe das Bresser Mikroskop zurück geschickt und problemlos mein Geld zurück bekommen. Und eigentlich wollte ich das Thema Mikroskopie ja erst einmal ruhen lassen. Aber es läßt mir keine Ruhe. Das heißt, ich möchte doch gerne noch einen Versuch starten.

Leider hat sich auf mein Kaufgesuch eines Motic BA 310 bisher nichts ergeben. Mich würde ja an und für sich ein Motic am meisten reizen. Ich war auch schon in Kontakt mit Herrn Linkenheld. Nur ist mir ein neues Motic einfach zu teuer. Und irgend welche Experimente mit Euromex, Novex, Optica, oder gar Bresser und Amscope möchte ich nicht mehr machen.

Deshalb bin ich seit Tagen das Netz am Durchsuchen, wegen einem gebrauchten Markenmikroskop. Aber ich werde einfach nicht fündig. Bei Thilo Immel finde ich nichts passendes. Bei Mikroskop.Online sind zwar ein Paar Mikroskope dabei, die vom Preis für mich noch im Rahmen wären. Aber da weiß ich wieder nichts darüber. Naja und Ebay und Ebay Kleinanzeigen ist mir als Neuling einfach zu riskant.

Ich frage mich wirklich, worauf ich mich da eingelassen habe. Noch nie war es für mich so unüberwindlich, etwas zu kaufen, was meine Erwartungen erfüllt und dabei aber auch noch vom Preis akzeptabel ist.

Ich weiß ja, was hier üblicherweise empfohlen wird. Und eigentlich kann ich mich immer noch nicht wirklich damit anfreunden, ein Jahrzehnte altes Mikroskop zu kaufen. Aber es scheint wohl gar kein Weg daran vorbei zu führen. Ich blicke da einfach nicht durch.

Mir ist schon klar, das ich wohl ein schwieriger Fall bin. Aber ich musste mir meinen Frust einfach mal von der Seele schreiben.

Gruss Raimund

Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 25, 2021, 08:35:08 VORMITTAG
Hallo Raimund,

ich fürchte, dass wir Deinen Frust leider nur noch achselzuckend zur Kenntnis nehmen können. Ich denke, hier ist alles gesagt, was zu dem Thema sagen kann, es wurde jeder nur erdenkliche Rat gegeben, den man geben kann.  :-\

Meine Mutter hätte früher wohl gesagt: "Dann musst Du dir eben eines backen!"

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Diana1982 in Juli 25, 2021, 09:18:09 VORMITTAG
Guten Morgen Raimund,

Also nochmal von vorne... Schritt für Schritt...

Wie hoch ist Dein Budget und was erwartest Du Dir mit diesem zu bekommen?
Soweit ichs in Erinnerung habe: Hellfeld und Dunkelfeld?
Dunkelfeld bis zu welchem Obejktiv?
Bis zum 40er gehts z.B. mit Blenden im Kondensor (z.B. im Phasenkontrastrevolverkondensor).

Wie wichtig ist Dir nun modernes Aussehen (z.B. auch die (Lack-)Farbe des Statives)? Darf es aus Metall sein?

Hast schon ein oder mehrere Mikroskope in Aussicht und möchtest wissen, ob die für Dich passen?

LG Diana
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: derda in Juli 25, 2021, 13:34:12 NACHMITTAGS
Lieber Raimund,

mach dir eines klar: bei einem Neukauf bekommst du IMMER eine preisangepasste Qualität.

Nimm eines der zahlreichen Zeiss Standards für nen Appel und nen Ei und leg einfach los.

Viele Grüße,

Erik
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 25, 2021, 14:06:48 NACHMITTAGS
Zitat von: Diana1982 in Juli 25, 2021, 09:18:09 VORMITTAG
Guten Morgen Raimund,

Also nochmal von vorne... Schritt für Schritt...

Wie hoch ist Dein Budget und was erwartest Du Dir mit diesem zu bekommen?
Soweit ichs in Erinnerung habe: Hellfeld und Dunkelfeld?
Dunkelfeld bis zu welchem Obejktiv?
Bis zum 40er gehts z.B. mit Blenden im Kondensor (z.B. im Phasenkontrastrevolverkondensor).

Wie wichtig ist Dir nun modernes Aussehen (z.B. auch die (Lack-)Farbe des Statives)? Darf es aus Metall sein?

Hast schon ein oder mehrere Mikroskope in Aussicht und möchtest wissen, ob die für Dich passen?

