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Allgemeines => Allgemein => Allgemeine Nutzungshinweise => Thema gestartet von: Gunther Chmela in Januar 25, 2010, 18:05:59 NACHMITTAGS

Titel: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 25, 2010, 18:05:59 NACHMITTAGS
Apfel Baum, Butter Dose, Garten Zaun, Mutter Sprache, Vater Land, Foto Objektiv, Sand Sack, Süßwasser Alge (Süß Wasser Alge), Objekt Träger, Zaun König.

Dies sind keine Rechtschreibfehler, daher werden sie auch von keinem Programm zur Rechtschreibprüfung erkannt. Dies sind Beispiele von Sprachzerstörung (Sprach Zerstörung)! Ferner ist ein großer Unterschied zwischen Tippfehlern (Tipp Fehlern) oder da und dort aus Unkenntnis falsch geschriebenen Wörtern einerseits und diesen Entgleisungen andererseits.

Ich protestiere gegen diese Art der Sprachzerstörung!

Zusammengesetzte Hauptwörter werden im Deutschen zusammengeschrieben (nicht: ,,zusammen geschrieben"). Immer! Ohne jede Ausnahme!

Es mag vielleicht schwierig sein, sich an Regeln zu halten, bei denen es jede Menge Ausnahmen gibt. Dies ist aber eine Regel ohne jede Ausnahme! Dass man diese zerrissenen Hauptwörter inzwischen auf Webseiten, Suppentüten, Zeitungsanzeigen usw. findet, das ändert an der Gültigkeit der Regel nichts.

Wer behauptet, es käme bei einem Text nur auf den Inhalt an, der macht einen großen Fehler: Unsere Sprache ist nicht irgendein Kulturgut, sie ist unser höchstes! Natürlich kommt es auf den Inhalt an, schließlich dient jede Art von Kommunikation dem Austausch von Inhalten (jedenfalls sollte man das annehmen dürfen). Doch über dem Inhalt die Unversehrtheit des Vehikels, der Sprache, zu vergessen, wird kaum zu einer positiven Weiterentwicklung einer lebenden und lebendigen Sprache führen.

Bitte, liebe Forums-Autoren, denkt daran, dass solche Fehler (wie oben beschrieben) nach und nach ein Eigenleben entwickeln. Sie werden kopiert und wieder kopiert – so lange, bis auch der Letzte davon überzeugt ist, dass es keine Fehler seien.

Aber das ist sicher wieder einmal nur in den Wind gesprochen – oder besser: Mit schwarzer Kreide in den Kamin geschrieben.

Gunther Chmela
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Detlef Kramer in Januar 25, 2010, 18:18:58 NACHMITTAGS
Lieber Gunther,

Du sprichst mir ja aus der Seele. Allerdings musst Du auch die Verwirrung berücksichtigen, die durch die zwei Rechtschreibreformen verursacht wurden. Bei den Substantiven ist es insofern klar, als man sie niemals getrennt schreiben darf. Aber, in einem Wort oder mit Bindestrichen getrennt? Bei den Verben ist es wieder anders: zusammenschreiben oder zusammen schreiben? Ich müsste da jedes Mal im Duden nachschauen, denn auch da die beiden Reformen Änderungen bewirkt haben.

Also, ich bin schon ziemlich bescheiden geworden und freue mich schon, wenn überhaupt verständliche Sätze formuliert werden. Und wenn der Autor/die Autorin noch den Unterschied zwischen das und dass beherrscht, bin ich ganz entzückt.

Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Ernst Hippe in Januar 25, 2010, 18:29:34 NACHMITTAGS
Lieber Herr Chmela,
hoffentlich nicht doch ganz in den Wind, sondern auch in manches Ohr (und möglichst nicht zum anderen gleich wieder hinaus)! Allerdings hatte ich bisher nicht den Eindruck, daß (dass) dieser Fehler hier im Forum besonders häufig gemacht würde. Eher scheint mir, dass (daß) manche Autoren ihre Texte nach dem Schreiben nicht mehr durchlesen; da wäre oft ein bißchen mehr Sorgfalt angebracht.
Aber diese aus dem Englischen "modern" übernommene Auseinanderschreiberei stört auch mich überall schon lange!

P.S. Ich habe gerade die "Rechtschreibprüfung" aufgerufen. Sie schlägt statt Ihres Namens "Knaller" oder "Knüller" vor...
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Horst Isele in Januar 25, 2010, 19:01:42 NACHMITTAGS
Guten Abend

Mir wird auch viel zu viel fehlende Beachtung der Gross- und Kleinschreibregeln zugemutet. Das ist oft fast nicht zu lesen. Ich empfinde das als rücksichtslos.

Diesen Schreibern fehlt die Einsicht, dass das Geschriebene für den Leser hergestellt wurde. Er will ja etwas von eben diesen Lesern.
Und wenn es nur etwas Aufmerksamkeit ist. Nehmt also Rücksicht darauf. Ein klein wenig Anstand schadet niemandem.

Es geht mir hier gar nicht um gelegentliche falsche Anwendung der Regeln. So einfach ist es ja nicht immer.  Leider  :) . Da ist schnell etwas falsch geschrieben.

Vielleicht sollten diese Anliegen in die Benutzungsregeln des Forums.


Schönen Abend  Horst Isele
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Robert Götz in Januar 25, 2010, 19:02:30 NACHMITTAGS

ZitatP.S. Ich habe gerade die "Rechtschreibprüfung" aufgerufen. Sie schlägt statt Ihres Namens "Knaller" oder "Knüller" vor...

