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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Werner in September 09, 2010, 23:04:46 NACHMITTAGS

Titel: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Werner in September 09, 2010, 23:04:46 NACHMITTAGS
Liebes Forum!
In der Bucht habe ich eine hochwertig erscheinende Lupe gefunden.
http://cgi.ebay.de/LUPE-Lupen-TRIPLET-10-x-21-mm-Chrom-Super-/130428769409?pt=Briefmarke&hash=item1e5e291481
Ein Triplett für diesen Preis - sofort geordert.
Nach Erhalt fiel die für ein Triplett zu schlechte Bildqualität auf. Ich schraubte die Fassung auf und drin war kein verkittetes Triplett, sondern eine am Rand nur grob geschliffene dicke Einzellinse. Brennweite etwa 25mm, also 10fache Vergrößerung, wie angegeben - allerdings nur in der Mitte brauchbar.

Das Teil wurde warscheinlich von Schlitzaugen gefertigt, in jedem Fall aber von Schlitzohren vermarkted!

Beim genaueren Hinsehen war TRIPLET(R) ein eingetragenes Warenzeichen, die kurze Recherche danach blieb aber ergebnislos.
Auf den ebay-Foto ist das (R) auch nicht zu sehen.
Ist eigentlich eine geniale Geschäftsidee: Man läßt sich den Namen "Triplet" schützen, suggeriert hochwertige Optik und verkauft unter diesem Firmennamen Schund.
Oder man läßt es sich nicht schützen und druckt das (R) nur mit dazu drauf.

Ich habe das Teil nicht zurückgeschickt, kann ich als Halter für bessere Objektive nützen. Außerdem gefällt mir die Plastikschachtel.

Viele Grüße   -   Werner
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: treinisch in September 09, 2010, 23:14:00 NACHMITTAGS
Hallo Werner,

die Idee ist genial!

Macht vieles möglich! zB ein Auflicht® Mikroskop mit Dunkelfed® Kondensor mit
Tri®-Tubus zum Anschluss einer Spiegelreflex®-Kamera (im Lieferumfang).

Viele liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Peter V. in September 09, 2010, 23:28:04 NACHMITTAGS
Hallo!

Hmmm..eine hochwertige verkittete Triplett-Einschlaglupe für 6,50 EUR wäre auch erstaunlich....

Der Trick mit dem Markennamen ist aber Klasse! Mal sehen, ob die Marke "Planapochromat" noch frei ist... ;)

Was aber erstaunt: Bei so vielen Verkäufen dieser Lupen ein 100% positives Kundenecho ( siehe Bewertungsprofil ). Ist die Lupe wirklich quasi "Müll" ???

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: beamish in September 09, 2010, 23:41:16 NACHMITTAGS
Hallo,

Daß ein "Triplet" nicht unbedingt ein Triplet sein muß, kann man auch hier nachlesen:
http://www.baertierchen.de/jun2007.html

Herzlich,

Martin

der auch die weiteren (früheren/späteren) Seiten vom Bärtierchenjournal empfielt...
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Chipart in September 10, 2010, 13:42:22 NACHMITTAGS
Tja, der VK bewegt sich hier in einer rechtlichen Grauzone, die ob des relativ kleinen Wertes im Einzelfall wahrscheinlich nie richtig ausgeräumt wird.

Fakt ist: Triplet ist, als Markenname in Deutschland nicht schützbar, da es eine technische Eigenschaft beschreibt. Genaus kann man sich auch "Diesel-", "Solar-", "Öko-", "Hybrid-", etc. nicht als Markenzeichen schützen lassen, um dann stinkende Zweitakter als ebensolche Autos zu verhökern. Da dieser Markenname aber existiert - man kann vom Mitarbeiter im Patentamt auch nicht erwarten, dass er jeden technischen Fachbegriff in jedem Gebiet kennt - müsste man relativ umständlich ein Löschungsverfahren einleiten. Wer macht das schon für ne 5 EUR Lupe...

Gruss,
Chip
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Hugo Halfmann in September 10, 2010, 17:17:37 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

auf Flohmärkten werden auch immer wieder mal - meistens von Russen  - Einschlaglupen, Fadenzähler o.ä. angeboten. Neuware, der man die gruselige Qualität und schlunzige Fertigung erst bei näherer Betrachtung ansieht.
Scheinbar gibt´s aber auch für diesen Murks eine Nachfrage  ??? ::)

Mal eine (doofe ?) Frage am Rande: Bekommt man solche Lupen nicht bei jedem besseren Augenoptiker (vielleicht nicht bei Brille...F...mann, aber bei inhabergeführten Läden) ? Oder überläßt auch diese Branche alles außer Brillen dem Internethandel ?
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: peter-h in September 10, 2010, 17:33:43 NACHMITTAGS
Liebe Lupenfreunde,

wenn es nicht ein Mercedes (vom Preis) für eine gute Lupe sein soll, dann ist ein Blick auf eine FOUR ELEMENTS 10x-21mm von einer Firma aus Holland hilfreich.
Ich habe so eine achrom. aplan. Lupe in Händen und es ist tatsächlich ein Linsensystem aus 2 verkitteten Achromaten. Ordentliches Bild, saubere Verarbeitung und für meine Begriffe stimmt der Preis.

Gruß
Peter Höbel
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Alfons Renz in September 10, 2010, 18:16:26 NACHMITTAGS
Liebe Exkursionslupenfreunde,

Die beste Lupe ist immer noch diejenige, die man wirklich dabei hat, wenn man eine brauchen könnte. So schön die achromatisch-aplanatischen Lupen der renommierten Hersteller sein mögen, ihr stolzer Preis ist da eher hinderlich. Da lässt man das gute Stück zuhause, neben der Binokularlupe, wo man eine weitere Lupe gewiss nicht braucht.

Aus Neugier habe ich ebenfalls eine "Triplet" Lupe auf einem Flohmarkt für 6 Euro gekauft, sogar eine mit Doppellupe 10x und 20x (12 mm, 'Five Elememts'). Trotz des betrügerischen Titels und des lumpigen Baus (es ist jeweils nur eine einzige Linse) ist die Lupe durchaus brauchbar. Randschärfe und chromatische Aberration spielen bei der Freilandbeobachtung keine so entscheidende Rolle. Und das, was man erkennen möchte, sieht man auch. Was ich mehr vermisse, ist eine Öse für das Trageband und eine Arretierung, die verhindert, dass sich die Lupe selbst aufklappt.

Was mir allerdings (nicht nur) bei den Studenten auffällt: Kaum noch Jemand weiss mit so einer Lupe umzugehen und schon allein aus diesem Grunde würden die Meisten auch mit der besten Lupe nichts rechtes sehen.

Deshalb die Empfehlung: Freut euch über diese billigen Lupen und nehmt sie auch eifrig mit ins Feld. Dann gibt es keine Tränen, wenn eine ins Wasser fällt oder verloren geht. Und wer Qualitätsfanatiker ist, wird sich später schon noch ein stolzes Teil zulegen - oder sich in stiller Bescheidenheit üben. Meine Lieblingslupe ist übrigens eine ganz einfache Linse aus einem zerlegten Photometer, mit eher schwacher, ca. 5facher Vergrößerung.

Mit herzlichen Grüßen,

Alfons
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Peter V. in September 10, 2010, 18:31:18 NACHMITTAGS
Lieber Alfons,

jetzt hast Du mich aber neugierieg gemacht:

ZitatKaum noch Jemand weiss mit so einer Lupe umzugehen und schon allein aus diesem Grunde würden die Meisten auch mit der besten Lupe nichts rechtes sehen.

Was kann man denn dabei falsch machen? Die Frage soll nicht lakonisch klingen, sie ist wirklich ernst gemeint!

Nun muss ich zugeben, das ich Lupen nicht zur erbaulichen Betrachtung verwende, sondern eher pragmatisch. dabei haben mich perösnlich Randunschärfe und -verzeichung aber nie gestört.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Handlupen und Co...
Beitrag von: A. Büschlen in September 10, 2010, 19:54:20 NACHMITTAGS
Liebe Hand-und Einschlaglupen-Freunde,

wenn ich unterwegs bin muss mein kleiner roter Beutel fast immer mit. Darin habe ein Taschenmesser, eine Maglite, eine weit über 20 jährige Eschenbach Lupe 10x (die Kleine), eine Projektionslinse von einem ausgedienten Super 8 Projektor. Diese Linse bringt in Retrostellung ein hervorragendes Bild und dann ist noch eine weitere  gebrauchte Einschlaglupe dazu gekommen. Zur näheren Betrachtung von Blüten, Moosen, Flechten, Ascomyceten und Insekten ist eine Einschlaglupe unentbehrlich.
Ein Handybeutel eignet sich gut um eine Lupe zu schützen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/47137_725091.jpg)

Viel Spass beim "Lupen"  ;)

Gruss Arnold Büschlen

Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in September 10, 2010, 20:48:37 NACHMITTAGS
Zitat von: Hugo Halfmann in September 10, 2010, 17:17:37 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

auf Flohmärkten werden auch immer wieder mal - meistens von Russen  - Einschlaglupen, Fadenzähler o.ä. angeboten. Neuware, der man die gruselige Qualität und schlunzige Fertigung erst bei näherer Betrachtung ansieht.

