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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Nochnmikroskop in September 30, 2021, 21:54:14 NACHMITTAGS

Titel: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in September 30, 2021, 21:54:14 NACHMITTAGS
Hallo allerseits,
ich möchte hier mein Keyence VHX 7020 Mikroskop vorstellen, nachdem dementsprechende Anfragen kamen.
Edit 02.10.21: ich habe keinerlei monetäre Interessen, ich arbeite auch nicht für die Firma Keyence. Meine Auflistung ist keinesfalls vollständig und spiegelt meine eigenen bisherigen Erkenntnisse wieder. Die offiziellen Prospektangaben des Herstellers, welche ich hier zitiert habe, kann jedermann nachlesen, dazu muss man sich bei Keyence kostenlos anmelden.

1.   Monitor (27 Zoll, 4K) mit integriertem Rechner (intel core i7, Win10, 16Gb RAM, 1 TB Festplatte) und angeflanschter LED Lichtquelle.

2.   Stativ mit 3 motorisierten Achsen und neigbarer Säule.
a.   Es besteht eine Durchlichtmöglichkeit mit eingebauter LED Beleuchtung. Der Objekttisch ist händisch +- 90° drehbar.
b.   Z-Achse Objektiv: Verfahrweg 49 mm, kleinste Verfahr Möglichkeit 0,1µm
c.   Z-Achse Objekttisch: Verfahrweg 50 mm.
d.   X und Y Achse mit 20 mm x 20 mm Verfahrweg, kleinste Verfahr Möglichkeit 1µm.

3.   Das Objektiv ZST verfügt am Kopf über 2 schwenkbare Objektive. Teil 1  20-200x, Teil 2 200x – 2000x. Die Vergrößerung bezieht sich auf einen 15 Zoll Monitor.
Die 10x Vergrößerungsstufen sind kontinuierlich einstellbar, weisen aber zum Stacken und für spätere Messungen reproduzierbare Raststufen auf.
Bildbreite zwischen 15,24 mm und 0,15 mm. Bei beiden Teilen ist jeweils eine Polarisation eingebaut.
Arbeitsabstand ist bei allen Vergrößerungen 15 mm.
Eine NA wird von Keyence beim ZST nicht angegeben, die Auflösung beträgt 1600 LP/mm (gemessen mit Zeiss Auflösungs-Testobjekt 3000).
Das Objektiv weist seitlich die Einspeisung des Lichtleiters auf, welcher für Koaxiallicht über einen halbdurchlässigen Spiegel, und oder als Ringlicht auf das Objekt geleitet wird.
Beide Lichtarten können in 4 Segmenten segmentiert oder auch miteinander gemischt werden.

4.   Die Videokamera ist oben am Objektiv angebracht und kann in 90° Schritten befestigt werden. Die Auflösung beträgt 2048 Pixel x 1536 Pixel. Ein Hochauflösungsmodus für Einzelaufnahmen ist per Pixelshift möglich, dann ergibt sich eine Aufnahme von 6144 Pixel x 4608 Pixel.
Die nominelle Auflösung kann auch als Videodatei in AVI Format mit 15 Bildern/s gespeichert werden. Die Bilder sind als TIF (16Bit) oder JPG speicherbar.

5.   Zum Lieferumfang gehörte noch eine Konsole, mittels derer unterschiedliche Schnellfunktionen wie z.B. HDR, OSE, Stativmitte, etc. gewählt werden.
Auch die Z-Achse kann in Grob- und Feinverstellung bewegt werden.

6.   Die Software (basiert auf Win10) besteht im Wesentlichen aus der Bedienung der Achsen und der Datenverarbeitung. Zusätzlich habe ich noch eine Messsoftware dazu gekauft. Des Weiteren ist eine Windows Software dabei, mit der man nachträglich die HDR-, OSE-Bilder anpassen und Messungen durchführen kann.

7.   Allgemeine Daten:
a.   Stitchbereich max. 50.000 Px x 50.000 Px.
b.   Z-Achsen Stackbereich 200 Aufnahmen im Automatik-Modus.
c.   Objekttisch Belastbarkeit max. 5 kg.

8.   Workflow:
a.   Zur Grundeinstellung kann ein Weißabgleich für alle Lichtarten automatisch durchgeführt werden.
b.   Die Messskala, Kommentare und Vergrößerungseinblendungen können auf dem Monitor und jedem Bild eingeblendet werden.
c.   Für jede Grundeinstellung kann ein Benutzer festgelegt werden um schnell auf verschiedene Einstellungen wechseln zu können.
d.   Es gibt die Möglichkeit ein Übersichtspanorama anzufertigen, bei dem der ganze Verfahrbereich der X und Y Achse vom Zentrum her abgefahren und als Übersichtsbild gespeichert wird. Später kann dann per Mausklick jede Stelle ausgewählt werden, die motorische Verstellung fährt dann den Punkt an. Einzelne Punkte können auch abgespeichert werden.
e.   Für Stacks können mehrere Varianten gewählt werden. Von unten nach oben, vom Zentrum aus schneckenförmig nach außen, feste vorprogrammierte Wege.
f.   Die Stackschrittweite kann in Z-Richtung ab 0,1µm frei gewählt werden.