LG Diana
Also, dann will ich nochmal versuchen. Ich muss aber dazuschreiben, das ich im Moment in Verhandlungen mit dem Kollege hier aus dem Forum stehe, der sein BA310 verkaufen möchte. Wenn wir uns da über den Preis einigen können, dann komme ich auf diesem Weg vieleicht doch noch zu meinem Wunschmikroskop.

Aber jetzt mal zu den Fragen:

1. Eigentlich wollte ich nicht über 700 bis allerhöchstens 800 Euro gehen. 1000 Euro sind aber wirklich, zumindest erst mal für die Anschaffung mein absolutes Limit. Das man später noch Dinge nachkaufen kann, das steht dann auf einem anderen Blatt Papier. Ich kann und will aber für den Moment die 1000 Euro keinesfalls überschreiten, wenn es geht möchte ich deutlich drunter bleiben.

2. Ich möchte auf jeden Fall meine bereits vorhandene C-Mount Kamera anschließen können. Ich möchte die nicht einfach nur anstelle eines Okulars benutzen, sondern ich hätte zwingend gern einen Fototubus.

3.Dunkelfeld wäre mir wichtig, bis zum 40ger Objektiv reicht mir. Phasenkontrast ist toll, kann aber vieleicht mal später kommen, denn das passt aktuell nicht in meinen finanziellen Rahmen.

4. Eigentlich ist mir modernes Aussehen schon wichtig. Ich weiß, das bei einem Mikroskop zuerst einmal andere Dinge wichtiger sind, wie die Stabilität des Stativs, die Qualität der Objektive und Okulare und auch die Qualität der Antriebe. Aber du hattest ja danach gefragt. Und meine Antwort ist immer noch dieselbe: Mir gefällt zB. ein modernes Motic rein von der Optik viel besser, als zB. ein Zeiss Standard, oder ein Leitz Orthoplan. Die Farbe ist wieder eher untergeordnet. Klar finde ich zB. ein Zeiss Primostar von der Farbe her toll, weil blau meine Lieblingsfarbe ist, aber das ist zweitrangig. Schwarz hingegen mag ich gar nicht. Weiß dagegen ist OK. Nur das komische grau, was zB. manche Orthoplans haben, finde ich furchtbar. Natürlich darf das Stativ nicht nur aus Metall sein, sondern es sollte aus Metall sein. Gibt es denn überhaupt etwas anderes?

5. Ich habe noch keine Mikroskope in Aussicht, außer natürlich ev. das Motic BA 310 hier aus dem Markt, das weiß ich aber noch nicht. Ansonsten habe ich natürlich geschaut, bei Thilo Immel, bei Mikroskop.online und auch bei Ebay und Ebay Kleinanzeigen. Die letzten beiden Quellen kann man aber als unerfahrener Neuling eigentlich vergessen. Und bei den beiden Händlern bin ich nicht fündig geworden, was meinen Vorstellungen und auch meinem preislichen Rahmen entsprechen würde. Bei Mikroskop.online steht zB. ein weißes Orthoplan drin, was ich eigentlich gar nicht schlecht finde. Aber das kostet mit Mehrwertsteuer über 2000 Euro. Und das sprengt halt meinen finanziellen Rahmen völlig. Thilo Immel verkauft ja fast nur Zeiss. Aber da finde ich nichts passendes.

Sollte das halt mit dem Motic klappen, dann nehme ich das, ansonsten weiß ich noch nicht, was ich mache.

Herzlichen Gruß

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 29, 2021, 21:35:41 NACHMITTAGS
Heute habe ich mein BA 310 bekommen, was ich nun zum guten Schluss doch noch hier über das Forum kaufen konnte. Der erste Eindruck ist schon mal vielversprechend. Aber jetzt muss ich mich erst mal ordentlich einarbeiten und werde sicher auch noch die eine oder andere Frage haben.

Gruß

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: hebi19 in Juli 30, 2021, 03:46:33 VORMITTAG
Na dann erst mal herzlichen Glückwunsch zur langen und schweren Geburt.
Hoffen wir, dass das Baby jetzt schnell zu Kräften kommt und Dir viel Freude bereitet.

Bei mir steht auch ein Motic - der Vorgänger, ein BA-300 Trino mit C-Mount-Adapter.
Leider dauert es wohl noch ein Jahr "bis ich ausreichend Zeit" für das schöne Hobby habe......