Die ist sowieso das Letzte (oder schreibt man das klein?)! Für Herrn Dr. Hiller (der mit den LEDs) wurde mir der Name eines deutschen
Reichskanzlers vorgeschlagen. Der würde dann aber vermutlich zensiert werden. Der zweite Vorschlag war Killer! Auf diese Vorschläge kann ich
gerne verzichten.
Aber ich fürchte, der Appell ist wirklich in den Wind gesprochen. Die Überflutung durch Anglismen ist nicht zu stoppen.
Doch nicht nur das. Mit welchem Recht schreiben uns irgendwelche unterbeschäftigten Germanisten vor, dass man statt aufwendig jetzt aufwändig zu schreiben habe?
Es ist hoffnungslos. Soll halt jeder schreiben, wie er will, dann braucht man sich nicht aufzuregen.

Gruß (das schreibt man immer noch mit ß!)
Robert Götz (Rechtschreibevorschlag: Kotze)




Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Bert in Januar 25, 2010, 19:55:31 NACHMITTAGS
Zitat von: Robert Götz in Januar 25, 2010, 19:02:30 NACHMITTAGSMit welchem Recht schreiben uns irgendwelche unterbeschäftigten Germanisten vor, dass man statt aufwendig jetzt aufwändig zu schreiben habe?

...tun sie nicht, Herr Götz, es sei denn Sie arbeiten in einer Behörde oder sind Lehrer. Dann - und nur dann - gilt für Sie nicht die reformierte Rechtschreibung von 1904, sondern die etwa hundert Jahre jüngere Rechtschreibreform unserer Zeit.

Zitat von: Robert Götz in Januar 25, 2010, 19:02:30 NACHMITTAGSSoll halt jeder schreiben, wie er will, dann braucht man sich nicht aufzuregen.

Das dürfen Sie und es kann Sie niemand daran hindern. Mit der neuen Rechtschreibung sind sogar die Chancen größer, dass das, was Sie schreiben auch korrekt ist. Und wegen solchen Kleinigkeiten wie der (plausibleren) Schreibweise des Wortes aufwändig (von Aufwand) muss man sich doch nicht aufregen.

MfG, Bert
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 25, 2010, 20:51:14 NACHMITTAGS
Zitat von: Detlef Kramer in Januar 25, 2010, 18:18:58 NACHMITTAGS
Lieber Gunther,

Du sprichst mir ja aus der Seele. Allerdings musst Du auch die Verwirrung berücksichtigen, die durch die zwei Rechtschreibreformen verursacht wurden. Bei den Substantiven ist es insofern klar, als man sie niemals getrennt schreiben darf. Aber, in einem Wort oder mit Bindestrichen getrennt? Bei den Verben ist es wieder anders: zusammenschreiben oder zusammen schreiben? Ich müsste da jedes Mal im Duden nachschauen, denn auch da die beiden Reformen Änderungen bewirkt haben.

Also, ich bin schon ziemlich bescheiden geworden und freue mich schon, wenn überhaupt verständliche Sätze formuliert werden. Und wenn der Autor/die Autorin noch den Unterschied zwischen das und dass beherrscht, bin ich ganz entzückt.

Herzliche Grüße

Detlef

Lieber Detlef,

mit den zwei (waren es wirklich nur zwei???) Rechtschreibreformen hast Du schon recht (Recht). Ich hab den Eindruck, dass seither häufig viel "falscher" geschrieben wird als jemals vorher.

Zusammengesetzte Zeitwörter: Da muss man wirklich oft "nach Sprachgefühl" entscheiden. Meist ergeben die beiden verschiedenen Schreibweisen auch einen unterschiedlichen Sinn! Beispiel: "Zufriedenstellend" bedeutet, dass etwas, was jemand tut, eben "zufriedenstellt", d.h. den Betrachter, Auftraggeber usw. mit Zufriedenheit erfüllt. Bei "zufrieden stellend" dagegen ist "zufrieden" ein Adverb, das zum Partizip des Verbs "stellen" gehört. Die Schreibweise würde also eigentlich besagen, das der Ausführende (wer immer das sein mag) auf zufriedene Weise, (d.h. mit einer zufriedenen inneren Grundhaltung) "stellt" (z.B. Stühle irgendwohin usw.)

Im Übrigen: Es ist wahrscheinlich noch niemals vorher so viel geschrieben worden wie jetzt, seit es das Internet gibt. Das ist eine positive Entwicklung! Gut so! Es müsste halt nur möglich sein, da und dort auf grobe Fehler hinzuweisen, ohne dass man deswegen gleich als notorischer Besserwisser angegriffen wird. Leider ist es (ich meine. vor allem bei uns in Deutschland) so, dass der, der auf Fehler hinweist, meist als "Übeltäter" beschimpft wird - und nicht der, der den Fehler gemacht hat.

Herzliche Grüße!
Gunther
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 25, 2010, 21:06:20 NACHMITTAGS
Zitat von: Horst Isele in Januar 25, 2010, 19:01:42 NACHMITTAGS
Mir wird auch viel zu viel fehlende Beachtung der Gross- und Kleinschreibregeln zugemutet. Das ist oft fast nicht zu lesen. Ich empfinde das als rücksichtslos.

Lieber Herr Isele,

haben Sie gewusst, dass es für fast alle Sprachen Kurse im Schnell-Lesen von Texten gibt? Na gut, das wäre weiter nicht besonders interessant. Interessant ist nur, dass solche Kurse, Anleitungen usw. für die deutsche Sprache so gut wie überflüssig sind. Warum? Weil unsere Großschreibung der Hauptwörter einen Text so gut gliedert, dass das Auge gewissermaßen Anhaltspunkte findet und so den Text automatisch gliedert.

Insofern haben Sie völlig recht, wenn Sie den notorischen Kleinschreibern Rücksichtslosigkeit vorwerfen!