9.   Besonderheiten, Sonderfunktionen:
a.   Möglichkeit der Serienaufnahmen, Intervallaufnahmen, auch mit erneuter Fokussierung.
b.   Automatische Tiefenschärfe durch Schnellstack in Z-Achse.
c.   Antireflexionsmodus, Relexe vom Objekt werden herausgerechnet, 2 Modi wählbar.
d.   Multi-Lighting. Objekt wird aus verschiedenen Richtungen belichtet, eine Mischung kann danach angewandt werden.
e.   OSE Optical Shadow Mode. Glanz und Farbe werden nach unterschiedlichen Belichtungen herausgerechnet, es können dann besonders gut Kratzer etc. erkannt werden.
f.   Bildschirmteilung mit Vergleich unterschiedlicher Bereiche, Objekte.
g.   Umfangreiche Messmöglichkeit und Berichtswesen.
h.   HDR-Aufnahme mit guter Anpassungsmöglichkeit
i.   Lichtzufuhr kann mittels verstellbarer Blende manuell justiert werden.
j.   Reliefmodus in verschiedenen Variationen
k.   Zusätzliche Fokuskamera zeigt den Objekttisch, es kann mit Mausklick ein Objektteil angeklickt werden, woraufhin die Z-Achse automatisch die Höhe anfährt und fokussiert.
Diese Kamera dient auch zur automatischen Ausrichtung, wenn nachträglich die Z-Achse verkippt wird. S.g. euzentrische Verstellmöglichkeit.
l.   Je nach Vergrößerung am Objektiv variiert die Z-Achsengeschwindigkeit, bei hohen Vergrößerungen wird die Verstellung in kleineren Schritten eingeleitet. Ebenso bei X- und Y-Achse. Anm. das ist etwas gewöhnungsbedürftig.
m.   Noch viele weitere Funktionen, die hier nicht alle genannt werden können.

10.   Stärken:
a.   Gute Systemsoftware
b.   Schnelle Bildverarbeitung
c.   16 Bit Verarbeitung
d.   Stabiles Betriebssystem
e.   Guter Monitor
f.   Hoher Z-Verstellbereich, auch größere Objekte können mikroskopiert werden.
g.   Sehr schnelle Tiefenzusamensetzung zwischen ca. 2 bis 20s. je nach Wegstrecke
h.   Sehr schnelle Stackgeschwindigkeit.
i.   Gute Panoramaleistung.
j.   Guter 3D-Stitch/Stack.
k.   3D-Stack kann vor abschließender Bearbeitung nachgebessert werden durch erneute Einzelaufnahme(n).
l.   Gute Dokumentationsmöglichkeit von Messergebnissen. Anm. war Aufpreis pflichtig
m.   Durch Schrägstellung der Z-Achse kann man auch 45° seitlich arbeiten (Edit 24.10.21 nach rechts geht bis 90°).
n.   Möglichkeit die einzelnen Aufnahmen eines Stacks abzuspeichern um extern nachzubearbeiten, sowohl TIF, als auch JPG. Anm. es gibt nur eine automatische Funktion dazu, nicht grundsätzlich möglich.
o.   Alle Sonderfunktionen wie HDR können auch beim Stacken benutzt werden.
p.     Ergänzung 24.10.21 Keyence gewährt einen Life-Time-Support ohne Mehrkosten, der beinhaltet u.a. Justierung und
        Kalibrierung des Systems, technischen Support und Software-Updates, das sollte hier nicht unterschlagen werden!


11.   Mäßig bis Verbesserungsbedürftig
a.   Ausbaufähigkeit mit z.B. UV-Licht ist von Keyence nicht vorgesehen. Man muss auf alternative Lieferanten und externe Lösungen ausweichen. Anm. es gibt natürlich andere Produkte von Keyence, die das können.
b.   Keine Möglichkeit höchstaufgelöste Bilder von Dauerpräparaten zu erstellen, da keine Deckglaskorrektur möglich. Anm. ich arbeite daran. Anm. es gibt natürlich andere Produkte von Keyence, die das können.
c.   Eine Möglichkeit Standard-Mikroskop Objektive anzubauen fehlt. Anm. ich arbeite daran.
d.   Stacking geht bei hohen Vergrößerungen zu schnell, Schwingungen vom Lichtleiterkabel und der Datenleitungen verursachen leichte Unschärfen. Die Bildstabilisierung funktioniert hier nicht. Anm. habe eine Fernsteuerung entwickelt, aber noch nicht ganz fertig.
e.   Der Hochauflösungsmodus per Pixelshift kann nur bei Einzelbildern angewandt werden. Anm. auch hier kann zukünftig eine eigene Fernsteuerung helfen, mal sehen.
f.   Die Z-Verstellung reagiert mit unterschiedlicher Verfahrgeschwindigkeit, wenn schneller, oder langsamer am Groß- und Feintriebknopf gedreht wird. Anm. ist stark gewöhnungsbedürftig.
LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Werner in Oktober 01, 2021, 09:39:32 VORMITTAG
Frage zur Apertur:
Wie groß ist der Durchmesser der Frontlinse und wie deren Abstand zum fokussierten Objekt?