Hallo Herr Halfmann,

um auf besagten Flohmärkten schnell die Spreu vom Weizen zu trennen, war nur ein kurzes "Handwiegen" notwendig.
Denn, obwohl von aussen nicht zu unterscheiden, verbargen sich hinter dem Gewindering zwei verschiedenen Linsensysteme.
Der orthoplanatische Typ nach Steinheil -zwei Flintglasmenisken umschließen eine Kronglaslinse- , war durch sein höheres Gewicht schnell aussortiert.
Das fragende Gesicht der Flohmarktverkäufer beantwortete ich immer mit einem Schulterzucken.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/47140_29728756.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)

Mit freundlichem Gruß
Frank Donat
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Bernhard Lebeda in September 10, 2010, 22:53:39 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in September 10, 2010, 18:31:18 NACHMITTAGS


ZitatKaum noch Jemand weiss mit so einer Lupe umzugehen und schon allein aus diesem Grunde würden die Meisten auch mit der besten Lupe nichts rechtes sehen.

Was kann man denn dabei falsch machen? Die Frage soll nicht lakonisch klingen, sie ist wirklich ernst gemeint!



Hallo Peter

nun, die Lupe muss immer dicht ans Auge gehalten und das Objekt an die Lupe geführt werden.  Das weiß heute nicht mehr jeder Sherlock Holmes!

Viele Grüsse

Bernhard
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: beamish in September 10, 2010, 23:50:53 NACHMITTAGS
Die von Herrn Donat gezeigte Lupe (Belomo 10x) ist meine Lieblingslupe und liegt preislich (etwas über 20 Euro im Internethandel) doch wirklich im Rahmen einer anständigen Ausrüstung. Dieses "echte" Triplet wird - soweit ich weiß - in einer "joint venture" -Zusammenarbeit mit Zeiss hergestellt. Egal, ich mag sie (auch wenn die Gehäuseschrauben locker werden mit der Zeit....) . Sie baumelt jedenfalls immer um meinen Hals, wenn ich pilzlich unterwegs bin.

Herzlich,

Martin
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Alfons Renz in September 11, 2010, 00:43:10 VORMITTAG
Hallo Peter,

Den ersten Rat hat Bernhard schon gegeben: Mit der Lupe so nahe ans Auge wie möglich.

Nämlich genau nicht so, wie Sherlock Holmes immer portraitiert wird:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/47160_45045097.jpg)

Mit der Lupe am Objekt und in der anderen Hand die Pfeife - so funktioniert das nicht!

Also gerade umgekehrt. Und die andere Hand hält auch nicht die Pfeife, sondern das Objekt. Um dieses möglichst stabil und ohne zu zittern im Focus der Lupe zu plazieren (das sind nur wenige cm vor der Lupe bzw. dem Auge!), ist es sinnvoll, die Finger der einen Hand mit der anderen Hand in Kontakt zu bringen uns so eine feste Verbindung zu schaffen. Also das Objekt nicht wie den Blumenstrauß für die Schwiegermutter frei vor sich halten, sondern alles ganz nahe am Auge in direkten Körperkontakt bringen.

Ist im Grunde ganz einfach und leicht, aber bei der ersten Verwendung einer Lupe machen es doch alle falsch!

Meine Lieblingslupe (aus dem Photometer) sitzt in einer schwarzen Röhre auf einer Grundplatte, die zugleich eine Aussparung für die Nase hat: So ist das Auge auch gleich gegen Fremdlichteinfall geschützt, was die Brillianz mehr erhöht als alle Dupletten und Tripletten.

Lupenreine Grüße,

Alfons
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 12, 2014, 02:49:56 VORMITTAG
Hallo,
Aus aktuellem Anlaß muß Ich diesen alten Thread mal wider herausholen. Auf der Suche nach brauchbaren Lupen bin Ich auf sehr viele Lupen mit irreführenden Bezeichnungen gestossen:
Z.B. (alle) "Triplet (c)" Lupen http://www.lupenhandel.de/index.php?cat=c56_Triplet--Lupen-Einschlaglupen-----Triplet-Lupen.html
Wahrscheinlich auch die Lupe http://www.lupengigant.de/Einschlaglupen/Einschlaglupe-20x-5-Linsen-Optoview
Also nicht nur bei Ebay findet man derartige Billiglupen. Z.T. sollen auch höhere Preise Qualität suggerieren.

Was mich auch noch sehr verwundert hat, ist die Angabe der Vergrößerung. Z.B. steht in der Beschreibung (vom Shop) 10x, auf der Lupe aber 20x oder 30x oder 40x.

Ich hatte auch (dummerweise) welche gekauft. Und dachte, meine Augen hätten einen Schaden. Einmal, was die Farbreinheit und Auflösung am Rand betrifft und einmal, was die angebliche Vergrößerung angeht. Ich bin tief erschüttert. Wie soll man da noch echte Qualität finden.

Klaus Henkel hat mir dann netterweise Lupen mit echten Tripet-Linsensystem oder Achromaten gezeigt.

P.S. Am höheren Gewicht erkennt man die guten leider nicht. Das Gewicht spielt keine Rolle, da die, einfachen, bikon. Linsen sehr dick sind und das Metallgehäuse auch mit in die Rechnung eingeht.

Liebe Grüße Jorrit
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Werner in April 12, 2014, 09:36:35 VORMITTAG
Ich möchte auf den "Achromat-Test" verweisen:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=19428.0

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: olaf.med in April 12, 2014, 09:51:23 VORMITTAG
... und ich möchte den absolut richtigen Bemerkungen von Bernhard und Alfons über den Gebrauch von Lupen noch etwas hinzufügen:

Das nicht benutzte Auge ist geöffnet und der Blick frei geradeaus gerichtet.

Das erfordert etwas Übung und erzeugt bei Studenten zunächst die gesamte Bandbreite von Heiterkeit bis Unglaube, aber nur so kann man die Lupe entspannt über längere Zeit nutzen. Das gleiche gilt übrigens auch für das Arbeiten mit einem Monotubus. Ungeübte klagen zunächst über zwei verschiedene überlagerte Bilder, aber das Hirn (so eines vorhanden ;D) schaltet das nicht benötigte Bild nach kurzer Zeit einfach ab. Probiert's einfach einmal!

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 12, 2014, 13:00:37 NACHMITTAGS
Hallo,
Was mich aber noch mehr überrascht hat als die irreführende "Marken-Bezeichnung Triplet (c)" sind die völlig willkürlichen und irreführenden Angaben zur Vergrößerung. Bald werden noch Teleskope als Mikroskop, ein 10x als 40x Objektiv, ein normales Okular als GF Okular, eine einfache Linse als Apochromat, ... angeboten. Scheint ja alles ziemlich egal zu sein.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: MarkusP in April 12, 2014, 15:06:42 NACHMITTAGS
Hallo,
welche Einschlaglupe kann man denn nun bedenklich z.B. bei eBay kaufen ohne damit voll auf die Nase zu fallen? Ich denke dabei an eine Lupe die nicht im Hochpreissegment angesiedelt ist.
Ich muss gestehen, dass ich mir schon längst eine gekauft hätte wenn ich nicht durch die vielen Informationen unsicher geworden wäre, denn für Schrott sind mir auch 50 Cent schon zu viel  :)
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Herbert Dietrich in April 12, 2014, 15:26:51 NACHMITTAGS
Hallo Markus,

für welche Zwecke brauchst Du eine Lupe?
Um in Wald und Flur Kleintiere, Moose und Flechten oberflächlich zu betrachten genügt sicherlich
eine der preiswerteren Lupen, schau doch mal hier
  http://www.lupenhandel.de/index.php?cat=c56_Triplet--Lupen-Einschlaglupen-----Triplet-Lupen.html
da findest Du Einschlaglupen von € 8,90 bis zu € 130.--
Die beste Lupe ist die, die man immer dabei hat und auch benutzt. Ich habe von diesem Anbieter ein "Schweizer" 10x für 21,50 und bin zufrieden.

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Peter V. in April 12, 2014, 15:31:40 NACHMITTAGS
Hallo,

für diese Lupe (http://www.ebay.de/itm/10x-Juwelier-Lupe-Vergroserungsglas-Triplet-6-LED-Licht-/201065422936?pt=Hilfsmittel_f%C3%BCr_Sehbehinderte&hash=item2ed06ee058) hatte Stefan Hiller vor Jahren einmal eine Sammelbestellung aufgenommen und um die 20 oder mehr Lupen bestellt. Es gab anschließend Kommentare, in denen sich die Käufer sehr zufrieden mit der Qualität zeigten. Ich kenne (neben mir) auch einige zufriedene Besitzer, die allesamt der Ansicht waren, dass sie ihren Preis wert ist.  Ich meine, in dem nicht mehr vorhandenen Originalthread dazu habe es auch die Info gegeben, dass es sich in der Tat um ein Triplett handele.
Ich habe diese Lupe gerade noch einmal ausprobiert. Sie ist über einen recht weiten Bereich plan. Man erkennt durchaus leichte optische Fehler insofern, als ein zirkulärer Randbereich etwas "heller" wirkt als der zentrale Bereich. Das fällt aber nur bei kritischen, planen und sehr gleichmässigen Objekten (z.B. einen Blatt Papier mit Schrift etc. ) auf und stört im "Feldeinsatz" bei dreidimensionalen Objekten nicht. Aber es ist natürlich immer ein Frage, welche Erwartung man an ein solches Instrument stellt. Ich halte den Preis für angemessen.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Werner in April 12, 2014, 16:24:40 NACHMITTAGS
Hallo Markus!