Beste Grüße!
Gunther Chmela
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Holger in Januar 25, 2010, 21:13:03 NACHMITTAGS
Zitat von: Robert Götz in Januar 25, 2010, 19:02:30 NACHMITTAGS
Die Überflutung durch Anglismen ist nicht zu stoppen.

Heißt das nicht Anglizismen ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: beamish in Januar 25, 2010, 21:16:20 NACHMITTAGS
Was ist denn jetzt aktuell richtig? Zeiss, Zeiß, zeiss oder zeiß??? Oder darf man jetzt schon Zais schreiben (Hauptsache man/f(F)rau weiß(ss), was gemeint ist...)?

Der nervenzerüttete Vater von Schulkindern, die da mir Unbegreifliches beigebracht bekommen.

Herzlich,

Martin
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 25, 2010, 21:19:11 NACHMITTAGS
Zitat von: Robert Götz in Januar 25, 2010, 19:02:30 NACHMITTAGS
Mit welchem Recht schreiben uns irgendwelche unterbeschäftigten Germanisten vor, dass man statt aufwendig jetzt aufwändig zu schreiben habe?
Es ist hoffnungslos. Soll halt jeder schreiben, wie er will, dann braucht man sich nicht aufzuregen.

Gruß (das schreibt man immer noch mit ß!)

Lieber Herr Götze,

es geht nicht um die unterbeschäftigten Germanisten. Und ob Sie "aufwendig" oder "aufwändig" schreiben, das ist ziemlich wurscht - es sei denn, Sie wären Deutschlehrer und müssten sich strikt an die neuen Regeln halten.

Es geht um die Dinge, die für unsere Sprache typisch und sinngebend sind. Die Zusammenschreibung zusammengesetzter Hauptwörter, die ich in meinem Beitrag angemahnt habe, ist etwas Derartiges! Wenn wir solche Wörter getrennt schreiben, dann verändern wir nicht nur die Schreibweise, sondern wir verändern die Aussprache, d.h. die Sprache! Zwei Wörter haben nämlich zwei Betonungen. Ein zusammengesetztes Hauptwort hat im Deutschen aber nur eine!

Im Englischen ist das anders. Aber wer weiß, vielleicht wird das Deutsche ohnehin in nicht allzu ferner Zukunft ein Regionaldialekt des Englischen sein. Anzeichen für diese Entwicklung sind jedenfalls erkennbar!

Beste Grüße!
Gunther Chmela
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 25, 2010, 21:23:12 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in Januar 25, 2010, 21:16:20 NACHMITTAGS
Was ist denn jetzt aktuell richtig? Zeiss, Zeiß, zeiss oder zeiß??? Oder darf man jetzt schon Zais schreiben (Hauptsache man/f(F)rau weiß(ss), was gemeint ist...)?

Der nervenzerüttete Vater von Schulkindern, die da mir Unbegreifliches beigebracht bekommen.

Herzlich,

Martin

Lieber Martin

Eigennamen - und Zeiss ist einer! - sind grundsätzlich von jeder Art von Rechtschreib-Reglementierung ausgenommen!! Auch auf dem Ortsschild meines Nachbardorfes steht - nach wie vor richtig: Nußdorf, und nicht "Nussdorf".

Beste Grüße!
Gunther Chmela
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Robert Götz in Januar 25, 2010, 21:34:10 NACHMITTAGS

ZitatHeißt das nicht Anglizismen

Richtig. Wenn ich es richtig verstehe, sind Anglismen englische Wörter in der deutschen  Sprache, Anglizismen dagegen allgemein der
Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache, also das Thema hier.

ZitatZwei Wörter haben nämlich zwei Betonungen. Ein zusammengesetztes Hauptwort hat im Deutschen aber nur eine!

Die Betonung ist aber in der geschriebenen Sprache nicht zu erkennen. Deshalb ja auch die Smilies. Ob man einen Polizisten auf der Kreuzung
umfährt oder umfährt ist geschrieben kein Unterschied.
Aber diese Doppelschreibung zusammengehörender Wörter ist mir früher vor allem in Büchern, die aus dem Englischen übersetzt waren, aufgefallen.
Ein Buch über die Programmiersprache C habe ich weggeworfen, weil es aus diesem Grund einfach unerträglich zu lesen war.
Hier im Forum ist mir das - mit einer Ausnahme - weniger aufgefallen.
Hoffen wir, dass Ihr Aufruf erfolg hat.

Gruß
Robert Götz
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Detlef Kramer in Januar 25, 2010, 21:34:40 NACHMITTAGS
Hallo,

nur der Kuriosität halber: Carl Zeiß war mit großer Wahrscheinlichkeit sein Geburtsname, so ganz genau hat er es auch nicht genommen. Zeiss war eine Zugeständnis an die Globalisierung, denn er hat sehr früh erkannt, dass er seine Produkte nur dann im Ausland verkaufen konnte, wenn sie einen Namen trügen, den man dort auch schreiben/drucken könnte.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 25, 2010, 21:42:27 NACHMITTAGS
Zitat von: Detlef Kramer in Januar 25, 2010, 21:34:40 NACHMITTAGS
Hallo,

nur der Kuriosität halber: Carl Zeiß war mit großer Wahrscheinlichkeit sein Geburtsname, so ganz genau hat er es auch nicht genommen. Zeiss war eine Zugeständnis an die Globalisierung, denn er hat sehr früh erkannt, dass er seine Produkte nur dann im Ausland verkaufen konnte, wenn sie einen Namen trügen, den man dort auch schreiben/drucken könnte.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer

Ja, lieber Detlef, ich weiß! Aber auch solche "Umschreibungen (nicht Umschreibungen) entziehen sich jeglicher sprachregulierender Kontrolle. Ich erinnere mich noch (schmulzelnd), dass in ferner Vergangenheit Verwandte von mir überlegt haben, ob man nicht unseren Schreibnamen (zu Deutsch: Familiennamen) von "Chmela" in "Schmeller" ändern sollte, um ihn für bairische Zungen aussprechbar zu machen.