Grüße aus Franken
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 30, 2021, 15:59:10 NACHMITTAGS
Ich habe schon direkt das erste Problem mit dem Mikroskop. Irgendwie ist in der ganzen Sache der Wurm drin, so als sollte es einfach nicht sein.

Ich habe gestern, nachdem das Mikroskop angekommen ist, erst mal alles entstaubt. Bei der Gelegenheit habe ich auch mal den Kondensor aus der Halterung genommen, um ihn abzustauben. Und dabei habe ich gemerkt, das die Aperturblende nicht richtig schließt. Mehrere Lamellen bewegten sich nicht, oder nur teilweise. Da ich dachte, das durch den längeren Nichtgebrauch die Lamellen vieleicht nur irgendwie verklebt wären, habe ich den Kondensor mal vorsichtig geöffnet, um die Lamellen wieder gangbar zu machen. Und dabei fielen mir direkt mehrere kleine Messingteichen entgegen, die als Führungstifte normalerweise in den Lamellen steckten. Die waren abgebrochen, so das die Lamellen nur noch lose im Kondensor lagen und sich natürlich deshalb nicht bewegen konnten. Ich habe die Stifte mit Sekundenkleber festgeklebt an den Lamellen, was auch geklappt hat. Aber ich bekomme die Lamellen einfach nicht mehr rein, so das die Blende wieder öffnet oder schließt. Nach ca. 10 Stunden habe ich aufgegeben.

Das Ende vom Lied ist jetzt, das das Mikroskop hier steht, aber ohne Kondensor. Also muss erst wieder ein neuer besorgt werden, so das ich die nächsten Tage wieder nicht weiterkomme. Das ganze ist wirklich wie verhext. Irgend einer steht da auf der Leitung.

Herzliche Grüße

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 30, 2021, 16:25:57 NACHMITTAGS
Hallo,

nun ja, das ist Pech. Aber wenn der Verkäufer ein Forist ist, wirst Du Dich doch sicher mit ihm einigen können. Und ich denke, dass Christian Linkenheld helfen bzw. Ersatz beschaffen kann.

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 30, 2021, 17:05:39 NACHMITTAGS
Klar, Ersatz ist schon zu beschaffen. Das ist nicht das Problem, von den Kosten mal abgesehen. Aber ärgerlich ist es halt.

Aber ingesamt muss ich schon sagen, das ich mir von der Qualität mehr versprochen hatte. Nachdem ich mir das Gerät gestern mal genauer angeschaut habe, ist mein Eindruck, das die mechanische Qualität auch nicht besser ist, wie bei den "Chinamikroskopen", die ich bisher hatte. Die optische Qualität ist schon gut, aber mechanisch dachte ich eigentlich schon, das es einen Unterschied zu den billigen Mikroskopen gibt. Ist aber nicht.

Aber ihr hattet mich ja gewarnt, von daher kann ich mich jetzt auch nicht beschweren.

Naja, egal, jetzt muss erst mal ein Kondensor her.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 31, 2021, 12:37:06 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

aber Dir ging es doch sehr ums Dunkelfeld - das zumindest kannst Du doch auch schon einmal mit dem Kondensor mit defekter Blende ausprobieren!?

Hezrliche Grüße
Peter

Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 31, 2021, 14:15:42 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Juli 31, 2021, 12:37:06 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

aber Dir ging es doch sehr ums Dunkelfeld - das zumindest kannst Du doch auch schon einmal mit dem Kondensor mit defekter Blende ausprobieren!?

Hezrliche Grüße
Peter
Klar, habe ich ja auch schon ausführlich getestet. Und ich habe ja auch ein 40ger Phasenkontrastobjektiv mit dazu bekommen. Auch das habe ich schon getestet. Und beides, sowohl Dunkelfeld, wie auch Phasenkontrast machen schon Spass.

Und Herr Linkenheld hat mir ein sehr gutes Angebot gemacht, für einen Ersatzkondensor, was ich super finde.

Insgesamt macht das Mikroskop schon Spass. Ich möchte da nicht falsch verstanden werden. Aber ich war halt schon etwas erschrocken, als ich den Kondensor geöffnet habe, über die Lamellenkonstruktion. Das kann eigentlich auf Dauer nicht halten. In dieser Hinsicht war zum Beispiel der Aufbau der Lamellen bei meinem Swift für 160 Euro solider gelöst.

Aber das sind Kleinigkeiten. Ich habe mir zB. gestern einmal den Aufbau der Beleuchtung und die verbaute LED angeschaut. Und da sieht man natürlich schon einen Unterschied zu den "billigen" Chinamikroskopen.