Gruß - Werner
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 01, 2021, 10:05:03 VORMITTAG
Hallo Werner,
der Durchmesser der Frontlinse beträgt 25 mm, der Abstand zum fokussierten Objekt ist immer 15 mm.
LG Frank

Ergänzung 02.10.21:
Die 25 mm Durchmesser der Frontlinse beziehen sich nur auf den Teil 20x bis 200x. Beim zweiten Teil des Objektivs, 200x bis 2000x, beträgt die Frontlinse nur 20 mm im Durchmesser.
Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Stuessi in Oktober 01, 2021, 10:28:10 VORMITTAG
Hallo,

daraus berechne ich

nA <= 0,64  ===>Auflösung bis zu 1100 Lp/mm

Noch eine Frage. Was kostet solch ein Mikroskop komplett?

Gruß,
Rolf
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: plaenerdd in Oktober 01, 2021, 10:34:44 VORMITTAG
Hallo Rolf,
die von Frank gemessene höhere Auflösung von 1600 Lp/mm dürfte sich aus der Zusammenrechnung mehrerer Aufnahmen ergeben. Der Effekt ist ja schon lange von der Video-Mikroskopie bekannt.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 01, 2021, 12:54:44 NACHMITTAGS
Hallo Rolf und Gerd,
die Auflösung ist im LiveView abgelesen worden, das Zeiss Testobjekt hat eine helle und eine dunkle Fläche, wo die Doppellinien erkennbar sind. Man muss aber schon die Beleuchtung gut einstellen, um die Linien erkennen zu können.
Übrigens hat ein Testobjektiv mit NA 0,82 (500× bis 5000x, Arbeitsabstand 4,4 mm) lt. Keyence eine gemessene Auflösung von 2250 bis knapp 2500 lp/mm.
Über den Preis möchte ich nicht schreiben, aber Keyence unterbreitet sicher gerne ein unverbindliches Angebot und macht auch privat gerne eine Vorführung.
Anhaltspunkte gibt es im Gebrauchtmarkt.
LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Rene in Oktober 01, 2021, 13:26:46 NACHMITTAGS
Zitat von: Nochnmikroskop in Oktober 01, 2021, 12:54:44 NACHMITTAGS
Über den Preis möchte ich nicht schreiben, aber Keyence unterbreitet sicher gerne ein unverbindliches Angebot und macht auch privat gerne eine Vorführung.
Anhaltspunkte gibt es im Gebrauchtmarkt.
LG Frank

Das war ein ziemlicher Schock...

René
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Peter V. in Oktober 01, 2021, 13:37:50 NACHMITTAGS
Hallo,

nun, für des Preis eines Keyence bekommt man üblicherweise ein klassisches konventionelles hochwertiges Labormikroskop von Zeiss, Olympus, Leica mit allem "DIK und Zapp"  ;)

Die Keyence sind schon eine sehr spezielle Art von Mikroskop für ganz spezielle Anwedungszwecke. Zweifellos ein schönes "Spielzeug" für das professionelle Qualitätsprüfungs- und Entwicklungslabor in der Industrie, wenn Geld eine untergeodnete Rolle spielt.

https://www.youtube.com/watch?v=xOhetGx6unI (https://www.youtube.com/watch?v=xOhetGx6unI)

Ob man (auch im professionellen Labor) all diese "Features" wirklich braucht?

Hezrliche Grüße
Peter


Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 01, 2021, 16:33:45 NACHMITTAGS
Hallo René,
der Preisverfall ist bei Keyence nicht sooo hoch. Die angebotenen gebrauchten Mikroskope sind auch meist schon recht alt, mind. 2 Generationen veraltet. Es besteht die Hoffnung, das beim aktuellen System ebenfalls so ein geringer Preisverfall darstellbar ist.

Peter,
keine Frage gibt es auch vollautomatische konventionelle Mikroskope von den genannten Herstellern, aber ich komme ja von der Insekten Makroskopie her, da schien mir ein Auflicht Mikroskop mit großem Arbeitabstand idealer zu sein.
Zudem gibt es sehr gute gebrauchte mit allem "DIK und Zapp" für Durchlicht relativ preiswert, das hätte ich mir z.B. nie neu gekauft. Es kann durchaus sein, das so etwas später einmal neben dem Keyence steht, um für die allermeisten Fälle gewappnet zu sein.  ;D

Grüße aus Minden
Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: anne in Oktober 01, 2021, 17:01:08 NACHMITTAGS
Hallo Frank,
also in der Materialprüfung ist dieses Mikroskop ein Traum, sowas hätte ich mir früher bei der Arbeit gewünscht.
ich denke, das ist auch der hauptsächliche Einsatzbereich.
lg
anne
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 01, 2021, 17:22:42 NACHMITTAGS
Hallo Anne,
tatsächlich hatte ich vor Jahren in unserer Firma eine Vorführung, im Prinzip Materialprüfung.
Beruflich bin ich auch da unterwegs, aber nicht mit Mikroskop, also habe ich schon eine gewisse Vorbelastung diesbezüglich.

Ich finde es angenehm, einen Übersichtsscan vorab anzufertigen, das geht hier recht schnell.
Beim konventionellen Mikroskop springe ich immer hin und her, mal mit geringer Vergrößerung dann wieder zurück!
Wie machst Du das? Einfach systematisch den gesamten Objektträger absuchen? Bei 100x und NA1,5 und besser, da sucht man sich doch einen Wolf?!
Mir reicht schon 40x NA 0,65, da wird so ein Objektträger ganz schön groß.  ;D
LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: anne in Oktober 01, 2021, 18:33:58 NACHMITTAGS
Hallo Frank,
zum Fotografieren suche ich den Objektträger mit dem 20er Objektiv ab und wechsle dann für das Bild in die gewünschte Vergrößerung.
Zum Diatomeenauslesen habe ich einen kleinen x-y-Tisch am Stemi und suche systematisch den Objektträger ab.
Es ist dann tatsächlich schwer die Stelle wieder zu finden, falls man dazwischen eine Diatomee rauspickt.
Ein Forenmitglied hat das über einen ansteuerbaren x-y Tisch gelöst, um immer wieder an die zuletzt betrachtete Stelle zurückzukommen.