Herzliche Grüße!
Gunther
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: beamish in Januar 25, 2010, 21:47:56 NACHMITTAGS
Zitat von: Gunther Chmela in Januar 25, 2010, 21:23:12 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in Januar 25, 2010, 21:16:20 NACHMITTAGS
Was ist denn jetzt aktuell richtig? Zeiss, Zeiß, zeiss oder zeiß??? Oder darf man jetzt schon Zais schreiben (Hauptsache man/f(F)rau weiß(ss), was gemeint ist...)?

Der nervenzerüttete Vater von Schulkindern, die da mir Unbegreifliches beigebracht bekommen.

Herzlich,

Martin

Lieber Martin

Eigennamen - und Zeiss ist einer! - sind grundsätzlich von jeder Art von Rechtschreib-Reglementierung ausgenommen!! Auch auf dem Ortsschild meines Nachbardorfes steht - nach wie vor richtig: Nußdorf, und nicht "Nussdorf".

Beste Grüße!
Gunther Chmela

War auch nur ein, zugegebenermaßen schwacher, Versuch das Thema aus dem OT-Bereich zu heben  ;D

Herzlich,

Martin Bemmann
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Peter V. in Januar 25, 2010, 23:35:12 NACHMITTAGS
Hallo!

Ich habe mir früher einmal eingebildet, die deutsche Schriftsprache sehr gut zu beherrschen. Zu meiner Schüler- und Studentenzeit war das noch Voraussetzung für meine journalistische Nebentätigkeit in einer Lokalredaktion. Tatsächlich ist es so, dass ich mir nicht nur durch die Lektüre des Forums, sondern auch von ebay-Angeboten und - sic! - seit einigen Jahren auch der regionalen Tageszeitung ( WAZ ) in der letzten Zeit oft nicht mehr sicher bin. Gewisse ( auch nach den aktuellen Dudenregeln - wenn man sie denn überhaupt noch "Regeln" nennen kann ) weiterhin eindeutig fehlerhafte Schreibweisen finden sich mittlerweile derart häufig, dass ich selbst vielfach überlegen muß, ob meine ( intuitive ) Schreibweise noch richtig ist. Der "Standart" ist ja quasi schon zum Standard geworden, wofür mir eigentlich das Verständnis fehlt, welches ich übrigens fast mehrheitlich als Verständniss lese. Tatsächlich ertappe ich mich dabei, mittlerweile immer häufiger derartige gängige Falschschreibungen im Kopf zu haben, dass ich selbst nachdenken muss, was jetzt eigentlich richtig ist.

Das war der einzige "Vorteil" in der Vor-Internet-Ära: Wer partout nicht schreiben konnte, schrieb in der Regel auch nicht viel ( und schon gar nicht öffentlich ) und konnte insofern seine fehlerhafte Schreibung nicht so sehr in die Köpfe der korrekt Schreibenden "implantieren".  Das hat sich in Zeiten von Foren, Chats und ähnlichen Plattformen gewaltig geändert.

Zum Glück ist "das" und "dass" so fest in meinem Gehirn engraphiert, dass mich die heutzutage eher nach Regeln der Statistik gefallene Wahl auf das jeweilige "das(s)" nicht verunsichern kann.

Hinzu kommt jedoch die Verunsicherung durch die Rechtschreibrefomen, die bei mir dazu geführt hat, dass ich mittlerweile ein Mischmasch aus alter und neuer Rechtschreibung schreibe.
Mal denke ich daran und möchte mich modern geben, dann schreibe ich zusammengesetzte Verben auseinander und schrecke auch vor "aufwändig" nicht zurück, selbst,  wenn es meinem 40 Jahre geprägten Empfinden für die Schriftsprache widerspricht. Denke ich hingegen nicht bewusst daran, schreibe ich diese Verben weiterhin zusammen und habe dabei irgendwie ein besseres Gefühl, im anderen Falle kommt mir mein eigenes Geschreibsel oft fremd vor.
Andererseits möchte man sich ja auf lange Sicht auch nicht immer gleich durch seine "altmodische" Schreibweise als "alter Sack" outen, so wie die Generation, die sich nie von Sütterlin auf die lateinische Schrift umstellen konnte.

Ansonsten denke ich, dass wir - typisch für uns Deutsche - immer noch ziemlich verkrampft mit dem Thema "Rechtschreibung" umgehen und wir immer noch unter den Folgen der in den Siebzigern oder Achtzigern aufgekommenen Mode, der Rechtschreibung keinerlei Bedeutung mehr beizumessen, leiden. Es gilt nicht nur als spießig, sondern regelrecht als politisch unkorrekt, selbst auf ärgste und gehäufte Rechtschreibfehler oder selbst gröbste stilistische und oder grammatikalische Fehler hinzuweisen.

Warum eigentlich?

Würde ich morgen schreiben: Das 8-fache Okular und das 40er-Objektiv erzeugen eine 450-fache Vergrößerung, würde man mich vermutlich relativ schnell auf meinen Rechenfehler hinweisen. Niemand würde sagen: Oh, der Arme hat bestimmt "Regasthenie"  ;), er kann halt nicht rechnen, ist aber nicht schlimm, und es gehört sich schon gar nicht, ihn darauf hinzuweisen! Und bei Häufung solcher Fehler würde man vermutlich recht bald den Gebrauch eines Hilfsmittels namens Taschenrchner anmahnen.
Bei unserer Schriftpsrache hingegen nehmen wir jede noch so üble Verhunzung hin - political correctness!!??