Was wirklich sehr gut ist, das sind die Objektive. Die liefern wirklich ein scharfes Bild bis zum Rand. Und die berüchtigten Chromatischen Aberrationen sind so gut wie nicht vorhanden.

Jetzt bin ich nur mal gespannt, wie das Bild am Computerbildschirm aussieht. Heute ist mein Kameraadapter gekommen. Da muss ich nachher gleich einmal ein paar Tests machen.

Alles in allem, wenn die Panne mit dem Kondensor das einzige bleibt, dann habe ich schon keinen schlechten Kauf gemacht.
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 31, 2021, 15:36:21 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

siehste!? Motic ist schon ein recht guter Kompromiss, wenn man vom Design her etwas "Modernes" haben möchte. Und Christain Linkenheld ist immer sehr hilfsbereit. Und ich kann Dir garantieren, dass ein Primostar 1 oder ein Einsteigermikroskop von Leica auch nicht solider als ein Motic ist. Dann muss man eben etwas "Altes"...(aber ich glaube, das wurde hier schon einmal erwähnt  ;)).
Ich hoffe, dass Du nun doch etwas Freude an der Mikroskopie bekommst.

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 31, 2021, 15:48:00 NACHMITTAGS
ZitatIch hoffe, dass Du nun doch etwas Freude an der Mikroskopie bekommst.
Na die Freude an der Mikroskopie habe ich ja schon, das ist nicht das Problem. Die Freude wurde halt nur bisher durch die vorhandene Hardware getrübt.

Im übrigen muss ich jetzt das Motic sowieso behalten. Denn meine Frau hat mir mit ernsthaften Konsequenzen gedroht, wenn ich jetzt nicht mal endlich in die Pötte komme. :)
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in Juli 31, 2021, 17:54:43 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

ZitatDenn meine Frau hat mir mit ernsthaften Konsequenzen gedroht, wenn ich jetzt nicht mal endlich in die Pötte komme.

und womit droht sie?

..mit Recht!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in Juli 31, 2021, 18:10:26 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Juli 31, 2021, 17:54:43 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

ZitatDenn meine Frau hat mir mit ernsthaften Konsequenzen gedroht, wenn ich jetzt nicht mal endlich in die Pötte komme.

und womit droht sie?

..mit Recht!

Herzliche Grüße
Peter
Dazu hat sie bisher keine Einzelheiten genannt. Und ich frag mal lieber nicht nach. Ich will ja keine schlafenden Hunde wecken. ;D

Gruß

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in August 05, 2021, 20:49:32 NACHMITTAGS
Gestern ist mein Ersatzkondensor von Herrn Linkenheld gekommen. Jetzt bin ich soweit erst einmal komplett. Ich hatte gestern Abernd gleich mal die Kamera dran gehängt. Und die Bildqualität macht schon einen guten Eindruck. Ich muss mich noch in die Kamerasoftware einarbeiten, damit ich das Bild am Bildschirm so eingestellt bekomme, wie es auch durch die Okulare zu sehen ist.

Vor allem mit grün habe ich noch Probleme. Also Präperate, die im Orginal sehr viel grün enthalten, sehen am Bildschirm mehr blau aus. Man kann natürlich mit den Farben in der Software spielen, um mehr grün rauszukitzeln. Aber dann passt es halt wieder bei anderen Farben nicht mehr.

Ich schätze, diese Farbverfälschung kommt von der LED Beleuchtung. Anscheinend fehlt in deren Farbspektrum halt das Grün. Ich habe zwar auch einen grünen Interferenzfilter für die Leuchtfeldblende. Aber damit sieht dann das gesamte Bild, also auch der eigentlich weiße Hintergrund, völlig grasgrün aus.

Naja, da komme ich schon dahinter. Auf jeden Fall sehe ich jetzt erst mal, wozu meine nicht sonderlich hochwertige Mikroskopkamera in der Lage ist. Die Bilder sind gestochen scharf. Es gibt fast keine chromatischen Aberrationen. So macht das schon Spass.

Ein Problem habe ich allerdings noch. Und zwar habe ich einen schwarzen ca. 5mm großen Fleck im Bild. Dieser Fleck ist nur auf dem Bildschirm, nicht aber durch die Okulare zu sehen. Er bewegt sich auch nicht, wenn ich die Kamera drehe. Deshalb gehe ich davon aus, das diese Verunreinigung weder auf irgend einem der Objektive, noch auf dem Kamerasensor und auch nicht auf dem Kameraadapter ist. Der Fleck befindet sich auch nicht auf dem Objektträger, denn er ist auch zu sehen, wenn ich gar keinen Objektträger auf dem Tisch habe. Das muss irgendwo innerhalb des Fototubus sein. Aber ich habe es bisher noch nicht rausgefunden. Naja, wird schon werden.