Man muß den Text des Anbieters genau lesen. Wenn da was von 3 Linsen steht, oder "echtes Triplett", ist das in Ordnung.
Beispiel:
http://www.ebay.de/itm/Leuchtturm-verchromte-Prazisionslupe-10-fach-302628-/260879974799?pt=Briefmarke&hash=item3cbda8818f
Diese kann man empfehlen. Ich habe allerdings heute keine weitere bei ebay gefunden, das Angebot war auch schonmal größer. Ich hatte 2010 eine für 10 Euro gekauft, mit LED Beleuchtung, die ist tadellos. "Led Loupe Triplet 10x 21mm" - ist heute nicht mehr zu finden.
Von dieser hier würde ich die Finger lassen:
http://www.ebay.de/itm/SAFE-4683-Einschlaglupe-Metall-23-mm-10x-/380863894185?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item58ad41d2a9
"Markenprodukt" sagt nichts über die Optik aus, nur daß die Marke halt SAFE ist. Sieht auch wie ein zu billiges Blech-Stanzteil aus (das ist wohl das Metall), nicht entgratet und ist dafür aber viel zu teuer. Wenn das ein 3-Linser wäre, würden die das als Qualitätskriterium bestimmt angeben! Also vermutlich nur 1 dicke Linse, wenigstens ein mords Profit...
Es kann natürlich sein, daß ich Unrecht habe und das doch ein Triplett ist, aber aufgrund des vorliegenden Angebotstextes bleibe ich skeptisch - bald kommen wieder mehr und bessere Angebote.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Peter V. in April 12, 2014, 16:39:09 NACHMITTAGS
Hallo,

Nachtrag: Bei absolut korrekter Verwendung der von mir verlinkten  Lupe (direkt vor das Auge halten) ist der von mir beschriebene Effekt praktisch nicht mehr erkannbar. Und es ist bis fast an den Rand alles scharf. Ich kann sie für den Preis wirklich empfehlen. Wie gesagt, ich kenne einige zufriedene Nutzer.


Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Detlef Kramer in April 12, 2014, 17:03:29 NACHMITTAGS
Hallo,

die von Peter zitierte Lupe habe ich mir seiner Zeit auch zugelegt und bin sehr zufrieden damit. Sie zeichnet absolut plan und, für mich, ohne Farbfehler. Da ich eine ganz ähnliche besitze, die aber kein Triplet ist und die befürchteten Fehler zeigt, bin ich sicher, dass es sich bei der "guten" tatsächlich um ein achromatisch korrigiertes Triplet handelt. Ich kann es halt nicht überprüfen, weil ich nicht weiß, wie man die Linse demontieren kann. Das einzige, was man bemängeln kann, ist die Konstruktion der Beleuchtung. Das Batterie-Fach ist etwas primitiv gestaltet und es ist leicht möglich einen Draht-Anschluss abzureißen. Aber dann ist es immer noch eine gute Lupe, insbesondere, wenn man den Preis bedenkt.

Herzliche Grüße
Detlef
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: MarkusP in April 12, 2014, 17:30:53 NACHMITTAGS
Ich danke Euch für die hilfreichen Links.
Ich werde mir jetzt eine aussuchen und bestellen.

Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 12, 2014, 18:07:42 NACHMITTAGS
Zitat von: Detlef Kramer in April 12, 2014, 17:03:29 NACHMITTAGS
....weil ich nicht weiß, wie man die Linse demontieren kann. ....

Hallo,

da die Lötstation eh gerade eingeschaltet war ........

Es sind an den Verbindungsstellen von Kron- zu Flintglas leichte Kleberückstände zu erkennen, was hoffentlich keine trügerische Absicht ist. Der Linsenkleber ist auch wesentlich farbneutraler als der der russischen (Belomo) Einschlaglupen. Der von Werner vorgeschlagene "Achromat-Test" fällt ebenfalls positiv aus.

So, ich schraub's mal wieder zusammen.

Ein schönes Wochenende
Frank

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/148396_38408671.jpg) (http://s432.photobucket.com/user/eisenmeteorit/media/Forum/IMG_2309_zpsbebe4de9.jpg.html)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/148396_11834714.jpg) (http://s432.photobucket.com/user/eisenmeteorit/media/Forum/IMG_2314_zpsc6f0ca4e.jpg.html)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/148396_35231264.jpg) (http://s432.photobucket.com/user/eisenmeteorit/media/Forum/IMG_2312_zps41d77710.jpg.html)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/148396_28488354.jpg) (http://s432.photobucket.com/user/eisenmeteorit/media/Forum/IMG_2316_zps6a29095e.jpg.html)
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Oecoprotonucli in April 12, 2014, 19:14:40 NACHMITTAGS
Hallo Lupenreine,

wie bestimmt man eigentlich am besten die Vergrößerung, wenn es nicht draufsteht? Brennpunkt suchen mit einer Lichtquelle, Zentimeter ausmessen und dann 25 durch den Messwert teilen?

Ich habe hier eine Hand-Leselupe, die dürfte dann nur so um die 2x vergrößernd sein, und eine alte Einschlaglupe, deren 2 getrennt klappbare Linsen (und Gehäuse) aus Plastik zu bestehen scheinen. Die Einschlaglupe dürfte dann (mit beiden Linsen übereinander) 10x vergrößern, aber es kommt mir eigentlich weniger vor - vielleicht stimmt also meine Messmethode nicht? Linsendurchmesser ca. 1,8 cm. Und die Bildqualität finde ich dann gar nicht mal schlecht - oder macht sich das erst bei stärkeren Lupen so richtig bemerkbar mit den Abbildungsfehlern? Auf der Einschlaglupe steht nichts außer: "log:" (ohne Anführungszeichen, aber mit dem Doppelpunkt). Das ist doch wohl nichts Berühmtes  ;) ?

Besten Gruß

Sebastian
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 12, 2014, 19:40:35 NACHMITTAGS
Hallo.

Ich habe meine bei Krantz gekauft. Aber die beiden guten Ebay-Artikel scheinen auch brauchbar zu sein. Die einfachen für ca 10 Euro (Triplet (c) ) finde Ich persönlich grottenschlecht. Es sei den, man konzentriert sich ausschließlich auf den Bildinhalt im Mittelpunkt. Auf jeden Fall muß man unheimlich aufpassen und lieber eine Lupe kaufen, die z.B. hier empfohlen wurde. Sonst fällt Jeder neu rein. Eventuell sollte man solche Themen sogar extra im Forum "festpinnen", damit es Jeder liest. Danke für die rege Beteiligung.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Werner in April 12, 2014, 20:49:27 NACHMITTAGS
Hallo Sebastian!

Genau so macht man es. Die Lichtquelle sollte aber weit weg sein, sonst muß man f über die Abbildungsgleichung berechnen.
Am einfachsten nimmt man die Wand gegenüber einem Fenster (offen, wenn ein Fensterkreuz da ist).
Einen Maßstab auf die Wand halten und die Lupe so lange darauf verschieben, bis ein Baum oder so scharf abgebildet wird.
Die Linsenmitte genügt als Bezugsebene, es geht aber auch der Linsenscheitel ohne großen Fehler.
Die Vergrößerung ist dann 25 geteilt durch die Fokuslänge. Bei 8 cm also ungefähr dreifach.
Bei dicken Einschlaglupen ist die Bezugsebene ungefähr 1/3 der Linsendicke hinter dem Scheitel.

Die Sonne ist als Lichtquelle weniger geeignet, weil deren Bild viel zu hell ist und außerdem Löcher brennt.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Bob in April 13, 2014, 00:02:15 VORMITTAG
Hallo zusammen,

ich hatte mir diese Lupen für je 1€ ersteigert:

http://www.ebay.de/itm/Einschlaglupe-20x-Triplet-Optoview-/221414469088?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item338d54ade0
http://www.ebay.de/itm/Einschlaglupe-20x-5-Linsen-Optoview-/221415059559?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item338d5db067

Es handelt sich bei beiden Typen um primitive einlinsige Lupen mit 10-facher Vergrößerung.
Auf meine Reklamation hin bekam ich mein Geld erstattet, die Lupen werden aber weiterhin angeboten, und ich glaube nicht, dass man da etwas anderes geliefert bekommt als meine 1-Linser. Das finde ich schon ziemlich abgebrüht, zumal konkret Angaben zum Linsenaufbau gemacht werden.