Ich habe früher Lackoberflächen und Querschnitte von lackierten/beschichteten Autokarosserieteilen am Mikroskop betrachtet. Die Tools die es heute gibt und die Software bietet, hätten mir früher viel geholfen. Das könnten man aber evtl. auch heute mit einem Auflichtmikroskop mit motorischem Tisch und entsprechender Software realisieren.
Die Firmen benötigen ja eine effiziente Arbeitsweise, da ist das Geld dann schon dafür da bzw. wäre es bei mir in der Firma früher dagewesen.

Was mir schleierhaft ist, ist die angebende 2000fache Vergrößerung, das ist doch physikalisch gar nicht möglich, oder täusche ich mich?

lg
anne

Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 01, 2021, 19:16:37 NACHMITTAGS
Hallo Anne,
danke für Deine Aufklärung. Die Sucherei nach der einen tollen Diatomeen geht also euch "Profis" nicht so einfach von der Hand.

Ich muss natürlich zugeben, dass die Schärfentiefe bei meinem Objektiv am VHX aufgrund geringerer NA deutlich höher ist, das hilft bei der Findung zusätzlich auch noch.
Bei dem aktuell im Test befindlichen Objektiv, welches offiziell eine NA von 0,82 aufweist, ist die Sucherei trotz der Möglichkeiten schon deutlich höher, als bei meinem Objektiv.

Deine frühere Arbeit hast Du bestimmt auch schon bei damals hochwertigen Gerätschaften durchgeführt. Ich habe in der Firma nur eine 20€ USB Mikroskop bekommen, wenngleich die einzelnen Lackschichten ( Küchenmöbel) beim Gitterschnitt z.T. schon erkennbar sind.

2000 fache Vergrößerung: ist bei dem Auflösungsvermögen letztendlich nicht realistisch, die Bildinformationen steigen ab 1000 fach nur marginal. Die Angaben sind ja bezogen auf einen 15 Zoll Monitor. Obwohl, ich habe ja einen 27 Zoll, dann wäre der Wert ja noch höher, hmmm.
Bei Keyence und auch anderen gibt es auch noch größere "Vergrößerungen". Und wenn das nicht reicht, dann nimmt man digitale Vergrößerung dazu.  ;D

Schönen Abend noch
Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: beamish in Oktober 01, 2021, 20:52:07 NACHMITTAGS
Hallo,
die Angabe einer "Vergrösserung" halte ich für Unfug. Die macht vielleicht Sinn in einem gedruckten Buch, keinesfalls in einem digtalen Medium. Da sind die einzigen Informationen, die man braucht, ein Maßstabbalken im Bild und  mit welchem Objektiv gearbeitet wurde.
Grüsse
Martin
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Stuessi in Oktober 02, 2021, 08:17:47 VORMITTAG
Zitat von: Nochnmikroskop in September 30, 2021, 21:54:14 NACHMITTAGS
Hallo allerseits,
ich möchte hier mein Keyence VHX 7020 Mikroskop vorstellen, nachdem dementsprechende Anfragen kamen.
1.  ...  11.

Hallo Frank,

danke für die Liste, die ich beeindruckend finde. Viele Einstellungen benötigt man sicher selten. Ich müsste dazu -falls überhaupt möglich- immer das Mikroskop wechseln.
Welche der Einstellungen kannst Du programmieren?
Kannst Du z.B. gezielt immer die gleichen xy-Positionen eines Präparats absuchen lassen?
Gibt es zur Tischbewegung einen Joystick?
Stimmen Tischbewegungsrichtung und Bild überein?

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 02, 2021, 09:04:49 VORMITTAG
Hallo Rolf,
alle Funktionen im Detail kann ich hier nicht beschreiben, teilweise habe ich auch noch nicht alle Möglichkeiten ausgelotet, soweit grundsätzlich.
Gezieltes Absuchen eines XY- und auch XYZ-Bereiches ist möglich. Das muss aber, soweit ich es selber gemacht habe aktiv vom User angestoßen werden. Ich kann dann z.B. den gleichen Bereich mit anderen Parametern (HDR, normal, OSE, anders Licht etc.) auf Knopfdruck erneut abscannen lassen, also 2D oder 3D Panorama. Es gibt auch eine Intervall-Funktion, aber nicht in Verbindung mit den Panoramen.
Die Tischbewegung funktioniert mit Joystick in der Konsole, mit Mausbewegung, oder mit Mausklicks mit definierten, frei wählbaren Abständen in XY Richtung, oder kreisförmiges Scannen, von einem beliebigen Zentrum im Uhrzeigersinn, oder, oder, .....
Eine undokumentierte coole Funktion habe ich gefunden, wenn man die mittlere Maustaste (Rad) einmal drückt, dann folgt der Tisch der Mausbewegung solange bis erneut gedrückt wird. Wenn die Maus dabei weiter vom ursprünglichen Punkt weg bewegt wird beschleunigt der Tisch. Bleibt man mit der Maus einfach außerhalb des ersten Klickpunktes stehen, läuft der Tisch kontinuierlich linear in der Richtung des aktuellen Mauszeigers weiter. Zur Verfolgung von bewegten Objekten sehr cool.