Gruß

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: kmueho in August 06, 2021, 03:45:02 VORMITTAG
Hallo Raimund,

ZitatAlso Präperate, die im Orginal sehr viel grün enthalten, sehen am Bildschirm mehr blau aus.
ZitatIch schätze, diese Farbverfälschung kommt von der LED Beleuchtung.

An der LED-Beleuchtung liegt das nicht. Weiße LEDs haben zwar eine Blau-Grün-Schwäche, aber diese wirkt sich natürlich auch auf das Okular-Bild aus. Jedweder Farbunterschied zwischen Okularbild und Monitorbild liegt am Weißabgleich der Kamera, an der Kalibrierung des Monitors oder (unwahrscheinlicherweise) noch an optischen Elementen in der Kamera-Adaption.

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen (ob dort etwas über den Kameratyp zu finden ist). Falls du das nicht schon gemacht hast, probiere als erstes mal alle verfügbaren Weißabgleich-Einstellungen durch (Sonne, wolkig, etc.) und schau' mal, welche davon am besten passt. Sofern die Kamera einen eigenen Bildschirm besitzt, benutze den für den Weißabgleich. Die Kalibrierung des Monitors hängt von dessen Fähigkeiten ab. Blättere mal durch das OnScreen-Menü des Bildschirms. Vielleicht gibt es dort "Gain-" und "Gamma"-Einstellmöglichkeiten für die einzelnen Farbkanäle. Da heißt es dann ordentlich rumprobieren. Es kann nicht schaden, die Ursprungswerte (eventuelle Werkskalibrierung) vor der Veränderung zu notieren. Ich habe hier so einen "DreamColor"-Monitor von HP, der sich mit einem Colorimeter kalibrieren lässt. Aber - und das hängt jetzt wieder von der Fähigkeit der Grafikkarte ab - man kann auch einfachere Monitore per Colorimeter kalibrieren. Dann wird ein entspr. Monitorprofil (für Windows) mit den Messungen erstellt, die Fehler ausgleichen. Je nach Hersteller gibt es solche Profile aber auch fertig zum Runterladen ("Monitortreiber"). Falls der Bildschirm direkt am HDMI-Ausgang der Kamera hängt, geht das natürlich nicht.
Insgesamt ist präzise Farbkalibrierung nicht einfach und setzt entsprechendes (Profi-)Equipment voraus. Aber immerhin ist das in deinem Fall nicht ganz so übel, wie bei den Printmedien. Da hätte man noch den Drucker am Hals, der eh nicht alle Bildschirmfarben drucken kann.

Viele Grüße,
Kai
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in August 06, 2021, 06:51:31 VORMITTAG
Hallo,

wenn Du n u r die Kamsra drehst und sich der Fleck nicht bewegt, liegt es defintiv an der Kamera, z.B. Schmutz auf dem Sensor.

Wenn irgendeine Komponente des Mikroskops gedreht wird und sich ein Fleck beim Drehen auf dem Monitor nicht bewegt, liegt die Ursache immer oberhalb der ,,Drehstelle".

Was für eine Kamera hast Du und wie ist die adaptiert?

Ich denke, dass ein Monitorkalibierung nicht nötig ist. Der müsste ja schon extrem vestellt sein. Für den normalen "Hausgebrauch" ist eine Monitorkalibierung üblicherweise nicht erforderlich.
"Mikroskopkameras" sind oft schwer einzustellen, es wundert mich nicht, wenn da ein Anfänger Probleme hat.

Raimund, grundsätzlich können wir deutlich besser helfen, wenn Du konkretere Informationen gibst oder Bilder zeigt. Welche Kamera? Wie adaptiert? Wie sieht das Bild am Monitor aus (bzw. das von der Kamera aufgenommener und abgespeicherte Bild)? Wie sieht es durch das Okular aus (hier kann z.B. ein Handyfoto durch das Okular helfen, den Bileindruck zu zeigen).



Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in August 06, 2021, 13:57:07 NACHMITTAGS
Hallo Kai, Hallo Peter,
Zunächst einmal vielen Dank für Euro Antworten und die vielen Tips.