Schöne große 2-linsige Lupen mit geringer Vergrößerung kann man übrigens aus den Frontlinsengruppen alter Telezooms gewinnen.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 13, 2014, 00:07:18 VORMITTAG
Hallo,
Wer Probleme mit dem Aufhalten beider Augen hat. Hierfür gibt es 3 Tricks:
1.) Man schaut mit dem dominaten Auge durch die Lupe. Im Zweifelsfall ist es dabei völlig irrelevant, ob man Rechts- oder Linkshänder ist.
Ein Fehler, den auch viele Schützen machen.
2.) Eine Augenklappe (Piraten der Karibik lassen grüssen) ;)
3.) Einfacher. Man verdeckt das zweite Auge mit der Hand, die die Lupe hält.
Entscheidend ist die Vermeidung eines hellen, kontrastreichen Bildes für das unbeteiligte Auge. Dann hat es das Gehirn viel leichter, es auszublenden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Augendominanz

EDIT: Hallo Bob.
Danke für die Aufklärung. Scheinbar gibt es noch viele andere solcher Fälle. Wobei 1 Euro jetzt zu verschmerzen gewesen wären.
Aber trotzdem ärgerlich. :(

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Klaus Herrmann in April 13, 2014, 10:43:45 VORMITTAG
Hallo Bob,

das kann eigentlich nur ein seriöses Unternehmen sein. Das ist doch Beyersdörfer, der hier im Forum unter Lieferanten verlinkt ist:

http://www.mikroskop-shop24.de/

??? ;D ???
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 13, 2014, 13:09:15 NACHMITTAGS
Noch etwas Interessantes zu der von mir abgebildeten Lupe:
Schaut man durch die Seite, auf der sich der LED-Ring befindet - natürlich bei ausgeschalteter Beleuchtung -, ergibt sich ein ca. 20% größerer Gesichtsfelddurchmesser.
Also von ca. 20mm auf 24mm, bei identischer Randschärfe.

Viele Grüße
Frank
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Oecoprotonucli in April 13, 2014, 13:16:14 NACHMITTAGS
Zitat von: Bob in April 13, 2014, 00:02:15 VORMITTAG
Auf meine Reklamation hin bekam ich mein Geld erstattet, die Lupen werden aber weiterhin angeboten, und ich glaube nicht, dass man da etwas anderes geliefert bekommt als meine 1-Linser. Das finde ich schon ziemlich abgebrüht, zumal konkret Angaben zum Linsenaufbau gemacht werden.

Hallo Bob,

in dem einen Auktionstext gibt es wohl noch das Schlupfloch, dass ein "Markenname" gemeint sein könnte. Der Text zum 5-Linser ist allerdings so eindeutig, dass man da wohl eine rechtliche Handhabe hätte, wenn man dem Verkäufer auf die Finger klopfen wollte.

Viele Grüße

Sebastian
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 13, 2014, 16:29:31 NACHMITTAGS
Hallo,
Als nächstes kommt bestimmt eine Anzeige: "Mit echten 5x Linsen" (beim Kauf von 5x Lupen). ;) Glücklicherweise wissen zumindest Wir, welche jetzt wirklich gut sind. Mir tun aber die 1000x Nutzer leid, die entweder schon vor Jahren eine gekauft haben oder noch kaufen werden.

OT: Mich ärgern diesbezüglich auch die immer "abgebrühteren" AGBs bei Banken, Versicherungen, ..... Es wird immer Alles versprochen, ....

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Peter V. in April 13, 2014, 17:32:44 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat von: Klaus Herrmann in April 13, 2014, 10:43:45 VORMITTAG
Hallo Bob,

das kann eigentlich nur ein seriöses Unternehmen sein. Das ist doch Beyersdörfer, der hier im Forum unter Lieferanten verlinkt ist:

http://www.mikroskop-shop24.de/

??? ;D ???

was mich viel mehr fasziniert, ist, wie dieses Geschäftsmodell (findet man ja bei vielen Ebay-Verkäufern) funktioniert: Klar ist, dass der Verdienst ausschließlich über den Versand generiert werden kann, indem die tatsächlichen Versandkosten vermutlich deutlich niedriger liegen. Macht bei den ganzen 1 EUR-Artikeln hier incl. Versand 5,99 EUR. Nun kostet der Versand ja trotztdem noch etwas (vielleicht 2 EUR?), bleiben 3,99 EUR übrig. Wenn man dann die Ebay-Gebühren und den Aufwand (Einstellung, Geschäftsabwicklung, Verpackung, Adressierung,) berechnet, dazu den vielleicht nur im Centbereich liegenden tatsächlichen Artikel-Einkaufspreis berechnet, frage ich mich, wie man da ein adäquater Gewinn in Relation zum Aufwand entstehen kann. Aber ich bin halt kein Geschäftsmann - irgendwie wird es sich schon rechnen  ???

Herzliche Grüße
Petzer
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 13, 2014, 18:14:27 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in September 10, 2010, 23:50:53 NACHMITTAGS
..... Egal, ich mag sie (auch wenn die Gehäuseschrauben locker werden mit der Zeit....) . .....

Hallo Martin,

ich duldete meiner Lupe lange dieses Eigenleben. Eine Federscheibe für den richtigen Gegendruck (als Ersatz für eine der Unterlegscheiben) und ein Tropfen Schraubensicherung machten sie dann wieder zum Gebrauchsobjekt ohne eigenen Willen.

Viele Grüße
Frank
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Bob in April 13, 2014, 18:36:00 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich hatte Firma Beyersdörfer den Mangel an den gelieferten Artikeln erklärt und darum gebeten, zu prüfen, ob sie die betroffenen Artikel gegen Ware in der beschriebenen Ausführung umtauschen könnten. Die Antwort war, dass sie entsprechende Ware nicht liefern könnten.  Weiterhin werden die selben Artikel aber mit unveränderter Beschreibung angeboten, bei ebay und im eigenen Online-shop sogar zum Preis von 20€. Als seriös kann ich das nicht bezeichnen.

Bei einem Gemischwaren-verramscher, der containerweise billig-Ware importiert, nach Bedarf noch ein paar CE-ähnliche Zeichen aufklebt, und dann mit dem nächsten Container weitermacht, hätte mich so eine Reaktion nicht speziell gewundert. Der Name "Lupengigant" lässt aber schließlich auf ein größeres Vorhaben und die Konzentration auf einen Produktbereich schließen, und da scheint mir so eine kurzfristige Sichtweise nicht empfehlenswert zu sein.

Zur Wirtschaftlichkeit dieses Handelns: Ich sehe das vielleicht etwas optimistisch, aber ich denke doch, dass Leistung nach wie vor die beste Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg ist. Würde dieser Händler solche Grundsätze zumindest vage im Auge behalten, dann kämen auf seine Produkte nach und nach auch mehr als nur ein Bieter mit Gebot 1€ zusammen, und gleichzeitig ließe sich die abgesetzt Menge steigern. So wie das jetzt läuft ist das sicherlich nicht rentabel.
An den Versankosten dürfte zumindest dieser Händler auch nichts verdienen, die Mengen sind dafür zu gering. Und was kann man bei unseren Kostenstrukturen mit einem Euro noch einbuchen, lagern, kaufmännisch abwickeln, zusammensuchen, einpacken... .

Viele Grüße,

Bob


Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Lupus in April 14, 2014, 08:43:42 VORMITTAG
Hallo,
das Problem ist doch nicht der Anbieter einer minderwertigen 1€ Lupe sondern die Geiz-ist-geil-Mentalität der Käufer. Selbst jemand, der wenig Ahnung von Optik hat - und wer weiß was ein Triplett ist hat bereits etwas Ahnung - wird doch nicht ernsthaft erwarten, für den Preis eine hochwertige Optik zu erhalten? Ein "Schnäppchen" macht jeder gerne - aber gibts die millionenfach?
Und das Geschäftsmodell ist ganz einfach: Stückzahl = umgekehrt proportional Preis. Selbst ein Gewinn von nur 1€ ergibt bei nur 10000 Verkäufen bereits einen guten Nebenverdienst ..... und der e-bay Markt ist ja weltweit. Und gerade die geringen Preise erzeugen eine künstliche Nachfrage - man kauft etwas, obwohl man es nicht benötigt.

Hubert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 14, 2014, 11:55:24 VORMITTAG
Hallo Hubert,
Trotzdem gibt es echte Triplet Lupen schon um die 20 Euro und einfache Billiglupen für 40 Euro.
Daher läßt sich die Qualität leider nicht am Preis festmachen. Bei 1 Euro sollte allerdings eine gewisse Skepsis angesagt sein.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Lupus in April 14, 2014, 14:58:07 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,
wo gibts denn eine einfache Billiglupe für 40€ ?  Die Quelle für dieses Schnäppchen würde mich interessieren.

Hubert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Detlef Kramer in April 14, 2014, 15:21:07 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,

schau Dir doch einfach Peters Zitat/link an. Die ist wirklich sehr gut und kostet ca. 15 €. Und Frank hat ja nun eindeutig belegt, dass es sich um ein Triplett handelt.

Detlef
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 14, 2014, 17:45:07 NACHMITTAGS
Hallo Safari,
Und ist es eine echte Triplet Linse? Hier geht es ja nicht darum, ob eine Lupe brauchbar ist oder vergrössert. Es sollte schon "drin sein", was draufsteht. Und bei Einfachlinsen gibt es halt starke Restfehler (Farbfehler und Schärfefehler) im Randbereich.

Hallo Hubert,
Es ist leider halt nicht so, daß eine teure Lupe auch automatisch die bessere Linse / Linsensystem besitzt. Wo Ich jetzt nun aber die einzelnen, schlechten Lupen gefunden habe, kann Ich nicht mehr sagen. Schließlich habe Ich nach den besseren gesucht. ;) :)
Selbst das Material ist nicht immer maßgebend bei der Preisgestaltung.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Lupus in April 14, 2014, 18:07:41 NACHMITTAGS
Hallo Detlef,

danke für den nochmaligen Hinweis, ich bezweifle nicht dass diese Lupe ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hat, und die Bilder zeigen ja auch den komplexeren optischen Aufbau. Ich ziehe selbst Uhrmacherlupen vor, man hat beide Hände frei zum Hantieren, und die besseren mit aplanatischer Optik liegen auch bei etwa 17.- - 20.- €.