Der Objekttisch bewegt sich z.B. nach "oben", wenn der Joystick nach vorne bewegt wird, meintest Du das?

LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Bob in Oktober 02, 2021, 09:16:29 VORMITTAG
Hallo Frank,
danke für das Vorstellen Deines tollen Mikroskops! Da bekommt man schlüsselfertig schon eine Menge Funktionen, über die hier im Forum kaum einer verfügt, und wenn überhaupt nur mit viel Aufwand nachrüsten könnte. Und die Ergebnisse sind ja wirklich klasse. Ich glaube, dass die Kombination aus Optik und Computersteuerung jede Menge Potential hat, auch was das Preis-Leistungsverhältnis angeht. Dieses Interessengebiet ist leider zu speziell, als dass sich da viele Tüftler finden würden, die sowas als open source Projekt aufziehen könnten.
Einen Ansatz gibt es immrehin im Open Flexure - Projekt: https://openflexure.org/ (https://openflexure.org/)

Auf Deine weiteren Ergebnisse bin ich jedenfalls schon gespannt!

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 02, 2021, 10:07:35 VORMITTAG
Hallo Bob,
ich bin Deiner Bitte gerne nachgekommen.
Das Problem mit der Tüftelei ist, dass oft keine umfassende Eilerlegendewollmilchsau erfunden wird, sondern immer einzelne Sonderlösungen mit Genialität umgesetzt werden und das noch bei geringen Kosten.
Keyence könnte mit der langen Erfahrung natürlich auch noch Objektive für die Mikroskopierung unter Deckglas ins VHX System nachlegen, aber dann würden die sich selber bei den anderen Mikroskopen kannibalisieren.
Es gibt schon Systeme, wo zumindest Teile in noch akzeptablen Kosten umsetzbar sind. Dieser mehr für Makroskopie ausgelegten Teile können aber auch mit allen möglichen Mikroskop-Objektiven bestückt werden.
Demnächst ggf. dazu mehr, man steht ja gerne auf 2 Beinen.  ;D

Die Frage der Betrachtung durchs Okular, oder doch lieber am Bildschirm, habe ich für mich klar zugunsten des Bildschirms beantwortet. An das Keyence kann ich noch meinen 50 Zoll Fernseher anschließen, der steht direkt daneben, dann braucht man keine Ausdrucke mehr an die Wand hängen.  ;D

LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 02, 2021, 10:33:17 VORMITTAG
Zitat von: beamish in Oktober 01, 2021, 20:52:07 NACHMITTAGS
Da sind die einzigen Informationen, die man braucht, ein Maßstabbalken im Bild und  mit welchem Objektiv gearbeitet wurde.
Grüsse
Martin

Hallo Martin,
sorry das ich erst jetzt auf Deinen Post eingehe.
Es braucht dann aber noch zusätzlich eine feste Größe, ist zum kalibrieren der Skala m.M.n. unerlässlich.
Und auf dem Objektiv stehen tatsächlich auch die 2000x, was wohl irreführend ist.
LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: beamish in Oktober 02, 2021, 10:50:42 VORMITTAG
Hallo Frank,
das ist in der Tat irreführend, da dieser Wert ja nur die "Vergrößerung auf einem 15-Zoll-Monitor mit einer 1/2-Zoll-Kamera" ausdrückt. Immerhin gibt es ja auf Wunsch einen Maßstab im Bild.

Grüße
Martin
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Peter V. in Oktober 02, 2021, 12:27:49 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

also, zunächst mal: Herzlichen Glückwunsch zu dem interessanten Gerät. Wenngleich es aufgrund des Preises und des Einsatzbreiches nicht das typische Mikroskop für Hobbymikroskopiker ist, kann ich mir vorstellen, dass Du viel Freude beim Erkunden der zahlreichen Möglichkeiten, die das Gerät vor allem softwareseitig bietet, hast.

Keine Frage - ein wenig "herumspielen" würde ich mit solch einem Mikroskop auch gerne einmal. Leider wird sich die Möglichkeit wohl nicht ergeben; so etwas wäre vielleicht früher einmal auf den Hagener Mikroskopietagen möglich gewesen, auf denen auch die Industrie ausgestellt hat.

Dass allerdings auf deren Webseite sogar eine Vergrößerung von 6000x (!) angegeben wird, wundert mich etwas. K. ist ja eine seriöse und etablierte Firma, da fragt mich sich schon, wieso sie mit derart "windigen"  ;)  Vergrößerungen werben, die man sonst nur von Vertreibern von Billigmikroskopen kennt. Ich kenne natürlich das Marktsegment von K. nicht so genau, vielleicht werben dort alle Hersteller"so" und es ist einfach erforderlich, um den mikroskoptheorieunkundigen Interessenten aus der Qualitätskontroll-Abteilung zu beeindrucken.