Bilder kann ich erst heute Abend versuchen einzustellen, weil ich erst heute Abend wieder Zeit fürs Mikroskop habe.

Aber schon einmal kurz ein paar Antworten.

1. Danke Peter wegen der Aufklärung mit dem Fleck im Bild. Da hatte ich wohl einen Denkfehler und ich muss mir den Kamerasensor einmal genau anschauen.

2. Ich kann mir nicht vorstellen, das die massiven Farbverfälschungen an meinem Monitor liegen. Denn wenn ich darauf Fotos anschaue, die mit meiner normalen Digitalkamera gemacht sind, also keine Mikroskopbilder, dann ist die Wiedergabe sehr natürlich. Auch wenn ich Bilder einscanne, dann sieht das gescannte Bild so aus, wie auch das Orginal. Von daher ist der Fehler schon entweder in meiner Mikroskopkamera, dem Adapter, oder der Software zu suchen.

3. Als Kamera verwende ich diese: https://www.amazon.de/gp/product/B07P7V7N72/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o02_s00?ie=UTF8&psc=1 (https://www.amazon.de/gp/product/B07P7V7N72/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o02_s00?ie=UTF8&psc=1)

4. Adaptiert ist die Kamera mit dem Orginal C-Mount Adapter 0,5x von Motic. Siehe hier: https://www.optik-pro.de/kamera-adapter/motic-kamera-adapter-0-5x-c-mount-kamera-adapter-fuer-1-3-und-1-2-/p,45354 (https://www.optik-pro.de/kamera-adapter/motic-kamera-adapter-0-5x-c-mount-kamera-adapter-fuer-1-3-und-1-2-/p,45354)

5. Ich kann in der Kamerasoftware ja das Bild sehr gezielt beeinflussen. Beim Weißabgleich gibt es keine unterschiedlichen Voreinstellungen, wie man sie von Fotokameras kennt, also zB. "Sonne", "Leuchtstoffröhren" ec. Ich kann entweder einen automatischen Weißabgleich mit der Software machen, oder ich kann manuell Farbton und Farbtemperatur einstellen. Das alles hat aber bisher nicht zum gewünschten Erfolg geführt.

6. Ich kann natürlich mit der Software die Farbwiedergabe und auch die Farbsättigung so einstellen, das es für dieses spezielle Präperat passt. Nur dann passt es eben für Präperate, die anders gefärbt sind, nicht mehr. Normalerweise sollte ja die Kamera die Bilder, zumindest weitestgehend, so anzeigen, wie sie durch die Okulare auch zu sehen sind. Es kann doch eigentlich nicht sein, das man für jedes Präperat alles wieder neu einstellen muss. Das macht man in der Regel beim normalen Fotografieren auch nicht. So lange die Lichtverhältnisse gleich sind, solange sind doch auch die Bilder, die die Kamera macht, von der Farbwiedergabe her gleich. Was mich in dem Zusammenhang wundert: Bei dem Bresser-Mikroskop, das ich vor dem Motic hatte, waren mit der selben Kamera die Farbverfälschung bei weiten nicht in dem Maß vorhanden. Sprich, da war das Monitorbild und das, was ich durch die Okulare gesehen habe, weitestgehend identisch. Das wiederum würde ja aber eher dafür sprechen, das der Fehler entweder etwas mit dem Motic, oder dem Kameraadapter zu tun haben muss.

Soweit erst einmal kurz

Weitere Infos kommen dann später.

Gruß

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Nochnmikroskop in August 06, 2021, 14:09:46 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

wenn Deine Software einen Weißabgleich anbietet, dann lege einfach ein weißes Blatt Papier auf den Objekttisch, nimm das Objektiv Deiner Wahl und mach den Abgleich.
Es kann aber sein, das bei Verwendung eines anderen Objektivs ein erneuter Abgleich erforderlich wird.
So sollten die gröbsten Farbfehler verschwunden sein.
Bei dem Abgleich siehst Du dann vermutlich auch, wo sich ggf. Staub auf dem Sensor versteckt hat. Evtl. dazu etwas weniger helles Licht verwenden.

LG Frank
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in August 06, 2021, 15:25:19 NACHMITTAGS
Hallo Frank,
Danke für den Tip mit dem Weißabgleich. Das werde ich machen.

