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Allgemeines => Allgemein => Allgemeine Nutzungshinweise => Thema gestartet von: Oliver S. in Dezember 31, 2009, 19:27:44 NACHMITTAGS

Umfrage
Frage: leer
Antwort 1: 1
Antwort 2: 2
Titel: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Oliver S. in Dezember 31, 2009, 19:27:44 NACHMITTAGS
Liebe Freunde der Mikroskopie,
ich möchte mal einen vielleicht völlig verrückten Vorschlag zur Diskussion stellen:

Wäre es nicht besser, wenn wir uns darauf einigen würden, dass nicht erbetene negative Kritik  von normalen Forumsmitgliedern grundsätzlich unerwünscht ist?
(nach dem Motto keine Rückmeldung ist auch eine Rückmeldung kann man ja immerhin noch einen vermeintlich schlechten Beitrag boykottieren).
Gruß,
Oliver
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Peter V. in Dezember 31, 2009, 19:37:03 NACHMITTAGS
Lieber Oliver,

ich denke mal, dass Du da die Intention Milas exakt in's Gegenteil verkehrst. Milas Problem war eher nicht der Umgangston ( und auf den Mund gefallen ist sie selbst ja nun wahrlich nicht ), sondern das von ihr gerne zitierte "Maulkörbchen".
Mit "Unfreundlichkeit" Mila gegenüber hatte - soweit ich weiss - ihre Abmeldung rein gar nichts zu tun!

Ich habe mich zuerst gefragt: Meint der Oliver das wirklich ernst? Falls ja, finde ich  Deinen Vorschlag fast noch befremdlicher als manch anderen Dinge, die ich in der letzten Zeit gelesen habe:

Zitatunerbetene negative Kritik von normalen Forumsmitgliedern grundsätzlich unerwünscht
???

das erinnert mich allenfalls an eine Epoche deutscher Geschichte, die glücklicherweise vor ziemlich genau 20 Jahren endete!!!

Dir ist aber schon klar, dass es ohne ( auch negative ) Kritik keinerlei Weiterentwicklung geben kann, oder? Du bist doch Lehrer, oder ???

Eine solche "Regel" wäre sogar für mich der Grund, mich hier abzmelden.

Leicht amüsierte Grüße
Peter
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Florian Stellmacher in Dezember 31, 2009, 20:01:52 NACHMITTAGS
Lieber Oliver,

ein Forum gibt einzelnen Autoren die Möglichkeit, sich mit Fragen oder informativen Beiträgen zu exponieren und sich damit eben auch sowohl inhaltlich - als auch formal - zur Diskussion zu stellen. Anderenfalls wäre die Sache mit einer privaten Homepage besser zu leisten. Wer hier schreibt, der muss mit Resonanz rechnen. Und gelegentlich ist es sinnvoll, den "Selektionsdruck" stäker zu erhöhen, als es durch das Ignorieren von Beiträgen möglich wäre.

Herzliche Grüße und Glück und Gesundheit für 2010,
Florian
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Holger in Dezember 31, 2009, 23:12:34 NACHMITTAGS
Hallo Oliver,

ich möchte hier einige rein rhetorische Fragen stellen: Was ist ein "normales Forumsmitglied"? Jede/r ausser den Admins und Moderatoren? Oder jeder unter 500/100/50/5 Beiträgen? Oder andersherum: Wodurch gewinnt man die "Berechtigung" zur negativen Kritik? ???

Ein frohes Jahr 2010 an Dich und alle ehemaligen und aktiven Foristen,
Holger

Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Oliver S. in Januar 01, 2010, 12:09:23 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter Voigt in Dezember 31, 2009, 19:37:03 NACHMITTAGS
Lieber Oliver,

ich denke mal, dass Du da die Intention Milas exakt in's Gegenteil verkehrst. Milas Problem war eher nicht der Umgangston ( und auf den Mund gefallen ist sie selbst ja nun wahrlich nicht ), sondern das von ihr gerne zitierte "Maulkörbchen".
Mit "Unfreundlichkeit" Mila gegenüber hatte - soweit ich weiss - ihre Abmeldung rein gar nichts zu tun!

Ich habe mich zuerst gefragt: Meint der Oliver das wirklich ernst? Falls ja, finde ich  Deinen Vorschlag fast noch befremdlicher als manch anderen Dinge, die ich in der letzten Zeit gelesen habe:

Zitatunerbetene negative Kritik von normalen Forumsmitgliedern grundsätzlich unerwünscht
???

das erinnert mich allenfalls an eine Epoche deutscher Geschichte, die glücklicherweise vor ziemlich genau 20 Jahren endete!!!

Dir ist aber schon klar, dass es ohne ( auch negative ) Kritik keinerlei Weiterentwicklung geben kann, oder? Du bist doch Lehrer, oder ???

Eine solche "Regel" wäre sogar für mich der Grund, mich hier abzmelden.

Leicht amüsierte Grüße
Peter



Hallo Peter, Florian und Holger,
ich will es mal an einem Beispiel erläutern: mit ungebetener negativer Kritik hab ich folgendes gemeint:
Wenn jemand z.B. eine Bestimmungshilfe sucht und in (eher unfreundlicher Weise) als Antwort bekommt, dass seine Bildqualität eine Zumutung ist und er sich mehr Mühe geben soll oder wenn jemand einen Bildbeitrag leistet und (in eher unfreundlicher Weise) zur Antwort bekommt, dass sein Sprachniveau nicht ok ist.
Ich meine solche ungebetenen Ratschläge und Bemerkungen damit.

Ich finde, man sollte bevor man etwas antwortet, nicht nur prüfen ob es wahr, sondern auch, ob es im Sinne des vom Autor vorgegebenen Themas hilfreich ist. Man muss ja nicht helfen, aber man muss auch als normaler User nicht den "Selektionsdruck erhöhen". Solche Polizeiaufgaben kann man doch getrost den Moderatoren überlassen.
Wenn jemand hingegen eine allgemeine Rückmeldung zu irgend einem Thema will, ist konstruktive negative Kritik ja nicht unerbeten und kann durchaus der Weiterentwicklung dienen. Mit negativer ungebetener Kritik ist also eher sowas wie "negativer, unfreundlicher OT" oder einfach "Oberlehrerhaftigkeit" gemeint.
Gruß,
Oliver
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: RainerTeubner in Januar 01, 2010, 12:37:21 NACHMITTAGS
Hallo allerseits,

erst mal "Prost Neujahr", eine schönes, erfolgreiches und gesundes Neues Jahr 2010!

Ich meine, wenn man sich in eine öffentliches Forum begibt, sollte man sich darüber immer bewußt sein, daß manch einer der Forumsmitglieder auf einen eigenen Beitrag harsch oder etwas unangemessen reagiert, das sind halt auch die Tücken der schriftlichen Kommunikation, da helfen auch noch so viele smilies im Text nicht immer weiter.

