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Foren => Bestimmungshilfe => Thema gestartet von: Anabell in Mai 09, 2022, 16:30:55 NACHMITTAGS

Titel: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Anabell in Mai 09, 2022, 16:30:55 NACHMITTAGS
Nochmal Hallo allerseits,

und da wäre noch die Frage-was sind das für Fäden, welche hier aus den Zellen wachsen. Das ist nicht immer so, aber zur Zeit wieder sehr viel.
Würde ich auch gerne wissen. Weiß das jemand von Euch?
Gruß Anabell
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: rhamvossen in Mai 14, 2022, 15:24:49 NACHMITTAGS
Hallo,

Das sind Fibrinfäden. Also nichts abnormales oder etwas um sich Sorgen über zu machen. Du solltest sowieso gar keine Schlussfolgerungen ziehen oder probieren dieses "Blutbild" zu interpretieren. Da gibst nichts zu interpretieren. Welches Mikroskop und Kamera verwendest du? Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Anabell in Mai 14, 2022, 17:12:19 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

ich habe ein ganz einfaches Bresser Trino, und ne Toupcam. Also nicht so etwas spektakuläres wie viele hier im Forum, die klasse spitzenmäßige Bilder hier einstellen. Ich bin  aber etwas verwundert.
Also wenn hier irgendwelche Muscheln oder ein zuckender Teichbewohner, ein Bodenbewuchs vom Wald, Steinkristalle oder ähnliches eingestellt wird, dann ist man entzückt. Und es ist ja auch wirklich interessant und vielfältig wunderschön. Ich sehe sie mir auch gerne an und denke WAU!
Wenn jemand aber wissen will, was im menschlichen Blut abgeht, bekommt man immer den Rat, kümmere dich nicht drum, frag dich nicht, ist nichts, nützt Dir eh nix :-) Woher kommt das?
Ich frage  mich eben, warum nur aus vereinzelten Zellen, sich Fäden ablösen, die unterschiedlich aussehen und sich auch verschieden bewegen. Was ist da so seltsam daran, das sich jemand eben eher für den kleinen Mikrokosmos im menschlichen Körper interessiert, als für Eintagsfliegen od. ähnliches. Wenn es normal ist, wenngleich diese Fäden ja nicht immer zu sehen sind, dann hoffte ich, hier jemand zu treffen, der mir den Vorgang kurz erläutern kann, oder wo ich etwas genaueres darüber vielleicht lesen kann, denn bisher habe ich leider nichts gefunden. Außer das es eben Fibrinfäden im Blut gibt. Und warum hat der Kern denn diese 3 Flecken? Andere haben die nicht. Bin eben neugierig. Ich werde auch noch mehr fragen, sollte ich hier nicht rausgeschmissen werden. Du scheinst Dich ja gut damit auszukennen. Kannst Du mir erklären, wie man die Kerne im Kern nennt? Und welche Schlussfolgerungen ich dann für mich ziehe, mal sehen :-) Wen es nicht interessiert, kann ja die Fragen ignorieren.
Danke für Deine Meldung und sollte nichts mehr kommen- wünsche ich noch ein schönes Wochenende. Gruß Anabell
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: plaenerdd in Mai 14, 2022, 18:27:07 NACHMITTAGS
Hallo Anabell,
ich finde es durchaus normal, sich auch für den eigenen Mikrokosmos zu interessieren. Du wirst auch etliche Beiträge in diesem Forum finden, in denen verschiedene Färbemethoden zum Blut vorgestellt werden, um die elementaren Blutbestandteile mal selber sehen zu können, oder auch wie bestimmte Tropenkrankheiten nachgewiesen werden können, wie in diesem Faden. (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=25013.0)

Wichtig ist aber: Untersuchungen müssen nach standardisierten Verfahren durchgeführt werden, damit sie überhaupt vergleichbar sind. Das beginnt bei der Probenahme, geht über die Sauberkeit der Arbeitsmittel bis hin zu den sehr strengen Färbe-Protokollen, bei denen die Nichtbeachtung einer Kleinigkeit wie des pH-Wertes des Spülwassers darüber entscheiden kann, ob da was Brauchbares heraus kommt oder nicht.