Ich will hier gewiss nicht päpstlicher sein als der Papst, gerade ich gehöre zu Jenen, die extrem schnell im Zweifingersystem schreiben und dessen Texte vor Tippfehlern und Buchstabendrehern nur so wimmeln. Und natürlich unterlaufen auch mir orthographische ( orthografische? ) Fehler. Wie vermutlich fast jedem Schreibenden früher oder später.
In der Hoffnung, mit meinem oben Gesagten nicht missverstanden zu werden: Ich bin weit davon entfernt, meine Mitmenschen auf konkrete Schreibfehler hinweisen zu wollen und möchte auch selbst nicht ständig darauf hingewiesen werden.
Aber auf manche Sprachverunstaltungsexzesse sollte man durchaus ( zumindst in allgemeiner Form ) reagieren dürfen. Und z.B. auf konstante Fehler wie z.B. besagten "Standart".

Allerdings: @ Herrn Chemla: Die von Ihnen hier konkret genannte fehlerhafte getrennte Schreibung zusammengesetzter Hauptwörter ist mir als allgemeines und sich verbreitendes Übel eigentlich noch nicht aufgefallen. Wo stoßen Sie auf diese Schreibweise außer vielleicht im Einzelfall in "Mandy's Nagelstudio"? ;D

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 26, 2010, 00:31:07 VORMITTAG
Zitat von: Peter Voigt in Januar 25, 2010, 23:35:12 NACHMITTAGS
Allerdings: @ Herrn Chemla: Die von Ihnen hier konkret genannte fehlerhafte getrennte Schreibung zusammengesetzter Hauptwörter ist mir als allgemeines und sich verbreitendes Übel eigentlich noch nicht aufgefallen. Wo stoßen Sie auf diese Schreibweise außer vielleicht im Einzelfall in "Mandy's Nagelstudio"? ;D

Lieber Peter Voigt,

ich werde niemals, so groß mein Zorn über den Niedergang der Sprache auch sein mag, konkret auf irgendeinen Beitrag oder irgendeinen Schreiber hinweisen, wenn ich sprachliche Mängel anprangere. Aber aus ,,Mandy's Nagelstudio" (übrigens wohl besser ,,Nagel Studio") stammt die Ursache für meinen Beitrag bestimmt nicht. Dort (!) ist sowieso Hopfen und Malz verloren.

Nein, nein, das von mir benannte Problem ist hier im Forum durchaus häufig genug, um aufzufallen. Sonst hätte ich nicht geschrieben.

Aber um es noch einmal deutlich zu sagen: Es geht mir nicht um Rechtschreibkleinigkeiten wie ,,aufwändig" vs. ,,aufwendig" oder ,,Gemse" vs. ,,Gämse"***), sondern nur und ausschließlich um jene Fehler, die das Wesen der deutschen Sprache betreffen. Dazu gehört allerdings auch das Problem der Getrennt- oder Zusammenschreibung von zusammengesetzten Zeitwörtern (siehe meine Antwort an Detlef Kramer hier in diesem Thread). Oder aber auch um den Import der englischen Grammatik in die ohnehin bereits mit englischen Wörtern durchsetzte deutsche Sprache (,,gestacked" anstatt ,,gestackt", oder ,,Hobbies" anstatt ,,Hobbys".)

Ich bin kein Beckmesser. Ich liebe nur unsere deutsche Sprache, das ist alles.

Beste Grüße!
Gunther Chmela

***) Übrigens (und jetzt wirklich themenfremd): Als Bayer hab ich mich bei der Begründung der Duden-Kommission für die ,,Gämse" sehr gewundert. Die Begründung lautet sinngemäß: ,,Gämse" deswegen, weil es im Bairischen ,,Gams" heißt (übrigens ,,der" und nicht ,,die"). Soso. Dann müsste man aber auch ,,Sänse" statt ,,Sense" schreiben, denn die heißt im Bairischen ,,Sans" (eigentlich ,,Sàns" mit überhellem und nasaliertem ,,à", genau wie bei ,,Gàms"). So viel zur Kompetenz des Duden. Nix fia unguad!
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: reblaus in Januar 26, 2010, 00:44:40 VORMITTAG
Hello everybody,

als altem Sack haben mir ja viele aus der Seele gesprochen (ich sage ja nicht genau wer). Es gibt zwar Rechenregeln und Naturgesetze, die man bekanntlich nicht demokratisch per Mehrheitsentscheid festlegen sollte. Hingegen ist die Rechtschreibung bekanntlich eine Sache der Übereinkunft und die ändert sich halt im Laufe der Zeit.
Die Engländer machen mit ihrer historischen Schreibweise (z.B. rough) auch nur die Germanisten glücklich, von denen bei der letzten Rechtschreibereform eine Mehrheit das "h" am "rauh" entfernt hat. Die Italiener sind uns da noch weit voraus und habe schon vor hunderten von Jahren alle komischen, nichtgesprochenen Reste entfernt: Wir schreiben immer noch "Hydro" und sind stolz darauf - bei unseren südlichen Nachbarn heißt es halt "idro" weil das dumme "h" dort eh niemand ausspricht.
Ich war glücklich, dass man bei uns das das dumme "ß" beim dass entfernt hat und unterscheide freudig "das" von "dass". Vor 300 Jahren war das aber noch gar nicht üblich. Trotzdem ärgert es mich, wenn nun jemand (die Kollegen aus der Schweiz mögen verzeihen), Masse und Maße verwechselt.
Also alles subjektiv und ein Übung von Toleranz. Übrigens stört mich auch die Kleinschreibung im Deutschen und trotzdem lese ich Texte in anderen Sprachen mühelos ....

"So isch nor au wieder" sagt der Schwabe, aber der kann sowoeso kein Hochdeitsch

Gruß an alle Kämpfer für die Reinheit der Sprache!

