Hallo,
Wie geht ihr bei der Verwendung von Objektiven vor, die einen Einstellring für die Deckglasdicke haben?
Bisher stelle ich mit dem nächstschwächeren Objektiv scharf, wechsle dann und drehe den Ring, bis das Bild wieder scharf ist. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das die optimale Vorgehensweise ist. Gibt es andere Vorschläge und Erfahrungen?
Danke und viele Grüße
Alexander
Hallo Alexander -
zumindest bei meinem 40x/0,95 würde das nicht optimal funktionieren, da sich beim Einstellen der Deckglasdicke auch der Arbeitsabstand ändert. Die so eingestellte beste Schärfe muss aber nicht die optimale sein. Die erwischt man nur, wenn man wiederholt Deckglasdicke und Fokussierung per Versuch und Irrtum ändert. Bei Objektiven mit geringerer Apertur mag das anders sein.
Gruß
Rolf
Hallo,
na ja, korrekt wäre halt, die Deckglasdicke zu messen und danach einzustellen. Dafür ist es halt vorgesehen.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo -
das Messen der dünnen Dinger ist doch eine relativ aufwendige Sache und bei Fertigpräparaten sowieso nicht möglich. Oft liegen sie ja auch nicht am Objekt an und wenn man sieht was präzise Deckgläser so kosten ...
Die billigen 0,17 mm haben bei mir nach optimaler Einstellung des Korrekturrings meist weniger. Vermutlich kommt man halt um etwas Fummeln oder Immersion (auch Fummeln) nicht rum.
Viele Grüße
Rolf
Aus "Das Mikroskop und seine Anwendung", Leitz 1973
Hallo,
das nenn ich mal eine allgemein verständliche, fast selbst erklärende Anleitung, mit der jeder Anwender, auch ohne Vorkenntnisse, auf Anhieb zurecht kommt.
Jochen
Hallo,
Vielen Dank! Das hilft mir weiter.
Viele Grüße
Alexander
Hallo,
anbei ein kleines Beispiel wie es sich bei falscher Korrektur auswirken kann. Das Leitz NPL FLUOTAR 63/0,9 K ist eine kleine Mimose und nimmt eine fehlerhafte Einstellung richtig krumm !
Beleuchtung mit LED + BG12 , Kamera ASI178MM
Schöne Grüße
Peter
Hallo Peter -
bei meinem Zeiss Planapo 40x/0,95 korr. sieht das genau so aus!
Nach früheren, eher negativen Erfahrungen mit der Deckglaskorrektor bei einfacheren Objektiven mit geringerer Apertur war ich verblüfft, dass tatsächlich schon eine Verstellung um 0,01 mm was ausmacht.
Viele Grüße
Rolf
Hallo zusammen,
wenn man Deckgläser der Stärke 1 benutzt so liegen diese zwischen 0,13mm und 0,16 mm, das sind die gängigen Deckgläser die im Umlauf sind. Evtl. hilft dies bei der Einstellung.
Deckgläser der Stärke 1,5 sind 0,16-0,19 mm dick.
lg
anne
Nach dem Motto:
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert
wollte ich wissen wie es bei einigen Gläser bei mir aussieht. Mein Feintaster ist bis auf +/- 0,5µm verläßlich. Hier das Ergebnis.
Viele Grüße
Peter
Danke lieber Peter!
Das bestätigt sehr gut die Angaben.
Mir hilft das immer schon recht viel um zu überlegen in welche Richtung der Einstellring gedreht werden muss.
Für besondere Aufnahmen nehme ich die Präzisionsdeckgläser mit der Dicke 0,17 +/- 0,005 mm.
lg
anne
Guten Abend in die Runde
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert
Ich kenne es noch etwas anders:
Du fragst Freund, was ist Theorie
wenn ´s stimmen soll, und ´s stimmt nie!
und was ist Praxis?
Frag nicht dumm,
wenn´s stimmt und keiner weiß warum!
Gruß vom Inschenör Peter
Zitat von: anne in Juni 25, 2022, 19:02:16 NACHMITTAGS
Für besondere Aufnahmen nehme ich die Präzisionsdeckgläser mit der Dicke 0,17 +/- 0,005 mm.
Frage vom Sammler und Fotoing. an die Praktiker: ist das überhaupt nötig? Man sagt doch, daß, ob des Einschlußmittels, dessen Dicke variiert und welche nicht nachmessbar ist, Deckgläser von 0,15mm empfohlen werden, um dann die 0,17 eher zu treffen als mit Präzisionsgläsern.
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
bei z. B. Diatomeen ist es so, dass diese ja am Deckglas kleben, da ist nicht viel Hsrz dazwischen.
Die Hardcore Tümpler mit den tollen Bildern nehmen meines Wissens auch die präzisen Deckgläser.
lg
Anne
Hallo,
ZitatFrage vom Sammler und Fotoing. an die Praktiker: ist das überhaupt nötig? Man sagt doch, daß, ob des Einschlußmittels, dessen Dicke variiert und welche nicht nachmessbar ist, Deckgläser von 0,15mm empfohlen werden, um dann die 0,17 eher zu treffen als mit Präzisionsgläsern.