Hier habe ich einmal zwei Bilder. Das erste Bild ist mit der Mikroskopkamera gemacht. Und das zweite mit meiner normalen Kompaktkamera durch das Okular. Das zweite Bild ist nicht ganz scharf, aber besser habe ich das nicht hinbekommen. Ich muss allerdings sagen, das auch das zweite Bild nicht das abbildet, was ich mit meinen Augen durchs Okular sehe. Zum Beispiel gibt es in dem Präperat viele kleine Details, die im Orginal violett sind. Bei den Bildern beider Kameras sind diese Details aber blau. Und auch die Kompaktkamera, die durch das Okular fotografiert hat, zeigt das eigentlich grüne Präperat mehr ins Blaue.

Was mir auffällt: Ich habe auch noch andere Präperate, die durchgängig nur grün eingefärbt sind. Und dabei stimmt das, was ich mit den Augen durchs Okular sehe mit dem überein, was die Kamera abbildet. Vieleicht liegt das an dem in den beiden Bildern gezeigten Präperat, das die Kameras da Probleme haben.

Naja, ich werde das erst mal versuchen, über den Weißabgleich hinzukriegen.

Gruß

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: kmueho in August 06, 2021, 19:15:53 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

ZitatUnd auch die Kompaktkamera, die durch das Okular fotografiert hat, zeigt das eigentlich grüne Präperat mehr ins Blaue.

Die Kompaktkamera hat doch bestimmt einen eigenen Monitor oder einen (elektronischen) Farbsucher.
Wie sehen die Bilder denn dort aus?

Viele Grüße,
Kai
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in August 06, 2021, 21:11:20 NACHMITTAGS
ZitatDie Kompaktkamera hat doch bestimmt einen eigenen Monitor oder einen (elektronischen) Farbsucher.
Wie sehen die Bilder denn dort aus?
Einen Sucher hat die Kamera nicht. Und anhand des eingebauten Monitors kann man die Bilder eigentlich nur schlecht beurteilen. Denn da sehen sämtliche Bilder ganz anders aus, wie später am großen Bildschirm. Das war schon immer so. Aber mein Computermonitor bildet eigentlich die Realität ganz gut ab. Der hat extra einen Fotomodus. Und wenn ich halt da Fotos, die ich gemacht habe, anzeigen lasse, dann passt das eigentlich. Ich hatte gestern erst ein Bild, was meine Tochter gezeichnet hatte, eingescannt. Und das gescannte Bild sah am Bildschirm exakt so aus, wie die Vorlage.

Ich habe irgendwie fast den Eindruck, als wenn es an diesem speziellen Präperat liegt.

Die Präperate sind halt auch nicht so besonders hochwertig. Ich hatte mir vor einiger Zeit mal bei Aliexpress so eine Box mit 100 Fertigpräperaten für knapp 25 Euro gekauft, damit ich zum Einstieg erst einmal etwas da habe. Und da ist es ja klar, das man für diesen Preis keine durchgängig hochwertige Qualität erwarten kann. Ich weiß ja auch nicht, was die als Einschlussmedium verwendet haben. Und ich weiß nicht, ob das ev. auch eine Rolle spielen kann.

Wie gesagt, in der Box sind auch etliche Präperate, die sehen durch die Okulare genau so aus, wie am Bildschirm.

Ich werde jetzt erst einmal den Weißabgleich mit einem weißen Blatt machen. dann weiß ich vieleicht schon mehr.

Gruß

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in August 06, 2021, 22:01:10 NACHMITTAGS
Hallo,

ich sehe hier nichts Unerwartetes! Zunächst: Nichts liegt am Mikroskop! Wie sollte es auch am Mikroskop liegen??

Das erste Bild ist schlecht. Es weist eben die ganz typischen Probleme mehr oder weniger preiswerter Mikroskopkameras auf, was an der Kamerasoftware an sich oder unzureichender Einstellung liegen kann. Es ist genau so, wie ich es - auch aus aus eigener Erfahrung - kenne: Überschärft...mangelhafte Dynamik, dunkle Bereiche werden zu dunkel, helle zu hell, alles säuft ab. Soweit alles erwartbar. Es hat schon seinen Grund, dass wir von diesen Kameras immer wieder abraten.

Hinzu kommt, dass diese Billigpräparate fast immer überfärbt sind, das Präparat an sich schon bescheiden sein kann bzw. vermutlich ist.