Da Du das Gerät ja nun vor Dir hast: Ich habe mich schon oft gefragt, was das für dicke Kabelstränge sind, die zu dem Mikroskop führen? Prinzipiell bedarf es ja einen Kabels für die Steuerung und die Videodatenübertragung, ggf. zudem eines Lichtleitkabels, falls die Lichtversorgung gung nicht durch LEDs am Mikroskop selbst erfolgt. Aber warum sind die so "dick"? Sie wirken ja - zumindest auf den Bildern - fast wie Kühlleitungen oder Drehstromkabel.

Da Du aus der Entomologie kommst: Mich würde natürlich auch die Leistungsfähigkeit dieses Mikroskops bei biologischen Objekten interessieren, vor allem in Bezug auf das Stacking. Vielleicht kannst Du uns ja mal ein typisches Insekt (Fliege, Wespe etc.) - automatisch gestackt mit dem Keyence - zeigen?

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: jcs in Oktober 02, 2021, 12:50:52 NACHMITTAGS
Zitat von: Bob in Oktober 02, 2021, 09:16:29 VORMITTAG
Ich glaube, dass die Kombination aus Optik und Computersteuerung jede Menge Potential hat, auch was das Preis-Leistungsverhältnis angeht. Dieses Interessengebiet ist leider zu speziell, als dass sich da viele Tüftler finden würden, die sowas als open source Projekt aufziehen könnten.
Grundsätzlich sind solche Digitalmikroskope ja deutlich einfacher aufgebaut als "klassische" Lichtmikroskope. Durch den Verzicht auf den Okularstrahlengang wird vieles einfacher, da man die ganze Optik nur auf den (meist kleinen) Kamerachip hin optimieren muss. Zusätzlich ist meist kein Kondensor implementiert, eine komplexe Mechanik mit Fein- und Grobtrieb fällt auch weg. Keyence und Mitbewerber (Leica. Zeiss, ..) haben bei den hohen Listenpreisen sicher sehr hohe Margen, da der eigentliche Komfortgewinn hauptsächlich in der Software steckt, die man sich teuer bezahlen lässt. Alleine das Echtzeit-Stacking und die Möglichkeit der 3D-Vermessung von Bauteilen sind Features, die weit über reine "Spielereien" hinausgehen (zumindest verwenden wir das Keyence in der Arbeit hauptsächlich für diese Möglichkeiten).

Wenn Frank uns regelmäßig berichtet, was sich für den Hobbymikroskopiker als relevant und brauchbar erweist, sollte man ein Open-Source-Projekt durchaus einmal andenken. Vielleicht finden sich im Forum ja ein paar Bastler. Ich wäre da jedenfalls dabei.

Zur Angabe der Vergrößerung: Da das Mikroskop fix mit dem Keyence-Monitor verdrahtet ist, finde ich eine Angabe der Vergrößerung in dieser Form durchaus legitim. Man darf den Wert natürlich nicht mit den althergebrachten Werten Vergrößerung=Objektivvergr. * Okularvergr. vergleichen. Bekanntlich sagt die Vergrößerung ja auch wenig über die Auflösung aus. Insofern finde ich es bedenklicher, dass Keyence keine Aperturen angibt.

Aber insgesamt haben diese Digitalmikroskope ihren Reiz, da die Mechanik vereinfacht wird und dennoch viele neue Möglichkeiten entstehen, die für den Anwender ein echter Komfortgewinn sind.

Jürgen
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Peter V. in Oktober 02, 2021, 13:00:59 NACHMITTAGS
Hallo,

man möge mit den von mir mehrfach gebrauchten Begriff "Spielereien" in diesem Zusammenhang verzeihen; er bezieht sich nur auf die Anwendungen, die der Hobbymikroskopiker üblicherweise hat. Dass solche Features in der Industrie, im QS-Labor, in der Bauteilentwicklung serh sinnvoll sind vor allem aufgrund der Schnelligkeit dieser Prozesse), steht außer Zweifel.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Jürgen Boschert in Oktober 02, 2021, 13:11:30 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

wegen der Angabe "Vergrößerung" ein bisschen Korinthenkackerei: Da der Monitor fest verdrahtet ist, kann für das Monitorbild selbst sogar ein "echter" Maßstab angegeben werden, da ja ein reelles Bild vermessen werden kann. Es handelt sich also nicht um eine (Lupen)Vergrößerung.
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Peter V. in Oktober 02, 2021, 13:20:21 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

aber macht es Sinn? Natürlich kann ich als Hersteller das Bild noch dreimal vergrößert auf dem Monitor darstellen und habe dann 18.000-fache Vergrößerung. Das ist von Maßstab her alles richtig, aber in unseren "Mikroskopikerköpfen" steckt ja letztlich immer die Förderliche Vegrößerung und da ist es schon ein wenig "Roßtäuschung", immer mit der Vergrößerung zu werben. Vielleicht haben wir Mikroskopiker aber auch einfach eine andere "Denke".

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Jürgen Boschert in Oktober 02, 2021, 13:26:12 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

das ist natürlich richtig. Es ging mir hier mehr um den korrekten Begriff.
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 02, 2021, 13:44:46 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
Vergrößerung: bezieht sich immer auf einen Monitor, wie schon geschrieben. Beim Zeiss Axiozoom 5 wird übrigens auch 2020 fache Vergrößerung angegeben, bei einem 17,5 Zoll Monitor.
Die resultierenden "echten" Vergrößerungen kann man ja zurück rechnen.
Bei meinem 2000x ergibt sich eine Bildbreite von 0,15 mm.
Die Objektive sind nicht wirklich einfach aufgebaut. Die bei herkömmlichen Mikroskopen verwendeten Bauteile sind hier in einem Objektiv vereint, das hat auch Vorteile, der Schutz gegen Verschmutzung ist sicher besser.