Das laienhafte Anschauen (entschuldige bitte diesen Ausdruck, aber nicht anderes ist es was Du tust) eintrocknender Blutproben, ist sicher interessant und für viele auch der Einstieg in die Mikroskopie gewesen. Fragt man Kinder, was sie im Mikroskop ansehen wollen, kommt oft als Erstes: "Blut". ABER: Keiner hier weiß wirklich, wie Du vorgegangen bist, wie Du das Blut entnommen hast und was Du sonst noch damit angestellt hast, bevor Du die Fotos gemacht hast. Deshalb halten sich die Ärzte, die reichlich in diesem Forum vertreten sind, auch tunlichst zurück, derartige Bilder, zu interpretieren. Dazu kommt, dass wir nicht wissen, was Du mit den Informationen machst, die wir Dir geben. Es ist leider so, dass sich immer wieder Menschen hier im Forum anmelden, die enttäuscht sind von Medizinern oder einfach nicht akzeptieren können, dass nicht immer eine klare Krankheitsursache für ihre Leiden zu finden ist. Oft machen sich diese Menschen dann verständlicher Weise selbst auf die Suche und versuchen zu verstehen, was Mediziner, die viele Jahre studiert haben, nicht verstehen. Das Thema der menschlichen Gesundheit ist einfach viel zu komplex, um von der Ferne an Hand von 3 Bildern klare Antworten zu geben, ohne den Menschen dazu zu kennen.

Zitat von: AnabellUnd warum hat der Kern denn diese 3 Flecken?
Es könnte (beachte den Konjunktiv!!!)sich um einen Leukozyten handeln, von denen es eine ganze Anzahl verschiedener Typen gibt, deren Zellkerne unterschiedlich aufgebaut und deshalb auch unterschiedlich anfärbbar sind. Hier ist eine Übersicht mit Bildern. (https://de.wikipedia.org/wiki/Leukozyt#Funktionen_der_einzelnen_Leukozyten) Klarheit bringt da nur eine der standardisierten Färbemethoden, wie z.B. der nach Pappenheim. (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14017.msg106953#msg106953).

Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: rhamvossen in Mai 14, 2022, 18:34:13 NACHMITTAGS
Hallo Anabell,

ZitatWenn jemand aber wissen will, was im menschlichen Blut abgeht, bekommt man immer den Rat, kümmere dich nicht drum, frag dich nicht, ist nichts, nützt Dir eh nix :-) Woher kommt das?

Zum Teil hast du recht. Es wird ja gelegentlich auf die Beobachtung von Blutt überreagiert. Das hat auch damit zu tun, dass schon genug Leute versucht haben, medizinische "Diagnosen" aus ihrem eigenen Bluttbeobachtungen zu stellen. Und das ist einfach falsch. Ich finde Blutt auch faszinierend zum Beobachten, die Form der Erythrozyten, die Bewegung von Leukozyten. Aber zu oft wird gedachtet oder angenommen das die Fäden die du gesehen hast Parasiten, Spirochäten oder andere gruselige Viecher sind. Da steht ja viel Unsinn im Netz. Das ist das Problem. Wir möchten nur manche Leute  vor unsinnige Angaben schützen.

Zitat
Was ist da so seltsam daran, das sich jemand eben eher für den kleinen Mikrokosmos im menschlichen Körper interessiert, als für Eintagsfliegen od. Ähnliches.

Nichts. Ein gesundes Interesse ist immer gut. Es ist nichts falsch daran, sich sein eigenes Blut anzusehen.

ZitatUnd warum hat der Kern denn diese 3 Flecken?

Wenn du das letzte Bild meinst, in der Mitte, das ist warscheinlich kein Kern. Eher ein Artefakt, eine geschrumpfte Blutzelle, oder was ook immer. In dein Präparat gibt es so viele Artefakten, da ist wenig mehr mit Sicherheit zu beurteilen.


Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Anabell in Mai 15, 2022, 02:44:02 VORMITTAG
Hallo Gerd,

schön von Dir zu lesen. Du schreibst immer so klar und empatisch . Du hast  in vielem ja Recht. Nichts davon ist mir aber unbekannt. Ich weiß um die standardisierten Färbemethoden, und das es da ja zig verschiedene gibt.. Zumindest vom lesen her :-) Färben kann ich ja nicht, leider. Oder Nährböden. Oder Bluttests.
Aber um die/den richtige/n zu wählen, muss man ja oft erst mal nen Verdacht haben, nach was ´denn gesucht werden soll.  Man zieht ja nicht gleich immer die ganze Palette, oder?
Und ja, ich gucke mein Blut nur laienhaft und lebend an. Aber nicht nur wenn`s eingetrocknet ist. Auch frisch :-) Ich beobachte es :-) Klar weiß niemand, was ich genau tue. Aber es liegt doch eigentlich nahe, das man einen sauberen Objektträger nimmt, in sterilisierte Haut piekst, vorsichtig einen Tropfen Blut aufnimmt und ein sauberes Deckglas auflegt. Und konnte dabei schon einiges interessante beobachten :-) Für vieles findet man ja auch Erklärungen. Keine Frage.
Aber vieles ist nicht schon in ganz frischen Zustand zu sehen, sondern verändert sich, auch verschieden ob Tag oder Nachtblut, und ich frage mich was da passiert. Oft ist es unterschiedlich, je nachdem wo man sich piekst :-)  Alles immer Artefakte ?, mag vielleicht sein, oder doch nicht?
Ich glaube nicht das es sich so verhalten würde, wenn man es erst mal über ne Flamme hält etc., dann mit Chemie übergießt und dann noch getrocknet wird :-) Da kann ja nix mehr leben ;-)
Und da ich viel lese, weiß ich, das ein Blutbild im halben Jahr nur eine kleine Momentaufnahme ist. Ich bin sicher, das den hier vertretenen Mediziner das bekannt ist, bitte also nicht böse aufnehmen.
Und das sich Menschen auf die Suche nach Antworten machen, ist vielleicht ein Resultat aus der Tatsache, das ich wohl länger nach meinem Hausschlüssel suche, als viele Mediziner nach einer Ursache, schon allein aus ökonomischen Gründen. Ist also auch erklärbar. Ausnahme bestätigen die Regel. Alles andere wäre beschönigt und Idealismus. Denn wo ansetzen, wenn Symptome auf 50 Diagnosen oder mögliche Ursachen zutreffen, von denen man vielleicht noch nie gehört hat, selten sind oder Doc halt einfach nicht glaubt, das es was anderes ist.
Ist gar nicht geplant, im Budget nicht drin, solange der Mensch noch laufen kann, scheint das auch wenig zu interessieren. Nimmst halt ne Ibu. Würdest Du  das so hinnehmen?
Hilft mir aber nix, Verständnis hin oder her. Da wären Ansätze zu möglichen und weiterführenden möglichen Untersuchungen schon hilfreich. Kein Arzt kann ja alles wissen und vielleicht bringt es einen dann weiter.
Und warst nicht Du es, der mal begeistert geschrieben hast- Hallo,wieder mal herrlich, wie das Schwarmwissen zum Ziel führt! ?
Man sollte mal nicht vergessen, das wenn jemand weiß, wie was im Körper abgeht, wie es sich wann und auf welche Art bemerkbar macht, dann weiß es nur der Mensch selbst am besten. Es wäre gut, wenn man Ärzten Symptome mal übertragen könnte, nur so- zum testen.
Viele Ärzte haben aber das wirkliche Zuhören nicht mehr auf dem Schirm. Und schon gar nicht, das " normale" oder nicht Medizinermenschen vielleicht nicht ganz dumm sind.
Die Antwort könnte vielleicht oft ganz einfach sein, man muss sie nur sehen und in Betracht ziehen wollen.
Und es ist schade zu lesen, das vielleicht eine hilfreiche Interpretationen zurückgehalten werden, wenn es welche denn gibt. Sie könnten am End noch wirklich hilfreich sein.. Was soll ich mit den Informationen denn machen? Auch ich versuche nur einen Lösungsansatz zu finden, wieder gesund werden zu können. Und intuitiv weiß ich, das das auch möglich wäre. Nur sind mir meine Schritte zu klein und mir läuft die Zeit weg. Außerdem um meine Neugier zu stillen, die ist aber mit der Zeit erst gewachsen. Ganz einfach. Wo liegt das Problem.
Ich erhoffe hier keine Diagnose, nur Antworten zu Blutbestandteilen, die mir dann vielleicht weiterhilft.  Man entschlüsselt Gene, weiß denn dann niemand was mit oder in Zellen passiert, wenn es dann auftritt? 