Hallo Jorrit,

Meine Frage nach der einfachen Billiglupe für 40 € war nur ironisch gemeint. Es gibt zwar tatsächlich Lupen mit einfacher Linse für den Preis, das sind dann aber Handlupen mit großem Durchmesser und preislich gar nicht mit den kleinen Einschlaglupen vergleichbar - und insofern auch kein Widerspruch dazu dass höherer Preis oft bessere Qualität bedeutet (ich rede nicht von No-name-Produkten bei e-bay). Das ist doch bei Mikroskopen nicht anders, aber nicht jeder braucht die höhere Qualität für seine Zwecke.

Hubert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: beamish in April 14, 2014, 19:43:44 NACHMITTAGS
Hallo,

ich hatte mir damals auch die 6 LED China-Lupe mit dem wirklich echten Triplet gekauft. Superbillig, supergeil...
Beim zweiten Batterie-/Knopfzellenwechsel ist bei mir dann aber auch ein Kabelchen abgegangen. Ein unlötbares Problem. Nun gut, immer noch eine anständige Lupe.
Bin dann aber doch zu meiner Belomo zurückgerudert (habe inzwischen auch eine zweite als Ersatz).
Seit 1995 ist die Firma in Weißrußland übrigens ein Joint-Venture von Zeiss: http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Zeiss_Jena_%28Unternehmen%29
hier noch eine natürlich völlig wertfreie Werbung dafür: http://www.richardspens.com/?page=accessories/loupes.htm ;-)

Grüße

Martin
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 14, 2014, 20:13:46 NACHMITTAGS
Zitat von: Lupus in April 14, 2014, 18:07:41 NACHMITTAGS
Meine Frage nach der einfachen Billiglupe für 40 € war nur ironisch gemeint. Es gibt zwar tatsächlich Lupen mit einfacher Linse für den Preis, das sind dann aber Handlupen mit großem Durchmesser und preislich gar nicht mit den kleinen Einschlaglupen vergleichbar - und insofern auch kein Widerspruch dazu dass höherer Preis oft bessere Qualität bedeutet (ich rede nicht von No-name-Produkten bei e-bay).
Hallo Hubert,

Leider ist es eben nicht oft so. Wie es ja auch Beispiele hier in diesem Thread beweisen. Es geht hier auch nicht um Handlupen. Obwohl das auch bei Handlupen zutrifft. Wenn ea so währe, dann gäbe es diesen Thread nicht. ;) Und es handelt sich auch nicht um Noname Produkte. Sondern z.B. um "Triplet (c)"-(Markenlupen). Wobei hier die Marke durchaus mit noname gleichzusetzen ist. Oder auch nicht, da es sehr viel bessere echte Triplet Noname Lupen gibt. Fakt ist, daß hier weder der Name noch die Qualität oder das Material zwingend preisrelevant sind. Der Thread macht das deutlich klar!

Liebe Grüße, Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Lupus in April 14, 2014, 22:21:00 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

ZitatFakt ist, daß hier weder der Name noch die Qualität oder das Material zwingend preisrelevant sind. Der Thread macht das deutlich klar!

der Thread zeigt nur Folgendes: Als Triplet bezeichnete (Einschlag-)Lupen bestehen entgegen der Bezeichnung nur aus einer Einzellinse, wenn sie im Preisbereich deutlich unter 10 € liegen. Lupen mit dem Markennamen Triplet(R) bestehen ebenfalls aus einer Einzellinse (sie kostet typischerweise 8.90 €). Und echte Triplet-Lupen bekommt man - wie in dem Beispiel mit den 6 LED - ab 12.50 €.

Und wenn man etwas recherchiert, findet man, dass andere echte Triplet-Lupen oder anders korrigierte achromatische oder aplanatische Systeme für etwa ab 15-25 € erhältlich sind. Und die sind dann auch alle solide mit hochwertiger Metallfassung gefertigt.
Ich erkenne jedenfalls, dass man für mehr Geld auch bessere Lupen bekommt.

Hubert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 14, 2014, 23:14:11 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,
Klasse. Dann machen Wir folgeden Deal. Ich schicke Dir sagen Wir 4x einfache Lupen zu einem hohen Preis mit Rechnung (wie im Thread auch verlinkt) und Du schickst Mir dafür 4x echte günstigere Lupen mit echtem Triplet Linsen System + der Preisdifferenz. Nach deiner Auffassung ist das ja unmöglich. ;D
Und dann darfst Du deinen Beitrag gerne noch einmal posten, wenn Du dann immer noch daran glaubst. ;)

Folgender Tausch:
Du bekommst
http://www.ebay.de/itm/SAFE-4683-Einschlaglupe-Metall-23-mm-10x/231185685614?_trksid=p2047675.c100011.m1850&_trkparms=aid%3D222003%26algo%3DSIC.FIT%26ao%3D1%26asc%3D22168%26meid%3D6207184303274963013%26pid%3D100011%26prg%3D9590%26rk%3D2%26rkt%3D10%26sd%3D380863894185 (43 Euro)
oder
http://www.lupengigant.de/Einschlaglupen/Einschlaglupe-20x-5-Linsen-Optoview (19 Euro)
oder
http://www.lupenhandel.de/product_info.php?info=p412_einschlaglupe-10x--25mm-mit-licht-led.html&XTCsid=a2c932cf49fa3fffebaab3adbd3c98cb (12,90)
und Ich bekomme dafür
http://www.ebay.de/itm/10x-Juwelier-Lupe-Vergroserungsglas-Triplet-6-LED-Licht-/201065422936?pt=Hilfsmittel_f%C3%BCr_Sehbehinderte&hash=item2ed06ee058 (12,50) + die Differenz von sagen Wir mal (43-12,50 = 30,50 Euro) oder 6,50 oder 0,40

Das ist doch ein faires Angebot. Du hast ja dann die besseren Lupen. Sind ja schliesslich auch teurer. ;D

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Lupus in April 15, 2014, 00:15:15 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

jetzt wird Deine Argumentation aber ziemlich skuril, wenn man will findet man auch Einschlaglupen für über 200 €. Und es gibt auch bei Lupen mit Einfachlinse billigste ganz aus Kunsstoff und sehr hochwertige mit entspiegeltem, hartvergütetem Glas und polierter Edelstahlfassung. Aber ich vergleiche eben nicht Äpfel mit Birnen.

Und Du solltest auch die Beiträge ganz lesen, ich habe ja gesagt, dass ich ominöse No-Name-Produkte bei e-bay ausschließe, und das bezieht sich gerade auf Dein 43 € -Beispiel mit Hammerschlaglackierung von einem Briefmarkenhändler (!).

Hubert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Werner in April 15, 2014, 09:07:57 VORMITTAG
Safaris Lupe ist ein echtes Triplett!

Ich habe eine identische. Im Text waren seinerzeit 3 Linsen erwähnt, was mich zum Kauf bewog.
Der Achromat-Test wird eindeutig bestanden - zerlegt habe ich sie auch nicht.

Vorher hatte ich die Falsche gekauft - was der Grund für den Start dieses inzwischen langen Threads war.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 15, 2014, 12:37:45 NACHMITTAGS
Hallo Hubert
Meine Angaben sind nicht skurril sondern beziehen sich exakt auf die Links im Thread und im übrigen auch auf die Thematik des Threads.
Du dagegen drehst die Thematik so hin, wie Sie gerade paßt. Im Zweifelsfall werden halt alle nicht passenden Angebote auch von Händlern ignoriert oder ausgeschlossen. Da solltest Du eventuell selbst einmal die Beiträge im Thread lesen und auch die entsprechenden Links. Lupen-Handel und Lupen-Gigant sind zumindest keine ominöse Ebay-Händler. ;) Und dann wird auch noch auf völlig andere Arten von Lupen und Mikroskope in völlig anderen Preissegmenten verwiesen. Ziemlich skurril. ;) Zumindest ist bewiesen, daß deine Aussage nicht stimmt und auch, daß es Billiglupen für 40 Euro gibt. Es sei denn, man schließt halt Alles aus. ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 15, 2014, 16:51:11 NACHMITTAGS
Zwischen dem Geplänkel, ....... mal was Interessantes zu den Handlupen:

Von Martin Mach, aus seinem Bärtierchen-Journal Juni/Juli 2007. Wirklich sehr lesenswert.

http://www.baertierchen.de/jun2007.html
http://www.baertierchen.de/jul2007.html#stein

Auf dessen Homepage http://www.baertierchen.de/archiv.html finden sich für August bis Oktober 2007
weitere drei Folgebeiträge zu Outdoor-Gerätschaften (Unterwegs III, IV und V).

Gruß
Frank
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 15, 2014, 17:14:05 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in September 09, 2010, 23:41:16 NACHMITTAGS
Hallo,

Daß ein "Triplet" nicht unbedingt ein Triplet sein muß, kann man auch hier nachlesen:
http://www.baertierchen.de/jun2007.html

Herzlich, Martin

der auch die weiteren (früheren/späteren) Seiten vom Bärtierchenjournal empfielt...