Daher rate ich zu mehr Gelassenheit im Umgang miteinander und zu mehr Toleranz gegenüber dem einen oder anderen vielleicht etwas verunglückten Beitrag.

Auf ein erfolgreiches Mikroskopiejahr 2010!

Rainer
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Nomarski in Januar 01, 2010, 13:01:13 NACHMITTAGS
Hallo,

auch von mir ein Frohes Neues Jahr 2010!

Wenn es etwas komplizierter wird, sind Beispiele immer ganz hilfreich, um nachvollziehen zu können.
Nur habe ich noch nicht ganz verstanden, was mit dem Begriff "Selektionsdruck" gemeint ist.

Viele Grüße und weiterhin viel Spaß am Mikroskopieren!
Bernd
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Oliver S. in Januar 01, 2010, 13:18:55 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in Dezember 31, 2009, 20:01:52 NACHMITTAGS
Lieber Oliver,

ein Forum gibt einzelnen Autoren die Möglichkeit, sich mit Fragen oder informativen Beiträgen zu exponieren und sich damit eben auch sowohl inhaltlich - als auch formal - zur Diskussion zu stellen. Anderenfalls wäre die Sache mit einer privaten Homepage besser zu leisten. Wer hier schreibt, der muss mit Resonanz rechnen. Und gelegentlich ist es sinnvoll, den "Selektionsdruck" stäker zu erhöhen, als es durch das Ignorieren von Beiträgen möglich wäre.

Herzliche Grüße und Glück und Gesundheit für 2010,
Florian

Hallo Bernd,
der Ausdruck spielt auf obiges Zitat an und bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch, dass sich die Stärkeren durchsetzen und die Schwächeren aussortiert (selektiert, verdrängt) werden; er stammt aus der Evolutionsbiologie.
Herzliche Grüße, Glück und Gesundheit für Euch alle,
Oliver
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Nomarski in Januar 01, 2010, 13:32:40 NACHMITTAGS
Zitat von: Oliver S. in Januar 01, 2010, 13:18:55 NACHMITTAGS

Hallo Florian,
der Ausdruck spielt auf obiges Zitat an und bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch, dass sich die Stärkeren durchsetzen und die Schwächeren aussortiert (selektiert, verdrängt) werden; er stammt aus der Evolutionsbiologie.
Herzliche Grüße, Glück und Gesundheit für Euch alle,
Oliver

Und wie ist das nun zu verstehen in bezug auf die Forumsdisskussionen?
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Florian Stellmacher in Januar 01, 2010, 14:03:16 NACHMITTAGS
Lieber Oliver,
lieber Bernd,

den Ausdruck "Selektionsdruck" habe ich keinesfalls im sozialdarvinistischen Sinne verwendet, es gibt hier auch keinen Stärkeren, der den Schwächeren besiegen wollte oder könnte; ich meinte damit, was ich bereits direkt an Mike gerichtet hatte: Ich lese gerne Beiträge, die weit außerhalb meines Wissensgebietes liegen, sehe die Leistung, die dahinter steht, und erkenne diese ausdrücklich an. Leider vermisse ich bei Mikes bisherigen Beiträgen - bis zu dem heute Nacht ergänzten Flechten 1x1, das mir sprachlich im neuen Teil wirklich gefällt - jedwede Anstrengung, einen präsentablen Text vorzustellen, und das empfinde ich - und etliche andere Forumsmitglieder - als dem Leser gegenüber respektlos. "Den Selektionsdruck zu erhöhen" soll heißen, dass schlechte, in diesem Falle formal schlechte Qualität auch angesprochen werden sollte, wenn mittel- und langfristig etwas Gutes herauskommen soll. Dabei sind ein paar Rechtschreibfehler sicher völlig unerheblich, jedoch in armseligem Deutsch hingeworfene Beiträge gerade bei einem bekannten Vielschreiber aus meiner Sicht inakzeptabel. Die Moderatoren verhalten sich hier offenbar neutral, obwohl ich sicher bin, dass es auch hierzu Meinungen geben wird. Ich versuche diese Neutralität, die auf die Durchsetzung "polizeilicher Aufgaben" bewusst weitgehend verzichtet, als etwas Positives zu begreifen. Ich habe eine Meinung dazu, habe diese zum Ausdruck gebracht und kann gut damit leben, wenn auch diese Meinung ambivalent diskutiert wird. Dies ist unser aller Forum und alle Meinungen sind gleich wertvoll. Und vielleicht ist es mir ja sogar ein Stück weit gelungen, dass sich der Gegenstand meiner Kritik zum Guten gewandelt hat?

Mit den allerherzlichsten Grüßen für ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2010,
Euer
Florian
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Peter V. in Januar 01, 2010, 14:23:28 NACHMITTAGS
Lieber Oliver,

ich gebe Dir in allen Punkte - bedingt(!) - Recht:

ad 1) Beispiel schlechte Fotos: Auch ich bin ein absoluter Gegner davon, Forumkollegen ( gerade Anfänger, Neulinge, technisch niedrig Ausgerüstete ) "niederzumachen". Zunächst sind bei jedem die Möglichkeiten unterschiedlich, mehr oder weniger gute Fotos zu produzieren. Wer nur bewaffnet mit "Handy und Aldi" mikroskopkiert, dem sind zweifellos physikalische Grenzen setzt. Ich habe das auch in einem meiner Beiträge im Rahmen der anderweitig geäußerten Kritik an Monsti deutlich so formuliert. Allerdings kann man Tips geben, wie diese zu verbessern seien ( natürlich immer im Rahmen der Möglichkeiten! ). Wenn man allerdings sehr oft mit derartigen Bitten um Bestimmungshilfe an das Forum hernatritt, man aber den Eindruck hat, dass der Ratsuchende trotz wiederholter Hilfestellung und freundlicher Aufforderung penetrant unter seinen Möglichkeiten bleibt, halte ich es für das gute Recht der hilfsbereiten Kollegen, auch einmal etwas nachdrücklicher auf die Defitizite hinzuweisen ( ich sage nur: zu kleine Fotos trotz guter mikroskopischer Ausrüstung  ;) )