Rolf
RB
Rolf Blaich
etc.
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Jürgen Boschert in Januar 26, 2010, 11:44:53 VORMITTAG
Hallo Herr Blaich,

Zitatdas dumme "ß" beim dass entfernt hat und unterscheide freudig "das" von "dass". Vor 300 Jahren war das aber noch gar nicht üblich. Trotzdem ärgert es mich, wenn nun jemand (die Kollegen aus der Schweiz mögen verzeihen), Masse und Maße verwechselt.

Sorry, aber diese beiden Begriffe werden auch nach der Rechtschreibreform noch unterschiedlich geschrieben. Hier gibt es in der Tat eine recht einfache Regel: geht ein langer Vokal voraus, so wird ß geschrieben, bei einem kurzen Vokal hingegen ss: daher auch z.B. Fluss, aber fließen.

Gruß !

JB
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Oliver S. in Januar 26, 2010, 18:27:26 NACHMITTAGS
Zitat von: Jürgen Boschert in Januar 26, 2010, 11:44:53 VORMITTAG
[für das ß] gibt es in der Tat eine recht einfache Regel: geht ein langer Vokal voraus, so wird ß geschrieben, bei einem kurzen Vokal hingegen ss: daher auch z.B. Fluss, aber fließen.

Gruß !

JB

Hallo,
ich finde, wenigstens beim "ß" hätten man sich hier an unseren südlichen Nachbarn, den Deutschschweizern, orientieren können. Die kommen nämlich schon länger ganz ohne diese Kuriosität aus und scheinen sie nicht zu vermissen.

Generell glaube ich, dass es mit dem Erlernen von Rechtschreibregeln wie mit dem Erlernen von allem ist: Es ist eine Bereitschaft auf Seiten des Lehrenden aber noch mehr auf Seiten des Lernenden unabdingbar. Dazu gehört neben einer grundsätzlichen Fähigkeit etwas zu lernen, auch die Motivation zur Umsetzung. Diese kann man aber nicht als selbstverständlich voraussetzen.
Gerade bei Erwachsenen ist die Motivation irgendjemanden als Lehrer oder gar Erzieher zu akzeptieren doch eher beschränkt. Daher finde ich es nicht so erstaunlich, dass das oben beschriebene Phänomen zu beobachten ist:

Zitat:
"Leider ist es (ich meine. vor allem bei uns in Deutschland) so, dass der, der auf Fehler hinweist, meist als "Übeltäter" beschimpft wird - und nicht der, der den Fehler gemacht hat."
Zitatende

(Ich frage mich, ob so ein Verhalten auch gegenüber einem akzeptierten oder gar selbst gewählten Trainer, Ausbilder oder Lehrer an den Tag gelegt würde.)

Könnte es sein,  dass das zitierte Phänomen einfach dadurch zu erklären wäre, dass es vielleicht in Deutschland mehr selbst ernannte "Oberlehrer" als anderswo gibt?

Ich denke aber, wer sicher sein kann, dass er als Lehrer willkommen oder wenigstens akzeptiert ist, kann auch darauf hoffen, dass Bemühungen um Verbesserungen nicht in den Wind gesprochen sind.



Herzliche Grüsse,
Oliver (natürlich selber Lehrer  ;D ;D ;D)




Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 26, 2010, 21:26:32 NACHMITTAGS
@ Oliver S.

Lieber Oliver,

eigentlich wollte ich zu diesem Thema jetzt schweigen, doch zur Klarstellung muss ich doch noch einmal in die Tasten greifen. Der zitierte Satz von mir

"Leider ist es (ich meine. vor allem bei uns in Deutschland) so, dass der, der auf Fehler hinweist, meist als "Übeltäter" beschimpft wird - und nicht der, der den Fehler gemacht hat."

bezog sich ausschließlich auf Sprache und Rechtschreibung, auf nichts sonst! Dies festzustellen scheint mir besonders wichtig, da ja gerade in diesem Forum in Sachen Mikroskopie so gut wie jeder von jedem lernt, und zwar gerne!

Und noch etwas: Mit meinem Eröffnungsbeitrag wollte ich gar nicht als "Lehrer" auftreten. Wenn das so verstanden wurde, dann tut es mir leid. Der Beitrag war eher als ein Appell gedacht - ein Appell an erwachsene, mündige Mitmenschen, sich bitte daran zu erinnern, das unsere Sprache ein schützenswertes Gut ist.

Beste Grüße!
Gunther Chmela
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: beamish in Januar 26, 2010, 22:06:47 NACHMITTAGS
Zitat von: Gunther Chmela in Januar 26, 2010, 21:26:32 NACHMITTAGS
Der Beitrag war eher als ein Appell gedacht - ein Appell an erwachsene, mündige Mitmenschen, sich bitte daran zu erinnern, das unsere Sprache ein schützenswertes Gut ist.


den ich auch gerne unterschreiben möchte, auch wenn ich da flapsig "dazwischengequatscht" habe!

Herzlich
Martin
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Oliver S. in Januar 27, 2010, 00:21:31 VORMITTAG
Lieber Gunther,
Appelle sind halt meist auch nur (ungebetene!) Versuche, Einstellungs- oder Verhaltensänderungen bei anderen zu bewirken und daher in der Tat meist in den Wind gesprochen, falls es keinen weiteren Motivator gibt. Dessenungeachtet wollte ich Dir mit meinem extra allgemein gehaltenen Statement natürlich nicht persönlich zu nahe treten. Dies, zumal ich unsere Sprache natürlich auch für ein wichtiges Kulturgut halte, allerdings eines, bei dem wohl (oder übel) von einer dynamischen Entwicklung auszugehen ist; sonst könnten wir ja heute noch das http://www.babespace.de/merseb.jpg oder gar die http://www.br-online.de/content/cms/Universalseite/2008/02/26/cumulus/BR-online-Publikation--104058-20080326095530.jpg verstehen.
Hier gibt es wohl einfach einen fließenden Wechsel von einem zum nächsten Kulturgut und das ist doch auch gut so.