Hallo Frank,
Hatte Martin schon geschrieben. Sehr informativ!
Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 15, 2014, 18:19:05 NACHMITTAGS
Zitat von: the_playstation in April 15, 2014, 17:14:05 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in September 09, 2010, 23:41:16 NACHMITTAGS
Hallo,

Daß ein "Triplet" nicht unbedingt ein Triplet sein muß, kann man auch hier nachlesen:
http://www.baertierchen.de/jun2007.html

Herzlich, Martin

der auch die weiteren (früheren/späteren) Seiten vom Bärtierchenjournal empfielt...

Hallo Frank,
Hatte Martin schon geschrieben. Sehr informativ!
Liebe Grüße Jorrit.

Oh, ja!
Ich glaube von Martin (beamish) hatte ich sogar die Information. Ist nun fast 4 Jahre her, Alzheimer lässt ........

Gruß
Frank
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 15, 2014, 19:15:45 NACHMITTAGS
Hallo Frank
Macht ja Nichts. Kann man gar nicht oft genug posten.

Heute ist mir eine neue Art der Trick-Triplet-Lupen unter die Augen gekommen. Die Chinesen lernen immer mehr dazu. Das Objekt war eine normale Einschlaglupe mit der Aufschrift Tripet. Angeblich eine echte Triplet. Nach dem Durchschauen erste Skepsis. Ich sehe Farbfehler. Kann doch nicht sein. Also schnell aufgeschraubt. Zum Vorschein kam eine Einfachlinse, in der in der Mitte eine Tallie eingeschliffen war, damit Sie so aussieht, wie eine echte Triplet-3-Linsen-Kombunation. Damit der Schwindel nicht auffliegt, wurde Sie Aussen schwarz lackiert. Erst die Untersuchung mit dem Stemi brachte das Ergebnis. Ich frage mich. Was kommt als nächstes. Zwei feine Rillen an den Übergängen der eingeschliffenen Dreiteilung + extra aufgebrachte Klebereste, damit es noch echter aussieht?

Bisher kannte Ich derartige Mühen nur bei gefälschten Originalschwertern aus der Spätantike.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Herbert Dietrich in April 15, 2014, 19:41:44 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

das ist ja unglaublich mit welchen Tricks heute gearbeitet wird, aber Du hast ja sicher schon eine umfangreiche Vergleichsammlung
an Einschlag-Lupen und gehst den Burschen niocht auf den Leim.
Welche Lupe kannst Du guten Gewissens empfehlen? Vergrößerung so 10X, für Wald und Wiese geeignet.

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 15, 2014, 20:31:56 NACHMITTAGS
Zitat von: the_playstation in April 15, 2014, 19:15:45 NACHMITTAGS
.... Zum Vorschein kam eine Einfachlinse, in der in der Mitte eine Tallie eingeschliffen war, damit Sie so aussieht, wie eine echte Triplet-3-Linsen-Kombunation. Damit der Schwindel nicht auffliegt, wurde Sie Aussen schwarz lackiert. .....

Hallo Jorrit,

jetzt verstehe ich die Marketingstrategie nicht ganz. Ist man denn wirklich der Meinung, die prägende Eigenschaft einer solchen Lupe (Beseitigung der Bildfehler) mit einem angedeuteten dreilinsigen Aufbau vorgaukeln zu können?
Denn in genau dieser Reihenfolge, - 1. Triplet Lupenbezeichnung - 2. nicht vorhandene Bildfehler - 3. 3-linsiger Aufbau -, erfolgt doch die Beurteilung einer solchen Optik! Treffen 1 und 2 zu, wird keiner die Lupe öffen um Punkt 3 zu kontrollieren (naja, einige schon  ;) ). Trifft 2. nicht zu, welchen Sinn macht es dann, einen Steinheil-Typ nachzuahmen?

nicht ganz ernst gemeint:
Oder ist es nur die harte Evolution des Marktes? Die Bezeichnung Triplet allein reicht nicht mehr, der Kunde ist unzufrieden. Hinzu kommt jetzt eine 90-60-90 Lügenlinse. Geht eine Zeit lang gut, aber auch dann ist der Kunde wieder unzufrieden. Nun folgt die Beseitigung der Bildfehler, bei gleichzeitigem Preisanstieg. Der Kunde ist zufrieden.
jetzt wieder ernst gemeint:

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 15, 2014, 20:51:38 NACHMITTAGS
Hallo.
Ja. Ich habe mittlerweile, Ich wollte es jetzt einfach mal wissen, 24x Einschlaglupen getestet.
Sehr gut sind:
BelOMO 10x (keine erkennbaren Farbfehler) Z.B. Lupen-Center / lupenhandel.de (Eines der wenigen Exemplare)
O 53, O 54, O 55, O 56 Holland bei Krantz. Auch sehr zu empfehlen wegen dem mitgelieferten Lederetui.

Die Ausbeute ist erschreckend niedrig. Bisher 5x von 24x getesteten Lupen. Die Liste wird noch vervollständigt.
Ausser Konkurrenz ist die Einklapplupe Beta-Lupe. Aber die kostet auch satte 110 Euro. Sie hat eine Besonderheit.
Man benutzt Sie nicht direkt vor dem Auge, wie sonst üblich.

Hallo Frank,
Es scheint einfach billiger zu sein, einfache Linsen mit Unterteilungen und Lackierung auszustatten.
Ein Deteilbild der (Linse) macht sich wahrscheinlich auch gut als glaubhafter "Beweis" einer angeblich hochwertigen Optik.
Man kann dann halt mehr verlangen, und die Mehrkosten sind wahrscheinlich gering. Ich werde Sie auf jeden Fall behalten.
Als besonderes Vorzeige-Stück.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Peter V. in April 15, 2014, 20:56:36 NACHMITTAGS
Hallo Herbert,


ZitatHallo Jorrit,

das ist ja unglaublich mit welchen Tricks heute gearbeitet wird, aber Du hast ja sicher schon eine umfangreiche Vergleichsammlung
an Einschlag-Lupen und gehst den Burschen niocht auf den Leim.
Welche Lupe kannst Du guten Gewissens empfehlen? Vergrößerung so 10X, für Wald und Wiese geeignet.

Herzliche Grüße
Herbert


Wie in diesem Thread schon merhfach erwähnt: Von mir...und Detlef...und Safari.....und Werner (und viele kenne zahlreiche andere zufriedene Besitzer dieser Lupe):

http://www.ebay.de/itm/10x-Juwelier-Lupe-Vergroserungsglas-Triplet-6-LED-Licht-/201065422936?pt=Hilfsmittel_f%C3%BCr_Sehbehinderte&hash=item2ed06ee058

Die ist tadellos, randscharf und farbfehlerfrei.

Mit höchster Wahrscheinlichkeit ist diese (http://www.krantz-online.de/de/online-shop/___product/2826/___showCat/177/___pageid/16/lupe_10x.html) (deutlich teurere Lupe) bei Krantz mit dem Modell des China-Versenders identisch! Auch, was die Ausstattung betrifft.

Glaubst Du es nicht? Oder hast Du in dem ganzen Lupengewimmel dieses Threads die Übersicht verloren?  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 15, 2014, 21:06:03 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Diese Lupe ist gerade zu mir unterwegs und wird dann natürlich auch getestet und verglichen. Insgesamt teste Ich dann etwa 30x Lupen.
Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: treinisch in April 15, 2014, 21:23:13 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

Zitat von: Frank D. in April 15, 2014, 20:31:56 NACHMITTAGS
jetzt verstehe ich die Marketingstrategie nicht ganz. Ist man denn wirklich der Meinung, die prägende Eigenschaft einer solchen Lupe (Beseitigung der Bildfehler) mit einem angedeuteten dreilinsigen Aufbau vorgaukeln zu können?

heutzutage ist ein schwieriges Konzept. Aber ich glaube, genau das ist etwas, das den Zeitgeist dominiert.

Der Tenor (hat ihn Aldi etabliert? Oder Saturn? Keine Ahnung!) ist doch irgendwie, dass alles machbar ist, auch für fast umsonst.

Der »Normalbürger« sieht doch die Farbfehler und Randunschärfen gar nicht, hat aber mal gehört Triplet sei (man verzeihe mir die Wortwahl) geil. Normalbürger+ ist interessanter! Da er eine gewisse Bauernschläue hat, ist er ein Multiplikator, denn er tut Dinge die für Normalbürger- unheimlich kompetent aussehen! Lupen aufschrauben und Sätze mit unbekannten Wörtern murmeln.

(Der Delphintest für Grundschüler legt nahe, dass «unbekannte Wörter murmeln können» ein Bildungsniveau ist)

Er schraubt also auf und sieht oha! Triplet! Bei dem Preis? Kaufen wir doch direkt mal für die Schule!

Zusammen mit einem weiteren Faktor, nämlich, dass Firmen außerhalb der 1. Welt um jeden Cent Gewinn kämpfen ergibt das eine qualitätsfeindliche und produktverachtende aber »wirtschaftlich vernünftige« Strategie.

Ich glaube es handelt sich um einen Trend, denn wie sonst wäre Eukalyptusbad ohne Eukalyptus, Wasabi ohne Wasabi oder Pesto ohne Pesto zu erklären?

Oder um zum Wein zu kommen: Jeder Sensorik-Legastheniker weiß, dass Zeug muss trocken sein. Wie das Triplett. Durchoxidierte Mischpampe mit Pferdestallaroma ist egal, Hauptsache Einkerbung reingeschliffen – schön sauer.

Herzliche Grüße

Timm

P.S: Ja, ich weiß, trocken ist nicht gleich sauer, aber der oben zitierte Geschmackslegastheniker weiß das nicht ....