Jetzt aber wünsche ich eine gute Nacht. Nette Grüße Anabell

Und ja, es ist ein Leukozyt. Er sieht frisch nicht so aus, aber nach ner Weile fängt er an, das die Ärmchen auswachsen und wie suchend umhertasten. Und der Kern, wird ausgeschleust.
Habe auch noch andere Zellen, die nach ner Zeit ihre Kerne ausspucken. Die sehen dann wieder anders, nämlich so, aus. Sieht frech aus, oder :-)
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Nochnmikroskop in Mai 15, 2022, 07:47:10 VORMITTAG
Hallo Anabell,
zum Thema Schwarmwissen, versuche doch einfach mal die vermutlich größte Quelle anzuzapfen --> Google.
Mit Deinen Bildern, in verschiedenen Stadien des Blutes etc. kannst Du gut mit der "Bildersuche" arbeiten. Also Dein Bild als Suchvorlage verwenden. Dabei habe ich schon gute Erfahrungen gemacht und einige passende Treffer gefunden (nicht zu Deinem Thema).
Natürlich gibt es auch etliche falsche Fährten, aber meist ist auch die richtige dabei, dann kann man weiter recherchieren.
Deine Bilder kannst Du ggf. noch etwas optimieren, und das Gesuchte besser herausstellen, dann werden die Treffer genauer.

LG Frank
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Anabell in Mai 15, 2022, 08:26:47 VORMITTAG
Morgen Frank,
danke für den Rat. Aber das versuche ich seit Jahren. Hab auch schon manche Erklärung gefunden. Aber meistens ist alles gefärbt und damit eben nur sehr eingeschränkt vergleichbar, wenn überhaupt. Oder Du hast Dunkelfeld. Viele Datenbanken sind nicht für jeden zugänglich. Und man weiß oft nicht, von wem die Bilder und welche überhaupt echt sind. In den Fachbüchern trifft man oft auf immer die gleichen Bilder, Schemen, Verweise. War bisher zwar schon interessant, deshalb bin ich ja hier gelandet :-) Und das letzte, was der Arzt als Argument zu weiteren Untersuchungen hören will ist, das habe ich aus Google ;-)
Erst mal einen guten Start in den Tag. Brauch erst mal nen Kaffee. Gruß Anabell.
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Nochnmikroskop in Mai 15, 2022, 09:37:20 VORMITTAG
Hallo Anabell,
Du kannst ja mal mit "schiefer Beleuchtung" Versuche anstellen, da ergeben sich neue Erkenntnisse und diese sind ähnlich wie Dunkelfeldaufnahmen.
Die Rückwärtssuche mit Deinen Bildern bringt vermutlich die besten Hinweise, neben dem Schwarmwissen hier im Forum.
Ich hoffe Du hast den Kaffee nicht schon auf, wie man hier so sagt.  ;D
Okay dem Arzt Deines Vertrauens würde ich nicht gleich die Google Ergebnisse unterjubeln.Aber gezielte Rückfragen ...