Es ist richtig, dass hier kleine Kamera Sensoren verwendet werden (hier 1/1,8") bei rel. geringer Auflösung.
Keyence gibt offiziell nur bei der Spitzenoptik eine NA an beim 500x bis 5000x NA 0,82, beim 6000x mit anderer Kamera und ganz neuem 4K-Kopf NA 0,9 (trocken).
Die NA ist schon interessant, aber die Auflösung kann man ja auch so ermitteln, bei meinem ZST knapp 1600lp/mm, also nicht sehr viel. Das dürfte von jedem 40x NA0,65 getoppt werden. Vermutlich wird deshalb der NA Wert unterschlagen.

Kabelstränge: tatsächlich sind hier Lichtleiter (recht dick) und das Kabel für die Kameraanbindung (=Datenleitung) oberhalb des Mikroskops zusammengefasst und reichlich geschützt. Da sich der ganze Kopf hoch und runter bewegt, sind die Kabel immer etwas in Bewegung und müssen gegen Quetschung geschützt werden. Das ist ein klarer Nachteil, da diese leicht nachschwingen und Unruhe ins Bild bringen.
Beim aktuellen Spitzenkopf VHX 7100 (mit bis zu 6000x Vergrößerung und motorischen Revolver) wurde das geändert. Der Aufpreis war mir aber zu hoch, zumal das Lichtsystem m.M.n. nicht so gut gelöst ist.

Bilder werde ich natürlich nach und nach mal einstellen.

LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 02, 2021, 14:18:45 NACHMITTAGS
Noch ein paar Bilder vom "Arbeitsplatz"
Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: jcs in Oktober 02, 2021, 14:25:15 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Oktober 02, 2021, 13:20:21 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

aber macht es Sinn? Natürlich kann ich als Hersteller das Bild noch dreimal vergrößert auf dem Monitor darstellen und habe dann 18.000-fache Vergrößerung.
Hallo Peter,

aus technischer Sicht macht die Angabe einer Vergrößerung bei einem reinen Digitalmikroskop keinen Sinn. Entscheidend ist nur, wie groß das Gegenstück eines Pixels in der physischen Wirklichkeit ist (z.B. ein Pixel entspricht 0,5µm am beobachteten Objekt). Mit dieser Information kann ich dann quantitative Auswertungen der Bilder machen, oder auch einfach nur einen Maßstabsbalken einzeichnen. Wie groß das digitale Bild schlussendlich dargestellt wird, ist ja dem Anwender überlassen.

Da aber jeder Käufer eines Mikroskops wissen will, wie groß die Vergrößerung ist, muss Keyence irgendeine Aussage dazu machen. Da gibt es zwei Möglichkeiten: (1) die nicht besonders spektakuläre Objektivvergrößerung (z.B. 20x) angeben. Um diesen Betrag wird das Objekt vergrößert am Kamerachip abgebildet. Oder (2) die Vergrößerung bei einer Darstellung am fix verbundenen Keyence-Monitor (d.h. z.B. 2000-fach).

Wenn ich Keyence-Marketingverantwortlicher wäre, müsste ich da nicht lange überlegen, ob ich (1) oder (2) wähle.

Aber wie hier bereits mehrfach erwähnt, hat es Keyence sehr gut hinbekommen, professionelle Digitalmikroskope zu entwickeln, die kompromisslos die Möglichkeiten einer rein digitalen Bildgebung nutzen. Die altbekannten Mikroskophersteller haben digitale Bildgebung viel zu lange als reines Add-On eines optischen Mikroskops betrachtet und dadurch lange Zeit viel Potenzial liegenlassen.

LG

Jürgen
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Peter V. in Oktober 02, 2021, 14:55:35 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

ZitatAber wie hier bereits mehrfach erwähnt, hat es Keyence sehr gut hinbekommen, professionelle Digitalmikroskope zu entwickeln, die kompromisslos die Möglichkeiten einer rein digitalen Bildgebung nutzen. Die altbekannten Mikroskophersteller haben digitale Bildgebung viel zu lange als reines Add-On eines optischen Mikroskops betrachtet und dadurch lange Zeit viel Potenzial liegenlassen.

Einen ähnlichen Eindruck hatte ich zu Beginn der Verbreitung der Digitalfotografie um 2000 herum. Plötzlich dominierten Firma wie Sony, Casio, Samsung und Co - die nie etwas mit Kameras zu tun hatten - den Kameramarkt, die klassichen Hersteller schien es immer mehr zu verdrängen. Damals hatte man beinahe des Eindruck, die Spiegelreflexkamera sei - zumindest im Bereich der Hobbyfotografie - zum Tode verurteilt. Immerhin haben aber Canon und Nikon dann doch die Kurve gekriegt.