ad 2) Das mit dem "Sprachniveau" ist so eine Sache: Hier gilt das Gleiche. Niemand ist hier bislang wegen krankhafter Störungen ( Legasthenie ) oder "niedrigen Sprachniveaus" ( wo auch immer das beginnen möge ) abgestraft oder der Lächerlichkeit preisgegeben worden. Alles hat jedoch seine Grenzen, auch nach "unten". Fäkalsprache möchte hier sicher niemand dulden, da sind wir uns einig. Aber auch, wenn man den Eindruck hat, dass es Leute gibt, die umfangreiche Postings unter regelrechter Verstümmelung der deutschen Sprache einfach so dahinschludern und uns zumuten, dort irgendwie den Sinn herausszudestillieren, anstatt sich selbst um einen einigermaßen verständlichen schriftlichen Ausruck zu bemühen, der zumindest dem durchschnittlichen unteren Bildungs- und Sprachiveau entspricht, halte ich Kritik daran auch für durchaus berechtigt. Das hat überhaupt nichts mit einem Unverständnis gegenüber einer krankhaften Lese- und Rechtschreibschwäche zu tun ( was Florian im Übrigen ja auch herausgestellt hat ).
Hier ist auch irgendwo das Ende der "political correctness" erreicht, und man muss das dann auch einmal so äußern dürfen. Gerade Menschen mit in diesem Bereich präexistenten Störungen müssen dann eben etwas mehr Mühe hineinlegen, um zu akzeptablen Ergebnissen zu kommen. Auch hier hat Florian Wege aufgezeigt. Man kann es sich im Windschatten einer "krankhaften Störung" auch durchaus gemütlich einrichten, und es hat wenig Sinn, wenn damit immer alles entschuldigt wird. Dem Betroffenen hilft solche falsche Rücksichtnahme übrigens schon gar nicht!
Das Leben ist aber nicht nur ein Ponyhof  ;)

ad 3) Ich denke schon, dass jeder wirklich verstanden hat, was Florian bildlich mit "Selektionsdruck" gemeint hat ( sicher nicht den Darwinismus!! ) und bitte nun ernsthaft, dieses Wort nicht bewußt zu mißinterpretieren. Es geht doch hier eben nicht um Schwächere und Stärkere, allenfalls vielleicht darum, Leute zu selektieren ( o.k., das Wort bereitet mir auch Bauchschmerzen und ist auch sicher nicht so gemeint, vermutlich wäre "anstoßen" der bessere Ausdruck ), die sich einfach keinerlei Mühe in bestimmten Bereichen geben. Wie gesagt, alles hat ja auch mal eine Grenze "nach unten".

Abschließend möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass das Niveau dieses Forums in wirklich allen Punkten als absolut vorbildlich zu bezeichnen ist.
Das betrifft ( zu 99,5% ) das Sprachniveau, die Umgangsformen der Mitglieder untereinander, das fachliche Niveau - einfach alles!
In praktisch jedem anderen Forum, auch in Foren, die primär Menschen aus höheren Bildungsschichten beheimaten, herrscht in vielen Punkten ein sehr viel rauherer Ton. Dagegen nehmen wir uns wie ein "Verein zur Wahrung des Knigge" aus - und das ist auch gut so!

Weitere "Regeln" etc. sind sicher das Letzte, was hier noch erforderlich ist. Seien wir froh, dass es so ist, wie es ist.
In diesem Sinne wünsche ich allen hier ein
FROHES NEUES JAHR!

Peter

ups - habe gerade gesehen, dass Florian auch schon geantwortet hat.....

Noch etwas: ich bin kein Moderator und nehme mir nicht das Recht heraus, Diskussionen abbrechen zu wollen. Ich persönlich denke aber, dass mittlerweile zu diesem gesamten Themenkomplex genug gesagt wurde und wir es jetzt dabei bewenden lassen sollten.
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: isoplexis in Januar 01, 2010, 17:43:09 NACHMITTAGS
Zitatnach dem Motto keine Rückmeldung ist auch eine Rückmeldung...

Oh mein Gott, dann würden wir uns ja wie Frauen verhalten!

Zitatdass das Niveau dieses Forums in wirklich allen Punkten als absolut vorbildlich zu bezeichnen ist.

Teilweise kann man es aber auch übertreiben, wie diese häufige Du / Sie Diskussionen.

Es gibt eine Internet übliche Netiquette, nach dieser das "Du" die übliche Anrede ist. Daran muss man sich nicht halten aber man sollte bedenken, es erleichtert den Umgang ungemein.

Dieses Forum hier hat bei vielen Usern nunmal keine Alleinstellung. Ich bin z. B. in über 30 Foren aktiv, was gäbe es für ein Chaos, wenn man sich überall spezifische Regelchen und Extrawürstchen merken müsste, wer, wann und wo, wie angesprochen werden möchte. Dann kommt der nächste und regt sich darüber auf, dass nicht jeder Beitrag mit dem Namen (der im Übrigen links oben steht) unterschrieben wurde, der nächste meckert über Pseudonyme als Namen usw.
Sowas nenne ich kleinkariert.

Auch haben manche User eine sehr arrogante Art, wie man an der Diskussion über die Trichomonaden mit Anfänger neulich sehen konnte, die nützlichste Antwort kam erst auf der letzten Seite und vorher wars nur Gemotze...
Im alten Forum lassen sich noch mehr solcher Beispiele finden....
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Detlef Kramer in Januar 01, 2010, 18:02:16 NACHMITTAGS
Hallo Isoplexis,

Man muss an diesem Forum auch überhaupt nicht teilnehmen. Hier hat sich ein bestimmter Stil eingespielt, der möglicherweise einzigartig ist - es ist das einzige Forum, an dem ich mich beteilige, weswegen ich nicht so genau weiß, wie in den anderen geholzt wird. Wir, die Mehrheit, möchten Diesen Stil auch gewahrt wissen. Ganz persönlich: Ihr Stil gefällt mir nicht. Aber vielleicht bin ich allein mit dieser Meinung, was ich dann auch akzeptiere.

Gruß

Detlef
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Werner Jülich in Januar 01, 2010, 18:22:42 NACHMITTAGS
Hallo Isoplexis,
dieses nichtkommerzielle Forum muß nicht mit großen Zahlen protzen, hier reichen ein freundlicher Umgangston und fachliche Beiträge. Ich bin ebenfalls in einigen Foren unterwegs und inzwischen habe ich den Eindruck gewonnen, dass Konventionen als Filter durchaus nützlich sind.
Es gibt viele Punkte, die ein Forum höflich und lesenswert machen und dazu gehören für mich z.B. auch die halbwegs korrekte Anrede und der Versuch einer verständlichen und lesbaren Sprache ohne Abkürzungs-Slang und Kleinschreib-Idiologie.

Es geht natürlich auch anders, aber dann wäre dieses Forum auch ein anderes.

Werner Jülich
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Florian Stellmacher in Januar 01, 2010, 18:27:34 NACHMITTAGS
Lieber Detlef,

Du bist nicht allein.