LG Frank
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Bernard-J in Mai 15, 2022, 14:09:13 NACHMITTAGS
Hallo,
Wenn ich diesen Diskussionsfaden schnell überfliege, wird mir klar, dass man Blut gerne wie die Mikroorganismen in einem Teich beobachten und untersuchen würde. Das ist jedoch nicht möglich. Die Mikroorganismen in einem Teich sind jeweils vollständige Lebewesen. Wenn ein Wimpertierchen unter dem Mikroskop betrachtet wird, bleibt es trotzdem ein vollständiger Organismus und man kann es sterben sehen, wenn es unter dem Deckglas zerquetscht wird.  Bei Blut ist dies nicht der Fall. In diesem Fall sind Sie der Gesamtorganismus und das Blut ist nur ein winziger, immens komplexer Bestandteil. Das Blutplasma und die Blutzellen enthalten Tausende von Enzymen und anderen hochkomplexen biochemischen Molekülen, die je nach Bedingungen und Umständen unterschiedlich interagieren und polymerisieren. Blut, das von einer Nadelstichverletzung stammt, oder Blut, das von einer Verletzung stammt, wird sich in einem anderen biochemischen Zustand befinden. Denken Sie auch daran, dass eine herkömmliche Blutentnahme auf nüchternen Magen stattfindet!  Abgesehen von einigen speziellen Färbungen, die unter standardisierten Bedingungen und mit viel Erfahrung durchgeführt werden, können bestimmte Ärzte also Parasiten oder abnormale Blutzellen feststellen. Ansonsten ist es nahezu unmöglich, die Ergebnisse einer Beobachtung mit einem Hell- oder Dunkelfeldmikroskop glaubwürdig zu interpretieren.
Der Phasenkontrast oder Interferenzkontrast ist wesentlich besser. Mein Blut aus einer kleinen Wunde entwickelte sehr schnell ein Fibrinnetz. Als ich das Experiment mit einem Stich in den Finger wiederholen wollte, war ein solches Netzwerk nicht zu beobachten.

https://youtu.be/kL_8isxhEMo



Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: reblaus in Mai 15, 2022, 16:18:21 NACHMITTAGS
magna cum laude!

Didaktisch hervorragende Erklärung!

Gruß

Rolf
Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Mai 15, 2022, 18:10:56 NACHMITTAGS
Grüß´ Dich Anabel,
ich (Grufti 82) bin nur Inschenör, habe mich etwas mit der DF-Blut-Mikroskopie beschäftigt.
Bei einem Guru in Süddeutschland haben wir (meine Frau auch) unser Blut im DF analysieren lassen.
Nach seiner Diagnose müßten wir schon  mausetot sein.
Ein befreundeter Internist, der auch Hämatologe ist, sagte: Im DF-Blut kann man keine Diagnosen stellen.
Trotzdem ist es reizvoll im DF-Blut alles Lebende zu beobachten.
Also, erfreue Dich an  den Eris und Granos wie sie da durch das Gesichtsfeld schwimmen.
Ich erinnere mich, daß ein Forumskollege eine sehr gute Zusammenstellung des Blutes im Mikro gebracht hat.
Gruß Peter W


Titel: Re: Kapillarblut - Fadenauswüchse
Beitrag von: Peter Reil in Mai 15, 2022, 20:22:48 NACHMITTAGS
Hallo,

es gab (und gibt immer noch) Personen, die behaupten, sie bräuchten nur ein wenig Motorenöl eines Kraftfahrzeugs, es zwischen den Fingern reiben und daran zu riechen und sie könnten feststellen, warum der Motor nicht richtig läuft.
Mit entsprechender Erfahrung(!) kann man tatsächlich einige Vermutungen(!) anstellen, um zu einer Problemlösung zu kommen. Aber mehr als vermuten geht nicht - wenn man ehrlich bleiben will.

Das ist die Analogie zur mikroskopischen Blutuntersuchung (besonders bei Dunkelfeld).

Bestimmte Erreger lassen sich (bei entsprechender Erfahrung!) und unter genormten Untersuchungsbedingungen im Blut mikroskopisch nachweisen, mehr geht eben nicht.

Ebensowenig wie ich (und ich behaupte jeder andere auch) am Motorenöl feststellen kann, welches Blinkerlicht nicht funktioniert, ist es bei der mikroskopischen Blutuntersuchung nicht möglich viele der Krankheiten des Menschen ersehen zu können.

Ich habe mein Blut auch schon mikroskopiert - aber daran meine Gesundheit ersehen zu können wäre mir nie in den Sinn gekommen.

Gruß
Peter