Das zweite Bild, das Du als "unscharf" bezeichnest, finde ich schon deutlich besser. Um nicht zu sagen: Ich finde es sogar gut und hätte nichts daran auszusetzen. Ich finde es keinesfalls unscharf und für eine an das Okular freihändig gehaltene "Kompaktknipse" absolut ok!
Das erste Bild hingegen ist nicht scharf, sondern "überschärft" oder es wirkt so durch die unnatürlich harten Kontraste.
Inwieweit es die Farben so wiedergibt wie Du sie siehst, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Aber: Erwartest Du vielleicht zuviel? Mikrofotos muss man praktisch IMMER(!) nachbearbeiten. Es ist selten so, dass man auf dem Foto (selbst bei bester Adaption) die Farben immr genau so trifft wie man sie im Mikroskop sieht. Das ist einfach so.

Und nein - es liegt N I C H T am Motic!!!  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: raimcomputi in August 06, 2021, 22:13:12 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Also, zunächst einmal, den schwarzen Fleck habe ich gefunden. Das war ein Staubkörnchen auf dem C-Mount Adapter.

Ich habe den Tip mit dem Weißabgleich befolgt. Und das hat schon einmal eine deutliche Verbesserung gebracht.

Ja, vieleicht habe ich zuviel erwartet. Wobei mir im Vorfeld nicht klar war, das man für knapp 300 Euro immer noch nur eine "billige" Mikroskopkamera bekommt. Meine Fotokamera, mit der ich fotografiere, die hat einen 1 Zoll Sensor, ein hochwertiges Objektiv, einen eingebauten Monitor und sogar einen elktronischen Sucher. Dabei knipst die mit 20 Megapixel, filmt in 4K usw. usw. Und die hat ca. 400 Euro gekostet. Von daher bin ich in meiner Naivität halt davon ausgegangen, das man für knappe 300 Euro eine halbegs brauchbare Mikroskopkamera bekommt. Und im großen und ganzen bin ich damit ja auch erst einmal zufrieden. Klar mehr geht immer und Aufrüsten kann ich später immer noch.

Das was du schreibst, mit den überfärbten und schlechten Präperaten, diesen Gedanken hatte ich ja auch schon. Womöglich liegt darin schon eine Ursache begründet.

Also von dem her weiß ich ja erst einmal Bescheid. Das man Fotos in der Regel nachbearbeiten muss, das ist mir schon bewußt. Und da die Kamera auch RAW-Bilder aufnehmen kann, werde ich damit einmal weiter experimentieren.

Von dem her: Danke für die Unterstützung und die Hilfe.

Gruß

Raimund
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: jcs in August 06, 2021, 22:13:38 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

so wie Peter, finde ich Deine beiden Aufnahmen durchaus brauchbar für den Anfang. Für mich hat ebenfalls die zweite Aufnahme mit der Kompaktkamera mehr Potenzial. Ich denke, dass der Weißabgleich schon weitgehend korrekt ist. Allerdings ist die Aufnahme vermutlich stark unterbelichtet. Du hast offenbar das Objekt freigestellt und den Rand weiß gefüllt. Die "Löcher" im Inneren sind aber recht grau geblieben. Das liegt daran, dass die automatische Belichtung auf einen mittleren Grauwert zielt, dadurch werden die Farben recht "schmutzig" und der eigentlich weiße Hintergrund driftet ins Grau ab.

Solche Präparate kann man 2-3 Lichtwerte überbelichten, dann bist Du näher am weißen Hintergrund. Danach noch den Weiß- und Schwarzpunkt richtig einstellen, eventuell Sättigung umd Luminanz der einzelnenn Kanäle anpassen (so kannst Du z.B. das Violett stärker betonen), und das Bild wird gleich viel frischer aussehen.

LG

Jürgen
Titel: Re: Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor
Beitrag von: Peter V. in August 06, 2021, 22:44:26 NACHMITTAGS
Hallo Raimund,

ohne ein riesiger PS-Experte zu sein, habe ich Dein Bild einmal nach meinen Vorstellungen bearbeitet. (Die obere Version ist von mir, unten Dein Bild) Alles Geschmacksache, aber ich finde es zumindest "ok". Da kann man sicher noch mehr herausholen. Ich denke, dass der Hintegrund halbwegs zu den nicht gefärbten Arealen im Präparat passt, aber das kann man sicher noch exakter anpassen.

Ich denke, dass man damit wirklich sehr zufrieden sein kann, gemessen an den Bedingungen (Kompaktkamera frei durchs Okular, vermutlich nicht hochwertigstes Präparat). Ich würde mich an Deiner Stelle freuen, dass es so gut geworden ist.


Herzliche Grüße
Peter