Herzliche Grüße,
Florian

P.S.: Lieber isoplexis - ich bin überzeugt, dass weder ich noch der geschätzte Kollege Peter Voigt uns aus Freude "arrogant" verhalten haben; aber wir sind als Ärzte verpflichtet, uns verantwortungsvoll zu verhalten und Patienten eine kompetente medizinische Versorgung anstelle selbstüberschätzter Eigendiagnostik, deren Ergebnis ohne jede therapeutische Relevanz wäre, zu empfehlen. Was uns da geschildert wurde, reichte im Prinzip aus, um eine Verdachtsdignose zu stellen, die jedoch nicht den Urogenitaltrakt betrifft.
Du hast uns über Deine fachliche Kompetenz leider nichts mitgeteilt, daher erlaube ich mir diesen Kommentar.
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Eckhard in Januar 01, 2010, 18:31:47 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat von: DetlefAber vielleicht bin ich allein mit dieser Meinung
Nein Detlef, bist Du sicher nicht.

Zitat von: IsoplexisEs gibt eine Internet übliche Netiquette
Die im Internet oftmals vorherrschende Nonchalance fehlte diesem Forum bisher zum Glück. Zwischenmenschliche Kommunikation funktioniert mit Respekt und Höflichkeit einfach besser.

Zitat von: FlorianWas uns da geschildert wurde, reichte im Prinzip aus, um eine Verdachtsdignose zu stellen, die jedoch nicht den Urogenitaltrakt betrifft.
Wunderbar!

Eckhard
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Peter V. in Januar 01, 2010, 19:05:01 NACHMITTAGS
Lieber Detlef,

auch, wenn wir nicht immer 100% die gleiche Meinung vertreten:   ;)

Hier gehe ich mit Dir in allen Punkten volle 100% d'accord!

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Netiquette - Netikette
Beitrag von: Peter Reil in Januar 01, 2010, 19:21:23 NACHMITTAGS
Liebe Forumsteilnehmer,

ich bin sehr froh, dass dieses Forum die "Netiquette" (laut Wikipedia: ... "das (gute) Benehmen in der virtuellen Kommunikation") ernst nimmt und sich damit wohltuend von manch anderen Foren abhebt.


Freundlichst
Peter Reil
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: isoplexis in Januar 01, 2010, 20:36:51 NACHMITTAGS
ZitatZwischenmenschliche Kommunikation funktioniert mit Respekt und Höflichkeit einfach besser

Da gebe ich Ihnen Recht, dazu Bedarf es aber weder einem "Sie", noch einer Anrede und schon gar nicht, dass jeder Beitrag mit dem Namen unterschrieben wird. Wie schon gesagt, der Name steht links oben und von daher weiss ich wie die Leute heißen die etwas posten.

Mir persönlich ist es egal, ich kenne einige Fachforen wo es ohne all das funktioniert. Es ist vielleicht eine Altersfrage, who knows. Jedem das Seine!

Zitat
P.S.: Lieber isoplexis - ich bin überzeugt, dass weder ich noch der geschätzte Kollege Peter Voigt uns aus Freude "arrogant" verhalten haben; aber wir sind als Ärzte verpflichtet, uns verantwortungsvoll zu verhalten und Patienten eine kompetente medizinische Versorgung anstelle selbstüberschätzter Eigendiagnostik, deren Ergebnis ohne jede therapeutische Relevanz wäre, zu empfehlen. Was uns da geschildert wurde, reichte im Prinzip aus, um eine Verdachtsdignose zu stellen, die jedoch nicht den Urogenitaltrakt betrifft.
Du hast uns über Deine fachliche Kompetenz leider nichts mitgeteilt, daher erlaube ich mir diesen Kommentar.

Ich bin einfach nur ein studierter Mensch, der sein Wissen allen interessierten Menschen zur Verfügung stellt ohne sich über die Ethik und Moralseite Gedanken zu machen. Als Wissenschaftler sehe ich mich persönlich nicht dafür verantwortlich, was die Erleuchteten dann damit anstellen.

Aber das ist Anssichtssache und nun belassen wir es dabei.
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Peter V. in Januar 01, 2010, 20:43:32 NACHMITTAGS
ZitatAls Wissenschaftler sehe ich mich persönlich nicht dafür verantwortlich, was die Erleuchteten dann damit anstellen.

Hallo isoplexis,

sehen Sie, und das unterscheidet eben dann doch einen Arzt von einem reinen Wissenschaftler. Das meine ich ganz wertfrei.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Detlef Kramer in Januar 01, 2010, 20:52:55 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

da muss ich Dir denn doch vehement widersprechen: Jeder Wissenschaftler ist ganz selbstverständlich verantwortlich für das was mit seinem Wissen geschieht und wie es verwendet oder missbraucht werden könnte. Und dementsprechend muss er die Weitergabe kontrollieren. Das ist jedenfalls meine Lehre aus den entsprechenden Diskussionen seit ca. 1950.

Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Oliver S. in Januar 01, 2010, 20:55:41 NACHMITTAGS
Zitat von: isoplexis in Januar 01, 2010, 20:36:51 NACHMITTAGS


Ich bin einfach nur ein studierter Mensch, der sein Wissen allen interessierten Menschen zur Verfügung stellt ohne sich über die Ethik und Moralseite Gedanken zu machen. Als Wissenschaftler sehe ich mich persönlich nicht dafür verantwortlich, was die Erleuchteten dann damit anstellen.

Aber das ist Anssichtssache

Hallo Isoplexis,
das gilt aber wohl nach Ansicht sehr vieler auch bedeutender Denker nicht als besonders Klug: http://de.wikipedia.org/wiki/Klugheit

Gruß, Oliver
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Holger in Januar 01, 2010, 21:09:18 NACHMITTAGS
Zitat von: isoplexis in Januar 01, 2010, 20:36:51 NACHMITTAGS
ZitatZwischenmenschliche Kommunikation funktioniert mit Respekt und Höflichkeit einfach besser

Da gebe ich Ihnen Recht, dazu Bedarf es aber weder einem "Sie", noch einer Anrede und schon gar nicht, dass jeder Beitrag mit dem Namen unterschrieben wird. Wie schon gesagt, der Name steht links oben und von daher weiss ich wie die Leute heißen die etwas posten.

Lieber isoplexis,

auch das ist Ansichtssache. Ich persönlich habe überhaupt nichts dagegen, in einem Forum geduzt zu werden, in dem dies zum allgemein üblichen Umgangston gehört - aber ich habe volles Verständnis für diejenigen, die das anders sehen (und ich bin nicht so alt, dass man diese Ansicht automatisch mit meinem Lebensalter erklären könnte). Und auch die Anrede ist eine dieser Kleinigkeiten, die einem das Leben (als Schreiber eines Beitrags) nicht erschweren, aber dem Empfänger (so er denn für derlei Dinge empfänglich ist) vermitteln, dass man ihn ernst nimmt.