P.P.S: Die vielfach zitierte Lupe aus der Sammelbestellung von Stefan Hiller habe ich auch. Sie lebt noch. Habe für meine Kinder auch welche gekauft, aus meiner Sicht ein absolutes Top-Produkt!
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Herbert Dietrich in April 15, 2014, 21:26:43 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

die in dem Link angezeigte Lupe habe ich gestern schon bestellt :-)
Heute kam die 1.-- EURO-Lupe von lupengigant an, per DHL Packet, ein Rücksendeschein war auch gleich dabei.
Natürlich nur e i n e  Linse, beim Test mit einem Zeiss Objektmikrometer Einteilung 1mm in 1/10 - 1/20 und 1/100mm
waren die 1/20mm gerade noch, mit der "Schweizer"Lupe (2 plankonvexe Silikatlinsen) waren die 1/20mm besser
und im Zeiss Stemi bei 10fach hervorragend zu trennen.
Ich werde die 1.-- EURO Lupe behalten, ins Auto legen und im Bedarfsfall dabei haben, empfehlen kann ich sie aufgrund der
Portokosten von 4,99 nicht. Aber für mich war es einen Versuch wert.

Herzliche Grüße
Herbert

Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Peter V. in April 15, 2014, 22:09:20 NACHMITTAGS
Hallo,

wo wir gerade so schön dabei sind....

Dieses (http://www.ebay.de/itm/BE88-45X-Mini-Mikroskop-Taschengeld-LED-Light-Schmuck-Lupe-Loupe-Objektiv-/251505625665?pt=Uhrmacherwerkzeug&hash=item3a8ee74a41) "Mikroskop" ist für mich mittlerweile zu einem nahezu unverzichtbaren Instrument geworden! Kein Scherz - ich meine das wirklich ernst und habe sie an verschiedenen Stellen liegen. Die LED ist superhell, das Bild ordentlich und die Vergößerung geschätzt 20 - 25x  (45x ist wohl etwas übertrieben).
Ich möchte sie nicht mehr missen. "Entdeckt" und hier vorgestellt hat sie seinerzeit mal Bernhard Lebeda, wenn ich mich recht erinnere. Hätte er sie nicht gelobt, wäre ich sicher niermals auf die Idee gekommen, dieses eher an einen Scherzartikel aus dem Kaugummiautomaten erinnernde Teil zu bestellen. Aber sie ist wirklich gut und meine Lieblingslupe für richtig hohe Vergrößerungen. Jedenfalls ist sie schneller zur Hand als das Stereomikroskop.  ;)
Sie wird auf Ebay von mehreren China-Händlern für unter 2 EUR incl. Versand abgeboten (fragt mich nicht, wie das geht  ???  ???  ???)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Peter V. in April 15, 2014, 22:17:26 NACHMITTAGS
Hallo Safari,

ich weiß gar nicht mehr, wie teuer sie damals in der Sammelbestellung war. 5 EUR ist natürlich ein "geiler" Preis, aber die 12.50 EUR sind ja auch noch erträglich.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Werner in April 15, 2014, 22:34:14 NACHMITTAGS
Lupe mit eingeschliffener Taille...

Die Idee stammt schon aus dem Jahr 18xx. Ich habe mir den Namen dieser Lupenbauart aber nicht gemerkt.
Das hat aber nichts mit dem Vortäuschen eines Tripletts zu tun, sondern mit dem Verkleinern der Bildfehler durch Abblenden. Damit wird das abbildende Lichtbündel schmäler - bei der Kamera zieht man die Blende zu. Das geht auf Kosten der Bildhelligkeit, aber das fällt bei einer Lupe ja nicht auf...
Mir ist ein echtes Triplett aber doch lieber. Wobei es da auch theoretisch Unterschiede gibt. Man kann zwei oder sogar drei verschiedene Glassorten verwenden und hat vier Krümmungsradien als Variable, damit kann man eine Menge Fehler kompensieren.
Das wird aber bei Lupen warscheinlich nicht gemacht - weil mans dort nicht merkt - höchstens bei hochwertigen Ferngläsern oder Militäroptiken. Lupen-Tripletts sind warscheinlich aus zwei billigen Glassorten und zwei gleichen Linsenradien geschliffen, das ist in jedem Fall noch besser als eine dicke Einzellinse (wobei hier die Linse auf 2 cm abgeblendet ist, bei Taille noch kleiner).

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Alfons Renz in April 16, 2014, 08:34:45 VORMITTAG
Hallo Werner,

Coddington war es, der die Taille im frühen 19. Jahrhundert eingeführt hat.  Einfach und effizient! Erfunden haben dieses Prinzip, wie so oft, Andere:

http://en.wikipedia.org/wiki/Coddington_magnifier

Ein weiterer Vorteil solcher einfachen Linsen: Da kann sich keine Verschraubung lösen und die Linsen samt Zwischenstücken herauspurzeln lassen.

Herzliche Grüße,

Alfons
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Detlef Kramer in April 16, 2014, 08:51:10 VORMITTAG
Hallo Peter,

Zitatich weiß gar nicht mehr, wie teuer sie damals in der Sammelbestellung war. 5 EUR ist natürlich ein "geiler" Preis, aber die 12.50 EUR sind ja auch noch erträglich.
Ich habe sie seiner Zeit selbst bestellt und erinnere mich an einen Preis von ca. 15 €. Klar, dass die in China selbst um einiges billiger zu bekommen sein wird. Aber deshalb nach China fliegen ...?

Herzliche Grüße
Detlef

Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Oecoprotonucli in April 16, 2014, 09:26:28 VORMITTAG
Hallo Allerseits,

Zitat von: Peter V. in April 15, 2014, 22:09:20 NACHMITTAGS
Sie wird auf Ebay von mehreren China-Händlern für unter 2 EUR incl. Versand abgeboten (fragt mich nicht, wie das geht  ???  ???  ???)

...Preiskampf? Subvention? Lagerauflösung? Barmherzige Geschenke? Ausbeutung? Wahnsinn?

;)

Viele Grüße

Sebastian
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Bernd Kaufmann in April 16, 2014, 10:24:03 VORMITTAG
Hallo zusammen,

dann will ich doch auch noch meinen Senf dazu geben, denn Lupen sind schon fast lebenslänglich meine liebsten Spielzeuge. Nachdem in den letzten 60 Jahren dann doch einige davon auf wundersame Weise aus meinen Hosentaschen verschwunden sind (unter anderen auch mehrere Einschlaglupen von ZEISS West und Ost), kaufte ich mir vor etwa einem Jahr diese hier: http://www.lupenshop.de/content/lupenshop.storefront/534e38c619c199542740d43f47070663/Product/View/118210 und war bis gestern davon überzeugt, dass sie sehr gut ist. Gestern kamen aber zwei BeLOMO von Frank bei mir an und ich kann wunderbar vergleichen. Was soll ich sagen - die Eschenbach wird auch zukünftig in meiner Hosentasche hausen, denn das "staubdichte" Gehäuse ist tatsächlich pfiffig. Aber die optische Qualität fällt im Vergleich zu den BeLOMOs doch deutlich sichtbar ab.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 16, 2014, 13:10:31 NACHMITTAGS
Lieber Werner, lieber Alfons,

Danke für Euren Hinweis auf die Vogelaugenlinse (Koneopsid), deren Form nach Coddington in einer Bausch&Lomb-Lupe  http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.otelo.com/waroot/images/products/600/47701700_A.gif&imgrefurl=http://www.otelo.com/de/produkte/lupe-coddington/bausch-lomb-0014320217-skg.html&h=600&w=600&tbnid=CgbttlPeGZqs9M:&zoom=1&tbnh=90&tbnw=90&usg=__H1YBEQUia5ErKd3d1yCnYuOz3GA=&docid=w4zfbb1T8o9SPM&itg=1&sa=X&ei=RFlOU9OWMYm0tAbm7oG4DA&ved=0CD0Q9QEwAw&dur=438 (hier wohl mit verstellbarer Zentralblende) verbaut ist.
Aus Meyers Großes Konversations-Lexikon http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Lupe:
"Die Lupen von Coddington (Fig. 2) und Brewster (Fig. 3, Koneopside, Vogelaugenlinsen) sind Glaskugeln mit einer ringsum laufenden, ziemlich tief eingeschnittenen Rinne, die bewirkt, daß nur die mittlern Strahlen durch die L. gehen können."

Ich meine aber, dass diese, und auch die eingeschnürte Form nach Brewster, wohl eher nichts mit Jorrits Beschreibung zu tun haben. Obwohl, ein Foto wäre hier sehr hilfreich.

Jedoch hatte mich der Linsenaufbau an den Belomo-Lupen und dieser hier https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6869.msg148396#msg148396 schon immer etwas stutzig gemacht. Ich war bisher der Meinung, der Aufbau nach Steinheil entspräche in etwa dem 4-linsigen Aufbau nach Plössl (2+2), wobei hier nur die beiden mittleren Kronglaslinsen vereint wurden. Also eben 3-linsig, aber auch mit identischen Linsendurchmessern. Das "ABC der Optik" hat mich aber gerade eines Besseren belehrt. Der echte Aufbau nach Steinheil besitzt für alle Linsenflächen den selben Krümmungsmittelpunkt. Realisiert durch Menisken mit größerem Durchmesser bei verkleinerter und gestreckter zentraler Kronglaslinse. In bin mir nicht sicher, ob genau dieser Aufbau in den beiden o.g. Lupen wiederzufinden ist, aber es könnte eine Erklärung für die Wespentaille sein.