Was den Mikroskopmarkt betrifft, hast Du wohl recht, allerdings bedient Keyence einen nach wie vor recht speziellen Bereich der Mikroskopie, vielleicht kann man es sogar noch Nische nennen. Domäne ist ganz klar die Materialmikroskopie und hier auch primär der Bereich, wo es um 3D-Messungen geht. Das allerdings können sie wohl wirklich richtig gut!  Im gesamten Life Science -Bereich spielt Keyence keine Rolle, hier sind immer noch die klassischen Vier (Zeiss, Leica, Olymous, Nikon) führend.

Manchmal sind es auch Kleinigkeiten, die (wie bei dem Keyence) positiv auffallen: Wo findet man heute noch eine Beschriftung der Tasten und Bedienelemente in Deutsch?

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 02, 2021, 15:39:56 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Zitat "wo findet man heute noch eine Beschriftung .... auf deutsch"

Genau. Auch die umfangreiche Bedienungsanleitung etc. ist auf deutsch. Und was ich bei Zeiss und anderen vermisse, man kann die auch als PDF herunterladen, genauso wie die aktuelle Software.
Bei Zeiss hatte ich mich angemeldet, dann aber eine negative Rückmeldung bekommen, das ich als Privatmensch keine Berechtigung habe auf die Inhalte zuzugreifen. Werbung bekomme ich aber trotzdem.  >:(
Aber wenn ich schon am Meckern bin, bei Hirox wollte man keinen Umsatz mit mir machen, die hätten die eierlegende Wollmilchsau fast gehabt und mir verkaufen können.

LG Frank

Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Peter V. in Oktober 03, 2021, 19:27:02 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

wollte die Konkurrenz von Keyence nicht mit Dir ins Geschäft kommen, wiel Du Privatmann (nicht gewerblich) bist?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 03, 2021, 19:37:10 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
hat sich so angefühlt. Nach einem kurzen Gespräch im Auto, nicht ich war im Auto, habe ich keine Rückmeldung mehr bekommen, auch nicht auf meine Email. 
Ich hatte 2 Jahre vorher in unserer Firma eine Vorführung, (genau wie von Keyence) da hörte sich alles gut an.
LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Peter V. in Oktober 03, 2021, 19:42:07 NACHMITTAGS
Hallo,

aber immerhin gibt es ein interessantes Youtube-Video mit einem interessanten Link:

https://www.youtube.com/watch?v=cKaZYTwmjwU (https://www.youtube.com/watch?v=cKaZYTwmjwU)

www.micro-pano.com/pearl (http://www.micro-pano.com/pearl)

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 03, 2021, 19:44:19 NACHMITTAGS
Und der rotary head ist super.
Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 03, 2021, 19:54:00 NACHMITTAGS
Hallo,
Keyence ist auch in Ägypten aktiv, wie ich letzte Woche bei Arte gesehen habe. Der Screenshot zeigt mein Objektiv ( also nicht meins, sonder so eins) ;D in Aktion.
LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Peter V. in Oktober 03, 2021, 20:04:02 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

ich habe mich (wie die meisten von uns) ja nie mit diesen Mikroskopen beschäftigt. Nun produzieren ja auch Zeiss, Leica und Co. für z.B. industrielle Anwendungen große "Imaging"-Systeme, die wir nicht unbedingt so kennen.
Da Du Dich vermutlich mehr damit beschäftigt hast:
Ist es tatsächlich so, dass alle vier "Großen" nichts ansatzweise Ähnliches wie Keyence und Hirox im Portofolio haben?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 03, 2021, 20:13:43 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
von den beiden genannten hatte ich leicht Vorführungen bekommen,  vor 2 J, daher kenne ich nur diese etwas näher.
Prinzipiell sind z.B. Zeiss ähnlich aufgestellt, das Axiozoom 5 kann auch die Säule schräg stellen und schnelle Tiefenstacks durchführen.
Aber in Aktion habe ich mir diese nicht angesehen, zum Zeitpunkt meines Kaufs war ja auch Corona.
LG Frank
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: jcs in Oktober 03, 2021, 21:01:56 NACHMITTAGS
Mittlerweile gibt es durchaus interessante europäische Alternativen zu Keyence&Co, z.B.

https://www.zeiss.de/mikroskopie/produkte/imaging-systems/smartzoom-5.html

https://www.leica-microsystems.com/de/produkte/digitalmikroskope/p/leica-dvm6/

https://www.alicona.com/de/produkte/infinitefocus/

Da tut sich recht viel im Moment. Sind halt leider alle recht strapaziös für das Budgets eines Hobbymikroskopikers.

Aber für die gibt es dann so etwas:

https://library.qc.cuny.edu/makerspace/ibms-microscopy-is-an-open-source-microscope-powered-by-python-and-raspberry-pi/

Jürgen

P.S.: Frank, ich hoffe es ist ok, wenn ich das in Deinen interessanten Thread reinposte.
Titel: Re: Vorstellung Keyence VHX
Beitrag von: Nochnmikroskop in Oktober 24, 2021, 12:55:33 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

Du darfst gerne reinposten, sorry dass ich Deine Frage erst jetzt beantwortet habe.
Wie schon geschrieben gibt es einzelne geniale Gerätschaften, die z.T. leistungsfähiger sind, als die der namhaften Hersteller, ob es jetzt gerade LEGO sein muss?  ;D
Und was natürlich auch immer geht, ist die Erweiterung mit Funktionen oder Verbesserungen. Daran arbeite ich bzw. bin schon ein Stück weiter gekommen.

LG Frank