πάντα ῥεῖ und herzliche Grüße,
Oliver
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 27, 2010, 10:40:29 VORMITTAG
Zitat von: Oliver S. in Januar 27, 2010, 00:21:31 VORMITTAG
Lieber Gunther,
Appelle sind halt meist auch nur (ungebetene!) Versuche, Einstellungs- oder Verhaltensänderungen bei anderen zu bewirken und daher in der Tat meist in den Wind gesprochen, falls es keinen weiteren Motivator gibt. Dessenungeachtet wollte ich Dir mit meinem extra allgemein gehaltenen Statement natürlich nicht persönlich zu nahe treten. Dies, zumal ich unsere Sprache natürlich auch für ein wichtiges Kulturgut halte, allerdings eines, bei dem wohl (oder übel) von einer dynamischen Entwicklung auszugehen ist; sonst könnten wir ja heute noch das http://www.babespace.de/merseb.jpg oder gar die http://www.br-online.de/content/cms/Universalseite/2008/02/26/cumulus/BR-online-Publikation--104058-20080326095530.jpg verstehen.
Hier gibt es wohl einfach einen fließenden Wechsel von einem zum nächsten Kulturgut und das ist doch auch gut so.

πάντα ῥεῖ und herzliche Grüße,
Oliver

Na gut, dann bemühen wir uns, in Zukunft hinter jedem Schreibfehler das Wirken eines schöpferischen Genius zu erkennen, das die flotte Weiterentwicklung der Sprache antreibt!

Gunther Chmela
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Klaus Herrmann in Januar 27, 2010, 10:42:28 VORMITTAG
Hallo Oliver,

das ist auch so ein Allgemeinplatz, der auf unseren Abfluss in der Küche seit gestern in keiner Weise zutrifft!

Zitatπάντα ῥεῖ
;D

#Lieber Gunther,

danke für Deinen Appell, sicher in den Wind... aber auch mal wieder gut, wenn einer wie Du mit seriösem Hintergrund daran erinnert mit unserer Sprache pfleglich umzugehen. Im Le Naturaliste achtet der gute Jean sehr darauf, dass die Sprache Molières nicht verhunzt wird. Er zieht die jungen Kandidaten an den Ohren, wenn die im flapsigen SMS-Stil schreiben. Und Legasthenikern - die gibt es auch dort - empfiehlt er einfach das Rechtschreibprogramm und etwas mehr Sorgfalt vor dem Abschicken. Und jetzt gerade versagt die Rechtschribprüfung hier - da hoffe ich auf möglicht wenige nicht erkannte Fehler! ;)
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Oliver S. in Januar 27, 2010, 11:29:30 VORMITTAG
Zitat von: Klaus Herrmann in Januar 27, 2010, 10:42:28 VORMITTAG
Hallo Oliver,

das ist auch so ein Allgemeinplatz, der auf unseren Abfluss in der Küche seit gestern in keiner Weise zutrifft!

Zitatπάντα ῥεῖ
;D


Hallo Klaus,
tut mir leid, dass sich dein Abfluss gerade nicht an diese allgemeingültige Regel hält aber du weißt doch: Ausnahmen bestätigen die Regel  ;D und auf die Sprache trifft dies ganz gewiss zu (auch im Lande Moliers hat  man früher ja ganz anders geredet...)
Gruß, Oliver
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Oliver S. in Januar 27, 2010, 13:20:07 NACHMITTAGS
Zitat von: Gunther Chmela in Januar 27, 2010, 10:40:29 VORMITTAG

Na gut, dann bemühen wir uns, in Zukunft hinter jedem Schreibfehler das Wirken eines schöpferischen Genius zu erkennen, das die flotte Weiterentwicklung der Sprache antreibt!

Gunther Chmela

Hallo Gunther,
die lebendige Natur scheint übrigens weniger mit genialen Coups als mit dem Zufall zu arbeiten und zu schauen, was sich  behaupten kann. So, denke ich, ist es auch bei einer lebendigen Sprache:

Manche doofen Fehler...
[Zitat Gunther] "
...werden kopiert und wieder kopiert – so lange, bis auch der Letzte davon überzeugt ist, dass es keine Fehler seien."

[Zitatende]
... dann kommt aber u. U. der nächste Depp, machts einfach ein bisschen anders und das Spiel geht von vorn los...

Wenn die Bauern in Gallien alle geniale Sprachenlerner (und Bewahrer) gewesen wären, würde man in Frankreich heute vermutlich Latein (oder gar keltisch oder fränkisch?) aber sicher kein Molièr-Französisch sprechen.
Gruß, Oliver
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Peter V. in Januar 27, 2010, 14:55:04 NACHMITTAGS
Hallo!

Ob nun im Einzelfall mal eine Unsicherheit bezüglich "ss" vrsus "ß" besteht, ist mir eigentlich recht gleichgültig.

Aber wen wiehier die Schrift Sprache mal verhunzt wird so komplet wie in diehsen Bei Spiel ich es zeige ist das Mars aber voll und tollerieren mus man daß nicht mehr. ;D  ;D  ;D

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Klaus Henkel in Januar 27, 2010, 15:27:01 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter Voigt in Januar 27, 2010, 14:55:04 NACHMITTAGS
Hallo!

Ob nun im Einzelfall mal eine Unsicherheit bezüglich "ss" vrsus "ß" besteht, ist mir eigentlich recht gleichgültig.