Damit das Ganze für das Forum nicht zu trocken wird, habe ich mich entschlossen, meine oben verlinkte Lupe chinesischer Herkunft weiter zu zerlegen:
Nach den optischen Tests ist nun eindeutig eine dreilinsige Anordnung belegt. Exakt zentriert und mit farbneutralem Linsenkitt (Reste sieht man noch auf den ungereinigten Linsenflächen) verbunden.

Übrigens gibt es diese LED-Lupe, bei 3 Euro Mehrkosten, mit einer zusätzlichen langwelligen UV-Beleuchtung (letztes Foto) http://www.ebay.de/itm/10x-Vergroserung-Juwelier-Lupe-Triplet-Objektiv-6-Eingebaute-LED-UV-Licht-21mm-/331016942101?pt=Uhrmacherwerkzeug&hash=item4d1225b215

Herzliche Grüße
Frank

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/148629_58272854.jpg) (http://s432.photobucket.com/user/eisenmeteorit/media/Forum/IMG_2331_zps1e3f6514.jpg.html)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/148629_8611954.jpg) (http://s432.photobucket.com/user/eisenmeteorit/media/Forum/IMG_2333_zpsf3f54773.jpg.html)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/148629_50206844.jpg) (http://s432.photobucket.com/user/eisenmeteorit/media/Forum/IMG_2328_zps5bff0dd0.jpg.html)




Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Lupus in April 16, 2014, 16:47:54 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

der von Dir nochmals beschriebene konzentrische Aufbau eines verkitteten Tripletts dürfte optisch zu den optimalen Lupensystemen gehören.
Man sollte aber nicht unerwähnt lassen, dass auch sehr dicke Einzellinsen, die äußerlich einem Triplett ähnlich sind, eine deutlich bessere Abbildungsqualität besitzten als dünne Bikonvexlinsen mit der gleichen Brennweite. Ich habe das einmal grob nachgerechnet, typischerweise ist allein die spärische Aberration halbiert, und diese konzentrischen symmetrischen Systeme haben ganz allgemein den Vorteil, dass auch die Koma stark verringert ist. D.h. gerade für die Abbildungsqualität des Bildrandes bringen dicke Linsen eine deutliche Verbesserung. Und auch ein nur kleiner Einschnitt am Linsenrand (als Blende) hat eine starke Wirkung, da bei einem schrägen Strahlenbündel die Strahlabweichung am Linsenrand fast exponentiell ansteigt. Daher dürfte das auch kein Trick sein um ein Triplett vorzutäuschen, wäre eigentlich unsinnig.

Diese dicken Linsen sind also durchaus bereits höherwertige Systeme als einfache Bikonvexlinsen und daher eine Alternative zu den einfachen unverkitteten zweilinsigen Systemen, bei denen Bildfehler durch Aufteilung auf zwei dünnere Linsen verringert werden.

Hubert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 16, 2014, 18:43:23 NACHMITTAGS
Zitat von: Lupus in April 16, 2014, 16:47:54 NACHMITTAGS
...

Diese dicken Linsen sind also durchaus bereits höherwertige Systeme als einfache Bikonvexlinsen und daher eine Alternative zu den einfachen unverkitteten zweilinsigen Systemen, bei denen Bildfehler durch Aufteilung auf zwei dünnere Linsen verringert werden.

..

Hallo Hubert,

ich besitze leider keine Lupe mit einer "dicken" Linse, kann daher auch keine Vergleiche durchführen. Aber einige (Triplet)-Belomo-Lupen, die dann später auf den Trödelmärkten angeboten wurden, waren in Wirklichkeit nur unverkittete, zweilinsige Systeme. Beide Bikonvexlinsen durch einen schwarzen Kunststoffring voneinander getrennt. Die Bauform der Lupen war identisch, Bildqualität und Gewicht waren es nicht.

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 16, 2014, 18:59:24 NACHMITTAGS
Hallo,
Ich kann nur sagen, daß z.B. zwischen einer dicken Einzellinse und der Belomo oder einer echten achromatischen Linse oder einer echten Triplet Linse (Krantz) Welten liegen. Die Einschnürung scheint zwar wirklich den Farbfehler am Rand zu minimieren. Mit der Belomo oder einer echten Triplet Linse kommt aber auch diese bei weitem nicht mit.

Sollten für mich alle mal gleich aussehen, muß Ich wohl das Hobby an den Nagel hängen. ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 16, 2014, 19:41:01 NACHMITTAGS
Zitat von: the_playstation in April 16, 2014, 18:59:24 NACHMITTAGS
..... muß Ich wohl das Hobby an den Nagel hängen. ;)

....

Hallo Jorrit,

genau das habe ich schon seit einiger Zeit vor! Aber ich schaffe es einfach nicht, die Optik hält sich hartnäckiger als Linsenkitt.

Viele Grüße
Frank
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Lupus in April 16, 2014, 19:49:32 NACHMITTAGS
Hallo,
damit kein Missverständnis entsteht: Ich habe mit unverkitteten zweilinsigen Systemen natürlich keine achromatischen sondern nur Systeme ähnlich Ramsden-Okulare mit nur einer Glassorte gemeint und die dicke Linse daher auch nur mit solchen verglichen. Und erst recht keinen Qualitätsvergleich mit achromatischen Tripletts angestellt. Ich wollte u.a. zum Ausdruck bringen, dass da durchaus ein sinnvolles, kostengünstiges optisches Konzept dahinter steckt und nicht der Versuch äußerlich ein Triplett vorzutäuschen (wenn man von der irreführenden Markenbezeichnung eines Hersteller absieht).

Hubert
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in April 17, 2014, 01:10:34 VORMITTAG
Hallo Hubert.
Ah. Verstehe.

Hallo Frank.
Ich meinte wegen der Qualität der eigenen Augen. Wenn Ich keinen Unterschied mehr zwischen einer Einfachlinse und eines Achromaten oder Triplets erkennen könnte, müßte Ich mir eingestehen, daß mein "Augenlicht" schwindet. ;) P.S. Bin schon gespannt auf die restlichen Test-Lupen.

Liebe Grüße, Jorrit.
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: klausLM in April 17, 2014, 13:29:05 NACHMITTAGS
Moin,
auch Belomo hat dazugelernt.
Ich habe mein "10x Triplet" aufgeschraubt:
2 Linsen + 1 Distanzstück = 1 Triplet.

Ich habe auch noch 2 der gelobten 10x Triplets  mit zusätzlicher UV-LED.
Mit ihnen bin ich sehr zufrieden.

Gruß
Klaus
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Frank D. in April 17, 2014, 14:23:54 NACHMITTAGS
Zitat von: klausLM in April 17, 2014, 13:29:05 NACHMITTAGS
Moin,
auch Belomo hat dazugelernt.
Ich habe mein "10x Triplet" aufgeschraubt:
2 Linsen + 1 Distanzstück = 1 Triplet.

Ich habe auch noch 2 der gelobten 10x Triplets  mit zusätzlicher UV-LED.
Mit ihnen bin ich sehr zufrieden.

Gruß
Klaus

Hallo Klaus,

ja, daraus ergab sich dann der Handwiegetest auf den Trödelmärkten, der natürlich von den unwissenden Anbietern belächelt wurde.
Ist aber auch schon fast 20 Jahre her.  ::)

Zitat von: Frank D. in April 16, 2014, 18:43:23 NACHMITTAGS
.. Aber einige (Triplet)-Belomo-Lupen, die dann später auf den Trödelmärkten angeboten wurden, waren in Wirklichkeit nur unverkittete, zweilinsige Systeme. Beide Bikonvexlinsen durch einen schwarzen Kunststoffring voneinander getrennt. Die Bauform der Lupen war identisch, Bildqualität und Gewicht waren es nicht.
...

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: Guy Marson in April 18, 2014, 21:57:48 NACHMITTAGS
Hallo´le,

Zitatauf den Trödelmärkten, der natürlich von den unwissenden Anbietern belächelt wurde.
Ist aber auch schon fast 20 Jahre her.

Auf besagten Trödelmärkten tauchten vor gut 10 Jahren Handlupen auf, deren Linsen nicht geschliffen und poliert sind sondern deren grober Schliff auf der Flamme geglättet wurde. Die Lupen wurden für knapp 10.- Euro umgesetzt. Diese Lupen, einlinsig, ohne Einschnürung sind auch heute noch zu kriegen, für 5.- bis 15.-€  Die Oberflächen der Linsen sind - von der Seite betrachtet - meist irgendwie pickelig, das Glas hat oft viele winzige Luftblasen (von der Aufschmelzung der Oberflächen). Die optische Qualität ist nicht gut, aber nicht total schlecht.

MfG,
Guy
Titel: Re: Einschlaglupe - hinterlistige Täuschung
Beitrag von: the_playstation in Mai 09, 2014, 16:33:39 NACHMITTAGS
Hallo.
Heute sind meine letzten 2x Testkandidaten gekommen. Morgen mache Ich einen Lupentest, um viele der hier genannten Lupen zu Vergleichen. Ich kann nur sagen: Auch unter den echten Tripet-Lupen gibt es noch Unterschiede. ;) :)

Liebe Grüße, Jorrit.