Aber vielleicht ist das insofern eine Altersfrage, als sich die Wahrheit des Sprichworts "Mit dem Hut in der Hand kommt man durch das ganze Land" erst mit einiger Lebenserfahrung erschließt.

Und was den Rest des Internets angeht - der kann gerne bleiben, wo er ist, und jeder kann dort teilnehmen, wie er möchte. Und das bißchen Aufmerksamkeit, das erforderlich ist, um zu realisieren, wo man gerade schreibt und sich ggf. anzupassen - auch das ist eine Form von Höflichkeit, die Sie vielleicht noch schätzen lernen werden.

Ein erfolgreiches neues Jahr,
Holger
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: RainerTeubner in Januar 01, 2010, 21:14:05 NACHMITTAGS
Hallo isoplexis,

ich halts eher nach dem Motto: "quidqid agas prudenter agete et respice finem" (Was immer du auch machst, machs' ordentlich und bedenke das Ende).

Wir Naturwissenschaftler haben eine Verantwortung für die Anwendung unsres Wissens, aus der können wir nicht entfliehen.

Viele Grüße

Rainer
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Peter V. in Januar 01, 2010, 21:29:09 NACHMITTAGS
ZitatHallo isoplexis,

sehen Sie, und das unterscheidet eben dann doch einen Arzt von einem reinen Wissenschaftler. Das meine ich ganz wertfrei.

und


Zitat von: Detlef Kramer in Januar 01, 2010, 20:52:55 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

da muss ich Dir denn doch vehement widersprechen: Jeder Wissenschaftler ist ganz selbstverständlich verantwortlich für das was mit seinem Wissen geschieht und wie es verwendet oder missbraucht werden könnte. Und dementsprechend muss er die Weitergabe kontrollieren. Das ist jedenfalls meine Lehre aus den entsprechenden Diskussionen seit ca. 1950.

Herzliche Grüße

Detlef

Lieber Detlef, Rainer und Oliver,

die Äußerung war selbstverständlich ironisch gemeint! Mir ist schon klar, dass auch reine Naturwissenschaftler und nicht nur die "Angewandten"  in hoffentlich der weit überwiegenden Zahl anders denken und verantwortungsbewusst und gewissenhaft ( im reinen Wortsinne ) handeln.

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Dragan Z. in Januar 01, 2010, 22:30:07 NACHMITTAGS
Liebe Mitlesende, Liebe(r) isoplexis,


Zitat von: isoplexis in Januar 01, 2010, 17:43:09 NACHMITTAGS
Es gibt eine Internet übliche Netiquette, nach dieser das "Du" die übliche Anrede ist. Daran muss man sich nicht halten aber man sollte bedenken, es erleichtert den Umgang ungemein.

Ein paar Anmerkungen dazu:

  • Die eine und allumfassende Netiquette gibt es nicht.
  • Es gibt sogar Standards (sic!) hierzu zu dem Thema. Etwa RFC 1855 (http://tools.ietf.org/html/rfc1855) aus dem Jahr 1995 oder den älteren und oft Zitierten "Papier" von Rinaldi "The Net: User Guidelines and Netiquette" (http://courses.cs.vt.edu/~cs3604/lib/Netiquette/Rinaldi/). Soweit ich beide verstehe, sehen sie ein lolake Netiquette vor, also kein gemeinsames und allumfassendes "Du" (oder "Sie").
  • Weiterhin empfehlen beide, sich aus Flame Wars (schlecht übersetzbar) heraus zu halten. Die Trichonomie Diskussion hatte meines Erachtens solche Züge, daher war ich auch Dankbar um die Sachlichkeit der zweiten Diskussion.
  • Ich finde das folgende Zitat bringt es auf den Punkt: Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt! - Wie wahr! Wenn mich jemand auf der Straße unfreundlich und ohne Anrede anspricht und etwas von mir will, dann ist eher ein Räuber (Gib mir all dein Geld) oder ein Polizist (Halt, stehenbleiben!).

Zitat
Dieses Forum hier hat bei vielen Usern nunmal keine Alleinstellung. Ich bin z. B. in über 30 Foren aktiv, was gäbe es für ein Chaos, wenn man sich überall spezifische Regelchen und Extrawürstchen merken müsste, wer, wann und wo, wie angesprochen werden möchte.
Also, das mit den "Regelchen", nenne ich Sub-Kultur. Ich beobachte, dass jede (Interessens-)Gruppe im Internet versucht sich auch durch Ihre eigenen Werte und Normen von anderen Kulturen abzugrenzen versucht. Auch deshalb bin Ich froh, dass hier kein "Eminem-Sprech" vorherrscht und in diesem Forum anscheinend Wert auf gegenseitigen Respekt gelegt wird, was sich übrigens auch in der Wertschätzung der Anredeformen widerspiegelt. Aber letztlich bin ich ganz froh über deinen Kommentar, denn:

Ich denke, für einen Forums-Neuling (wie ich einer bin) ist das alles nicht so offensichtlich. Beispielsweise hat der Anrede-Umstand kein Äquivalent in den Nutzungsregeln. Üblicherweise bin ich es gewohnt, das in Foren (besonders, in den stark frequentierten) Regeln aufgestellt werden, wie man sich zu verhalten hat und was man bei den Postings zu unterlassen hat. Sie geben den Moderatoren auch den Rahmen. Ich denke schon, dass man sich auf eine geeignete Hausordnung einigen könnte. Weiterhin vermisse ich eine "Off-Topic" Gruppe. Auch hier scheint das Mikroskopie-Forum eine Sonder-Stellung einzunehmen. Mir ist kein "wichtiges" Forum bekannt, welches keine "Off-Topic" Untergruppe hat. Naja, vielleicht der Bundestag mit seinen Online-Petitionen. 

So, und nun schenke ich den den Mikroskopen wieder mehr Aufmerksamkeit.

Grüße aus dem Süden,

Dragan.
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Klaus Henkel in Januar 01, 2010, 22:46:37 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter Voigt in Januar 01, 2010, 20:43:32 NACHMITTAGS
ZitatAls Wissenschaftler sehe ich mich persönlich nicht dafür verantwortlich, was die Erleuchteten dann damit anstellen.

Hallo isoplexis,
sehen Sie, und das unterscheidet eben dann doch einen Arzt von einem reinen Wissenschaftler. Das meine ich ganz wertfrei.
Herzliche Grüße
Peter

Lieber Herr Voigt! Ja, einverstanden. Mit Ausnahme Ihres erklärenden Nachsatzes. Denn ich meine das nicht wertfrei.