Wolfgang
ich bin nun auch kein Optikexperte, aber ich dachte immer, dass die Deckglaskorrektur die optischen Eigenschaften des Deckglases korrigiert und nicht primär den Arbeitsabstand. Insofern ist es doch egal, ob das Objekt unter dem Deckglas klebt oder tiefer liegt; die Harzmenge ist doch unabhängig von der Einstellung für Deckglaskorrektur - oder?
Fragende Grüße
Peter
Zitatdie Harnmenge ist doch unabhängig von der Einstellung für Deckglaskorrektur - oder?
das nenn' ich mal nen echten "Freudschen" vom Urologen meines Vertrauens ;D ;D ;D
8), Olaf
Hallo Peter,
Zitat... die Harnmenge ist doch unabhängig von der Einstellung für Deckglaskorrektur - oder? ...
Streng genommen: Nein. Das Medium zwischen Objekt und Deckglas muss mitberechnet werden. Es muss immer die gesamte Schichtdicke zwischen Objektiv-Frontlinse und Focus im Objekt ausgeglichen werden. Bei den Leitz-Objektiven mit Korrektur ist das noch vergleichsweise einfach, da bei ihnen der Focus weitestgehend erhalten bleibt beim Verstellen des Korrekturringes. Bei den anderen muss man stetig mit dem Feintrieb nachfokussieren. Nach den Zeiss-Anleitungen soll man die Einstellung so wählen, dass ein möglichst dunkles, kleines Objekt den innerhalb des Verstellbereiches des Objektives höchsten Kontrast aufweist.
Lieber Olaf,
Zitat von: olaf.med in Juni 27, 2022, 14:07:15 NACHMITTAGS
Zitatdie Harnmenge ist doch unabhängig von der Einstellung für Deckglaskorrektur - oder?
das nenn' ich mal nen echten "Freudschen" vom Urologen meines Vertrauens ;D ;D ;D
8), Olaf
ja ja.... ;)
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Jürgen,
schon, aber dennoch ist es doch so, dass die Verstellung nur der Korrektur der optischen Decklglaseigenschaften dient und die Verstellung lediglich ein Umfokussieren zur Folge hat. Oder anders ausgedrückt: Ein Decklas mit der exakten Stärke von 0.17 mm müsste auch mit der Stellung 0.17 am Objektiv korrigiert werden, uanbhängig davon, ob das Präparat näher oder weiter vom Deckglas entfernt liegt. Ich lasse mich aber auch gerne korrigieren, wenn es falsch ist, was ich schreibe.
Herzrliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
das trifft aber halt nur so zu, wenn das Objekt direkt der Deckglas -Innenseite anliegt. Insofern hilft das Ausmessen der Deckglasdicke nur bedingt; aber: Da man ja den Korrekturring anhand visuell optischer Kriterien (bester Kontrast, beste Detailtreue) einstellt, "merkt" man das nicht, die Korrektur beinhaltet dann natürlich automatisch auch die Schichtdicke des Einbett-Mediums zwischen Deckglas-Innenseite und Objekt. Dass hier die Gesamtdicke eine Rolle spielt, ist ja auch der Grund dafür, dass Auflösungs-"Freaks" beim Tümpeln so auf der Schichtdicke herumpochen.
Hallo Peter,
ZitatEin Decklas mit der exakten Stärke von 0.17 mm müsste auch mit der Stellung 0.17 am Objektiv korrigiert werden, uanbhängig davon, ob das Präparat näher oder weiter vom Deckglas entfernt liegt.
wie Jürgen schon erklärt hat, muss der Objektabstand zur Deckglasunterseite mit berücksichtigt werden. Denn die optische Berechnung für ein typisches Objektiv bezieht sich darauf, dass zwischen Objektoberfläche und Objektiv 0.17 mm Medium mit dem Brechungsindex des Deckglases liegen. Wenn das Objekt tiefer im Präparat eingebettet ist, müsste auch die Objektivkorrektur vergrößert werden. Wenn der Brechungsindex des Einbettmediums vom Glas abweicht, muss einerseits der wahre optische Abstand entsprechend korrigiert werden, und in kritischen Fällen lässt sich der entstehende optische Fehler dann auch nicht mehr vollständig korrigieren.
Hubert
Hallo zusammen,
bei Diatomeen ist es das Ziel, dass die Schalen direkt am Deckglas anliegen, daher sind auch die guten Legepräparate auf dem Deckglas gelegt, damit eben keine "dicke" Schicht Einbettharz zwischen den Diatomeen und dem Deckglas ist.
Verhindern lässt sich aufgrund der Geometrie der Diatomeen natürlich nicht, dass eine Schicht Harz zwischen Diatomeen und Deckglas kommt, aber idealerweise dringt das Harz nur in die Schale ein und umschließt diese nicht mit einem dicken Film.
lg
anne