Aber wen wiehier die Schrift Sprache mal verhunzt wird so komplet wie in diehsen Bei Spiel ich es zeige ist das Mars aber voll und tollerieren mus man daß nicht mehr. ;D  ;D  ;D

Herzliche Grüße
Peter


Herr Lich! Wunder Voll!
KH
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Ralf in Januar 27, 2010, 19:35:24 NACHMITTAGS
Hallo,

bin ich jetzt hier im off topic Bereich, den ich mir schon so lange wünsche, oder habe ich den Zuammenhang Rechtschreibung <---> Mikroskopie nicht begriffen?





Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Oliver S. in Januar 27, 2010, 19:58:11 NACHMITTAGS
Hallo Ralf,
ja, die Überschrift "In den Wind gesprochen..." wäre doch sehr originell, wenn nicht sogar genial für einen OT-Bereich ;D ;D ;D
Wäre es softwaretechnisch nicht machbar, die Möglichkeit zur Eröffnung weiterer OT-Themen unter dieser Überschrift zu eröffnen?
Gruß, Oliver
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Nomarski in Januar 27, 2010, 22:05:52 NACHMITTAGS
Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.

Vleie Güsrse
Namorski
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: beamish in Januar 27, 2010, 22:22:18 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

den kannt ich zwar schon, ist aber immer wieder ganiel!

Herzlich,

Martin
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Nomarski in Januar 27, 2010, 22:26:05 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

das so einzutippen war ziemlich anstrengend.  ;D

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Peter V. in Januar 27, 2010, 22:33:53 NACHMITTAGS
Hallo,

vermutlich war das der Grund, in den pädagogisch experminetierfreudigen Sechzigern und Siebzigern Versuche zu starten, Kindern das Lesen und Schreiben gleich mit ganzen Wörter, die sie sich bildlich einprägen sollten, beizubringen, anstatt sich das Alaphabet Buchstabe für Buchstabe zu erarbeiten ( Ganzheitsmethode ).

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Peter V. in Januar 27, 2010, 22:35:32 NACHMITTAGS
Zitat von: Nomarski in Januar 27, 2010, 22:26:05 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

das so einzutippen war ziemlich anstrengend.  ;D

Viele Grüße
Bernd

Hättest mich das mal schreiben lassen sollen. Ich bin an der Tatastur ein begnadeter vollautomatischer Hochgeschwindigkeits-Buchstabenverdreher.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: beamish in Januar 27, 2010, 22:43:55 NACHMITTAGS
Zitat von: Nomarski in Januar 27, 2010, 22:26:05 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

das so einzutippen war ziemlich anstrengend.  ;D

Viele Grüße
Bernd

Wieso? Du mußt dich ja nur auf den ersten und letzten konzentrieren...  ;D

Herzlich,

Martin
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: cicindela in Januar 28, 2010, 08:09:07 VORMITTAG
Zitat von: Peter Voigt in Januar 27, 2010, 22:33:53 NACHMITTAGS
vermutlich war das der Grund, in den pädagogisch experminetierfreudigen Sechzigern und Siebzigern Versuche zu starten, Kinder das Lesen und Schreiben gleich mit ganzen Wörter, die sie sich bildlich einprägen sollten, beizubringen, anstatt sich das Alaphabet Buchstabe für Buchstabe zu erarbeiten ( Ganzheitsmethode ).
So wie es in China seit 3000 Jahren gemacht wird.
Aus diesem Grunde sind auch die Verfechter der Kleinschreibung auf dem Holzweg,
Studien hin oder her. Das Lesen wird dadurch nicht erleichtert.

Gruesse
Franz
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: isoplexis in Januar 31, 2010, 18:35:05 NACHMITTAGS
ZitatAfugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.

Lustig wie lange sich diese Story schon hält.

Die Geschichte ist ein Hoax, es gibt weder diese Universität noch diese Studie. Und auch der Inhalt stimmt nicht, es passt nur zufällig mit den gewählten Wörtern so ;D
Titel: Re: In den Wind gesprochen...
Beitrag von: Klaus Henkel in Januar 31, 2010, 22:41:25 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter Voigt in Januar 27, 2010, 22:33:53 NACHMITTAGS
vermutlich war das der Grund, in den pädagogisch experminetierfreudigen Sechzigern und Siebzigern Versuche zu starten, Kindern das Lesen und Schreiben gleich mit ganzen Wörter, die sie sich bildlich einprägen sollten, beizubringen, anstatt sich das Alaphabet Buchstabe für Buchstabe zu erarbeiten ( Ganzheitsmethode ).
Peter

Ganzwortmethode. Man sollte ein Wort nicht durch die Buchstabenfolge zusammensetzen beim Lesen, sondern an der geschriebenen Gestalt erkennen. Die Schüler lasen dann nicht mehr liese statt leise, sondern Gretel anstatt Liesel.
Die Methode wurde aus England übernommen, zuerst in Niedersachsen, danach durch die Kultusministerkonferenz in allen Bundesländern. Es war vehement vor diesem Schritt gewarnt worden, denn die Engländer hatten bereits beschlossen, die Methode, weil ungeeignet und ohne Vorteile, wieder abzuschaffen.

Genau der gleiche Unsinn fand dann bei der Einführung der Cantorschen Mengenlehre statt: Aus England übernommen, als die Methode dort schon wieder abgeschafft wurde. Eine Ganze Schülergeneration wurde damit geqält, und viele tausend Eltern drückten die Bänke der Volkshochschulen, damit sie ihren Kindern bei den vertrackten Hausaufgaben helfen konnten. Nach Jahren der Quälerei schaffte man sie wieder ab, vier Jahre nach den Engländern.

Aber so ist eben der Fortschritt!
KH