Gruß KH
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Klaus Henkel in Januar 01, 2010, 23:38:42 NACHMITTAGS
Liebe Mikro-Gemeinde!

Viele von Ihnen werden im Verlauf der letzten acht oder neun Jahre erlebt haben, daß mich solche Themen einfach "anmachen". An mir ist eben doch ein echt deutscher Oberlehrer verloren gegangen.

Daß "es international üblich" sei, sich in Foren mit "Du" anzureden, ist ganz schlicht eine Fehlinterpretation der englisch-amerikanischen Sprache und deshalb ein Irrtum. Weder die ehrwürdig-englische noch die amerikanische Sprache kennt ein "Du". You ist lediglich eine späte, umgangssprachliche Umformung des thou, was man im damaligen Deutsch als "Ihr" übersetzt hat. (Verehrter Herr Vater, würdet Ihr mir gestatten, noch eine halbe Kelle von der Suppe zu nehmen? - So sprach man das "will-noch-was" vor etwa 130 Jahren hierzulande.)
Bei meinen Aufenthalten im Silicon Valley habe ich niemals den Eindruck gewonnen, daß der Zuruf an einen Arbeitskollegen Hey Bill, would you like to join us zu verstehen war im Sinne von He Bill, willste mitkomm'? - sondern im Sinne von He Bill, möchten Sie sich uns anschließen?

Jahre später fand ich das bestätigt als Leser und Schreiber im amerikanischen Usenet-Forum sci.techniques microscopy. Ein höflicher und zurückhaltender Diskussionsstil, voller Respekt und Anerkennung für den oder die Gesprächspartner. (Selbstverständlich gibt es dort auch den einen oder anderen Rabauken, wie überall auf der Welt.)

Es wäre für die "internationale Kommunikationskultur" viel gewonnen, wenn wir Deutsche uns den Gedanken zu eigen machten, daß "man" sich nicht international duzt im "Internet", sondern sich gemäß dem anglo-amerikanischen Sparachgebrauch grundsätzlich siezt, weil deren Sprache das Du  - und den Unterschied zwischen Sie und Du - einfach nicht kennt.

Außerdem wäre zu bemerken, daß die Behauptung, es sei im Internet das Duzen üblich, nicht stimmt. Das Duzen wird lediglich in einem ganz bestimmten Bereich des Internet empfohlen, nämlich im deutschen Usenet. Dort gilt das betonte Siezen als Affront und Beleidigung. Aber hier in unserem Forum sind wir nicht im Usenet, sondern im WWW, dem World Wide Web, einem ganz anderen Bereich des Internet. Und hier gelten die Regeln, die der "Owner", der jenige, dem das Forum gehört, vorgibt. Fehlt eine solche Vorgabe von seiner Seite, gelten ganz selbstverständlich die allgemeinen Höflichkeitsregeln.

Und wie verhalte ich mich selbst in dieser Frage? Glücklich bin ich, wenn mich alle, die ich zu meinen ganz persönlichen Freunden zähle, duzen. Von allen anderen erwarte ich selbstverständlich, daß sie mich so anreden, wie sie es bei einer zufälligen Begegnung auf der Straße tun würden.

Mit den besten Grüßen zum neuen Jahr an "Euch" alle
KH
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Horst Isele in Januar 02, 2010, 00:53:24 VORMITTAG
Guten Abend

Freundlich sein, den anderen achten, ihn ernst nehmen – all das hat meiner Meinung nach überhaupt nichts mit der Anrede zu tun.
Auch nichts mit dem Alter.

Ich könnte auch jemandem "Sie Arsch......" anreden. Wirkt vielleicht sogar noch etwas wuchtiger.

Mir gefällt das Du aber sehr viel besser. Finden sich doch hier im Forum Menschen, welche die gleiche Leidenschaft teilen. Fast wie in einem Verein, nur eben räumlich getrennt.
Mit einem Du fühlt sich jeder Mensch schneller auf und auch ernst genommen.

Aber eben freundlich und mit einem Lächeln. Das steht in der heutigen Zeit allen gut zu Gesicht.   :D


Darum freundliche Grüsse an alle.   Horst
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Peter V. in Januar 02, 2010, 07:52:21 VORMITTAG
Hallo!

Es hat schon etwas slapstick-artiges, dass wir immer wieder über dieses Thema diskutieren. Auch, wenn ich kein Freund davon bin, alles in offizielle "Regeln" zu gießen, denke ich manchmal, dass das hier tatsächlich sinnvoll wäre. Obwohl..... Ist es wirklich soooo schwer???
Gut, vielleicht liege ich auch manchmal daneben, denn auch ich weiss nicht, wie etwas, das ich schreibe, letztlich bei meinen Gegenüber ankommt. Ich verlasse mit hier einfach auf mein Gefühl und meinen gesunden Menschenverstand. Ich glaube, schon recht gut erkennen zu können, wen ich eher duze und wen ich eher siezen sollte. Im Zweifelsfalle halte ich mich intuitiv an die Kritierien, die Herr Henkel aufgezeigt hat, wobei ich allerdings hier nicht nur Leute duze, die ich schon zu meinen engen Bekannten oder Freunden zähle. Das hängt auch davon ab, wie sich mein Gegenüber selbst im Fourm "gibt" ( was aber keineswegs heißt, dass ich Leute, die ich nicht so gut kenne, dennoch aber duze, geringer achte als Jene, die ich sieze ).
Aber ich vermute, dass ich in 95 % der Fälle mit meiner intuitiv gewählten Anrede richtig liege  ;)
Tatsächlich würde es nun ( zumindest formal ) eine "Regel" einfacher machen. Dennoch halte ich sie letztlich für entbehrlich.
Und ich vermute, dass diese "Intuition" bei den meisten Menschen recht gut ausgprägt ist. Herrn Henkel beispielsweise wird doch hier selten von Menschen, mit denen ihn keine persönliche Freundschaft verbindet, mit "Hi Klaus" angesprochen.
Wie oft tritt denn in der tatsächlichen Praxis ein Problem auf? Ich kann mich kaum erinnern, dass sich in diesem Forum einmal darüber beschwert wurde, dass jemand die "falsche" Anrede ( Du statt Sie ) verwendet und sich jemand Du/Sie-mäßig falsch angesprochen fühlt.  Wenn sich "beschwert" wird, dann darüber, dass entweder keine Anrede erfolgt oder der Ton insgesamt zu flapsig ist. ( ( Ey, wollte mir ma ein geiles Mikro zulegen, haste mal nen coolen Tip? )
Und tatsächlich lässt es das "Sie" in ganz bestimmten Fällen auch zu, eine durchaus gewünschte Distanz zum Angesprochenen aufzubauen - ich nenne es mal den "Herr Müller-Lüdenscheid!-Effekt".
Die deutsche Sprache hat uns leider diese kleine Aufgabe gegeben, beim "Du" und "Sie" selbst das jeweils richtige Wort zu finden. Wir sollten uns dieser Aufgabe weiterhin mannhaft stellen!

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,455733,00.html

Herzliche Grüße
Peter

( wer nur mit "Peter" unterschreibt, hat z.b. nach meinem Empfinden nichts dagegen, hier geduzt zu werden )



Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Robert Götz in Januar 02, 2010, 10:33:50 VORMITTAG

Zitat
Ich könnte auch jemandem "Sie Arsch......" anreden. Wirkt vielleicht sogar noch etwas wuchtiger.

http://www.amazon.de/F%C3%BCr-dich-immer-noch-Zensur/dp/3442155762/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1262424661&sr=8-2

;D
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Januar 02, 2010, 13:32:21 NACHMITTAGS
Zitat von: Robert Götz in Januar 02, 2010, 10:33:50 VORMITTAG

Zitat
Ich könnte auch jemandem "Sie Arsch......" anreden. Wirkt vielleicht sogar noch etwas wuchtiger.

http://www.amazon.de/F%C3%BCr-dich-immer-noch-Zensur/dp/3442155762/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1262424661&sr=8-2

;D


Wunderbar!! Ich könnte mich abrollen  ;D ;D ;D

Gruss von dem, den "Sie" Bernhard nannten  ;)
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Nomarski in Januar 02, 2010, 13:44:27 NACHMITTAGS
ZitatGruss von dem, den "Sie" Bernhard nannten 

Wie machen es eigentlich die Ciliaten unter deinem Mikroskop? Duzen oder siezen sie dich?
Ich nehme an, sie siezen dich erst, wenn du sie auch korrekt (mit lat. Namen versteht sich) bestimmen konntest. ;D ;D ;D
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Januar 02, 2010, 16:45:38 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Henkel in Januar 01, 2010, 23:38:42 NACHMITTAGS
Liebe Mikro-Gemeinde!

Viele von Ihnen werden im Verlauf der letzten acht oder neun Jahre erlebt haben, daß mich solche Themen einfach "anmachen". An mir ist eben doch ein echt deutscher Oberlehrer verloren gegangen.

Daß "es international üblich" sei, sich in Foren mit "Du" anzureden, ist ganz schlicht eine Fehlinterpretation der englisch-amerikanischen Sprache und deshalb ein Irrtum. Weder die ehrwürdig-englische noch die amerikanische Sprache kennt ein "Du". You ist lediglich eine späte, umgangssprachliche Umformung des thou, was man im damaligen Deutsch als "Ihr" übersetzt hat. (Verehrter Herr Vater, würdet Ihr mir gestatten, noch eine halbe Kelle von der Suppe zu nehmen? - So sprach man das "will-noch-was" vor etwa 130 Jahren hierzulande.)
Bei meinen Aufenthalten im Silicon Valley habe ich niemals den Eindruck gewonnen, daß der Zuruf an einen Arbeitskollegen Hey Bill, would you like to join us zu verstehen war im Sinne von He Bill, willste mitkomm'? - sondern im Sinne von He Bill, möchten Sie sich uns anschließen?



Verehrter Herr Henkel

eines vorweg: ich bitte diese meine Antwort mehr als Plauderei unter Hobbyanglistikern, denn als knallharte Replik zu verstehen.

So sehr ich Ihren Wunsch gesiezt zu werden respektiere, kann ich doch als Liebhaber der englischen Sprache Ihre Begründung nicht ganz nachvollziehen. Mal ganz abgesehen davon, dass das www nicht nur aus der englischen Sprache besteht, sollten wir uns, wenn wir denn schon dauernd DARÜBER diskutieren müssen, uns auf unsere muttersprachlichen Usancen beschränken!!

Es hat in den Sprachen der Welt die unterschiedlichsten Entwicklungen hinsichtlich der Ausbildung oder eben Nicht-Ausbildung einer Unterscheidung zwischen vertrauter Anrede und Höflichkeitsanrede gegeben. Diese sind meist nicht im Einzelnen nachvollzieh-oder begründbar. So werden in der ital. Sprache bis heute sowohl die 3.Person Sing. als auch die 2.Person Plural als höfliche Anrede gebraucht. In der englischen Sprache war das "you" die 1. Deklination von "ye" (2.Person Plural). Interessanterweise wird heutzutage das früher vertrauliche "thou", das im wesentlichen aus der Alltagssprache verschwunden ist, eher als förmlich empfunden.

Wen es genauer interessiert:

http://en.wikipedia.org/wiki/Thou

http://usaerklaert.wordpress.com/2008/02/22/thou-thee-und-thy-oder-warum-duzt-darth-vader-eigentlich-den-imperator/

eine ähnliche Entwicklung hat es übrigens vom europäischen zum brasilianischen Portugiesisch gegeben.

Ich halte es für unzulässig im allgemeinen englischen Sprachgebrauch ein generelles "Siezen" zu unterstellen. Und wenn Sie sagen:

ZitatBei meinen Aufenthalten im Silicon Valley habe ich niemals den Eindruck gewonnen, daß der Zuruf an einen Arbeitskollegen Hey Bill, would you like to join us zu verstehen war im Sinne von He Bill, willste mitkomm'? - sondern im Sinne von He Bill, möchten Sie sich uns anschließen?

könnte es sein, dass sich Ihr Eindruck unter deutschen Herkunftseinflüssen geformt hat? Das wird man als Nicht-Muttersprachler NIE genau erfahren, wie jovial oder nicht jovial etwas gemeint war!! Wir sind uns einig, dass in der englischen Sprache die formale Anrede durch Verwendung des Nachnamens plus vorangestellten Mr./Mrs. bzw. die Verwendung von Sir /Madam erreicht wird. Über alles weitere entscheidet ausschliesslich der situative Kontext bzw. der Tonfall usw.!


Die Logik dieses denkwürdigen Satzes  erschliesst sich mir übrigens nicht so ganz:

Zitat
Es wäre für die "internationale Kommunikationskultur" viel gewonnen, wenn wir Deutsche uns den Gedanken zu eigen machten, daß "man" sich nicht international duzt im "Internet", sondern sich gemäß dem anglo-amerikanischen Sparachgebrauch grundsätzlich siezt, weil deren Sprache das Du  - und den Unterschied zwischen Sie und Du - einfach nicht kennt.

Das hat was Lukas Podolskis philosofischen Kapriolen: " ...am Ende überwiegt beides!"  ;D ;D



Last not least

Zitat
Und wie verhalte ich mich selbst in dieser Frage? Glücklich bin ich, wenn mich alle, die ich zu meinen ganz persönlichen Freunden zähle, duzen. Von allen anderen erwarte ich selbstverständlich, daß sie mich so anreden, wie sie es bei einer zufälligen Begegnung auf der Straße tun würden.


Wie gesagt gerne! Auf der Straße würde ich Sie allerdings überhaupt nicht anreden, da ich bis heute nicht weiß wie Sie aussehen! Und es ist hierzulande nicht üblich, wildfremde Männer einfach so anzuquatschen...


Aber den Klaus Henkel aussem Internet, den kenn i fei scho ... ;)




Was das alles mit Mikroskopie zu tun hat?  Gar nix, wie diese ganze Diskussion!!



Viele Mikrogrüsse

Bernhard
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Klaus Henkel in Januar 02, 2010, 20:56:29 NACHMITTAGS
Lieber Herr Lebeda!

Sie schrieben:

ZitatVerehrter Herr Henkel

Sehen Sie: da fängt es schon an! Es fehlt das "Sehr" in der Anrede. Ohne Sehr betrachte ich das als eine gezielte Beleidigung!
Aber in neuen Jahr, wollen wir ja doch friedlich bleiben.

Nun seien Sie doch mal nicht so streng:
ZitatWas das alles mit Mikroskopie zu tun hat?  Gar nix, wie diese ganze Diskussion!!

Richtig, aber mit diesem Forum doch! Und damit, daß es schon bald ein Jahrzehnt hinter sich gebracht hat, und damit, daß es von den allermeisten stets als sehr angenehm empfunden wurde und noch immer wird. Das ist reichlich ungewöhnlich. In sehr vielen Foren des WWW und vielen Usegroups des Usenet habe ich gelesen und oft auch geschrieben, deshalb traue ich mir so eine Beurteilung zu. - Mein Beitrag sollte - ohne daß ich das betonen und in den Vordergrund rücken wollte - aufzeigen, daß es unterschiedliche Empfindungs- und Sichtweisen gibt. Und daß Neulinge in Forum nicht das große Wort darüber führen sollten, wie ich oder andere sich angeblichen Üblichkeiten im Internet anzupassen hätten. In so einem Fall kann es passieren, daß ich etwas empfindsam reagiere.

Nix für ungut.
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: isoplexis in Januar 02, 2010, 23:20:26 NACHMITTAGS
ZitatUnd daß Neulinge in Forum nicht das große Wort darüber führen sollten, wie ich oder andere sich angeblichen Üblichkeiten im Internet anzupassen hätten.

Aber, aber, Herr Henkel!

Niemand schreibt Ihnen hier vor was Sie zu tun haben oder diktiert irgendwem etwas. Aber meine Meinung darf ich ja wohl äußern ohne das man mir gleich an die Gurgel springt.
Ich wollte mit meinem Beitrag nur ausdrücken, das diese ganzen Anredeformen alles andere als selbstverständlich sind und man sowas nicht per se erwarten kann (woher soll ein neuer das denn auch wissen?).
In anderen Foren wird man schamlos und lauthals von den Membern ausgelacht, wenn man auf einem Sie besteht oder gar sofort rausgeworfen, weil man für einen Troll gehalten wird. Nur so als Blick über den Tellerrand.

Von daher wäre ein kleiner Hinweis über die Umgangsformen, die man hier erwartet, vielleicht doch nicht so verkehrt.


MfG isoplexis

Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Peter Reil in Januar 02, 2010, 23:51:11 NACHMITTAGS
Hallo "isoplexis",

Zitatwoher soll ein neuer das denn auch wissen?

Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich über jedwege Gepflogenheiten informiere, bevor ich mich in einem neuen "Umfeld" bewege (hat auch mit dem Tellerrand zu tun). Vielleicht denke ich da aber auch etwas zu naiv.

Eventuell kann ich Ihnen aber trotzdem weiter helfen: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3.0

Da finden Sie zum Beispiel auch die Hinweise für eine korrekte Registrierung.

Freundliche Grüße
Peter Reil
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Klaus Henkel in Januar 03, 2010, 00:11:11 VORMITTAG
Zitat von: isoplexis in Januar 02, 2010, 23:20:26 NACHMITTAGS
Von daher wäre ein kleiner Hinweis über die Umgangsformen, die man hier erwartet, vielleicht doch nicht so verkehrt.
MfG isoplexis

Wer, isoplexis, soll denn jener "man" sein, der etwas erwartet? Das hier ist doch kein Verein mit strengen Statuten, es sind doch nur die individuellen Personen, die hier lesen und schreiben, die vermutlich alle in den meisten Fragen ihre ganz persönlichen Ansichten und Sichtweisen haben, die sie gelegentlich auch zum Ausdruck bringen, sei es indirekt durch ihre Mitteilungen zum einen oder anderen Thema, sei es durch Mitteilungen ihrer Sichtweisen direkt. Das habe ich mit meinem Beitrag getan. Es ist aber selbstverständlich, daß meine Meinung für Andere nicht gilt. Besonders nicht für diejenigen, die mir weder zustimmen noch widersprechen.

Etliche pflegen hier im Forum einen sehr vertrauten und oft scherzhaften Umgangston miteinander, weil sie sich kennen, sich in Darmstadt oder andernorts getroffen und angefreundet und wohl auch abends einige rheinhessische Schoppen gemeinsam gehoben haben. Andere wiederum pflegen eine freundliche Distanz. Das macht doch jede(r), wie's beliebt. So wie Sie beliebten, ungefragt einige Statements zu Ihrer persönlichen Verfaßtheit abzugeben, die bei nicht wenigen Lesern eine Art Betroffenheit ausgelöst haben. Daß "man" darauf reagiert, haben Sie ja wohl zur Kenntnis genommen.

Sind Sie auch der Meinung, daß wir das jetzt abschließen können und sollten?

Beste Grüße zum neuen Jahr
KH
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: isoplexis in Januar 03, 2010, 15:52:36 NACHMITTAGS
ZitatSo wie Sie beliebten, ungefragt einige Statements zu Ihrer persönlichen Verfaßtheit abzugeben

Ach, soll ich jetzt auch noch um Erlaubnis fragen bevor ich gnädigerweise etwas posten darf?

Naja ich denke wir belassen es an dieser Stelle einfach und gut ist. Es wurde alles dazu gesagt und ich habe keine Lust mehr mich mit irgendwem zu streiten, es führt ja doch zu nichts.

MfG isoplexis
Titel: Re: Freundlicher Umgangston
Beitrag von: Nomarski in Januar 03, 2010, 19:44:04 NACHMITTAGS
ZitatLust mehr mich mit irgendwem zu streiten, es führt ja doch zu nichts.


Der Klügere gibt nach!

Nur in der Gastronomie ist es etwas anders, dort kippt der Klügere nach. ;)